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Viele Krankheiten und Beschwerden lassen sich mit der richtigen Ernährung lindern oder von vornherein vermeiden. Dieses Buch enthält maßgeschneiderte Ernährungspläne für Menschen, die an Arthrose, Rheuma, Diabetes, Osteoporose, Bluthochdruck, Eisenmangel, Unverträglichkeiten, Allergien oder Verstopfung leiden. Eigene Kapitel widmet die Autorin auch der Ernährung für Schwangere, Stillende, Vegetarier und Sportler sowie für Leute, die abnehmen wollen. Die Bestsellerautorin, Biochemikerin und mit 93 Jahren unbeirrt als Gesundheitsberaterin tätig, gibt gezielte Empfehlungen für alle Mahlzeiten des Tages und listet auf, wovon man bei verschiedenen Krankheiten besser die Finger lassen sollte. Im Anhang des Buchs finden sich Tabellen, die den Nährwert von Lebensmitteln sowie deren Gehalt an Kalzium, Magnesium, Eisen und Phosphor aufzeigen. Dieser praktische Ratgeber ist ein Grundlagenwerk über die geeignete Ernährung in vielen Lebenslagen sowie bei den häufigsten Erkrankungen, die uns heutzutage zusetzen.
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Seitenzahl: 182
Ana Maria Lajusticia Bergasa
Ernährung bei Arthrose, Allergien und Diabetes
Diätpläne für die häufigsten Gesundheitsprobleme
Übersetzt aus dem Spanischen von Christina Barth
ENNSTHALER VERLAG STEYR
Erklärung
Die in diesem Buch angeführten Vorstellungen, Vorschläge und Therapiemethoden sind nicht als Ersatz für eine professionelle medizinische oder therapeutische Behandlung gedacht. Jede Anwendung der in diesem Buch angeführten Ratschläge geschieht nach alleinigem Gutdünken des Lesers. Autoren, Verlag, Berater, Vertreiber, Händler und alle anderen Personen, die mit diesem Buch in Zusammenhang stehen, können weder Haftung noch Verantwortung für eventuelle Folgen übernehmen, die direkt oder indirekt aus den in diesem Buch gegebenen Informationen resultieren oder resultieren sollten.
Titel der spanischen Originalausgabe:
Dietas a la carta. Pautas y hábitos para evitar los problemas de salud del siglo XXI
© 2012. De esta edición, Editorial EDAF, S. L. U., Madrid
Übersetzt aus dem Spanischen von Christina Barth
www.ennsthaler.at
ISBN 978-3-7095-0088-0
Ana Maria Lajusticia Bergasa · Ernährung bei Arthrose, Allergien und Diabetes
Alle Rechte vorbehalten
Copyright © 2018 by Ennsthaler Verlag, Steyr
Ennsthaler Gesellschaft m.b.H. & Co KG, 4400 Steyr, Austria
Umschlaggestaltung: Thomas Traxl & Ennsthaler Verlag
Umschlagbild: © fotofermer / iStockphoto.com
E-Book-Herstellung: Ronald Ganglmayer, www.raumc.com
Titel
Impressum
Einleitung
1 Essen. Ernährung. Kulinarik. Diätetik
2 Abnehmen
3 Anämie
4 Cholesterin und Triglyceride (Lipide)
5 Atherosklerose
6 Arthrose
7 Diabetes
8 Osteoporose
9 Verstopfung
10 Ernährung für Sportler und Wanderer
11 Laktoseintoleranz
12 Ernährung in Schwangerschaft und Stillzeit
13 Gicht (Harnsäure)
14 Glutenfreie Diät (Weizenallergie)
15 Diät ohne Kohlenhydrate
16 Geistige Arbeit
17 Vegetarische Ernährung
Tee und seine häufigsten Anwendungen
Glossar
Anhang Nährwerttabellen
Über die Autorin
WEITERS ERSCHIENEN
In meinem Buch La alimentación equilibrada en la vida moderna* wollte ich allen Lesern das notwendige Wissen vermitteln, um eine Ernährungsweise zu finden, die ihren Lebensgewohnheiten und Bedürfnissen entspricht. Seither ist einige Zeit vergangen und ich möchte nun zahlreiche Anfragen beantworten und versuchen klarzustellen, wie eine korrekte Ernährung in unterschiedlichen Lebenssituationen aussieht.
Gleichzeitig möchte ich Diätpläne vorstellen, die geeignet sind, die häufigsten Gesundheitsprobleme unserer Gesellschaft zu lösen, beispielsweise Adipositas (Fettleibigkeit), Atherosklerose (Arterienverkalkung), Bluthochdruck etc.
Gerade die Ernährungsempfehlungen für Diabetiker eignen sich besonders für das urbane Leben, das vor allem durch Bewegungsmangel gekennzeichnet ist. Diese Regeln sind generell auch hilfreich, um abzunehmen oder einen hohen Cholesterinspiegel zu behandeln. Sie richten sich, wie gesagt, insbesondere an Personen, die vorwiegend bewegungsarmen, sitzenden Tätigkeiten nachgehen. Daher habe ich im Rahmen dieser Empfehlungen auch Zubereitungsarten für Speisen beschrieben, die ebenso für viele andere Diäten geeignet sind.
*Anm. d. Ü.: Das in Spanien erschienene Buch wurde bisher noch nicht auf Deutsch veröffentlicht. Der Titel bedeutet so viel wie: »Eine ausgewogene Ernährung in der heutigen Zeit«.
Bevor wir über Diäten und Ernährung sprechen, sollten wir die wichtigsten Konzepte definieren und eine Reihe von Überlegungen berücksichtigen.
ESSEN
Der Instinkt veranlasst Tiere wie auch Menschen, gewisse Dinge zu verspeisen, um zu überleben – unsere Nahrung beziehungsweise Lebensmittel. Diese können wir definieren als jegliche feste oder flüssige Substanz, die in den Körper aufgenommen wird und dort eine Reihe von chemischen Veränderungsprozessen durchläuft, die Verdauung genannt werden. Wir erhalten dadurch verschiedene Nährstoffe, die vom Körper absorbiert und über das Blut transportiert werden können.
Proteine, die wir auch als aufbauende Nährstoffe bezeichnen können, werden benötigt, um Gewebe zu bilden und zu reparieren sowie Hormone, Enzyme und Antikörper zu produzieren. Andere Nährstoffe, wie Zucker, Stärke und Fett, sind für die Verbrennungsprozesse innerhalb der Zellen erforderlich. Unser Körper erhält dadurch die erforderliche Energie, um Arbeit zu verrichten und die Körpertemperatur aufrechtzuerhalten.
Aus diesen Überlegungen können wir schließen, dass auch Sauerstoff erforderlich ist, damit ein Verbrennungsprozess stattfinden kann. Dieses gasförmige Element, das wir aus der eingeatmeten Luft gewinnen, ist ebenfalls ein Nahrungsmittel, dessen Bedeutung wir nicht unterschätzen dürfen.
Auch wenn die Lebensmittel, von denen wir besonders viele zu uns nehmen, normalerweise verdaut werden müssen (mit Ausnahme von Glukose und Fruktose), können andere – wie Mineralstoffe, Vitamine und Wasser – größtenteils aufgenommen werden, ohne zuvor im Verdauungstrakt verarbeitet zu werden.
Vitamine sind funktionelle Nährstoffe, das heißt, dass wir sie nur in sehr geringen Mengen benötigen. Ein Mangel daran führt jedoch zu Stoffwechselstörungen, also Problemen in den chemischen Prozessen des Körpers.
Einige Mineralstoffe sind ebenfalls dafür verantwortlich, den Stoffwechsel zu aktivieren, andere bauen bestimmte Gewebe auf. Die Mineralstoffe Phosphor und Calcium bilden beispielsweise den mineralischen Teil der Knochen. Eisen (das Zentralatom des Porphyrins im Hämoglobin) wiederum erfüllt nicht nur wichtige Funktionen in unserem Stoffwechsel, sondern hat auch die lebensnotwendige Aufgabe, den Sauerstoff aus der Luft in der Lunge zu binden und in alle Gewebe unseres Körpers zu transportieren.
Die Komplexität dieser Rolle, die die Lebensmittel in der Aufrechterhaltung unseres Körpers spielen, führt uns direkt zum Thema Ernährung.
ERNÄHRUNG
Wir können sie als die Disziplin definieren, welche die Menge und Qualität der Lebensmittel untersucht, die der Mensch benötigt, um die erforderlichen Stoffe für ein gutes Funktionieren seines Körpers zu erhalten. Die Ernährungslehre legt daher fest, welche Nahrung für Säuglinge – insbesondere, wenn sie nicht gestillt werden –, Kinder, Jugendliche, Erwachsene und ältere Menschen angemessen ist.
Die Ernährungswissenschaft zeigt auf, welche Art und Menge der zuvor genannten Nährstoffe die Menschen in den unterschiedlichen Lebensphasen und -umständen benötigen. Dieser wissenschaftliche Teil der Ernährungslehre erhält den Namen Diätetik.
KOCHKUNST (KULINARIK)
Hier geht es darum, den Gaumen zu verwöhnen und die Speisen anzurichten. Ziel ist, das physiologische Bedürfnis der Ernährung in einen richtigen Genuss zu verwandeln. Das ist ein sehr lobenswertes Vorhaben, da ein gemeinsames Mahl mit der Familie oder Freunden an einem gut gedeckten Tisch eines der schönsten Dinge im Leben ist. Diejenigen, die darin nur ein körperliches Vergnügen sehen, vergessen das emotionale Wohlbefinden, das ein gemeinsames Festmahl mit sich bringt: Eine geteilte Mahlzeit verbreitet nicht nur eine Portion Optimismus, wir neigen auch dazu, die Dinge nach einem köstlichen Essen positiver zu bewerten.
Es lässt sich bestätigen, dass die Kochkunst schon viele Meinungsverschiedenheiten aufgelöst und den Abschluss unzähliger bedeutender Geschäfte ermöglicht hat.
DIÄTETIK UND DIÄTEN
Wie oben erwähnt, handelt es sich dabei um den wissenschaftlichen Teil der Ernährungslehre, der die für jede Person passendste Diät in Hinblick auf ihre physiologischen (und psychologischen) Bedürfnisse festlegt. Dabei werden auch die unterschiedlichen Lebensphasen, -umstände und -stile der Person sowie ihre aktuelle Arbeitssituation berücksichtigt. Es wird darauf geachtet, welche Ungleichgewichte möglicherweise aufgetreten sind und wie diese vermieden werden können.
Heutzutage kann der Mensch weder seinem Instinkt noch den empirischen Kenntnissen seiner Vorfahren vertrauen, um sich richtig zu ernähren. Jahrhundertelang bedeutete Arbeit vor allem eine große körperliche Kraftanstrengung. Zusätzlich waren die Menschen der harten Kälte ausgesetzt, die nur durch unzureichende Heizmöglichkeiten, die sich meist ausschließlich im Koch- und Essbereich des Hauses befanden, gelindert wurde.
Vor etwa achtzig Jahren kam es auf, das gesamte Haus sowie die Arbeitsstätten und Transportmittel zu beheizen. Diese Entwicklung, gekennzeichnet durch eine warme Umgebung und sitzende Arbeitsweise, bedeutet, dass der Mensch nicht länger große Mengen von Lipiden (Fett) verbrennen muss. Es ist daher häufig der Fall, dass ein zu hoher Cholesterinspiegel sowie zu viele gesättigte Fettsäuren im Blut vorhanden sind, was mit Problemen wie einem verringerten Durchmesser der Arterien, einem erhöhten Infarkt- und Thromboserisiko etc. einhergeht.
Gleichzeitig arbeiten immer mehr Personen im sogenannten »tertiären Sektor«, das heißt, in Büros, und jedes Jahr wächst auch die Zahl der jungen Menschen, die die Bänke in den Hörsälen der Universitäten drücken. Sie verbrennen nicht mehr dieselben Mengen an Glukose, die durch die Verdauung von Zucker und Stärke freigesetzt wird, wie ihre Vorfahren. Aus diesem Grund nehmen sie an Gewicht zu, wenn sie sich wie ihre Großeltern ernähren – denn unser Körper verwandelt überschüssige Glukose in Fett.
Geistige Arbeit benötigt hingegen Proteine, um Neurotransmitter und Neuromodulatoren zu bilden, und verbraucht ebenfalls Glukose und eine große Menge Sauerstoff.
Die Diätetik untersucht alle diese Themen und liefert die wissenschaftliche Antwort auf die Frage, welche Lebensmittel eine Person in welcher Menge konsumieren sollte, um sich wohlzufühlen und optimal arbeiten zu können. Mögliche Probleme, die aufgrund einer für die privaten und beruflichen Umstände ungeeigneten Ernährung entstanden sind, können damit korrigiert werden.
Wir könnten sagen, dass diese Wissenschaft eine wichtige Partnerin der Medizin ist. Die Medizin versucht, Krankheiten zu heilen und das Leben der Menschen zu verlängern. Die Diätetik verfolgt das Hauptziel, die Gesundheit des Menschen zu verbessern.
Viele Personen verstehen das Wort Diät als Einschränkung. Hier verwenden wir es jedoch, um die geeignete Ernährung bei gewissen Erkrankungen zu beschreiben. Heutzutage versteht man darunter auch einfach die Art von Ernährung, die – einschränkend oder nicht – von einer Person angewendet wird.
Wenn der Versuch unternommen wird, abzunehmen, muss zuerst die Ursache für die Gewichtszunahme berücksichtigt werden: Nimmt jemand zu, ohne zu viel zu essen oder weil er mehr isst, als der Stoffwechsel verbraucht?
Ich möchte versuchen, jene Personen zu helfen, die zu dem Schluss kommen, dass ihre überschüssigen Kilos auf maßloses Essen zurückzuführen sind. Aber natürlich nur, wenn sie sich helfen lassen, also zur Mitarbeit bereit sind.
Eine Grundvoraussetzung ist, anzuerkennen, dass jeder Erfolg mit Mühen verbunden ist. Wir werden jedoch versuchen, dass das Opfer, das erbracht werden muss, um die Essensmenge zu reduzieren, so gering wie möglich ausfällt – denn mit den Diäten zur Gewichtsreduktion ist es ähnlich wie mit dem Rauchen aufhören. Das Wichtige daran ist nicht, zu rauchen aufzuhören oder eine Diät zu beginnen, sondern auch weiterhin konsequent auf Zigaretten zu verzichten beziehungsweise auch in Zukunft stets richtig zu essen.
Ich bin keine Befürworterin radikaler Diätprogramme. Vielmehr möchte ich eine Ernährungsweise vorstellen, bei der man nicht viele Kalorien zu sich nimmt, aber auch die Einschränkungen so gering wie möglich sind.
Wenn ich um Hilfe beim Abnehmen gebeten werde, erkläre ich zuallererst, dass man mit meiner Methode keinen spektakulären Gewichtsverlust erzielen wird. Ich zeige eine Ernährungsweise, mit der man – ohne Hunger zu leiden und ohne die Gesundheit zu gefährden – im ersten Monat zwischen eineinhalb und zwei Kilogramm verliert, im zweiten Monat zwischen einem und eineinhalb Kilogramm und so weiter. Der Gewichtsverlust verringert sich mit der Zeit, hält jedoch an, bis man sein Idealgewicht erreicht – das nicht dem eines Models oder dem einer sehr schlanken Person entsprechen muss.
Legen wir nun den Fokus auf eine Diät für Personen, die abnehmen möchten und deren Gewicht darauf zurückzuführen ist, dass sie einfach mehr essen, als für ihren Lebensstil angemessen ist.
Generell gilt es natürlich, die Menge der täglich zugeführten Kalorien zu reduzieren. Ich habe aber beobachtet, dass der Großteil der Menschen in unserer Gesellschaft nichts mit der Methode des Kalorienzählens anfangen kann. Ich bevorzuge es daher, an den gesunden Menschenverstand zu appellieren. Auch wenn dieser häufig angezweifelt wird, scheint mir diese Vorgehensweise doch vielversprechender, als die Menschen zum Zählen von Kalorien zu verdonnern. Bei gewissen Lebensmitteln ist diese Methode überdies sehr komplex und unpräzise.
Es gibt zwar die Regel, dass uns jedes Gramm Zucker vier Kalorien liefert und ein Gramm Fett oder Öl neun Kalorien – aber wie berechnen wir beispielsweise Gemüse? Oder Brot? Einige glauben, dass Zwieback weniger Kalorien hat als frisches Brot. 100 Gramm Zwieback liefern jedoch 422 Kalorien, während 100 Gramm Brot nur 260 Kalorien liefern. Der Grund ist, dass frisches Brot etwa 40 Prozent Feuchtigkeit enthält, Zwieback jedoch fast kein Wasser und manchmal sogar Fett enthält, was die Kalorienzahl erheblich ansteigen lässt.
Wenn jemand abnehmen möchte, sollte er generell geringere Mengen Süßes, Zucker, Reis, Pasta, Brot, Kartoffeln und Fett zu sich nehmen. Auch wenn es manchen seltsam erscheinen mag, würde ich darüber hinaus empfehlen, auch weniger Obst zu essen, da Obst sehr viel Zucker enthält.
Sie werden sich nun wahrscheinlich denken, dass es sich bei diesen Maßnahmen um keine großartigen Erkenntnisse handelt – natürlich nehmen wir ab, wenn wir weniger essen. Ich bin mit meinen Ausführungen aber noch nicht fertig. Genauso wichtig wie die verringerte Kalorienanzahl ist die Verteilung der Mahlzeiten über den Tag hinweg.
Wir müssen berücksichtigen, dass wir den Teil unserer Nahrung, den wir im Verhältnis zu unserer Aktivität nicht verbrennen und in Energie umwandeln – um uns zu bewegen, zu arbeiten und unsere Körpertemperatur konstant auf 37 Grad zu halten –, als Fett speichern.
Da ich überzeugt bin, dass man Dinge einfacher lernt und besser macht, wenn man den Grund dafür kennt, werde ich kurz die Nährstoffarten und deren Zweck in unserem Körper erklären. Wir können die Nährstoffe in drei Gruppen einteilen: energieliefernde, aufbauende und funktionelle Nährstoffe.
Energieliefernde Nährstoffe werden vom Körper mithilfe des eingeatmeten Sauerstoffs langsam verbrannt. Sie stellen unserem Körper die notwendige Energie zur Verfügung, die entweder in Form von Arbeit – für Muskelkontraktionen – oder in Form von Wärme – zur Aufrechterhaltung der Körpertemperatur – genutzt wird.
Aufbauende Nährstoffe bilden, wie der Name schon sagt, Gewebe und unzählige überlebenswichtige Substanzen wie Enzyme, Hormone, Antikörper, Neurotransmitter etc.
Funktionelle Nährstoffe sorgen dafür, dass die vielfältigen Aufgaben und chemischen Prozesse unseres Körpers korrekt und fehlerfrei ablaufen. Einige dieser Nährstoffe wie Vitamine und Mineralstoffe spielen eine grundlegende Rolle als Katalysatoren von chemischen Reaktionen in Lebewesen. Andere funktionelle Nährstoffe wie die Zellulose der Pflanzen dienen dazu, die Verdauungsreste zu vergrößern, zu befeuchten und zu erweichen, damit ein regelmäßiger, täglicher Stuhlgang möglich ist.
Wasser ist ebenfalls ein notwendiges Lebensmittel, da alle chemischen Reaktionen von Lebewesen in einem wässrigen Medium stattfinden und auch unsere Ausscheidungen, wie Tränen, Verdauungssäfte, Urin und Schweiß, sowie andere Körperflüssigkeiten wie Blut und Gewebsflüssigkeit wässrig sind.
Zusammenfassend können wir sagen, dass wir bestimmte Nährstoffe benötigen, die uns die erforderliche Energie liefern, um unsere Arbeit zu verrichten und unseren Körper zu wärmen – nämlich Kohlenhydrate und Fette. Proteine und gewisse Mineralstoffe sind für den Körperaufbau von Bedeutung, und die übrigen Nährstoffe sorgen dafür, dass die Körperfunktionen problemlos ablaufen.
Nach diesem kurzen Überblick können wir nun beginnen zu überlegen, wie groß unser Bedarf an energieliefernden Nährstoffen ist, wobei wir unseren Lebensstil und viele weitere Faktoren berücksichtigen müssen. Wir sollten darüber nachdenken, welchen Energiebedarf die Personen hatten, die uns beigebracht haben zu essen (unsere Mütter und Großmütter). Denn in den meisten Fällen ist gerade ein zu großer Konsum von energieliefernden Stoffen dafür verantwortlich, dass zu viel Fett im Körper gespeichert wird. Bei der Verdauung von Zucker und Stärke wird Glukose freigesetzt, die, wenn sie nicht durch Muskelarbeit verbraucht wird, zu einem großen Teil in Fett umgewandelt wird. Auch das Fett, das wir über unseren Kalorienbedarf zur Aufrechterhaltung unserer Körpertemperatur hinaus konsumieren, wird im Körper gespeichert.
Reisen wir aber noch ein bisschen weiter in die Vergangenheit. Wie haben die Frauen damals die Hausarbeit erledigt? Wie hat der Großteil der Männer seinen Lebensunterhalt verdient? Mit körperlicher Anstrengung!
Denken Sie an die Berge weißer Wäsche – Bettlaken, Tagesdecken, Handtücher und Unterwäsche –, die sehr häufig per Hand gewaschen werden mussten. Dies war mit großer Anstrengung verbunden, da sich die Wäsche, die mehrfach eingeweicht, gescheuert und ausgespült werden musste, mit Wasser vollsog und daher mehrere Kilo schwer war. Die Wäsche wurde meistens auf einer Terrasse, einer Dachterrasse oder im Freien gewaschen, die Hausfrauen hatten daher auch mit der Kälte und Wasser, das zu gefrieren schien, zu kämpfen.
Und die Männer? Sie verdienten ihr tägliches Brot im Schweiße ihres Angesichts, um es in biblischen Worten auszudrücken. Sie schleppten Steine und Ziegel, fällten und transportierten Baumstämme und folgten den Wegen der Maultiere und Ochsen, die die Felder pflügten. Die Bauern bearbeiteten die Böden, sie säten, streuten Dung und ernteten die Früchte ihrer Arbeit.
Vor etwa achtzig Jahren hat sich das Leben für den Großteil der Menschen jedoch verändert. Viele Landwirte sitzen – durch ihre Kleidung gut vor Wind und Wetter geschützt – vorwiegend auf dem Traktor oder sogar in einer eigenen Traktorkabine. Die Arbeiter müssen die Lasten nicht mehr selbst tragen, dazu besitzen sie Hub- und Gabelstapler, Kräne und Förderbänder in den Sägewerken sowie Lastkraftwagen mit Kränen. Ich spreche nicht einmal von denjenigen, die ihre Arbeit in einem warmen Büro sitzend verrichten. Auch jene, die mechanische Arbeiten ausführen, müssen heutzutage kaum noch selbst Kraft aufbringen, da schwere Lasten von Kränen und Gabelstaplern transportiert und gehoben werden.
Auch wir Frauen benutzen technische Geräte, sodass wir uns das Scheuern und Ausspülen der Wäsche ersparen. Das Aufwischen der Wohnung ist einfach geworden und kann erledigt werden, ohne sich hinzuknien. Das Polieren der Böden hat heutzutage keinen Sinn mehr. Der Parkettboden wird versiegelt und es reicht, mit einem Putztuch leicht darüberzuwischen, um den Staub zu entfernen. Sogar das Kochen ist weniger aufwendig. Heute gibt es, zumindest in den Städten, keine Holz- und Kohleöfen mehr, die ständiges Nachlegen erfordern. Um die Gasflamme nutzen zu können, ist es ausreichend, am Regler zu drehen und einen Anzünder zu verwenden. Viele Lebensmittel sind, wenn wir sie kaufen, bereits kochfertig vorbereitet und müssen nur noch erhitzt werden.
Das Leben hat sich also verändert. Die Personen, die uns beigebracht haben zu essen, haben es selbst von Personen gelernt, die im Lauf ihres Lebens einen ähnlichen Nährstoffbedarf hatten. Doch nun gibt es plötzlich neue Arbeitsweisen: Wenn Männer den Lebensunterhalt verdienen und Frauen die Hausarbeit leisten, wenden sie dabei kaum Muskelenergie auf. Heizungen und warme Kleidung helfen uns, unsere Körpertemperatur aufrechtzuerhalten. Daher verbrauchen unsere Körper nicht dieselbe Menge an Glukose wie unsere Vorfahren und daher benötigen wir auch keine großen Mengen an Kalorien, die von Fetten stammen.
Mit diesen Überlegungen möchte ich verdeutlichen, warum wir die Menge der energieliefernden Nährstoffe reduzieren müssen. Aber – und dieser Punkt ist grundlegend – es ist auch äußerst wichtig zu wissen, wann wir die Nahrungsmittel zu uns nehmen müssen.
Die meisten Personen erledigen den härtesten Teil ihrer Arbeit am Morgen. Es gibt sogar Büroangestellte, die einen durchgehenden Arbeitstag von acht bis fünfzehn Uhr haben. Die Hausfrau ist vor allem in der ersten Tageshälfte damit beschäftigt, zu putzen, einzukaufen, zu kochen und die Kinder für den Tag zurechtzumachen.
Denken wir auch daran, dass wir nach acht oder zehn Stunden Schlaf aufstehen und in dieser Zeit keine Nahrung zu uns genommen haben. Wie sieht das Frühstück bei uns in Spanien aus? Sehr schnell, wenig reichhaltig und unausgewogen. Genau dann, wenn wir essen müssten, damit unser Körper die Nährstoffe über das Blut aufnehmen kann, die er für die geistige und körperliche Arbeit benötigt, nehmen unzählige Menschen nur einen Kaffee mit etwas Milch zu sich und verlassen rasch das Haus.
Was benötigen unsere Muskeln, um sich zusammenzuziehen und zu arbeiten? Vor allem Glukose, Sauerstoff, Phosphor und andere Mineralstoffe.
Mit welchen Lebensmitteln halten wir unseren Körper warm? Wie bereits erwähnt, mit Fetten.
Und welche Lebensmittel sind für die Gehirnaktivität erforderlich? Was brauchen wir, um geistige Arbeit zu verrichten? Ich glaube, es gibt nur wenige Menschen, die sich diese Frage gestellt haben. Denn wenn die Bedürfnisse unseres Nervensystems berücksichtigt werden würden, gäbe es mit Sicherheit viele Ehefrauen und Mütter, die dafür sorgten, dass ihre Ehemänner vor dem Büro und ihre Kinder vor der Schule ein üppiges Frühstück einnehmen, das deren Nährstoffbedarf deckt.
Dasselbe sage ich den zahlreichen Frauen, die im Bildungswesen und in Büros arbeiten. Aber auch reine Hausfrauen müssen einen klaren Kopf behalten, um ihren Tag gut einzuteilen. Sie müssen die Einkäufe planen und strukturiert arbeiten, damit sie den Haushalt problemlos und ordentlich erledigen können.
Unser Gehirn verbraucht Glukose und eine große Menge an Aminosäuren, die durch die Verdauung von Proteinen, Phosphor, Calcium, Magnesium, Natrium, Kalium, Vitaminen etc. gewonnen werden.
Außerdem verbraucht es natürlich Sauerstoff, jedoch in einem viel höheren Ausmaß als der Rest des Körpers.
Heute weiß man auch, wie Nervenzellen miteinander kommunizieren – die Neuronen produzieren dazu bestimmte Substanzen, Neurotransmitter genannt. Bei einigen Neurotransmittern ist bekannt, wie sie entstehen. Noradrenalin wird beispielsweise aus der Aminosäure Tyrosin gebildet und Sertralin aus Tryptophan. Die Rolle der energiereichen Moleküle ATP, die einen hohen Phosphorgehalt haben und an Magnesium gebunden sind, ist ebenfalls gut erforscht.
Wenn wir wissen, dass wir für die geistige Arbeit Proteine, Phosphor, Mineralstoffe, Glukose etc. benötigen, wie können wir uns dann mit einem Espresso mit ein wenig Milch begnügen? In gewisser Weise erhalten wir dadurch nur die Nährstoffe, die der Schuss Milch enthält, und, wenn wir den Kaffee mit Zucker trinken, etwas Glukose.
Ich kenne Leute, die am Vormittag anstelle eines Nahrungsmittels einen zweiten Kaffee trinken und so die Zeit bis zum Mittagessen überbrücken.
An anderer Stelle habe ich dieses Problem bereits mit einem Vergleich beschrieben. Stellen wir uns vor, dass jemand eine schwere Last mit einem Packtier transportieren muss. Er kann zwischen einem kräftigen Pferd, das die Aufgabe gut erfüllen kann, und einem unterernährten Klepper und einer Peitsche wählen. Wenn er sich für das alte, schwächelnde Hauspferd entscheiden würde, würden wir ihn für verrückt halten. Umgelegt auf die Ernährung ist dies jedoch die Wahl, die viele Personen in Bezug auf ihr Frühstück treffen. Die beiden Kaffees wirken wie zwei Peitschenhiebe auf das Nervensystem und so vergeht der Vormittag – gereizt und vergesslich, mit schlechter Laune und ohne Struktur und Vorausplanung bei der Organisation der Arbeit etc.
Unsere Leber produziert aus der Glukose im Blut eine Substanz, die Glykogen oder tierische Stärke genannt wird und der pflanzlichen Stärke sehr ähnlich ist. Bei Bedarf kann so die Glukose – ein Einfachzucker, der unerlässlich ist, damit wir uns bewegen und geistige Arbeit leisten können – wieder freigesetzt werden.
Wir sind auch in der Lage, gewisse Proteine zu spalten, aus denen unser Skelett besteht und die uns die notwendigen Aminosäuren liefern, um Neurotransmitter zu produzieren. Dies stellt jedoch eine zusätzliche Arbeit für unser Gehirn dar, die von uns nicht bemerkt wird, aber trotzdem geleistet werden muss.
Unser Körper erhält die Aufgabe, die Stoffe zu produzieren, die unser Gehirn benötigt – es wäre jedoch besser, wenn wir seine gesamte Leistungsfähigkeit für unsere Arbeit einsetzen könnten. Durch die Verdauung der Lebensmittel wird unser Blut mit den für unseren Körper notwendigen Nährstoffen angereichert. Es transportiert die unterschiedlichen Nährstoffe, die wir mit der ersten Mahlzeit des Tages zu uns genommen haben, fließend und kontinuierlich zum Gewebe.
Ich betone dieses äußerst wichtige Thema des Frühstücks, weil das Frühstück und die Zwischenmahlzeit am Vormittag für einige Menschen, die abnehmen möchten, ein rotes Tuch sind. Sie lassen diese beiden Mahlzeiten gut gelaunt und leichtfertig aus, obwohl es sich dabei um bedeutsame Säulen handelt, auf die wir Ernährungsexperten uns stützen, wenn wir eine ausgewogene Ernährung zur Gewichtsreduktion empfehlen.