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Mit den DuMont Reisetaschenbuch E-Books Gewicht im Reisegepäck sparen und viele praktische Zusatzfunktionen nutzen! - Einfaches Navigieren im Text durch Links - Offline-Karten (ohne Roaming) nutzen - NEU: Karten und Grafiken mit einem Klick downloaden, ausdrucken, mitnehmen oder für später speichern - Weblinks zu den Websites der wertvollen Tipps Tipp: Erstellen Sie Ihren persönlichen Reiseplan durch Lesezeichen und Notizen… und durchsuchen Sie das E-Book mit der praktischen Volltextsuche! Das E-Book basiert auf: 4. Auflage 2017, Dumont Reiseverlag Traumhafte Mittelmeerstrände, wildes Bergland und historische Altstädte - die Vielfalt Sardiniens zog Autor Andreas Stieglitz schon vor über 20 Jahren in den Bann. Im DuMont Reise- Taschenbuch Sardinien verrät er seine ganz persönlichen Lieblingsorte: Von der grünen Oase des Botanischen Gartens in Cagliari bis zum Wallfahrtskirchlein Chiesa San Pietro auf der Hochebene von Golgo. Gleich auf den ersten Seiten des Reiseführers gibt der Autor die wichtigsten Tipps zur Reiseplanung: Von welchen Standorten aus erkundet man die Insel am besten? Wo findet man die schönsten Strände? Welche Sehenswürdigkeiten sollte man nicht verpassen? Der passionierte Wanderer beschreibt zudem eine Reihe an lohnenden Routen, etwa im großen Karstmassiv des Supramonte. Und immer wieder entdeckt Andreas Stieglitz auch etwas Neues, wie die exzellente Trattoria Il Mosto z.B., in der Sie nach der Besichtigung des neueröffneten Museums über das sardische Banditentum in Aggius ausgezeichnet essen können. Die zehn abwechslungsreichen Entdeckungstouren führen zu den Palastgräbern von Sant&# 39;Andria Priu, zu den Wandmalereien in Orgosolo, den Korbflechterinnen von Castelsardo oder zur Weinverkostung nach Alghero. Auf www.dumontreise.de/sardinien gibt es Online-Updates und Extratipps zum Download auf Smartphone und iPad sowie als PDF zum Ausdrucken. Unser Special-Tipp: Erstellen Sie Ihren persönlichen Reiseplan durch das Setzen von Lesezeichen und Ergänzen von Notizen. … und durchsuchen Sie das E-Book in sekundenschnelle mit der praktischen Volltextsuche!
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Seitenzahl: 470
Veröffentlichungsjahr: 2017
Das Klima im Blick
Reisen verbindet Menschen und Kulturen. Wer reist, erzeugt auch CO2. Der Flugverkehr trägt mit bis zu 10 % zur globalen Erwärmung bei. Wer das Klima schützen will, sollte sich – wenn möglich – für eine schonendere Reiseform entscheiden. Oder Projekte von atmosfair unterstützen: Flugpassagiere spenden einen kilometerabhängigen Beitrag für die von ihnen verursachten Emissionen und finanzieren damit Projekte zur Verringerung des CO2-Ausstoßes in Entwicklungsländern (www.atmosfair.de). Auch der DuMont Reiseverlag fliegt mit atmosfair!
Inhalt
Sardinien: Die 10 Highlights!
Editorial
Gratisdownload Sardinien
Sardinien persönlich – meine Tipps
Lieblingsorte
Schnellüberblick
Reiseinfos, Adressen, Websites (siehe >>)
Informationsquellen
Wetter und Reisezeit
Anreise und Verkehrsmittel
Übernachten
Essen und Trinken
Aktivurlaub, Sport und Wellness
Feste und Veranstaltungen
Reiseinfos von A bis Z
Panorama – Daten, Essays, Hintergründe (siehe >>)
Steckbrief Sardinien
Geschichte im Überblick
Quattro mori mit Stirnbinde – die sardische Flagge
Eine grüne Mittelmeerinsel – allen Widrigkeiten zum Trotz
Das ›rote Gold‹ – Safran auf dem Feld und in der Küche
Einhundert Köpfe, einhundert Mützen – die sardische Sprache
Weißes Gold und rotes Volk – Lagunen, Salinen, Rosaflamingos
Atomkraft, nein danke! – Naturschutz und Energieversorgung
Eine geologische Schatzkammer – Bergbau auf Sardinien
Insel der Türme – die einzigartige Nuraghenkultur
Sagra di Sant’Efisio – das größte sardische Volksfest
Archaische Klangwelten in modernen Zeiten
Costa Smeralda – dolce far niente an einer geraubten Küste?
Bär, Elefant und seltsame Pilze – fantastische Felsgebilde
Unterwegs auf Sardinien
Cagliari und der Süden
Quirlige Inselmetropole
Cagliari
An der Südküste, Nora und Pula
Costa del Sud
Campidano und Marmilla, San Sperate
Barumini
Su Nuraxi
Tuili
Giara di Gesturi / Sa Jara Manna
Santa Vittoria di Serri
Durch die Flumendosa-Schlucht, Nuraghe Arrubiu
Panoramafahrt zum Pranu Muteddu
Costa Rei und Umgebung
Villasimius und Capo Carbonara
Iglesias und der Südwesten
Bergbau und Muschelseide
Iglesias
Iglesiente und Costa Verde
Östlich von Iglesias
Von Nebida nach Tratalias, Nebida, Monte Sirai
Tratalias
Sant’Antioco und San Pietro, Isola di Sant’Antioco
Isola di San Pietro
Oristano, Bosa und der Westen
Quarzstrand und Himmelsleiter
Oristano
Sinis-Halbinsel
Stagno di Cabras, Stagno Sale Porcus
San Giovanni di Sinis und Umgebung
Antikes Tharros
Ipogeo di San Salvatore, Um den Monte Ferru
Santa Cristina, Nuraghe Losa
Santu Lussurgiu
San Leonardo de Siete Fuentes, Sas Perdas Marmuradas de Tamuli
Am Monte Ferru
Bosa
Alghero, Sassari und der Nordwesten
Alghero
Porto Conte, Nuraghe Palmavera, Wanderung zur Punta Giglio
Unterwegs zur Grotta di Nettuno
Umgebung von Porto Ferro
Von Bosa nach Alghero, Bergland von Montresta
Auf der SS292 nach Monteleone Rocca Doria
Monte Minerva, Im Meilogu, Padria, Sant’Andria Priu,
Valle dei Nuraghi
San Pietro di Sorres
Von Sant’Andria Priu nach Alghero
Nordwestzipfel Sardiniens, Stintino-Halbinsel
Von Porto Torres nach Sassari, Porto Torres
Monte d’Accoddi,
Sassari
Logudoro
Santa Maria del Regno, Sant’Antioco di Bisarcio
Castelsardo und Umgebung
Olbia und der Nordosten
Wie von Künstlerhand modelliert
Olbia
Entlang der Costa Smeralda, Porto Cervo
San Pantaleo, Arzachena
Palau
Maddalena-Archipel
An der nördlichsten Spitze, Porto Rafael
Santa Teresa di Gallura
Capo Testa
Innere Gallura, Tempio Pausania
Aggius und die Valle della Luna
Monte Limbara
Rundwanderung am Monte Limbara, Luogosanto
Capo Coda Cavallo bis Posada
Posada
Nuoro und der Osten
Land der Barbaren
Nuoro
Nördlich von Nuoro
Su Tempiesu, Su Romanzesu
Durch den Supramonte, Oliena
Unterwegs nach Dorgali
Serra Orrios, Cala Gonone, Cala Gonone
Gola su Gorropu
Unterwegs zur Hochebene Golgo
Ogliastra
Barbagia und Gennargentu, Laconi
Fonni, Garco Nazionale del Golfo di Orosei e del Gennargentu
Mamoiada, Orgosolo
Sprachführer
Kulinarisches Lexikon
Auf Entdeckungstour
Klangskulpturen im Künstlerdorf San Sperate
Geheimnissen auf der Spur – von Antas nach Su Mannau
Santa Cristina – Abstieg in die Brunnenkammer
Edles Nass im Eichenfass – Weinprobe bei Sella & Mosca
Besuch in der Jungsteinzeit – Sant’Andria Priu
Weltenrichter und 13 Apostel – Santissima Trinità di Saccargia
Bei den Korbflechterinnen von Castelsardo
Steine, die Geschichte schreiben – unterwegs in der Gallura
Das Nuraghendorf in der Grotte – Aufstieg zum Monte Tiscali
Murales – Wandmalereien in Orgosolo
Karten und Pläne
Citypläne
Cagliari
San Sperate
Oristano
Bosa
Alghero
Sassari
Castelsardo
Orgosolo
Tourenkarten und Detailpläne
Orroli – Pranu Muteddu, Panoramafahrt
Antas – Su Mannau, Wanderung
Santa Cristina: Tempelbezirk
Alghero: Weingut Sella & Mosca
Punta Giglio, Wanderung
Alghero – Monteleone Rocca Doria, Panoramafahrt
Sant’Andria Priu
Santissima Trinità di Saccargia
Gallura
Monte Limbara, Wanderung
Monte Tiscali, Wanderung
Cala di Luna, Wanderung
Gola su Gorropu, Wanderung
Extra-Reisekarte
Straßenregister
Impressum
Sardinien: Die 10 Highlights
Cagliari
Su Nuraxi
Giara di Gesturi/Sa Jara Manna
Sinis-Halbinsel
Bosa
Alghero
Castelsardo
Costa Smeralda
Capo Testa
Gola su Gorropu
Liebe Leserin, lieber Leser,
Inseln haben mich seit jeher fasziniert. Sardinien entdeckte ich 1992. Auf ausgedehnten Wanderungen erkundete ich die zweitgrößte Insel im Mittelmeer. Ich traf auf Hirten, die mich spontan zum Essen einluden, kam durch abgelegene Dörfer, in die sich kaum ein Tourist verirrte, begegnete auf Schritt und Tritt dem reichen Erbe der Insel und war immer wieder von der Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft der Sarden begeistert.
Die landschaftliche Vielfalt Sardiniens ist schier überwältigend. Traumstrände von karibischer Schönheit kontrastieren mit wildem Bergland, sonnendurchglühte Ebenen wechseln mit tiefen Eichenwäldern. Die aromatisch duftende Macchia bezaubert im Frühjahr mit ihrer üppigen Blütenpracht, Schafherden weiden auf den Wiesenhängen, Mufflons und Wildschweine durchstreifen die wilden Berge und Greifvögel ziehen am Himmel ihre Kreise. Die Zeugen der bewegten sardischen Geschichte, Tausende von Nuraghen, Steintürme einer bronzezeitlichen Kultur, erheben sich stolz in der Landschaft. Phönizier, Punier und Römer haben ihre Spuren hinterlassen, und von der Blütezeit im Mittelalter zeugen Kirchen im Stil der pisanischen Romanik.
So zeitlos die Insel im Landesinneren auch wirkt, hat sie doch seit den 1960er-Jahren einen gewaltigen Modernisierungsschub erlebt. Den Wandel von einer Bauern- in eine Dienstleistungsgesellschaft haben die Sarden erstaunlich gut bewältigt. Neben ihrem modernen Alltag pflegen sie die alten Traditionen nach wie vor mit Begeisterung, sei es in der Musik, im Brauchtum oder in kulinarischer Hinsicht.
Sardinien hat viel zu bieten! Begeben Sie sich mit meinem Buch auf Entdeckungsreise – ob Aktivurlaub, kulturelle Highlights, die moderne sardische Kunst- und Kulturszene, angesagte Szenekneipen oder dolce far niente am Traumstrand. Egal, was Sie unternehmen – Sie erhalten Informationen und konkrete Tipps, um diese einmalige Insel mit all ihren Facetten zu genießen.
Ich wünsche Ihnen einen erlebnisreichen Aufenthalt und freue mich auf Ihre Rückmeldung!
Andreas Stieglitz
Gratisdownload SardinienAndreas Stieglitz
Gratis-Download: Updates & aktuelle Extratipps des Autors
Unsere Autoren recherchieren auch nach Redaktionsschluss für Sie weiter. Auf unserer Homepage finden Sie Updates und persönliche Zusatztipps zu diesem Reiseführer.
Zum Ausdrucken und Mitnehmen oder als kostenloser Download für Smartphone, Tablet und E-Reader. Besuchen Sie uns jetzt!
www.dumontreise.de/sardinien
Sardinien persönlich – meine Tipps
Leser fragen, Autoren antworten
Sardinien ist von Traumstränden gesäumt – Cala Goloritzè am Golf von Orosei
Nur wenig Zeit? Sardinien zum Kennenlernen
Alghero mit seiner spanisch geprägten Altstadt ist genau der richtige Einstieg für einen Kurzurlaub auf Sardinien. Von hier ist es nicht weit zur herrlichen Küstenlandschaft am Porto Conte. In die Berge führt eine großartige Panoramafahrt zum Valle dei Nuraghi mit seiner imposanten Nuraghenfestung. Die Steilküste zwischen Alghero und dem romantischen Bosa bietet fantastische Ausblicke auf das Meer. Die zweitgrößte Stadt Sardiniens, Sassari, sowie die wunderbaren Sandstrände der Stintino-Halbinsel liegen in nächster Nähe.
Welche Sehenswürdigkeiten sind ein Muss?
Alghero, Bosa und Castelsardo besitzen die schönsten Altstädte, aber auch der centro storico, das historische Stadtzentrum, von Cagliari lohnt einen Rundgang. Die ausdrucksstarken Wandmalereien (murales) von Orgosolo sollte man sich unbedingt anschauen. Ganz anders, aber ebenso interessant ist das Künstlerdorf San Sperate mit seiner modernen Kunstszene. Der Tafelberg Giara di Gesturi ist ein faszinierendes Naturreservat, in dem rassige, halbwilde Pferde frei umherstreifen. Weite Lagunen, in denen Flamingos heimisch sind, erstrecken sich auf der Sinis-Halbinsel. Am Capo Testa türmen sich bizarr geformte Granitfelsen wild durcheinander gewürfelt auf. Das mondäne Ferienparadies der Costa Smeralda liegt an einem besonders reizvollen Küstenabschnitt. Im einsamen Bergland des Supramonte öffnet sich die gewaltige Karstschlucht Gola su Gorropu, die man auf einer Wanderung erreicht.
Was ist ein guter Ausgangspunkt, um Sardinien zu erkunden?
Die Insel ist zu groß, um sie von einem einzigen Standort aus vollständig zu erkunden. Im Süden gibt es größere Feriensiedlungen bei Pula und in Villasimius. Von hier aus lässt sich gut ein Tagesausflug nach Cagliari unternehmen; als Quartier sollte man die Stadt dagegen wegen des Verkehrs meiden.
An der Westküste sind Santa Caterina di Pittinuri und Bosa mit Bosa Marina gute Ausgangspunkte. Im Nordwesten ist Alghero mit Umland ideal, da von hier auch Bosa und Castelsardo gut erreichbar sind. Im Norden ist Santa Teresa di Gallura das größte Ferienzentrum. Von dort aus – ebenso wie von Palau, Cannigione und der Costa Smeralda – lassen sich die Gallura und der Maddalena-Archipel gut erkunden.
Hauptferienort an der Ostküste ist San Teodoro – hier sind die Traumstrände in Reichweite. Für Naturfreunde und Wanderer besonders reizvoll ist der Supramonte am Golfo di Orosei. Gute Ausgangsquartiere sind der Küstenort Cala Gonone und das landeinwärts gelegene Dorgali. In der Ogliastra mit ihrem gebirgigen Hinterland hat der Ort Santa Maria Navarrese noch viel von seinem Charme bewahrt.
Welche archäologischen Stätten sind besonders sehenswert?
Zu den interessantesten archäologischen Stätten zählt das herrlich auf einer Landzunge an der Südküste gelegene Nora. Keinesfalls versäumen sollte man die Besichtigung eines Nuraghen, etwa Su Nuraxi (UNESCO-Welterbe) oder Santu Antine. Auch das nuraghische Brunnenheiligtum Santa Cristina und die jungsteinzeitliche Nekropole Sant’Andria Priu sind beeindruckend.
Wer das Ungewöhnliche sucht – Sightseeing einmal anders
Auf ins Inselinnere, denn da ist Sardinien noch besonders urwüchsig! Einfach mal die Hauptstraße verlassen und auf einer Nebenstraße fahren, und schon taucht man ein in Landstriche, wo die Sarden noch unter sich sind. Viele Bergdörfer haben einen etwas rauen, aber unverfälschten Charme, die Landschaften wirken oft zeitlos-archaisch. Kommen Sie in irgendeinem Dorf an einer unscheinbaren Bar vorbei? Anhalten und einen Espresso trinken, schon kommt man ins Gespräch mit den Einheimischen. Übernachten Sie in einem agriturismo statt in einem Ferienhotel und lassen Sie sich von mamma kulinarisch nach sardischer Hausfrauenart verwöhnen! Oder schließen Sie sich einmal einer Exkursion an, die von einer örtlichen Kooperative betreut wird – zum Beispiel auf der Giara di Gesturi oder dem Supramonte di Baunei. Der Führer wird Ihnen viel Spannendes aus seiner Heimat berichten können.
Wo sind die schönsten Strände?
Sardinien bietet Traumstrände von geradezu karibischer Schönheit. Südwestlich von Cagliari liegt die unverbaute Costa del Sud, östlich der Stadt die Costa Rei und nebenan Villasimius mit der beliebten Spiaggia di Simius. Herrlich sind die Sandstrände und hohen Dünen der abgelegenen Costa Verde, an der Sinis-Halbinsel erstrecken sich breite Quarzstrände. Die Meeresbucht Porto Conte bei Alghero ist von herrlichen Sandstränden gesäumt. Faszinierend sind die feinsandigen Strände der Stintino-Halbinsel, vor allem die traumhafte Spiaggia della Pelosa. Die galluresische Küste besitzt eher grobkörnige, aber von bizarren Granitfelsen eingerahmte Strände. Berühmt sind die Rena Bianca und die Spiaggia Santa Reparata bei Santa Teresa di Gallura, das Surferparadies Porto Pollo und die Strände der Costa Smeralda. Recht einsam sind die Strände auf dem Capo Coda Cavallo. Weiter südlich liegt der Traumstrand La Cinta bei San Teodoro. Schöne Strände erstrecken sich auch am Golfo di Orosei.
Welche Wandergebiete sind am schönsten?
Das grandiose Karstmassiv des Supramonte bietet vielfältige Wandermöglichkeiten, darunter die klassischen Touren zum Monte Tiscali, zur Gola su Gorropu, zur Cala di Luna und zur Cala Goloritzè. Weiter südlich, im gebirgigen Hinterland der Ogliastra und westlich anschließend in der Barbagia Seulo, setzt sich diese eindrucksvolle Karstlandschaft mit grandiosen Felsformationen fort, und auch hier gibt es großartige Wanderungen. Diese gesamte Region ist eine typische Hirtenlandschaft. Besonders freundlich sind die hier gelegenen Ortschaften Sadali und Laconi. Ganz anders das zweite große Wanderrevier der Insel: Das waldreiche Bergland des Iglesiente im Südwesten der Insel ist eine ehemalige Bergbauregion. Auch hier gibt es herrliche Wanderwege, die teils sogar markiert sind. Im Nordosten nicht weit von der Costa Smeralda ragen in der Gallura die bizarren Granitfelsen des Monte Limbara auf. Das dritthöchste Gebirge Sardiniens lässt sich auf bequemen Waldwegen erwandern.
Bus oder Mietwagen?
Mit öffentlichen Verkehrsmitteln lässt sich die Insel eher schlecht erkunden, da die Linienbusse meist nur die Ortschaften durchfahren und man die abseits gelegenen Sehenswürdigkeiten auf diese Weise nur sehr beschwerlich oder gar nicht erreicht. Ein eigenes Fahrzeug ist daher unbedingt für eine Sardinienreise zu empfehlen. Für einen Besuch der größeren Städte (insbesondere Cagliari) empfiehlt es sich aber, aufgrund der dichten Verkehrsverhältnisse das Auto stehen zu lassen und mit Bus oder Bahn hineinzufahren.
Was sind gute Shoppingziele? Einkaufsbummel – aber wo?
Die besten Einkaufsmöglichkeiten bieten sich in Cagliari und in Sassari. In Alghero ist das Angebot stark auf Touristen ausgerichtet, ein Schwerpunkt ist Schmuck. Wer sich für traditionelles (Kunst-)Handwerk wie Web- und Schmiedearbeiten, Filigranschmuck usw. interessiert, findet in kleineren Orten wie Dorgali, Tonara oder Santu Lussurgiu schöne Läden. Zeitgenössische Kunst findet man vor allem in San Sperate, während Castelsardo für die Korbflechterei berühmt ist. San Gavino Monreale und die umliegenden Bauerndörfer sind für den Safrananbau bekannt und man kann das ›rote Gold‹ direkt bei den Produzenten erwerben. Wein kann man bei den renommierten sardischen Winzergenossenschaften kaufen, zum Beispiel in Oliena, Dorgali oder Jerzu.
Gibt es Orte mit besonderem Kultur- oder Nightlifeangebot?
Das größte Kulturangebot findet man in Cagliari, aber selbst kleinere Ortschaften veranstalten zahlreiche Feste, Events und Sonderausstellungen. Das ehemalige Judenghetto in Cagliari, der Ghetto degli Ebrei, dient heute als lebendiges Museum und Kulturzentrum (www.camuweb.it). Das Künstlerdorf San Sperate besitzt eine besonders rege Kulturszene, die sich in zahlreichen Happenings und auf dem internationalen Künstlerfestival No Arte präsentiert. Das Nachtleben von Cagliari spielt sich in populären Szenetreffs, Diskotheken, Cafés und Trattorien ab. Die spannendste Clubszene findet man in den Ferienorten Villasimius (auch die Cagliaritaner kommen hier am Wochenende her), San Teodoro und natürlich an der Costa Smeralda.
Und noch ein ganz persönlicher Tipp zum Schluss!
Lassen Sie sich Zeit für Ihre Sardinienreise! Entdecken Sie die Insel mit Muße und unternehmen Sie spontan auch mal etwas anderes als geplant. Verzichten Sie auf eine stundenlange Autofahrt und machen Sie stattdessen einen Spaziergang durch ein kleines Dorf, wo Sie den Einheimischen begegnen, oder eine Strandwanderung, bei der Sie an der frischen Meeresluft tief durchatmen können, oder planen Sie ein sardisches Picknick in der freien Natur, wo Sie nichts als das ferne Geläut der Weidetiere und vielleicht den Ruf eines Kuckucks hören. Benvenuti in Sardegna!
NOCH FRAGEN?
Die können Sie gern per E-Mail stellen, wenn Sie die von Ihnen gesuchten Infos im Buch nicht finden:
Auch über eine Lesermail von Ihnen nach der Reise mit Hinweisen, was Ihnen gefallen hat oder welche Korrekturen Sie anbringen möchten, würden wir uns freuen.
Stimmungsvolle Orte, die man völlig ungestört und abseits vom Trubel genießen kann, das mag unser Autor ganz besonders. Schöne Plätzchen im Grünen, wo der Blick weit über die Landschaft schweift und wo man Ruhe und Entspannung findet, besucht er immer wieder. Magisch ziehen ihn der Tafelberg Giara di Gesturi und der wie von Künstlerhand modellierte Bärenfels, aber auch der schimmernde Quarzstrand Is Arutas an. Zeitlos ist die Stimmung im Dörfchen Padria, im romanischen Kreuzgang des Franziskanerklosters von Alghero, im romantischen Schlosspark von Laconi und auf der Hochebene Su Golgo.
Schnellüberblick
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1 Alghero, Sassari und der Nordwesten
Alghero, der Capo Caccia und die Punta del Giglio sind von einem besonderen Zauber. Einzigartig ist der Stufentempel Monte d’Accoddi, quirlig die Universitätsstadt Sassari. Castelsardo thront malerisch auf einer Felsnase über dem Meer. siehe >>
2 Oristano, Bosa und der Westen
Die Sinis-Halbinsel mit ihren Lagunen und dem antiken Tharros schlägt Besucher in ihren Bann. Malerisch liegt Bosa am Temo. Aus der Nuraghenzeit stammen der Brunnentempel Santa Cristina und die Dreiecksbastion Nuraghe Losa. Zu den bezaubernden romanischen Kirchen gehört San Pietro extramuros. siehe >>
3 Iglesias und der Südwesten
Das einsame Bergland des Sulcis und Iglesiente mit seinen alten Bergwerken ist grandios. In seinem Zentrum liegt das Städtchen Iglesias. siehe >>
4 Olbia und der Nordosten
Das Ferienparadies der Costa Smeralda ist sehr exklusiv. In Sichtweite von Korsika liegt der Maddalena-Archipel. Zeitlos wirkt Tempio Pausania in der inneren Gallura. siehe >>
5 Nuoro und der Osten
In der Barbagia schlägt das Herz Sardiniens. Orgosolo, Oliena und Dorgali kleben an den steilen Flanken des Supramonte. Urwüchsig sind die Bergdörfer Aritzo und Fonni am Gennargentu. siehe >>
6 Cagliari und der Süden
Cagliari ist die lebendige Inselmetropole. An der Costa del Sud und der Costa Reiliegen traumhafte Strände. Mit dem Nuraghen Su Nuraxi und der Hochfläche Giara di Gesturi hat die Marmilla gleich zwei Highlights zu bieten. siehe >>
Reiseinfos, Adressen, Websites
Informationsquellen | Wetter und Reisezeit | Anreise und Verkehrsmittel | Übernachten | Essen und Trinken | Aktivurlaub, Sport und Wellness | Feste und Veranstaltungen | Reiseinfos von A bis Z
Informationsquellen
Infos im Internet
Die meisten Websites sind nur auf Italienisch.
www.regione.sardegna.it: offizielle Website der Regione Autonoma della Sardegna.
Die offiziellen Webseiten der fünf sardischen Provinzen bieten viele Infos:
www.provincia.cagliari.it, Cagliari (CA)
www.provincia.carboniaiglesias.it,Sud Sardegna (SU)
www.provincia.nuoro.gov.it, Nuoro (NU)
www.provincia.or.it, Oristano (OR)
www.provincia.sassari.it, Sassari (SS)
www.comuni-italiani.it: Auflistung aller italienischen Kommunen mit eigener Website. Bei den Kommunen findet man viele touristische Infos.
www.comunas.it/comuni: Übersicht aller sardischen Kommunen, nach Provinzen geordnet.
www.sardinien.com: Das größte Sardinien-Portal in deutscher Sprache (Redaktionssitz Cagliari). Verlässlich recherchiert und aktualisiert bietet es neben Reiseinfos aktuelle Nachrichten, Veranstaltungshinweise und einen informativen Blog zu Sardinien.
www.sardegnadigitallibrary.it: Ergiebige Fundquelle von Video-, Ton- und Bilddokumenten sowie Texten rund um Sardinien. Die Dokumente – darunter Filme, Bücher, historische Fotos usw. – lassen sich gratis herunterladen.
www.sardegnacultura.it Von der Autonomen Region Sardinien betriebenes Kulturportal zu regionaler Archäologie, Architektur, Kunst, Fotografie, Musik, Museen, Geschichte, zur sardischen Sprache etc.
www.andreas-stieglitz.de: Website des Autors mit den neuesten Informationen zu Sardinien, Downloads von GPS-Tracks u. v. m.
www.isolasarda.com: private Website in mehreren Sprachen mit vielen Informationen rund um die Insel.
www.paradisola.it: hervorragendes Sardinien-Portal (italienisch) zu allen denkbaren Themen. Sehr praktisch: aktueller Veranstaltungskalender (Eventi).
Fremdenverkehrsämter
Bei der staatlichen Italienischen Zentrale für Tourismus ENIT erhält man Auskünfte, Infomaterial etc. Kostenlose Prospekte kann man über www.enit-italia.de herunterladen.
Italienische Zentrale für Tourismus ENIT
Direktion für Deutschland, Österreich und Schweiz
Barckhausstraße 10
60325 Frankfurt am Main
Tel. 069 23 74 34
www.enit-italia.de
Mo–Fr 9.15–17 Uhr
Die sardische Fremdenverkehrszentrale Sardegna Turismo gibt gutes Infomaterial (auch auf Deutsch) heraus. Neben dem italienischen gibt es einen deutschsprachigen Internetauftritt (auf www.sardegnaturismo.it rechts oben die deutsche Fahne anklicken).
Informationsstellen vor Ort
Assessorato del Turismo, Artigianato e Commercio
Viale Trieste 105
09123 Cagliari, Italien
Kontakt nur über Website oder E-Mail
www.sardegnaturismo.it
Städtische und kommunale Fremdenverkehrsämter sowie die privat organisierten Fremdenverkehrsvereine Pro Loco geben ebenfalls Auskünfte und Tipps. Die Adressen sind an der jeweiligen Stelle im Reiseteil aufgeführt.
Lesetipps
Literarisch ist die Insel erst spät aus dem Dornröschenschlaf erwacht, aber immerhin stammt eine Nobelpreisträgerin für Literatur (1926), Grazia Deledda, aus Sardinien. Seit den 1970er-Jahren hat sich eine sehr lebendige Literaturszene von internationalem Rang entwickelt, bei der es vor allem um Identität und den Sprung einer wirtschaftlich und sozial bis in die 1960er-Jahre rückständigen Gesellschaft in die Moderne geht.
Milena Agus: Die Frau im Mond, München 2009. Der Roman erzählt fantasievoll die Lebensgeschichte einer Frau aus der Perspektive ihrer Enkelin.
Milena Agus: Die Gräfin der Lüfte, Hamburg 2010. Von der Kritik gefeierter Roman über drei Schwestern, die in einem alten palazzo in Cagliari wohnen.
Sergio Atzeni: Bakunins Sohn, Hamburg 2004. Im Sardinien der 1920er-Jahre ist diese facettenreiche Biografie angesiedelt, die Wahrheit und Legende kunstvoll verwischt.
Massimo Carlotto: Die Schöne und der Alligator, Frankfurt 2003. Fesselnder Roman, der einen tiefen Einblick in die sardische Gesellschaft gibt.
Michela De Giorgio, Otto Kallscheuer (Hrsg.): Sardinien. Eine literarische Einladung, Berlin 2011. Eine Anthologie sardischer Autoren mit kurzen Textbeispielen.
Grazia Deledda: In zahlreichen Erzählungen und rund 40 Romanen setzt die Nobelpreisträgerin der archaischen Hirtenwelt ihrer Heimat Nuoro ein literarisches Denkmal. Leidenschaftliche Gefühlsregungen – Liebe und Eifersucht, Schuld und Sühne – bilden die Triebkraft bewegter Handlungen. Ausgelöst durch ungezügelte Leidenschaft und bedingungslose Liebe, nehmen Konflikte ihren unausweichlichen und verhängnisvollen Lauf. Zu ihren bedeutendsten Romanen zählen »Elias Portolu« von 1910 (»Die Maske des Priesters«, München 1995), »Canne al vento« von 1913 (»Schilf im Wind«, München 1951) und »Marianna Sirca« von 1915 (»Marianna Sirca«, Mannheim 2004).
Marcello Fois: Sardische Vendetta, Berlin 2008. Meisterhafter Roman über die Geschichte eines sardischen Banditen.
Sergio Frau: Atlantika. Eine detektivische Untersuchung des antiken Mittelmeerraums, Berlin 2007. Dem bekannten italienischen Journalisten zufolge war Sardinien das sagenumwobene Atlantis. Diese faszinierende, viel beachtete Hypothese untermauert Frau allerdings mit abenteuerlicher, populär- bis pseudowissenschaftlicher Argumentation.
Astrid Beate Koberstein-Pes: Im Schatten des Nuraghen: Roman über die Bronzezeit auf Sardinien, o. O. 2003.
D. H. Lawrence: Das Meer und Sardinien, Zürich 2007. Brillante Reportage über eine zehntägige Sardinienreise.
Gavino Ledda: Padre Padrone (»Mein Vater, mein Herr«, 1975), München 2003. In seinem autobiografischen Roman schildert Ledda schonungslos die deprimierenden Jahre seiner Kindheit und Jugend, die Konflikte mit dem rohen, despotischen Vater und den einsamen Alltag der Hirten.
Gavino Ledda: Lingua di falce (»Sprache der Sichel«, Düsseldorf 2001). Die Fortsetzung seiner Autobiografie beschreibt den letztlich erfolgreichen Kampf Leddas um Selbstbestimmung und die Auseinandersetzung mit der eigenen Herkunft und Sprache, die ihn dann wieder auf die Insel zurückführt.
Heinrich von Maltzan: Reise auf der Insel Sardinien (1868, Neuedition 2002). Amüsant, hintergründig und informativ ist dieser historische Reisebericht, ein Klassiker der Reiseliteratur!
Giovanni Masala: Sardisch Wort für Wort, Bielefeld 2009. Das Kompendium für alle, die mehr über die sardische Sprache erfahren und sie vielleicht sogar erlernen möchten.
Michela Murgia: Elf Wege über eine Insel – Sardische Notizen, Berlin 2012. Kurzweilig beschreibt die sardische Autorin ihre Heimat, indem sie jeweils eine Gegend mit einem Stichwort (etwa Trockenmauern) verbindet und die historischen Wurzeln ergründet.
Michela Murgia: Accabadora, Berlin 2010. In der archaischen Umgebung eines sardischen Dorfs der 1950er-Jahre spielt die packende Geschichte um Sterbehilfe, erzählt in wortkarger, harter, atmosphärisch dichter Sprache.
Salvatore Niffoi: Die Legende von Redenta Tiria, Wien 2007. Spannend erzählter Roman über die Schicksale der Menschen in einem Dorf der Barbagia.
Salvatore Satta: Der Tag des Gerichts, Berlin 1996. Die Geschichte einer wohlhabenden Familie aus Nuoro.
Flavio Soriga: Der schwarze Regen, München 2007. Roman über ein kleines Dorf auf Sardinien, in dem ein unerhörtes Verbrechen geschieht.
Giorgio Todde: Das Geheimnis der Nonna Michela, München 2007. Gesellschaftskritischer Roman mit kriminalistischem Plot, der im Sardinien des 19. Jh. spielt.
Giorgio Todde: Die toten Fischer von Cagliari, München 2011. Spannend und mit beeindruckender Lebendigkeit beschreibt Todde in diesem Roman das Sardinien des 19. Jh.
Wetter und Reisezeit
Klima
Sardinien besitzt ein typisch mediterranes Klima mit trocken-heißen Sommern, in denen die Temperaturen landeinwärts auf über 40 °C klettern, und gemäßigten Übergangsjahreszeiten. Im Winter kann es durchaus recht sonnig, aber ziemlich nass und kalt sein; gelegentlich fällt Schnee bis in Höhenlagen von unter 1000 m. Das milde, ausgeglichenere Küstenklima kontrastiert mit dem fast kontinentalen Klima im Landesinneren der großen Insel. In den Bergen ist es generell kühler und feuchter. Der Süden Sardiniens ist insgesamt etwas wärmer und trockener als der Norden. Zu allen Jahreszeiten kann der starke, oft stürmische Nordwestwind Maestrale wehen. Heiß, feucht und staubig ist der von Südosten kommende Scirocco, der vor allem im Sommer weht und die Wüstenglut Afrikas bringt. Der Himmel ist dann grau, oft liegt Saharasand in der Luft. Mit klarer Sicht und wolkenlosem Himmel verbunden ist der kräftige, von Westen wehende Ponente.
Zuverlässige Wettervorhersage unter: http://sardinienwetter.com und www.sar.sardegna.it (amtlich).
Reisezeit
Frühling und Herbst sind die ideale Reisezeit. Wer eine grüne Insel entdecken möchte, die sich noch in ihrer frühlingshaften Blütenpracht präsentiert, sollte Sardinien zwischen März und Juni besuchen. Dies ist die ideale Jahreszeit für Aktivurlauber und Naturfreunde. Allerdings muss im zeitigen Frühjahr mit wechselhafter Witterung und gelegentlichen Kaltlufteinbrüchen mit Regenfällen gerechnet werden. Tagsüber wird es bei Sonnenschein meist schon angenehm warm, nachts kann es noch empfindlich kalt sein. Manche Übernachtungsquartiere, die im Winter geschlossen sind, können noch etwas ausgekühlt und klamm sein. Ab Ostern, wenn die Reisesaison beginnt, sind fast alle Unterkünfte geöffnet. Das Wetter wird im Spätfrühling zunehmend beständiger und die Temperaturen können schon sommerlich sein. Nur das Meer ist bis Mitte Mai noch recht frisch.
Die Sommermonate Juli und August sind Hochsaison. Es herrscht meist eine drückende Hitze, die alle Aktivitäten erlahmen lässt, und das Leben spielt sich hauptsächlich zwischen Strand und klimatisierten Innenräumen ab. Fast alle Italiener machen dann Urlaub, entsprechend überlaufen und teuer sind alle touristischen Einrichtungen.
Angenehm wird es wieder im September und Oktober. Das Wetter ist beständig, die Nächte sind angenehm lau und das aufgewärmte Meer (durchschnittlich 22 °C im September) lädt zum Baden ein, während die Temperaturen wieder in den angenehmen Bereich sinken. Mit den ersten gelegentlichen Regenfällen ergrünt auch die Natur in den Bergen. Im Verlauf des Oktobers schließen allerdings bereits die ersten Unterkünfte.
Der nasskalte, oft windige Winter wird vor allem im Süden von längeren Schönwetterperioden mit frühlingshaften Temperaturen unterbrochen, so der sprichwörtlichen secche di Gennaio (Trockenheit des Januars), wenn sich das Mittelmeerhoch stabilisiert.
Kleidung und Ausrüstung
Im Winter und zeitigen Frühjahr sollte man an warme Kleidung und Regenschutz für schlechtes Wetter denken. Funktionswäsche ist ideal. Von Mai bis September, wenn es sonnig und heiß ist, empfiehlt sich luftige Baumwollkleidung und ausreichender Sonnenschutz (Sonnencreme, Sonnenhut). Bei Unternehmungen sollte man immer genügend Trinkwasser dabeihaben.
Anreise und Verkehrsmittel
Einreise- und Zollbestimmungen
Trotz offener Grenzen innerhalb des Schengener Raums muss man einen Personalausweis oder Reisepass mit sich führen, da es stichprobenartige Überprüfungen geben kann. Kinder benötigen seit 2012 unabhängig vom Alter ein eigenes Reisedokument. Bei Anreise mit dem eigenen Fahrzeug müssen selbstverständlich Führerschein, Fahrzeugschein und internationale Grüne Versicherungskarte mitgeführt werden. Bei Aufenthalten über drei Monaten ist eine Genehmigung (permesso di soggiorno) erforderlich.
Für den persönlichen Gebrauch (ab 18 Jahre) gilt innerhalb der EU Freizügigkeit mit folgenden Einschränkungen: abgabenfrei sind max. 800 Zigaretten, 400 Zigarillos, 200 Zigarren, 1 kg Tabak, 10 l Spirituosen, 20 l Zwischenerzeugnisse, 90 l Wein, 110 l Bier. Bei Reisen in und durch Drittländer (Schweiz) dürfen zollfrei mitgeführt werden: 200 Zigaretten (oder 50 Zigarren oder 250 g Tabak), 1 l Spirituosen über 22 % oder 2 l Spirituosen unter 22 %, 50 ml Parfüm, 250 ml Eau de Toilette, 500 g Kaffee und 100 g Tee. Steine und archäologische Funde dürfen nicht ausgeführt werden.
Anreise
... mit dem Flugzeug
Die drei großen internationalen Flughäfen Sardiniens werden von vielen Fluggesellschaften direkt (teils mit Umstieg in Deutschland) angeflogen.
Aeroporto Cagliari-Elmas (Mameli): 8 km nordwestlich von Cagliari an der SS130/SS131, Infoschalter im Ankunftsbereich, tgl. 9–21 Uhr, Tel. 070 21 12 12 81, www.sogaer.it. Gegenüber dem Terminal steht das Gebäude mit den Mietwagenanbietern, daneben das Parkhaus. Der Bahnhof Elmas Aeroporto (wenige Fußminuten vom Terminal entfernt) liegt an der Hauptstrecke nach Cagliari; die Züge fahren tgl. 5–21 Uhr etwa alle 20 Min. in die Stadt; Fahrzeit ca. 6 Min., Ticket 1,25 € (Fahrkartenautomat im Terminal und im Bahnhof). Direkte Zugverbindungen auch nach Oristano, Sas- sari, Olbia etc. Fahrpläne über www. sogaer.it (PDFs) oder www.trenitalia. com. . Es gibt zwei Taxiunternehmen: Cooperativa Radio Taxi Quattro Mori, Tel. 070 400 10, und Radio Taxi Cagliari Rossoblu, Tel. 070 66 55. Fahrt ins Stadtzentrum von Cagliari ca. 15 €, nach Chia ca. 85 €.
Aeroporto Olbia-Costa Smeralda: am südöstlichen Stadtrand von Olbia an der SS125, Info-Tel. 0789 56 34 44, www.geasar.it. Busbahnhof vor dem Ankunftsbereich (Fahrkartenverkauf im Bus), rechts daneben das Gebäude mit allen Mietwagenanbietern. Busverbindungen von ARST (u. a. nach Olbia), von Deplanu (u. a. Richtung Oliena), von Nuragica Tours (Sassari/Porto Torres), von Sun Lines (u. a. Richtung Palau) und von Turmo Travel (u. a. Alghero, Santa Teresa, Palau, Cagliari). Taxistand direkt vor der Ankunftshalle. Taxiruf in Olbia Tel. 0789 227 18, am Flughafen Tel. 0789 691 50.
Aeroporto Alghero-Fertilia: etwa 10 km nördlich von Alghero, Tel. 079 93 52 82, www.aeroportodialghero.it. Busterminal etwa 150 m von der Ankunftshalle entfernt, ARST-Fahrkartenautomat neben der Bar im Ankunftsbereich. Busverbindungen: ARST nach Sassari u. a. inselweite Strecken, FdS nach Alghero, örtliche Linienbusse (Linea Urbana) nach Alghero; Fahrkartenverkauf im Bus.
Billigflüge von Deutschland: Air Berlin (www.airberlin.com) steuert an Olbia und Cagliari, Ryanair (www.ryanair.com) Alghero und Cagliari, Germanwings (www.germanwings.com) Olbia und Cagliari, EasyJet (www.easyjet.com) Alghero, Olbia und Cagliari.
Billigflüge von Österreich: Ryanair nach Alghero, Niki (www.flyniki.com) nach Olbia und Cagliari, Austrian (www.austrian.com) nach Olbia und Cagliari.
Billigflüge aus der Schweiz: Easy Jet (www.easyjet.com) nach Olbia und Cagliari, Air Berlin (www.airberlin.com) nach Olbia und Cagliari, Helvetic (www.helvetic.com) nach Olbia, Edelweiss (https://www.flyedelweiss.com) nach Olbia und Cagliari, Etihad (www.etihadregional.com) nach Olbia und Cagliari.
Gute Übersicht aktueller Flugverbindungen der Billigflieger inkl. Lastminute: www.sardinien.com/anreiseper/flugzeug/air_line.htm
... mit dem Schiff
Vom Festland und über Korsika gibt es zahlreiche Schiffsverbindungen. Die Fähren sind in der Hochsaison oft ausgebucht. Bei rechtzeitiger Buchung kann man eventuell von Sonderangeboten profitieren und muss sich nicht vor Ort am Ticketschalter in eine lange Warteschlange einreihen. Bei Nachtfahrten ist eine Kabine zu empfehlen, da man die Nacht sonst auf einem unbequemen Liegesessel verbringen muss.
Die wichtigsten Fährgesellschaften mit Verbindungen zum Festland: Tirrenia (www.tirrenia.it) mit den Strecken Civitavecchia–Olbia, Civitavecchia–Arbatax und Civitavecchia–Cagliari sowie Genua–Porto Torres: Moby Lines (www.moby.it) u. a. mit Genua–Olbia und Livorno–Olbia; Sardinia Ferries (www.corsica-ferries.de) mit der Route Livorno–Golfo Aranci; Grandi Navi Veloci (www.gnv.it) mit den Strecken Genua–Olbia und Genua–Porto Torres; Grimaldi Lines (www.grimaldi-lines.com) mit Civitavecchia–Porto Torres. Internationales Portal aller Fährverbindungen rund ums Mittelmeer: www.traghetti.com. Übersicht der Fähren nach Sardinien mit Hafen-Guide: www.sardinien.com/anreiseper/faehren/faehren.htm.
Verkehrsmittel vor Ort
Sardinien lässt sich gut individuell bereisen. Empfehlenswert ist ein eigenes Fahrzeug, da man mit öffentlichen Bussen nur die Hauptorte erreicht.
Mietwagen
An den Flughäfen sind alle namhaften Mietwagenanbieter (autonoleggio) vertreten. Ein empfehlenswerter sardischer Leihwagenvermieter ist Sardinya (www.autonoleggiosardinya.it). Ein Preisvergleich mit Buchung vor Reiseantritt ist empfehlenswert. Man sollte unbedingt auf die Versicherungsleistung achten. Scheinbar günstige Angebote beinhalten oft nur eine Teilkaskoversicherung. Nur eine Vollkaskoversicherung bietet optimalen Schutz und deckt alle durch Eigenverschuldung oder Dritte verursachten Schäden am Auto ab. Schäden an Fenstern und Reifen sind aber auch dann in der Regel nicht versichert.
Autofahren
Das Straßennetz ist recht gut ausgebaut. Auf Sardinien gibt es keine Autobahnen und mautpflichtigen Strecken. Hauptverkehrsachse ist die autobahnähnlich ausgebaute Schnellstraße SS131 Carlo Felice von Cagliari nach Norden. Sie teilt sich bei Macomer in die Strecke nach Sassari/Porto Torres und den Seitenast über Nuoro nach Olbia. Achtung: viele Verkehrskontrollen; es wird oft geblitzt. Kindersitze sind für Kinder bis 12 Jahre Vorschrift.
Die Landstraßen sind oft sehr kurvenreich und man sollte viel Zeit einkalkulieren.
Autofahren in der Stadt: In Cagliari herrschen typisch mediterrane Verkehrsverhältnisse, ein guter Orientierungssinn und ein schnelles Reaktionsvermögen sind von Vorteil. In den übrigen Städten ist der Verkehr weniger enervierend, aber generell ist der Fahrstil etwas abenteuerlich … Parkplätze sind in den Städten oft rar. Vorsicht vor Falschparken! Weiß markierte Parkplätze sind gebührenfrei, blau markierte kostenpflichtig. Parkscheine gibt es am Automaten, in Bars oder beim Parkwächter.
Das Tankstellennetz ist gut ausgebaut, auch in kleineren Orten gibt es zumindest eine Tankstelle. Normale Öffnungszeiten: Mo–Sa 7.30–12.30, 15.30–19.30 Uhr. Sonntags sind viele Tankstellen geschlossen. Außerhalb der Öffnungszeiten kann man den Tankautomaten benutzen. Es gibt Bleifrei 95 Oktan (benzina verde/Super), Bleifrei 98/100 Oktan (SuperPlus) und Dieselkraftstoff (gasolio).
Verkehrsregeln
Allgemeine Geschwindigkeitsbegrenzung innerhalb geschlossener Ortschaften 50 km/h, außerhalb 90 km/h, auf der SS131 zwischen Sanluri und Bauladu (km 44 bis km 108) 110 km/h. Pkw mit Anhänger dürfen außerorts max. 70 km/h fahren. Die Alkoholgrenze liegt bei 0,5 Promille. Es besteht Anschnallpflicht. Außerorts muss man ganztägig mit Abblendlicht fahren. Handys im Auto sind nur mit Freisprecheinrichtung erlaubt. Das Mitführen einer reflektierenden Warnweste (in vielen Supermärkten erhältlich) ist Pflicht. Sie muss für den Fahrer ohne Verlassen des Autos erreichbar sein (also nicht im Kofferraum!). Falls man sich nach einer Panne oder einem Unfall auf der Fahrbahn aufhalten muss, ist das Tragen der Warnweste vorgeschrieben. Das Hupen innerhalb geschlossener Ortschaften ist außer im Notfall verboten.
Bus
Von den Busbahnhöfen der größeren Städte fahren Linienbusse(pullman) über die ganze Insel. Auch kleine Orte werden angefahren, doch gestaltet sich die Reiseplanung oft schwierig, da manche Verbindungen umständlich oder mit Umsteigen (zuweilen ohne direkten Anschluss) verbunden sind. Aktuelle Fahrpläne der sardischen Busunternehmen finden sich im Internet sowie als Übersicht auch in den lokalen Tageszeitungen L’Unione Sarda und La Nuova Sardegna. Eine gute Übersicht der wichtigsten Verbindungen mit Websites und Fahrplänen zum Download: www.sardinien.com/anreiseper/bus/bus.htm.
Fahrkarten kauft man in der Regel vor Fahrtantritt in Tabakläden (tabacchi), Zeitschriftenkiosken und Bars bei den Haltestellen. An Busbahnhöfen gibt es auch Fahrkartenschalter. Manchmal sind Fahrkarten auch im Bus erhältlich (gelber Aufkleber an der Tür).
Busunternehmen: Größtes Unternehmen mit umfassendem Streckennetz ist das staatliche ARST (Info-Tel. 800 86 50 42, www.arst.sardegna.it). Turmo Travel (Tel. 0789 214 87, www.turmotravel.it) ist vor allem in der Gallura vertreten, bietet viele Verbindungen von Olbia und betreibt auch die Regionalbusse auf dem Maddalena-Archipel. Deplano (Tel. 0784 29 50 30, www.deplanobus.it) bedient hauptsächlich Ziele in der Gallura. Logudoro Tours (Tel. 079 28 17 28, www.logudorotours.it) verbindet den Flughafen Alghero mit Cagliari, Oristano und Macomer.
Bahn
Die italienische Staatsbahn Trenitalia (FS; www.trenitalia.com) verbindet alle großen Städte Sardiniens. Allerdings gibt es nur wenige Direktverbindungen; häufig muss in Chilivani (bei Ozieri) umgestiegen werden. FS-Fahrkarten müssen vor Reiseantritt am Schalter oder Automaten gekauft werden.
Ein kurvenreiches Streckennetz hat die sardische Schmalspurbahn Arst Gestione (Tel. 800 86 50 42, http://arst.sardegna.it). Neben einigen regulären Verbindungen mit Dieseltriebwagen (Alghero–Sassari–Nulvi, Macomer–Nuoro, Monserrato–Isili) gibt es saisonal auch Nostalgiefahrten (linee turistiche) mit dem Trenino Verde auf landschaftlich reizvollen Strecken (Tel. 070 265 71, www.treninoverde.com): Sassari–Nulvi–Tempio Pausania–Palau (151 km), Macomer–Bosa (46 km), Isili–Sorgono (83 km) und Mandas–Arbatax (159 km).
Fähren und Schiffe
Autofähren verbinden Sardinien mit den größeren vorgelagerten Inseln. Die Insel Maddalena erreicht man von Palau, die Insel San Pietro von Portovesme und die Insel Asinara von Stintino und Porto Torres. Alle anderen Inseln sind nur mit Personenschiffen erreichbar.
Taxi
Fahrten kosten ab ca. 1 €/km aufwärts, Zuschläge werden für Sonn-/Feiertage, Nachtfahrten, Gepäck usw. erhoben. Eine Tarifübersicht muss ausliegen. Dennoch sollte man sich unbedingt vor Fahrtantritt auf den Preis einigen.
Übernachten
Sardinien bietet Unterkünfte für jeden Geschmack, vom einfachen Privatzimmer bis zur Nobelherberge mit Luxussuite. Das Angebot konzentriert sich zwar auf die Küstenregionen, aber auch im Landesinneren gibt es vielfältige Übernachtungsmöglichkeiten. Gerade hier lässt sich das wahre Sardinien entdecken und es bietet sich die Gelegenheit, mit Land und Leuten in Kontakt zu treten.
Die touristischen Urlaubsgebiete und Ferienkomplexe am Meer sind zwar meist recht gefällig im neosardischen Baustil angelegt, doch von künstlichem Charakter. Das Preisniveau ist insgesamt eher gehoben, aber Privatzimmer (B&B), agriturismo-Höfe und Ferienhäuser bieten oftmals preiswerte Alternativen zu den Hotels. In den Sommermonaten Juli und August ist fast alles ausgebucht und die Preise klettern entsprechend, während das Preis-Leistungs-Verhältnis in der Nebensaison eher stimmt.
Hotel
Die Hotels werden in fünf Kategorien eingeteilt, die sich an formalen Ausstattungsmerkmalen orientieren, jedoch nichts über den Wohlfühlfaktor verraten. So gibt die Anzahl der Sterne zwar eine ungefähre Orientierung über den Standard des Hauses, sagt aber letztlich nichts über die Atmosphäre. Hotels sollten immer vorab gebucht werden – nichts ist so teuer wie ein Hotelzimmer, das man erst vor Ort nimmt! Bei der Buchung lohnt sich ein Preisvergleich im Internet, die Unterschiede können enorm sein.
Die Preise beginnen bei etwa 60 € für das Doppelzimmer in der Nebensaison. Reiseveranstalter wie www.ferien-in-sardinien.com (umfassendes Angebot, gute telefonische Beratung) oder www.booking.com haben günstige Online-Kontingente, die deutlich unter den Preisen einer direkten Buchung über die Website des Hotels liegen. Bewertungsportale wie www.tripadvisor.de sind leicht manipulierbar und nicht unbedingt so objektiv, wie es den Anschein hat.
Agriturismo
Zu den schönsten Unterkünften auf Sardinien gehören agriturismi. Dies sind Bauernhäuser oder Gutshöfe in ländlicher Umgebung, wo man meist komfortabel in einem separaten Trakt oder Ferienhaus wohnt. Oftmals bieten diese Privatquartiere das denkbar beste Preis-Leistungs-Verhältnis – eine persönliche Atmosphäre, gepflegte Zimmer, Ruhe und dazu meist eine ausgezeichnete und reichhaltige Küche, die authentischer nicht sein könnte. Halbpension ist dann empfehlenswert, wenn man den Abend in Ruhe genießen und nach dem Essen nicht mehr fahren möchte. Ein Mindestaufenthalt von zwei Tagen (in der Hochsaison auch länger) ist oftmals üblich. Ein Doppelzimmer mit Frühstück kostet je nach Saison 50–80 €, die Halbpension pro Person etwa 40–70 €. Internetportale wiewww.turismoverde.it, www.terranostra.it und www.agriturismo.it/sardegna bieten gute Suchfunktionen.
Bed & Breakfast
Privatzimmer, nach angelsächsischem Vorbild B&B genannt, sind inzwischen auf Sardinien weitverbreitet und eine preiswerte Übernachtungsmöglichkeit. Die Zimmer sind in der Regel sehr ordentlich, manchmal übersteigen sie sogar Hotelstandard. Die Preise liegen etwa zwischen 40 und 80 € fürs Doppelzimmer – Frühstück natürlich inklusive.
In den Ortschaften sind die B&Bs in der Regel auf Informationstafeln und Wegweisern als Bed & Breakfast oder affita camere ausgewiesen, allerdings ist eine vorherige Buchung (am besten per E-Mail oder auch telefonisch) ratsam, da die Häuser ja nur wenige Zimmer vermieten. Am besten orientiert man sich vorab im Internet. Hier findet man B&Bs über die Links der örtlichen Fremdenverkehrsbüros (Pro Loco u. ä.).
Eine gute Adresse sind auch B&B-Internetportale wie www.anbba.it und www.bed-breakfast-sardegna.com, wo man gezielt nach Orten oder Regionen suchen kann.
Ferienhäuser und Apartments
Über verschiedene Reiseveranstalter lassen sich auch Ferienhäuser oder Apartments buchen, die sich auf Sardinien großer Beliebtheit erfreuen. Außer den privaten Ferienhäusern sind es meist Feriendörfer, die vor allem an der Ostküste (San Teodoro/Budoni, Costa Rei, Costa Smeralda) sehr verbreitet sind. Für Familien oder wenn man zu mehreren bucht, sind Ferienhäuser eine preiswerte Alternative zu Hotels, da man auch selbst kochen kann. Üblich ist allerdings ein Mindestaufenthalt von einer Woche, sodass man standortgebunden ist. Eine rechtzeitige Buchung ist empfehlenswert, da in der Hochsaison alles ausgebucht ist und sich auch in der Nebensaison die Suche vor Ort mühsam gestalten kann. Die Preise liegen je nach Größe und Ausstattung pro Woche bei 250 € aufwärts für 4 Personen (Nebensaison) bis über 700 € (Hauptsaison); nur an der Costa Smeralda ist das Preisniveau deutlich höher.
Zu den größeren Anbietern von Ferienwohnungen im Internet gehören beispielsweise www.fewo-direkt.de (ein Portal, das über 1600 Ferienhäuser und -wohnungen von privat mit Kundenbewertungen vermittelt; bietet viele Suchfunktionen), www.sardinien.de (Sardegna GmbH UKL, Rungestraße 11, 81479 München; mit vielen Suchfunktionen, auch telefonische Beratung unter Tel. 089 74 98 66-11) und www.sardegnatravel.de (Sardegna Travel, Buchwaldstraße 12, 22143 Hamburg; regional gegliedertes Angebot).
Camping
Wild campen ist auf Sardinien verboten. Dafür stehen aber rund 90 Campingplätze zur Auswahl, meist an den Küsten, vereinzelt auch im Landesinneren. Auch Wohnmobilisten finden hier gute Plätze. Oft werden auf den Plätzen auch einfache Bungalows vermietet.
Allerdings ist die Campingsaison nur kurz und die meisten Plätze sind lediglich zwischen Mitte Mai und Ende September geöffnet. Einen Überblick verschaffen www.camping.it und das deutschsprachige Forum www.campingsardinien.de, wo man auch viele Bewertungen findet.
Über 50 Plätze sind in der Vereinigung Faita Sardegna zusammengeschlossen: Via Is Orrosas, 08040 Lotzorai, Tel. 0782 66 94 61, www.faitasardegna.it (mit der Möglichkeit, online zu buchen).
Essen und Trinken
So vielgestaltig wie die Landschaften Sardiniens sind, so vielfältig ist die Insel auch in kulinarischer Hinsicht. Die herzhafte und bodenständige sardische Küche geht mit der exquisiten italienischen Kochkunst eine wunderbare Synthese ein. Im Landesinneren bevorzugt man schmackhafte Pastaspezialitäten und deftige Fleischgerichte, während an den Küsten Fisch (der leider rar geworden ist) und Meeresfrüchte überwiegen. Abgerundet wird das kulinarische Vergnügen durch die ausgezeichneten sardischen Weine.
Antipasti
Wie überall in Italien besteht ein richtiges Mittagessen (pranzo), insbesondere aber das Abendessen (cena) aus mehreren Gängen. Zu den beliebten Vorspeisen (antipasti) gehören Schinken (prosciutto) und Hartwurst (salsiccia sarda), die zusammen mit Oliven, Schafskäse (pecorino) und gegrilltem Gemüse gereicht werden. Der Schafskäse kann entweder gereifter Hartkäse (pecorino staggionato) oder der köstliche quarkähnliche Frischkäse Ricotta sein. Dazu isst man gerne das hauchdünne Hirtenbrot pane carasau (runde Scheiben) oder pane pistoccu (eckige Scheiben). Manchmal wird es aufgewärmt mit einigen Tropfen Olivenöl und etwas Salz serviert. Dazu mundet ein Wein ganz vorzüglich. An der Küste isst man auch gerne cozze (Miesmuscheln) und aragoste (Langusten).
Primo Piatto
Der erste Gang besteht aus Pasta. Typisch sardisch sind die malloreddus (ital. gnocchi sardi), winzige Nudeln, die mit Fleisch und Tomatensauce angerichtet werden, sowie sardische Ravioli (colunzones oder culurgiones), die mit Ricotta, Fleisch oder Kräutern gefüllt sind. Nudelgerichte werden auch manchmal mit bottarga (Rogen aus Meeräschen) aromatisiert. Hierzu wird – wie auch bei anderen Pastavariationen mit Meeresfrüchten – kein Parmesan gereicht. Beliebt ist auch ein Risotto, das mit Safran (zafferano) gewürzt wird. Auch das Hirtenbrot(pane carasau) ist als erster Gang schmackhaft: In Brühe aufgeweicht und mit Tomatensauce, Schafskäse sowie einem Spiegelei angerichtet wird es als pane frattau selbst in besseren Restaurants serviert.
Secondo Piatto
Der zweite Gang besteht aus einem Fleisch- oder Fischgericht. Besonders geschätzt ist gebratenes Fleisch(arrosti), insbesondere knuspriges Spanferkel vom Spieß (porcheddu, ital. porchetto), Lamm (agnello), Zicklein (capretto) und Wildschwein (cinghiale). Das gebratene Fleisch wird gerne mit aromatischen Wildkräutern aus der Macchia gewürzt. Bei den Fischen beliebt sind Goldbrasse/Dorade (orata), Wolfsbarsch (spigola), Seezunge (sogliola) und Thunfisch (tonno).
Als Beilage werden gerne Gemüse und ofengebackene Rosmarinkartoffeln gereicht.
Kulinarischer Abschluss
Eine Spezialität sind die sebàdas (seàdas), mit Ricotta gefüllte Teigtaschen. In Öl ausgebacken und mit bitterem Honig bestrichen, werden sie heiß als Nachspeise serviert. Manchmal werden auch dolci sardi gereicht. Das köstliche sardische Feingebäck gibt es in großer regionaler Vielfalt. Abgerundet wird ein Menü mit einem Espresso, schlicht caffè genannt. Normalerweise trinken die Sarden danach keinen Wein mehr, aber als Digestif(digestivo) darf es noch ein verdauungsfördernder mirto oder filu’e ferru sein. Der mirto, ein aromatisch-süßer Myrtenlikör, sollte immer gut gekühlt serviert werden. Filu’e ferru ist ein klarer Tresterbranntwein, der temperiert gereicht wird.
Getränke
Eine ähnliche Vielfalt wie bei den Speisen gibt es auch bei den Weinen Sardiniens. Bekannte Insel-Rebsorten sind der Vermentino, ein trockener Weißwein, weich im Geschmack mit leicht bitterem Abgang, ausgezeichnet zu Schalentieren und Meeresfrüchten passend, und der berühmte Cannonau, ein schwerer vollmundiger Wein von rubinroter, mit zunehmendem Alter orangeroter Farbe, der sich durch eine die Säure ausgleichende Samtigkeit auszeichnet und fruchtig schmeckt, hervorragend zu dunklem Braten und Wild passend. Hinzu kommen viele weitere Rebsorten (siehe auch >>). In Restaurants ist es üblich, Flaschenweine zu bestellen. Schon ab ca. 12 € pro Flasche sind sehr ordentliche Weine zu haben. Nur in einfachen Trattorien und Pizzerien wird offener Wein (vino sfuso) in Karaffen serviert.
Auch Bier(birra) wird zunehmend getrunken.
Wasser ist entweder als stilles Wasser (acqua minerale naturale) oder mit Kohlensäure (acqua minerale gassata oder frizzante) erhältlich.
Frühstück
Nach einem üppigen Abendmahl, wie es in Italien üblich ist, steht kaum jemandem morgens der Sinn nach einem besonders ausgiebigen Frühstück. Es fällt daher traditionell bescheiden aus. Allerdings hat sich die Gastronomie mancherorts auf das Frühstücksverhalten der Touristen eingestellt. In besseren Hotels, aber auch vielen agriturismi und manchen B&Bs bekommt man inzwischen ein recht üppiges Frühstück (süß und herzhaft).
Restaurant-Knigge
Man wartet im Restaurant, bis der Kellner einen Tisch zuweist, ehe man sich setzt. Eine telefonische Reservierung ist für viele der im Buch vorgestellten Restaurants empfehlenswert. Üblicherweise isst man mehrere Gänge, nicht jedoch nur Antipasti. Dazu bestellt man einen Flaschenwein. Es ist nicht unhöflich, restlichen Wein auf dem Tisch stehen zu lassen. Bringen Sie nicht den Kellner in Verlegenheit, indem Sie zur Unzeit einen Cappuccino bestellen: Man trinkt ihn nur zum Frühstück oder vormittags, ab Mittag gibt es nur noch Espresso. Man erhält eine Tischrechnung, egal wie viele Personen zusammen gegessen haben. Das Bedienungsgeld(servizio) ist inklusive oder wird am Ende automatisch aufgeschlagen. Dennoch gibt man wie gewohnt bei Zufriedenheit ein Trinkgeld (ca. 5–8 %). Dabei rundet man jedoch nicht auf, sondern lässt sich das Wechselgeld auszahlen und dann das Trinkgeld auf dem Tisch liegen. Für ein mehrgängiges Menü sollte man etwa 25–35 € ohne Getränke rechnen. Manchmal wird als Grundgebühr pane e coperto (wörtl.: Brot und Gedeck, ca. 1,50–2,50 € pro Pers.) der Rechnung zugeschlagen. Die Preisangaben in diesem Reiseführer beziehen sich auf das jeweils günstigste Hauptgericht.
Aktivurlaub, Sport und Wellness
Strände wie in der Karibik, grandiose Bergwelten, landschaftliche Kontraste – die zweitgrößte Mittelmeerinsel bietet viele Möglichkeiten für Sport und Freizeitaktivitäten. Die Betätigung in der Natur lässt Körper und Geist Erholung finden, ob beim Wandern, Klettern, Surfen oder anderen Aktivitäten.
Canyoning
Enge Schluchten (ital. forra; so heißt die Sportart auch) mit Sturzbächen sind fürs Canyoning wie geschaffen. Insbesondere der Supramonte ist ein herrliches Canyoningrevier. Grandios ist die Durchquerung der Gorropu-Schlucht mit Seilen und Gurten. Canyoning wird organisiert angeboten von www.keya-sardegna.it (Via Tirana 74, 09047 Selargius; Exkursionszentrum: Orosei, Tel./Fax 0784 982 95).
Golf
Auf Sardinien gibt es drei 18-Loch- Golfplätze: Pevero Golf Club Costa Smeralda (Porto Cervo, Tel. 0789 95 80 00, www.golfclubpevero.com), Is Molas Circolo Golf (S. Margherita di Pula, Tel. 070 924 10 06, www.ismolas.it) und Club Is Arenas (Narbolia, Tel. 0783 520 36, www.isarenas.it).
Kanu und Kajak
Auch auf den großen Flüssen und Stauseen ergeben sich Möglichkeiten für den Wassersport, vor allem für Kanu- und Kajakfans. Am schönsten sind die Fahrten im Frühjahr, wenn der Wasserstand noch hoch ist. Beliebte Stauseen sind der Lago Omodeo am Tirso, der Lago di Gusana in der Barbagia und der Lago del Coghinas in der Gallura. Der Wasserstand der Seen reicht im Gegensatz zu dem der Flüsse meist ganzjährig aus. Auch Seekajaktouren (Sea Kayaking) sind beliebt.
Klettern
Die schroffen Felswände des Supramonte, auch Sardische Dolomiten genannt, sind zum Klettern ideal. Fast senkrecht ragen die Klippen am Meer auf, ein atemberaubendes Erlebnis. Mit vielen 8a- und 8b-Routen sind Klettertouren im Supramonte eher etwas für Topclimber, aber man findet auch Anfängerpartien. Bekannteste Kletterbasis ist Cala Gonone. Viele Infos auf www.sardiniaclimb.com.
Mountainbiking
Mountainbiking macht auf Sardinien richtig Spaß, erfordert aber gute Kondition – die Berge haben es in sich! Zur Sicherheit sollte man neben Karte und Kompass auch ein GPS mitnehmen, da das Gelände abseits der Straßen schnell unübersichtlich wird. Der bekannte sardische Mountainbiker Roberto Zedda hat sechs Touren mit allen Details inkl. Karte im Internet veröffentlicht: www.sardinien.com, dort unter Aktivitäten.
Verleih von Rädern, GPS-Touren und geführte Touren: Ichnusa Bike, Via Sassari 26, 09123 Cagliari, Tel. 070 857 03 70, www.ichnusabike.it.
Reiten
Für Reiterferien bietet Sardinien beste Voraussetzungen, von Tages- bis zu Mehrtagesritten. Ein Ausritt auf einem Anglo-Araber aus sardischer Zucht durchs wilde Gebirge oder entlang der Küste ist ein unvergessliches Erlebnis. Auch ein Besuch der Pferdemesse in Santu Lussurgiu oder eines historischen Reitturniers ist lohnend.
Sardisches Regionalkommitee der Italienischen Reitsportvereinigung: Via Cagliari 242, c/o Palazzi SAIA, 09170 Oristano, Tel./Fax 0783 30 29 32, www.fisesardegna.com.
Segeln
Die Gewässer um Sardinien sind ein herrliches, aber auch anspruchsvolles Segelrevier. Dazu tragen die abwechslungsreichen Küsten, vorgelagerte Inseln und einsame, nur mit dem Boot erreichbare Buchten bei. Rund um die Insel kann man rund 40 Jachthäfen ansteuern. Etwa drei Wochen braucht man für einen Segeltörn rund um Sardinien. Die Liegegebühren sind allerdings sehr unterschiedlich. Für eine Jacht mittlerer Größe nimmt die noble Marina di Porto Cervo im Sommer rund 300 € pro Nacht. Wer kein eigenes Segelboot besitzt: Auch Jachtcharter ist möglich. Kurzinfos zu den Jachthäfen: www.sardinien.com/sport/segeln.htm.
Sprachreisen
Warum nicht Italienisch auf Sardinien lernen? Die Insel bietet ideale Voraussetzungen, denn Sarden sprechen Italienisch ohne Dialekt. Sprachschulen vermittelt das Reiseportal www.sardinien.com (»Von A–Z«, Sprach-/Italienischkurs).
Bekannte Anbieter: Italiano in Riviera, Via Gallura 14, 07041 Alghero, deutsche Telefonnummer: 09473 95 15 50, www.sprachreise-sardinien.de.
Surfen
Fast 2000 km Küste mit vielen Traumstränden, dazu das kristallklare Meer, lohnende Tauchgründe und verlässliche Seewinde lassen die Herzen aller Freunde des Wassersports höherschlagen. Einige der besten Surfspots Europas liegen an der Nordküste zwischen dem Capo Testa und Palau, wo der Maestrale lange Wellen anrollen lässt. Der internationale Szenetreff Porto Puddu steht bei den Windsurfern besonders hoch im Kurs. Auch die Westküste ist mit ihren oftmals auflandigen Winden ein gutes Windsurfrevier, so am Capo Manno und in Putzu Idu. Wenn an der Südküste der Scirocco aus Afrika herüberweht, sind auch hier die Voraussetzungen ideal, ganz besonders an der Costa del Sud und am Capo Carbonara bei Villasimius. Detaillierte Spotinfos auf www.surfspot.de.
Tauchen
Die Unterwasserwelt Sardiniens verlockt zu spannenden Tauchgängen. Zwar wird man hier nicht wie am Roten Meer von bunten Fischen umschwärmt, aber Meeresbewohner aller Art, bizarre Felsen, Grotten und sogar Schiffswracks lassen sich beim Tauchen entdecken. In vielen Ferienorten am Meer gibt es Tauchbasen, wo man erfahrene Tauchführer findet und sich die Ausrüstung ausleihen kann. Für das Tauchen mit Flasche ist keine besondere Genehmigung erforderlich. Viele Infos rund ums Tauchen: www.subsardegna.it. Interessant auch die Seiten von Egidio Trainito, dem Vorsitzenden des sardischen Tauchverbands: www.egidiotrainito.it.
Wandern und Trekking
Ausgesprochen vielfältig sind die Möglichkeiten zum Wandern: von leichten Wanderungen bis zu anspruchsvollen Tagestouren. Zu den beliebtesten Wanderrevieren gehört das wilde Karstgebirge des Supramonte, das auch Kletterer und Höhlenkundler in seinen Bann zieht. Entlang seiner Küste verläuft der Sentiero Selvaggio Blu, eine ambitionierte Trekkingtour, für die man etwa eine Woche braucht. Schöne Wandervorschläge findet man in den Entdeckungstouren in diesem Buch sowie in dem DuMont Wanderführer »Sardinien« vom selben Autor. Viele Infos zum Wandern gibt es auch auf www.andreas-stieglitz.de.
Die Forstbehörde hat 76 markierte Wanderungen mit den entsprechenden Wanderkarten veröffentlicht, die in gedruckter Form oder als Download erhältlich sind. Die Mitnahme eines aktuellen Wanderführers mit genauer Wegbeschreibung und präzisen Karten empfiehlt sich. Ente Foreste della Sardegna, Viale Luigi Merello 86, 09123 Cagliari, Bürozeiten Mo–Fr 9–13 Uhr, Tel. 070 279 91, www.sardegnaambiente.it/foreste.
Wellness
Es gibt zwar einige Thermen auf Sardinien, die dortigen Hotels lohnen jedoch keinen Aufenthalt. Mehr und mehr hochpreisige Hotels haben aber einen Wellnessbereich.
Feste und Veranstaltungen
Fest- und Veranstaltungskalender
Interaktiver Kalender mit allen Festen direkt zum Anklicken (nur auf Italienisch, aber sehr übersichtlich): www.paradisola.it/eventi-sardegna.
Januar
Sant Antonio Abate: 16./17. Januar. Am Abend des 16. werden auf ganz Sardinien große Freudenfeuer entzündet, am nächsten Tag wird das Fest des hl. Antonius gefeiert.
März/April
Ostern: Prozessionen u. a. in Alghero, Castelsardo und Iglesias.
Sagra di S. Antioco Martire: 15 Tage nach Ostern. Große Prozession in Sant’Antioco zu Ehren des Schutzpatrons von Sardinien.
Mai
Sagra di San Francesco: Zehn Tage dauert das Pilgerfest rund um die Wallfahrtskirche San Francesco bei Lula.
Nostra Signora del Mare: letzter Sonntag im Mai. Bootsprozession mit Fischerbooten von Orosei zum Meer.
Juni
San Giovanni: 23./24. Juni. In der Johannisnacht werden vielerorts (z. B. Gavoi, Bono und Monti) Freudenfeuer entzündet, am nächsten Tag wird der hl. Johannis, Schutzpatron der Hirten, gefeiert.
Corpus Domini: zweiter Sonntag nach Pfingsten. Das religiöse Fest findet in Desulo, Fonni und einigen weiteren Dörfern statt.
Juli
S’Ardia: am Nachmittag des 6. und ganz früh am Morgen des 7. Juli. Wildes Pferdewettrennen bei Sedilo zu Ehren des hl. Konstantin.
September
La Corsa degli Scalzi: am ersten Sonntag im September. Das Barfüßerrennen führt im Morgengrauen von Cabras zur Kirche San Salvatore auf der Sinis-Halbinsel und am nächsten Tag zurück nach Cabras.
Oktober
Sagra delle Castagne e delle Nocciole: letzter Sonntag im Oktober. Im Bergdorf Aritzo findet das Kastanien- und Haselnussfest statt. Viele Spezialitäten, Tanz und Musik.
November
San Martino: 11. November. In Sanluri wird das Martinsfest gefeiert.
Dezember
Natale: Weihnachten. In vielen Kirchen werden schöne Krippen (presepe) aufgebaut.
Über 1000 Feste finden jedes Jahr des Jahres auf Sardinien statt. Jede Gegend, jeder Ort hat eigene Feste und Traditionen – vom Patronatsfest (Kirchweih) bis zum Reiterfest. Mit Stolz und Würde werden die schönen alten Trachten getragen. Selbst das kleinste Dorf hat seinen Schutzpatron, dessen Namenstag feierlich begangen wird. In größeren Ortschaften finden farbenprächtige Prozessionen statt, in denen die blumengeschmückte Statue des Heiligen durch die Straßen getragen wird. Einsame Wallfahrtskirchen auf dem Land sind ebenfalls Mittelpunkt lebendiger Feste. Während der Feiertage wohnen die Teilnehmer in schlichten Pilgerunterkünften (cumbessìas), die die Kirche umgeben. Es wird ausgiebig gegessen und getrunken, musiziert und getanzt.
Häufig findet noch der traditionelle Dichterwettstreit statt. Bei diesem improvisierten Wettgesang in sardischer Sprache macht einer der Dichter zu einem bestimmten, von der Jury vorgegebenen Thema den Anfang. Der Gegenpart muss an den letzten Reim anknüpfen und die Geschichte weitererzählen –, und so geht es dann oft mehrere Stunden lang hin und her.
Karneval
Archaischen Ursprungs sind die Karnevalsbräuche in der Barbagia. In Mamoiada ziehen furchterregende Mensch-Tier-Wesen (die mamuthones – Schreckbilder) mit expressiven, schwarz gefärbten Holzmasken, in Schaffelle gehüllt und mit Schellen behangen, lärmend durch das Dorf. Sie werden von den issocadores (Strickfängern) angetrieben, rot gekleideten Hirtengestalten von edler Erscheinung. Symbolträchtig wird so das Verhältnis der Hirten zu ihren Weidetieren dargestellt. Ähnliche Masken gibt es auch in anderen Bergdörfern, z. B. Ottana.
Ganz anders ist der Karneval in Oristano, wo die Sartiglia stattfindet, ein spanisch beeinflusstes Reiterfest. Weiß maskierte Reiter versuchen im waghalsigen Ritt einen über der Straße hängenden Silberstern mit dem Schwert aufzuspießen.
Settimana Santa und Pasqua
Ostern (Pasqua) ist der Höhepunkt des religiösen Festkalenders. In der Karwoche (Settimana Santa) finden zahlreiche Mysterien- und Kreuzesprozessionen statt, die vom tief empfundenen Schmerz der Gläubigen zeugen. In spanischer Tradition ziehen in vielen Orten Männer in weißen Gewändern und weißer Kopfbedeckung als Büßer durch die Straßen. Besonders eindrucksvoll sind die Prozessionen in Alghero und der Ostermontag (Pasqueta) in Castelsardo.
Sagra di Sant’Efisio
Das größte Inselfest ist die Sagra di Sant’Efisio zu Ehren des Märtyrers Ephysius, der Cagliari im Jahr 1657 von der Pest errettet haben soll. In Erfüllung eines Gelübdes zieht Anfang Mai eine prunkvolle Prozession mit der Statue des Heiligen von Cagliari nach Nora, der Stätte seines legendären Martyriums. Prächtig geschmückte Planwagen, von Ochsengespannen gezogen, begleiten den Festzug.
Cavalcata Sarda
In Sassari findet am vorletzten Sonntag im Mai die Cavalcata Sarda statt. Ursprünglich im Jahr 1950 als touristische Veranstaltung gegründet, hat sich dieser festliche Umzug mit Pferderitt inzwischen zum größten Fest Sassaris entwickelt. Trachtengruppen aus allen Teilen der Insel ziehen mit kostümierten Reitern durch die Straßen.
Processione dei Candelieri
Die Processione dei Candelieri in Sassari geht auf ein Dankesgelübde nach dem Ende der Pestepidemie von 1582 zurück. Neun riesige geschmückte Holzkerzen werden am Abend des 14. August von Mitgliedern der neun historischen Zünfte durch die Stadt getragen. Die Teilnehmer der Prozession sind mit zeitgenössischen spanischen Kostümen bekleidet; Flöten und Trommeln untermalen den Umzug musikalisch.
Reiseinfos von A bis Z
Apotheken
Apotheken sind in der Regel an dem grünen Schriftzug Farmacia und einem grünen Kreuz erkennbar. Falls geschlossen, findet man immer einen Hinweis auf die nächste diensthabende Apotheke.
Ärztliche Versorgung
Deutsche, Österreicher und Schweizer sind in Italien über die Europäische Krankenversicherungskarte (EHIC) versichert, Details hierzu sind bei der eigenen Krankenkasse zu erfahren. Die elektronische Gesundheitskarte mit Chip hat auf der Rückseite die EHIC. In der Praxis wird die Karte allerdings nur von Vertragsärzten und Vertragskrankenhäusern akzeptiert. Ansonsten muss man die Rechnung erst einmal selbst begleichen. Der Abschluss einer Auslandsreisekrankenversicherung ist empfehlenswert (und vergleichsweise preiswert), da sie auch – je nach Police – Unfallschutz und Rücktransport einschließt.
Im Krankheitsfall kann man einen Arzt (medico), ein Krankenhaus (ospedale) oder eine Azienda Sanitaria Locale (ASL) aufsuchen, die es in jeder Provinz gibt (Cagliari, Sassari, Oristano, Nuoro, Sud Sardegna). In größeren touristischen Zentren gibt es in den Monaten von Juni bis September meist auch einen medizinischen Notdienst für kleinere Beschwerden, die Guardia Medica Turistica. Bei einem akuten Notfall steuert man am besten die Notaufnahme (pronto soccorso) des nächstgelegenen Krankenhauses an.
Übersicht aller medizinischen Anlaufstellen:www.sardegnasalute.it.
Diplomatische Vertretungen
Deutsches Honorarkonsulat
Console Onorario della Repubblica Federale di Germania
Via Raffa Garzia 9
09126 Cagliari
Tel./Fax 070 30 72 29
Österreichische Botschaft
Ambasciata Presso Lo Stato Italiano Austria
Via Pergolesi 3
00198 Roma
Tel. 06 84 40 14-1
Fax 06 854 32 86
Schweizer Konsulat
Consolato di Svizzera
Via XX Settembre 16
09125 Cagliari
Tel. 070 66 36 61
Fax 070 66 80 42
Elektrizität
Die Netzspannung beträgt wie in ganz Europa 230 Volt. Euro-Flachstecker (Ladegeräte etc.) passen in der Regel. Sollte es dennoch Probleme geben, erhält man in größeren Supermärkten und Fachgeschäften einen Adapter (spina di adattamento).
Feiertage
1. Januar: Neujahr (Capodanno)
6. Januar: Heilige Drei Könige (Epifania)
Ostermontag(Pasquetta)
25. April: Nationalfeiertag, Tag der Befreiung von der deutschen Besatzung (Anniversario della Liberazione)
1. Mai: Tag der Arbeit (Festa del Lavoro)
2. Juni: Jahrestag der Gründung der Republik (Festa della Repubblica)
15. August: Mariä Himmelfahrt (Ferragosto)
1. November: Allerheiligen (Ognissanti)
8. Dezember: Mariä Empfängnis (Immacolata Concezione)
25./26. Dezember: Weihnachten (Natale)
FKK
Nacktbaden an Stränden ist nicht erlaubt und würde auch das Schamgefühl vieler Sarden verletzen.
Gay Life
In Cagliari hat sich eine schwul-lesbische Szene mit Kneipen, Disco, Stränden und Strandbars etabliert. Während hier eine großstädtische Weltoffenheit herrscht, ist man auf der restlichen Insel von dieser Normalität noch ein gutes Stück entfernt. Gay-Guide: www.sardinien.com, unter Ferientipps zu finden.
Geld
Geldautomaten (bancomat) für Kredit- und Maestrokarten findet man sogar in kleineren Ortschaften. Häufig kann auch direkt mit der Kreditkarte bezahlt werden.
Haustiere
Bei Reisen innerhalb der EU ist ein tierärztlicher EU-Heimtierausweis vorgeschrieben, außerdem eine Tollwutimpfung und die Kennzeichnung durch Mikrochip oder Tätowierung.
Internetzugang
WLAN, in Italien WiFi genannt, ist in immer mehr Hotels und B&Bs verfügbar. In Internetcafés (Internet Point) muss man wegen der Anti-Terror-Gesetze seinen Ausweis zeigen. Eine Auflistung findet man hier: www.cybercafe.it.
Kinder