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Examensarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Theologie - Praktische Theologie, Note: 1,3, Humboldt-Universität zu Berlin (Seminar für Praktische Theologie), Sprache: Deutsch, Abstract: Am Karfreitag zu predigen, ist schwer. Der Ballast überkommener Sühnetraditionen drückt auf Prediger wie auf der Gemeinde. Unverständnis steht am Anfang der Überlegungen. Am Karfreitag zu predigen, ist leicht. Denn es geht, was auch der Predigttext nahelegen will, um das Ganze. Es geht um den hin- und hergerissenen Menschen, der angesichts verschiedenster Kontingenzerfahrungen der Versöhnung bedarf. In dieser Arbeit soll zunächst die, will man es so nennen, „Karfreitags-Religiosität“ unserer Zeitgenossen in den Blick genommen werden. Diese Religiosität soll in der Predigt aufgenommen und verarbeitet werden. Hier liegt die eigentliche Aufgabe dieser Predigtarbeit – denn an der Religionsfähigkeit einer Predigt entscheidet sich ihre Rezeptionsfähigkeit. Die Wahrnehmung der Karfreitags-Religion wird in dem Vorschlag münden, den Karfreitag als Kasualie zur Sinndeutung zu verstehen. Dieser Vorschlag soll dann anhand der im zweiten Schritt folgenden exegetischen Überlegungen als textgemäß herausgearbeitet werden. Wie sich zeigen wird, korrelieren die Interpretation der Wirklichkeit und die sachgemäße und gleichzeitig moderne Interpretation des Textes eng miteinander.
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uns den Dienst der Versöhnung aufgegeben hat.
5,19: Denn Gott hat in Christus die Welt mit sich versöhnt2, und er hat ihnen ihre Sünden nicht angerechnet, und hat den Vertrag3der Versöhnung aufgesetzt.
5,20: An Christi Statt sind wir nun Gesandter, indem Gott gleichsam die Aufforderung ergehen läßt durch uns: Wir bitten euch an Christi Statt: Laßt euch versöhnen mit Gott.
5,21: Den, der die Sünden nicht kannte, hat er für uns zur Sünde gemacht, damit wir in ihm Gerechtigkeit Gottes würden.
Vorüberlegungen
Am Karfreitag zu predigen, ist schwer. Der Ballast überkommener Sühnetraditionen drückt auf Prediger wie auf der Gemeinde. Unverständnis steht am Anfang der Überlegungen.
Am Karfreitag zu predigen, ist leicht. Denn es geht, was auch der Predigttext nahelegen will, um das Ganze. Es geht um den hin- und hergerissenen Menschen, der angesichts verschiedenster Kontingenzerfahrungen der Versöhnung bedarf.
Im folgenden4soll zunächst die, will man es so nennen, „Karfreitags-Religiosität“5unserer Zeitgenossen in den Blick genommen werden.6Diese Religiosität soll in der Predigt aufgenommen und verarbeitet werden. Hier liegt die eigentliche Aufgabe dieser Predigtarbeit - denn an der Religionsfähigkeit einer Predigt entscheidet sich ihre Rezeptionsfähigkeit.7Die Wahrnehmung der Karfreitags-Religion wird in dem Vorschlag münden, den Karfreitag als Kasualie zur Sinndeutung zu verstehen.
, zu übersetzen. Zur Begründung dieser wichtigen exegetischen Entscheidung vgl. unten. ¡ ¢ ¤ £
das von E. Lange vorgeschlagene Konzept.
sich z.B. bereits 1903 bei Drews: Predigt S. 24ff.
Kapitel, S. 137-169.