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Der Earl von Bockwutcastle erzählt. Ehrlich, subjektiv und doch fundiert, autobiografisch polarisierend reflektiert die wörtliche Rede das Weltgeschehen. Heil Corona! Zeitgenössische Fäkalsprache trifft fiskalhistorische Theorie. Fuck, Geld regiert die Welt. Die schöne Welt. Wir halten uns für Protagonisten und sind doch nur zu Gast. Zu Gast im Garten Eden - oder eben zu Besuch auf Bockwutcastle. Wenn das stabilste System instabil wird; Wenn es keinen Halt mehr gibt; Wenn die Politik eine Marionette des Systems ist; Wenn das System nicht mehr sozial sein kann; Wenn sozial nicht gleich Solidarität bedeutet; Wenn wir unser eigener Feind sind; Wenn Fragen die neuen Antworten sind ... Dann sind die aktuellen Gedanken der Alten die Weisheiten von morgen. Noch sind die Gedanken frei. Der Earl spricht es aus, bringt es auf den Punkt. Punkt.
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Seitenzahl: 70
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Der Earl von Bockwutcastle hatte sich bereits vor vielen Jahren aus dem öffentlichen Leben zurückgezogen. Genau genommen in den Jahren der Weimarer Republik. Der edle, ursprünglich schuldenfreie Adel hatte abgewirtschaftet.
Der erste Weltkrieg ließ in Europa sozialistische Räterepubliken wie Pilze aus dem Boden schießen, denn die Menschen hatten die Nase voll von Ausbeutung und Krieg.
Lenin propagierte die Idee vom Selbstbestimmungsrecht der Völker und US-Präsident Wilson legte diese Idee seinen Friedensbemühungen nach dem 1. Weltkrieg zu Grunde.
Das Selbstbestimmungsrecht der Völker ist ein Grundrecht des Völkerrechts! Es garantiert, dass ein Volk, u.a. frei über seine Staatsform und seine wirtschaftliche, soziale und kulturelle Entwicklung entscheiden kann!
Mein Interesse für Geschichte und meine Fragen in der sich überstülpenden Corona-Krise waren es, die mich dazu bewegten, ihn, den Earl von Bockwutcastle zu besuchen.
Das SARS-CoV-2 Virus ist ein gefährliches Virus, vielleicht für 1 % der Bevölkerung. 2 % bis 4 % der intensivmedizinischen Kapazitäten wurden 2020, unter Beachtung großer regionaler Unterschiede, genutzt! Dennoch wurde der Teufel an die Wand gemalt.
Wie weit gehen sie? Gehen sie über Leichen?
Völlig abgeschirmt, nur durch eine winzige Pforte erreichbar, lebte der Earl mit seiner Familie, verborgen hinter riesigen Hecken, im Grunde genommen unsichtbar, in seinem kleinen Schloss.
Der wüste, dornige Bewuchs erinnerte mich an „Dornröschen“.
Ein Ziergiebel mit dem vergoldeten Wappen der Familie, verwies heraldisch auf sein königliches Blut und eine weit über tausendjährige Geschichte.
Vielleicht fände ich hier Antworten, außerhalb der über Medien gesteuerten Welt. Immerhin ging es in der Corona Pandemie um Leben und Tod.
Die Angst vor dem Virus und die Suche nach Antworten in der weltweiten Krise spaltete die Gesellschaft wie kaum zuvor.
Ich hatte über einen gemeinsamen Freund vom Earl von Bockwutcastle erfahren, mich via E-Mail angemeldet und dem Earl mein Anliegen geschildert.
So stand ich nun vor dieser kleinen hölzernen Pforte, die mich eher an eine billige Baumarkttür erinnerte.
Ein kleines Loch mit einem metallischen Ring ließ mich vermuten, dass sich darinnen, in diesem tiefen Loch, ein Klingelknopf befände. Zögerlich steckte ich, eher etwas ängstlich, meinen Zeigefinger hinein, spürte die Oberfläche eines kleinen Knopfes und drückte.
Ein Feedback war nicht zu vernehmen und so wartete ich. Es passierte nichts. Gerade als ich bereits mehrmals den Knopf gedrückt hatte, hörte ich eine angenehme Stimme: „Ist da jemand?“
„Ja“, antwortete ich.
„Sorry, war im Hühnerstall die Eier holen! Einen Moment bitte“.
Ich vernahm das Klappern eines großen Schlüsselbundes, dann das Geräusch eines Riegels und die kleine, etwas schräg eingebaute Tür pendelte mir, den Gesetzen der Gravitation folgend, entgegen, sodass ich einen Schritt zurücktreten musste und fast über eine aus dem Boden ragende Wurzel gestürzt wäre.
„Geben Sie acht, da ist eine Wurzel!“
Freundlich lächelnd, mit einem: „Herzlich Willkommen auf Bockwutcastle!“ und einer leichten Verbeugung, bat er mich hinein, wobei der kleine, gemauerte und langgezogene Gang, welcher sich nach dem Öffnen der Tür auftat, so schmal und dessen Überdachung so niedrig war, dass wir nur nacheinander gehen konnten und ich den Kopf lieber etwas einzog.
„Passen Sie bitte mit Ihrem Kopf auf. Sie wären nicht der Erste!“
Der Eingang zum Laubengang vor dem Haus war noch schmaler und ließ vermuten, dass etwas beleibtere Zeitgenossen den Earl auf diesem Wege nicht besuchen konnten.
Als hätte er meinen Gedanken geahnt, deutete er mit der Hand auf einen Weg der jenseits eines großen Teiches und hinter kleinen Fachwerkgebäuden entlang, zur gegenüberliegenden Seite des Laubenganges führte, dessen Durchgang etwas breiter war.
„Kommen Sie“!
Wir betraten das Wohnhaus des Earls und seiner Familie. Gleich der erste Raum, mit einem schönen Blick durch zwei über die Zimmerecke eingebaute Fenster, deutete auf einen besonderen Lebensstil.
Während ich durch das eine Fenster den durch üppigen und freien Bewuchs geprägten Garten und den schmalen Gang an der Pforte sehen konnte, eröffnete sich dem Betrachter auf der anderen Seite ein herrlicher Blick unter dem Laubengang hindurch, auf den großen Teich, mit seinen kleinen, märchenhaften Gebäuden ringsherum.
Ein kleines gelbes Schild mit dem Abbild einer Eule, signalisierte ein besonderes Leben.
Auffallend erschien mir die paradiesische Anordnung, in der das Wasser der Mittelpunkt allen Lebens und der Mensch am Rande mit seiner Behausung platziert wurde.
Auf der gegenüberliegenden Seite des Teiches, hinter einem gepflasterten Weg, begrenzte eine lange Klostermauer mit Dachsteinen gedeckt, den Blick.
Überhaupt konnte man von hier drinnen keine nachbarlichen Gebäude sehen.
Nur der Himmel wölbte sich, mich an ein Planetarium erinnernd, schützend über das bescheiden anmutende Anwesen.
Im Raum selbst stand ein langer schwerer Tisch aus Eichenholz und darum sieben Stühle.
Das Mobiliar erinnerte an ein Speisezimmer das allerdings weniger von gutem Geschirr als von einer Vielzahl von Büchern gezeichnet wurde.
Die Decke war mit einheimischen Vögeln bemalt und von fein strukturiertem, eichenholzfarbigem Stuck eingefasst. Aus dem gemalten Himmel erhob sich in der Raummitte ein Dom mit vergoldeten Rand, aus dem ein hölzerner Kronleuchter die Mitte der Tafel markierte.
Ein Ofen mit grünen Schlosskacheln ließ für kühlere Tage Gemütlichkeit vermuten.
„Das ist der Rest!“ Er breitet die Arme aus, zeigte hinaus in den Garten und zog mit der Hand einen Kreis.
„Der Rest?“
„Ja, unsere Familie ist sehr alt. Einst bekamen wir von unserer Kaiserin Land. Übrigens war sie ihrem Gemahl, Kaiser Otto dem Großen, völlig gleichgestellt.
Wir organisierten die Arbeit und entwickelten die Marktgemeinden. Jahrhunderte konnten wir uns davon ernähren. Doch dann kam Barbarossa, dann Napoleon und dann „die“ hier, enteigneten und beliehen alles.
Wer das meiste Geld hat und am besten bescheißt…das können Sie sich an fünf Fingern abzählen, dass dies einmal ein Ende haben wird. Die Märkte werden größer, sind umkämpft und beginnen zu rotieren. Ein teurer, auch noch überschuldeter Reichtum. Ein Reichtum der uns nicht so richtig gehört? Ein ständiger Kampf um die Kreditwürdigkeit “.
„Schulden, Schulden, Schulden!“
„Es ist sehr interessant, dass sich die Menschen, im Prinzip Tag und Nacht mit der Corona Pandemie beschäftigen und nicht wahrhaben wollen, dass es um ihre Ernährung und ihr Überleben geht.
Die Menschheit sitzt in einem Auto und spürt keinen Gegenwind. Wir alle fliegen mit 160 Tausend durch das All und die ganze Galaxie mit Millionen Kilometer pro Stunde. Und, merken wir davon etwas? Nein.
Genauso verhält es sich mit Corona. Wir leben in einer gestreckten Wirtschafts- und Finanzkrise, in einem weltweiten Kampf um die Vorherrschaft auf unserem Planeten, wenn Sie wollen, in diesem Auto, mit dem wir dahin rasen.
Die Menschheit bindet, trotz zunehmender Rohstoffermanglung, unglaubliche Mengen an Ressourcen in Vernichtungswaffen und die Lenker unseres Lebens sehen in der Wachstumsgesellschaft die Lösung des Bevölkerungsproblems.
Die meisten Menschen arbeiten instinktiv an ihrer Insellösung und es ist beängstigend, wie sehr sie medienabhängig geworden sind. Es ist eine sehr gefährliche Entwicklung, vor allem dadurch, dass die wichtigsten Medien von Politikern und deren Auftraggebern gesteuert werden. Hinzu kommt, dass die Menschen sich einbilden über diese Medien in kürzester Zeit, in Sekundenschnelle, umfänglich informiert zu werden. Es bedürfte eines anderen, intelligenteren Lebensstils, um in dieser globalisierten Welt nur ein wenig Schritt zu halten.
Fehlt nur eine Information oder ist der Mensch einer Falschmeldung aufgesessen, hat er ein falsches Bild und geht den falschen Weg.
Ebenso verhält es sich mit der Schulbildung, dem Überspringen von Inhalten oder den politisch motivierten Geschichtsfälschungen. Eine einzige Information kann ein Weltbild zerstören oder festigen, in Euphorie oder Wahnsinn umschlagen.
Nehmen wir aus eigenem Erleben ein triviales Beispiel. Ungarn war von COVID-19 stark betroffen. Anders als in Sachsen war die Pandemie dort erlebbar. Gleich einer Grippewelle grassierte das Virus durch die Dörfer. Die Sterblichkeit hielt sich jedoch auch hier in Grenzen. Jeder kannte einen Erkrankten, mal leichter, mal schwerer, hin und wieder auch einen Toten, der mit COVID in Verbindung stand. Trotz des auch hier angewandten Prämiensystems für Corona Kranke und Tote, brauchte es ebenso die Unterstützung der Medien, um die Pandemie in den Hirnen der Menschen als solche zu platzieren.
Ungarn ist ein Land der Europäischen Union und wurde als Risikogebiet eingestuft. Es hat mit Beginn der Pandemie sofort auf strenge Einreisebestimmungen gesetzt. Wörtlich heißt es bis heute:
„Die Einreise ist für u.a. Deutsche grundsätzlich nicht möglich. Ungarn führt strenge EU-Binnengrenzkontrollen durch. Einreisen können grundsätzlich nur noch ungarische Staatsangehörige. Diesen gleichgestellt sind Personen, die in Ungarn zum permanenten Aufenthalt berechtigt sind und deren Familienmitglieder und Personen, die über eine von der Ausländerbehörde ausgestellte, für mehr als 90 Tage geltende Aufenthaltsgenehmigung für Ungarn verfügen.