Erste Hilfe im Garten für intelligente Faule - Karl Ploberger - E-Book

Erste Hilfe im Garten für intelligente Faule E-Book

Karl Ploberger

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Beschreibung

Im Garten für intelligente Faule ist "Erste Hilfe" ein wichtiges Thema. Biogärtner Karl Ploberger bietet schnelle Lösungen bei Schädlingsbefall und Krankheiten sowie gegen allerlei anderes Ungemach im Garten, manchmal als Aufruf zur Gelassenheit und immer mit Hilfestellung zur Vermeidung. Dazu gesellen sich kreative Ideen für den Gartenalltag sowie eine Sammlung der an den Autor am häufigsten herangetragenen "Gartennotfälle".

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(© Gerhard Wimmer)

Karl Ploberger

 

Erste Hilfe im Garten

für intelligente Faule

 

Die schnellen Tipps sind die besten!

 

(© Gerhard Wimmer)

 

Tausende Tipps im Radio, mehr als einhundert Fernsehsendungen, an die tausend Vorträge und dazu noch Woche für Woche Kolumnen in mehreren Tageszeitungen. Und immer wieder Tipps und Ratschläge bei Problemen im Garten. Das alles war in den letzten dreißig Jahren aber keine Einbahnstraße – im Gegenteil. Viele Ratschläge habe ich von Gartlerinnen und Gartlern bekommen. Manche dieser Tipps waren so genial einfach, dass man gar nicht glauben kann, dass sie noch in keinem Gartenbuch stehen. Andere wiederum waren so außergewöhnlich, dass erst der Praxistest im eigenen Garten die Bestätigung brachte: Das funktioniert wirklich.

„Erste Hilfe im Garten für intelligente Faule“ ist ein Nachschlagewerk für die schnelle Problemlösung. Das Wichtigste kurz und bündig erklärt, mit zahlreichen Bildern und Skizzen. Denn nur jene Tipps sind gut, die man rasch umsetzen kann – nur sie eignen sich „für intelligente Faule“.

Mitgearbeitet haben bei diesem Buch viele: Zunächst einmal die Hunderte Gartenfreunde, die mir E-Mails, Briefe (oft seitenlange!) geschrieben oder im persönlichen Gespräch ihre Erfahrungen mit dem einen oder anderen Problem und dessen Lösung verraten haben. Dann die Experten – Gärtner, speziell Stauden- und Baumschulgärtner, sowie die Fachleute an den Schulen und botanischen Instituten in Österreich, Deutschland und England, die ebenfalls immer gern und bereitwillig mit ihren Informationen zur Stelle waren.

Und zuletzt, aber ganz besonders, „meine“ Lektorin Veronika Schubert, die gemeinsam mit ihrer Kollegin Elke Papouschek aus all den Informationen wieder ein so tolles Buch zusammengestellt hat.

Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Lesen, beim Garteln – und vor allem: viel Erfolg! Möge möglichst wenig „Erste Hilfe“ in Ihrem Garten nötig sein.

 

Karl Ploberger

[email protected]

 

(© www.fotolia.de: die_maya)

Schnelle Lösungen im Gartenalltag

 

(© Österreich Werbung/Rita Newman)

 

 

Kaufen kann man alles – fast alles. Interessanter ist es aber, eine Lösung zu finden, die sich rasch verwirk­lichen lässt und die wenig bis gar nichts kostet. Wenn der Sperrmüllbehälter zur Fundgrube wird, wenn das Altstoffsammelzentrum das Material für Problemlösungen liefert, dann ist das ganz im Sinne der „intelligenten faulen“ GärtnerInnen – die Geldtasche wird geschont und die Umwelt dazu.

 

Recyclingmaterial ist immer zur Hand

 

Hier finden Sie Tipps und Ideen für schnelle, einfache und kreative Lösungen im Gartenalltag, die ich im Lauf der Jahre bei meinen vielen Gartenbesuchen im In- und Ausland und beim Garteln sammeln konnte. Fehlt das eine oder andere Material, können Sie oft den Weg ins Gartencenter vermeiden – ein Blick in den Recyclingbehälter lohnt sich meistens und spart Zeit und Geld!

 

 

Etiketten aus Joghurtbechern oder Eisstielen

 

Vor allem beim Aussäen von Gemüse und Sommerblumen sind Etiketten eine große Hilfe: Wer weiß schon nach einigen Tagen noch alle Namen oder etwa auch, wie groß eine Pflanze wird? Keine Etiketten zur Hand? Alte, gereinigte Joghurtbecher liefern perfekte Schilder! Den Becher mit einer kräftigen Schere in 1,5 cm breite Streifen schneiden. Das Ende schräg abschneiden, und schon können an der weißen Innenseite mit einem wasserfesten Filzstift Name, Farbe, Wuchshöhe und Aussaattag vermerkt werden. Die Schilder halten zwar nicht so lange wie gekaufte – es reicht aber bis zum Auspflanzen im Frühjahr.

Hübsch und praktisch sind auch Holzstäbchen als Etiketten, und der nächste Sommer kommt bestimmt. Ab nun wird kein Stiel des beliebten Schleckeises mehr entsorgt. Reinigen, trocknen und sammeln – Sie werden staunen, wie rasch Sie eine Menge beisammenhaben.

 

Gereinigte Eisstiele lassen sich gut als Etiketten verwenden.

 

 

Pet-Flaschen als Minigewächshaus und Schneckenzaun

 

In erster Linie sind Plastikflaschen, in denen Mineralwasser und Softdrinks verkauft werden, eine Umweltbelastung und grundsätzlich zu meiden. Die eine oder an­dere Flasche verirrt sich aber doch immer wieder in den Haushalt und ist dann, ehe sie endgültig im Sammelbehälter landet, ein vielseitiger Helfer im Garten. Aus der glasklaren Variante kann im zeitigen Frühjahr ein Minigewächshaus werden. Verwenden Sie dazu den oberen Teil der Pet-Flasche (also dort, wo sich der Schraubverschluss befindet) und stülpen Sie ihn vorsichtig über die jungen Pflänzchen. Bei starkem Sonnenschein müssen Sie die Flasche aber entfernen, sonst kommt es zu Verbrennungen.

Auch ein schneller Schneckenzaun lässt sich aus den Flaschen machen: Schneiden Sie ca. 10 cm breite Ringe aus der Flasche, schneiden Sie den oberen Rand wie ein Sägeblatt ein und biegen Sie ihn nach außen. Nun wird der Ring um die Pflanze gesteckt und hält gerade bei kleinen, zarten Pflänzchen die Schnecken sehr gut ab.

 

 

Pet-Flaschen-Gewächshaus

 

Kurios und sicherlich nicht jedermanns Sache ist ein Gewächshaus aus Petflaschen, das ich bei einer Blumenschau in England entdeckt habe: Aus Hunderten an Bambusstäben aufgefädelten Flaschen wurden Dach und Wände eines kleinen Tomatenhauses gefertigt. Ein einfacher Holzrahmen lieferte die Stabilität. Sicherlich nichts für die Ewigkeit, aber um einem kühlen Sommer ein Schnippchen zu schlagen eine einfache Lösung.

 

Ob als Minigewächshaus oder als Schneckenzaun – Pet-Flaschen sind schnell zur Hand.

 

 

Flaschen als Beetbegrenzung

 

Nicht die Plastikflaschen, sondern Glasflaschen sind jetzt gefragt: Recyclingflaschen werden verkehrt herum als Beetbegrenzung etwa 15 cm tief eingegraben. Wer es besonders attraktiv will, kann die Etiketten mit einem Klarlack für einige Zeit haltbar machen: mit Bierflaschen zum Beispiel wird daraus ein „Hopfen-Beet“ der besonderen Art.

 

Glasflaschen in den Boden versenkt, werden zur attraktiven Beeteinfassung.

 

 

Kartoffelsack fürs Brennnesselkraut

 

Jauchen kann man im Biogarten immer brauchen. Damit das Ausbringen einfacher wird, empfehle ich Ihnen einen Trick:

Die Brennnesseln (ohne Blüten und Samen) in einen großen Kartoffelsack stopfen, wie man ihn in Gemüsehandlungen findet. Das aus Plastik gewobene Material ist haltbar und wasserfest. Den gefüllten Sack in eine Regentonne drücken – evtl. zu Beginn etwas beschweren – und dann warten, bis das Wasser zu schäumen beginnt. Hat sich der Schaum gelegt, wird der Sack entfernt, der Inhalt kommt auf den Kompost, und die Brennnessel-Jauche kann 1 : 10 verdünnt direkt zu den Wurzeln gegossen werden. Damit die ganze Sache nicht zu sehr stinkt, rührt man einige Handvoll Urgesteinsmehl ein.

 

 

Blechdosen als Töpfe

 

Man kennt diese kreativen Pflanzgefäße aus dem Süden: Olivenöldosen und -kannen, bei denen der obere Deckel weggeschnitten wurde, werden zu dekorativen Blumentöpfen. Gerade zu einer mediterranen Gartengestaltung und auf die sommerliche Terrasse passen solche Töpfe sehr gut. Damit die Pflanzen nicht ertrinken, muss man genügend Abflusslöcher bohren und eine Kiesschicht als Dränage einfüllen. Um lästige Rostränder zu vermeiden, stellen Sie die Töpfe am besten in Untersetzer oder decken die Unterkanten mit einem Kraftklebeband ab.

 

 

Eierkarton als Kinderstube

 

Die Idee ist nicht neu, aber immer noch gut: einen Eierkarton mit Aussaaterde füllen und darin Pflanzen vorziehen. Diese Methode eignet sich ideal für Bohnen, Gurken, Kürbisse und Zucchini. Sie wachsen sehr rasch, können nach zwei Wochen schon ausgepflanzt werden und sind dann keine so leichte Beute mehr für Schnecken.

 

 

WC-Kartonrollen als Anzuchttöpfe

 

Die Kartonrollen, die als Reste einer WC-Papierrolle bleiben, sind ebenfalls ideale Töpfe zum Vorziehen von Pflanzen. Geeignet sind sie für Erbsen, vor allem für Zuckererbsen, denn diese können erst bei etwas milderen Temperaturen direkt im Garten gesät werden. Vorgezogen bringen sie aber viel schneller eine Ernte.

 

 

CD-Rad als Vogelscheuche

 

Vögel sind zwar nützliche Insektenvertilger, naschen aber leider auch sehr gern von den Früchten des Gartens mit. Durch das Glitzern und Funkeln von CDs lassen sie sich wenigstens eine Zeit lang abschrecken. Bei den Obstbäumen werden die CDs in die Kronen gehängt; auf den Beeten übernimmt eine CD-Vogelscheue die Abschreckung. Sie lässt sich schnell aus einem alten Fahrrad basteln. Ein Rad wird ohne Gummireifen so an einem Holzstab montiert, dass es sich noch frei drehen lässt. An den Speichen befestigt man dann die alten CDs. Schon beim leichtesten Lüftchen funkeln die Scheiben und halten die Vögel ab. Die CDs sind sehr robust und können immer wieder verwendet werden.

 

Ein wirkungsvolles Objekt: die Vogelscheuche aus einem alten Rad und ausgedienten CDs.

 

Gewusst wie – einfache, schnelle Lösungen für diverse Gartenprobleme kosten oft wenig oder gar kein Geld. (© Gerhard Wimmer)

 

Gewusst wie: Es geht ganz einfach!

 

Haben Sie Probleme mit verkalkten Tontöpfen oder Rost am Werkzeug? Denken Sie an eine teure Schattierung für das Glashaus? Wollen Sie auf Nummer sicher gehen und Pilzkrankheiten beim Teilen der Pflanzen vermeiden? Essig und Holzkohle finden sich in jedem Haushalt, und auch das eigene Bewässerungssystem ist schnell selbst hergestellt.

 

 

Docht bewässert automatisch

 

Folgende Erfindung ließ mich staunen: Orchideen im Topf werden mit drei Litern Wasser über lange Zeit versorgt – und das ganz ohne Staunässe! Wie soll das gehen?

Der Blumentopf der Orchidee schwebt dabei über dem dekorativen, wasserdichten Behälter. Durch die Abflusslöcher werden, je nach Größe der Pflanze, ein bis zwei Glasfaserdochte gezogen und um den Wurzelballen der Orchidee gewickelt. Das Wasser ist ganz leicht gedüngt, so wird die Pflanze nicht nur über Wochen mit Feuchtigkeit, sondern auch mit Nährstoffen versorgt.

Ich habe diese Bewässerungsmethode ausprobiert und der Erfolg zeigte sich umgehend. Aus einer zuerst schönen, aber eher mickrigen Orchidee wurde ein Prachtexemplar!

Übrigens: Die „Dochtbewässerung“ funktioniert auch bei vielen anderen Pflanzen, wie dem Einblatt oder der Anthurie.

 

Mit einem Docht aus Glasfaser entsteht die automatische Bewässerung für Ihre Orchidee.

 

 

Verkalkte Tontöpfe reinigen

 

Unschöne weiße Kalkränder auf Tontöpfen lassen sich einfach entfernen: Einen Kübel mit Wasser füllen, ein Tasse Essig dazugeben und den Tontopf einige Stunden einweichen. Der Kalk wird großteils verschwinden. Anschließend die Töpfe in klarem Wasser auswässern und trocknen lassen, ehe man sie verwendet. Töpfe in den Teich gelegt werden auch wieder sauber, denn das „saure“ Teichwasser löst die Beläge. Diese Maßnahme dauert aber einige Wochen.

 

 

Kalk als Sonnenschutz

 

Gewächshäuser heizen sich im Sommer oft enorm auf – da hilft es nur, für Beschattung zu sorgen, solange die Sonne scheint. Während längerer Regenperioden benötigen die Pflanzen dann aber wieder Licht. Eine alte Gärtnermethode ist es, Kalk auf die Glasfenster zu streichen. Ist der Kalk trocken, dann wirkt er schattierend, wird er nass, lässt er das Licht durch. Nach heftigem Regen muss der Anstrich allerdings erneuert und im Herbst die Fenster dann gereinigt werden. Prüfen Sie bei Plexiglas aber unbedingt zuvor, ob der Kalk nicht die Oberfläche verätzt.

 

 

Desinfizieren mit Holzkohle

 

Ganz gewöhnliche Grillkohle ist für viele Gartenbereiche ein ideales Pilzbekämpfungsmittel: Der Staub kann zum Desinfizieren von größeren Schnittstellen verwendet werden, zum Beispiel beim Teilen von Dahlien, Afrikanischen Lilien (Agapanthus) oder auch Kartoffeln. Zerkleinerte Grillkohle wird ins Orchideensubstrat gemischt. Einzelne Stücke kann man ins Blumenwasser legen. Sie halten das Wasser für einige Zeit frei von Pilzerregern und verhindern damit auch den unangenehmen Geruch.

 

Holzkohle hilft gegen Pilze – als Desinfektion auf Schnittstellen von Knollen oder gegen Erreger im Gießwasser.

 

 

Tomaten als Rostentferner

 

Ist der Sommer einmal nicht so sonnig wie erhofft, bleiben viele Tomatenfrüchte grün. Einige kann man als Sauergemüse einlegen, zu viel darf man davon aber nicht essen, denn das in den Früchten enthaltene Solanin verursacht bei empfindlichen Menschen Magenbeschwerden.

Viel besser ist es dagegen, die Tomaten zu zerdrücken, in Stoffsäcke zu füllen und auf Roststellen von Gartengeräten zu legen. Über Nacht lässt die Fruchtsäure die Korrosion verschwinden. Kleinere verrostete Messer kann man in Gläser mit dem pürierten Tomatenmark legen. Auch so entfernen die grünen Tomaten den Rost, und der Gärtner hat kein schlechtes Gewissen, wenn er danach die Früchte auf den Kompost wirft.

 

 

Bäume pflanzen mit halber Arbeit

 

Große Bäume zu pflanzen ist oft mühsam. Es ist aber nur die halbe Arbeit, wenn man die ausgegrabene Erde auf einer dicken Folie (Teichfolie) oder einem alten stabilen Teppich zwischenlagert. Dort wird sie mit Kompost und Hornspänen gemischt. Nach dem Setzen des Baumes muss man dann nur die Folie anheben und die Erde ins Loch rutschen lassen.

 

Material direkt aus dem Garten

 

Kreativität ist immer gefragt – auch beim Garteln. Versuchen Sie doch bei Ihrem nächsten Streifzug durch den Garten die Dinge einmal ganz anders zu sehen. Was lässt sich nach dem Schnitt weiterverwenden? Können die Pflanzen einander vielleicht gegenseitig stützen? Muss der Bauschutt wirklich weg?

 

 

Dekorative Pflanzenstützen

 

Der Rückschnitt von Bäumen und Sträuchern gehört in einem Garten, der in die Jahre gekommen ist, zum alljährlichen herbstlichen Programm. Die großen Mengen an Gehölzschnitt sind aber nicht nur Häckselgut und Kompostmaterial, sondern auch Grundlage für so manche Gartenhilfe: Ob Bohnenstangen, Rankgerüst für Erbsen oder auch Pflanzenstützen für Pfingstrosen und Rittersporn – die Möglichkeiten sind vielfältig.

Besonders die Äste von Haselnuss und anderen Wildsträuchern lassen sich gut als Staudenstütze verwenden. Etwa 80 cm sollten sie lang sein, die Seitenäste werden auf etwa 15–20 cm eingekürzt und nur die untersten 30 cm entastet. So kann man die Hölzer schon im Frühjahr bei den Stauden aufstellen – die Pflanzen wachsen dann durch die Äste und bekommen dadurch Halt. Zudem sehen sie attraktiver aus als Stützen aus Plastik.

 

 

Tunnel aus Ästen

 

Die langen, eher dünnen Äste der Haselnusssträucher sind für einen Tunnel der besonderen Art ideal: Kürbisse, Kalebassen, aber auch Gurken erobern dieses Bauwerk auf Zeit im Nu. Die Stangen sollten um die 4–5 m lang und etwa 3–5 cm stark sein.

Ein mindestens 40 cm tiefes Loch wird ausgehoben und die Hölzer eingegraben. Das erfolgt alle 50 cm. Entweder man biegt sie gleich im Bogen oder man formt zunächst eine Hälfte und fügt einen etwas dünneren Ast als obere Bogenhälfte ein. Ideal zum Befestigen ist entweder Draht oder – noch einfacher – schwarze Kabelbinder. Zum Festigen des Gestells Querriegel einbauen und über die gesamte Länge jeweils einen Ast diagonal befestigen. Dann wird gepflanzt, und schon ist der Tunnel bewachsen.

 

Romantische Durchgänge zaubern Sie aus den Ästen der Haselnuss. Kürbisse oder Gurken sind schnelle Kletterer.

 

 

„Baumruinen“ als Rosenobelisk

 

Gerade in alten Gärten findet man sie oft: Obstbäume, die in die Jahre gekommen sind und kaum noch Früchte tragen. Dann sollte aber nicht die Motorsäge zum Einsatz kommen, sondern – nach englischem Vorbild – eine Ramblerrose in etwa 50–80 cm Entfernung an den Stamm des Baumes gepflanzt werden.

In den ersten Jahren werden die Triebe in die Baumkrone geleitet, später halten sich die Rosen, die ja Spreizklimmer sind, selbst. Zur Sicherheit sollten zu Beginn die vertrockneten Äste der Bäume herausgeschnitten werden. Bestens geeignet für das Klettern in Bäumen sind die Rosensorten ‘Bobbie James’, ‘Kiftsgate’ (besonders stark wachsend und nur für große Bäume), ‘Pauls Himalayan Musk’ oder auch ‘Goldfinch’.

 

 

Baumstämme als Pilzbeet

 

Die frisch geschnittenen Stämme von Laubbäumen sind die ideale Basis, um Pilze im Garten zu kultivieren: In 3-5 cm tiefe Einschnitte oder Löcher wird die Pilzbrut abgelegt. Vorteilhaft ist es, bereits beimpftes Holz mit Folie abzudecken, um die Feuchtigkeit zu erhalten. Ist das Holz vom Myzel durchzogen, muss die Abdeckung entfernt werden. Geerntet werden nur die Hüte, da die Stiele vor allem bei Hitze häufig holzig werden. Als Pilzkultur in Holzstämmen eignen sich Austernseitling und Kulturträuschling. An einer schattigen Stelle im Garten – geschützt vor Schnecken – liefern die Laubholzstämme oft mehrere Jahre lang immer wieder frische Pilze für die Küche.

 

 

Trockenmauer aus Dachziegeln

 

Was tun, wenn man Bauschuttreste nicht abtransportieren, aber auch nicht einfach liegen lassen will? So geschehen bei einem Freund, der aus der Not eine Tugend machte: Hunderte alte Tondachziegel wanderten nicht auf die Deponie, sondern bilden das Rückgrat für einen Gehölzwall. Aufgeschichtet in künstlerischer Linienführung und bepflanzt mit allerlei trockenheitsliebenden Pflanzen wurde aus dem „Bauschutt“ ein kleines Kunstwerk, das gleichzeitig auch vielen Nützlingen Unterschlupf bietet – eine Trockenmauer der besonderen Art.

 

Alte Dachziegel aus Ton dürfen nicht auf der Deponie landen!

Sie eignen sich bestens für den Bau einer Trockenmauer.

 

 

Steinreich und dekorativ

 

In so manchem Garten sind die Böden stark mit Steinen durchzogen. Das ist im Prinzip kein Malheur und fördert auch in Maßen die Bodenstruktur. Doch was zu viel ist, ist zu viel! Und so wird wohl bei jedem Pflanzen, Bodenlockern oder Unkrautzupfen der eine oder andere größere Stein entfernt. Aber halt! Nicht entsorgen! Mit solchen runden Flusssteinen lassen sich sehr gut Wege pflastern, die sehr dekorativ aussehen und dennoch keinen Cent kosten.

 

Ideen für den Werkzeugschuppen

 

Das richtige Werkzeug bringt im Garten eine große Arbeitserleichterung! Manchmal aber findet man es nicht, es geht kaputt oder erfüllt nicht optimal die Ansprüche. Oft sind es Kleinigkeiten, die das Leben erleichtern: Wie tief zum Beispiel soll der Spaten eigentlich beim Zwiebellegen in den Boden? Guter Rat ist auch hier nicht teuer!

 

 

Werkzeug als Scherenschnitt

 

Im Gartengeräteschuppen herrscht immer Ordnung, wenn man das Werkzeug an Schrauben und Haken an einer Wand aufhängt. Damit immer alles an seinem Platz ist, zeichnet man bei der Erstbestückung die Umrisse aller Werkzeuge – wie bei einem Scherenschnitt – nach. Beim Aufräumen ist es so leichter, den richtigen Platz zu finden.

 

 

Spaten mit Maßband

 

Damit man immer weiß wie tief man gerade gräbt, malt man mit einem Lackstift oder einem alten Nagellack ein Maßband auf das Spatenblatt. So sieht man die richtige Tiefe mit einem Blick – zum Beispiel beim Pflanzen von Blumenzwiebeln.

 

Schon probiert? Markieren Sie den Spaten, um die richtige Tiefe für Blumenzwiebel zu sehen.

 

 

Griffe mit Leuchtfarbe

 

Kleines Werkzeug geht oft im Garten verloren, besonders dann, wenn es nostalgische Geräte mit Holzstiel sind. Die Abhilfe ist schnell geschafft: Bringen Sie an mehreren Stellen ein Klebeband in Leuchtfarbe (Orange, Gelb) an, dann finden Sie die kleinen Schaufeln, Rechen (Harken) viel schneller wieder.

 

 

Vielseitiger Gartenschlauch

 

Der Drahtbügel eines Kübels ist bei schwerer Last oft unangenehm, denn er schneidet sich in die Hand regelrecht ein. Ein Stück von einem alten Schlauch bringt Abhilfe: Den Schlauch der Länge nach aufschneiden, über den Metallbügel ziehen und mit wasserfestem Leim füllen. Der Schnitt sollte nach oben zeigen; so wird das Tragen eines Kübels – auch mit schwerer Last – ganz bequem.

Auch ein löchriger Gartenschlauch lässt sich noch weiterverwenden. Stechen Sie noch Löcher dazu und verwenden Sie ihn als Bewässerungsschlauch für die Beete.

 

 

Knickender Schlauch

 

Bei manchem Gartenschlauch gibt es immer wieder Stellen, die abknicken. Meist reicht es schon, diese Stelle mit einem Textilklebeband mehrmals zu umwickeln. Oder man schient die Knickstelle mit einem Kunststoffstück, wie es als Wildschutz bei jungen Bäumen angebracht wird.

 

Erste Hilfe für den Gartenschlauch mittels Knickschutz

 

Perfekte Erde und goldener Kompost

 

(© www.fotolia.de: Kzenon)

 

 

Sag mir, welche Pflanzen bei dir wachsen, und ich sag dir, welche Erde du hast. Es gibt sogenannte Zeigerpflanzen, die klar erkennen lassen, welche Erde man im Garten vorfindet. Ob sandig oder tonig, ob feucht oder trocken – das Allheilmittel zur Bodenverbesserung ist der Kompost, das Gold des Naturgärtners: Er lockert den Boden und sorgt für viel Leben.

 

Die Erde: Grundlage für das Garteln

 

Wer genau hinsieht, kann die unterschiedlichen Bodenverhältnisse auf einem Grundstück gut feststellen, denn die Pflanzen, die sich dort wild angesiedelt haben, lassen Rückschlüsse auf die Bodenart zu. Egal ob lehmig, tonig, sandig oder kalkhaltig, das Mittel für die Bodenverbesserung heißt Humus. Er strukturiert den Boden, versorgt ihn mit Nährstoffen und regt das Bodenleben an.

 

Humose, lockere Erde ist die beste Ausgangsbasis für gutes Wachstum. (© www.Istockphoto.com: GMVozd)

 

Zeigerpflanzen für alle Bodenarten

Diese Pflanzen deuten auf bestimmte Bodenverhältnisse hin:

• Stickstoffreicher Boden: Große Brennnessel, Kletten-Labkraut, Vogelmiere

• Stickstoffarmer Boden: Mauerpfeffer, Wilde Möhre, Hundskamille

• Saurer Boden: Hundskamille, Kleiner Sauerampfer, Heidelbeere

• Alkalischer Boden: Leinkraut, Vogelmiere, Acker-Stiefmütterchen

•Kalkhaltiger Boden: Hahnenfuß, Kuhschelle, Acker-Rittersporn

•Feuchter Boden: Ampfer, Wiesen-Schaumkraut, Trollblume

•Staunässe: Acker-Schachtelhalm, Mädesüß, Huflattich

•Sandboden: Vogelmiere, Königskerze

•Verdichteter Boden: Breitwegerich, Kriechender Hahnenfuß, Gänsefingerkraut

 

 

Das Mädesüß (Filipendula ulmaria) weist auf nasse Bodenverhältnisse hin.(© www.Istockphoto.com: stockcam)

 

 

Erste und auch andauernde Hilfe bei sandigem Boden