Eltern werden: Der umfassende Ratgeber für werdende Mütter und VäterVon der Familienplanung bis zur ersten Zeit als Familie - Ein Baby-Buch für Eltern mit praktischen Tipps zur Schwangerschaft, Geburt und Erziehung
392 Quellen
64 Fotos / Grafiken
© 2025 Saage Media GmbH
Alle Rechte vorbehalten
Impressum
Saage Media GmbH
c/o SpinLab – The HHL Accelerator
Spinnereistraße 7
04179 Leipzig, Germany
E-Mail:
[email protected]
Web: SaageMedia.com
Commercial Register: Local Court Leipzig, HRB 42755 (Handelsregister: Amtsgericht Leipzig, HRB 42755)
Managing Director: Rico Saage (Geschäftsführer)
VAT ID Number: DE369527893 (USt-IdNr.)
Publisher: Saage Media GmbH
Veröffentlichung: 01.2025
Umschlagsgestaltung: Saage Media GmbH
ISBN-Softcover: 978-3-384-47886-3
ISBN-Ebook: 978-3-384-47887-0
Rechtliches / Hinweise
Alle Rechte vorbehalten. Kein Teil des Buches darf ohne schriftliche Genehmigung des Verlags reproduziert, gespeichert oder übertragen werden.
Die in diesem Buch aufgeführten externen Links und Quellenverweise wurden zum Zeitpunkt der Buchveröffentlichung geprüft. Auf die aktuellen und zukünftigen Gestaltungen und Inhalte der verlinkten Seiten hat der Autor keinen Einfluss. Für illegale, fehlerhafte oder unvollständige Inhalte sowie für Schäden, die durch die Nutzung oder Nichtnutzung der Informationen entstehen, haftet allein der Anbieter der verlinkten Website, nicht derjenige, der über Links auf die jeweilige Veröffentlichung verweist. Alle verwendeten externen Quellen sind im Literaturverzeichnis aufgeführt. Trotz sorgfältiger inhaltlicher Kontrolle übernehmen wir keine Haftung für die Inhalte externer Quellen. Für den Inhalt der zitierten Quellen sind ausschließlich deren Betreiber verantwortlich. Bilder und Quellen Dritter sind als solche gekennzeichnet. Die Vervielfältigung, Bearbeitung, Verbreitung und jede Art der Verwertung außerhalb der Grenzen des Urheberrechtes bedürfen der schriftlichen Zustimmung des jeweiligen Autors bzw. Erstellers.
Die in diesem Buch enthaltenen Quellenverweise und Zitate wurden sorgfältig recherchiert und sinngemäß wiedergegeben. Die Interpretation und Darstellung der zitierten Inhalte spiegelt die Auffassung des Autors wider und muss nicht zwangsläufig mit der Intention oder Meinung der ursprünglichen Autoren übereinstimmen. Bei sinngemäßen Zitaten wurden die Kernaussagen der Originalquellen nach bestem Wissen und Gewissen in den Kontext dieses Werkes eingebettet, können jedoch durch die Übertragung und Vereinfachung von den ursprünglichen Formulierungen und Bedeutungsnuancen abweichen.
Alle verwendeten Quellen sind im Literaturverzeichnis vollständig aufgeführt und können dort im Original nachgelesen werden. Die Verantwortung für die Interpretation und kontextuelle Einbettung der zitierten Inhalte liegt beim Autor dieses Buches. Bei wissenschaftlichen Fragestellungen und Detailinformationen wird empfohlen, die Originalquellen zu konsultieren.
Der Autor hat sich bemüht, komplexe wissenschaftliche Sachverhalte allgemeinverständlich darzustellen. Dabei können Vereinfachungen und Verallgemeinerungen nicht ausgeschlossen werden. Für die fachliche Richtigkeit und Vollständigkeit der vereinfachten Darstellungen kann keine Gewähr übernommen werden.
Die sinngemäße Wiedergabe von Zitaten und wissenschaftlichen Erkenntnissen erfolgt nach bestem Wissen und Gewissen unter Beachtung des Zitatrechts gemäß § 51 UrhG. Bei der Vereinfachung und Übertragung und ggf. Übersetzung wissenschaftlicher Inhalte in eine allgemeinverständliche Sprache können Bedeutungsnuancen und fachliche Details verloren gehen.
Für akademische Zwecke und bei der Verwendung als wissenschaftliche Referenz wird ausdrücklich empfohlen, auf die Originalquellen zurückzugreifen. Die vereinfachte Darstellung dient ausschließlich der populärwissenschaftlichen Information.
Die in diesem Ratgeber enthaltenen Informationen zu Schwangerschaft, Geburt, Säuglingspflege und Erziehung wurden sorgfältig recherchiert und geprüft. Dennoch können sich medizinische Erkenntnisse und Empfehlungen im Laufe der Zeit ändern. Eine Gewähr für die Aktualität, Richtigkeit und Vollständigkeit der bereitgestellten Informationen kann daher nicht übernommen werden.
Die Inhalte dieses Buches dienen ausschließlich der allgemeinen Information und ersetzen keinesfalls die individuelle medizinische Beratung, Diagnose oder Behandlung durch qualifizierte Ärzte, Hebammen oder andere Fachkräfte im Gesundheitswesen. Bei gesundheitlichen Fragen oder Beschwerden während der Schwangerschaft, bei der Geburt oder in der Zeit danach sollten Sie umgehend medizinischen Rat einholen.
Besonders bei der Säuglingspflege und Kindererziehung können individuelle Situationen stark voneinander abweichen. Die vorgestellten Methoden und Ratschläge sind als Orientierungshilfe zu verstehen und müssen an die persönliche Situation angepasst werden. Im Zweifelsfall konsultieren Sie bitte immer einen Kinderarzt oder eine andere qualifizierte Fachperson.
Die Autoren und der Verlag schließen jegliche Haftung für Personen-, Sach- und Vermögensschäden aus, die sich aus der Anwendung oder Umsetzung der in diesem Buch beschriebenen Inhalte ergeben könnten.
Alle im Buch genannten Medikamente, Präparate und Methoden wurden zum Zeitpunkt der Drucklegung sorgfältig geprüft. Eine Garantie kann jedoch nicht übernommen werden. Die Einnahme von Medikamenten während Schwangerschaft und Stillzeit sollte ausschließlich nach Rücksprache mit dem behandelnden Arzt erfolgen.
Dieses Buch wurde unter Verwendung von Künstlicher Intelligenz und anderen Tools erstellt. Unter anderem wurden Tools für die Recherche und Generierung der dekorativen Illustrationen eingesetzt. Trotz Kontrolle können Fehler nicht vollständig ausgeschlossen werden. Wir möchten betonen, dass der Einsatz von KI als unterstützendes Werkzeug dient, um unseren Lesern ein qualitativ hochwertiges und inspirierendes Leseerlebnis zu bieten.
InhaltsverzeichnisImpressumEinleitung1 Der Weg zur Elternschaft1.1 Kinderwunsch und Familienplanung1.1.1 Biologische und emotionale Voraussetzungen1.1.2 Gesunde Lebensweise vor der Schwangerschaft1.1.3 Partnerschaftliche Entscheidungsfindung1.1.4 Finanzielle Aspekte der Familienplanung1.2 Schwangerschaft und Geburtsvorbereitung1.2.1 Körperliche Veränderungen während der Schwangerschaft1.2.2 Ernährung und Bewegung in der Schwangerschaft1.2.3 Geburtsvorbereitungskurse und -methoden1.2.4 Erstausstattung für das Baby1.2.5 Vater werden - Rolle und Vorbereitung1.2.6 Mutter werden - körperliche und emotionale Aspekte1.3 Geburt und erste Zeit danach1.3.1 Geburtsmöglichkeiten und -orte1.3.2 Wochenbettbetreuung1.3.3 Stillen und Ernährung des Neugeborenen1.3.4 Behördengänge nach der Geburt1.3.5 Papa werden - die ersten Wochen2 Entwicklung und Bindung2.1 Bindungsaufbau2.1.1 Feinfühligkeit im Umgang mit dem Baby2.1.2 Körperkontakt und Babytragen2.1.3 Gemeinsame Rituale entwickeln2.1.4 Geschwisterbindung fördern2.1.5 Eltern-Kind-Beziehung stärken2.2 Entwicklungsphasen begleiten2.2.1 Motorische Meilensteine2.2.2 Sprachentwicklung unterstützen2.2.3 Sozial-emotionale Entwicklung2.2.4 Grenzen setzen und Sicherheit geben2.2.5 Positive Erziehung im Alltag2.3 Förderung und Unterstützung2.3.1 Altersgerechte Spielmaterialien2.3.2 Bewegungsangebote gestalten2.3.3 Naturerfahrungen ermöglichen2.3.4 Musik und rhythmische Früherziehung2.3.5 Bewusste Elternschaft leben3 Gesundheit und Pflege3.1 Medizinische Grundversorgung3.1.1 Vorsorgeuntersuchungen planen3.1.2 Impfungen verstehen3.1.3 Hausapotheke einrichten3.1.4 Erste-Hilfe-Maßnahmen3.2 Tägliche Pflege3.2.1 Wickeln und Körperhygiene3.2.2 Hautpflege und Massage3.2.3 Zahnpflege von Anfang an3.2.4 Schlafhygiene etablieren3.3 Ernährung und Verdauung3.3.1 Beikosteinführung3.3.2 Ausgewogene Kinderernährung3.3.3 Essensrituale gestalten3.3.4 Allergieprävention4 Partnerschaft und Familie4.1 Rollenverteilung4.1.1 Aufgaben fair verteilen4.1.2 Beruf und Familie vereinbaren4.1.3 Gemeinsame Erziehungsziele definieren4.1.4 Großeltern einbinden4.1.5 Familie gründen - wichtige Aspekte4.2 Kommunikation4.2.1 Bedürfnisse ausdrücken4.2.2 Konflikte konstruktiv lösen4.2.3 Familienkonferenzen etablieren4.2.4 Familienrituale gestalten4.2.5 Sanfte Elternschaft praktizieren4.3 Selbstfürsorge4.3.1 Auszeiten organisieren4.3.2 Stressmanagement im Alltag4.3.3 Soziale Netzwerke pflegen4.3.4 Professionelle Unterstützung nutzen4.3.5 Eltern sein - Balance finden5 Finanzielles5.1 Finanzplanung5.1.1 Langfristige Vermögensbildung5.1.2 Sparpotenziale erkennen5.2 Beruflicher Wiedereinstieg5.2.1 Kinderbetreuung organisieren5.2.2 Work-Life-Balance optimieren6 Erziehung und Entwicklung6.1 Kindererziehung6.1.1 Grenzen und Konsequenzen6.1.2 Altersgerechte Förderung6.2 Erziehungsratgeber6.2.1 Praktische Tipps für den Alltag6.2.2 Umgang mit schwierigen Situationen6.2.3 Entwicklungsgerechte UnterstützungQuellenBild-Quellen
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
von Herzen danke ich Ihnen, dass Sie sich für dieses Buch entschieden haben. Mit Ihrer Wahl haben Sie mir nicht nur Ihr Vertrauen geschenkt, sondern auch einen Teil Ihrer wertvollen Zeit. Das weiß ich sehr zu schätzen.
Die Geburt eines Kindes verändert das Leben grundlegend - ein Moment voller Freude, aber auch neuer Herausforderungen.
Werdende Eltern stehen vor vielen Fragen: Wie bereite ich mich optimal auf die Schwangerschaft vor? Was erwartet uns bei der Geburt? Wie gelingt der Start ins Familienleben? Dieser praxisnahe Ratgeber begleitet Sie Schritt für Schritt durch alle wichtigen Phasen - von der Familienplanung bis zu den ersten gemeinsamen Monaten.
Profitieren Sie von fundierten Informationen zur pränatalen Entwicklung, Geburtsvorbereitung und Säuglingspflege sowie wertvollen Tipps für eine gelungene Eltern-Kind-Bindung. Das Buch verbindet aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse mit praktischer Alltagserfahrung und unterstützt Sie dabei, Ihre neue Rolle selbstbewusst zu gestalten.
Ein verlässlicher Begleiter für alle werdenden Eltern, der Sicherheit gibt und hilft, die schönen Momente der Schwangerschaft und ersten Familienzeit bewusst zu genießen.
Bereiten Sie sich jetzt optimal auf Ihr Leben als Familie vor - mit diesem umfassenden Ratgeber an Ihrer Seite.
Ich wünsche Ihnen nun eine inspirierende und aufschlussreiche Lektüre. Sollten Sie Anregungen, Kritik oder Fragen haben, freue ich mich über Ihre Rückmeldung. Denn nur durch den aktiven Austausch mit Ihnen, den Lesern, können zukünftige Auflagen und Werke noch besser werden. Bleiben Sie neugierig!
Artemis Saage
Saage Media GmbH
[email protected]ße 7 - c/o SpinLab – The HHL Accelerator, 04179 Leipzig, Germany
Einleitung
Um Ihnen die bestmögliche Leseerfahrung zu bieten, möchten wir Sie mit den wichtigsten Merkmalen dieses Buches vertraut machen.
Die Kapitel sind in einer logischen Reihenfolge angeordnet, sodass Sie das Buch von Anfang bis Ende durchlesen können. Gleichzeitig wurde jedes Kapitel und Unterkapitel als eigenständige Einheit konzipiert, sodass Sie auch gezielt einzelne Abschnitte lesen können, die für Sie von besonderem Interesse sind.
Jedes Kapitel basiert auf sorgfältiger Recherche und ist durchgehend mit Quellenangaben versehen. Sämtliche Quellen sind direkt verlinkt, sodass Sie bei Interesse tiefer in die Thematik eintauchen können. Auch die im Text integrierten Bilder sind mit entsprechenden Quellenangaben und Links versehen. Eine vollständige Übersicht aller Quellen- und Bildnachweise finden Sie im verlinkten Anhang.
Um die wichtigsten Informationen nachhaltig zu vermitteln, schließt jedes Kapitel mit einer prägnanten Zusammenfassung. Fachbegriffe sind im Text unterstrichen dargestellt und werden in einem direkt darunter platzierten, verlinkten Glossar erläutert.
Für einen schnellen Zugriff auf weiterführende Online-Inhalte können Sie die QR-Codes mit Ihrem Smartphone scannen.Zusätzliche Bonus-Materialien auf unserer Website
Auf unserer Website stellen wir Ihnen folgende exklusive Materialien zur Verfügung:
Bonusinhalte und zusätzliche KapitelEine kompakte GesamtzusammenfassungEine PDF-Datei mit allen QuellenangabenWeiterführende Literaturempfehlungen
Die Website befindet sich derzeit noch im Aufbau.
SaageBooks.com/de/eltern_werden-bonus-BC9ZT2
1. Der Weg zur Elternschaft
Der Weg zur Elternschaft ist einer der bedeutendsten Übergänge im Leben eines Menschen. Er wirft grundlegende Fragen auf: Bin ich bereit für ein Kind? Wie verändert sich meine Partnerschaft? Welche Voraussetzungen - körperlich, emotional und finanziell - sollten erfüllt sein?
Die Entscheidung für ein Kind und die Zeit der Schwangerschaft sind geprägt von Vorfreude, aber auch von Unsicherheiten und neuen Herausforderungen. Medizinische Vorsorge, eine gesunde Lebensweise und die mentale Vorbereitung auf die neue Rolle als Eltern sind dabei zentrale Aspekte. Gleichzeitig gilt es, praktische Fragen zu klären - von der Wahl des Geburtsortes bis zur Erstausstattung für das Baby.
Dieses Kapitel begleitet werdende Eltern durch diese intensive Zeit der Vorbereitung und Veränderung. Es vermittelt evidenzbasiertes Wissen und praktische Handlungsempfehlungen, damit Sie gut informiert und selbstbewusst in Ihre neue Lebensphase starten können.
Lassen Sie uns gemeinsam die wichtigsten Schritte auf dem Weg zur Elternschaft erkunden - von den ersten Überlegungen bis zu den aufregenden ersten Wochen mit Ihrem Neugeborenen.
1. 1. Kinderwunsch und Familienplanung
Der Wunsch nach einem Kind gehört zu den tiefgreifendsten Entscheidungen im Leben eines Menschen oder Paares. Doch wann ist der richtige Zeitpunkt gekommen? Welche biologischen und emotionalen Voraussetzungen sollten erfüllt sein? Und wie können Partner gemeinsam zu einer ausgewogenen Entscheidung finden?
Die Familienplanung umfasst weit mehr als nur den reinen Kinderwunsch - von der körperlichen und mentalen Vorbereitung über partnerschaftliche Abstimmungsprozesse bis hin zu finanziellen Überlegungen gilt es viele Aspekte zu berücksichtigen. Dabei zeigt sich immer wieder: Je fundierter die Auseinandersetzung mit dem Thema, desto selbstbewusster können Paare ihren individuellen Weg in die Elternschaft gestalten.
Die folgenden Abschnitte beleuchten die wesentlichen Faktoren, die für eine bewusste Familienplanung relevant sind und geben konkrete Orientierung für diesen bedeutsamen Lebensabschnitt.
„Männliche Faktoren tragen allein oder in Kombination mit weiblichen Faktoren zu 50% der Unfruchtbarkeitsfälle bei.“
1. 1. 1. Biologische und emotionale Voraussetzungen
Die Entscheidung, Eltern zu werden, ist ein komplexer Prozess, der sowohl biologische als auch emotionale Komponenten umfasst. Die biologischen und emotionalen Voraussetzungen für eine Elternschaft sind dabei eng miteinander verwoben und beeinflussen sich gegenseitig.
Aus biologischer Sicht ist die Fruchtbarkeit beider Partner von zentraler Bedeutung. Interessanterweise tragen männliche Faktoren allein oder in Kombination mit weiblichen Faktoren zu 50% der Unfruchtbarkeitsfälle bei [s1]. Dies widerlegt das weitverbreitete Vorurteil, dass Fruchtbarkeitsprobleme hauptsächlich ein "Frauenthema" sind. Bis zu 12% der Männer erleben Fruchtbarkeitsprobleme, wobei sich zeigt, dass das Wissen über Fruchtbarkeit und beeinflussende Faktoren bei Männern oft geringer ausgeprägt ist als bei Frauen [s1].
Die emotionalen Voraussetzungen sind ebenso wichtig wie die biologischen. Wahrgenommener Stress hat einen signifikant negativen Einfluss auf die Fertilitätsabsicht, besonders bei Frauen im gebärfähigen Alter ohne Kinder [s2]. Eine effektive familiäre Kommunikation und ein positives subjektives Wohlbefinden können dabei helfen, diese Stressoren zu bewältigen und die Fertilitätsabsichten positiv zu beeinflussen.
Für eine verantwortungsvolle Elternschaft ist es wichtig, dass beide Partner ihre Pflichten gegenüber sich selbst, ihrer Familie und der Gesellschaft erkennen [s3]. Dies beinhaltet auch das Bewusstsein für biologische Prozesse und die Fähigkeit zur Kontrolle der eigenen Triebe und Emotionen. Ein praktischer Ansatz ist beispielsweise das Führen eines Zykluskalenders, um die natürlichen Rhythmen des Körpers besser zu verstehen.
Besondere Aufmerksamkeit verdient die Situation von Menschen in der Midlife-Phase. Frauen sind bis etwa 54 Jahre potenziell fruchtbar und sollten entsprechende Verhütungsmethoden nutzen, bis sie ein Jahr lang keine Menstruation hatten [s4]. Die Menopause kann dabei die Familienplanung erschweren, da die Zyklen unregelmäßig werden.
Für Transgender-Personen ergeben sich spezifische Herausforderungen. Es ist wichtig, vor Beginn einer Hormonbehandlung einen Fertilitätsspezialisten zu konsultieren, um Optionen zur Erhaltung der Fruchtbarkeit zu besprechen [s5]. Praktische Möglichkeiten wie das Einfrieren von Eizellen oder Spermien sollten frühzeitig in Betracht gezogen werden.
Die ICPD hat die Rechte der Frauen auf reproduktive und sexuelle Gesundheit als fundamental anerkannt [s6]. Dies umfasst das Recht auf autonome Entscheidungen über Fruchtbarkeit und Sexualität ohne Zwang und Gewalt. Ein wichtiger praktischer Aspekt ist dabei der Zugang zu umfassenden Informationen und qualifizierter Gesundheitsversorgung.
Die psychologische Komponente der Familienplanung zeigt sich besonders deutlich bei ungewollten Schwangerschaften, die zu erheblichen emotionalen Belastungen führen können [s4]. Eine vorausschauende Planung und offene Kommunikation zwischen den Partnern kann helfen, solche Situationen zu vermeiden.
Für Paare, die sich Kinder wünschen, ist es ratsam, frühzeitig mit der Planung zu beginnen, da der Abstand zwischen dem idealen biologischen und dem idealen sozialen Alter für die Elternschaft zunehmend größer wird [s1]. Dies erhöht das Risiko unfreiwilliger Kinderlosigkeit oder einer geringeren Kinderzahl als ursprünglich gewünscht.
Ein wichtiger praktischer Tipp ist die frühzeitige Konsultation von Fachleuten bei Fruchtbarkeitsproblemen. Besonders Männer, die oft zögern, über solche Themen zu sprechen, sollten ermutigt werden, psychologische Unterstützung in Anspruch zu nehmen, wenn sie ihre Unfruchtbarkeit als überwältigend empfinden [s1].
GlossarFertilitätDie Fähigkeit, Kinder zu zeugen oder zu empfangen. Wird durch verschiedene Faktoren wie Alter, Gesundheit und Lebensstil beeinflusst.ICPDInternationale Konferenz für Bevölkerung und Entwicklung - Ein UN-Gremium, das sich für reproduktive Rechte und Gesundheit weltweit einsetzt.MenopauseLebensphase der Frau, in der die Eierstöcke ihre Funktion einstellen. Tritt meist zwischen 45-55 Jahren ein und markiert das Ende der Fortpflanzungsfähigkeit.
️
[i1]Fertilitätsabsicht
1. 1. 2. Gesunde Lebensweise vor der Schwangerschaft
Eine gesunde Lebensweise vor der Schwangerschaft ist von fundamentaler Bedeutung für die erfolgreiche Empfängnis und die spätere Gesundheit von Mutter und Kind. Die Vorbereitung auf eine Schwangerschaft sollte idealerweise mehrere Monate vor der geplanten Konzeption beginnen, um optimale Voraussetzungen zu schaffen [s7].
Ein zentraler Aspekt ist das Körpergewicht. Ein gesunder Body-Mass-Index (BMI) zwischen 18,5 und 24,9 erhöht die Chancen auf eine erfolgreiche Empfängnis deutlich [s8]. Dabei ist es wichtig zu wissen, dass bereits kleine Veränderungen große Wirkung haben können - schon eine moderate Gewichtsreduktion von wenigen Kilogramm kann die Fruchtbarkeit merklich verbessern. Um dies zu erreichen, empfiehlt sich eine Kombination aus ausgewogener Ernährung und regelmäßiger Bewegung. Konkret bedeutet das: täglich 30 Minuten moderate körperliche Aktivität, beispielsweise zügiges Gehen, Schwimmen oder Yoga [s9].
Die Ernährung spielt eine Schlüsselrolle bei der Vorbereitung auf eine Schwangerschaft. Der Fokus sollte auf einer ausgewogenen, nährstoffreichen Kost liegen [s10]. Praktisch bedeutet dies:
- Reichlich frisches Obst und Gemüse
- Vollkornprodukte statt Weißmehlprodukte
- Hochwertiges Protein aus Hülsenfrüchten, magerem Fleisch und Fisch
- Gesunde Fette aus Nüssen, Avocados und hochwertigem Öl
- Ausreichend Milchprodukte für die Calciumversorgung
Besondere Aufmerksamkeit verdient die Folsäureversorgung. Mindestens drei Monate vor der geplanten Schwangerschaft sollte mit der Einnahme von pränatalen Vitaminen begonnen werden, die mindestens 400 Mikrogramm Folsäure enthalten [s9]. Dies reduziert nachweislich das Risiko von Neuralrohrdefekten beim ungeborenen Kind.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Vermeidung von Risikofaktoren. Rauchen, Alkoholkonsum und Drogenkonsum sollten eingestellt werden, da sie nicht nur die Fruchtbarkeit beeinträchtigen, sondern auch das Risiko von Fehlgeburten erhöhen [s10]. Auch der Koffeinkonsum sollte auf ein moderates Maß beschränkt werden. Als praktische Faustregel gilt: nicht mehr als eine bis zwei Tassen Kaffee pro Tag.
Die medizinische Vorsorge ist ebenfalls von großer Bedeutung. Ein präkonzeptioneller Gesundheitscheck beim Gynäkologen oder der Hebamme ermöglicht es, potenzielle Risikofaktoren frühzeitig zu erkennen und zu adressieren [s11]. Dabei sollten auch alle aktuellen Medikamente überprüft werden, da einige Wirkstoffe während der Schwangerschaft kontraindiziert sein können [s9].
Interessanterweise zeigt sich, dass Frauen mit Übergewicht oder Adipositas seltener Folsäure vor der Empfängnis einnehmen als normalgewichtige Frauen [s7]. Hier ist es besonders wichtig, professionelle Unterstützung in Anspruch zu nehmen, um sowohl das Gewichtsmanagement als auch die Nährstoffversorgung zu optimieren.
Die psychische Gesundheit sollte ebenfalls nicht vernachlässigt werden. Stress kann sich negativ auf die Fruchtbarkeit auswirken [s12]. Entspannungstechniken wie Meditation, Yoga oder progressive Muskelentspannung können hier hilfreich sein. Auch regelmäßige Bewegung trägt zur Stressreduktion bei.
Ein praktischer Tipp für den Alltag ist die Führung eines Gesundheitstagebuchs, in dem Ernährung, Bewegung und Wohlbefinden dokumentiert werden. Dies hilft nicht nur bei der Selbstreflektion, sondern liefert auch wertvolle Informationen für betreuende Gesundheitsfachkräfte.
Die Vorbereitung auf eine Schwangerschaft ist also ein ganzheitlicher Prozess, der sowohl körperliche als auch psychische Aspekte umfasst. Je früher mit der Umsetzung einer gesunden Lebensweise begonnen wird, desto besser sind die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Schwangerschaft und die Gesundheit des zukünftigen Kindes.
GlossarBody-Mass-IndexEine mathematische Formel zur Berechnung des Körpergewichts im Verhältnis zur Körpergröße. Die Berechnung erfolgt durch Division des Körpergewichts in Kilogramm durch das Quadrat der Körpergröße in Metern.FolsäureEin B-Vitamin (B9), das besonders wichtig für die Zellteilung und das Wachstum ist. Der Körper kann es nicht selbst herstellen und muss es über die Nahrung oder Supplemente aufnehmen.NeuralrohrdefektEine Fehlbildung, die während der frühen Entwicklung des Embryos entstehen kann, bei der sich das Neuralrohr nicht vollständig schließt. Dies betrifft die Anlage des zentralen Nervensystems.präkonzeptionellBezeichnet alle Maßnahmen und Untersuchungen, die vor der Empfängnis (Konzeption) stattfinden. Der Zeitraum kann mehrere Monate vor der geplanten Schwangerschaft umfassen.
️
[i2]Folsäure
️
[i3]Neuralrohrdefekten
1. 1. 3. Partnerschaftliche Entscheidungsfindung
Die partnerschaftliche Entscheidungsfindung beim Thema Kinderwunsch und Familienplanung ist ein dynamischer und interaktiver Prozess, der maßgeblich von der Qualität der Kommunikation zwischen den Partnern abhängt [s13]. Besonders wichtig ist dabei, dass beide Partner ihre Perspektiven, Wünsche und Bedenken offen äußern können und diese vom jeweils anderen respektiert werden.
Studien zeigen, dass die Kommunikation zwischen Partnern entscheidend für die erfolgreiche Umsetzung von Familienplanungsmethoden ist [s14]. Ein praktischer Ansatz ist hier das regelmäßige "Beziehungsgespräch", bei dem beide Partner einen geschützten Raum haben, um ihre Gedanken und Gefühle zum Thema Familienplanung zu teilen. Dabei sollten feste Gesprächsregeln etabliert werden, wie beispielsweise das aktive Zuhören ohne Unterbrechungen und die Verwendung von "Ich-Botschaften".
Die gemeinsame Entscheidungsfindung kann auch dann ethisch wertvoll sein, wenn sie nicht alle idealtypischen Standards der Autonomie erfüllt [s13]. Wichtig ist, dass beide Partner in den Prozess einbezogen werden und ihre Stimme Gehör findet. Ein konkretes Beispiel: Ein Paar könnte eine "Entscheidungsmatrix" erstellen, in der beide Partner ihre Prioritäten, Ängste und Wünsche bezüglich der Familienplanung dokumentieren und gemeinsam bewerten.
Für eine erfolgreiche partnerschaftliche Entscheidungsfindung ist es essentiell, ein gemeinsames Verständnis der zu behandelnden Themen zu entwickeln [s15]. Dies kann durch folgende praktische Schritte erreicht werden:
- Gemeinsames Recherchieren von Informationen zur Familienplanung
- Besuch von Informationsveranstaltungen oder Beratungsstellen als Paar
- Austausch mit anderen Paaren in ähnlichen Situationen
- Dokumentation wichtiger Erkenntnisse und Entscheidungen in einem gemeinsamen "Familienplanungs-Journal"
Positive Beziehungen zu Gesundheitsfachkräften können den Entscheidungsprozess unterstützen [s15]. Es ist ratsam, als Paar gemeinsam Vorsorgetermine wahrzunehmen und eine vertrauensvolle Beziehung zu einer Hebamme oder einem Gynäkologen aufzubauen, die beide Partner in ihren Anliegen ernst nimmt.
In manchen Fällen kann professionelle Unterstützung durch Mediation hilfreich sein [s16]. Mediatoren können als neutrale Dritte dabei helfen, konstruktive Gespräche zu führen und unterschiedliche Perspektiven zu verstehen. Dies ist besonders wertvoll, wenn Paare sich in einer Pattsituation befinden oder Kommunikationsschwierigkeiten haben.
Die Berücksichtigung kultureller Perspektiven spielt ebenfalls eine wichtige Rolle [s17]. Paare mit unterschiedlichem kulturellem Hintergrund sollten sich Zeit nehmen, die jeweiligen kulturellen Erwartungen und Werte in Bezug auf Familienplanung zu verstehen und zu respektieren. Ein praktischer Ansatz könnte sein, gemeinsam eine "Kulturbrücke" zu bauen, indem beide Partner ihre kulturellen Vorstellungen von Familie und Elternschaft teilen und Wege finden, diese zu vereinen.
Die soziale und emotionale Intelligenz der Partner ist entscheidend für eine erfolgreiche Zusammenarbeit [s17]. Übungen zur Stärkung der emotionalen Kompetenz, wie gemeinsame Reflexionsrunden oder der Besuch von Paarkommunikationskursen, können die Qualität der Entscheidungsfindung verbessern.
Ein wichtiger praktischer Aspekt ist die Entwicklung eines Zeitplans für die Familienplanung, der die Bedürfnisse und Lebensziele beider Partner berücksichtigt. Dabei sollten auch externe Faktoren wie berufliche Entwicklung, finanzielle Situation und Unterstützungsnetzwerke einbezogen werden.
Die partnerschaftliche Entscheidungsfindung sollte als kontinuierlicher Prozess verstanden werden, der sich über die Zeit entwickelt und anpasst [s18]. Regelmäßige "Check-ins" zwischen den Partnern helfen dabei, den Prozess lebendig und flexibel zu halten und auf veränderte Umstände oder neue Erkenntnisse reagieren zu können.
GlossarMediationEin strukturiertes Verfahren zur Konfliktlösung, bei dem eine neutrale Person (Mediator) die Beteiligten dabei unterstützt, eigenverantwortlich eine einvernehmliche Lösung zu finden
1. 1. 4. Finanzielle Aspekte der Familienplanung
Die finanzielle Planung einer Familie erfordert eine sorgfältige und umfassende Vorbereitung, die idealerweise bereits vor der Schwangerschaft beginnen sollte. Die Kosten für Familienplanung, Schwangerschaft und die ersten Lebensjahre eines Kindes können erheblich sein und sollten realistisch eingeschätzt werden [s19].
Für die Zeit vor und während der Schwangerschaft sollten etwa 4.000 Euro für die Grundausstattung des Hauses und weitere 4.000 Euro für medizinische Kosten eingeplant werden [s20]. Die pränatale Versorgung kostet durchschnittlich zwischen 2.000 und 4.000 Euro, während die Krankenhauskosten für die Geburt zwischen 5.000 und 11.000 Euro variieren können [s21]. Ein praktischer Tipp ist hier, frühzeitig die Krankenversicherung zu überprüfen und gegebenenfalls anzupassen, um die Selbstbeteiligung zu minimieren.
Die monatlichen Ausgaben nach der Geburt setzen sich aus verschiedenen Posten zusammen. Allein für Windeln und Feuchttücher sollten etwa 50 Euro pro Monat eingeplant werden [s19]. Die Kosten für Babynahrung können stark variieren: Während stillende Mütter mit 200 bis 500 Euro pro Jahr rechnen müssen, können die Kosten für Flaschenbabys auf 1.200 bis 1.800 Euro jährlich steigen [s21].
Eine der größten finanziellen Herausforderungen stellt die Kinderbetreuung dar. Die durchschnittlichen Kosten liegen zwischen 9.000 und 22.000 Euro pro Jahr [s22]. Für eine Nanny müssen monatlich zwischen 2.400 und 4.000 Euro kalkuliert werden, was jährlich bis zu 48.000 Euro ausmachen kann [s21]. Ein praktischer Ansatz ist hier, verschiedene Betreuungsoptionen zu vergleichen und auch familiäre Unterstützungsmöglichkeiten in Betracht zu ziehen.
Besonders wichtig ist die Planung des Einkommensausfalls während der Elternzeit. Bei einem monatlichen Nettoeinkommen von 2.500 Euro bedeuten drei Monate unbezahlter Urlaub einen Verlust von 7.500 Euro [s19]. Es empfiehlt sich daher, bereits vor der Schwangerschaft einen Notfallfonds aufzubauen [s23].
Für LGBTQ+ Familien können zusätzliche Kosten entstehen. Während eine Pflegekindadoption zwischen 0 und 2.600 Euro kostet, können internationale Adoptionen bis zu 70.000 Euro erreichen. Die Kosten für Leihmutterschaft können sogar zwischen 60.000 und 150.000 Euro liegen [s24].
Die Gesamtkosten für das erste Lebensjahr eines Babys belaufen sich auf etwa 15.000 bis 40.000 Euro [s21]. Langfristig betrachtet muss eine Familie mit mittlerem Einkommen bis zum 18. Lebensjahr des Kindes mit Kosten von etwa 310.605 Euro rechnen [s24].
Ein praktischer Ansatz zur Kostenkontrolle ist die Erstellung eines detaillierten Budgetplans. Dieser sollte folgende Aspekte berücksichtigen:
- Medizinische Ausgaben und Versicherungskosten
- Grundausstattung und laufende Babyversorgung
- Kinderbetreuungskosten
- Einkommensausfall während der Elternzeit
- Notfallrücklagen
Staatliche Unterstützungsmöglichkeiten sollten ebenfalls geprüft werden. Neue Richtlinien eliminieren beispielsweise die Selbstbeteiligung für schwangerschaftsbezogene Leistungen in qualifizierten Gesundheitsplänen [s25].
Die finanzielle Planung sollte flexibel gestaltet werden, da nicht alle Ausgaben vorhersehbar sind [s23]. Ein regelmäßiger "Finanz-Check" hilft dabei, das Budget anzupassen und mögliche Einsparpotenziale zu identifizieren.
GlossarLGBTQ+Abkürzung für Lesbian, Gay, Bisexual, Transgender, Queer und weitere geschlechtliche und sexuelle Identitäten. Bezeichnet die Vielfalt verschiedener sexueller Orientierungen und Geschlechtsidentitäten.pränatale VersorgungMedizinische und gesundheitliche Betreuung während der Zeit vor der Geburt, die regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen und Beratungen umfasst.
️
[i4]pränatale Versorgung
Zusammenfassung - 1. 1. Kinderwunsch und Familienplanung
Männliche Faktoren tragen zu 50% der Unfruchtbarkeitsfälle bei, was das Vorurteil der "weiblichen Unfruchtbarkeit" widerlegtWahrgenommener Stress hat einen signifikant negativen Einfluss auf die Fertilitätsabsicht, besonders bei kinderlosen FrauenFrauen sind bis etwa 54 Jahre potenziell fruchtbar und sollten entsprechende Verhütungsmethoden nutzenTransgender-Personen sollten vor Hormonbehandlungen Optionen zur Fruchtbarkeitserhaltung mit Spezialisten besprechenDer Abstand zwischen idealem biologischen und sozialem Alter für Elternschaft wird zunehmend größerSchon eine moderate Gewichtsreduktion von wenigen Kilogramm kann die Fruchtbarkeit merklich verbessernFrauen mit Übergewicht nehmen seltener Folsäure vor der Empfängnis ein als normalgewichtige FrauenDie pränatale Versorgung kostet durchschnittlich zwischen 2.000 und 4.000 EuroKinderbetreuungskosten liegen zwischen 9.000 und 22.000 Euro pro JahrInternationale Adoptionen können bis zu 70.000 Euro kosten, Leihmutterschaft sogar bis zu 150.000 EuroDie Gesamtkosten bis zum 18. Lebensjahr eines Kindes betragen bei mittlerem Einkommen etwa 310.605 Euro1. 2. Schwangerschaft und Geburtsvorbereitung
Die Schwangerschaft markiert den Beginn einer der bedeutendsten Veränderungen im Leben werdender Eltern. Wie bereitet man sich optimal auf die Geburt vor? Welche körperlichen und seelischen Anpassungen erwarten besonders die werdende Mutter? Und welche Rolle nimmt der Partner in dieser Zeit ein?
Von der ersten Ultraschalluntersuchung bis zum Packen der Kliniktasche - die Schwangerschaft ist geprägt von vielen Meilensteinen und Entscheidungen. Während sich der Körper der werdenden Mutter auf die Geburt vorbereitet, gilt es auch praktische und emotionale Aspekte zu berücksichtigen: Von der richtigen Ernährung über die Wahl des Geburtsvorbereitungskurses bis zur Erstausstattung für das Baby.
Die folgenden Kapitel beleuchten evidenzbasiert die wichtigsten Aspekte dieser besonderen Zeit und geben konkrete Handlungsempfehlungen für einen gelungenen Start in die Elternschaft.
„Die Herzleistung steigt während der Schwangerschaft um 30-50% bis zur Schwangerschaftsmitte.“
1. 2. 1. Körperliche Veränderungen während der Schwangerschaft
Die Schwangerschaft ist eine Zeit tiefgreifender körperlicher Veränderungen, die praktisch alle Organsysteme betreffen. Diese Anpassungen ermöglichen es dem mütterlichen Körper, die Bedürfnisse des heranwachsenden Kindes optimal zu unterstützen [s26].
Bereits in den ersten Wochen der Schwangerschaft setzen bedeutende hormonelle Veränderungen ein. Die Plazenta produziert verschiedene Hormone, insbesondere das humane Choriongonadotropin, das für die Aufrechterhaltung der Schwangerschaft essentiell ist [s26]. Diese hormonellen Umstellungen können zu den typischen Frühschwangerschaftsbeschwerden wie Müdigkeit und Übelkeit führen [s27]. Um diese Symptome zu lindern, empfiehlt sich häufiges Essen kleiner Portionen und ausreichend Ruhepausen im Tagesverlauf.
Das Herz-Kreislauf-System passt sich den erhöhten Anforderungen an: Die Herzleistung steigt um 30-50% bis zur Schwangerschaftsmitte [s28]. Dies zeigt sich in einer Zunahme von Herzfrequenz und Schlagvolumen bei gleichzeitiger Abnahme des Gefäßwiderstands [s26]. Diese Veränderungen können zu Schwindel und Kreislaufproblemen führen - langsames Aufstehen und ausreichende Flüssigkeitszufuhr können hier vorbeugend wirken.
Besonders bemerkenswert sind die Anpassungen der Muskulatur und des Bewegungsapparats. Die Bauchmuskulatur wird bis zur 38. Schwangerschaftswoche auf 115% ihrer ursprünglichen Größe gedehnt [s28]. Die Beckenbodenmuskulatur erfährt während der Geburt sogar eine Dehnung auf 250% [s28]. Um diese starke Beanspruchung zu unterstützen, ist gezieltes Beckenbodentraining bereits während der Schwangerschaft sinnvoll.
Auch das Gehirn durchläuft erstaunliche Veränderungen: Studien zeigen eine symmetrische Reduktion der grauen Substanz in bestimmten Hirnarealen [s29]. Diese neuroplastischen Anpassungen sind mit der Entwicklung mütterlichen Verhaltens verbunden und können bis zu zwei Jahre nach der Geburt nachweisbar sein [s30].
Die Atmung passt sich ebenfalls an: Das Atemzugvolumen steigt um 30-50%, während die Atemfrequenz konstant bleibt [s26]. Dies führt zu einem erhöhten Sauerstoffverbrauch, was bei körperlicher Aktivität schneller zu Kurzatmigkeit führen kann [s28]. Schwangere sollten daher bei sportlichen Aktivitäten auf ihre Grenzen achten und Überlastung vermeiden.
Die Nierenfunktion intensiviert sich mit einer um 50% erhöhten Filtrationsrate [s26]. Dies führt zusammen mit dem Druck der wachsenden Gebärmutter zu häufigerem Harndrang. Regelmäßige Toilettengänge sollten eingeplant werden, besonders auf Reisen oder bei längeren Aktivitäten.
Das Körpergewicht nimmt zu, bedingt durch das Baby, die Plazenta, das Fruchtwasser und das erhöhte Blutvolumen [s27]. Diese Gewichtszunahme verschiebt den Körperschwerpunkt und stellt neue Anforderungen an Kraft und Balance [s28]. Angepasste Bewegungsübungen können helfen, Rückenschmerzen vorzubeugen.
Viele Frauen erleben auch Hautveränderungen wie Hyperpigmentierung[s26] und können unter Ödemen, besonders in den Beinen und Füßen, leiden [s27]. Hochlagern der Beine und bequeme, nicht einengende Kleidung können diese Beschwerden lindern.
Diese körperlichen Veränderungen sind normal und wichtig für eine gesunde Schwangerschaft. Allerdings können sie auch zu Beschwerden führen, die das Wohlbefinden beeinträchtigen. Regelmäßige körperliche Aktivität in angepasster Form kann dabei helfen, die kardiovaskuläre und respiratorische Leistung zu verbessern und das Risiko für Schwangerschaftskomplikationen wie Gestationsdiabetes zu reduzieren [s31].
GlossarGestationsdiabetesEine Form des Diabetes, die erstmals in der Schwangerschaft auftritt und durch erhöhte Blutzuckerwerte gekennzeichnet ist. Verschwindet meist nach der Geburt wieder.HyperpigmentierungVerstärkte Bildung von Hautpigmenten, die zu dunkleren Hautflecken führt. Tritt häufig am Bauchnabel, im Gesicht und an den Brustwarzen auf.NeuroplastischBeschreibt die Fähigkeit des Gehirns, sich durch Lernprozesse und neue Erfahrungen strukturell und funktionell zu verändern und anzupassen.PlazentaEin temporäres Organ, das sich während der Schwangerschaft in der Gebärmutter entwickelt und den Stoffaustausch zwischen Mutter und Kind ermöglicht. Nach der Geburt wird sie als Nachgeburt ausgestoßen.
️
[i5]Hyperpigmentierung
1. 2. 2. Ernährung und Bewegung in der Schwangerschaft
Eine ausgewogene Ernährung und angemessene Bewegung sind während der Schwangerschaft von zentraler Bedeutung für die Gesundheit von Mutter und Kind. Anders als der weitverbreitete Mythos "Essen für zwei" suggeriert, ist der zusätzliche Kalorienbedarf moderat: In den zweiten und dritten Trimestern werden lediglich etwa 1.400 bis 1.900 zusätzliche Kilojoule pro Tag benötigt - das entspricht beispielsweise einem Glas Milch oder einem belegten Vollkornbrot [s32].
Der Fokus sollte auf der Qualität der Ernährung und der ausreichenden Versorgung mit wichtigen Nährstoffen liegen. Besonders bedeutsam sind Folsäure, Eisen, Vitamin B12 und Jod [s32]. Folsäure spielt eine Schlüsselrolle bei der Prävention von neuralrohrdefekten und sollte bereits drei Monate vor der Schwangerschaft supplementiert werden. Die empfohlene Tagesdosis beträgt 600 µg während der Schwangerschaft [s32]. Ein praktischer Tipp ist hier, folsäurereiche Lebensmittel wie grünes Blattgemüse, Hülsenfrüchte und Vollkornprodukte regelmäßig in den Speiseplan einzubauen.
Bezüglich der körperlichen Aktivität zeigen Studien eindeutige Vorteile: Schwangere ohne Komplikationen sollten zu regelmäßiger Bewegung ermutigt werden [s33]. Die Empfehlung liegt bei 150 Minuten moderater aerober Aktivität pro Woche, idealerweise aufgeteilt in mehrere Einheiten [s34]. Dies könnte beispielsweise durch dreimal wöchentlich 50-minütige Spaziergänge oder Schwangerschaftsyoga erreicht werden. Frauen, die vor der Schwangerschaft regelmäßig intensiv trainiert haben, können dies meist fortführen [s34].
Interessanterweise zeigt sich ein positiver Zusammenhang zwischen körperlicher Aktivität und Schlafqualität: Schwangere, die die Bewegungsempfehlungen befolgen, berichten von besserem Schlaf [s35]. Auch die Ernährung spielt hier eine Rolle - eine ausreichende Proteinzufuhr (≥1,1 g pro kg Körpergewicht täglich) wird mit längerer Schlafdauer und weniger nächtlichen Wachphasen in Verbindung gebracht [s35].
Bei der Bewegung gilt es, bestimmte Vorsichtsmaßnahmen zu beachten: Nach dem ersten Trimester sollten Übungen in Rückenlage vermieden werden [s36], da der Druck des wachsenden Babys den venösen Rückfluss zum Herzen beeinträchtigen kann. Auch Aktivitäten mit erhöhtem Sturz- oder Verletzungsrisiko sind nicht empfehlenswert [s33]. Stattdessen eignen sich besonders Schwimmen, moderates Krafttraining oder speziell konzipierte Schwangerschaftsgymnastik.
Die regelmäßige körperliche Aktivität bietet weitere wichtige Vorteile: Sie kann das Risiko für schwangerschaftsbedingte Komplikationen wie Bluthochdruck und Präeklampsie reduzieren [s33] und wirkt sich positiv auf die psychische Gesundheit aus, insbesondere in Bezug auf die Prävention postpartaler Depressionen [s34].
Die Beratung durch Gesundheitsfachkräfte spielt eine wichtige Rolle: Studien zeigen, dass etwa 63% der Schwangeren Ratschläge zur körperlichen Aktivität und 56% zur Ernährung erhalten [s37]. Erfreulicherweise berichten die meisten Frauen, dass sich ihre Ernährungsgewohnheiten durch die erhaltenen Empfehlungen verbessert haben [s38].
Ein praktischer Ansatz für die Umsetzung könnte ein Wochenplan sein, der moderate Aktivitäten wie Schwimmen, Yoga oder Spaziergänge mit einer ausgewogenen Ernährung kombiniert. Dabei sollte auf ausreichende Flüssigkeitszufuhr geachtet und der Konsum von Alkohol sowie Lebensmitteln mit erhöhtem Listerienrisiko vermieden werden [s32]. Die Intensität der Aktivitäten sollte stets an das individuelle Wohlbefinden angepasst werden - das eigene Körpergefühl ist hier der beste Indikator [s33].
️
[i6]Hülsenfrüchte
1. 2. 3. Geburtsvorbereitungskurse und -methoden
Geburtsvorbereitungskurse sind ein essentieller Baustein für werdende Eltern, um sich umfassend auf die Geburt und die erste Zeit mit dem Neugeborenen vorzubereiten. Die Kurse werden in verschiedenen Formaten angeboten - von mehrteiligen Präsenzkursen bis hin zu flexiblen Online-Modulen [s39]. Der ideale Zeitpunkt für den Kursbesuch liegt im siebten oder achten Schwangerschaftsmonat, wobei der Abschluss etwa vier bis sechs Wochen vor dem errechneten Geburtstermin erfolgen sollte [s40].
Die klassische Geburtsvorbereitung umfasst typischerweise einen Grundkurs von etwa 12-14 Stunden, aufgeteilt in mehrere Einheiten. Hier lernen die werdenden Eltern alles Wichtige über den Geburtsprozess, verschiedene Wehenphasen und Entspannungstechniken [s41]. Besonders wertvoll sind die praktischen Übungen: Partner lernen beispielsweise konkrete Massagetechniken für den unteren Rücken oder üben gemeinsam verschiedene Geburtspositionen. Ein praktischer Tipp ist es, diese Techniken zu Hause regelmäßig zu wiederholen, um sie im Ernstfall sicher anwenden zu können.
Neben den klassischen Kursen gibt es spezialisierte Angebote wie Hypnobirthing oder Kurse für natürliche Geburt [s40]. Beim Hypnobirthing lernen die Teilnehmerinnen spezielle Atem- und Entspannungstechniken, die auf positiven Affirmationen und Visualisierungen basieren. Eine bewährte Übung ist das "Aufsteigende Atmen", bei dem die Atmung bildlich wie eine Welle visualisiert wird - diese Technik kann die Wehenbewältigung deutlich erleichtern.
Für Frauen nach einem vorherigen Kaiserschnitt werden spezielle VBAC-Kurse (Vaginal Birth After Cesarean) angeboten [s42]. Hier werden individuelle Geburtsstrategien entwickelt und Risikofaktoren besprochen. Die Erfolgsquoten für eine natürliche Geburt nach Kaiserschnitt sind bei guter Vorbereitung durchaus ermutigend.
Ein wichtiger Bestandteil vieler Kurse ist die Erstellung eines persönlichen Geburtsplans [s43]