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Mit Humor auf die Zufälligkeiten des Alltags geschaut, in Versen und Geschichten erzählt.
Das E-Book Einzelheiten wird angeboten von Books on Demand und wurde mit folgenden Begriffen kategorisiert:
Verse, Geschichten, Begegnungen, Humor, Alltag
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Seitenzahl: 32
Verse
Sonntagmorgen
Frühaufsteher
Tausendschön
Der Bauer
Frühreif
Versuchung
Second Hand
Schicksalsfrage
Ein Satz
Der Sessel
Wissen
Triebe
Ichfindung
Der Hahn
Der Hund
In Fahrt
Der Treffer
Vorsorge
Im Bus
Sagenhaft
Gezielt
Heldenhaft
Der Besessene
Kinderfest
Die Taufe
Kondition
Nachtwache
Inserat
Bestattung
Geschichten
Häufig
Auto-Biographie
Streiflicht
Klar und frisch
die Morgenluft.
Aus den Bäumen
steigt ein Duft,
sonnig liegt der Rasen,
kurz gemäht,
eine Amsel hüpft
ins Beet,
eine frühe Frau
gießt Rosen,
und am Haus
da hängen Hosen –
schon seit gestern.
Laut beginnt
ein Hund zu bellen,
eine Klingel
Sturm zu schellen,
Teller, Tassen klappern,
irgendwo ein Mixer surrt,
auf dem Dachfirst
eine Taube gurrt,
und ein Raucher hustet.
Klirren, Stühle rücken,
Stimmen werden laut,
Zigaretten – Kaffeeduft,
und in der Morgenluft
schwingt sonntäglich Geläute.
Die Gattin lag noch
tief im Schlaf,
als der Gatte
die Entscheidung traf,
sich an die Brüstung
zu begeben,
sich dort vorzubeugen,
um die Venus
zu beäugen,
wie sie hüllenlos
dem Pool entsteigt.
Jene glaubte an
die Sicherheit
der frühen Stunde
und schwamm
noch eine Runde.
Es wurde kühl.
Gelassen, wie es schien,
setzte sie den Fuß
aufs feuchte Grün.
Dem Nachbarn
rief sie fröhlich zu:
»Guten Morgen,
Herr Professor!«
Seinen Blicken
schon entkommen,
hat sie den Rückruf
noch vernommen:
»Schwimmen Sie denn
jeden Morgen
um die gleiche Zeit?«
Eine Pumpe,
die Wasser erbrach,
ein Hahn,
der die Henne gejagt,
eine Katze,
die die Hecke durchschlüpft,
ein Kind,
das den Garten durchhüpft,
bis an das Gatter,
dahinter ein Graben.
Keine Pumpe,
kein Hahn,
keine Katze,
kein Kind;
die Hecke
bis an das Gatter,
kein Graben,
ein Weg
zur Gärtnerei.
Es blühen die Blumen,
als wenn es gestern sei.
Auf Halm und auf Ähre,
ganz sparsam dosiert,
Chemie für die Erde,
voll programmiert.
So düngt der Bauer
im Märzen das Feld,
den Knopf am Computer
auf Einsatz gestellt.
Genau sind berechnet
die Körner pro Ähre,
Ertrag und Gewinn,
so liegt denn im Fortschritt
ein tieferer Sinn.
Hat da gewiehert
das Rösslein im Stall?
Die Birne Helene saß wippend am Ast, jung, schlank, doch im Gesäß fast schon, wie die Mutter, ein wenig zu rund; in kommender Süße frohlockte ihr Mund. Obwohl ihre Kerne weiß und nicht braun, begann sie drängend aufs Reifen zu schaun. Genüsslich duscht sie im warmen Regen, dehnt ihren Körper der Sonne entgegen zwischen den Blättern am Baum und träumt den Sommernachtstraum.
Längst schon hatte der Jüngling Helen
zwischen den Ästen und Zweigen gesehn.
Lustwandelnd durchmaß er den Garten
und beschloss, geduldig zu warten –
es ward ihm nicht leicht –
bis sie die saftige Süße erreicht.
Einmal, da hatte er sie gedrückt;
er fand sie spröde. Sie war beglückt
und hing tänzelnd am Stängel,
da, da fiel sie zu Füßen des Bengel.
Er grapschte und verleibte sie ein;
sie fühlte sich hilflos und klein.
Er suchte vergeblich die Süße,
spuckte sie aus, vor seine Füße.
Dann wandt er dem Garten den Rücken.
Stare begannen zu picken.
Noch bevor sie Erkenntnis
vom Baume erworben,
ist frühreif
Helene gestorben.
Die dir ans Herz gewachsen,
Jahr um Jahr,
die Rose ist dir tätowiert;
Du brennst sie niemals aus.
Die dir so stürmisch blüht,
verliert ganz sacht
das eine, dann
das andre Blatt.
Die dich nicht sticht,
die nah und fern von dir,
ruht sanft und konserviert
in Cellophan.
Nun saugst du tief
den samtig dunklen Duft
der neuen Rose ein.
Du blutest schon,
Du küsst den Dorn,
der dir die Wunde stach.
Du wägst den Duft,
Du wägst den Schnitt.
Die Rose, die dir tätowiert,
sie brennt dir auf der Haut.
Sie weiß es genau,