Ein St.-Johannis-Nachts-Traum - William Shakespeare - E-Book
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William Shakespeare

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Beschreibung

In "Ein St.-Johannis-Nachts-Traum" entfaltet William Shakespeare ein zauberhaftes Spiel von Verwirrung und Verwandlung, das in einem mystischen Wald angesiedelt ist. Der.Text kombiniert die Elemente der Komödie, der tragischen Liebe und des Übernatürlichen mit einem virtuosen Umgang mit Sprache. Durch die Begegnungen von Elfen, Liebhabern und einem Schauspielertrupp ergründet Shakespeare die Themen Identität und den Einfluss der Liebe auf den menschlichen Geist, während er gleichzeitig die Absurditäten des Lebens und der menschlichen Beziehungen beleuchtet. Die Leichtigkeit des Stils und der poetische Ausdruck machen dieses Werk zu einem Paradebeispiel der elisabethanischen Dramatik. William Shakespeare, einer der einflussreichsten Dramatiker der westlichen Literatur, wurde 1564 in Stratford-upon-Avon geboren und gilt als Meister der Sprache und des lyrischen Ausdrucks. Seine vielfältigen Erfahrungen im Theater und die Auseinandersetzung mit den sozialen und politischen Realitäten seiner Zeit beeinflussten deutlich seine Werke. "Ein St.-Johannis-Nachts-Traum" zeigt nicht nur Shakespeares scharfsinnigen Humor, sondern auch seine Beschäftigung mit Themen wie dem Verhältnis von Realität und Fantasie, die für sein gesamtes Schaffen von zentraler Bedeutung sind. Dieses zeitlose Werk wird jedem Leser empfohlen, der an den Facetten menschlicher Beziehungen und der Komplexität der Liebe interessiert ist. Shakespeares meisterhafte Fähigkeit, komplexe Charaktere und emotionale Tiefe zu kreieren, lädt dazu ein, die ergreifenden und oft humorvollen Wendungen des Geschehens zu erforschen. "Ein St.-Johannis-Nachts-Traum" ist nicht nur ein Genuss für Theaterliebhaber, sondern auch ein tiefgründiger Kommentar zur menschlichen Natur selbst.

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Veröffentlichungsjahr: 2022

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William Shakespeare

Ein St.-Johannis-Nachts-Traum

 
EAN 8596547076247
DigiCat, 2022 Contact: [email protected]

Inhaltsverzeichnis

Erster Aufzug.
Zweyter Aufzug.
Dritter Aufzug.
Vierter Aufzug.
Fünfter Aufzug.
"

Übersetzt von Christoph Martin Wieland

Personen: Theseus. Egeus. Lysander. Demetrius. Philostratus. Hippolita. Hermia. Helena. Squenz. Schnok. Zettel. Flaut. Schnauz. Schluker. Vorredner. Löwe. Mondschein. Pyramus. Thisbe. Oberon, König der Feen. Puk. Titania, die Königin. Feen. Spinneweb. Senfsaamen.

Die Scene ist in Athen, und einem Wald nicht weit davon.

Erster Aufzug.

Inhaltsverzeichnis

Erster Auftritt. (Des Herzogs Pallast in Athen.) (Theseus, Hippolita, Philostratus und Gefolge, treten auf.)

Theseus. Nun nähert sich, Hippolita, die Stunde Die unser Bündniß knüpft, mit starken Schritten. Vier frohe Tage bringen einen andern Mond. Doch o! wie langsam, deucht mich, schwindet Nicht diese alte Luna! Sie ermüdet Mein sehnend Herz, gleich einer allzuzähen Stiefmutter oder Wittwe, die zu lang An eines jungen Mannes Renten zehrt.

Hippolita. Schnell werden sich vier Tag' in Nächte tauchen, Vier Nächte schnell die Zeit vorüberträumen; Dann wird der Mond gleich einem Silberbogen Neu aufgespannt im Himmel, auf die Nacht Die unsre Liebe krönt, herunter winken.

Theseus. Geh, Philostrat, und ruffe durch Athen Die Jugend auf zu Lustbarkeiten! wecke Den leichten muntern Geist der Frölichkeit. Die blasse Schwermuth sey zu Leichen-Zügen, Wozu sie besser taugt, von unserm Fest verbannt! Hippolita, ich buhlte mit dem Schwerdt Um dich, und unterm Lerm der wilden Waffen Gewann ich deine Gunst; doch froher soll Mit Pomp, Triumph und mitternächtlichen Spielen Der Tag, der uns vermählt, begangen werden. (Egeus, Hermia, Lysander und Demetrius treten auf.)

Egeus. Glüklich sey Theseus, unser grosser Fürst.

Theseus. Dank, edler Egeus! was bringst du uns Neues?

Egeus. Voll Unmuth komm ich, Fürst, mit Klagen über Mein Kind, mit Klagen über Hermia—tritt Hervor, Demetrius!—dieser Mann, o Herr, Hat meinen Beyfall, sie zur Eh zunehmen— Lysander, steh' hervor! Und dieser Mann Hat meines Kindes Herz bezaubert. Ja du, Lysander, du, du gabst ihr Reime, Und wechseltest verstohlne Liebespfänder Mit meinem Kinde. Falsche Buhlerlieder Sangst du beym Mondschein mit verstellter Stimme Vor ihrem Fenster ab, und hast durch Bänder Von deinen Haaren, Ringe, Trödelwerke, Durch Naschereyen, Puppen, Blumensträusse Den Abdruk ihrer Phantasie gestohlen. Durch Ränke hast du meiner Tochter Herz Entwandt und den Gehorsam, welchen sie Mir schuldig ist, in Widerspenstigkeit Und schnöden Troz verkehrt. Wofern sie also, Mein königlicher Herr, nicht hier Vor Eurer Hoheit sich bequemen will, Dem Mann, den ich erkohr', die Hand zu geben; So sprech ich hier der Bürger von Athen Uraltes Vorrecht, und die Freyheit an, Mit ihr als meinem Eigenthum zu schalten: Und diß wird seyn, sie diesem Edelmanne, Wo nicht, dem Tod zu überliefern, wie In einem solchen Fall der Buchstab' des Gesezes Ausdrüklich lautet—

Theseus. Was sagt Hermia Hiezu? bedenke dich, mein schönes Kind! In deinen Augen soll dein Vater Ein Gott, der Schöpfer deiner Schönheit, seyn. Mit ihm verglichen, bist du nichts als eine Von ihm in Wachs gebildete Figur, Die er, nachdem es ihm beliebt, erheben Und wieder tilgen kan. Demetrius ist Ein würdiger Edelmann.

Hermia. Das ist Lysander auch.

Theseus. Er ist es an sich selbst, Doch da ihm deines Vaters Stimme mangelt, So ist der andre würdiger anzusehen.

Hermia. O! daß mein Vater nicht mit meinen Augen sieht.

Theseus. Weit besser wär' es, deine Augen sähen Mit deines Vaters Klugheit.

Hermia. —Eure Hoheit Vergebe mir. Ich weiß nicht, welche Macht Mir diese Kühnheit eingehaucht, noch wie Vor so viel Augen, meine Sittsamkeit Sich überwinden kan, für meine Neigung Das Wort zu nehmen. Aber, meldet mir, Mein Herr, das schlimmste, das mich treffen kan, Wenn ich mich weig're diesen Mann zu nehmen.

Theseus. Den Tod zu sterben, oder Lebenslang Die männliche Gesellschaft abzuschwören. Befrage also deine Neigung, Hermia! Bedenke deine Jugend; Ist dein Blut So kühl, und hast du, wenn du deines Vaters Beschloßner Wahl dich nicht ergeben willst, Auch Muth genug, auf ewig eingeschleyert In eines öden Klosters trübe Schatten Verschlossen, eine unfruchtbare Schwester Dein Leben hinzuleben; traurige Hymnen Dem kalten Mond entgegenächzend— Dreymal beglükt, die, ihres Blutes Meister, Solch' eine keusche Pilgrimschaft bestehen! Doch irdischer glüklich ist die abgepflükte Rose, Als die am unvermählten Stoke welkend In einzelner Glükseligkeit, von niemand Gesehen, ungenossen, wächßt und blüht und stirbt.

Hermia. So will ich wachsen, so verblüh'n und sterben, Mein Königlicher Herr, eh meine Freyheit Dem Joch des Manns sich unterwerffen soll, Deß unerwünschte Herrschaft meine Seele Nicht über sich erkennt.

Theseus. Nimm dir Bedenkzeit, Und auf den nächsten Neuenmond, den Tag Der durch Hippolita mich glüklich macht, Bereite dich, nach deines Vaters Willen Dich dem Demetrius zu ergeben; oder Durch deinen Tod des Ungehorsams Frefel Zu büssen; oder an Dianens Altar Des Klosterlebens strenge Pflicht zu schwören.

Demetrius. Erweiche, Schönste, dich; und du Lysander, Tritt deinen schwachen Anspruch meinem stärkern Rechte Freywillig ab—

Lysander. Du hast, Demetrius, ihres Vaters Liebe, Laß du nur Hermias mir; heurathe ihn!

Egeus. Ja, hönischer Lysander, es ist wahr, Er hat sie, meine Liebe; und was mein ist, Soll meine Lieb' ihm geben; sie ist mein, Und all mein Recht an sie trett' ich Demetrio ab.

Lysander. Ich bin so edel als wie er gebohren; Ich bin so reich als er, und liebe mehr Als er; mein Glüke blüht an jedem Zweige, So schön als seines, um nicht mehr zu sagen; Und was diß alles dessen er sich rühmet Allein schon überwiegt, mich liebt die schöne Hermia. Und sollt ich denn mein Recht nicht durchzusezen suchen? Demetrius, ins Gesicht behaupt' ichs ihm, Bewarb sich kürzlich noch um Nedars Tochter Die schöne Helena, und gewann ihr Herz. Izt schmachtet sie, die sanfte Seele! schmachtet Bis zur Abgötterey um diesen falschen Treulosen Mann—

Theseus. Ich muß gestehen Daß ich davon gehört, und mit Demetrius Davon geredt zu haben, mich beredet; Doch eigne Sorgen machten's mir entfallen. Kommt ihr indeß, Demetrius und Egeus, Ich hab euch beyden etwas aufzutragen, Das mich sehr nah' betrift. Du aber, Hermia, Sieh' zu, soll anders nicht die ganze Strenge Der Sazung von Athen, die ich nicht schwächen kan, Dich treffen, daß du deine Schwärmerey Dem Willen deines Vaters unterwerffest. Wie steht's, Hippolita?* Komm, meine Liebe! Demetrius, und Egeus folget mir!

{ed.-* Hippolita hatte diese ganze Zeit über nicht ein einziges Wort gesprochen. Hätte ein neuerer Poet das Amt gehabt, ihr ihre Rolle anzuweisen, so würden wir sie geschäftiger als alle andre gefunden, und zweifelsohne möchten auch die Liebhaber ein gelinderes Urtheil von ihr erwartet haben: Allein Shakespearewußte besser was er zu thun hatte, und beobachtete das Decorum. Warbürton.}

(Sie gehen ab.)

Zweyter Auftritt. (Lysander und Hermia bleiben.)

Lysander. Wie? meine Liebe? wie ist deine Wange So blaß? warum verwelken ihre Rosen?

Hermia. Vielleicht weil sie des Regens mangeln, Woraus ich aus den Wolken meiner Augen Sie reichlich überthauen könnte.

Lysander. Hermia; so viel ich in Geschichten las, Und aus Erzählung hörte, floß der Strom Der wahren Liebe niemals sanft dahin. Entweder hemmte ihn des Standes, oder Der Jahre Abstand, oder Widerwille Der Anverwandten; und wenn ja die Wahl Der Liebenden durch ihre Sympathie Beglükt zu seyn versprach, so stellte sich Krieg, Krankheit oder Tod dazwischen Und macht' ihr Glük vergänglich wie der Schall, Flüchtig wie Schatten, kurz als wie ein Traum, Vorüberfahrend wie der helle Bliz In einer schwarzen Nacht, der Erd und Himmel In einem Wink enthüllt, und eh noch einer Zeit hat Zu sagen: Sieh! schon von dem offnen Schlunde Der Finsterniß verschlungen ist. So eitel sind die Dinge, die am schönsten glänzen!

Hermia. Wenn denn getreue Liebe jederzeit Durch Wiederwärtigkeit geprüfet wurde, Und diß der feste Schluß des Schiksals ist; So laß uns unsre Prüfung mit Geduld Besteh'n, weil Widerwärtigkeit und Leiden Ein eben so gewöhnlichs Zugehör Der Liebe ist, als Staunen, Träume, Seufzer, Wünsche und Thränen, das gewöhnliche Gefolg der liebeskranken Phantasie.