Eingesät der Sonne Samen - Reinhard Buthmann - E-Book

Eingesät der Sonne Samen E-Book

Reinhard Buthmann

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Beschreibung

Die in diesem Band in neun thematisch unterschiedlichen Zyklen vereinten, während eines halben Jahrhunderts entstandenen Gedichte, atmen die Sehnsucht nach Freiheit, Liebe und Un-abhängigkeit. Es sind dialogische Sprachbilder in meist freier Rhythmik, die in der Mehrzahl getragen, ja, laut gelesen werden wollen. Sie sind, was insbesondere den Zyklus der politischen Gedichte anlangt, anarchisch, da sie sich jedem Herrschaftsmodell verweigern. Denn der Mensch sollte sich nur Gott unterwerfen, und tut er es, oder noch besser: kann er einfach nicht anders, dann ist er auch gefeit gegen alle Ideologien, ob in roter, brauner oder grüner Einfärbung.

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Seitenzahl: 70

Veröffentlichungsjahr: 2025

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Für Anke

Inhalt

Zum Geleit

Wenn nur ich dich liebe

Sage es

Glas, Sinn und Urteil

Letzte Wanderung

Genua

Chiavenna II: Die drei Alten und ich

Garten Chiavenna

In der Stille

Märzmorgen III

Neumond

Sehnsucht Martigny

St. Laurentii

Das Gesicht

Lasse die alten Worte

Ins Namenlose

Unberührt

Póros I

Póros II

Lohme

Im Licht der Liebe

Vom Licht der Liebe

Einfach sagen

Zypressenlicht

Alle Herrlichkeit

Dein Mantel

Die Farne

Wenn du fort bist

Agape

Mondin, tauchtest hinab

An Anna III

Vergiss, vergiss hieß es. Vergiss!

Die Rose

Ein Kuss

Christiansen

Halte nie an, nie ein

Chiavenna I: Der Träumer, ein Gott

Ein Falter

Vergeblich

Dein Leib, ich Weib, ein Stein

La lontananza

Frostumklammert

Am Zaun

Brückenbruch

Märzmorgen IV

Sieh, die Morgensonne

Ach, was machst du

Mondgedicht I

Welt ohne Lärm

Müritz

Asowsches Meer

Rote Mohnfelder

Wanderliebe

Ich und die Erde

Moose II

Enzianblues

Androsace helvetica

Ekstase II

Reißender Strom

Andere Hälfte

Aus den Steigen

Flieht das Abendlicht

Lagginhorn

Steinrosenlicht

Morgenstrahl

Chastè I

Nanga Parbat II

Rosen im Bergwind

Chastè II

Und doch gewollt!

Ein Unland, müd

Im Nebel noch

Das letzte Schweigen II

So, als wäre nichts geschehen

Fichtelberg 1986

Bäume II

Im Sumpf verdröhnt

25 Jahre Einsamkeit III

Hammerberg 2012

Wilde Halme

Prenzelberg

Dichtung I

Worte

Verlandete Worte

Inseln der Zuversicht

Dichter vom Prenzelberg

Ekel

Gedoppelte Ironie

Torbogen-Augenblicke

Rollende Wörter

Bedingt einander

Dingfest II

Ein Wort

Tod eines unbekannten Dichters II

So dichten

Mein eigenes Wort

Falbe Wasser

Falbe Wasser

Träumerei

Strebt der Mensch II

Späte Erkenntnis

Lebenslauf

Reisig, gebrochen

Bittere Tropfen

Fielen Blütenmeere II

Perspektivumkehr

Bühnenstück: Stürzer der Logik

Scherben der Kindheit I

Scherben der Kindheit II

Alexander März II

Kutzenberg II

Erinnerung II

Exustus ager II

Tinos II

War ich es gar?

Die Muße geraubt

Freiheit?

Vergebliche Sehnsucht

Richárd Trend II

Vergänglichkeit

Späte Synthese

Zeitenwandel I

Wehgang

Die Gilde

Churchill

Neuanfang

Grenzkommandant

Wiederbeginn

Zwei Jahre später

Der Sturm verflacht

„Wir werfen nichts weg“

Tristesse und Maskerade

Tugend heute II

Städtebau II

Jetzt ruft es

Niedert das Böse

Wenn es

Schmutziges Rot

Ich, ich, ich war es doch, ich!

Ohne mich, nichts

Machet sie zu Pulver

Schlüpfrig

Ľ homme borné, Teil I

Ľ homme borné, Teil II

Tribunal

Geheimdienst

Dunkelgräfin, 1952

Wohin wir auch rutschen, weiter so

Wortkehren

Ab- und einträglich

Was, wenn ihr

Tod

Verwandlungsversagen

Wolfseinbruch

Sie greinen nur III

Heiliger Grenzen Kreise

Des Lebens eigen Reigen

Freundschaft

Bahnhöfe der Sehnsucht

Irrwege und Weisheit

Amor fati

PS-Lyrik I

PS-Lyrik II

PS-Lyrik III

Der erste Ring

Der zweite Ring

Der dritte Ring

Der vierte Ring

Kristall

Ohnmächtige Erinnerung

Alles bleibt ein Fenster

Fisches Rose

Weltentfaltung

Im Nichts der Einsamkeit

PS-Lyrik IV

PS-Lyrik V

PS-Lyrik VI

PS-Lyrik VII

In den Abgrund getan

Wolkenflusstage

Impression III

Mondgedicht II

Auch du bist ein Baustein

Elementarteilchenwahn

Kampf und Einheit

Kraftfeld I

Stadtlärm

Beide Welten

Stahlschmelze

Auf und Ab, Auf!

Still sein können

Verbundene Türen

Póros III

Das Licht Gottes

Im weißen Licht

Kuretenwelt

Weißt du, wie es ist?

Des Mystikers Sagen I

Des Mystikers Sagen II

Des Mystikers Sagen III

Des Mystikers Sagen IV

Des Mystikers Sagen V

Die drei Gleichen I

Segenlabyrinth

Ostern

Schattenströme III

Versagen

Lebensmuster

Glockenklang

Gottesliebe

Lebensweisheit

Irrtum und Erlösung

Gott ist kein Schiff

Impression am Morgen

Nunc dimittis

Loreto

Die drei Gleichen II

Trau dich!

Immaculata

Das Schwert, Maria

Im Lot

Ungefragt

Unserer Welt Lauf

Du, ein Baustein!

Anmerkungen

Zum Geleit

Die hier vereinten, während eines halben Jahrhunderts entstandenen und bislang nicht erschienenen Gedichte atmen die Sehnsucht nach Freiheit, Liebe und Unabhängigkeit. Es sind dialogische Sprachbilder in meist freier Rhythmik, die in der Mehrzahl getragen, ja, laut gelesen werden wollen. In das Genre der Musik übertragen, hieße, sie dem Blues zuschreiben zu müssen. Dieser Grundton, in der DDR-Zensur hieß er abwertend „priesterlich“, ist lediglich – in einer Art von Hard Rock – für die politische Lyrik ausgesetzt. Dem kulturellen respektive politischen Mainstream folgte meine Lyrik nur bis zur Biermann-Krise und dem damit verbundenen Austritt aus der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) 1978. Seither sind sie anarchisch, sie verweigern sich jedem Herrschaftsmodell. Denn der Mensch sollte sich nur Gott unterwerfen, und tut er es, oder noch besser: kann er einfach nicht anders, dann ist er auch gefeit gegen alle Ideologien, ob in roter, brauner oder grüner Einfärbung, wasmaßen auch erklärt, warum Gott weithin von den Herrschenden gefürchtet wird. Die Kristallisationskerne der Sprachbilder sind allermeist Eingebungen, geschenkt jenseits des Schreibtisches in der Stille einsamen Wanderns, wie beispielsweise die Verse: Quer liegt meine Bahn/im schlagenden Meer im Gedicht „Flieht das Abendlicht“ oder Eingefroren knospet der Stein im Gedicht „Steinrosenlicht“.

Die ersten beiden Kapitel des Bandes – „Wenn nur ich dich liebe“ und „Mondin, tauchtest hinab“ – erzählen von der Liebe, der erfüllten wie der unerfüllten. Im Kapitel „Welt ohne Lärm“ ist das Herrliche, das Hochgebirgswandern, die Erfahrung der Stille und das dionysische Erleben eingefangen, während das darauffolgende Kapitel, „Ein Unland, müd“, der Verschandelung der Natur klagenden Ausdruck gibt. Das fünfte Kapitel, „Prenzelberg“, spricht vom Ethos und von der Mission des Dichters, das sechste, „Falbe Wasser“, von der Geworfenheit des Menschen in Krisensituationen. Das siebte Kapitel, „Freiheit?“, erzählt von der Abwehr der Allmacht des Staates. Das achte Kapitel, „Des Lebens eigen Reigen“, ignoriert die Machtausübungslust der Herrschenden mit der nahezu einzigen Möglichkeit, der Kunst. Schließlich verlässt das neunte Kapitel, „Auch du bist ein Baustein“, das weltliche Leben und strebt dem Himmel zu, der im ersten Kapitel, „Wenn nur ich dich liebe“, schon anklang. So vollendet sich letztlich der Bogen vom Eros hin zur Agape. Ein Weg, der für uns nur über den Umweg der immer auch schmerzlichen Welterfahrung möglich ist.

Editorische Hinweise:

Verszeilenumbrüche wie Ver-/Schenkte in „Die Rose“, siehe S. →, sind immer gewollt.

Ebenso gewollt sind nicht standardgemäße Abstände zwischen Verszeilen wie Ich rieche, ich atme/Dich in „Reißender Strom“, siehe S. →.

Zitate in Gedichten sind – nicht aber die einigen Gedichten vorangestellten Widmungstexte – an der Designerschriftart Freestyle Script zu erkennen. Diese sind in den Anmerkungen auf den Seiten →–→ quellenmäßig aufgeführt.

Die Schwärzungen im Gedicht „Ekel“ auf S. → stammen vom Verfasser. Nicht jede Wahrheit ist sittsam.

Grundsätzlich gilt für den Dichter, dass die Freiheit auf eigene Wort- und Rechtschreibschöpfungen besteht.

Wenn nur ich dich liebe

„Das Glück bedeutet Verwurzelung in der Liebe“ Johannes Paul II.

Sage es

2002

Sage,

Du sehnst dich

Nach Liebe nur.

Nach Liebe nur,

Sehnst du dich.

Sage,

Du träumst dir

Ein Getragensein.

Ein Getragensein,

Träumst du dir.

Sage,

Nur dies,

Nur dies.

So sage es!

Glas, Sinn und Urteil

2003

Ich bin dir dein Glas,

Wer denn schon, spricht rückwärts wie du?

Ich bin dir dein Sinn,

Wer denn schon, träumt sich wie du?

Ich bin dir dein Urteil,

Wer denn schon, legt sich aus wie du?

Ich aber bin,

So,

Als Glas, als Sinn, als Urteil,

Mehr als sonst,

Durch dich.

Letzte Wanderung

2005

Sanssouci:

Als ich fortging

Und Abschied nahm,

Der Spur auf dem See folgte,

Noch einmal

Das braune Laub roch,

Den gestürzten Baum sah, und

Seiner einer allein nicht,

Da wusste ich noch nichts,

Vom längst gefallenen Los.

Genua

2009

Sage,

Gehst du mit mir nach Genua,