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"Wolfram Lotz schreibt Stücke von sagenhaftem Größenwahn – passend für unsere Zeit." Süddeutsche Zeitung DER GROSSE MARSCH, EINIGE NACHRICHTEN AN DAS ALL und DIE LÄCHERLICHE FINSTERNIS – drei Stücke von Wolfram Lotz und zugleich drei Entwürfe für ein unmögliches Theater! "Alles ist ausgefallen übertrieben (…), die poesievollen Sätze, wortspielwahnwitzigen Szenen, die irrsinnstrunkenen Verse. Alles scheint aus dem Inneren einer Explosion zu stammen, einer Explosion der Wirklichkeit in Fiktion." Frankfurter Rundschau
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Seitenzahl: 237
Wolfram Lotz
DER GROSSE MARSCHEINIGE NACHRICHTEN AUS DEM ALLDIE LÄCHERLICHE FINSTERNIS
Herausgegeben von Friederike Emmerling und Stefanie von Lieven
FISCHER E-Books
Für Felix Leu
Zwischen den drei Teilen des Großen Marsches sollen Pausen gemacht werden, damit ausgeruht werden kann für das jeweils Folgende. Die drei Teile dürfen jedoch in ihrer Reihenfolge nicht umgestellt werden, und auch keiner der Teile darf weggelassen werden: Der Große Marsch muss von Anfang bis Ende gegangen werden.
Vor dem Eingang des Theatersaals soll ein Fernseher aufgestellt sein. Über diesen wird vor der Vorstellung folgender Satz eingeblendet (die aufeinander folgenden Textsequenzen entsprechen dabei den einzelnen Zeilen):
Die meisten Theaterleute sind
(natürlich gibt es Ausnahmen)
Arschgesichter.
Falls dieser Satz nicht eingeblendet werden soll oder nicht zum Thema des Abends passt, so kann folgender Satz in oben angegebener Weise eingeblendet werden:
Für alles
hat man immer noch
einen Igel im Kühlschrank.
Anna das Kind betritt von links die Bühne. Sie trägt ein Kleidchen und hat ihre Haare zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden, der von ihrem Kopf (wie eine kleine Palme) nach oben absteht.
ANNA DAS KIND
Ich sage jetzt den Prolog auf. Er geht so:
Das Theater ist ein Ort auf der Welt.
Die Welt ist ein Ort im All.
Das All ist eine zugeschissene Grube
finde ich.
Meine Mutter sagt:
Dein Zimmer ist unordentlich!
Räum es auf!
Ich räume es aber nicht auf.
Das Theater ist ein Punkt in der Zeit.
Die Welt ist ein Punkt in der Zeit.
Auf der Welt gibt es
Menschen und Tiere
und auch im Theater gibt es deshalb
Menschen und Tiere (unterschiedliche).
Es sind kleine Punkte in der Zeit
und sie haben Augen und Haare und Ohren
(nicht alle).
Meine Mutter sagt:
Dein Zimmer ist unordentlich!
Räum es auf!
Ich aber räume es nicht auf.
Meine Mutter sagt:
Das Theater ist ein Punkt oder ein Ort
oder sonst was
aber es ist wie die Welt
und die Welt ist so, wie sie ist
und das nennt man Wirklichkeit.
Und jetzt räum dein Zimmer auf!
Ich räume es aber nicht auf
und ich glaube ihr auch nicht.
Anna das Kind verlässt im Hüpfschritt die Bühne.
Eine Schauspielerin und Lotz betreten die Bühne. Lotz kann entweder von Wolfram Lotz selbst gespielt werden oder aber von einem sehr fetten Schauspieler. Ist Letzteres der Fall, so sollte die Schauspielerin von einer magersüchtigen Person gespielt werden. Lotz hält in seiner rechten Hand einen tiefgefrorenen Aal, der in der Szene keinerlei Rolle spielen und auf den auch gestisch nicht im Geringsten hingewiesen werden soll.
SCHAUSPIELERIN
Hallo, Herr Lotz. Sie haben ja – oder vielleicht darf ich du sagen?
LOTZ
Ja, du, sehr gerne.
SCHAUSPIELERIN
Du hast ja das Stück geschrieben und also auch diese Szene hier, die wir beide gerade aufführen. Das Theater hat ja Vorgaben gemacht, es sollte ja etwas Politisches sein, und es sollte ja um Widerstand gehen?
LOTZ
Ja, Widerstand, und es sollte ja auch einen aktuellen Bezug haben …
SCHAUSPIELERIN
Und was ist dieser aktuelle Bezug in dieser Szene?
LOTZ
Naja, das ist eben ein bisschen das Problem gewesen. Ich wollte über etwas anderes schreiben, also um Widerstand in einem eher metaphysischen Sinn. Also darüber, dass der Tod als Faktum in der abendländischen Tradition so dasteht, und dass ich eben finde, dass er aufgehoben werden sollte …
SCHAUSPIELERIN
Wenn das möglich wäre!
LOTZ
Ich glaube ja eben, dass das schon möglich wäre, oder anders gesagt: dass es eben nicht mehr unmöglich wäre …
SCHAUSPIELERIN
Aber es sollte ja einen aktuelleren Bezug haben.
LOTZ
Ja, ich habe lange überlegt, aber ich habe immer ein – wie soll ich sagen – irgendwie ein Unbehagen, so ganz aktuelle Themen zu nehmen, weil die eben auch gleich wieder nicht aktuell sind. Deshalb dachte ich ja an die RAF.
SCHAUSPIELERIN
Ja, das ist ein sehr gefragtes Thema beim Theater.
LOTZ
Ja, es ist ja in dem Sinn nicht aktuell, aber es hat ja doch immer eine Art Aktualität, also, man hört ja ständig etwas darüber.
SCHAUSPIELERIN
Dann bedeutet es also, dass wir beide uns in dieser Szene, die wir gerade aufführen, über die RAF unterhalten.
LOTZ
Ja.
Pause.
SCHAUSPIELERIN
Und über welchen Aspekt der RAF unterhalten wir uns jetzt?
LOTZ
Das weiß ich nicht genau. Ich habe eben nicht so richtig Ahnung von der RAF, ich habe zwar einige Fernsehdokumentationen gesehen, aber ich finde es schwierig, darüber etwas zu sagen. Also ich meine, man kann natürlich einen Haufen darüber sagen, aber es sollte ja auch eine gewisse Überlegung dahinter stehen, und eben so, dass man nicht einfach nur darüber quatscht.
SCHAUSPIELERIN
Aber das muss man ja nicht!
LOTZ
Naja, aber die Szenen sollen ja kurz und präzise sein, hat man mir gesagt, und da kann man so ein komplexes Thema nicht so einfach entwickeln, weil die Szenen schnell viel zu lang werden, und ich habe schon versucht, auch diese Szene so kurz wie möglich zu halten.
Lotz verlässt die Bühne, weil es so ist. Währenddessen wird eine Regenmaschine am vorderen Bühnenrand in Gang gesetzt (aber nicht so, dass das Publikum nass wird), Stroboskoplicht setzt ein, und von der linken Seite her wehen Papierblätter, die vor einen gigantischen Ventilator geworfen wurden, apokalyptisch über die Bühne. Von der anderen Seite wird mit einer Nebelmaschine Rauch auf die Bühne geblasen. Laute und dramatische Musik erklingt, sodass die Szenerie dem Zuschauer zu Herzen geht. Auf den Einsatz einer Videoleinwand soll dabei verzichtet werden.
SCHAUSPIELERIN
Begrüßen wir nun den Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Bank: Josef Ackermann!
Josef Ackermann betritt die Bühne. Es handelt sich dabei tatsächlich um Josef Ackermann.
Herzlich willkommen!
ACKERMANN
Vielen Dank und hallo!
SCHAUSPIELERIN
Herr Ackermann, sind Sie oft im Theater?
ACKERMANN
Nein, nicht so oft. Also, beziehungsweise, als Figur schon, als Figur bin ich in der letzten Zeit sehr oft im Theater gewesen, es gab ja wohl eine regelrechte Manie, einen Josef Ackermann im Theater auftreten zu lassen. Aus Gründen allerdings, die ich, wenn ich ehrlich sein darf, nicht so richtig gut finde. Als Mensch war ich in der letzten Zeit aber nicht so oft im Theater.
SCHAUSPIELERIN
Weil dort unbequeme Wahrheiten verkündet werden?
ACKERMANN
Nein, also, es ist eher – ich will da nicht so herumreiten drauf – mein Job – man hat sehr wenig Zeit, und deshalb komme ich als Mensch selten ins Theater.
SCHAUSPIELERIN
Empfinden Sie es nicht als merkwürdige Kluft, dass Sie als Figur so oft im Theater sind, aber als Mensch nicht? Hat man da nicht das Gefühl, man müsste auch als Mensch öfters ins Theater gehen, wo man ja als Figur sonst viel öfter da ist?
ACKERMANN
Ja, also, ich weiß nicht. Damit Sie mich nicht falsch verstehen: Ich würde gerne ab und zu ins Theater gehen! Ich habe ja nichts gegen das Theater!
SCHAUSPIELERIN
Obwohl das Theater noch die einzig kritische Institution ist?
ACKERMANN
Nein, ja, also: Ich habe da gar nichts dagegen, aber ich habe einfach nicht oft Zeit. Ich würde mich sonst sicher mehr mit Theater beschäftigen.
SCHAUSPIELERIN
Aber für Oper haben Sie Zeit und Interesse!
ACKERMANN
Wie meinen Sie das?
SCHAUSPIELERIN
In einem Interview haben Sie mal gesagt, Sie sängen unter der Dusche gelegentlich La Traviata!
ACKERMANN
Ja, das habe ich mal in einem Interview erzählt, das ist richtig.
SCHAUSPIELERIN
Die Oper ist Ihnen also lieber, weil sie vielleicht unpolitischer ist und sich nicht wie das zeitgenössische Theater derart stark engagiert?
ACKERMANN
Nein, also, das kann man so nicht sagen.
SCHAUSPIELERIN
Aber es wird doch kein Zufall sein, dass Sie Opern singen, während Sie unter der Dusche stehen!
ACKERMANN
Nein, Zufall, also: Es macht mir eben Freude!
SCHAUSPIELERIN
Aber Freude bedeutet doch vielleicht auch, dass man es sich eben leicht macht!
ACKERMANN
Ja, wahrscheinlich bedeutet es das auch, aber es ist eben so.
SCHAUSPIELERIN
Sie versuchen also das zeitgenössische Theater zu verdrängen!
ACKERMANN
Nein, ich denke nur eben nicht daran beim Duschen.
SCHAUSPIELERIN
Das ist ja dann eben Verdrängung!
ACKERMANN
Also – nein, ist es nicht!
SCHAUSPIELERIN
Es tut mir leid für Sie, dass ich Sie hier so hart befragen muss, aber wir sind politisch im Theater, und das hier ist keine Selbstdarstellungsplattform!
ACKERMANN
Ja, aber das ist ja doch auch in Ordnung! Nur wollte ich eben sagen …
SCHAUSPIELERIN
Aber Sie sind oft im Theater, andererseits singen Sie dann unter der Dusche La Traviata! Das ist doch eine merkwürdige Kluft!
ACKERMANN
Ja, aber ich bin ja nicht oft im Theater, weil ich wenig Zeit habe, nur als Figur eben bin ich oft im Theater!
SCHAUSPIELERIN
Ja, aber Sie sind doch eine Figur!
ACKERMANN
Ja, aber doch nur jetzt, in echt doch nicht!
SCHAUSPIELERIN
Also, wie dem auch sei! Wir wollen hier nicht mehr selbstreferentiell sein, sondern politisch agieren: Warum singen Sie – als Figur oder in echt oder wie auch immer – unter der Dusche eine Oper und nicht zeitgenössisches Theater!
ACKERMANN
Weil man das ja auch gar nicht singen kann!
SCHAUSPIELERIN
entrüstet Das ist nun wirklich eine unqualifizierte Aussage: Natürlich gibt es auch Musik, aber ich merke, dass Sie sich falsche Vorstellungen machen, nicht zuletzt deshalb vermutlich, weil Sie nicht oft ins Theater gehen!
ACKERMANN
Gut, das kann ja sein, ich habe aus Zeitgründen nicht so oft die Möglichkeit, ins Theater zu gehen, und vielleicht wird ja tatsächlich mehr gesungen, als ich es jetzt so erlebt habe!
SCHAUSPIELERIN
Abgesehen davon geht es im zeitgenössischen Theater aber nicht in erster Linie ums Singen, sondern wir versuchen, politisch zu sein!
ACKERMANN
Ja, ich weiß.
SCHAUSPIELERIN
Und trotzdem singen Sie unter der Dusche nur Oper – obwohl Sie es eigentlich wissen?
ACKERMANN
Ja.
SCHAUSPIELERIN
Das zeugt von einem gewissen Desinteresse gegenüber gesellschaftlichen und politischen Fragen!
ACKERMANN
Also … wie auch immer.
SCHAUSPIELERIN
Dann muss ich Sie jetzt bitten, die Bühne zu verlassen, wir wollen hier schließlich politisches Theater machen!
ACKERMANN
seufzt Na gut. Geht ab.
Die Internationale (Techno-Remix) wird eingespielt.
SCHAUSPIELERIN
Ich freue mich nun, Shakespeares Hamlet zu begrüßen!
Hamlet betritt in einem historischen Kostüm und mit einem Head-Set-Mikrofon eine Kanzel oder irgendeine höher gelegene Stelle der Bühne.
HAMLET
mit erhobenen Armen, huldvoll Nach der militärischen Niederlage folgt für die dezimierten Kader die Zeit des »Widerstands« in der Illegalität!
SCHAUSPIELERIN
Ist das Shakespeare?
HAMLET
sachlich Nein, Horst Mahler. Das ist aus »Über den bewaffneten Kampf in Westeuropa«, dem einzigen RAF-Manifest. Diese Szene soll dokumentarisches Theater sein, weshalb ich nur Originalsätze aus dem Manifest sprechen werde.
SCHAUSPIELERIN
Ja, aber jetzt haben Sie ja schon andere Sachen gesagt!
HAMLET
Kurz Pause. Ja. Das ist richtig.
Hamlet geht von der Bühne. Die Musik des Game-Boy-Spiels Tetris wird eingeblendet.
SCHAUSPIELERIN
Begrüßen Sie nun den Arbeitgeberpräsidenten: Herr Hundt! Mit DT!
Der Arbeitgeberpräsident Herr Hundt tritt auf (er darf nicht von einem Schauspieler ersetzt werden). Er ist – in der Art des Kinderschminkens – als Katze geschminkt.
Herr Hundt, in den Siebziger Jahren wurde eine Umfrage gemacht, in der gefragt wurde, ob man – wenn die Baader-Meinhof-Bande für eine Nacht um Unterschlupf bitten würde, ob man dies dann gewähren würde. Dreißig Prozent der Befragten sollen darauf mit »Ja« geantwortet haben.
HERR HUNDT
Ja, das kann sein.
SCHAUSPIELERIN
Sie stimmen dem also zu!
HERR HUNDT
Also … ich weiß es nicht, aber ich kann mir das durchaus vorstellen!
SCHAUSPIELERIN
Halten Sie es nicht für notwendig, dazu eine Meinung zu haben!
HERR HUNDT
Naja, also wenn Sie es sagen, dass es … ich finde es auf jeden Fall interessant!
SCHAUSPIELERIN
Wir verstehen es hier im Theater nicht als unsere Aufgabe, den Leuten etwas zu sagen, sondern wir wollen Sie zum Nachdenken bringen!
HERR HUNDT
Ja, das finde ich gut.
SCHAUSPIELERIN
Ihnen scheint ja alles egal zu sein, Herr Arbeitgeberpräsident!
HERR HUNDT
Nein, ist es nicht, aber ich weiß es eben nicht, das mit den dreißig Prozent!
SCHAUSPIELERIN
Sie würden also mit »vielleicht« antworten? Aber die Frage wurde wohl so gestellt, dass man nur mit »Ja« oder »Nein« antworten konnte! So, wie ich sie eben verstanden habe, würden Sie eher zustimmen!
HERR HUNDT
Ich halte es für möglich, dass es in den Siebzigern so war, aber ich denke, es ist jetzt anders!
SCHAUSPIELERIN
Aber Sie waren doch auch in den Siebzigern!
HERR HUNDT
Ja, naja, klar.
SCHAUSPIELERIN
Aber dann müssen Sie doch wissen, wie Sie auf die Umfrage geantwortet haben!
HERR HUNDT
Ja aber mit mir hat man ja die Umfrage gar nicht gemacht!
SCHAUSPIELERIN
Das ist Klagen auf hohem Niveau, Herr Arbeitgeberpräsident! Ich habe Ihnen außerdem die Möglichkeit gegeben, sich jetzt dazu zu äußern!
HERR HUNDT
Ja, aber ich habe ja versucht, mich dazu zu äußern, und ich halte es für möglich, dass dreißig Prozent auf diese Umfrage mit »Ja« geantwortet haben, aber ich weiß es nicht!
SCHAUSPIELERIN
Ihnen ist es vielleicht auch egal, weil Sie sowieso abgeschirmt in einer Villa wohnen!
HERR HUNDT
Nein, ich finde es interessant!
SCHAUSPIELERIN
Also würden Sie auch erwägen, der Baader-Meinhof-Bande Unterschlupf für eine Nacht zu gewähren!
HERR HUNDT
Aber die Frage stellt sich doch gar nicht mehr!
SCHAUSPIELERIN
Es ist Ihnen gleichgültig, oder wie darf ich das verstehen!
HERR HUNDT
Nein, aber das war doch in den Siebzigern!
SCHAUSPIELERIN
Ja, aber Sie waren doch auch in den Siebzigern!
HERR HUNDT
seufzt Ja, aber da wurde mir die Frage nicht gestellt, und ich kann Ihnen sagen, dass ich in den Siebzigern wie auch heute grundsätzlich dagegen bin und war!
SCHAUSPIELERIN
Gegen was genau!
HERR HUNDT
Na gegen die RAF!
SCHAUSPIELERIN
Na jetzt beziehen Sie endlich mal Position! Sagen Sie es doch einfach gleich, anstatt sich hier herumzuwinden! Sie schwimmen also mit der Masse mit!
HERR HUNDT
Wie meinen Sie das?
SCHAUSPIELERIN
Na, Sie waren bei den siebzig Prozent der Befragten dabei!
HERR HUNDT
Ja, also, wenn man so will.
SCHAUSPIELERIN
Und Sie haben mit »Nein« geantwortet!
HERR HUNDT
Ja meinetwegen.
SCHAUSPIELERIN
Sie wissen, dass Sie damit auch eine gewisse Verantwortung für die Erschießung Benno Ohnesorgs tragen!
HERR HUNDT
Nein, das weiß ich nicht!
SCHAUSPIELERIN
So ist es aber!
HERR HUNDT
Wie Sie meinen …
SCHAUSPIELERIN
zum Publikum Es ist unter Historikern unstrittig, dass die RAF eine logische Folge aus den 68ern war!
Schauspielerin und Herr Hundt gehen von der Bühne. Irgendeine Hippiemusik wird währenddessen eingespielt, zum Beispiel »San Francisco«.
Die Schauspielerin kommt nun mit zerzausten Haaren und mit von Tränen zerlaufenem Lidschatten mit fuchtelnden Armen auf die Bühne gerannt.
Schreiend und heulend Ich sage jetzt, wie es wirklich ist!
Ich sage jetzt, wie es wirklich ist!
Ich sage jetzt, wie es wirklich ist!
Ich sage es jetzt!
Ich sage es jetzt!
Ich sage es jetzt!
Pause.
Wir müssen uns zu einer klaren Aussage durchringen!
Wir müssen uns zu einer klaren Aussage durchringen!
Wir müssen uns zu einer klaren Aussage durchringen!
Es bringt nichts, sich selbst zu sabotieren!
Es bringt nichts, sich selbst zu sabotieren!
Es bringt nichts, sich selbst zu sabotieren!
Ich sage es jetzt!
Ich sage es jetzt!
Ich sage jetzt, wie es ist!
Pause.
Die da oben sind Idioten!
Die da oben sind Idioten
Und die da unten sind Idioten!
Sie sind Idioten!
Wir sind Idioten!
Pause.
Ich sage jetzt, wie es ist!
Ich sage jetzt, wie es ist!
Zwei hässliche männliche Schauspieler treten aus dem Hintergrund hervor. Sie sprechen im Chor:
DIE ZWEI HÄSSLICHEN SCHAUSPIELER
Wir sagen jetzt, wie es ist!
Wir sagen jetzt, wie es ist!
Wir heben es im Chor hervor!
Wir heben es im Chor hervor!
Chor!
Hervor!
Chor!
Hervor!
Die zwei hässlichen Schauspieler treten wieder ab und sind still. Die Schauspielerin fährt fort.
SCHAUSPIELERIN
Es ist nämlich so:
Armut ist etwas Konkretes!
Armut findet statt!
Armut ist real!
Armut ist wirklich!
Armut ist in der Wirklichkeit angekommen!
Armut findet statt in unserer Wirklichkeit!
Armut ist in unserer Wirklichkeit Realität!
Sie findet konkret statt in unserer Wirklichkeit!
Sie ist nicht irgendwo sonst
Sondern in unserer Wirklichkeit!
Armut ist etwas Konkretes!
Pause.
Wir können nicht länger verdrängen, wie es ist!
Wir können nicht länger verdrängen, wie es ist!
Wir können nicht länger verdrängen, wie es ist!
Es ist so, und es kommt ständig vor!
Kommt ständig vor!
DIE ZWEI HÄSSLICHEN SCHAUSPIELER
treten hervor und rufen im Chor Chor!
Hervor!
Chor!
Hervor!
Die zwei hässlichen Schauspieler treten wieder ab und sind still. Die Schauspielerin fährt fort:
SCHAUSPIELERIN
So ist es!
So ist es!
Die da oben beuten uns aus!
Die da oben beuten uns aus!
Die da oben sind konkret!
Die da oben sind konkret!
Die da oben sind die Oberschicht!
Die da unten sind die Unterschicht!
Die da oben sind über denen da unten!
Die da unten sind unter denen da oben!
Ich sage nur, wie es ist!
Der Krieg ist real!
Der Krieg ist real!
Pause. Schauspielerin verschnauft.
Ich hasse den Krieg!
Ich sage nur, wie es ist!
Ich hasse den Krieg!
Ich sage endlich, wie es ist!
Ich hasse ihn!
Ich hasse die da oben!
Die da oben müssen nach da unten!
Die da unten müssen nach da oben!
Ich meine das ernst!
Es ist ernst!
Armut ist ernst!
Krieg ist ernst!
Krieg ist real!
Armut ist real!
Armut ist Krieg!
Krieg ist Armut!
Die da oben sind real!
Die da unten sind real!
Die da unten sind Armut!
Die da oben sind Krieg!
Ich sage nur, wie es ist!
Es findet statt!
Es ist nicht so, dass es nicht stattfindet!
Es findet statt!
Niemand kann sagen, dass es nicht stattfindet!
Es findet statt!
Es hört nicht auf!
Es hört nicht auf!
Es hört nicht auf!
Es hört erst auf
Wenn es beendet wird!
Es hört erst auf
Wenn es beendet wird!
Dann erst hört es auf!
Hört es auf!
Hört es auf!
Es hört auf!
Es wird beendet!
Es ist zu Ende!
Es ist jetzt zu Ende!
Das ist jetzt das Ende!
Das Ende!
Das Ende!
DIE ZWEI HÄSSLICHEN SCHAUSPIELER
treten hervor und rufen im Chor Ende! Ende! Ende!
Die zwei hässlichen Schauspieler treten wieder ab und sind still.
Pause.
Die Schauspielerin fährt fort:
SCHAUSPIELERIN
Ein kleiner Epilog sei mir aber noch gestattet!
Ein kleiner Epilog sei mir aber noch gestattet!
Ein kleiner Epilog sei mir aber noch gestattet!
Ein kleiner Epilog!
Ein kleiner
Epilog.
Die Schauspielerin geht nach hinten und kommt mit einer roten Fahne wieder und fährt fort:
Ich sage nur, wie es ist.
Sie wissen ja, ich sage nur, wie es ist.
Das wissen Sie doch.
Eigentlich wissen Sie es ja doch.
Eigentlich wissen Sie ja doch, wie es ist.
Eigentlich wissen Sie es ja doch.
Schauspielerin verlässt die Bühne. Die beiden hässlichen Schauspieler stehen im Hintergrund noch herum. Sie bleiben stehen. Das Licht geht an. Die beiden hässlichen Schauspieler stehen weiter herum. Dann klatscht das Publikum – zum Teil, weil es ihm gut gefallen hat, zum Teil aus Respekt vor der schauspielerischen Leistung.
Die Bühne ist durch einen hüfthohen hölzernen Gartenzaun vom Publikum abgetrennt, allerdings ist die Abtrennung nur symbolisch, das heißt, der Gartenzaun ist lediglich drei Meter lang und erstreckt sich somit – links beginnend – nur über einen kleinen Teil des Bühnenrandes. In der Mitte der rechten Bühnenhälfte steht das Buffet: ein vier Meter langer Tisch, der von einer weißen Tischdecke bedeckt ist. Der Tisch steht vertikal zum Publikum. Im Zentrum des Buffets steht eine große Platte mit Buletten, die pyramidal aufgehäuft sind. Neben der Bulettenpyramide sind folgende weitere Speisen angeordnet:
Korb mit Baguettescheiben
1Platte mit Mozzarella- und Tomatenscheiben
1Schälchen mit Senf
1Schälchen mit Ketchup
1Schälchen mit einer Ingwersauce oder einer anderen experimentellen Angelegenheit
1große Schüssel mit Rucolasalat und französischem Dressing, garniert mit vertrockneten Brotwürfeln, Croutons genannt
1Schälchen mit Labskaus
1Platte mit Ciabattascheiben, auf denen sich ominöse Sachen als Garnierungen befinden
1Schüssel Nudelsalat mit Schinkenstückchen, Gurkenstückchen und Erbsen
1Schüssel Nudelsalat ohne Schinkenstückchen, aber mit Gurkenstückchen und Erbsen
1Schüssel Nudelsalat mit Schinkenstückchen und Gürkchen, ohne Erbsen
1Schüssel Nudelsalat mit Schinkenstückchen, Gurkenstückchen, Erbsen und Ei
1Schüssel Nudelsalat ohne Schinken, aber mit Gürkchen und Ei, sowie wenigen Erbsen
1Platte mit unterschiedlichen Käsesorten, die meisten gelb
1Platte mit zusammengerollten Wurst- und Schinkenscheiben, die auf der Platte kunstvoll in Form einer Vagina angeordnet sind
1Platte mit Gemüsebratlingen
sowie 1 Stapel Porzellanteller, Besteck und rote Servietten.
Der Autor des Stücks – Wolfram Lotz – betritt sodann die Bühne. Er hat ungewaschene Haare, trägt einen Strickpullover, eine verknitterte Bügelfaltenhose und riesige schwarze Schnabelschuhe, die als eine Art Blickfang fungieren. Er stellt sich neben das Buffet zur Bulettenpyramide, dem Publikum zugewandt.
LOTZ
Verehrtes Publikum!
In diesem – meinem – Stück soll es
Darum gehen
Dass
Liebe möglich
Sein kann
In einer Gesellschaft
Heutzutage
Die sich an anderen
Werten orientiert
Die unklar geworden
Sind.
Pause. Lotz nimmt zwei Buletten und steckt sie sich in die Hosentaschen.
Globalisierung!
Heutzutage …
Kurze Gedankenpause.
Immer mehr Dinge
Müssen formuliert werden.
Es ist Aufgabe der Schriftsteller
Es muss Aufgabe der Schriftsteller sein
Das
Zu formulieren.
Lotz nimmt weitere Buletten und steckt sie in die Hosentaschen.
Fragen, gestellt
Von einem neuen Jahrtausend.
Lotz seufzt. Dann nimmt er eine weitere Bulette, steckt sie jedoch noch nicht in die Hosentasche. Mit ernsterer Stimme.
Vielleicht werden Sie es komisch finden
Aber bei allem Klamauk
Den man macht, gibt es etwas
Das zu tun hat mit Schmerz
Und Traurigkeit.
Und man macht sich lächerlich
Wenn man es sagt …
Lotz steckt die Bulette in die Tasche.
Aber in dem großen Gefüge
Sei es die Gesellschaft oder die Natur
Ist der Einzelne, der Mensch,
Von der Vernichtung bedroht
Immerzu
Und wir können von der Gesellschaft reden
Oder von der Natur
Und es bringt nichts
Es spielt sich dort nicht ab
Sondern nur im Einzelnen
Im Menschen
Abends
Wenn er für sich ist.
Und wenn ich das hier sage
Wenn ich das so sage
Dann wird man es wahrscheinlich nicht verstehen
Und vermutlich werden Sie es sogar lächerlich finden
Aber es ist eine Tragödie …
SCHAUSPIELERIN
von der rechten Seite auf die Bühne stürmend Hau ab, du verschissener Idiot!
Lotz nimmt hastig noch zwei Buletten und humpelt – aufgrund der Schnabelschuhe – unbeholfen nach links von der Bühne. Die Schauspielerin nimmt den Löffel des Nudelsalatbestecks (von dem ohne Schinken, aber mit Gürkchen und Ei, sowie wenigen Erbsen) und droht Lotz damit.
Schreiend Du versoffener Affe! Mach, dass du davonkommst!
Zeitgenössisches Theater will der machen und schickt Manuskripte ein, die mit der Schreibmaschine geschrieben sind! Ein Trottel, ein stinkender Trottel!
Jetzt kommt das Theater! Der Regisseur, die Schauspieler – das Theater!
Dröhnende Musik wird eingespielt, von der rechten Seite kommen zwei Schauspielerinnen auf die Bühne, die Fahnen vor sich hertragen, auf denen das Logo des aufführenden Theaters zu sehen ist. Hinter ihnen fährt der Regisseur auf einem sogenannten Quad ein. Er ist – bis auf einen Lendenschurz - nackt, sein muskulöser Oberkörper ist eingeölt. Ihm folgen die übrigen Schauspieler, die allesamt in schlichten weißen Outfits auftreten. Der Regisseur fährt am Buffet vorbei in die Mitte der Bühne, wo er mit laufendem Motor hält. Die Schauspieler stellen sich am Bühnenhintergrund verteilt auf.
DER REGISSEUR
Das Theater muss etwas herausholen aus dem Stück!
Wir müssen es rausholen!
Der Regisseur stellt sich auf seinem Fahrzeug aufrecht hin und ruft:
Raus-ho-len!
DIE SCHAUSPIELER
im Chor Raus-ho-len! Raus-ho-len! Raus-ho-len!
Der Regisseur setzt sich wieder, gibt ordentlich Gas und fährt im Rückwärtsgang, ohne sich umzudrehen, in einem Satz zurück in die rechte hintere Bühnenecke, wobei er einer Schauspielerin über den Fuß fährt, ohne es zu merken. In der Ecke stellt er den Motor ab und macht es sich auf dem Gefährt bequem.
Kurze Pause.
SCHAUSPIELERIN
in ein Mikrofon Ach so, ja, rausholen. Holen wir Sie nun raus, die Wirklichkeit, meine Damen und Herren, Sozialhilfeempfänger aus dieser – unserer – Stadt! Keine Schauspieler, nein, wirkliche Menschen, Menschen mit einem wirklichen Schicksal!
Stille. Eine Gruppe echter Sozialhilfeempfänger betritt von rechts die Bühne. Um noch echter zu wirken, wurden jene Sozialhilfeempfänger, die ordentlich angezogen waren, vor dem Auftritt dazu gebracht, alte Jogginghosen und Strickjacken aus dem Fundus des Theaters anzuziehen. Eine ältere Frau wurde dazu gebracht, eine Bomberjacke und Springerstiefel zu tragen.
DER REGISSEUR
jubelnd Jawoll! Jawoll!
SCHAUSPIELERIN
Kommen Sie! Essen Sie! Ihre Armut ist nicht zu ertragen! Sie sind die Opfer der Gesellschaft! Um Sie geht es im Theater – greifen Sie zu!
Die Sozialhilfeempfänger werden von den Schauspielern zum Buffet gedrängt. Dort stehen sie verwirrt herum.
Greifen Sie zu, Sie armen Leute!
Kurze Pause.
ÄLTERE SOZIALHILFEEMPFÄNGERIN IN BOMBERJACKE UND SPRINGERSTIEFELN
schüchtern Vielen Dank, gerne, aber wir haben erst gegessen, wir haben uns vorhin was zu essen in der Theaterkantine gekauft.
SCHAUSPIELERIN
wütend der Sozialhilfeempfängerin zugewandt ins Mikrofon schreiend Du bist ein Nazi! Du bist ein Nazi! Du Nazi! Du missbrauchst die Armut und das Elend der Menschen für deine Zwecke, du verlogener Nazi!
DER REGISSEUR
Sehr gut, Schauspielerin, sehr gut! Klatscht begeistert in die Hände.
Stille.
SCHAUSPIELERIN
Wie auch immer, jetzt nimmt jeder einen Gemüsebratling, und dann dürft ihr wieder gehen!
Die Sozialhilfeempfänger nehmen – nach kurzem Zögern – einer nach dem anderen einen Gemüsebratling, dann gehen sie zur linken Seite hin von der Bühne.
Unser Angebot steht, liebe Sozialhilfeempfänger, falls ihr im Lauf des Stücks noch Hunger bekommen solltet, dann könnt ihr jederzeit wieder auf die Bühne kommen und euch etwas nehmen!
Das Publikum applaudiert.
So, kommen wir zum Nächsten.
Kurz Pause.
DER REGISSEUR
Ja, aber jetzt soll der Fette mal moderieren!
Einer der Schauspieler, der, im Gegensatz zu den anderen, sehr fett und hässlich ist, tritt vom Bühnenhintergrund hervor. Die Schauspielerin übergibt ihm das Mikrofon und bleibt neben ihm stehen.
DER FETTE SCHAUSPIELER
Wir begrüßen nun einen weiteren Armen, und zwar Patrick S., bekannt aus dem Fernsehen, weil er vier Kinder mit seiner Schwester gezeugt hat und dafür im Gefängnis saß, dann vor dem Bundesverfassungsgericht Beschwerde eingelegt hat, aber – wie das manchmal so ist im Leben – war das nicht erfolgreich, und jetzt war er noch mal im Gefängnis. Wir wollen ihn mal fragen: erst Gefängnis, dann Arbeitssuche – gibt es einen Ausweg aus der Unterschicht? Patrick S., meine Damen und Herren!
Kein Applaus. Der echte Patrick S. aus Zwenkau bei Leipzig kommt von der linken Seite auf die Bühne.
Der fette Schauspieler zu Patrick S. Wie geht es Ihnen?
Patrick S. wirkt irritiert.
DER REGISSEUR
zornig Der Fette kann das nicht, die Schauspielerin soll das wieder machen!
Die Schauspielerin nimmt dem fetten Schauspieler das Mikrofon weg.
SCHAUSPIELERIN
Sie waren im Gefängnis, Patrick S., weil Sie mit Ihrer Schwester gefickt haben, und jetzt wollen Sie Arbeit, wie sieht das aus?
Regisseur nickt zustimmend im Hintergrund.
PATRICK S.
Ich will keine Arbeit im Moment, ich will Recht, ich werde Klage einreichen am Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte.
SCHAUSPIELERIN
Weil die Sozialhilfe nicht ausreicht zum Leben?
PATRICK S.
Nein. Weil ich im Gefängnis saß dafür, dass ich mit einer Frau, die ich liebe, Kinder habe und dass uns diese Kinder dann auch noch weggenommen wurden vom Staat.
SCHAUSPIELERIN
Eine Frau, die Sozialhilfeempfängerin ist, die in Armut lebt, einer Frau aus der Unterschicht! Wie ertragen Sie gemeinsam die Armut?
PATRICK S.
Die Armut?
SCHAUSPIELERIN
Die Armut und die damit verbundenen mangelnden Bildungschancen!
PATRICK S.
Aber es geht doch darum, dass ich ins Gefängnis musste, weil die Liebe zwischen mir und meiner Schwester verboten ist aufgrund von völlig überholten Moralvorstellungen, die letztlich durch eugenische Gesichtspunkte begründet werden!
SCHAUSPIELERIN
Und die mangelnde Bildung?
PATRICK S.
Welche mangelnde Bildung? Was meinen Sie?
SCHAUSPIELERIN
Die mangelnden Bildungschancen in der Unterschicht, nicht zuletzt die Ihrer Kinder, die aufgrund Ihres Inzestes behindert sind!
PATRICK S.
Aber unsere Kinder sind ja gar nicht behindert!
SCHAUSPIELERIN
Doch. Statistisch sind Ihre Kinder behindert. Die Wahrscheinlichkeit der Behinderung von Kindern, die bei inzestuösem Geschlechtsverkehr entstehen, ist deutlich höher als bei normalen Paaren. Deshalb kann man sagen, dass Ihre Kinder geistig und körperlich behindert sind!
PATRICK S.
Sind sie aber nicht!
SCHAUSPIELERIN
seufzt Die mangelnde Bildung!
PATRICK S.