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Der frische Blick auf Ayurveda glutenfrei • pflanzlich • basisch Die Ernährungsexpertin und bekannte Bloggerin Sahara Rose Ketabi ist die Stimme des modernen Ayurveda. Begleiten Sie sie in Eat Feel Fresh auf ihrer Wellness-Reise, mit der sie uralte Weisheiten ins 21. Jahrhundert bringt. Im Ayurveda ist Nahrung Medizin mit unermesslicher Heilkraft – jedoch nur dann, wenn die wechselnden individuellen Bedürfnisse jedes Einzelnen erkannt werden. Indem Sie Ihren spezifischen Körper-Geist-Typ, Ihr Dosha, erkunden, finden Sie heraus, welche Nahrungsmittel ideal für Ihre Verdauung sind. Dabei zeigt Ihnen Ketabi, wie Sie sich auf den Wechsel der Jahreszeiten und auf Klimaveränderungen einstellen können. Eat Feel Fresh enthüllt die leichte Seite des Ayurveda. Die über 100 basischen, veganen, milchfreien und glutenfreien Gerichte geben Ihrem Körper und Ihrem Geist Nahrung und führen zu innerer Balance und Harmonie. Ketabis leckere Rezepte reichen dabei von traditionellen ayurvedischen Gerichten wie Tridosha-Kichari und grünem Thai-Curry bis hin zu neuen Interpretationen westlicher Klassiker wie der Süßkartoffel-Pesto-Pizza oder dem Kichererbsen-Burger. Nie war es leichter, sich zu verwöhnen. Mit wunderschönen Fotos von ihrem langjährigen Aufenthalt in Indien verzaubert Sahara Rose Ketabi ihre Leser und inspiriert sie zu einem gesunden Lifestyle voller Glück. Sie lädt Sie ein, Ihre Beziehung zu Ihrer Ernährung zu verändern und sich mit Ihrem höchsten Selbst zu verbinden. „Sahara Rose ist eine Vordenkerin, die die Fackel des Ayurveda hell erstrahlen lässt. Eat Feel Fresh ist ein leuchtendes Beispiel für ihr Engagement, Ayurveda zu modernisieren, damit diese Weisheit die Zeit überdauert. Lassen Sie sich inspirieren.“ - Deepak Chopra, Bestseller-Autor zahlreicher Ayurveda Bücher
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Seitenzahl: 265
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SAHARA ROSE KETABI
Eat Feel Fresh
Das moderne Ayurveda-Kochbuch für die pflanzliche Ernährung
Sahara Rose Ketabi
Eat Feel Fresh
Das moderne Ayurveda-Kochbuch für die pflanzliche Ernährung
1. deutsche Auflage 2020
ISBN 978-3-96257-154-2
© 2020, Narayana Verlag GmbH
Titel der Originalausgabe:
Eat Feel Fresh
A contemporary plant-based ayurvedic cookbook
Copyright © 2018 by Sahara Rose Ketabi
Rezeptfotografie: © Kelley Schuyler
Reisefotografie: © Aman Chotani: cover, viii – ix, vii (oben), x, xii, 5, 6, 10, 50 –51, 68 – 69, 84 – 85, 112 – 113, 140 – 141, 178 – 179, 194 – 195, 218 – 219, 241
© Akshay Chandresh Pandey: 12 – 13, 26 – 27
© Naman Srivastava: ii, vii (unten), 8
Alle anderen Bilder © Dorling Kindersley Limited
Penguin Random House
Übersetzung aus dem Englischen: Samira Goth
Coversatz: © Annette Ahrend
Coverabbildungen: © Aman Chotani
Herausgeber:
Unimedica im Narayana Verlag GmbH,
Blumenplatz 2, D-79400 Kandern
Tel.: +49 7626 974 970–0
E-Mail: [email protected]
www.unimedica.de
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Sofern eingetragene Warenzeichen, Handelsnamen und Gebrauchsnamen verwendet werden, gelten die entsprechenden Schutzbestimmungen (auch wenn diese nicht als solche gekennzeichnet sind).
Die Empfehlungen in diesem Buch wurden von Autor und Verlag nach bestem Wissen erarbeitet und überprüft. Dennoch kann eine Garantie nicht übernommen werden. Weder der Autor noch der Verlag können für eventuelle Nachteile oder Schäden, die aus den im Buch gegebenen Hinweisen resultieren, eine Haftung übernehmen.
Vorwort
Einführung
DAS MODERNE AYURVEDA-KOCHBUCH FÜR DIE PFLANZLICHE ERNÄHRUNG
ENTDECKEN SIE IHR DOSHA
ESSEN NACH AYURVEDA-ART
DIE »EAT FEEL FRESH«-KÜCHE
FRÜHSTÜCK FÜR IHR DOSHA
Paryavasthita Chai-Pfannkuchen
Surya Smoothies
Laghu Linsenbrei
Zaizava Süßkartoffel-Müsli
Zanta Om-Porridge
Sundari Süßkartoffel-Toast
Suraman Pikantes Müsli
Chandra Chia-Pudding
Shanti Quinoa-Porridge
Chinmaya Frittatas aus Kichererbsenmehl
Ganapati Müsli ohne Getreide
EIN GERICHT, SECHS GESCHMACKSRICHTUNGEN
So bekommt man sechs Geschmacksrichtungen auf den Teller
Asvadya Thai-Buddha-Gericht
Visapagama Chipotle-Mahlzeit
Navina Chimichurri mit Blumenkohl & Reis
Pracina Bruschetta neu interpretiert
Durga So essen Göttinnen
Dipika Libanesisches Linsengericht
Paurastya Gemüse mit Sesam-Ingwer-Miso
Vivikta Bento-Box-Sushi
Zuddha Quinoa mit Pesto & Sonnenblumenkernen
Agada Regenbogen-»Pad Thai«
Mizra Veggie-Fajita
Svatta Gericht mit Kurkuma-Tahin-Dressing
Janapada Quinoa-Salat
TRIDOSHA-ABENDESSEN
Chakra-Suppen
Hasti Spinat mit Tofu
Avakaza Tacos mit geröstetem Blumenkohl & Linsen
Vaidzika Marokkanische Linsensuppe mit Kichererbsen & Grünkohl
Narikela Eintopf
Paricara Vegetarisches Pho
Balakara Süßkartoffel-Kichererbsen-Burger
Adhikarin Tempeh-Tikka
Anyamanas Kokos-Currysoße »Gut für alles«
Mahavana Grünes Thai-Curry
Ksantimat Spaghettikürbis mit Linsen-Walnuss-Bällchen
Kutumba Blumenkohl-Auflauf
Agni Seetangbrühe für den Magen
Sattva Tridosha-Kitchari
Parihasa Süßkartoffel-Pesto-Pizza
Ilava Shepherd’s Pie aus Süßkartoffeln und Linsen
Atman Gelbes Spalterbsen-Püree
Kaladvipiya Wurzelgemüsesuppe mit Sonnenblumenkernmus
Paramparika Masala-Kichererbsen-Gericht
SNACKS UND BEILAGEN
Adhunika Blumenkohl-Reis
Dhayas Quinoa-Taboulé-Salat
Zitakriya Koriander-Limetten-Reis
Dvipa Kokos-Limetten-Quinoa
Alpahara Geröstete Kichererbsen
Laghupaka FODMAP-arme Salsa
Prahara Kreuzkümmel-Guacamole
Apurana Avocado-Tahin-Dip
Sauvarna Kurkuma-Süßkartoffel-Hommos
Preraka Ingwer-Edamame-Hommos
Hemalla Tandoori-Blumenkohl-Dip
Avapata Kürbis-Hommos
Prithvi Wärmende Kürbispastete
Mahanasa Getreidefreie Chapattis
Bharatavarsiya Getreidefreies Naan
DESSERTS
Lakshmi Pistazien-Rosen-Kuchen ohne Backen
Sarjanatmaka Mungbohnen-Brownies
Zakti Kichererbsen-Plätzchenteig
Akarsaka Chai- oder Goldmilch-Muffins
Santvana Kokosmilch-Khir
Ropana Goldmilch-Trüffel
Nirvarti Chai-Glücksbällchen
Vaidya Goldmilch-Glücksbällchen
Tavat Gesalzener Dattel-Tahin-Karamell
Chitta Bruchschokolade mit Kichererbsen-Crunch
Balya Zimt-Dattel-Reiscrispies
Saraswati Sonnenbutter-Süßkartoffel-Brownies
Ananda Wohlfühl-Toffees
Svatta Chai-Schokotrüffel
Zobha Aquafaba-Schokomousse
Dhanika Avocado-Karamell-Brownies
Supriya Süßkartoffel-Pudding
GETRÄNKE
Santosana Goldmilch
Dhavana Grüner Basensaft
Anvaharati Kurkuma-Kokoswasser
Tatkala Goldmilch-Chai
Santulana Dosha-Tee
Chandrika Chai-Latte
Posaka Würzige Pistazienmilch
Rasayana Ashwagandha-Kokosmilch
Pacaka Tridosha-Tee
Zarada Ingwer-Kürbis-Latte
Shakti Rosen-Kardamom-Latte
Index
Über die Autorin
Danksagungen
Für Indien
Wir leben in einer Zeit, in der die Massen aufwachen und die Verbindung zwischen Geist, Körper und Seele erkennen. Diese Verbindung ist nicht neu, sondern eine uralte Weisheit, die aus der Tradition des Ayurveda im antiken Indien vor über 5.000 Jahren stammt. Wir beobachten, dass unser Körper ein synchrones Abbild unseres Geistes ist, unsere körperliche Gesundheit ein Spiegelbild unseres inneren Seinszustands und dass unsere Ernährungsweise beeinflusst, wie wir uns fühlen.
Ayurveda ist ein Thema, über das ich in diesem Leben intensiv nachgedacht und geschrieben habe. Mein 1991 veröffentlichtes Buch Perfect Health war das erste, das Ayurveda im Westen populär machte und es mit der modernen medizinischen Wissenschaft verband. Ich habe meine ganze Karriere der Anpassung alter vedischer Lehren an die heutige Zeit gewidmet, damit sie von den Menschen heute erlebt werden können. Und ich bin stolz darauf, dass Leute der Millennium-Generation wie Sahara diese Weisheit weiter teilten und modernisierten, damit sie in unserem sich ständig verändernden globalen Klima für zukünftige Generationen weiter bestehen kann.
Das Ayurveda ist eine lebendige Wissenschaft, die sich im Laufe der Jahrhunderte verändert und bewegt hat, um den Bedürfnissen der Menschen, denen sie dient, gerecht zu werden. Doch seine Prinzipien bleiben die gleichen: Die Lebensmittel, die wir essen, werden zur Grundlage unseres Körpers, die Saat unserer Gedanken und die Essenz unseres Bewusstseins. Alles, was wir konsumieren, hat eine energetische Wirkung, und durch die Nahrung verändern wir das gesamte Gewebe unseres Seins.
Mehr als je zuvor müssen wir die Welten zwischen Wissenschaft und Geist, Alt und Modern, Ost und West verbinden. Saharas Theorie zum »basischen Ayurveda«, die sie in Eat Feel Fresh vorstellt, verdeutlicht sehr klar, wie wichtig die Bedeutung einer nährstoffreichen, pflanzlichen Kost ist, die den physischen, mentalen und spirituellen Körper nährt, da sie alle eng miteinander verbunden sind. Denn es ist die Illusion der Trennung, die uns in der Vergangenheit von der Gesundheit ferngehalten hat.
Im Vedanta gibt es einen Ausdruck: »Wie das Atom, so ist das Universum, wie der Mikrokosmos, so ist der Makrokosmos, wie der menschliche Körper, so ist der kosmische Körper«. Genau das ist die Essenz dessen, was Sahara uns in Eat Feel Fresh mitteilt. Wir sind tief mit der Natur verbunden, sie gibt uns die Instinkte, die wir brauchen, um im Gleichgewicht zu bleiben. Das Ayurveda hilft uns, diese Instinkte zu erkennen und zu schärfen, damit wir bessere Entscheidungen für unser allgemeines Wohlbefinden treffen können.
Ich empfehle dieses Buch allen, die sich berufen fühlen, einen genaueren Blick auf die Lebensmittel zu werfen, die sie essen und auf die Auswirkungen, die sie auf Geist, Körper und Seele haben. Sahara Rose ist eine Vordenkerin der Millennium-Generation, die die Fackel des Ayurveda hochhält und sie hell leuchten lässt. Dies ist das zweite Buch von ihr, das ich mit Vergnügen vorstellen durfte und ein Beispiel für ihre Hingabe an die Modernisierung des Ayurveda, damit seine Weisheit die Zeit überdauern kann. Lassen Sie sich davon inspirieren, Nahrungsmittel zu wählen, die nicht nur Ihrem Körper, sondern auch Ihrem Geist dienen.
– Dr. Deepak Chopra
Was wäre, wenn ich Ihnen sagen würde, dass ich allein durch das, was ich von Ihrer Verdauung weiß, einiges über Ihre Persönlichkeit sagen kann? Wenn Sie auch nur annähernd so sind, wie ich es vor sechs Jahren war, tun Sie sich sicher schwer damit, das zu glauben.
Rückblick auf das Jahr 2012: Ich sitze im einfachen Wartezimmer einer ayurvedischen Ärztin und warte, dass ich drankomme. Bilder hinduistischer Gottheiten schmücken die Wand – Durga auf einem Tiger, Saraswati auf einem Lotos und Dhanvantari, der vierarmige Gott des Ayurveda. Ich sehe einen Affen, der spielerisch aus dem Fenster baumelt und nach seinem nächsten Essen sucht; ein vertrauter Anblick in Neu-Delhi. Ich habe keinen Handy-Empfang, also schweifen meine Augen zum Poster einer meditierenden Frau. Entlang der Mittellinie ihres Körpers sind bunte Kreise zu sehen: Muladhara-Chakra, Svadisthana-Chakra, Manipura-Chakra. Diese Praxis ist weit entfernt von den blankgeputzten Arztpraxen in Boston, wo ich einen großen Teil des vergangenen Jahres damit verbracht hatte herauszufinden, was mit mir nicht stimmt. Aber im Moment bin ich bereit, alles zu versuchen, um die Rätsel meines Gesundheitszustands zu lösen.
Ich erhalte einen Patienten-Fragebogen und fange an, die Fragen darin zu beantworten. »Wie ist Ihre Verdauung?« »Wie ist Ihr Schlaf?« Solche Fragen sind ja zu erwarten, aber bald werden sie etwas persönlicher. »Welche Art von Träumen haben Sie? Schweben Sie, laufen Sie davon oder fliegen Sie? Sind sie realistisch und problemlösend? Sind sie romantisch und süß?« Ich war mir nicht sicher, warum ich in einer Verdauungsberatung nach meinen Träumen gefragt wurde, aber na ja, es ist Indien, man weiß nie, was man gefragt wird, also schwimme ich mit dem Strom.
Eine strahlend lächelnde Frau in einem roten Sari kommt mit einladendem Namaste-Gruß und einer tiefen Verbeugung auf mich zu.
»Ich heiße Dr. Priyanka Gupta, ich bin heute für Sie da. Bitte folgen Sie mir.«
Ich folge ihr ins Sprechzimmer, wo der stechende Duft von Ölen und Kräutern in der Luft liegt. Dieser erdige Geruch steht in krassem Gegensatz zu den Duftwolken von Febreze und Handdesinfektionsmittel, die normalerweise meine Besuche in einer medizinischen Einrichtung begleiten. Ich setze mich auf den Stuhl und starre auf ihren fast meterlangen Zopf und wünsche mir, mein eigenes Haar könnte auch so lang und glänzend sein. Sie liest meine Gesundheits- und Persönlichkeitseinschätzung durch und fängt zu meiner Überraschung gleich an, mir meine Lebensgeschichte zu erzählen.
»Oh, eine MENGE Vata, wie ich sehe. Sie haben wohl Schlafstörungen. Liegen nachts wach und denken nach. Sie denken zu viel.«
»Okay, vielleicht hat sie meine Augenringe bemerkt«, denke ich.
»Ihre Gelenke knacken immer. Knack, knack, knack. Sie sind zu jung, um Rückenschmerzen zu haben.«
»Kann sie sehen, dass meine Haltung nicht stimmt?« überlege ich, während ich mich gerader hinsetze.
Sie sieht sich danach meine Zunge an und misst meinen Puls.
»Sehr geringes Agni«, teilt sie mir mit. Später lerne ich, dass damit das »Verdauungsfeuer« gemeint ist.
»Agni sehr gering, die Nahrung wird nicht richtig verdaut. Der Körper nimmt die Nährstoffe nicht auf. Obwohl Sie essen, ist der Körper unterernährt.«
Ich wusste intuitiv, dass etwas nicht stimmte, obwohl mir zahlreiche westliche Ärzte sagten, ich solle aufhören, mir Sorgen zu machen.
»Unterernährt? Ich esse doch praktisch den ganzen Tag«, denke ich und stelle mir meinen Koffer voller Snacks vor, die ich zu meiner dreimonatigen Freiwilligenreise nach Indien mitgebracht habe.
»Agni so niedrig, dass der Körper abschaltet. Keine Periode mehr. Sehr, sehr schlecht. Sie sind zu jung dafür.«
»Okay, ich habe ihr alles über meine Verdauung und meine Träume erzählt, aber woher weiß sie von meiner Periode?«
Es stimmte. Meine Periode war seit über einem Jahr verschollen. Zuerst hatte ich mir wenig Gedanken darüber gemacht – welches Mädchen will schon seine Periode haben? Aber nach einem Jahr ohne wusste ich intuitiv, dass etwas nicht stimmte, obwohl mir zahlreiche westliche Ärzte sagten, ich solle aufhören, mir Sorgen zu machen und einfach wieder die Pille nehmen.
»Keine Periode ist sehr ernst. Sie haben alle Vata-Unausgewogenheiten (Luftenergie): kalte Körpertemperatur, trockene Haut, Völlegefühl, Blähungen, Verstopfung, keine Periode, schwache Muskeln, knackende Gelenke, Schlaflosigkeit, Angst, Sie machen sich zu viele Sorgen. Wenn Sie so weitermachen, können Sie später einmal Osteoporose, Alzheimer und, am schlimmsten, kein Baby bekommen. Sie sind zu hübsch, um kein Baby zu bekommen.«
Moment, Moment mal, eins nach dem anderen. Habe ich gerade die Worte Osteoporose, Alzheimer und Unfruchtbarkeit gehört? Das ist ja wohl ein Scherz. Ich bin eine ganzheitliche Gesundheits-Coachin und überwiegend Rohkost-Veganerin. Ich widme mein Leben der Gesundheit. Ich habe meinen eigenen Blog für vegane Rohkosternährung, »Eat Feel Fresh«, und esse Grünkohl, bis ich umfalle. Das kann ja wohl nicht wahr sein.
»Ich glaube, hier liegt ein Missverständnis vor«, erkläre ich der Ärztin. »Ich ernähre mich wirklich sehr gesund – große Salate mit Blattgemüse, grüne Smoothies mit Spirulina, schüsselweise Açaibeeren, Leinsamen-Kräcker…« Ich liste weiterhin die Dinge auf, die ich täglich in den USA esse.
»Verstehe, deshalb haben Sie so viel Vata. Keine kalten, rohen, trockenen Lebensmittel mehr. Nur gekochte Speisen. Mung Dhal (Mungbohnen) und weißen Basmati-Reis mit viel Ghee.«
»Ja, sehen Sie, die Sache ist die, ich bin hauptsächlich Rohkostveganerin, also kann ich nichts von diesen Lebensmitteln essen. Kann ich stattdessen einfach ein paar Kräuter nehmen?«
»Nein, Kind, das ist der Ayurveda-Weg.«
»Also, so funktioniert das nicht«, denke ich, als ich das Sprechzimmer mit einer Liste verlasse, was ich tun darf und was nicht. Alle meine Lieblingsspeisen sind auf der »Verboten«-Seite und die schweren Lebensmittel, die ich seit Jahren aufgegeben habe, um abzunehmen, auf der »Empfohlen«-Seite. Ich dachte, wenn ich je einer ayurvedischen Ernährung folgen würde, würde ich dabei 20 kg zunehmen und in meine übergewichtigen Jahre als Teenager zurückfallen. Ich hatte die letzten Jahre damit verbracht, Gewicht zu verlieren und wollte nicht riskieren, jetzt wieder zuzunehmen.
Ich ging meinen Weg und versuchte, mich mithilfe von Google selbst zu heilen. In dem Jahr experimentierte ich wie verrückt mit den verschiedensten Ernährungsweisen. Ich probierte Steinzeitdiät, ketogene Diät, Makrobiotik, FODMAP-arm, glutenfrei, getreidefrei und alles dazwischen. Ich hatte Flirts mit der Candida-Diät, SIBO-Diät, GAPS-Diät und jeder anderen Abkürzung, die man sich vorstellen kann. Ich ging zu allen möglichen Ärzten und machte jede Art von Bluttest unter der Sonne (irgendwie schaffte ich es, nicht ohnmächtig zu werden). Aber ich fand noch immer keine Antwort auf meine Probleme. Ein Gastroenterologe sagte mir, dass ich ein Reizdarmsyndrom oder RDS habe (im Klartext: »Sie haben Verdauungsprobleme, die wir nicht zuordnen können«). Ein Endokrinologe meinte, ich hätte hypothalamische Amenorrhoe (damit meinte er wohl soviel wie: »Sie bekommen Ihre Periode nicht und wir sind uns nicht sicher, warum … es scheint, als wäre alles in Ihrem Kopf.«). Man sagte mir, es sei wirklich keine große Sache, dass mein Körper im Wesentlichen abgeschaltet hat und verschrieb mir RDS-Medikamente und Verhütungsmittel, um die Symptome zu überdecken. Oh, keine Sorge, Liebes. Dafür gibt es eine Pille.
Ich wollte keine schnelle Abhilfe oder Notlösung. Ich wollte zur Grundursache des Problems vordringen. Warum funktionierte mein Körper nicht richtig, trotz meiner gesunden Ernährung und meines zarten Alters, ich war ja erst 21 Jahre alt? Als letzten Ausweg kehrte ich schließlich zum Ayurveda zurück, dem alten indischen Gesundheitssystem, das sich auf die Verdauung konzentriert.
Ich akzeptierte, dass ich ein schweres Vata-Ungleichgewicht in meinem System hatte, das meinen Körper im Wesentlichen von innen heraus kalt und trocken machte. Mein »Verdauungsfeuer« war so schwach geworden, dass ich weder Nahrungsmittel abbauen, ihre Nährstoffe aufnehmen, noch ihre Abfallstoffe ausscheiden konnte und daher von einem ständigen Völlegefühl geplagt wurde. Die überschüssige Luft in meinem System materialisierte sich als Blähungen und mein dehydrierter Darm verursachte Verstopfung. Obwohl ich glaubte, dass es mir gut ging, befanden sich mein Geist und mein Körper in einem ständigen Stresszustand, den ich als normal empfand. Ich war immer unterwegs, arbeitete bis spät in die Nacht und quetschte intensive Trainingseinheiten in meinen anspruchsvollen Zeitplan. Ich dachte, ich sei super engagiert, wenn ich an einem bereits arbeitsreichen Tag noch eine Kardio-Kickbox-Session schaffte. Ist das nicht echtes Engagement?
Tja, wie sich herausstellte, hatte sich die Vata-Luftenergie in mir in einen Tornado verwandelt, der alle meine Körpersysteme ins Chaos stürzte. Alles, von meinem Menstruationszyklus bis zu meinen Tagesrhythmen, die alle auf der Verdauung basieren, spürte die turbulenten Auswirkungen. Was ich am meisten brauchte, waren nicht eine weitere Saftreinigung oder ein Spin-Kurs, sondern einen Gang runter zu schalten und Wärme aufzubauen, indem ich mich wieder mit meiner erdenden Kapha-Energie (Erde) verband und meine transformative Pitta-Energie (Feuer) erhöhte.
Auf der intuitiven Ebene machte das alles Sinn für mich. Meine Suche nach dem »perfekten« Körper und der »perfekten« Ernährung hatte dazu geführt, dass ich völlig den Kontakt zu meinem Körper verlor, und das hatte verheerenden Schaden bei meiner Verdauung angerichtet. Ich hörte auf Ärzte und folgte dem Rat anderer Leute, anstatt auf meine eigenen Erfahrungen zu hören. Ich hatte natürlich von der Verbindung zwischen Geist und Körper gehört, aber nie den Zusammenhang mit meinem eigenen Leben hergestellt. Ich hatte nicht gemerkt, dass die überschüssige Luft in meinem Körper zu viel Luft in meinem Kopf erzeugt hatte oder dass das anhaltende Völle- und das Kältegefühl in direktem Zusammenhang mit Angst und Schlaflosigkeit standen. Ich war erstaunt und wollte alles über diese Beziehung erfahren. Ich beschloss, nach Indien zurückzukehren und mich für eine Ayurveda-Ausbildung anzumelden.
Ich war begeistert von der Weisheit der ayurvedischen Ernährung, die so intuitiv und anpassungsfähig ist. Deswegen wollte ich einen Weg finden, wie ich sie basischer gestalten könnte, mehr pflanzlich und mit niedrigem glykämischen Index. Während meines Studiums in ayurvedischer Ernährung und Kochen und bei Praktika in Südindien entwickelte ich ständig Rezepte, die an eine moderne Basenküche angepasst waren. Ich nutzte meine fantasievolle Vata-Energie, wurde kreativ und dachte mir Rezepte nach ayurvedischen Richtlinien aus, die einen erfrischenden, pflanzlichen Ansatz hatten. Statt Brot auf Weizenbasis verwendete ich vitaminreiches Mandelmehl. Anstelle von Reis nahm ich proteinreiche Quinoa. Statt Ghee benutzte ich nährendes pflanzliches Sesamöl. Als Ersatz für Rohrzucker würzte ich mit zuckerfreier Fruchtsüße. Anstelle von Kuhmilch nahm ich hormonell ausgleichende Leinsamenmilch. Anstatt schwer verdaulicher Sahne benutzte ich hautfreundliche Kokosmilch. Ich aß keinen Käse, sondern eher Hefeflocken oder stellte meine eigene Version auf Nussbasis her. Statt mein Essen ewig zu kochen, sautierte ich es leicht und bewahrte so die Nährstoffe. Ich hätte mir kaum träumen lassen, dass ich damit die Grundlage dafür schuf, woraus später dieses Kochbuch entstehen sollte.
Während meines Studiums wurde mir auch klar, wie sehr sich die Lebensmittelverarbeitung in den letzten 5.000 Jahren verändert hat. Milch und Weizen, zwei Grundnahrungsmittel der traditionellen ayurvedischen Ernährung, sind besonders von Gentechnik und Pestizideinsatz betroffen. Heutzutage sind viele Menschen, mich eingeschlossen, mit extrem sauren, verarbeiteten Lebensmitteln aufgewachsen, die es im alten Indien einfach nicht gab. Dadurch erleben wir einen Anstieg von Darmproblemen wie Candida und Dünndarmfehlbesiedlung sowie eine Vielzahl von körperlichen und geistigen Störungen, die in direktem Zusammenhang mit unserer Lebensmittelindustrie stehen. Tatsächlich haben schätzungsweise 80 bis 90 Prozent aller US-Amerikaner einen sauren pH-Wert. Wissenschaftler haben festgestellt, dass Krebs nur in einer sauren Umgebung gedeihen kann und dass der Körper mit überschüssiger Säure umgeht, indem er Fettzellen produziert, um die Säure aufzunehmen und zu neutralisieren. Deswegen ist der Konsum einer basischen Kost der beste und natürlichste Weg, um ein gesundes Körpergewicht zu erreichen und Krankheiten abzuwehren.
Basische Lebensmittel sind für den Körper auch leichter verdaulich. Während die Menschen vor 5.000 Jahren als Bauern arbeiteten und einen äußerst aktiven Lebensstil hatten, sitzen wir heute bedeutend mehr und verbringen die meiste Zeit am Computer. Um unser Energieniveau zu erhöhen, unser System zu reinigen und unsere Stimmung zu heben, brauchen wir nicht mehr die Energie, die große Mengen an Kohlenhydraten liefern, sondern eher basenbildendes Gemüse.
Basische Kost bekämpft auch Gifte in unserer Umwelt. Sobald wir auf die Welt kommen, sind wir Giften aus der Umwelt, in Haushalts-, Körperpflege- und pharmazeutischen Produkten ausgesetzt. In alter ayurvedischer Zeit beschrieben die Rishis diese Schadstoffe, die Garvisha genannt werden und die Ama oder Toxine in den Dhatus, dem Gewebe, verursachen. Sie konnten jedoch nicht vorhersagen, wie verschmutzt diese Welt werden und auch nicht, wie viele Fehlentscheidungen die Lebensmittelindustrie treffen würde. In der heutigen Welt müssen wir noch mehr basische, biologisch angebaute, pflanzliche Nahrungsmittel in unsere Ernährung aufnehmen, um die Giftstoffe auszuscheiden, denen wir tagtäglich ausgesetzt sind.
Schon bald, nachdem ich diese Veränderungen in meinem Speiseplan vorgenommen hatte, fühlte ich mich besser – nicht nur im Körper, sondern auch im Kopf. Meine Verdauung, Menstruation und mein Schlaf wurden normal und waren im Einklang mit Sonne und Mond. Meine ständige Unruhe – dass ich immer irgendetwas tun und irgendwohin gehen musste – wurde durch ein tiefes Gefühl des inneren Friedens und der Akzeptanz ersetzt, ähnlich der Ruhe, die man am Ende einer Yogastunde spürt. Mir wurde klar, dass Ayurveda so viel mehr ist als ein Weg, den Körper zu heilen – es verändert tatsächlich die Grundlage des eigenen Seins. Brillat-Savarin hat einmal gesagt: »Sag mir, was du isst und ich sage dir, was du bist«, aber ich sage: »Sag mir; wie du verdaust und ich sage dir, wer du bist«.
Man sagt, nicht ich selbst wähle meinen Weg, sondern der Weg wählt mich. Mein Weg war es, zwei Jahre lang in Indien zu bleiben und Ayurveda zu studieren, diese Texte kontinuierlich zu lesen, aufzunehmen und in eine moderne Sprache zu übersetzen, die meine Blog-Leser verstehen konnten. Ich habe intensiv jedes Buch über Ayurveda gelesen, angefangen mit Perfect Health von Dr. Deepak Chopra; und später viele Werke von Dr. Vasant Lad, Dr. Kshirsagar, Dr. Douillard und Dr. Frawley. Schließlich schrieb ich selbst Einfach Ayurveda, in dem ich meinen modernen Zugang zur ayurvedischen Weisheit darstelle und eine neue Generation von Ayurveda-Fachleuten inspiriere.
Etwas über Ayurveda zu erfahren, war wie das Wiedererlernen einer Sprache, die meine Seele seit tausend Lebenszeiten gesprochen hat. Die Theorien machten für mich intuitiv Sinn. So seltsam das scheinen mag, aber immer, wenn ich beim Schreiben meiner Bücher eine Frage hatte, hörte ich in mich hinein und erkannte, dass ich die Antwort irgendwie schon wusste. Ich glaube wirklich, dass dies nicht mein erstes Leben ist, in dem ich Ayurveda lehre. Ein Teil meines Dharma oder meines Lebenszwecks besteht darin, diese alte Heilwissenschaft zu modernisieren, damit sie für mehr Menschen zugänglich wird, so wie ihre Schwesterwissenschaft Yoga es in den letzten zehn Jahren geworden ist.
Ayurveda ist keine Diät, sondern eher ein System, das eine tiefere Selbstbeobachtung über die Nahrung und das Leben bietet. Das Ayurveda ist eine lebendige Wissenschaft, die sich im Laufe der Jahrhunderte an die Bedürfnisse der Menschen angepasst hat, denen sie dient. Vom führenden medizinischen System in Indien wurde es während der britischen Herrschaft zu einer im Untergrund überlebenden Küchenwissenschaft und kehrt nun allmählich an die Oberfläche zurück. Diese Flexibilität hat das Ayurveda zum ältesten Gesundheitssystem der Welt gemacht, das noch heute praktiziert wird. Ich glaube, es ist die Zeit gekommen, dass das Ayurveda seine Flügel ausbreitet und seine Türen öffnet, damit Menschen auf der ganzen Welt von seiner uralten Weisheit profitieren können (ohne nach Indien gehen zu müssen, obwohl ich das empfehlen kann).
Die ganzheitliche Sichtweise des Ayurveda ist heute wichtiger denn je. So viele Menschen wie ich sind es leid, von Diät zu Diät zu springen und danach zu suchen, wie sie gesund bleiben können. Dabei schlummert die Antwort ja bereits in uns. Man braucht nur in Kontakt mit sich selbst zu treten und zuzuhören.
Das Ayurveda besitzt die Sprache, um zu erklären, was unser Körper bereits weiß. Wenn Sie dieses Buch lesen, erleben vielleicht auch Sie, dass sich eine Weisheit in Ihnen regt, die über Generationen weitergegeben wurde, egal woher auf der Welt Sie stammen. Die Grundsätze des Ayurveda finden sich auf der ganzen Welt wieder: Wenn wir gesund sein wollen, müssen wir in Harmonie mit unserer Natur leben. Wir sind bereit, zu einem Ernährungssystem zurückzukehren, das unseren Körper, Geist und unsere Seele berücksichtigt und nährt, denn alles ist auf eine Art und Weise miteinander verbunden, die wir uns nie hätten träumen lassen.
Das Ayurveda gibt uns die Sprache, um zu erklären, was unser Körper schon weiß.
Eat Feel Fresh ist die Renaissance des Ayurveda: ein aufgefrischter, pflanzlicher Ansatz zur Ayurveda-Küche, den ich basisches Ayurveda nenne. Es feiert die heilende Schwingung, die Pflanzen bieten, und verbindet alte Weisheit mit global inspirierten, pflanzlichen und basischen Rezepten. Es ehrt die heilige Tradition des Ayurveda und enthält gleichzeitig Zutaten, die im alten Indien nicht erhältlich waren, z. B. Chiasamen, Avocado und Tahin. Es mischt Ihre Lieblingsgerichte neu auf, sagen wir mal Tacos, Pizza, Brownies und Latte, und schmuggelt heilende ayurvedische Kräuter und Gewürze wie Kurkuma, Ingwer und Ashwagandha hinein, damit Sie gesünder ernährt werden. Es zeigt Ihnen, dass Ayurveda nicht nur auf traditionelle indische Lebensmittel beschränkt ist – Sie können den ayurvedischen Richtlinien folgen und pflanzliche Zutaten aus der ganzen Welt verwenden. Eat Feel Fresh ist ein ayurvedischer Spielplatz, wo Gewürze und Zutaten neue Form und Gestalt annehmen, aber auf der gleichen, uralten Tradition basieren.
Eat Feel Fresh lädt Sie ein, sich Essen auf völlig neue Weise anzunähern. Statt ständig auf die Kalorien zu schielen, konzentrieren Sie sich auf die Qualität. Anstatt sich auf Makronährstoffe einzuschießen, konzentrieren Sie sich auf den Geschmack. Und das Tollste ist, die zwei spiegeln sich tatsächlich gegenseitig. Ich zeige Ihnen, wie die Wirkung von Lebensmitteln weit über die Nährwertkennzeichnung hinausgeht, sodass Sie die Wahl ihrer Speisen nie wieder von äußeren Faktoren abhängig machen brauchen.
So wie es keinen einheitlichen Ansatz für die Gesundheit gibt, gibt es auch keinen für Ihre Ernährungsweise. Ich bringe Ihnen bei, wie Sie Ihre Rezepte an Ihren individuellen Geist-Körper-Typ, Ihr Dosha, anpassen, damit Sie die richtigen Entscheidungen treffen können und wissen, was Sie brauchen, wann immer Sie es brauchen. Diese Rezepte gleichen nicht nur körperliche Unstimmigkeiten aus, sondern auch verbreitete psychische, die uns im Alltag begegnen: Angst und Schlaflosigkeit, die auf zu viel Vata beruhen, Ungeduld und Gereiztheit, die mit zu viel Pitta zu tun haben, und Einsamkeit und Depression, die bei zu viel Kapha auftreten. Diese Emotionen sind einfach nur Botschaften unseres Körpers, dass es Zeit ist, in sich hinein zu hören und unserem Inneren mehr Beachtung zu schenken. Ich zeige Ihnen auch, wie man Rezepte an persönliche Dosha-Bedürfnisse anpasst, sodass Sie nicht für jeden in der Familie etwas anderes kochen brauchen. (In Indien habe ich noch nie gehört, dass für jeden individuell gekocht wird, selbst bei ayurvedischen Ärzten zu Hause nicht.) Man muss nur ein wenig tricksen und schon hat man ein Tridosha-Gericht, das für alle gut ist.
Dieses Buch ist wirklich ein Liebesbrief an die Menschen in Indien, die mich in ihre Häuser und Küchen eingeladen haben, um mit ihnen zu kochen. Ich kam mit der Idee nach Indien, für dieses Buch Fotos zu machen, aber ich machte keinen Plan, sondern ließ mich vom Universum leiten. Zum Glück wurde ich in die Häuser unzähliger toller Familien eingeladen, um mit ihnen zu essen. Wir saßen auf dem Boden und lachten, machten Rotis über dem Feuer, heißen Chai für das ganze Dorf und pflückten frische ayurvedische Kräuter von den Bäumen. Essen bringt eine Gemeinschaft zusammen und schafft eine gemeinsame Sprache von Geschmack und Ernährung. Meine Erfahrung in Indien hat mir gezeigt, wie das Teilen einer Mahlzeit eine Gesellschaft wirklich zusammenhält und hat mich dazu gebracht, darüber nachzudenken, wie oft ich allein an meinem Laptop gegessen habe.
Ich hoffe sehr, dass Eat Feel Fresh Sie dazu bringt, Ihre Liebe fürs Kochen neu zu entdecken. Nahrung ist göttliche Medizin, die dazu da ist, genossen zu werden – vor, während und nach der Zubereitung. Der Verdauungsvorgang beginnt bereits, wenn wir eine spezielle Zutat in die Hand nehmen. Durch die aktive, liebevolle Teilnahme am Kochprozess können wir den Nährwert von Lebensmitteln erhöhen. Im ganzen Buch verteilt finden Sie Affirmationen und Mantras, durch die Sie sich auf einer tieferen, spirituelleren Ebene mit Ihrer Mahlzeit verbinden können.
Dieses Buch soll Ihnen vor allem zeigen, dass die Nahrung, die wir essen, einen direkten Einfluss darauf hat, wie wir uns fühlen. Wir nehmen die Energie von allem in uns auf, was wir konsumieren, und werden glücklichere, ausgeglichenere Menschen, weil wir beim Essen die richtigen Entscheidungen treffen. Wir verdauen nicht nur Nahrung, sondern auch Gedanken und Gefühle. Ein gesunder Verdauungstrakt kann in jeder Lebenslage auf das unterschiedlichste Essen angemessen reagieren. Wir tragen die Schwingung der Lebensmittel in uns, die wir essen und der Gedanken, die wir uns machen, und dieses Buch wird Ihnen helfen, beides wieder in Einklang zu bringen. Unsere Persönlichkeit ist Ausdruck unserer Mahlzeiten und wir können unseren inneren Frieden, unsere Stimmung, unsere geistige Klarheit und unser Vergnügen verbessern, indem wir unseren Körper auf Zellebene nähren.
Eat Feel Fresh ist viel mehr als ein Kochbuch; es ist ein Sprungbrett, um Ihr Dharma – Ihre Aufgabe – auf diesem schönen Planeten zu erfüllen. Um den Planeten zu heilen, müssen Sie sich zuerst selbst heilen. Gesundheit ist nicht das Endziel, sondern das Mittel, um sein höchstes Selbst zu entfalten. Indem Sie zur gesündesten und strahlendsten Version Ihrer selbst werden, können Sie mehr Energie und Freude mit der Welt teilen. Wenn man sich um das eigene Wohlergehen kümmert, tut man den ersten mutigen Schritt, um seine Freiheit zurückzugewinnen und seiner Mission auf diesem Planeten zu dienen. Wahre Gesundheit hört nicht beim Selbst auf, sondern geht hinaus ins Universum und erzeugt Wellen der Heilung auf dem ganzen Planeten.
Ich lade Sie ein, mich auf dieser kulinarischen Reise durch Indien zu begleiten. Ich treffe Sie an der Kreuzung von Alt und Neu, Ost und West, Wissenschaft und Geist, Kultur und Gegenwart. Namaskar.
Ayurveda ist das älteste Gesundheitssystem der Welt und hat seinen Ursprung vor über 5.000 Jahren in Indien. Es ist die Schwesterwissenschaft von Yoga und konzentriert sich auf das Gleichgewicht von Geist und Körper, damit wir uns bester Gesundheit erfreuen können.
Ayurveda setzt sich aus zwei Sanskrit-Wörtern zusammen: ayur, »Leben« und veda, »Wissen«. Um ins Gleichgewicht zu kommen, muss man sein ganzes Leben genau kennen. Das Ayurveda basiert auf zwei Grundprinzipien: 1) Der Geist und der Körper sind untrennbar miteinander verbunden und 2) nichts hat mehr Macht als der Geist, den Körper zu heilen und zu transformieren.
Hier muss klargestellt werden, dass »Geist« nicht gleichbedeutend mit »Gehirn« ist. Der Geist ist die Manifestation aller mentalen Zustände wie Gedanken, Gefühle, Wahrnehmungen, Überzeugungen, Gedächtnis und Vorstellungskraft. Das Gehirn ist die Hardware, die es uns ermöglicht, diese mentalen Zustände zu erleben. Laut den Veden – den alten, heiligen Texten, aus denen Yoga und Ayurveda abgeleitet sind – wird der Geist als »Wahrnehmung des Bewusstseins« definiert. Der Geist existiert nicht nur im Gehirn, sondern auch in allen Teilen des Körpers. Verschiedene Chakren, Bereiche in unserem Körper, haben ihre eigene zentrale Intelligenz, z. B. Herz und Magen.
Die westliche Medizin behandelt jeden Teil des Körpers und des Geistes getrennt. Es gibt Gastroenterologen für unsere Verdauung, Therapeuten für unseren Geist und Endokrinologen für unsere Hormone. Ein ayurvedischer Arzt fragt nach all diesen Dingen, denn es besteht keine Trennung zwischen ihnen. Im Ayurveda sind alle Bereiche der Gesundheit, von körperlich bis emotional, miteinander verbunden und werden im Einklang miteinander behandelt. Das Ayurveda stellt Verbindungen zwischen Blähungen und Angstzuständen, Sodbrennen und Wut, Gewichtszunahme und Depression her und bietet Möglichkeiten, jedes Problem wieder ins Gleichgewicht zu bringen.
Im Ayurveda sagt man nicht »du bist, was du isst«, sondern eher »du bist, was du verdaust«. Die Verdauung ist die Grundlage aller Gesundheit, und wenn Ihre Verdauung nicht stark ist, gerät der Rest Ihres Körpers aus dem Gleichgewicht. Wir verdauen nicht nur Lebensmittel, sondern auch Schadstoffe, Hautpflege- und Haushaltsprodukte und sogar Gedanken und Emotionen – deshalb brauchen wir ein starkes Verdauungssystem, um alles, was wir einnehmen, abzubauen, aufzunehmen und zu entgiften. Die Verdauung verwandelt Nahrung in Nährstoffe, Gedanken in Aktion, Giftstoffe in Abfall und Emotionen in Selbsterkenntnis. Sie ist unser Motor und wenn sie schwach ist, dreht alles andere durch, von unserer Haut über unsere Hormone bis hin zu unserer Stimmung.
Die Grundlage des Ayurveda ist die biologische Individualität. Wir sind alle einzigartige Individuen mit einer Kombination der drei Doshas oder Geist-Körper-Typen: Vata, Pitta und Kapha. Es gibt keine Universalmethode, da wir alle sehr individuelle Bedürfnisse haben, die auf unserer einmaligen Dosha-Konstitution basieren. Außerdem ändern sich unsere Bedürfnisse Jahr für Jahr, je nach Jahreszeit und sogar im Laufe des Tages, da die zyklischen Rhythmen der Erde die Biorhythmen unseres Körpers beeinflussen. Daher ist es so wichtig für unser körperliches und emotionales Wohlbefinden, dass wir uns selbst kennen. Alles in allem zieht das Ayurveda Parallelen, wo die westliche Medizin ungleiche Linien sieht. Es sieht den Körper als komplexe Maschine, die ein Spiegelbild unseres Gemütszustands ist.
Wenn Sie Yoga machen, sollte Ayurveda definitiv Teil Ihres Lebensstils sein, da es sich um zwei miteinander verbundene Schwesterwissenschaften handelt, die immer Hand in Hand praktiziert werden sollten. Neben der körperlichen Übung ist Yoga auch eine spirituelle Praxis mit dem Ziel, die Bindung ans Ego zu lösen, damit man eins mit dem Universum werden kann. Vielleicht haben Sie Momente in Ihrer Yoga- oder Meditationspraxis erlebt, in denen Sie sich viel größer gefühlt haben als Ihr physischer Körper und in völliger Einheit mit allen Dingen – das war wahres Yoga.
Ayurveda ist der Vorläufer des Yoga, stärker in Geist und Körper verankert. Die alten Rishis