Erzählungen 2: In Einfacher Sprache - Edgar Allan Poe - E-Book

Erzählungen 2: In Einfacher Sprache E-Book

Edgar Allan Poe

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Beschreibung

Dieses Buch ist in einfacher Sprache geschrieben. Bei der Übersetzung in einfache Sprache folgen wir weitgehend der Norm DIN 8581-1. Das Buch eignet sich für Leserinnen und Leser, die eine eingeschränkte Lesefähigkeit haben (LRS), Deutsch als Zweitsprache lernen, mit komplexen Texten Schwierigkeiten haben oder einfach ein Buch in kompakter, lesefreundlicher Form genießen wollen. Diese kleine Sammlung umfasst die folgenden Erzählungen von Poe: Das ovale Porträt - Die Maske des roten Todes - Wassergrube und Pendel - Das schwatzende Herz - Die schwarze Katze - Eine Erzählung aus den Ragged Mountains - Lebendig begraben - Die Tatsachen im Falle Waldemar - Das Fass Amontillado - Ligeia.

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Edgar Allan Poe

Erzählungen 2: In Einfacher Sprache

Dieses Buch ist in einfacher Sprache geschrieben. Das Buch eignet sich für Leserinnen und Leser, die eine eingeschränkte Lesefähigkeit haben (LRS), Deutsch als Zweitsprache lernen, mit komplexen Texten Schwierigkeiten haben oder einfach ein Buch in kompakter, lesefreundlicher Form genießen wollen.

Inhaltsverzeichnis

Das ovale Porträt

Die Maske des roten Todes

Wassergrube und Pendel

Das schwatzende Herz

Die schwarze Katze

Eine Erzählung aus den Ragged Mountains

Lebendig begraben

Die Tatsachen im Falle Waldemar

Das Fass Amontillado

Ligeia

Impressum

Das ovale Porträt

Ich liege in einem starken und langen Fieber. Alle Heilmittel, die wir finden, wirken nicht. Mein Diener ist der einzige Mensch bei mir. Er kann mir nicht helfen. Ich kann ihn nicht wegschicken, sonst bleibe ich ganz alleine zurück. Ich habe schon zu viel Blut verloren. Dann erinnere ich mich an das Opium, das bei meinem Tabak liegt. Ich habe angefangen, Tabak mit Opium zu rauchen.

Pedro reicht mir die Tabaksdose. Beim Rauchen ist es egal, wie viel Opium dem Tabak beigemischt ist. Normalerweise fülle ich den Pfeifenkopf zur Hälfte mit einem Gemisch aus Opium und Tabak. Manchmal rauche ich diese Mischung ganz auf, ohne besondere Wirkungen zu spüren. Manchmal fühle ich mich verwirrt, nachdem ich zwei Drittel geraucht habe.

Diesmal ist die Situation anders. Ich habe noch nie Opium geschluckt. Pedro weiß auch nicht, wie viel man nehmen darf. Deshalb muss ich raten, was die richtige Menge ist. Ich habe vor, mit einer sehr kleinen Menge anzufangen. Wenn diese keine Wirkung zeigt, nehme ich noch so eine kleine Menge dazu. So mache ich weiter, bis das Fieber nachlässt oder ich endlich schlafen kann. Ich habe schon lange nicht mehr richtig geschlafen.

Ich bin verwirrt und merke nicht, dass mein Plan vielleicht nicht gut ist. Die Menge Opium, die ich nehmen will, ist viel zu groß. Ich schätze einfach, wie groß das Stück im Vergleich zum ganzen Klumpen ist. So schlucke ich eine Menge, die mir sehr klein erscheint.

Ich bin schwer verletzt gewesen. Deshalb hat mich mein Diener in ein Schloss gebracht. Es ist groß und düster. Es scheint, dass es erst vor kurzem verlassen worden ist. Wir haben uns in einem Zimmer eingerichtet. Das Zimmer ist schön, aber alt. Überall hängen Teppiche und viele verschiedene Bilder in goldenen Rahmen.

Diese Bilder faszinieren mich sehr, vielleicht weil ich ein bisschen verwirrt bin. Ich bitte Pedro, die Fensterläden zu schließen und die Kerzen anzuzünden. Ich will die Vorhänge am Bett öffnen. Ich mache das alles, um die Bilder besser sehen zu können. Ich will auch ein kleines Buch lesen, das ich gefunden habe. In dem Buch steht, was die Bilder bedeuten.

Ich lese und schaue die Bilder lange Zeit an. Es wird Mitternacht. Ich will, dass das Licht besser auf mein Buch fällt. Darum bewege ich die Kerze. Durch die Bewegung leuchtet das Licht auf ein Bild, das ich bisher noch nicht gesehen habe. Es zeigt das Porträt eines jungen Mädchens.

Ich schaue schnell auf das Bild und schließe meine Augen. Ich verstehe nicht sofort, warum ich das mache. Aber dann denke ich darüber nach. Ich habe meine Augen geschlossen, um zu überlegen. Ich will sicherstellen, dass ich mich nicht täusche. Nach einem Moment schaue ich wieder genau hin.

Jetzt bin ich sicher, dass ich wach und bei Verstand bin. Denn als das Licht das erste Mal auf das Bild gefallen ist, bin ich sofort wach geworden.

Das Bild zeigt ein junges Mädchen, nur mit Kopf und Schultern. Die Arme, der Busen und das Haar gehen in dunkle Schatten über, die den Hintergrund bilden. Der Rahmen ist oval und aus vergoldetem Schnitzwerk. Das Bild ist sehr schön gemacht. Aber es ist nicht nur die Schönheit des Bildes oder die Kunst, die mich so tief berührt.

Ich denke lange darüber nach. Ich liege da, schaue das Bild an und versuche zu verstehen, warum es mich so fasziniert. Nach einer Weile glaube ich, das Geheimnis seiner Wirkung zu verstehen. Es liegt in der Lebensähnlichkeit des Ausdrucks, der mich überrascht, verwirrt, erschreckt und überwältigt.

Ich schiebe den Kerzenhalter zurück an seinen Platz. Ich bin beeindruckt. Dann nehme ich das Buch, das über die Bilder erzählt. Ich lese über das Porträt eines sehr schönen Mädchens.

Sie ist fröhlich und voller Lebensfreude. Sie heiratet den Maler, der sehr ernst und seiner Kunst sehr verbunden ist. Sie liebt alles, nur die Kunst nicht. Die Kunst ist für sie wie eine Feindin.

Es schwer für das Mädchen, als ihr Mann sie malt. Sie ist aber geduldig und sitzt viele Wochen in einem dunklen Zimmer. Nur wenig Licht kommt ins Zimmer. Der Maler ist glücklich über seine Arbeit, die immer besser wird. Er ist sehr leidenschaftlich und geht in seiner Kunst auf. Dabei merkt er nicht, dass das schwache Licht im Turmzimmer seiner Frau nicht guttut.

Sie wird immer schwächer, aber beschwert sich nie. Sie lächelt, weil sie sieht, wie glücklich ihr Mann mit seiner Arbeit ist. Er arbeitet Tag und Nacht an ihrem Bild, weil er sie sehr liebt. Das Bild sieht ihr sehr ähnlich. Viele sagen, dass es fast wie ein Wunder ist. Das Bild zeigt, wie gut der Maler ist und wie sehr er sie liebt. Aber als das Bild fast fertig ist, lässt der Maler niemanden mehr ins Zimmer. Er ist so vertieft in seine Arbeit, dass er kaum noch zu seiner Frau schaut.

Er merkt nicht, dass sie immer schwächer wird, während er das Bild malt. Nach vielen Wochen braucht das Bild nur noch ein paar letzte Pinselstriche. In dem Moment, als er das Bild fertigstellt, lebt seine Frau noch einmal auf. Sie flammt wie eine Flamme kurz auf, bevor sie erlischt. Dann ist das Bild fertig und der Maler ist begeistert von seiner Arbeit. Aber als er sich umdreht, um seine Frau anzusehen, ist sie gestorben.

Die Maske des roten Todes

Der rote Tod verbreitet sich im Land. Es ist die Pest. Es ist eine sehr schlimme Krankheit. Die Krankheit beginnt mit starken Schmerzen. Sie führt dazu, dass Blut aus allen Poren kommt. Wer diese Krankheit hat, bekommt rote Flecken überall am Körper. Innerhalb von einer halben Stunde kann diese Krankheit tödlich enden.

Prinz Prospero bleibt trotzdem fröhlich. Er nimmt tausend Freunde mit sich. Er zieht sich mit ihnen in eine große, sichere Abtei zurück. Diese Abtei ist sehr groß und hat eine hohe Mauer mit Eisentoren. Nachdem sie sich dort eingerichtet haben, machen sie die Tore fest zu. So kann niemand mehr rein oder raus kommen. Sie haben genug Vorräte und glauben, dass sie so der Krankheit entkommen können. Sie denken, es bringt nichts, sich jetzt Sorgen zu machen.

Prinz Prospero sorgt für Unterhaltung in seiner Burg. Es gibt Gaukler, Musiker und Tänzer. Sie alle genießen Schönheit und Wein sicher vor der Pest.

Nach einigen Monaten veranstaltet der Prinz einen großen Maskenball. Das Fest ist prächtig, mit viel Reichtum und Freude. Die Räume für das Fest sind besonders gestaltet. Es gibt sieben Räume. Sie bilden nicht wie üblich eine lange Reihe. Sie sind so angeordnet, dass man immer nur in einen Raum gleichzeitig sehen kann. Jeder Raum hat ein großes Fenster, das in der Farbe des Raumes leuchtet. Das erste Zimmer ist blau mit blauen Fenstern. Das nächste ist lila, dann grün, orange, weiß und violett. Das siebte Zimmer ist ganz in Schwarz mit roten Fenstern, die wie Blut aussehen.

Alle Räume sind voll von goldenen Dekorationen, aber es gibt keine Kerzen oder Lampen. Stattdessen stehen draußen vor den Fenstern große Dreifüße mit Feuerschalen, die Licht durch die bunten Fenster in die Räume werfen. Das sorgt für besondere Lichteffekte. Im dunkelsten, schwarz dekorierten Raum macht das Licht durch die roten Fenster alles sehr gruselig. Nur wenige Gäste trauen sich dort hinein.

In diesem Raum steht eine große Standuhr aus Ebenholz. Ihr Pendel bewegt sich schwer und gleichmäßig. Wenn die Uhr die Stunde schlägt, hört man einen tiefen, lauten Ton. Dieser Ton ist so ernst, dass die Musik jedes Mal stoppt und alle zu tanzen aufhören. Die Gäste werden still und sehen besorgt aus, bis der Ton vorbei ist. Dann lachen alle wieder.

Jede Stunde, wenn die große Uhr schlägt, fühlen sich alle kurz unwohl und nachdenklich. Aber abgesehen davon, ist das Fest großartig. Der Prinz hat einen besonderen Geschmack. Er mag ungewöhnliche Farben und Ideen. Einige denken, dass er verrückt ist.

Die Dekoration der sieben Räume ist genau nach seinen Vorstellungen gestaltet worden. Die Maskerade ist sehr ausgefallen, mit viel Pracht und seltsamen Kostümen. Es gibt Masken, die wie verrenkte Figuren oder die Einbildungen eines Verrückten aussehen. Alles ist bunt und lebendig, ohne unangenehm zu sein. Die Räume wirken wie ein Traum, beleuchtet durch das farbige Licht der Feuerbecken.

Wenn die Uhr im schwarzen Raum schlägt, wird es kurz still. Dann lachen alle wieder und die Musik und die Fröhlichkeit kehren zurück. Aber niemand traut sich mehr in den dunkelsten Raum, besonders nicht spät in der Nacht. Dann wirkt das rote Licht noch gespenstischer. Das tiefe Echo der Uhr klingt dort bedrohlicher als in den anderen Räumen.

In den anderen Räumen sind viel Leben und Lärm, bis die Uhr Mitternacht schlägt. Wie vorher wird die Musik leise und der Tanz stoppt plötzlich. Weil die Uhr zwölfmal schlägt, denken die Leute länger nach. Genau dann bemerken einige eine neue, seltsame Maske. Bis zu diesem Moment hat sie noch niemand gesehen. Die Gäste fangen an, leise über diese ungewöhnliche Erscheinung zu sprechen. Schnell wird aus dem Getuschel ein lauter Ausdruck von Angst und Schock.

---ENDE DER LESEPROBE---