diskrepanz - Amélie Zucker - E-Book

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Amélie Zucker

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Beschreibung

Wenn das Leben tobt, bleibt nur noch der Griff zum Stift.

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Seitenzahl: 19

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Für alle, die schon viel zu lange darauf warten.

schreiben ist gleichermassen

gehört und überhört werden

die sonst zu leisen worte

finden endlich gehör

aber keines der worte

liest sich in der eigenen stimme

früher immer gedacht

ich brauche einen kompass

jemand oder etwas

das mir den weg zeigt

heute fühle ich mich eher wie ein

löwenzahnsamen

ich bin mein eigener fallschirm

und wo auch immer ich lande

ich werde wachsen

amnesie

manchmal

schreibe ich dinge auf

um sie nicht zu vergessen

manchmal

schreibe ich dinge auf

um sie zu vergessen

die fäden laufen

bei mir zusammen

/

ich habe mich darin verstrickt

ich bin ver-rückt

aus der mitte geraten

ich denke nicht mehr

allzu viel

und auch nicht

dass du ein guter mensch bist

ich bin ver-rückt

aus der mitte geraten

fühle mich dumpf

der zugang zu meinen gefühlen

ist eine tür

die nur von innen aufgeht

hinterlasse meine haare

in deiner wohnung

und du deinen duft

auf meinen kleidern

und während wir

den ganzen sonntagnachmittag

in deinem bett verschlafen

und es draussen wieder kühl wird

du dabei

so nahe zu mir liegst

dass du mich zwar nicht berührst

aber spürst

frage ich mich

ob das das ende der einsamkeit ist

oder erst

der anfang

ich kriege nichts mehr

auf die reihe

sage ich

macht nichts

sagt sie

es geht nicht um reihen

buchstabe um buchstabe reicht

wer zu tief

zwischen die zeilen fällt

verliert sich in den worten

bis er sie dann plötzlich

nicht mehr findet

ich lasse die ungewollten gefühle

zu wort kommen

lasse sie aussprechen

höre ihnen zu

jeder buchstabe eine ungewollte

berührung

jede silbe voll mit hilflosigkeit

die ungewollten gefühle und ich

wir beenden nicht

die sätze des jeweils anderen

wir stecken bloss beide fest

in diesem körper

der uns trotz unserer heftigen gegenwehr

immer noch tragen will

ich will dich nicht anrufen

dir keine briefe schreiben

ich weiss nicht, was ich sagen soll

und ich weiss, dass du sowieso nicht da

wärst

ums zu hören

wir müssen nicht reden

mit worten waren wir eh nie gut

ich weiss bloss immer noch

viel zu gut

wie es sich anfühlt

wenn unsere körper ineinander verfliessen

wir sind schon lange kein fluss mehr