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Arthur Schnitzler hat mit dem Leutnant Gustl den Inneren Monolog in die deutschsprachige Literatur gebracht. In Fräulein Else führt er dies Prinzip weiter. Wir erleben die letzten Stunden der neunzehnjährigen Else, so wie sie sie selber erlebt. Es zeigt die übersteigerte Schamhaftigkeit eines jungen Mädchens an der Schwelle zum Frausein. Tief zerrissen zwischen den Erwartungen, die ein Aufwachsen im großbürgerlichen Millieu Wiens in ihr erzeugt hat und der bitter-profanen Realität, die ihr Mündelgelder veruntreuender Vater ihr beschert, weiß Else zuletzt keinen Ausweg. Neben dem kompletten Text, ist ein Glossar und eine Kurzbiografie Schnitzlers enthalten.
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Seitenzahl: 133
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Arthur Schnitzler
Fräulein Else
»Du willst wirklich nicht mehr weiterspielen, Else?« – »Nein, Paul, ich kann nicht mehr. Adieu. – Auf Wiedersehen, gnädige Frau.« – »Aber, Else, sagen Sie mir doch: Frau Cissy. – Oder lieber noch: Cissy, ganz einfach.« – »Auf Wiedersehen, Frau Cissy.« – »Aber warum gehen Sie denn schon, Else? Es sind noch volle zwei Stunden bis zum Dinner.« – »Spielen Sie nur Ihr Single1 mit Paul, Frau Cissy, mit mir ist's doch heut' wahrhaftig kein Vergnügen.« – »Lassen Sie sie, gnädige Frau, sie hat heut' ihren ungnädigen Tag. – Steht dir übrigens ausgezeichnet zu Gesicht, das Ungnädigsein, Else. – Und der rote Sweater2noch besser.« – »Bei Blau wirst du hoffentlich mehr Gnade finden, Paul. Adieu.«
Das war ein ganz guter Abgang. Hoffentlich glauben die Zwei nicht, dass ich eifersüchtig bin. – dass sie was miteinander haben, Cousin Paul und Cissy Mohr, darauf schwör' ich. Nichts auf der Welt ist mir gleichgültiger. – Nun wende ich mich noch einmal um und winke ihnen zu. Winke und lächle. Sehe ich nun gnädig aus? – Ach Gott, sie spielen schon wieder. Eigentlich spiele ich besser als Cissy Mohr; und Paul ist auch nicht gerade ein Matador . Aber gut sieht er aus – mit dem offenen Kragen und dem Bösen-Jungen-Gesicht. Wenn er nur weniger affektiert wäre. Brauchst keine Angst zu haben, Tante Emma ...
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