Disney Villains 3: Die Einsame im Meer - Walt Disney - E-Book
SONDERANGEBOT

Disney Villains 3: Die Einsame im Meer E-Book

Walt Disney

0,0
3,99 €
Niedrigster Preis in 30 Tagen: 3,99 €

oder
-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Als ihr eigener Bruder, der Meereskönig Triton, sie verriet, schwor sich die Seehexe Ursula Rache. Und dann bietet sich ihr die perfekte Gelegenheit: Ihre Nichte Arielle, Tritons Tochter, hat sich in einen Menschen verliebt und bittet Ursula um Hilfe. Der Deal: Im Gegenzug für ihre Stimme macht Ursula Arielle zu einer Menschenfrau. Kann Arielle den Prinzen nicht für sich gewinnen, gehört ihre Seele Ursula – auf ewig! Die Geschichte von Arielle der Meerjungfrau – zum ersten Mal aus Ursulas Sicht erzählt.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.


Sammlungen



Für meine Ma und meinen Paps,für all eure Liebe und Unterstützung

Und in Erinnerung an meine bezaubernde, schnurrende Schreibgefährtin Pflanze, die ich von ganzem Herzen vermisse.

—Serena Valentino

Prolog

Dunkle Nebelschwaden schlängelten sich wie Tentakel um Ursulas Gestalt und begleiteten sie auf ihrem Weg durch das scheinbar verlassene Städtchen Ipswich. Ihr Gelächter hallte durch die engen Gassen und drang durch die zugenagelten Fenster in die Häuser, deren erbärmliche Bewohner noch enger zusammenrückten. Sie waren wie gelähmt von ihrer Angst vor dieser rachsüchtigen Seegöttin, die über sie gekommen war wie ein böser Traum, aus dem es kein Erwachen gab.

Ursula hatte für diesen Anlass ihre menschliche Gestalt angenommen und nutzte ihre Magie, um den Nebel zu bedrohlichen Tentakeln zu formen. Sie wanden sich an ihrem Körper in die Höhe, folgten ihr wie die Schleppe eines Kleides und vernichteten alles, womit sie in Berührung kamen. Sie hinterließ eine verwesende Schneise der Zerstörung, faulig und schwarz wie Teer.

Auf dem Hauptplatz des Städtchens blieb Ursula unter dem Glockenturm stehen. Ihre Tentakel krochen an den Pfeilern empor und verschmolzen sie zu einem schwelenden Obelisken, der weitaus düsteren Zwecken zu dienen schien als dem unschuldigen Anzeigen der Zeit.

Hass.

Ihre Magie war davon durchdrungen. Und tief begraben unter diesem Hass lag ein grenzenloser Kummer. Diese Menschen hatten ihr die einzige Person genommen, die sie je geliebt hatte – und sie würden dafür bezahlen. Ursula streckte ihre geisterhaften Glieder in Richtung der brodelnden See und rief ihre dunklen Lakaien zu sich.

Sirenen.

Ihre Körper waren eine abscheuliche Kreuzung aus Mensch und Seewesen, etwas, das eine zutiefst gestörte Seele in ihrer Grausamkeit heraufbeschworen hatte. Blasse, gespenstische Gestalten entstiegen der See. Wo ihre Augen hätten sein sollen, klafften schwarz schwelende Löcher. Breit grinsende Mäuler enthüllten Reihe um Reihe spitzer gelber Zähne. Die milchige Blässe ihrer durchscheinenden Haut offenbarte das darunter liegende Netz dunkelblauer Adern und die groteske Anordnung ihrer Knochen.

Obwohl der Gesang der Sirenen die Menschen erschauern und ihre Ohren bluten ließ, war er für Ursula wie Musik. Musik von überwältigender Schönheit. Ihre unwiderstehliche Melodie lockte diese grausamen Menschen aus ihren armseligen Verschlägen. Wie hypnotisiert vom Gesang der Sirenen waren sie gezwungen, ihrem Ruf zu folgen.

So schwach, dachte Ursula verächtlich. Grinsend blickte sie auf die benommenen Gesichter der Bewohner von Ipswich hinab und ergötzte sich an ihrem bevorstehenden Untergang. Blind liefen sie ihrer Zerstörung entgegen, unfähig, Ursula aufzuhalten oder ihr eigenes Leben zu retten. Das Blut lief ihnen bereits aus den Augen, strömte aus ihren Mündern und ließ sie röcheln und husten, während sie gezwungen waren, die Schrecken um sie herum ohne einen Laut der Klage oder des Schmerzes zu ertragen. Ursula dachte bei sich, dass es das wohl Schönste und Befriedigendste war, was sie jemals gesehen hatte.

Wenn die Seehexe den Chor der Sirenen nicht aufgehalten hätte, wäre er der Tod der Menschen gewesen. Aber sie einfach sterben zu lassen, wäre viel zu leicht. Ursula wollte sie leiden sehen, wollte ihr Entsetzen aus erster Hand miterleben. Sie sollten zu dem werden, was sie selbst am meisten gefürchtet und gehasst hatten. Ursula wollte, dass sie die Verkommenheit ihrer eigenen Natur erkannten. Um sie herum erstreckte sich eine geschwärzte Ödnis, so weit das Auge reichte. Inmitten dieser Landschaft stand sie selbst wie ein Lichtblick zwischen den Ruinen, wunderschön, das Gesicht blutleer vor Zorn, und in ihren Augen blitzte der Wunsch nach Rache. Ihr Herz war voller Hass.

Göttlicher Hass.

Ja, das war er.

Göttlich.

Zum ersten Mal in ihrem Leben fühlte Ursula sich wirklich lebendig. Sie verspürte nicht den leisesten Anflug von Mitleid, als sie die Menschen bluten sah. Da war kein Zögern in ihr, und ihr fehlte die Zeit für sinnloses Geschrei. Der Gesang der Sirenen hatte die Menschen verstummen lassen. Entstellt und verdorben standen sie nun vor ihr und verfolgten in stummem Entsetzen, wie Ursula sie zur Schlachtbank führte.

„Die Macht der alten Götter rufe ich, auf dass sie bei mir steh,

und verlang mit ihrer Hilfe diese Menschen für die See!“

Kaum, dass der Zauberspruch vollendet war, fielen die Menschen mit zuckenden Gliedern zu Boden und schnappten röchelnd nach Luft. Mit vor Grauen weit aufgerissenen Augen wurden sie Zeuge, wie sich ihre Bekannten und Geliebten in abstoßende Seewesen verwandelten. Sie waren nun für alle Ewigkeit an Ursula gebunden. Für immer unmenschlich. Für immer monströs und gehasst.

Ursulas Gelächter entsprang ihrer tiefsten Seele, hallte über die Lande und erreichte das Ohr einer jeden Hexe in den vielen Königreichen. Der Klang ließ selbst die mächtigsten unter ihnen erschauern, egal ob dunkel oder hell, denn sie alle spürten die Macht dahinter. Sie kannten die Stärke von Magie, die aus Hass entsprang, wussten um die Zerstörung, die sie mit sich brachte. Die dunklen Nebelschwaden schlängelten sich weiterhin träge um Ursulas Gestalt, während sie entzückt zusah, wie die Menschen sich gegen ihre Verwandlung auflehnten. Ihre stummen Schreie machten die Szene in ihren Augen nur noch schöner.

„Kämpft nicht dagegen an, meine Liebsten!“, kicherte sie. „Oder vielleicht doch! Das macht es umso schmerzhafter!“

All das war um einiges befriedigender, als Ursula es sich vorgestellt hatte. Diese Zerstörung, dieser Hass, war schlicht atemberaubend.

Es war großartig.

Noch immer lachend trat Ursula in die sanften Wellen, die die Küste umspülten, und befahl ihren neuen Kreaturen, unbekannte dunkle Orte zu erkunden, die sie sich bisher nicht einmal vorzustellen gewagt hatten. Orte, die sie nur aus ihren schlimmsten Albträumen oder aus von Fieber verzerrten Visionen kannten.

Diese Kreaturen waren jetzt Ursulas Eigentum, und sie würde sie ausschließlich zu ihren Zwecken benutzen und quälen. Als die ersten Wellen ihre menschlichen Füße benetzten, begann Ursulas Körper, sich zu verändern. Es schien, als hätte das Wesen in ihrem Inneren verzweifelt darauf gewartet, endlich aus seiner fleischlichen Hülle auszubrechen, sich nicht länger zu verstecken und in die wohltuende Kälte der Wellen zurückzukehren.

Ursulas Umriss streckte sich zu ungeahnter Größe, bis sie schließlich weit über ihren verängstigten Lakaien emporragte und sich unter grölendem Gelächter an ihrem Leid ergötzte.

Doch von einem Augenblick auf den anderen erstarb Ursulas infernalisches Kreischen. Mit weit aufgerissenen Augen beobachtete sie, wie eine Gestalt den Tiefen des Meeres entstieg und schließlich die Wasseroberfläche durchbrach wie der Bug eines Geisterschiffes.

„Beende diesen Wahnsinn auf der Stelle!“ Die Stimme übertönte selbst das Krachen der Wellen.

Wo Ursula die Dunkelheit selbst zu sein schien, war diese Gestalt das reine Licht. Sein Antlitz war wunderschön – viel zu schön – und sein Gewissen eindeutig viel zu rein. Nach Ursulas Ansicht waren diese Eigenschaften unter den edlen Männern dieser Gefilde allzu weit verbreitet. Sie hatte nicht die leiseste Ahnung, wer dieser unbedeutende Gott sein sollte, aber sie wusste schon jetzt, dass sie ihn nicht ausstehen konnte.

„Wer bist du, dass du es wagst, mir Befehle zu erteilen?“, fauchte sie und fuhr nun gänzlich zu ihm herum, um einen besseren Eindruck von diesem billigen Abbild eines Gottes zu bekommen.

„Hast denn nicht du selbst die alten Götter angerufen? Nun, ich habe geantwortet.“

„Ich habe um Hilfe gebeten, nicht um Einmischung!“

„Sieh dich doch einmal um! Sieh dir an, was du diesem Land bereits angetan hast! Dein Hass hat es verseucht, hat es aufgezehrt wie die Ländereien der alten Königin. Schlag nicht denselben Weg ein wie sie, kleine Schwester. Komm mit mir nach Hause, wo du hingehörst.“

Ursula verschlug es die Sprache.

„Hör mir zu, Schwester. Siehst du die Kette um deinen Hals? Sie war ein Geschenk unseres Vaters. Wir befürchteten, dich für immer verloren zu haben. Doch ich habe nie die Hoffnung aufgegeben, dass du eines Tages deine wahre Macht erkennen und mich rufen würdest. Aber nicht einmal in meinen schlimmsten Träumen habe ich mir ausgemalt, dich so vorzufinden.“ Er deutete auf die Schneise der Zerstörung, die Ursula hinterlassen hatte, und sein Gesicht verzog sich vor Abscheu.

„Du weißt gar nichts über mein Leben!“, schleuderte Ursula ihm entgegen. „Ich war ganz allein unter diesen Menschen, und sie haben mich gefürchtet und gehasst. Du hast keine Ahnung von dem, was ich erlitten habe!“

„Ursula, erinnerst du dich denn wirklich nicht an mich? Ich bin dein Bruder. Triton.“

Ursula sah Triton an, und in ihren Zorn mischte sich Verwirrung. Denn sie konnte ihn tatsächlich nicht einordnen.

„Es tut mir so leid, Ursula. Lass mich dich nach Hause bringen.“

KAPITEL I

Die Seehexe

Viele Jahre waren vergangen, seit Ursula ihre lieben Freundinnen, die Hexenschwestern, zuletzt gesehen hatte. Den letzten Besuch hatte sie ihnen direkt nach ihrer Verbannung von Tritons Hof abgestattet. Sie hatten so vieles zu besprechen, und als Ursula nach ihrem langen Aufstieg aus der Tiefe die ersten Sonnenstrahlen durch das Wasser tanzen sah, wusste sie, dass sie die Oberfläche nun beinahe erreicht hatte. Sie konnte bereits die verschwommenen Gestalten der drei Schwestern ausmachen, die am Ufer standen und auf ihre Ankunft warteten.

Es ist so lange her, dachte Ursula. Im Grunde verlangte der Anlass nach einem glanzvollen Auftritt, einem wahren Spektakel. Ihr Körper wuchs in die Höhe, sie spürte, wie sich ihre Tentakel weiter und weiter ausstreckten, und genoss das damit einhergehende Prickeln ihrer Glieder, das ihr stets das Gefühl gab, die alles beherrschende Macht der See zu sein – was sie ja auch war.

Es fühlt sich an wie eine halbe Ewigkeit, seit ich diese Macht zuletzt in mir gespürt habe.

In dieser Gestalt hatte sie gigantischen Schiffen den Untergang gebracht, hatte sie wie Spielzeug zerschmettert und ihre Überreste in die Tiefen ihres düsteren Reiches verschleppt. Voller Befriedigung sah Ursula, wie die Schwestern ihre übergroßen Augen vor Verwunderung noch weiter aufrissen, als sie aus dem Wasser emporstieg und zu gewaltiger Größe anwuchs.

Das Trio der Hexenschwestern – Lucinda, Ruby und Martha – wirkte noch kleiner als gewöhnlich, als es zitternd vor Kälte auf den nassen schwarzen Klippen stand.

Für Ursula besaßen die Schwestern seit jeher eine groteske Art von Schönheit mit ihren zu groß geratenen Augen, den winzigen Schmollmündern und ihren gespenstisch blassen Gesichtern, die unnatürlich gleichmäßige, rabenschwarze Löckchen umrahmten. Sie fand die Schwestern wunderschön, auch wenn die leicht zerrupften Federn in ihren Haaren ihnen das Aussehen von durchnässten, flugunfähigen Vögeln verlieh.

Man sieht es ihrem fürchterlichen Zustand nicht an, dachte Ursula bei sich, aber diese Hexen sind der Stoff, aus dem Legenden entstehen. Sie waren Cousinen des alten Königs – des Vaters jener Königin, die sich Schneewittchen nannte – und glühende Unterstützerinnen der Dunklen Fee und ihrer schlafenden Prinzessin. Und obwohl Ursula dergleichen niemals laut ausgesprochen hätte, so verdankte sie ihre neu gewonnenen Kräfte doch den verdrehten Schwestern. Sie hatten ihr ihre Halskette zurückgegeben. Dabei war es eher ein fairer Handel, überlegte Ursula. Denn sie hatte die Kette im Austausch für etwas bekommen, was die kleine Schwester der Hexen sich verzweifelt gewünscht hatte.

Lucinda schnappte nach Luft, als sich das Wasser von Ursulas riesiger Gestalt über die vor Ehrfurcht erstarrten Gesichter der Hexen ergoss und ihr ohrenbetäubendes Gelächter sie zusammenzucken ließ.

„Ich bin so froh, euch zu sehen, geliebte Schwestern. Es ist viel zu lange her.“

Die Seehexe beugte sich hinunter, um auf Augenhöhe mit den Schwestern zu sein. Sie sind wirklich bemerkenswert, dachte sie. Aber zu viel des Guten, ohne das richtige Maß.

Ursula hatte die Arme ausgestreckt, um die Schwestern zu begrüßen. Zögerlich trippelten die drei Hexen wie eine einzige Person vorwärts und erwiderten Ursulas Umarmung, sichtlich erleichtert, dass Ursula ihnen nicht böse zu sein schien.

„Wie ich sehe, trägst du unser Geschenk“, sagten die Schwestern mit einer Stimme. Sie hatten die Kette aus vergoldeten Muscheln bemerkt, die um Ursulas Hals lag. Alle drei waren besorgt, Ursulas Zorn auf sich zu ziehen, sollte die Seehexe jemals herausfinden, dass die Kette all die Zeit über halb vergessen in ihrer Kammer gelegen hatte.

Dieses Mal galt Ursulas Gelächter dem krächzenden Klang ihrer Stimmen und dem erbärmlichen Zustand der zerzausten Federn in den tiefschwarzen Haaren der Schwestern.

„Ich bin euch zutiefst dankbar, meine lieben Freundinnen. Irgendwann müsst ihr mir erzählen, wie ihr die Kette von meinem Bruder zurückbekommen habt. Oder war es Circe? Ich habe ganz vergessen, sie zu fragen, als sie mir die Kette gebracht hat. Wo ist Circe eigentlich? Ich bin überrascht, sie nicht bei euch zu sehen.“

Circe.

Die beiläufige Erwähnung ihres Namens versetzte den Herzen der verdrehten Schwestern einen schmerzhaften Stich. Sie war die Quelle ihres Kummers und der Grund, weswegen Lucinda sich hilfesuchend an Ursula gewandt hatte. Wegen Circes Abwesenheit hatten die Schwestern unzählige Stunden geweint und ihren Namen vergeblich in die Dunkelheit gerufen – in der Hoffnung, dass sie endlich zurückkehren und die Bitte ihrer Schwestern um Vergebung erhören würde. Doch Circe hatte auf die Rufe ihrer Schwestern nicht reagiert, und so hatten sie die Seehexe um Hilfe gebeten. Natürlich würde Ursula im Gegenzug etwas dafür verlangen. Das tat sie immer.

Ursula war die Königin des Handels.

Lucinda sprach als Erste. „Unsere geliebte Circe ist uns entglitten …“ Der dunkelrote Satin ihres Kleides war mit Tränen benetzt, und wie die Augen ihrer Schwestern waren auch ihre mit kohlschwarzem Make-up verschmiert, das ihr vom langen Weinen dunkle Muster auf die Wangen gemalt hatte.

„Sie ist uns so böse! Sie hat sich an Orte vorgewagt, wo unsere Magie sie nicht mehr erreicht“, fuhr Ruby fort.

Martha schluchzte so heftig, dass ihre Worte kaum zu verstehen waren. „Darum sind wir zu dir gekommen, Ursula. Wir wollen unsere kleine Schwester wiedersehen.“

„Habt ihr versucht, sie zu rufen, meine Lieben? In einem eurer verzauberten Spiegel?“, fragte Ursula das Naheliegende.

Die Schwestern brachen unter lauten Wehklagen zusammen.

„Als sie uns verlassen hat, muss sie einen Zauber gesprochen haben, der es uns unmöglich macht, sie zu rufen!“

In Marthas traurigen Augen, die denen ihrer Schwestern so ähnelten, spiegelte sich maßloser Kummer – und Furcht.

Ursula erkannte, dass die Schwestern tatsächlich Angst hatten. Sie konnte sich nicht erinnern, ihre Freundinnen jemals in einem solchen Zustand gesehen zu haben, so untröstlich und voller Bedauern. „Martha, ich verspreche dir, dass ich euch helfen werde, Circe zu finden. Ich verspreche euch allen, meine Liebsten, dass ihr eure kleine Schwester wiedersehen werdet.“

Daraufhin erhellte ein überirdisches Lächeln Ursulas Züge, das langsam immer weltlicher wurde, während sie ihre Magie nutzte, um ihre menschliche Gestalt anzunehmen und die schluchzende Martha in ihre Arme zu schließen. Sie wusste, dass die Schwestern tatsächlich alles geben würden, um Circe wiederzusehen. Und der Zufall wollte es, dass Ursula geradejetztdie besondere Art Magie benötigte, die die Schwestern praktizierten, und sie als Gegenleistung für ihre Hilfe einfordern würde.