... durch die USA - Waltraut Bahm - E-Book

... durch die USA E-Book

Waltraut Bahm

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Beschreibung

Kein Reise-Programm zwingt zum Weiter und Weiter. Diesmal durch die USA kommen schlendern & campen hinzu. In Chicago ließ ich mir Festkleider anpassen, als wäre ich aus dem ... Clan. Und auf den hochsommerlichen Campingplätzen im Yellowstone haben wir gefroren wie noch nie. In Salt-Lake-City haben wir bei der Wahrheit gewohnt. Haben in den Grand Canyon gespuckt und beim Frühstück einen Elch gestreichelt, in Las Vegas im Bediensteten Viertel gewohnt, in San Francisco liefen Adams-mit-nix neben uns her... uff. So lade ich euch ein, kommt mit durch die USA schlendern & campen.

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Für alle, die mitkommen wollten!

Traudl Bahm

Auf einer Langsam-Einfach-Reise.

Schlendern und bummeln - mit öffentlichen Verkehrsmitteln -

in Chicago, Salt Lake City und San Francisco.

Familie und Provinz-schmecken in Georgetown/ Indiana,

Louisville/ Kentucky und Las Vegas/ Nevada. Und campend durch

die Rockies: Yellowstone Park, Grand Tetton, Jackson Hole,

Arches, Canyonland/ Moab, Monument Valley, Grand Canyon,

Zion Canyon, Hoover Damm/ Lake Powell.

Inhalt

Chicago - the windy city

Winter im Yellowstonepark

Pioniere

In der Stadt des Mormon

Antelope Island – fast schiefgegangen

„Arches“ – wundersame Bögen aus Stein

Canyonlands NP – Dead Horse Point

Island in the Sky – Himmelsinsel

Unterwegs

Monument Valley – gewaltige Hochfläche

Grand Canyon – unübertroffenes Weltwunder

Lake Powell – Wüstenlandschaften

Zion National Park – ein besonderes Juwel

Las Vegas Gigantomanie pur

Entwicklungsgeschichten – unglaublich

Las Vegas – eine Kopie der Weltattraktionen

Schwergewichtler – unfassbar

Im Sündenbabel von Las Vegas

Stratosphere Tower – Kickerfahrungen

San Francisco – Halbfinale

Zu Gast bei A

San Francisco – die Stadt, die auf Hügeln thront

Nostalgie pur - die Cable Car

Inmitten der Stadt

Golden Gate Bridge – Wunderwerk der Technik

Russian Hill – auf dem Dach der Metropole

Oakland – welche Überraschung

Auf der Panamericana 1

Sonomatal - wie in der Toscana

Muir Woods National Monument

Hopon-hopoff- letzte Eindrücke

Der Kaiser der Vereinigten Staaten

Abflug nach Deutschland

Zuerst

Unsere Reisen erlauben das Verweilen und Stöbern, auch in den Tiefen der Geschichte. Kein Reise-Programm zwingt zum Weiter und Weiter, keine Vielsterne-Hotels erwarten uns. Unsere örtlichen Bleiben waren zwar nicht immer perfekt-bequem oder gar luxuriös, aber sie brachten uns mit vielen unbekannten, fernen Menschen zusammen. Diesmal durch die USA, kommen „schlendern und campen“ hinzu. In Chicago schlendern wir durch „Sacks Fifth Avenue“, ich ließ mir Festkleider anpassen, als wäre ich aus dem Roosevelt-Vanderbilt Clan. Und auf den hochsommerlichen Campingplätzen im Yellowstone Park haben wir im Schneesturm gefroren, wie noch nie in einem Van-camper. Aber wir haben Unzugänglichkeiten erreicht. Waren bei Nachbarn in ihrem Texas-like-Mobile-Home eingeladen. Haben in Salt Lake City bei Mormonen und der Wahrheit gewohnt. In Las Vegas im Viertel der Strip-Bediensteten. Und in San Francisco Heights sind wir echten Adams mit-um-Mitte-nix begegnet, na ja, bis auf eine kleine goldene Kuppe über der Eic… , von hinten eine echte Shrippe. In Nappa Valley konnten wir unseren Gaumen schulen und am Pazifik die Muir Woods umarmen.

Mein Leben und Reisen mit meinem Partner Frank kennt heftige Auf und Abs, immer wieder, das härtet ab. So lade ich euch ein, kommt mit durch die USA schlendernd und campend!

Mit eurer Traudl.

Chicago - the windy city-

Ob diese Stadt am Ufer des Michigan Sees wegen der ständig wehenden Winde so genannt wird oder wegen der undurchsichtigen Geschäfte in früheren Zeiten, kann man nicht eindeutig klären. Auf jeden Fall hätte sie einen nobleren Namen verdient, z. B. die Stadt des ersten Wolkenkratzers oder die Stadt mit den schönsten Parks oder mit den längsten Stränden.

Der 72er Bus, der den Flughafen O`Hara mit dem Forest Park verbindet, fährt durch edle Wohngebiete. Hier gibt es viele Geschäfte, Restaurants, aber auch Kneipen und Läden, die ein junges Klientel nicht nur heftig mit Tatoos und Piercings versieht, sondern auch mit Computern beschäftigt. Hübsche Cafès fallen auf, die keinen Alkohol ausschenken, dafür jede Art von Kaffee oder Tee von Hand filtern, seien oder frisch brühen. Die Modebranche ist gut vertreten, vor allem die jugendliche - die Präsentation in den Schaufenstern ist eher gewollt nachlässig bis zufällig – ganz im Gegensatz zu der Art von Weltmarken in Downtown wie Chanell, Zara oder Vuitton.

Neben Frank sitzt eine mittelalte Farbige: Ihre Haare sind entkraust, straff nach hinten zu einem kleinen Pferdeschwanz gebunden. Ihre extrem wulstigen Lippen krönen ein Kinn, das sich nach vorne schiebt – die ganze Evolution kommt mir in den Sinn. Als sie den Bus verlässt, schiebt sie einen gewaltigen Busen, auch ein ebensolches Hinterteil vor, bzw. hinter sich her. Überhaupt meint man fast, der farbige Bevölkerungsanteil würde hier überwiegen. Unsere Gastgeber erzählen, dass hier viele Puertoricaner leben und tatsächlich ist im Supermarkt alles spanisch und englisch ausgeschrieben.

In der Hauptstraße unseres Stadtteils dominieren viele alte hergerichtete Häuser, die in manchen Fassadenteilen den verblichenen Glanz einer Pionierzeit mit dekorativen Jugendstilelementen widerspiegeln, mit gewundenen Kränzen und herabhängenden Schleifen, mit Blumendekors oder kleinen Rosetten. Neue Backsteingebäude enden plötzlich in angedeuteten Säulen mit korinthischen Kapitellen und Fenster sind mit klassizistischen Vorbauten überdacht.

Seitenstraßen sind dicht belaubte Alleen, alt und neu erbaute Villen mit verspielten Erkern, kaum geraden Fassaden, Freitreppen, alte Bäume, alles atmet Wohlhabenheit aus, die sich gegen die Patina stemmt.

Die Metros fahren nicht nur unterirdisch, sie tosen sichtbar auf eisernen Stelzen getragen, quer über die Straßen und zeigen überall ihr brüchiges fortgeschrittenes Alter. Der Rost nagt an den Eisenkonstruktionen, die Auf-und Abgänge sind schmal und abgewetzt - welch ein Kontrast zum hochmodernen Straßenbild. Die Waggons sind zwar silbern verkleidet, aber viel zu schwer für das veraltete Gleissystem; überall Ausbesserungen, Umleitungen für Passagiere mit Behelfsbussen – teilweise müssen sie langsam fahren. Aber die Züge sind immer voll, in der rush hour bis zum Bersten gefüllt.

Es regnet! Es war auch viel zu heiß und die Luft geschwängert von Feuchtigkeit, irgendwo donnern sicherlich Gewitter herunter. So kommt der Besuch im Art Institute of Chicago gerade recht. Der alte Bau empfängt uns mit vielen mächtigen Säulen nach römisch klassizistischer Art – fast wie unser Altes Museum auf der Museumsinsel, nur fünfzig Jahre älter – mit hohen weiten Hallen und breiten Treppenaufgängen. Überall ist man ausgesucht freundlich und hilfsbereit, lobt unser Englisch und weist uns den Weg. Schnell stellt sich heraus, dass unsere um die 80 Jahre alte Wegweiserin mit vier Jahren mit ihrer Familie Deutschland verlassen hat, sich kaum noch daran erinnern kann. Aber deutsch kann sie immer noch sprechen, wenn auch mit amerikanischem Akzent. So erleben wir immer wieder in Gesprächen das Vorhandensein deutscher Wurzeln, sogar unser Gastgeber kann davon erzählen. Frank liest in seinem e-book, dass immer noch Deutsche, neben Engländern die größte Einwanderungsquote darstellen. Erstaunlich, dass Amerika für Einige immer noch attraktiv genug ist, um dahin auszuwandern. Als wir in einem Telekom-Laden eine sim-Karte kaufen, frage ich den äußerst attraktiv aussehenden Farbigen, groß, schlank, intelligente Mimik, nach seinen Vorfahren: „Oh, 150 years ago they came from New Orleans and worked there as slaves. Ich bin froh, dass ich in diesem Jahrhundert lebe, “meint er lachend. Und die ganze Geschichte des amerikanischen Sezessionskrieges (1861-1865), des Bürgerkrieges zwischen den Nord-und Südstaaten kommt einem in den Sinn.

Die Moderne Kunst ist im neu erbauten Gebäude untergebracht. Wir durchstreifen alle künstlerischen Darstellungen der Welt, alles „dejá vue“- Elebnisse von unseren Museen und gelangen schließlich in die Kunst vor 1900. Auch hier stoßen wir auf Vertrautes vom Impressionismus bis zum Expressionismus. Viele amerikanische Künstler ließen sich von der französischen Manier inspirieren. Große weite, hohe lichte Räume, auch ausgestattet mit dem Mobiliar der damaligen Zeit, immer gestiftet von einem Sponsor, dessen Name in großen Lettern eine Wand schmückt, sind die Heimstätten dieser Bilder. Erst in den Jahren nach 1900, vor allem im Chaos des 2. Weltkrieges, als viele Emigranten hier versuchten, eine zweite Heimat zu finden, spiegelt sich ein neuer Stil wider. Besonders Edward Hopper, der auch in Europa berühmt geworden ist, beeindruckt mich mit dem unübertroffenen Ausdruck in der Darstellung von Einsamkeit und Verlorenheit in einer kalten, distanzierten Welt. Auch Plastiken vom verlorenen Paradies der vertriebenen und ausgerotteten indianischen Stämme berühren mich sehr. In jenen Kriegszeiten wird New York zum Dreh-und Angelpunkt der Malerei.

Der tief verhangene graue Himmel ist der Sonne gewichen und wir genießen noch einmal den erst vor ein paar Jahren geschaffenen Millenium-Park, der sich über viele Ebenen erstreckt. Natürlich sind in einem Säulenhalbrund alle Spendernamen in den Stein gemeißelt. In einer riesigen Kugel aus Spiegelglas finden sich sämtliche Skyscrapers der umliegenden Avenues in sehr gebogenen und gebeugten Spiegelungen wieder und die Menschen zu Füßen der Kuppel erscheinen wie Ameisen, verloren gegangen, verirrt zwischen den himmelaufstrebenden Gebäuden. Eine wunderbare Perspektive: Hier ist der Mensch so klein vor seinen eigenen Erfindungen, sie wachsen weit und verzerrt über ihn hinaus – in sehr loser Anlehnung an Goethes Zauberlehrling, „die ich rief die Geister, werd` ich nun nicht los“!

Unsere Fahrt zum Strand an den Michigansee führt uns wieder an wohlhabenden Vierteln vorbei mit fantasievoll gestalteten Walt Disney-Häusern, an vielen originellen Geschäften, auch kleinerer Art. Vor uns liegt ein weitläufiger Park, den wir zu Fuß durchqueren müssen. Eine Tafel weist uns darauf hin, dass hier die Toten beerdigt lagen, die im Jahre 1879 bei einem verheerenden Stadtbrand ums Leben kamen. Endlich, nach einer langen Wanderung, zuletzt über eine Brücke über die Stadtautobahn, erreichen wir den feinsandigen Strand, wo das Leben trotz kühler Winde und Temperaturen tobt. Jugendliche in allen Hautfarben und Körperformen lagern oder spielen im warmen Sand oder laufen mit nackten Füßen oder Badeanzügen durch das wirklich kalte Wasser. Der Blick über den bis zum Horizont reichenden See und wenn du dich umdrehst auf die Skyline der Stadt, auf die Wolkenkratzer, die tatsächlich bis zum Himmel zu reichen scheinen, ist einfach tief beeindruckend.

Frank macht einen Freund aus seiner Kindheit ausfindig – es sind Jahrzehnte her, seit er ihn in Chicago besuchte – und sie verabreden einen Zeit-und Treffpunkt. So fahren wir mit einer Art Bimmelbahn, die in jedem Kaff hält, 1,5 Stunden nach Beverly Shore, vorbei an vielen Industrieanlagen. Christoph Lichtenfeld, in unserem Alter, mit vollem Haar und sehr munter, holt uns ab. Wir fahren durch Sumpfland, aus denen abgestorbene Bäume ragen, sonst weit und breit kein Mensch –eine sehr einsame Gegend scheint dies hier zu sein. Christoph erzählt uns, dass dies nicht immer so war. Hier war einmal festes Land und überall standen Häuser, kleine Dörfer, voll mit Leben. Bis jemand auf die Idee kam, dieses Land der Natur zurückzugeben. Die Besitzer mussten ihre Häuser verkaufen und anderswo eine Bleibe suchen. An die Ufer des Michigansees wurden stattdessen denkmalgeschützte Häuser mit Schiffen von Chicago fast in einem Guss über den See transportiert und originalgetreu vom Käufer wieder aufgebaut.

Sie waren einst das Aushängeschild der Weltausstellung in Chicago, sogenannte Prototypen für neues amerikanisches Wohnen. Voller Stolz zeigt er uns sein Objekt, nachdem er uns seine Frau Charlene vorgestellt hat – endlich einmal eine schlanke Amerikanerin. Dennoch hört man immer wieder durch, wie viel Geld er immer noch reinstecken muss, dieses dreistöckige Original wiederherzustellen mit neuen Materialien und neuen Ideen. Aber es ist für jeden Amerikaner eine Ehrensache, sich für eine gute Sache einzusetzen, wenn das Geld vorhanden ist. Das Gebäude liegt fast einsam am Hochufer des Sees und der Blick über das Wasser – in der Ferne grüßen im Norden verschwommen die Skyscrapers Chicagos – ist grenzenlos bis zum Horizont. Der kilometerlange Strand ist feinsandig, hier und da ein originelles Haus, da und dort ein einsamer Jogger oder ein Sonnenanbeter. Das Wasser ist eiskalt, obwohl es schon sehr heiße Tage gab. Unsere Gastgeberin meint beim köstlichen Dinner auf der Veranda, dass der See unwahrscheinliche Tiefen hätte und bei Stürmen mächtig die Schichten durcheinanderwirbele. Diese Welt hier wäre mir zu fremd, allzu fernab vom Weltgetriebe, trotz der Schönheit der Natur.

Heute am 6. Juni 1944 – also genau vor siebzig Jahren – landeten die Amerikaner in der Normandie. Damit begann das Ende des 2. Weltkrieges, Deutschland stand noch knapp ein Jahr vor seiner Kapitulation. Eine Riesenkopie von der damaligen Ausgabe des Tribune of Chicago hält dieses weltbewegende Ereignis vom beginnenden Untergang des Dritten Reiches fest. Wir stehen vor dem Tribune Tower, einem der berühmten ersten Wolkenkratzer der sogenannten Magnificent Mile. Ein Wettbewerb unter den damaligen Zeitungsriesen der ganzen Welt ließ die Tribune auf die Idee kommen, Steine von sämtlich berühmt gewordenen Denkmälern oder Gebäuden aus aller Welt als Geschichtsdokumentationen ins Gebäude einzusetzen. Ich entdecke einen Stein vom Taj Mahal, einen von der chinesischen und der Berliner Mauer und der Blick dieses neogotisch dekorierten Gebäudes geht weit nach oben. Wir stehen tief unten in der belebten Straßenschlucht. Nicht weit davon erhebt sich in vielen verschiedenen Facetten der Wrighley-Tower in seinem weißen Terracottakleid. Eine Riesentortenstückecke wird durch eine Brücke und einen Steg in schwindelnder Höhe mit dem Haupthaus verbunden. Auf dem Tortenstück sitzt zur Krönung eine Hochzeitstorte mit zierlichen Säulen. Trotz seiner Höhe und Mächtigkeit wirkt der Wolkenkratzer verspielt und luftig-leicht, der erste seiner Zeit. Hier hat sich der berühmte Kaugummimagnat ein Denkmal gesetzt. Leicht betäubt von der erhabenen Schönheit und dem Alter dieser himmelanstürmenden Gebäude stehen wir dann vor einer Sandsteinfestung mit Türmen und Zinnen, mittelalterlichen Erkern und überschaubarer Höhe. Dies ist der ehemalige historische Wasserturm der Stadt, der als einziger bei der Feuersbrunst den Flammen Stand gehalten hatte. Schräg gegenüber, fast winzig zwischen den mächtigen Riesen davor und dahinter, erhebt sich eine katholische Kathedrale im neugotischen Stil, ganz mit diesen behauenen Sandsteinen erbaut wie der Wasserturm. Im Innern vermittelt das hohe Gewölbe den Eindruck von ungemeiner Mächtigkeit. Ein spanisches Brautpaar schließt hier gerade den Bund fürs Leben und verleiht dem Gotteshaus in seiner gedämpften Stille und seinen Licht-und Schattenwinkeln eine wohltuende Lebendigkeit. Blendender Sonnenschein empfängt uns auf der Freitreppe und wir lassen uns in der Wundermeile weitertreiben bis zum John Hencock-Tower, der uns im 94. Stockwerk eine atemberaubende Aussicht und einen Rundumblick auf die Stadt und den See beschert. Schließlich landen wir am Ufer des Chicago Rivers, der mich mit seinen türkisblauen Wassern schon vor 15 Jahren zutiefst faszinierte. Zahlreiche alte steinerne Brücken, auf hohen Stelzen fahrende Züge verbinden beide Seiten und an seinen Ufern laden antiquierte steinerne Bänke ein, das quirlige Leben der Stadt an uns vorbeiziehen zu lassen oder dem Spiel der Sonnenreflexe auf dem vom Wind leicht gekräuselten Wasser des Flusses zuzuschauen. Ein sehr gepflegtes älteres New Yorker Ehepaar erzählt uns im Bus, dass ihr Sohn, obwohl hier geboren, New York vorzöge, das Leben hier sei ihm zu langsam. That`s another point of view! Auch das ist ein Gesichtspunkt.

Im Sak`s Storehouse fotografiert mich Frank mit einem langen überaus eleganten Schleppenkleid, das eine attraktive Verkäuferin um mich drapiert. Sie kommt aus Persien – wie unsere Taxifahrerin in Berlin, die uns zum Flughafen fuhr, denke ich – ist ausgesucht freundlich und beflissen, wie wir es so viele Male erleben. Wir durchstreifen die Modesäle, die Augen gehen mir dabei über, aber sie sind fast menschenleer. Na ja, die Preise erreichen auch Mondniveau und die Tageszeit scheint nicht richtig zu sein. Wieder draußen aus dem Modepalast, streckt mir an der Ecke ein Bettler, wie so oft an den schönsten Ecken der Stadt, die Hand entgegen.

Und schon ist eine Woche vergangen, viel zu schnell und wir müssen uns von unserem geduldigen Schauspielerehepaar verabschieden. Unser Schlafzimmer war zwar winzig, die Koffer mussten vor der Tür bleiben, aber wir durften in der angrenzenden Küche schalten und walten, wohl manchmal zum Erstaunen unserer Gastgeber, wie es uns beliebte. Frank brachte es sogar fertig, Jonny zum Smoothy- Mixen zu bekehren. Die nächste Flugetappe soll uns nach Indiana bringen.

Millenium-Park

Bade-und Ausflugsvergnügen

Die vielen Brücken über den Chicago Fluss.

Aussicht vom Hencock-Tower

Indiana-Kentucky-Colorado-Montana-Wyoming Winter im Yellowstonepark