Friedel - Otto Kraz - E-Book

Friedel E-Book

Otto Kraz

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Beschreibung

"Friedel" ist die Geschichte eines Professors in der frühen Zeit der großen naturwissenschaftlichen Entdeckungen, der sich im geheimen Selbstversuch mit einem von ihm entwickelten Trank um rund 10 Jahre verjüngen will, sich aber dabei dummerweise in einen 40 Jahre jüngeren 12jährigen Jungen verwandelt und dann - gefangen in der damaligen Zeit - notgedrungen in ein Waisenhaus muss ... Ein 50jähriger Professor im Körper eines Schulbuben. Dies ist die verworrene Geschichte um Wünsche, Träume und das Leben an sich. Es ist eine Geschichte für Grundschüler:innen, die einen "kleinen" Nebeneffekt besitzt: Man kann sie lesend mithören ... ein Hörbuch der besonderen Art. Denn die Seite und die Spalte wird im Hörtext angesagt, sodass man sich mit den einzelnen Seiten-mp3-Dateien zum Download leicht im Buch zurechtfindet. Das Ziel: Lauschlesen, Lauschlesen, Lauschlesen, Lauschlesen ... Denn was altmodisch klingt, ist auch heute noch Realität: Flüssig lesen lernt man durch Üben, Üben, Üben ... bei den einen geht das RuckZuck, bei den anderen langsamer ... Nur dass die anderen heutzutage Hörbücher in riesiger Zahl zur Auswahl haben ... Die aber leider keine Lauschlesen-Bücher sind, die man leicht mitlesen kann. Und Hören ist leider viel leichter als Lesen, weil man ja das Hören durch Üben, Üben Üben schon frühzeitig als Kleinkind gelernt hat. Der kleine Mensch will natürlich lernen, dabei sein und über das Hören die Welt drumherum verstehen. Manche Babys und Kleinkinder lernen das RuckZuck, andere eben langsamer ... aber am Ende hören alle wunderbar, verstehen es und können mitreden. Hören und Sprechen hat die Evolution geschickt eingepackt, ohne dass man als Mensch merkt, welche Höchstleistung dahintersteckt. Lesen lernen dagegen ist eine Höchstleistung der Moderne, die man heftig merkt, weil man sie zu Beginn sehr bewusst und meist als sehr mühsam empfindet. Lesen ist keine natürliche Fähigkeit, sie muss trainiert werden. Hörbücher nehmen jungen Menschen das natürliche Ziel ab, wundervolle Geschichten nicht nur vorgelesen zu bekommen, sondern selbst lesen zu können. Fernsehen und andere Medien tun ihr Übriges. Wer es in der Grundschule nicht mit RuckZuck schafft, der gehört leicht zu den 25% von Menschen, die nach der 4. Klasse nicht genügend lesen können, um Texte zu verstehen und denen damit die Türe in die Welt der Bildung häufig verschlossen bleibt. Nach der neuesten IGLU-Studie ist das tatsächlich jede:r vierte Viertklässler:in.

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Inhaltsverzeichnis

LAUSCHLESEN-DIE IDEE

LAUSCHLESEN-DIE UMSETZUNG

Vorwort

Erstes Kapitel

Zweites Kapitel

Drittes Kapitel

Viertes Kapitel

Fünftes Kapitel

Sechstes Kapitel

Siebtes Kapitel

Schluss

LAUSCHLESEN-DIE IDEE

„Friedel“ ist die Geschichte eines Professors in der frühen Zeit der großen naturwissenschaftlichen Entdeckungen, der sich im geheimen Selbstversuch mit einem von ihm entwickelten Trank um rund 10 Jahre verjüngen will, sich aber dabei dummerweise in einen 40 Jahre jüngeren 12jährigen Jungen verwandelt und dann - gefangen in der damaligen Zeit - notgedrungen in ein Waisenhaus muss ...

Ein 50 jähriger Professor im Körper eines Schulbuben.

Dies ist die verworrene Geschichte um Wünsche, Träume und das Leben an sich. Es ist eine Geschichte für Grundschüler:innen, die einen „kleinen“ Nebeneffekt besitzt: Man kann sie lesend mithören ... ein Hörbuch der besonderen Art. Denn die Seite und die Spalte wird im Hörtext angesagt, sodass man sich mit den einzelnen Seiten-mp3-Dateien zum Download leicht im Buch zurechtfindet. Das Ziel:

Lauschlesen, Lauschlesen, Lauschlesen, Lauschlesen ... Denn was altmodisch klingt, ist auch heute noch Realität:

Flüssig lesen lernt man durch Üben, Üben, Üben ... bei den einen geht das RuckZuck, bei den anderen langsamer ... Nur dass die anderen heutzutage Hörbücher in riesiger Zahl zur Auswahl haben ... Die aber leider keine Lauschlesen-Bücher sind, die man leicht mitlesen kann. Und Hören ist leider viel leichter als Lesen, weil man ja das Hören durch Üben, Üben Üben schon frühzeitig als Kleinkind gelernt hat. Der kleine Mensch will natürlich lernen, dabei sein und über das Hören die Welt drumherum verstehen.

Manche Babys und Kleinkinder lernen das RuckZuck, andere eben langsamer ... aber am Ende hören alle wunderbar, verstehen es und können mitreden.

Hören und Sprechen hat die Evolution geschickt eingepackt, ohne dass man als Mensch merkt, welche Höchstleistung dahintersteckt. Lesen lernen dagegen ist eine Höchstleistung der Moderne, die man heftig merkt, weil man sie zu Beginn sehr bewusst und meist als sehr mühsam empfindet.

Lesen ist keine natürliche Fähigkeit, sie muss trainiert werden.

Hörbücher nehmen jungen Menschen das natürliche Ziel ab, wundervolle Geschichten nicht nur vorgelesen zu bekommen, sondern selbst lesen zu können. Fernsehen und andere Medien tun ihr Übriges. Wer es in der Grundschule nicht mit RuckZuck schafft, der gehört leicht zu den 25% von Menschen, die nach der 4.

Klasse nicht genügend lesen können, um Texte zu verstehen und denen damit die Türe in die Welt der Bildung häufig verschlossen bleibt. Nach der neuesten IGLU-Studie ist das tatsächlich jede:r vierte Viertklässler:in.

Deshalb: Macht aus allen wunderbaren Hörbüchern Lauschlesen-Bücher - man könnte damit viel verändern.

LAUSCHLESEN-DIE UMSETZUNG

Lauschlesen ist eine einfache Sache für jeden jungen Menschen, der lesen lernen will.

Der junge Leistungsträger von morgen muss nur eines dabei wissen: Lesen muss man üben, üben, üben, üben, üben .

Also sollte man z.B. bewusst und oft Lauschlesenbücher lauschend lesen.

In einem Hörbuch sagt niemand, auf welcher Seite man sich befindet.

Lauschlesen-Projekte müssen zwei Dinge besitzen: Das Buch zum Lesen und die mp3-Dateien mit Ansagen für die einzelnen Seiten und Spalten, damit die Lauschleser:innen niederschwellig mitlesen können.

Damit kind das Buch nimmt und umgehend damit lauschlesen kann.

Die Umsetzung mit diesem Lauschlesen-Buch „Friedel“ geht so:

Erstens: Die mp3 Dateien herunterladen.

Zweitens: Einen mp3-Player mit den mp3-Dateien bestücken.

Drittens: Das Buch nehmen und dann dem:der jungen Lauschleser:in in die Hand drücken ...

Der mp3s -Link

Mein Tipp: Es gibt ganz einfache und billige mp3 Player ( unter 10 Euro samt Mini-Speicherkarte), die genau zum Hörlesen passen.

Ein Buch, ein mp3 Player.

Möglichst niederschwellig.

Einschalten, loslegen. Direkt beim Buch lagern. Nur ein Buchtext auf einem mp3 Player direkt beim Buch, ist eine Idee. Ausprobieren angesagt. Experimentieren angesagt.

Lauschlesen gibt es noch nicht lange.

Aber es geht um einen uralten Trick, der leider in der heutigen Zeit nicht mehr so gut ankommt: Üben, üben, üben, üben, üben, üben, üben, üben, üben ...

Ich weiß, das ist nicht sehr modern. Vielleicht wird es ja das Lauschlesen.

Otto Kraz 2023

Vorwort

Diese Geschichte spielt in einer Zeit, in der noch lange nicht alles erfunden war, aber so ziemlich alles möglich erschien, dass man es über kurz oder lang erfinden würde.

Diese Geschichte spielt in einer Zeit, als es noch lange kein elektrisches Licht gab, aber das elektrische Licht schon einige Zeit in den Köpfen von ein paar Erfinder brannte.

Diese Geschichte spielt lange vor unserer Zeit, und doch erscheint alles noch gar nicht so lange her.

Manchmal kommt es mir vor, als wäre es gerade gestern gewesen.

Wo sie spielt, die Geschichte?

Na nebenan. Bei diesen kleinen Häusern. Du weißt schon.

Da wo die Jungen vom Waisenhaus immer Fußball spielten.

Erstes Kapitel

„He alter Mann, pass bloß auf! Wir sind mitten in einem wichtigen Spiel. Und du bist mitten auf unserem Spielfeld“ Ein ziemlich unförmiger Ball, der möglicherweise noch nie in seinem Leben einer Kugel ähnlich war, möglicherweise die Vorstufe eines Baseballs, flog auf einen älteren Herrn zu. Schlaksiger Schritt.

Leicht ergraut. Er wirkte völlig abwesend. „Warum sind Jungen immer so laut?“ dachte er. Da war es schon geschehen.

Ein dumpfes Scheppern in seiner Tasche. „Es hat geklirrt. In meiner Tasche hat es geklirrt. Elende Bande. Was habt ihr gemacht?“

Eine orangerote Flüssigkeit tropfte gemächlich aus der braunen Ledertasche mit den silbernen Nieten.

„Eine Katastrophe. Wer ersetzt mir den Schaden? Das ist unbezahlbar.

Ich werde euch anzeigen.“ Blutrot im Gesicht öffnete er seine Tasche, schrie, machte sie wieder zu und wollte etwas sagen. Er bewegte aber nur den Mund. Ähnlich wie ein Fisch im Aquarium, meinte später einer der kickenden Jungen. Jetzt allerdings war es so still, dass man die Vögel zwitschern hörte. Es war, als würden alle Fußballspieler auf einmal die Luft anhalten.

Bis einer von ihnen leise meinte: „Also wenn ich mir das so anhöre, dann sollten wir vielleicht doch,“ Pause „...denn es scheint sehr schlimm zu sein,“ Pause. Und dann ziemlich laut: „... aber wenn ich ehrlich bin: Es ist eine Schweinerei, wie Sie unser Spielfeld mit Ihrer schrecklichen Flüssigkeit verdrecken. Wir spielen hier Fußball, falls Sie das bemerkt haben.

Vielleicht sollten Sie sich bei uns entschuldigen. Bitte.“

Der dies sagte, war 13 Jahre alt. Der sich dies anhörte war vierzig Jahre älter. Der dies sagte war Erich Lohmeyer.

Waise. Der sich dies sagen lassen musste war Professor Dr. Friedel Brückmann.

Erich Lohmeier war froh, dass er das „Bitte“ so souverän über die Lippen bekommen hatte. Erich konnte das „Bitte“ einsetzen wie eine Waffe. Der Professor machte ein paar Mundbewegungen – fischähnlich, wir hatten das schon – und verließ fluchtartig den Bolzplatz, abscheuliches Hohngelächter im Rücken.

„Herr Brückmann“. Trude durfte den Professor einfach Herr Brückmann nennen.

„Sonst dauert das immer so lange. Herr Professor Dr.

Brückmann, soll ich eine Kaffee aufsetzen? hört sich einfach komisch an.“ meinte der Professor vor vielen Jahren.

Trude war schon sehr lange seine Haushälterin. „Herr Brückmann“, begann Trude ernst. Wenn Sie schon mit einer tropfenden Ledertasche in diesen Räumen verschwinden, zu denen ich keinen Zugang habe, dann putzen Sie aber bitte den Boden auf. Ich mag mir gar nicht vorstellen, wie es dort aussieht. Und lüften Sie wenigstens.“ Wenn es um Sauberkeit ging, konnte Frau Trude sehr streng sein.

Die Tür zum Labor des Hauses Brückmann fiel ins Schloss.

„Jetzt bin ich schon seit 12 Jahren Ihre Haushälterin und Sie haben immer noch Geheimnisse vor mir.

Das finde ich eigentlich lächerlich. Finde ich eigentlich,“ rief sie ihm hinterher. Kein Laut drang aus der Tür.

Später verlor der Professor auch kein Wort über diesen Vorfall. Es war, wie es war.

Die Tür blieb zu und Trude blieb draußen.

- - - - - - - -

„Na, ist dein Vater ein stinkender Tagelöhner gewesen? Kein Wunder, dass du auch so stinkst.“ Dicke Tränen stiegen dem 9-jährigen Balduin in die Augen. „ Mein Vater war ein anständiger Bauer, das weißt du ganz genau. Ich will nicht wissen, was dein Vater so gewesen ist.

Bevor er in die Klapse kam?“

Erich bekam diesen starren Blick, wenn jemand seinen Vater ansprach. Balduin fing eine solch schallende Ohrfeige, dass er vom Stuhl kippte. „Sag bloß nichts Schlechtes über meinen Vater, sonst kannst du dich auf dem Friedhof wiederfinden.“

„Er darf alles sagen, aber wenn man mal bei ihm ....“ tuschelte der kleine Gottfried . „Willst du auch meine Faust spüren?“ herrschte ihn Erich an. „Kein Problem. Wenn sich jemand mit mir anlegen will, dann soll er das ruhig sagen. Dann gehen wir raus und klären es. Endgültig.“

Eisige Stille im Raum. Zwei Jungen feixten. „Komm lass diesen Hosenscheißer, Erich.

Gehen wir ein bisschen in die Stadt, um unseren Spaß zu haben.“ Die Jungen waren keine 13 Jahre alt, aber sprachen wie Halbstarke.

Erich zog seine schwarzen ausgefransten Lederhosen zurecht, fuhr sich auffällig mit der linken Hand durch seine fettigen Locken . „In einer Viertelstunde am Treffpunkt. Auf die Ritter der Südens!“ – „Auf die Ritter des Südens!“ riefen alle vier Jungen im Chor.

- - - - - - - -

„Unglaublich, in England fährt jetzt schon der erste Personenzug der Welt. Alle reden davon. Noch ein paar Jahre und die Postkutsche gehört der Vergangenheit an.“

Professor Friedel Brückmann träumte vor sich hin, während er vorsichtig mit einer Pipette Tropfen um Tropfen einer grünlichen Flüssigkeit in ein Reagenzglas perlen ließ. In ein paar Jahren würde es ihm mit seiner Erfindung ähnlich gehen. „Der Brückmann Effekt,“ so würde man sagen.

„Der Brückmann Effekt, das war der Durchbruch.“

Die Flüssigkeit im Reagenzglas blubbert leise vor sich hin. Ein wenig Rauch stieg auf.

Offensichtlich hatte sie sich erhitzt. Hinter den blassgrün gestreiften Gardinen wurde es Abend.

Der Raum mit seinen dunklen Holzregalen versank im Dunkel. Die Petroleumlampe musste er heller stellen, damit er die Hydraulik seiner Pumpen besser beobachten konnte.

Professor Brückmann konnte auf die neuesten Erkenntnisse seines Kollegen Julius Bracksen zurückgreifen.

Fachmann für Elektrizitätsphänomene.

„Friedel“ hatte der einmal zu ihm gesagt. “Du kannst dir gar nicht vorstellen, was mein elektrischer Strom mit deinen Chemikalien alles anstellen würde.“

Er konnte es sich in der Zwischenzeit gut vorstellen.

Er war nahe am Ziel. Noch ein, zwei Untersuchungen, dann würde er den Stoff an sich selbst ausprobieren. Ein wenig mulmig war ihm, zugegeben.

Aber er glaubte an sich.

Hydraulik, Elektrik und Biochemie .. das war die perfekte Kombination für sein Jahrhundertwerk.