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Im Angesicht des feuerspeienden Drachens fragte sich Felix, ob es klüger gewesen wäre, an diesem Morgen in die Schule zu gehen und die angekündigte Matheklausur zu schreiben.
Die Wahl zwischen Held + Königreich + Prinzessin und Mathe schien leicht. Leider hatte zu dem Zeitpunkt niemand feuerspeiende Drachen, Seeungeheuer, tödliche Abgründe und das unsäglich Böse selbst erwähnt - ansonsten hätte sich Felix auf jeden Fall anders entschieden. Denn die Prinzessin ist nett - aber gleich für sie sterben klingt nur in Gedichten oder Brian-Adams-Songs gut. Doch zum Glück lassen sich die meisten Probleme einer Märchenwelt mit der Intelligenz und Logik eines cleveren Zwölfjährigen lösen - zumindest hofft Felix das.
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Titel
Infos zum Buch
Entschuldigung des Fehlens von Felix Krollman am Freitag, den 17. November
Ein Wort zum Schluss:
Leseprobe: Drachen Fliegen - Ein fast realistisches Märchen
Über den Autor
Fantasievermerk
Fair Use Vereinbarung
Impressum
Titel
Felix Held in Ausbildung
von Matthias Czarnetzki
Infos zum Buch
Anregungen, Kritiken und Wünsche sind jederzeit herzlich Willkommen. Der direkte Draht zum Autor: MCzarnetzki.de
Entschuldigung des Fehlens von Felix Krollman am Freitag, den 17. November
Sehr geehrter Herr Lehrer, sicher haben Sie bemerkt, dass ich am Freitag nicht im Unterricht war und dadurch leider die angekündigte Mathematikklausur versäumt habe. Ich könnte jetzt eine halbwegs glaubwürdige Ausrede erfinden oder ein gefälschtes ärztliches Attest vorlegen, aber Sie sagen ja immer, die Wahrheit wird von Ihnen am wenigsten bestraft und kommt sowieso ans Licht. Deshalb will ich möglichst genau schildern, welche Ereignisse mein Erscheinen verhinderten.
Wie Sie sich bestimmt erinnern, war dieser Freitag relativ kühl und es nieselte. Da mir am Vorabend beim Weckerstellen ein Fehler in der Disposition bezüglich der Weckzeit unterlaufen war, wurde es sehr eng mit der Zeit. Nun hätte ich es mit einer geringfügigen Verspätung doch noch zur Schule schaffen können, aber wie gesagt, es war kühl. Und meine Mami sagt immer, wenn es kühl ist, nimm einen Schal. Den hatte ich in der Eile meines Aufbruches glatt vergessen, deshalb musste ich noch einmal umkehren, schließlich bin ich gut erzogen und kann die Anweisung meiner um mich besorgten Mami nicht einfach ignorieren. Deshalb konnte ich nicht wie gewohnt mit meinen Freunden zur Schule gehen. Zu Hause war leider niemand mehr da, denn, wie Sie wissen, arbeiten meine Eltern beide, obwohl meine Mami nur halbe Tage. Ich musste deshalb allein nach dem Schal suchen, den ich nicht gleich fand, weil meine Mami am Tag zuvor aufgeräumt hatte. Ich finde übrigens nie etwas von meinen Sachen, wenn meine Mami aufgeräumt hat. Vollkommen unvermutet hatte Mami den Schal gut sichtbar an der Flurgarderobe aufgehängt. Deshalb dauerte die Suche auch etwas länger. Danach verließ ich schnurstracks das Haus, um nicht zuviel vom Unterricht zu versäumen. Ich schloss gerade die Haustür zu, als ich hinter mir eine Stimme hörte. Da sie schon einige Hausbesuche bei uns gemacht haben, wissen sie ja, dass unser Haus etwas abseits in einer kleinen Buschoase liegt. Ich vermutete, dass sich eine kriminelle Gestalt in diesem Gebüsch versteckte und auf die Gelegenheit wartete, ein schwaches, wehrloses Kind zu überfallen und den Hausschlüssel zu rauben. Ich drehte mich also blitzschnell um und wollte dem Gegner durch einen speziell trainierten Kampfschrei Angst einjagen. Doch als ich Auge und Auge mit dem Unhold stand, blieb mir der Schrei im Hals stecken. In diesen Sekunden wiederholte das Wesen seine Frage. "Could you please helping me?" Ich habe mir von meinem Papa später sagen lassen, dass das in einem grammatikalisch unzulässigen Englisch so etwas wie "Kannst du mir bitte helfen?" heißen sollte, aber selbst wenn ich Englisch so gut könnte, hätte mir das im Moment kaum geholfen. Ich war nämlich völlig baff. Denn vor mit stand ein ausgewachsener Troll! Glauben Sie nicht, dass das nur ein Produkt meiner Phantasie war oder ich Ihnen was vorschwindeln will! Nein, da war wirklich ein Troll! Ich wusste sofort, dass das einer ist, obwohl ich vorher noch nie einen gesehen hatte. In diesem Moment war ich mir aber nicht der Einzigartigkeit meines Erlebnisses bewusst sondern eher dessen, dass die gewaltige, gut anderthalb Meter lange und mindestens hundert Kilo schwere Keule, die er über seiner Schulter trug, mir im Ernstfall empfindlich weh tun könnte. Und genau in diesem Moment nahm er das Ding von der Schulter und mir wurde schwarz vor Augen. Naja, Urglat (das ist sein Name) hat später beteuert, dass er die Keule nur absetzen wollte, um mir die Hand zu geben. Ehrlich gesagt, er ist auch ganz anders als die Trolle, von denen man sonst so liest. Er ist nett, freundlich und vollkommen harmlos, wenn er genug gegessen hat. Das Nächste, was ich mitbekam, war, dass mich Urglat wie eine Feder hoch hob (er ist furchtbar stark, falls ich das noch nicht erwähnt hatte) und in die Büsche trug. Dort sah ich etwas, was mich an einen Riss in unserem Raum-Zeit-Kontinuum erinnerte. Ich spürte ein eigenartiges Kribbeln vom Scheitel bis zur Sohle, als mich Urglat durch diesen Riss trug, so, als würde man in eine Wasseroberfläche eintauchen, nur dass hinter der Oberfläche kein Wasser, sondern ein anderes Universum war. Die Erkenntnis, in ein Paralleluniversum verschleppt, in der Gewalt eines übermächtigen Feindes zu sein und nur geringe Hoffnungen zu haben, nach Hause zurückzukehren, waren zuviel für meine empfindliche Psyche. Mit anderen Worten, ich fiel in Ohnmacht. Schon wieder.
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
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