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Weitab von den lauten Städten entdeckt der Leser Orte und Motive der Altmark. Die klare, einfache Sprache, der sachliche Tonfall und das knappe Benennen wirken norddeutsch und asketisch. Das Spannungsfeld der Gedichte tangiert zwischen Herkunft und dem Zuhausesein, dem Beginnen und dem Bleiben. Die Gedichte sind unverwechselbar in ihrer Aussage und folgen altmärkischen Traditionen. Als zusätzliche Metapher aquarelliert Ramona Metzing sieben Gedichte.
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Seitenzahl: 27
I
HERKUNFT
GUTEN TAG
UNTERM REGENBERG
DIESES EINMALIGE JAHR MEINER ANKUNFT
MEIN GROSSVATER
HERKUNFT I
HERKUNFT II
HERKUNFT III
AUF DEM WEG NACH ALTENSALZWEDEL ANNO 48
IN DER NASE BACKGERÜCHE
VARIETÉ
DA WAR ICH ZWÖLF
UND ANTONIA 82
LENE
DICKE FRAU IM GARTEN
SEILTÄNZER
UNSER WEG
II
AM GÜRTEL VOM GRÜNEN BAND
VOR NEUNUNDACHTZIG
GRENZLAND
KRANICHTAG IM DRÖMLING
DRÖMLING IM NOVEMBER
GRÜNES BAND
AM GÜRTEL VOM GRÜNEN BAND
RADTOUR AN DER OHRE
UNTERWEGS
MEIN BRUDER DER JAZZ
NACH DEM KONZERT
KAFFEETRINKEN AM POTSDAMER PLATZ
HÖLDERLIN LEBT
ANNA ACHMATOWA; 1920
ROSENLÖCHER
III
WENN ICH KLAVIER HÖR
BLAUE BRIEFE
AQUARELL
WARTEN AUFA
WENN ICH KLAVIER HÖR
MACH MIR DAS HERZ AUF MACH ES ZU
ES WAR SILVESTER
KOMM NIE WIEDER
IM FLIEDERWIND
KIRSCHBAUM AM KARTAG
WINTERTAGE
UMARMUNG
MARIA
DIE FREUNDIN WIRD KOMMEN
BEGEGNUNG NEULICH
IV
FAR AWAY
PARIS ---- MONTMARTRE
IGUACU
TUKAN
GEYSIRE
WESTALPEN
ANKUNFT TOKIO
TRÖDELMARKT IN TOKIO
NULLPUNT TOKIO
ZEN GARTEN
KASBAH BEI MARRAKESCH
V
ZU HAUSE SEIN
SEI GAST MIR
LYRIK
ZU HAUSE SEIN
OKTOBERBLUES
HAUS AM MEER
KATZENWELT
DER NUSSBAUM
ES GEHT NUN DAS JAHR
LETZTES WORT
ANHANG
DIE LYRIKERIN
HOLGER BENKEL: herkunft und fernweh
AQUARELLE
far away today
Unbekannter Tag
Halte mich und
Lass mich gehen
far away far away
today
sitzen
Den Brief der Freundin
Zwischen den Fingern: Gedichte
Zwei drei
Einatmen
Den freien Tag
Unterm Regenberg
Schwimmen lernen in diesem Jahr
Mein Vater in seiner Unordnung
Was die Liebe betraf
Schwängerte meine Mutter
Bevor er sie mahnte zu gehen
Sie lagen nackt
Wo sie mich nicht erkannten
Mein Pate: Die Unruhe
Wies mir Grenzen
Und entließ sich niemals aus mir
Beschürzt fing
Die bleierne Amme
Meinen rosa Körper
In leinene Tücher
Warf ihn
Am dreiundzwanzigsten September
Neunzehnhundertsiebenundfünfzig
Auf das Trampolin des Lebens
War ein hagerer Mann
Er alterte Tag für Tag
Mein Großvater war stolz
Auf mich weißblondes Kind
Dass auch ich ihn liebte
Mein Großvater lag eines nachts
Vor der steinernen Treppe
Seines Hauses
Rot starrten Mutters Augen
Ihr lustiges Tanzkleid
War plötzlich aus Teer
Mein Großvater fuhr tags
Übers bucklige Land
Verteilte Versicherungen
Erzählte von Bauern
Die knurrten
Es war nicht immer so
Mein Großvater starb in einer
Hellbeleuchteten Halle
Da war ich Kind
Noch sah ich ihn sitzen
Auf dem niederen Tisch
Unrasiert scherzen
Während Mutter Teig mengte oder
Butterbrot strich
Neben klappernden Wassereimern
Großvater trieb Mutter
In das kriegsversehrte Feld
Amputierter Rüben
Sie verscharrte den Liebsten dort
Das Amulett
Ließ sie in seiner Hand
Ich war noch ein unbefruchtetes Gewebe
Fünfzehn Jahre vor meiner Ankunft
Indes verdorrten junge Körper
Unter der blutigen Erde
Sperma versiegte
Der Mann saß in einer Ecke
Meinem Großvater nah
Als Krieger Sieger Verlierer erwartet wurden
Großvater nannte meine gealterte Mutter
Tochter
Ihre Augen trafen die Boote des Fremden