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Ist die Nacht überhaupt eine Tageszeit? Folgt sie einfach dem Abend wie der Mittag dem Morgen? Oder folgt sie nicht eher ganz anderen Gesetzen, jenen, die dem Taghellen, Vernunftgewogenen und Überschaubaren das Unberechenbare, Welt- und Traumverlorene gegenüberstellen und so das Überraschende, Undenkbare, Nicht-Erlaubte erlauben?Jeder kennt diese Augenblicke zwischen Schlaf und Nicht-Schlaf noch vor dem wirklichen Wachsein, wenn aus dem Gemisch von Tagesresten und Träumen sich Bilder und Wörter zu halben und ganzen Sätzen verbinden wollen, meist aber zerrinnen, ehe sie Form angenommen haben.Peter Handke hat die Fähigkeit, solche Sätze zu fassen und so seinen Tagebüchern ein Nachtbuch zur Seite zu stellen. Es sind oft seltsame Sätze, deren Herkommen so rätselhaft ist wie ihr Weiterwirken offen. Ihr Zauber entfaltet sich wie eine Rose von Jericho im Wasser: Ob sie wie Teile einer alten Erzählung klingen oder wie der Beginn einer neuen – sie blühen auf wie der junge Tag.
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Seitenzahl: 42
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© 2010 Jung und Jung, Salzburg und WienAlle Rechte vorbehaltenUmschlaggestaltung unter Verwendung vonAdam Elsheimer, Die Flucht nach ÄgyptenBayerische Staatsgemäldesammlung,Alte Pinakothek, MüncheneISBN 978-3-99027-166-7
PETER HANDKE
Kapitel 1
„Es ist selten, daß ich zurückgekehrt bin.“ – „Il y a un mariage à Corbeau“
„Kennen Sie die Abwesenheit?“ – „Ich habe den Film in Trappes gesehen. Prachtvolle Gruppe!“
„Im hohen Gras wirst du gerettet“
„Damals war mir von Ungarn noch kein Unrecht geschehen“
„Ein Mensch, der vom Schadensstoff weiß“
„Schau doch! Schau! … Du hast nicht geschaut …“
„Von unten, immer von unten!“
„Die Priester haben ja viel Platz“
„Sollen wir’s noch einmal versuchen, Frau?“
„Du brauchst nur zu vergleichen, wie und wo einer war“
„Kind, du bist so schwach!“
„Ich war einmal bei den Saudis. Das Dorf hieß Nakschut“
„Weiß fliegt vorbei“
„Keppelt ihr immer so?“
„Ich habe einige Fragen: ‚Wann wird mein Bruder wieder nachhause kommen?‘“
„Der Poet wohnt in einem einzigen Garten“
„Die Rose ist die vertikale Prozession“
„Unser Vater hat gesagt: ‚Das ist kein Liebesfilm!‘“
„Es gibt keine Zimmer mehr“
„Hören wir auf mit dem Gas!“
„Sie gehört zu denen, die bei einer Panik zu Tode getrampelt werden“
„Wo ist er, der Scheißball?“
„Am Ende werde ich etwas sagen, ein bißchen“
„Manchmal, wenn man redet, redet man immer weiter“
„Achtung, Steinschlag in der Pallavicini-Rinne!“
„Das war ein schönes Tor. Aber wozu?“
„Ich gehe zur Alaska Range!“ – „Sag’s nicht, geh!“
„Die Woche über spielen sie Ping-Pong, am Samstag spielen sie Pong-Ping.“ – „Ja, die Wespen leben in Ketten.“
„Man sagt, daß die Knappen ungern einfahren“
„Unser linker Verbinder hat Krebs“
„Eine Wochenkarte nach New York, bitte!“
„Herr Jugendorganisator, hörst du mich?“
„Sind Sie der, der hinter der grauen Holzhütte mir ein Gedicht vorgetragen hat?“
„Gerhard Meier, du könntest mir auch einmal erscheinen!“
„Und da erst habe ich bemerkt, daß …“
„Da bist du ja endlich! Und wo sind die anderen Schüler?“
„Alle waren ewig – er allein war off“
„Der Papst weiß sicher, daß er verdammt ist“
„Da wird ja ein ganzes Schloß transportiert“
„Du bist es nicht, du bist es nicht!“
„Die Kinder haben sich über ihn lustig gemacht, aber nicht zu sehr“
„Heute habe ich dein Gesicht noch nicht gesehen“
„Drei Kinder erschreckten gestern eine Schlange in Katalonien“
„Auch ein Schweizer schafft das nicht“
„Schon wieder eine Soße – aber eine ganz andere“
„Eine Gegend ohne Produkte – wie kann man die liebhaben?“
„Und so wanderten wir weiter auf die baumarme Wildnis zu“
„An jenem Morgen in Bor war ich unsterblich“
„Vor lauter Neid wartet man“
„Ein bißchen gibt’s uns, und dann gibt’s die anderen“
„Schau, der schönste aller Kinderwagen: ein Einbaum! Ein Kind, gefahren in einem Einbaum!“
„Wie finde ich dich?“ – „Ich habe einen Schlüssel“
„So ist es halt, wenn eine Frau ihre Toilette macht“
„Die zweite Mahd steht euch bevor, ohne die Blumen“
„Ich bin entthront“
„Es ist windig hier.“ – „In jeder Hinsicht.“ – „Was machst Du heute Abend?“ – „Ich fahre nach Lenbach.“ – „Wo ist Lenbach?“
„Vielleicht schaffen wir es noch bis zum 11. Platz“
„Ich kann diese Österreicherin nicht erreichen“
„Er hat mich vierzehn Kilometer auf den Weg geschickt, das hat mich ganz schön gezupft“
„Ein Kind liegt in seinem Blut, und ein Erwachsener kniet in seinem Blut“
„Bitte, ein Taxi zur Bergstation!“
„So schön im Garten. Komm!“
„Ich und Gras, wie leicht ist das“
„Er hat den Kopf eines Hadsch.“ – „Nur hinten sind zu viele Haare, schade“
„Ich bin total verwirrt von meinem Selbstversuch“
„Niemand will was von mir. Die Kultur muß sich ändern!“
„Es bringt weiter, sich zu wiederholen, wenn es der Fall ist“
„Die Tore, die ihr geschossen habt, reichen nicht für ein gemeinsames Essen“
„Ein paar Steinchen muß ich noch aus meinem Portemonnaie tun“
„Und der Flug nach Vaukas, wann geht der?“
„Du sagst ihnen: ‚Die Erdbeere ist rot‘, und sie werden sagen: ‚Ich versteh’ nichts‘“
„Hier unser Angebot des Tages, aufgefächert nach gelb, grün und grau“
„Bist du noch eine Jungfrau?“ – „Willst du mich töten?“ – „Ich gehe uns einen Tisch reservieren“
„Zehn Jahre später hat der Heilige Florian mein Haus angezündet, und die Kinder lagen dahinter“
„Die beiden haben zusammengefunden, das ist eine Tatsache“
„Man sagt, wenn die Wünsche nicht wahr sind, werden sie einsichtig“
„Statt Lakaien Bimssteine, statt der Küche Besenzimmer ohne Besen“
„Wer hat mein Glas weggenommen?“
„Du bist so, wie der Eindruck, den du hinterläßt“
„Das Meer, die Stimme der Zeit, die Stimme des Liliputaners im Rücken“
„Du bist mein Untergang, aber es gibt Schlimmeres“
„Der gehört zu den Befreiten Völkern.“ – „Um Gottes Willen!“
„Du sollst ganz anders in unsere Schule kommen!“
„P. H. im Neunten Land?“ – „Neunmal kennt er das Land nicht“
„Ob ich das Kreuzworträtsel noch schaffe?“
„Am Abend mußten wir mit einem Guglhupf ins Dorf gehen.“ – „Annäherung macht Fremde“
„Columbo ist nicht mehr bei uns. Und wir sind auch nicht mehr bei uns“
„Ein Held ist nicht, wer euch verdreht“
„Ob ich weiterlese? Das ist die Frage“