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Seit über 40 Jahren ist das Star Trek-Universum ein fester Bestandteil von Film und Fernsehen, sogar Bücher und Computerspiele gibt es zuhauf. Faszinierte Fans in aller Welt treffen sich zu Conventions, tragen Uniformen und schreiben Fanfiction. Doch was genau macht diese Faszination aus? Ist Star Trek eine Utopie, die eine Gesellschaft in ihrer bestmöglichen Form zeigt - also ein Ideal, nach dem wir weltweit streben? Womit identifizieren sich die Fans? In diesem Buch lernt der Leser nicht nur etwas über die weitverzweigte Welt von Star Trek sondern auch darüber, welche Zukunftsvisionen darin stecken. Aus dem Inhalt: Fandom, Science Ficiton oder Utopie, 40 Jahre Star Trek, The Original Series, The Next Generation, Deep Space Nine, Voyager, Enterprise, Star Trek-Filme.
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Seitenzahl: 100
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Impressum:
Copyright © 2013 ScienceFactory
Ein Imprint der GRIN Verlags GmbH
Druck und Bindung: Books on Demand GmbH, Norderstedt, Germany
Coverbild: pixabay.com
Faszination Star Trek
Wie eine Science Fiction Serie
Star Trek – von TOS bis ENT … Ein Essay zum 40jährigen Jubiläum von „Star Trek“ im Jahre 2006 (Essay) von Roman Möhlmann
I. Star Trek – The Original Series (TOS)
II. Star Trek – The Next Generation (TNG)
III. Star Trek – Deep Space Nine (DS9)
IV. Star Trek – Voyager
V. Start Trek – Enterprise
VI. Star Trek – Die Filme
Ist Star Trek eine Utopie? Von Sven Ebel und Andreas Wolfsteller
Einführung
Ist Star Trek eine Utopie?
Das Menschenbild in der Serie Star Trek und Star Trek – The Next Generation
Science Fiction oder Utopie?
Zusammenfassung
Literaturverzeichnis
Das Star Trek Fandom von Christian Goldemann
Vorwort
Science Fiction
Star Trek
Fandom
Zusammenfassung
Quellen
Zitate
2006
Die Originalserie „Star Trek“, erdacht und konzipiert von Gene Roddenberry, war erstmals 1966 im US-amerikanischen Fernsehen zu sehen und blieb bis in die heutige Zeit ein Klassiker der Science Fiction und der modernen Fernsehunterhaltung.
Generationen bereits überdauerte diese mit der unvergesslichen Titelmelodie eingeleitete Serie, die mitten im amerikanischen Vietnamtrauma die Menschen durch einen „Zug zu den Sternen“ dorthin entführte, wo noch nie ein Mensch zuvor gewesen ist.
„Star Trek“, von den Fans heutzutage zur Abgrenzung von den späteren Spin-Offs gerne als „The Original Series“ bezeichnet, prägte mehr als jede andere (Science-Fiction-) Serie die Vision einer positiven Zukunft, in der die Menschheit ihre Gegensätze überwunden hat und voller Ideale das Weltall erforscht – wobei die Erde nur ein Teil einer viele Planeten umfassenden Föderation ist, in der die verschiedensten Spezies und Kulturen in Frieden zusammenleben und kooperieren. Gleichzeitig nahm die Serie den Mythos vom Auszug heldenhafter Protagonisten ins Unbekannte wieder auf, den zuvor lange Zeit die beliebten Wildwest-Sendungen geprägt hatten – der Name des Raumschiffes, auf dem große Teile der Handlung angesiedelt sind, spricht Bände.
An Bord des (in Deutschland titelgebenden) Raumschiffes „Enterprise“, dessen klassische Fünf-Jahres-Mission von 2265–2270 stattfindet, finden wir neben dem vielzitierten handlungstragenden Triumvirat (Captain Kirk, 1. Offizier Mr. Spock, Schiffsarzt Dr. „Pille“ McCoy) sogar eine multinationale Crew – Spock selbst ist gar ein Außerirdischer, ein Vulkanier.
Trotz vieler Anlaufschwierigkeiten und Querelen mit den Produzenten, etablierte Roddenberry schließlich doch viele Ideen seines Konzepts (das seine endgültige Verwirklichung dann Jahrzehnte später in der „Next Generation“ finden sollte) und schuf einen Klassiker, der bis heute von einer gigantischen Fangemeinde als „Kult“ verehrt wird.
Natürlich muss aber auch bedacht werden: Es ist „nur“ eine Fernsehserie, und auch bei „Star Trek“ ist lange nicht alles Gold, was glänzt.
Neben vielen wegweisenden, anspruchsvollen und zum Nachdenken anregenden Episoden (die etablierte Science-Fiction-Themen aufgreifen und moralische Dilemma präsentieren) finden sich leider auch nicht wenige recht langatmige, schlecht inszenierte Folgen mit eher belangloser Handlung (in denen die Helden durch Gladiatorenarenen, Naziplaneten und Spukschlösser wanken). Die Effekte und Kulissen wirken zum Teil sehr billig, selbst für damalige Verhältnisse, Studiolicht, Pappfelsen, Styropor-Aliens und 2D-Raumschlachten waren an der Tagesordnung. Mit dem nötigen Abstand mag man der Serie dadurch aber einen freundschaftlichen Trash-Appeal zusprechen.
Über die Klasse der Darsteller kann ebenso gestritten werden: Für die einen verkörpert William Shatner den Captain James T. Kirk wie eine Schauspielikone, für viele andere agiert er wie ein geltungsbedürftiger Laiendarsteller. Ich möchte es so sagen: Zu ihren Figuren passen die Darsteller, und sie machen ihre Sache recht anständig. Die bereits angesprochene Multinationalität der Crew erschöpft sich leider meist in der guten Absicht, da den Quoten-Nichtamerikanern Uhurah, Sulu und Chekov meist recht wenig zu tun gegeben wird. Einzig der schottische Ingenieur Scotty hat öfters eine tragende Funktion.
Wie dem auch sei, alle Kontroversen hin oder her, das Original „Star Trek“ bleibt Teil der Fernsehgeschichte, und zwar zu Recht ein positiver, da es die heutige Science-Fiction-Welt ohne sie nicht gäbe.
TOS wurde nach nur drei Staffeln eingestellt, erfolgreich wurde es erst in späteren Wiederholungen. Die Serie erlebte in den frühen 70ern ein kurzes Revival als Zeichentrick-Variante, bevor sie 1979 mit „Star Trek – The Motion Picture“ den Sprung in die Kinos schaffte.
Start Trek – The Original Series USA 1966-1969 Regisseure u.a.:
David Alexander, Robert Butler, Marvin J. Chomsky, Marc Daniels, Herschel Daugherty, Lawrence Dobkin, John Erman, Murray Golden, Herb Kenwith, Jud Taylor
Darsteller u.a.:
William Shatner, Leonard Nimoy, DeForest Kelley, James Doohan, Walter Koenig, Nichelle Nichols, George Takei, Majel Barrett, Grace Lee Whitney
„Star Trek – The Next Generation“ (hierzulande seinerzeit: „Raumschiff Enterprise: Das nächste Jahrhundert“) erreichte das Fernsehpublikum erstmals 1987, in einer Zeit, da die Science-Fiction-Welt durch „Star Wars“, „Alien“ und die sporadischen „Star Trek“-Filme um die beliebte Kirk-Crew recht gebunden an das Medium Kino und kaum im TV-Programm vertreten war. Anfängliche Skepsis gegenüber einer neuen Enterprise samt neuer Besatzung, wich nach Sendestart schnell – zu Recht.
Gene Roddenberry ist vor seinem Tod 1991 doch noch gelungen, was ihm bei TOS aufgrund mancher Studiovorgaben noch verwehrt geblieben war: Die Vollendung seines Konzeptes, „seines“ „Star Trek“-Universums, mitsamt einer aktiven Föderation, nun wesentlich differenzierteren Gegnern (v.a. das Portrait solcher Völker wie der Klingonen und Romulaner gelingt nun professioneller), der Technik, den Effekten und der Darstellung der zwischenmenschlichen Interaktion und Beziehungen, ganz so, wie er es immer haben wollte.
Das eigentliche Konzept vom Auszug ins Unbekannte wurde beibehalten und die Handlung ins 24. Jahrhundert verlegt, während das Universum und die meisten Handlungsbögen nun aber wesentlich ausgefeilter wirken. Die bunte Crew wird vom altersweisen Captain Jean-Luc-Picard kommandiert, der einen ruhigen Gegenpol zur Kirk-Figur bietet und einmal mehr der Diplomatie vor der Faust den Vorzug gibt. Bei TNG bekommen aber nun auch die zahlreichen anderen Crewmitglieder und Nebencharaktere viel Zeit eingeräumt, so dass alle Figuren mehr Tiefe gewinnen, sei es der Androide Data, der Klingone Worf oder auch die Betazoide Deanna. Die Figuren werden dabei von fähigen Schauspielern porträtiert, die ihre Rollen glaubhaft rüberbringen.
Die Serie selbst präsentiert eine farbenfrohe Mixtur aus interessanten Einzelfolgen, einfühlsamen Charakterepisoden, spannenden Zweiteilern und dem ein oder anderen lose geknüpften größeren Handlungsbogen. Kontinuität schafft die Serie außerdem durch viele wiederkehrende Charaktere (wie Q, Gowron, Tomalak, um nur einige zu nennen), während sie mit den Borg den bislang wohl furchteinflößendsten Gegner des gesamten Star-Trek-Universums vorgestellt hat.
Insgesamt bietet „The Next Generation“ (das nach Roddenberrys Tod wie das gesamte Franchise vom mittlerweile stark umstrittenen Produzenten Rick Berman weitergeführt wurde) sieben Staffeln lang exzellente Science-Fiction-Unterhaltung, (meist) anspruchs- und niveauvoll, spannend und oftmals auch moralisch und politisch hinterfragend.
Die Serie schaffte es, beim Übergang der 80er in die 90er Jahre ein neuen Science-Fiction-Boom auszulösen, der Unmengen an neuen (qualitativ bis auf wenige Ausnahmen naturgemäß sehr abfallenden) Produktionen der verschiedensten Studios nach sich zog. Doch Paramounts Zugpferd „The Next Generation“ blieb aufgrund erstklassiger Storys, anspruchsvoller Botschaften und Themen, spannender Inszenierung, guter Musik und nicht zuletzt passender Besetzung sowohl in der Gunst der Kritiker als auch bei den Zuschauern an der Spitze.
Auch hier gibt es bei viel Licht natürlich etwas Schatten: Die Serie braucht lange, um in die Gänge zu kommen, mindestens die Hälfte aller Folgen der ersten Staffel wirken wie technisch lustlos aufgepeppte TOS-Episoden. Auch später leistet man sich noch hin und wieder den einen oder anderen qualitativen Lapsus, manche Art der Inszenierung war schon in den 80ern nicht mehr zeitgemäß.
Dennoch: Was hier wirklich zählt, ist die Behandlung der unterschiedlichsten moralischen, politischen, ökonomischen, pädagogischen und humanistischen Problematiken und Themen im spannenden Science-Fiction-Gewand. Da können bei den schwächeren Folgen ruhig beide Augen zugedrückt werden, TNG bleibt erste Klasse.
Start Trek – The Next Generation USA 1987-1994 Regisseure u.a.:
Cliff Bole, Timothy Bond, Rob Bowman, David Carson, Richard Compton, Les Landau, Winrich Kolbe, Kim Manners, Mike Vejar, David Livingston, Marvin Rush
Darsteller u.a.:
Patrick Stewart, Jonathan Frakes, LeVar Burton, Michael Dorn, Gates McFadden, Marina Sirtis, Brent Spiner, Denise Crosby, Colm Meaney, Whoopi Goldberg, Diana Muldaur, Wil Wheaton, Majel Barrett, John de Lancie, Michelle Forbes, Dwight Schultz
Den Erfolg der hauseigenen „Next Generation“ und anderer Genre-Serien vor Augen schickte Paramount parallel zu den Abenteuern von Captain Picard und seiner Crew Anfang der 90er eine weitere Star-Trek-Show ins All: „Deep Space Nine“ war geboren.
Die Serie legte ihren Focus etwas anders als die bisher bekannten Star-Trek-Varianten: Nicht ein umherfliegendes Raumschiff war diesmal Mittelpunkt der Handlung, sondern eine einzelne Raumstation, die durch eine Fügung des Schicksals vom abgelegenen Außenposten zu einem Zentrum der Aufmerksamkeit wird. Nun begaben sich die Helden nicht mehr zu den Problemen, die Probleme kamen zu den Helden.
„Deep Space Nine“, an dieser Serie scheiden sich die Star-Trek- und Fernseh-Geister, wird sie doch gelobt und verdammt gleichermaßen. Dabei besitzt die Serie einiges an Potential und hat weder im Genre allgemein noch im Star-Trek-Kanon eine stiefmütterliche Behandlung verdient.
„Das Element der Bewegung fehlt, daher ist DS9 kein Star Trek“, mäkelten die einen, „zu religiös, düster und kriegerisch, das ist nicht Roddenberry“ moserten die anderen. Nun, bei einer Geschichte auf einer stationären Raumbasis kann das Bewegungs-Element sicherlich zurücktreten, wenn es dennoch im Roddenberry’schen Sinn und Universum spielt, denke ich. Roddenberry ging von einer Harmonie unter den Angehörigen der Föderation aus, ohne große zwischenmenschliche Konflikte; doch Menschen bleiben Menschen mit ihren Stärken und Schwächen, das wurde auch in „The Next Generation“ nicht nur einmal angedeutet. Zudem bekommen wir bei DS9 interessante, spannende Handlungsbögen um politische Konflikte gezeigt, die sich eben nicht nur mit der Föderation, sondern auch mit ihren Randproblemen beschäftigen. Und wer die Düsternis anprangert, den verweise ich z.B. auf die ähnlich gearteten, noch von Roddenberry selbst vor seinem Tod konzipierten TNG-Folgen wie „Die schwarze Seele“ oder „Zeitsprung mit Q“. Auch kriegerische Konflikte, in die die Föderation verwickelt werden könnte, wurden bereits in TOS (Klingonen, Romulaner), erst recht aber in der „Next Generation“ geäußert (Romulaner, Borg, Cardassianer, Klingonischer Bürgerkrieg).
DS9 kommt nach einem soliden Pilotfilm zwar wie bereits TNG anfangs recht schwer in die Gänge, entfaltet aber bereits in den ersten beiden Staffeln interessante Storys. Als die Zuschauergunst aufgrund mancher Langatmigkeiten aber zu Ende der 2. Staffel wegzubrechen drohte, steuerte man die Show in eine nochmals andere Richtung: Ein Schiff kam dazu, um der aus Föderation und Bajoranern bestehenden Crew um Benjamin Sisko mehr Mobilität zu verleihen, und mit dem mächtigen Dominion als Gegner, wurde ein großer Konflikt heraufbeschworen, der die Gesamthandlung bis zum Serienende vorantreiben sollte. All dies und die Entscheidung, den Alpha-Quadranten schließlich in einen großen, verheerenden Krieg zu stürzen, kam nicht von ungefähr, wagten die Autoren doch nun mehr und mehr den für Star Trek recht untypischen Gang zu längeren, umfassenden Handlungsbögen. Hier hat man sich, wie auch beim Gesamtkonzept der Serie, effektiv beim zu Recht vielgelobten Genre-Kollegen „Babylon 5“ bedient. Nun, DS9 haben die dramaturgischen Anleihen vom Straczynski-Epos sicherlich nicht geschadet, gehört der Dominion-Krieg doch mit zum spannendsten, was das Star-Trek-Universum zu bieten hat.
Auch auf darstellerischer Seite machen sich diese Entwicklungen natürlich bemerkbar: Die Serie arbeit mit einem wesentlich größeren Ensemble aus Haupt- und Nebenfiguren, was erlaubt, die Gesamthandlung um einiges facettenreicher zu erzählen.
Abgesehen vom mühevollen Start ist der größte Kritikpunkt, den man an der dritten Star-Trek-Serie üben kann, ihr Ende: Die letzten Folgen und die Auflösungen im Finale enttäuschen angesichts ihrer Einfallslosigkeit. Die Serie hätte nach allem durchaus ein würdigeres Ende verdient. Dennoch, „Deep Space Nine“ hat einen weiteren wichtigen und oftmals epischen Beitrag zur Star-Trek-Mythologie geleistet.
Start Trek – Deep Space Nine USA 1992-1999 Regisseure u.a.:
Cliff Bole, David Carson, James L. Conway, Allan Kroeker, Mike Vejar, Kim Friedman, Les Landau, Winrich Kolbe, David Livingston, Jesús Salvador Treviño
Darsteller u.a.:
Avery Brooks, Rene Auberjonois, Nicole de Boer, Michael Dorn, Terry Farrell, Cirroc Lofton, Colm Meaney, Armin Shimerman, Alexander Siddig, Nana Visitor, Cecily Adams, Marc Alaimo, Philip Anglim, Majel Barrett, Casey Biggs, J.G. Hertzler, Louise Fletcher, Robert O’Reilly, Jeffrey Combs