Engel aus Staub E-Book

Axel Schnell

• Herausgeber: BookRix
• Kategorie: Poesie und Drama
• Sprache: Deutsch
• Veröffentlichungsjahr: 2021

Beschreibung

ER, SIE, HERR und ein höchst aktives NICHTS … Das sind die Zutaten für das Drei-Personenstück „Engel aus Staub“, das mit einem Wortwitz und einem skurrilen Humor glänzt, als hätten Monty Pythons, Douglas Adams und Samuel Becketts Godot gemeinsam die Bühne betreten.

„Engel aus Staub“ ist ein Endzeitspiel mit dem alleinigen Zweck, das Armageddon zu verhindern, indem der mächtigste Akteur von seinen Gegenspielern wie ein Insekt im Bernstein bis zur Handlungsunfähigkeit in einem Kokon des NICHTS eingesponnen wird.

Eine Eulenspiegelei zwischen Himmel und Hölle.

Leseprobe

Axel Schnell

Engel aus Staub

BookRix GmbH & Co. KG81371 München

Personen

Drei Personen (zwei Männer, eine Frau)

ER Ein Trickster und Täuscher.

gewitzt, verführerisch, eloquent, verschlagen

SIE Eine Schönheit mit ausgeprägtem Hang zur göttlichen Diva.

verführerisch, konsequent, selbstbewusst, vampartig

Anmerkung: ER und SIE sind ein Paar. Stichwort: Bonnie und Clyde aus dem Abyssus.

HERR Ein Herrscher, der endlich sein siegreiches Armageddon haben will.

autoritär, drohend, letztlich aber verführbar und machtlos

Bühnenaufwand, Kostüme, Spiellänge

Bühnenaufwand

Sehr gering

Ein Bühnenbild

Raum mit Sofa und Boxring

Kein Vorhang

Ein Grammophon

Lautsprecher

Diverse Requisiten

Kostüme

ER:

Goldene Boxershorts (Trunks)

Boxhandschuhe

Boxerschuhe

Boxermantel

SIE:

Langes Kleid mit Schlitz

Higheels

HERR:

Weißer Anzug

Weißes Hemd

Weiße Krawatte

Weiße Schuhe

Spiellänge des Stücks

Ca. 45 Minuten

Einakter in 10 Runden

Die Runden entsprechen Szenen

Vorspiel

Ein großer Boxring. ER trägt einen Boxermantel, Trunks, Boxerschuhe und Boxhandschuhe. Der Mantel ist feuerrot. Darauf in schwarzen Lettern der Name Heidegger. ER sitzt an einem Tisch neben dem Ring und versucht unbeholfen mit den Handschuhen zu frühstücken. SIE steigt durch die Seile in den Ring. Sieht sich das eine Weile an, zieht ihm dann die Handschuhe aus (darunter trägt ER Knöchelbandagen) und setzt sich an den Tisch. ER blättert eine Weile in einem großen schwarzen Buch, während er Kaffee trinkt. Liest dann laut daraus vor: „Denn der Teufel ist zu euch herabgekommen und hat einen großen Zorn, da er weiß, dass er nur wenig Zeit hat.“ Beide lachen schallend.

ER: (vergnügt) Wenig Zeit, von wegen. So kann man sich täuschen!

SIE: Natürlich täuschen sie sich, aber du bist ja auch der Meister des Trugs.

ER: Sie haben gedacht, sie könnten uns erledigen mit einer einfachen Apokalypse.

SIE: Wie naiv! Und dann schreiben sie auch noch alles in Seinem Heiligen Buch auf, was ihr Plan ist, nämlich ein neuer Himmel und eine neue Erde. Und die Vernichtung dessen, was vorher war. Das konnten wir uns natürlich nicht bieten lassen, denn das ist ja unser Eigentum!

ER: Natürlich nicht! Spielen wir unser Spiel?

ER erhebt sich, geht um den Tisch herum, verbeugt sich leicht vor ihr und gibt ihr einen Handkuss.

SIE: Galant! So viel Charme wird dieser gelernte Vulkangott nie haben.

ER: Spielen wir. Denn solange wir spielen wird seine Apokalypse nicht sein und auch nicht das Tausendjährige Jerusalem, sondern verschwinden im Nichts.

SIE: (verliebt. Küsst ihn.) Wir sind die Partisanen des Nichts, Bonnie und Clyde aus dem Abyssus ...

ER: … wo sich Romeo und Julia immer kriegen.

SIE: Wir sind das ewige teuflische Happyend (küsst ihn noch einmal).

ER: Lass uns anfangen.