Döskopp, Saudepp, Zickzackpisser - Christina Zacker - E-Book

Döskopp, Saudepp, Zickzackpisser E-Book

Christina Zacker

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Beschreibung

Lust aufs Fluchen?

Hier darf geflucht werden, was das Zeug hält. Die geballte Ladung Schimpfwörter aus ganz Deutschland hilft dabei. Ob in Bayern, Sachsen oder Norddeutschland: Was gibt es Befreienderes, als einmal so richtig ordentlich und richtig zu schimpfen?

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Seitenzahl: 177

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Inhaltsverzeichnis

VorwortKapitel 1: Von Aantmors bis Zippelgusse – Schimpfen im Norden
ABCDEFGHIJKLMNOPQRSTUVWXZ
Kapitel 2: Von Aaskreih bis Zwunsch – Schimpfen im Osten
ABCDFGHIJKLMNOPQRTUVWYZ
Kapitel 3: Von Aababber bis Zwoggel – Schimpfen im Westen
ABCDEFGHIJKLMNOPQRSTUVWXZ
Kapitel 4: Von Abbrennta bis Zwidawurzn – Schimpfen im Süden
ABCDEFGHIJKLMNOPQRSTUVWXYZ
NachwortCopyright

Vorwort

„Schimpfen wie ein Rohrspatz!“ — schon dieser volkstümliche Ausdruck zeigt, dass man gerne schimpft in Deutschland. Dass es bei uns einfach dazugehört. Denn der Spatz, eigentlich der Sperling, ist im Grunde ein niedlicher, gefiederter Geselle, dem man zwar lautstarkes Tschilpen, aber keinesfalls richtig Böses zutraut.

Die Redensart vom „schimpfenden Rohrspatzen“ haben die Jäger erfunden, und sie ist schon seit dem 18. Jahrhundert überliefert. Rohrammern, so heißen die Rohrspatzen nämlich fachlich genau, haben ganz und gar nichts mit dem alt- und weithin bekannten Haussperling zu tun, der sich in unseren Städten heimisch fühlt (man denke nur an den Kölner „Spatz vom Wallraffplatz“). Diese Piepmätze leben und singen im Weidendickicht und in Hecken. Genau da also, wo der Waidmann sich auf die Pirsch begibt. Zum Leidwesen der Jäger jedoch singt dieses Tierchen nicht nur eine schöne Melodei und erfreut so des Menschen Herz, der sich grad seinen Sonntagsbraten schießen will. Sondern er keckert und schimpft lautstark, wenn ihm dieser Mensch samt Flinte zu nahe kommt. Da wird es dann schwer, Hase, Rehlein oder gar einen Hirsch zu erlegen. Die wissen, was ihnen blüht, wenn der Rohrspatz schimpft. Und suchen ihr Heil in der Flucht … Trotz Jägers Abscheu jedoch sind die ländliche Rohrammer wie der Stadtspatz possierliche Tierchen. Man kann ihnen — vor allem als Tierschützer — kaum böse sein.

Und so sei der Umkehrschluss erlaubt: So schlimm kann’s also gar nicht sein, wenn man anderen per Schimpfwort deutlich macht, was man im Grunde von ihnen hält. Selbstverständlich kann man in jeder Region Deutschlands so viele Schimpfwörter finden, dass es jeweils ein dickes Buch gäbe. Da es aber nun irgendeine „Aufteilung“ geben muss: Was liegt näher, als nach den Himmelsrichtungen zu gehen? Und so finden Sie hier Schimpfwörter, Flüche und derbe Redensarten aus dem Norden und Süden, Osten und Westen Deutschlands zusammengetragen.

Schimpfen kann man auf unterschiedliche Art und Weise:

mit einem Augenzwinkern und Wärme in der Stimme. Dann weiß das Gegenüber gleich: Eigentlich meint man’s gar nicht böse;verbissen und voller Ernst. Dann riskiert man jedoch unter Um-ständen eine Anzeige wegen Beleidigung. Vor Gericht kann das teuer werden.

Hüten sollte man sich allerdings vor Beschimpfungen, selbst scheinbar harmloser Art, wenn der Adressat ein „öffentliches Organ“ ist (wobei man’s da wohl gern am liebsten täte).

Selbst wenn Sie einen Riesenärger auf den Polizisten oder die Politesse haben, auf einen sturen Sachbearbeiter im Bauamt stoßen oder sich mit einer schlafmützigen Verwaltungsangestellten in der Führerscheinstelle herumschlagen müssen: Schneller als Sie nur ahnen oder gar das Schimpfwort ganz ausgesprochen haben ist die Anzeige wegen Beamtenbeleidigung fällig. Zudem gerät man in den seltensten Fällen an einen „verständnisvollen Beamten“, der um die regionale Bedeutung eines Schimpfwortes weiß und deshalb einordnen kann, wie schlimm er sich beleidigt fühlen muss oder kann:

Ein echter Bayer weiß, dass du Bazi, du im Grunde Anerkennung zollt, dass selbst a Hund ist er scho eine Respektsbezeugung ist. Vielleicht kann ein Nicht-Bayer es ein wenig vom Tonfall und der zugehörigen Miene und Geste ableiten. Aber eine Garantie dafür gibt es nicht — und so wird der Saupreiß dann doch eher Herabsetzendes vermuten. Es mag mehr Preißn in Bayern bei der Polizei oder im Amt geben, als Sie vermuten.

Ähnlich ist‘s natürlich in allen Regionen Deutschlands:

Aapefott zählt in Köln und Umgebung zu den ernsthafteren Beleidigungen, die durchaus tätliche Angriffe nach sich ziehen können. Ein Schwabe oder Bayer, der nicht im Westen lebt, findet diesen Ausdruck hingegen eigentlich ganz harmlos. Er versteht vielleicht nicht genau, was damit gemeint ist, aber im Grunde denkt er sich: „Klingt doch ganz putzig!“ Wer im hohen Norden jemanden Fischtowner nennt, will damit bestimmt kein Kompliment von sich geben. Sondern spielt eher auf gewisse, angeblich bei Küstenbewohnern auftretende geistige Mängel an. Nun wissen wir ja alle, dass Ostfriesenwitze so was von out sind. Aber wissen‘s die Ostfriesen?In Sachsen ist es keine Schmeichelei, wenn man zu jemanden Oggnsfohdndoffl sagt — im Gegenteil: Man sollte sich plötzlich auftretenden Aggressionen des so Beschimpften dann am besten durch Flucht entziehen.

Ganz abgesehen davon, dass ein Auswärtiger erst jahrelang üben muss, um die richtige Aussprache passend zu treffen. Niemand möchte ja wohl schimpfen oder fluchen und mit einem vermeintlich richtig deftigen Schimpfwort Lachanfälle bei der einheimischen Bevölkerung ernten.

Zwei Warnungen seien Ihnen auf den Weg gegeben:

Die erste gilt vor allem für jene Schimpfenden und Fluchenden, die sich „auf Hochdeutsch“ mitteilen wollen: Man versteht Sie beim Schimpfen. Und gerade deshalb werden Sie keinesfalls immer und überall auf Verständnis stoßen. Eher im Gegenteil: Man wird Sie möglicherweise nicht so schätzen, wie Sie’s gerne hätten. Stellen Sie deshalb vorher klar, wie es um Ihre körperliche Fitness aussieht – und legen Sie sich nicht mit jemandem an, der Sie um Haupteslänge überragt. Sie sind kleinwüchsig, schmächtig und neigen eher zu Wort- als körperlicher Gewalt? Dann erkunden Sie bitte vor der für jeden Gegner verständlichen Beschimpfung den schnellsten Fluchtweg!Bevor Sie zur Sache gehen, sollten Sie bedenken, dass die Autorin keinesfalls, nie und nimmer irgendeine Verantwortung für etwaige Folgen übernimmt, die Ihnen zustoßen, wenn Sie künftig Ihre Umwelt mit auserwählten und gesammelten Beschimpfungen beglücken. Trauen Sie sich also bloß nicht, dieses Buch als Verursacher zu benennen.

Christina Zacker, Monchique/Portugal, Im Oktober 2012

Kapitel 1: Von Aantmors bis Zippelgusse – Schimpfen im Norden

Niederdeutsch soll – das behauptet zumindest die Sprachforschung  – die in Deutschland am weitesten verbreitete Sprache sein. Nach einer Umfrage des Instituts für niederdeutsche Sprache (INS) in Bremen aus dem Jahr 2007 sind es immerhin etwa 19 Millionen Bundesbürger in den Bundesländern Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Hamburg, Bremen, Mecklenburg-Vorpommern sowie dem westfälischen Teil Nordrhein-Westfalens und in Teilen von Brandenburg und Sachsen-Anhalt.

Ist ja gut!

Wir hören schon den Aufschrei der Bremer und Hamburger und natürlich den der Friesen und Holsteiner, die ab sofort übelst schimpfen werden, weil das natürlich gaa nich wohr ist. Auch die Sachsen werden sich im Allgemeinen strikt dagegen verwahren, dass sie „niederdeutsch“ reden sollen: ‘s gät jo gornischte! Aber die Forscher sprechen von „Teilen von Sachsen-Anhalt“ – und bleiben auch dabei. Selbst wenn ihnen klar ist, dass es selbstverständlich gravierende Unterschiede zwischen dem Finkwarder Platt (das man in der Elbmarsch spricht) und dem Ostfriesischen an der Nordseeküste, zwischen dem feinen Hannoveranerisch und dem Hamburger Snak gibt. Ganz zu schweigen von Mecklenburgisch, Pommersch, Südmärkisch-Sächsisch, Thüringisch-Obersächsisch, Berlin-Brandenburgisch und so weiter und so fort …

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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