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Wenn ein Kind geboren wird, ist es für die Eltern leicht, ihr Baby zu lieben. Wie selbstverständlich verspüren sie den Wunsch, den schutzlosen Säugling zu umhegen, zu versorgen und zu berühren. In den meisten Fällen tun sie ohne nachzudenken das Richtige. Aber diese Phase geht unweigerlich zu Ende. Nicht die Liebe, aber ihre Leichtigkeit kommt bald abhanden, wenn übermüdete Eltern am Bett ihres nicht zu beruhigenden Kindes stehen oder trotzige Dreijährige sich in aller Öffentlichkeit brüllend zu Boden werfen. Liebe ist zwar die notwendige Voraussetzung für Erziehung, aber ein Kind braucht in seiner Entwicklung weit mehr: Eltern und Erzieher müssen Orientierung schaffen, Grenzen setzen, Leistung fordern und vieles mehr. Wie Erziehung im Spannungsfeld von Liebe und Autorität gelingen kann, zeigt Marion Lemper-Pychlau in diesem anschaulichen Ratgeber.
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Seitenzahl: 226
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Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie. Detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
ISBN 978-3-636-06372-4 | Print-Ausgabe
ISBN 978-3-86882-046-1 | E-Book-Ausgabe (PDF)
E-Book-Ausgabe (PDF): © 2009 bei mvgVerlag, FinanzBuch Verlag GmbH, München.www.mvg-verlag.de
Print-Ausgabe: © 2008 bei mvgVerlag, FinanzBuch Verlag GmbH, München.www.mvg-verlag.de
Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und Verbreitung sowie der Übersetzung, vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Fotokopie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme gespeichert, verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.
Lektorat: Dr. Rainer Schöttle, Neufinsing Umschlaggestaltung und -illustration: Atelier Seidel – Verlagsgrafik, Teising Satz: Manfred Zech, Landsberg am Lech Druck und Bindung: CPI – Ebner & Spiegel, Ulm Printed in Germany
Vorwort
Von Liebe und Autorität
1. Was ist Liebe?
1.1 Vom Wesen der Liebe
1.2 Liebe und Moral
1.3 Eros, Philia und Agape – die verschiedenen Arten des Liebens
1.4 Wie Liebe sich zeigt
Zärtlichkeit und Körperkontakt
Anerkennung und Ermutigung
Gemeinsame Zeit – gemeinsame Freude
Geschenke als Liebesbeweise
Hilfe und Unterstützung
1.5 Was Liebe bewirkt
1.6 Liebe als aktive Handlung
2. Was ist Autorität?
2.1 Autorität und autoritäres Verhalten
2.2 Warum autoritäres Verhalten schadet
2.3 Natürliche Autorität: Einflussnahme durch Persönlichkeit
Sachkompetenz
Beziehungskompetenz
Innere Stärke
2.4 Zusammenfassung
Das AKTIV-Programm für Eltern: Liebe und Autorität unter einem Hut
3. Das AKTIV-Programm
3.1 Aufmerksam sein
Hinschauen und Fragen stellen
Einfühlungsvermögen zeigen
Die eigenen Gefühle wahrnehmen
Die Hubschrauberperspektive einnehmen
Der Wendepunkt: aus negativen Gefühlen wird Einsicht
Was hat das alles mit Liebe und Autorität zu tun?
3.2 Klarheit herstellen
Eigene Ziele klären
Ziele für die Kinder klären
Entscheidungen transparent machen
Grenzen aufzeigen
Regeln aufstellen
Klare Ansagen machen
Klare Alternativen aufzeigen statt harsche Verbote aussprechen
Klare Rückmeldungen geben
Verantwortungsbereiche klar auseinanderhalten
Was hat Klarheit mit Liebe und Autorität zu tun?
3.3 Taten folgen lassen
Souverän handeln
Vorbildfunktion übernehmen
Sich selbst disziplinieren
Eigene Vorgaben einhalten und Angekündigtes umsetzen
Auf Strafen verzichten
Flexibel handeln
Verzeihen können
Was hat das so beschriebene elterliche Handeln mit Liebe und Autorität zu tun?
3.4 Im Gespräch bleiben
Gelegenheiten zum Gespräch schaffen
Interesse zeigen und aktiv zuhören
Sich an den Rückmeldungen des Kindes orientieren
Sich als Person zeigen
Was hat Gesprächsbereitschaft mit Liebe und Autorität zu tun?
3.5 Vertrauen schaffen
Aufrichtig und ehrlich sprechen
Grundsätzliches Wohlwollen zeigen
Loyalität beweisen
Sicherheit vermitteln
Geborgenheit geben
Lebenstüchtigkeit beweisen
Den Alltag mit Humor und Leichtigkeit bewältigen
Was hat Vertrauen mit Liebe und Autorität zu tun?
Der Wunsch zu lieben ist uns angeboren. Ein Leben lang suchen wir deshalb nach Liebesobjekten. Als solche sind unsere Kinder perfekt geeignet. Ihre Abhängigkeit und anfängliche Hilflosigkeit erlauben es uns, die liebevolle und fürsorgliche Seite unseres Wesens hemmungslos auszuleben. Es macht uns glücklich, ein Kind zu lieben. Wir fühlen uns gut, wenn wir ein Baby hochnehmen, seinen typischen Duft einatmen, seine zarte Haut streicheln. Wir bestaunen die winzigen Gliedmaßen, beobachten das Mienenspiel des kleinen Gesichts, wir schmunzeln über das herzhafte Gähnen des Säuglings und sind selig, wenn er uns anlächelt.
Anfangs ist es leicht, ein Kind zu lieben. Instinkt mag dabei eine Rolle spielen. Wir wissen intuitiv, wie wir den Säugling ansprechen müssen. Unsere Stimmlage erhöht sich von allein und trifft genau die Frequenz, für die das Gehör des Neugeborenen besonders empfänglich ist. Wir verspüren ganz selbstverständlich den Wunsch, den kleinen Körper zu liebkosen, und geben damit dem Kind den für sein Überleben notwendigen Körperkontakt. In den meisten Fällen tun wir ohne nachzudenken das Richtige. Wir sind zum Lieben bereit. Unsere Liebe ist stark und gut, gut für uns und gut für das Kind.
Diese Phase hält eine Weile an, einige Wochen oder Monate. Aber sie geht unweigerlich zu Ende. Immer mehr kommt uns das Leichte und Selbstverständliche unserer Liebe schließlich abhanden. Dann stehen wir vielleicht völlig übermüdet vor dem Bettchen eines brüllenden Kindes, das nicht in den Schlaf findet. Oder wir stellen verärgert fest, dass der Saftfleck sich nicht mehr aus dem teuren Sofa entfernen lässt. Oder wir müssen zum hundertsten Mal einen Turm aus Bauklötzen bauen, damit das knapp Einjährige ihn mit Vergnügen umwerfen kann. Oder wir können als Einzige im Freundeskreis die Theatereinladung nicht annehmen, weil wir keinen Babysitter gefunden haben.
Auf einmal ist unsere Liebe nicht mehr rein und selbstverständlich. Vielmehr tauchen ganz andere Gefühle und Bedürfnisse auf, unschöne Gefühle wie Wut, Überdruss und Ablehnung, konkurrierende Bedürfnisse wie das nach Ungestörtheit und Unbeschwertheit. Mit solchen Gefühlen und Bedürfnissen gerät die Liebe in Konflikt.
Die Harmonie ist gestört. Wir fühlen uns uneins mit uns selbst und uneins mit dem Kind.
Im Leben mit Kindern ist Liebe nicht alles. Zwar kann und sollte sie der Hintergrund sein, vor dem sich alles abspielt. Sie nährt die Seelen unserer Kinder. Darum muss sie in allem, was wir Erwachsenen sagen und tun, spürbar bleiben. Sie ermöglicht uns, eigene Bedürfnisse zurückzustellen zugunsten eines hilfsbedürftigen Kindes. Sie kann uns die nötige Kraft geben und durch den oft so anstrengenden Alltag tragen. Auch wenn Situationen aus dem Ruder zu laufen drohen, ist sie unverzichtbar. Sie ist wie der Polarstern, der verlässlich und unverrückbar die richtige Richtung weist.
Liebe stellt eine notwendige, aber keineswegs hinreichende Bedingung für erfolgreiche Erziehung und ein glückliches Leben mit Kindern dar. Es braucht mehr, viel mehr als liebevolle Gefühle. Das Leben mit Kindern gestaltet sich zu komplex, um es allein auf der Grundlage eines einzigen Gefühls bewältigen zu können.
Unsere Aufgaben als Eltern und Erzieher sind vielfältig. Wir müssen unsere Kinder nicht nur emotional nähren, sondern wir sind auch für alle anderen Aspekte des kindlichen Wohls verantwortlich. Wir müssen Orientierung schaffen, Grenzen setzen, Kompetenzen vermitteln, für Ordnung sorgen, Leistung fordern, Freizeit gestalten, vor Gefahren schützen usw. Daneben müssen wir angemessen für unser eigenes Wohl sorgen. Schließlich können wir unseren Kindern nur dann gerecht werden, wenn es uns selber gut geht. Und all das sollen wir heutzutage unter erschwerten Bedingungen leisten. Denn viele von uns erhalten zu wenig Unterstützung. Wir können nicht mehr wie früher mit der Hilfe der Großeltern oder anderer Familienmitglieder rechnen. Nicht wenige Eltern müssen sogar ohne die tatkräftige Unterstützung eines Partners auskommen. Zudem erfordern die wirtschaftlichen Umstände immer häufiger die Berufstätigkeit beider Eltern. Das alles kostet Kraft. Und wenn wir dann vor einem Kind stehen, das vielleicht zum wiederholten Male eine Anweisung nicht befolgen will, neigen wir dazu, uns auf unsere elterliche Autorität zu besinnen. Dann wird befohlen und gedroht, geschimpft und bestraft. Der Tonfall ist streng, der Zeigefinger erhoben. Wir fallen dabei mitunter in Verhaltensmuster, die wir als autoritär empfinden, die wir aus unserer eigenen Kindheit noch in schlechter Erinnerung haben und eigentlich nie übernehmen wollten. Aber da sie durchaus Wirkung zeigen können, werden sie bei Gelegenheit wiederholt. Und wir fragen uns, ob nicht doch etwas dran ist am Konzept der strengen elterlichen Autorität. Ob nicht eine klare Anweisung verbunden mit einer Strafandrohung für den Fall des Ungehorsams viel erfolgversprechender ist als eine halbstündige nervtötende Diskussion mit ungewissem Ausgang. Ob Elternliebe nicht manchmal dumm ist, weil sie wehrlos macht. Schließlich können wir tagtäglich beobachten, wie Kinder ihren hingebungsvollen Eltern auf der Nase herumtanzen, wie liebende Eltern sich von ihren anspruchsvollen Sprösslingen versklaven lassen.
Da scheint es doch viel vernünftiger, sich von seinen Kindern abzugrenzen, die eigenen Bedürfnisse nicht hintanzustellen, Kindern mit Forderungen zu konfrontieren und darauf zu beharren, dass sie ihnen nachkommen. Die Kinder nicht bloß innige Liebe spüren zu lassen, sondern auch kühle Strenge, eine Strenge, die der Verstand und der elterliche Selbsterhaltungstrieb vorgeben. Aber bleibt da wirklich noch Raum für Innigkeit? Müssen wir uns möglicherweise entscheiden, ob wir liebevolle oder autoritäre Eltern sein wollen? Oder können wir alternierend mal das eine und mal das andere sein?
Ich möchte diesen Fragen nachgehen, indem ich im ersten Teil dieses Buches das Verständnis von Liebe und von Autorität genauer unter die Lupe nehme:
Was bedeutet es, ein Kind zu lieben? Wie zeigt sich diese Liebe konkret und wie verändert sie sich, wenn das Kind heranwächst? Wie viel Liebe sind wir unseren Kindern schuldig? Und was ist eigentlich elterliche Autorität? Wie äußert sie sich und was löst sie in Kindern aus? Wie nötig ist sie tatsächlich?
Im zweiten Teil des Buches werde ich Möglichkeiten untersuchen, wie Liebe und Autorität sich verbinden lassen. Ich möchte zeigen, worauf es ankommt, damit Erziehung und Familienleben nicht zum täglichen Training für Frustrationstoleranz werden. Ein übersichtlicher Fünf-Punkte-Plan fasst alle wichtigen Aspekte zusammen. Sie erhalten damit eine Art Kompass für Ihr eigenes Zusammenleben mit Kindern, damit Sie auch in schwierigen Situationen nicht die Nerven verlieren, sondern gut entscheiden und entspannt handeln können. Denn ganz gleich, wie turbulent der Familienalltag auch manchmal sein mag – letzten Endes kommt es darauf an, dass wir das Zusammensein mit unseren Kindern genießen können. Bei ihrer Geburt erleben wir sie als ein überwältigendes Geschenk, und wir haben es in der Hand, uns die Freude an diesem Geschenk zu bewahren.
Das Phänomen der Liebe beschäftigt uns ständig. Wir machen uns Gedanken über unsere Beziehungen und merken schnell, wenn Liebe im Spiel ist oder wenn sie fehlt. Wir sehnen uns nach liebevoller Nähe und stellen wer weiß was an, um anderen liebenswert zu erscheinen. Nichts kann uns tiefer verletzen als eine lieblose Behandlung, die wir von anderen erfahren. Nichts kann unser Gewissen mehr belasten als die lieblose Behandlung, die wir anderen zukommen lassen. Liebe regt seit jeher die Künstler in jeder erdenklichen Weise an, und niemand könnte die Geschichten und Gedichte zählen, die dazu entstanden sind. Liebe ist als Thema allgegenwärtig.
Aber wenn uns jemand bitten würde, Liebe zu definieren, würde uns das vermutlich schwer fallen. Zu vielfältig sind die Ausdrucksformen der Liebe, zu persönlich das damit verbundene Erleben. Es gibt kein Rezept für das Lieben. Liebe kann jeder nur durch und für sich selbst erfahren.
Die Liebe, die Sie mit Ihrem Kind verbindet, ist einzigartig. Kein anderer Mensch auf der Welt empfindet für sein Kind ganz genau so wie Sie, kein anderer bringt seine Liebe auf exakt dieselbe Weise zum Ausdruck.
Liebe ist ein existenzielles Erleben, so viel ist immerhin klar. Es geht nicht ohne Liebe. Was der Sauerstoff für den Körper ist, das ist die Liebe für die Seele. Was der Sauerstoff im Körper bewirkt, weiß man inzwischen und kann es erklären. Aber warum ist Liebe so wichtig?
Erich Fromm hat dafür eine einfache und einleuchtende Erklärung: Die Liebe macht es uns möglich, die Getrenntheit zu überwinden. Liebe ist der Schlüssel, der den Kerker unserer Einsamkeit aufschließt. Unsere Liebe zu unseren Kindern macht das besonders deutlich: Wenn eine Frau ein Kind in sich trägt, sind die beiden auf engste Weise miteinander verbunden. Ist die Schwangerschaft beendet, endet auch diese Verbundenheit. Die einzige Möglichkeit, wie eine Mutter ihre Verbundenheit mit dem Kind aufrechterhalten kann, ist ihre Liebe zu ihm.
Wer liebt und geliebt wird, ist nicht mehr allein: er erfährt die tröstliche Nähe des anderen, seine bereichernde Gegenwart, die rettende Vereinigung. Wir lieben und streben nach Geliebt-werden, um der Angst zu entgehen: der Angst vor Isolation und Einsamkeit, die den Tod der Seele bedeuten würden. Ein Kind, das keine Liebe erfährt, keine zärtlichen Worte hört, keine liebevolle Berührung spürt, ist nicht lebensfähig. Fromm sieht im Überwinden des Getrenntseins sogar das grundlegendste Verlangen des Menschen. Wird es nicht befriedigt, so drohen Wahnsinn oder Vernichtung. Das wissen all jene, die Gefangene durch Einzelhaft brechen wollen, ganz genau. Es kann uns den Verstand und die psychische Gesundheit kosten, von der Welt getrennt zu sein. Wir brauchen die anderen und die gefühlsmäßige Nähe zu ihnen. Wer nicht genug Liebe erfährt, kann gefährlich werden – für sich und/oder für andere. Er kann in Selbsthass verfallen oder die Welt hassen. Amokläufer zum Beispiel sind niemals Menschen, die sich in der Gemeinschaft aufgehoben fühlen und durch die liebende Nähe der anderen genährt werden. Es sind immer Menschen, die sich als isoliert wahrnehmen.
Interessanterweise geht es den meisten von uns vor allem darum, Liebe zu erhalten. Wir wollen geliebt werden. Die eigene Fähigkeit zu lieben tritt hingegen in den Hintergrund. Die Frage, wie wir unsere Liebe zum Ausdruck bringen können, scheint uns weniger zu beschäftigen. Dabei weist schon die Bibel darauf hin, dass Geben seliger als Nehmen ist. Liebe ist in erster Linie ein Geben, ein Geschenk, das man anderen macht. Das Empfangen ist zweitrangig. Geben verschafft dem Liebenden mehr Freude, denn in der Handlung des Liebens, in der Gestaltung der eigenen Liebe zum anderen, wird die eigene Lebenskraft spürbar. Wir geben uns lustvoll liebevollem Tun hin.
Regina bereitet den vierten Geburtstag ihres Sohnes vor. Sie will eine Party für ihn geben und hat sich überlegt, alles unter das Motto „Indianer“ zu stellen, denn ihr Sohn ist seit Kurzem von Indianern fasziniert. Dazu hat sie im Internet ein großes Tipi bestellt, mit dem sie ihn und seine Freunde überraschen will. In einem Bastelbuch hat sie eine Anleitung gefunden, wie man aus großen Kartons Pferde bastelt. Jetzt sitzt sie jeden Abend, wenn ihr Sohn zu Bett gegangen ist, im Wohnzimmer und bastelt Pferde. Sie überlegt, welchen Kuchen sie zum Thema passend backen könnte und dass man im Garten ein Lagerfeuer anzünden könnte. Sie möchte die Geburtstagsfeier so schön wie möglich für ihren Sohn gestalten und freut sich schon auf sein Gesicht, wenn er sieht, was sie sich alles für ihn ausgedacht hat.
Wir lieben ein Kind zunächst, ohne eine Gegenleistung zu erwarten, und wir genießen es, unserer Liebe zu ihm Ausdruck zu verleihen. Wir verlangen nichts dafür, haben einfach nur Freude an ihm. Aber später erwarten viele Eltern Gegenliebe, und zwar genau in der Form, die sie sich wünschen. Sie wollen etwas ganz Bestimmtes zurückbekommen. Sie stellen Bedingungen. „Wir haben nachher keine Zeit zum Kuscheln mehr, wenn du mir jetzt nicht schnell hilfst, den Tisch abzuräumen.“ – „Gibst du mir denn auch ein Küsschen dafür, wenn ich dir helfe?“ usw. Das ist dann der Punkt, an dem die Beziehung kritisch wird.
Nils findet es selbstverständlich, dass seine Töchter Verantwortung für die Familie übernehmen. Die beiden sind zwölf undvierzehn Jahre alt und sollen beim Umbau helfen. Die Eltern haben beschlossen, einiges in der Wohnung neu zu gestalten, und Nils teilt den Mädchen Aufgaben zu. Wenn sie diese nicht zu seiner Zufriedenheit erledigen oder sich über die Arbeit beklagen, fühlt er sich von den beiden im Stich gelassen und reagiert, indem er sie beschimpft und gemeinsame Freizeit streicht. Sein Argument lautet: „Wenn ihr nichts für mich tut und mir nicht helft, hab ich auch keine Zeit und Lust, mit euch ins Kino zu gehen.“ Die Mädchen sind darüber anfangs traurig. Mit der Zeit gewöhnen sie sich daran, dass ihr Vater solche Tauschgeschäfte abschließt und grob zu ihnen ist. Sie reagieren trotzig: „Dann gehst du eben nicht mit uns ins Kino, ist uns doch egal!“, und sie weigern sich, dem Vater weiterhin zu helfen.
Erich Fromm definiert Liebe als ein aktives Streben nach der Entfaltung und dem Glück der geliebten Person. Wie könnte man aber solch eine Liebe zum Kind an Bedingungen knüpfen? Wie könnte man einem Kind sagen: „Ich bin nur dann bereit, für dein Wachstum und dein Glück Sorge zu tragen, wenn du mich auch liebst und mich glücklich machst“? Damit würde der Erwachsene die Verantwortung für sein eigenes Glück, für die Eltern-Kind-Beziehung und für das kindliche Glück in die Hand des Kindes legen. Dort gehört sie aber ganz sicher nicht hin. Es ist ja gerade ein Kennzeichen der Kindheit, dass sie der Anleitung und des Schutzes durch Erwachsene bedarf. Die gesamte Verantwortung liegt allein beim Erwachsenen! Indem der Erwachsene sein Glück vom Verhalten des Kindes abhängig macht, vertauscht er die Rollen. Er wird auf diese Weise selbst zum Bedürftigen und verlangt vom Kind, genährt zu werden. Das kann nicht gut ausgehen. Wir dürfen für unsere Liebe keine Gegenleistungen verlangen und von solchen Gegenleistungen auch nicht abhängig sein.
Liebe braucht innere Stärke. Wenn Lieben Geben bedeutet, dann kann der Liebende kein Bedürftiger sein. Er muss über einen gewissen Reichtum verfügen, von dem er dem anderen abgeben kann. Was haben Sie Ihrem Kind zu geben? Humor? Interesse? Verständnis? Freude? Zuversicht? Woran würde Ihr Kind überhaupt erkennen, dass es geliebt wird? In welcher Form beweisen Sie ihm Ihre Liebe?
Wir können nur geben, was wir selbst besitzen. Dem Kind Liebe zu geben heißt, genug Liebe für sich selbst zu haben. Wenn Sie sich selber schätzen und mögen, wenn Sie sich annehmen, dann können Sie auch gut zu sich selber sein und brauchen Ihr Kind nicht zu funktionalisieren. Sie können es um seiner selbst willen lieben. Sie missbrauchen Ihr Kind nicht dazu, dass es Ihnen gibt, was Sie sich selber nicht geben können. Sie brauchen keine Bestätigung vom Kind, weil Sie sich selber bestätigen können. Sie besitzen genug Selbstvertrauen, um sicher zu sein, dass Sie sich selber alles beschaffen können, was Sie brauchen. Sie können sich auf Ihre eigenen Kräfte verlassen, weil Sie sich stark fühlen. Aus dieser Stärke heraus können Sie sich einlassen auf das Kind und seine Bedürfnisse. Liebe ist eine innere Haltung, kein Tauschgeschäft und auch kein verzweifeltes Festhalten am Liebesobjekt. Sie setzt innere Freiheit und Unabhängigkeit voraus. „L’amour est l’enfant de la liberté“ lautet eine Zeile in einem alten französischen Lied. Die Liebe ist das Kind der Freiheit – nicht der Beherrschung und auch nicht der inneren Bedürftigkeit. Wenn ich ein Kind beherrschen will, damit es meine Bedürfnisse befriedigt, hat das nichts mit Liebe zu tun.
Natürlich ist unsere Freiheit nicht uneingeschränkt. Denn wir alle sind Kinder unserer Zeit. Unsere Art zu lieben spiegelt deshalb immer auch den jeweiligen Zeitgeist. Unsere innere Freiheit wird begrenzt, weil wir den für unsere Zeit typischen Wahrnehmungs- und Denkmustern unterliegen. Wir können uns von ihnen nur befreien, wenn wir in der Lage sind, sie uns bewusst zu machen und infrage zu stellen:
In der heutigen Gesellschaft spielt Kapital die alles entscheidende Rolle, und wir huldigen dem Gott des Konsums und des Vergnügens. Es gilt als erstrebenswert, sich viel leisten zu können und sich gut zu amüsieren. Besitz und Unterhaltung sind Werte für uns, Werte, denen wir, ohne es zu merken, unsere Lebendigkeit opfern. Auf diese Weise sind wir eingeschränkt in unserer Art zu lieben. Wie viele Eltern mögen wohl ihrer Liebe Ausdruck verleihen, indem sie ihrem Kind etwas Schönes kaufen? Und während ihr Kind das neue Spielzeug zu all den anderen ins Regal stellt, sind sie schon unterwegs, um neue finanzielle Mittel zu beschaffen, mit denen sie ihrer Liebe Ausdruck verleihen können. Wenn man überhaupt Zeit miteinander verbringt, dann widmet man sie mit Vorliebe den von der Unterhaltungsindustrie vorgefertigten Vergnügungen. Man sieht einen Film zusammen an und hört den Schauspielern oder Zeichentrickfiguren beim Sprechen zu, statt selber miteinander zu sprechen. Man beobachtet das Handeln der anderen, statt selber etwas zu unternehmen. Ein Leben aus zweiter Hand. Solcher Konsum geht immer auf Kosten der eigenen Lebendigkeit, und je mehr wir von derartigen Angeboten Gebrauch machen, desto mehr mangelt es unserer Liebe an Ausdruckskraft. Wenn wir zulassen, dass wir Sklaven auf der Galeere der modernen Konsumgesellschaft werden, indem wir ohne Widerspruch unser Leben dem Erwerb und dem Konsum widmen, ist auch unsere Liebe nicht frei, sondern gehorcht den Gesetzen der Galeere. Das monotone Eintauchen und Heben der Ruder ist dem stetigen Rhythmus des Geldverdienens und Konsumierens nicht unähnlich. Das ganze Leben scheint nur daraus zu bestehen. Dann ist sogar die Gefahr gegeben, dass das Kind selber zum Gegenstand der Konsumlust wird. Man schafft sich ein Kind an. Dummerweise werden dabei meist die anfallenden Folgekosten unterschätzt. Man macht sich keine realistische Vorstellung von der zu investierenden Zeit, Arbeit, Disziplin und Hingabe. Das Kind wird dann unweigerlich zum lästigen Anhängsel, das man nicht mehr los wird. Man verschafft sich Erleichterung, indem man es, wann immer möglich, durch Dritte betreuen lässt, die man notfalls dafür bezahlt. Oder man erklärt dem Kind, es sei ja nun schon so groß und könne sich selbst um sich kümmern. Schließlich kann jedes Grundschulkind eine Mikrowelle bedienen, wozu soll man es dann nach der Schule zu Hause in Empfang nehmen?
Das sind die Gefahren, denen unsere Liebe aufgrund des Zeitgeistes ausgesetzt ist. Wir tun gut daran, uns diese zeittypischen Mechanismen vor Augen zu führen. Denn nur dann können wir ihnen angemessen begegnen. Nur dann lässt sich die verlorene Freiheit wiederherstellen, indem wir bewusst entscheiden, wie wir unsere Kinder lieben wollen. Bewusste Entscheidungen setzen Wissen voraus. Darum sollten wir das Phänomen der Liebe einer genaueren Betrachtung unterziehen.
Was macht gute Eltern aus? Diese Frage habe ich manchmal in meinen Seminaren gestellt, und die Antworten fielen immer wieder ähnlich aus: Gute Eltern können eigene Bedürfnisse zurückstellen, sind geduldig, orientieren sich am Wohl des Kindes, machen Quatsch mit ihren Kindern, sind verlässlich, halten ihre Versprechen, toben und kuscheln mit ihren Kindern, helfen ihnen bei den Hausaufgaben, schimpfen nicht den ganzen Tag, sondern machen den Kindern Mut, erlauben ihnen nicht alles, sondern setzen Grenzen usw. Gute Eltern scheinen demnach über eine große Anzahl von Tugenden zu verfügen: Selbstlosigkeit, Geduld, Humor, Verlässlichkeit, Ehrlichkeit, Disziplin, Großherzigkeit, Offenheit, Verständnis und viele andere mehr.
Wenn man sich diese Liste anschaut, sieht gute Elternschaft nach einem ziemlich anstrengenden Job aus, einem Job, der kaum zu schaffen ist. Müssen Eltern Übermenschen oder Engel sein?
Ja und nein. Es kommt darauf an, wie groß die Liebe ist. Wer liebt, dem sind all die genannten Tugenden eine Herzensangelegenheit. Er muss sich nicht dazu ermahnen, muss sich nicht aufraffen und überwinden. Er will selbstlos sein, weil er liebt, er will das Beste für den anderen, weil er liebt. Die Liebe ist eine mächtige Kraft. Für sie ist moralisches Handeln selbstverständlich und eine Freude. Liebe macht es leicht, das Gute zu tun. Liebe ist ein Motor, der uns befähigt, moralisch einwandfrei zu handeln und dabei Leichtigkeit und Freude zu empfinden.
Ich erinnere mich, dass ich irgendwann nach der Geburt meiner ersten Tochter in einem Frauenkalender blätterte, der allerlei kluge Sprüche und Zitate enthielt. Die Rolle der Mutter und Hausfrau war damals noch neu für mich, und ich war sehr empfänglich für Vorbilder und Anleitungen. Daher ist mir ein bestimmtes Gedicht noch gut in Erinnerung, das genau mein Gefühl wiedergab. Es lautet:
Aufhören will ich mich um alles zu kümmern, mich um den Einkauf zu kümmern, mich um die Wäsche zu kümmern, mich um Euch zu kümmern.
Aufhören will ich mich um alles zu kümmern. – Viel lieber – möchte ich mich um alles freudeln. (Marlene Wendt)
Die Liebe kann den Eltern die Kraft geben, in jeder Hinsicht gut für das Kind zu sorgen, ohne dass diese Sorge als schlimme Plackerei empfunden wird, zu der man sich jeden Tag wieder neu zwingen muss. Liebe beflügelt, das Gute zu tun. Liebe ist das Gute.
Anders sieht es aus für den, der nicht liebt. Er benötigt die Moral als Richtschnur für sein Handeln. Er muss sich an den Tugenden orientieren, um das Richtige tun zu können. Er braucht Handlungsanweisungen für gutes Handeln, da er die nötige Orientierung nicht in sich selber findet. Für ihn wird das Gutsein eine zu erfüllende Pflicht. Die Moral ist seine Richtschnur. Moral sorgt dafür, dass ein Mensch so handelt, als würde er lieben. Den moralischen Zeigefinger braucht nur der Lieblose. Moral imitiert die Liebe.
Olga wurde von einem Freund schwanger, der sie kurz darauf verließ. Ein gemeinsames Kind war nie geplant. Jetzt sitzt sie da mit einem Baby im Arm, das sie nicht wollte und das auch nicht in ihre Lebensplanung passt. Sie schaut in sein kleines Gesicht und fühlt nichts. Aber sie weiß, dass sie für ihr Kind verantwortlich ist. Darum tut sie gewissenhaft, was nötig ist. Sie wiegt ihr Kind in ihren Armen, wickelt und füttert es, singt ihm manchmal etwas vor und fährt es spazieren. Aber sie empfindet dabei große Müdigkeit. Etwas in ihr ist stumpf, und wenn sie über ihre Zukunft nachdenkt, kommen ihr die Tränen.
Man kann nur hoffen, dass Olga noch lernen wird, ihr Kind zu lieben. Denn auf Dauer trägt ihr Pflichtgefühl nicht. Sie wird irgendwann vollkommen erschöpft und überfordert sein. In der Sorge für ein Kind lässt sich Liebe nicht über Jahre durch Moral und Pflichtgefühl ersetzen. Das würde ganz einfach zu anstrengend und hat schon deswegen keinen Sinn, weil ein Kind sich geliebt fühlen muss, damit es gedeihen kann. Auch die pflichteifrigsten Eltern werden keine Liebe vortäuschen können, und handelten sie auch noch so moralisch.
Offen bleibt jedoch die Frage, ob Moral überhaupt einen Wert darstellt. Die Moral ist ja durchaus geeignet, uns in einzelnen Situationen Orientierung zu geben. Manchmal fällt uns das Lieben schwerer, weil andere starke Gefühle die Liebe überlagern.
Sabine kommt am Nachmittag völlig geschafft nach Hause. Sie hatte einen besonders anstrengenden Arbeitstag. Als sie die Küche betritt, steht sie mit beiden Füßen im Wasser. Die Waschmaschine ist defekt und die Waschlauge komplett ausgelaufen. Nebenan im Wohnzimmer sitzt ihr dreizehnjähriger Sohn Tom und spielt ein Computerspiel. Er ist seit Stunden zu Hause. Sabine geht zu ihm hinüber und fragt: „Hast du gesehen, was in der Küche passiert ist?“ – „Klar“, gibt Tom zur Antwort, „die Waschmaschine ist kaputt.“ Und er wendet sich ungerührt wieder dem Bildschirm zu. „Sag mal, hättest du nicht mal ’nen Lappen holen und aufwischen können?“, will Sabine wissen. Tom dreht sich nicht mal zu ihr um und antwortet: „Wieso denn? Ist doch nicht meine Waschmaschine.“ Sabine ist über diese Antwort empört und fühlt heftige Wut in sich aufsteigen. Es würde ihr jetzt richtig gut tun, ihm eine schallende Ohrfeige zu verpassen.
Das ist einer der für den Alltag mit Kindern typischen Momente: Wir kommen an unsere Grenzen. Die Liebe steht nicht mehr im Vordergrund, sondern Müdigkeit und Überforderung, Wut und Enttäuschung. Und aus diesen Gefühlen heraus sind wir durchaus versucht, etwas zu sagen oder zu tun, was mit Liebe nicht vereinbar ist.
In Sabine kocht es. Sie hat sich aber selber verpflichtet, ihre Kinder niemals zu schlagen. Gewalt lehnt sie ab. Sie holt tief Luft und sagt dann ruhig und bestimmt: „Tom, diese Maschine wäscht auch deine Wäsche. Es geht dich also sehr wohl etwas an. Ich will, dass du jetzt sofort den Computer ausschaltest und den Putzeimer holst. Wir werden zusammen aufwischen.“ Sie klingt dabei so entschlossen, dass Tom keinen Widerspruch wagt und das Putzzeug holt.
Wir sind überfordert, müde, genervt, krank, wütend … Das ist menschlich und völlig normal. Die Liebe steht in solchen Situationen gewiss nicht im Vordergrund, wir spüren sie nicht mal. Es mag sogar sein, dass wir uns in der Öffentlichkeit manchmal für das schlechte Benehmen unseres Kindes schämen. Wir stehen nicht zu ihm. Sogar Gefühle von Ablehnung können in uns hochkommen. Dann ist es nützlich, wenn wir uns vor Augen führen, wie moralisch einwandfreies Verhalten in dieser Situation aussehen würde. Wir orientieren uns an dem, was wir tun müssten, würden wir Liebe spüren. Das ist allemal besser, als den eigenen Impulsen ungezügelt nachzugeben und ihnen das Kind auszuliefern. Sabine würde am liebsten zuschlagen, so wütend ist sie. Aber sie hat sich grundsätzlich gegen körperliche Gewalt entschieden und zwingt sich, eine andere Lösung zu finden. Sie versteckt ihren Ärger nicht, er wird im Tonfall hörbar. Sie gibt ihm aber nicht nach. So wie Sabine brauchen wir alle eine Art moralisches Notfallprogramm. Welche moralischen Grundsätze haben Sie für sich aufgestellt? Was wollen Sie im Umgang mit Ihren Kindern um jeden Preis vermeiden, worauf wollen Sie immer achten, auch wenn es schwer fällt? Haben Sie Grundsätze wie: „Sprich niemals schlecht über dein Kind!“, „Hab Geduld mit deinem Kind!“, „Verwöhne es nicht!“ oder „Behandle dein Kind immer höflich und respektvoll!“? Wir sollten uns über unsere moralischen Grundsätze im Klaren sein. Denn wenn wir erst in einer Situation der Überlastung stecken, fällt uns das Nachdenken schwer. Die Moral muss im Voraus geklärt werden, nur dann kann sie zuverlässig unser Verhalten regulieren.
Moral ist natürlich nur die zweitbeste Lösung. Sie ist ein Ersatz, aber deshalb nicht wertlos. Die Bibel sieht das allerdings anders. In Paulus’ erstem Brief an die Korinther heißt es:
„Wenn ich mit Menschen- und mit Engelszungen redete, und hätte der Liebe nicht, so wäre ich ein tönend Erz oder eine klingende Schelle.
Und wenn ich weissagen könnte und wüsste alle Geheimnisse und alle Erkenntnisse und hätte allen Glauben, also dass ich Berge versetzte, und hätte der Liebe nicht, so wäre ich nichts.
Und wenn ich alle meine Habe den Armen gäbe und ließe meinen Leib brennen, und hätte der Liebe nicht, so wäre mir’s nichts nütze.“