Garten der Sünde - Shadows of Love - Erin Buchanan - E-Book

Garten der Sünde - Shadows of Love E-Book

Erin Buchanan

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Beschreibung

Die Landschaftsarchitektin Freya soll den Park eines großen Anwesens in der Nähe von Düsseldorf umgestalten. Ihre Pläne finden große Zustimmung bei ihrem attraktiven Auftraggeber Johann, zu dem sie sich gleich beim ersten Treffen hingezogen fühlt. Sie beginnt mit der Arbeit, bis plötzlich Johann auftaucht, und alles andere als begeistert ist. Freya versteht die Welt nicht mehr. Wieso ist Johann so wankelmütig? Als die beiden das Thema beim Dinner besprechen, ist Johann wie ausgewechselt. Er ist charmant und flirtet mit Freya und die beiden kommen sich näher. Doch am folgenden Tag kommt es zu einem heftigen Streit zwischen Freya und Johann, nachdem dieser sich wieder sehr abweisend ihr gegenüber verhält. Sie ist total verwirrt und kurz davor, alles hinzuschmeißen. Was verheimlicht Johann vor ihr, und warum verhält er sich so seltsam?

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Seitenzahl: 130

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Inhalt

Cover

Über diese Folge

Über die Autorin

Titel

Impressum

Garten der Sünde

In der nächsten Folge

„Shadows of Love“ sind in sich abgeschlossene erotische Liebesgeschichten von unterschiedlichen Autoren. Die Folgen erscheinen monatlich als Romanheft und eBook.

Über diese Folge

Die Landschaftsarchitektin Freya soll den Park eines großen Anwesens in der Nähe von Düsseldorf umgestalten. Ihre Pläne finden große Zustimmung bei ihrem attraktiven Auftraggeber Johann, zu dem sie sich gleich beim ersten Treffen hingezogen fühlt. Sie beginnt mit der Arbeit, bis plötzlich Johann auftaucht, und alles andere als begeistert ist. Freya versteht die Welt nicht mehr. Wieso ist Johann so wankelmütig? Als die beiden das Thema beim Dinner besprechen, ist Johann wie ausgewechselt. Er ist charmant und flirtet mit Freya und die beiden kommen sich näher. Doch am folgenden Tag kommt es zu einem heftigen Streit zwischen Freya und Johann, nachdem dieser sich wieder sehr abweisend ihr gegenüber verhält. Sie ist total verwirrt und kurz davor, alles hinzuschmeißen. Was verheimlicht Johann vor ihr, und warum verhält er sich so seltsam?

Über die Autorin

Bereits im Kindesalter schrieb Erin Buchanan ihre ersten Geschichten. Die Faszination für Sprache und menschliche Beziehungen hat sie seither nicht verlassen. Bislang verfasste die Autorin fünf Romane in verschiedenen Genres. Sie bewohnt mit ihrem Mann, ihrem Sohn sowie diversen Haustieren ein altes Bauernhaus in der Nähe von Köln.

Erin Buchanan

Garten der Sünde

beHEARTBEAT

Digitale Originalausgabe

»be« – Das eBook-Imprint von Bastei Entertainment.

Copyright © 2017 by Bastei Lübbe AG, Köln

Titelgestaltung: Jeannine Schmelzer unter Verwendung der folgenden Motive: © shutterstock/Redchanka

eBook-Erstellung: César Satz & Grafik GmbH, Köln

ISBN 978-3-7325-4177-5

www.be-ebooks.de

www.lesejury.de

Ungläubig schaue ich auf mein Navigationsgerät. Ich soll in eine kleine, geteerte Straße einbiegen, die mitten durch den Wald führt. Das kann unmöglich der richtige Weg zu Gut Sternwald sein. Andererseits spricht der Name des Anwesens schon für eine Lage in Waldnähe. Da das Navi immerhin nicht von mir verlangt, ich möge mitten auf der Autobahn wenden, gehe ich das Risiko ein.

Minuten später verfluche ich sowohl das Navi als auch meine eigene Dummheit, denn es ist weit und breit kein Herrenhaus in Sicht. Nur Nadelbäume, die sich neben dem Sträßchen ausbreiten. Ich streiche mein weißblondes Haar zurück, das mir ins Gesicht fällt. Langsam steuere ich meinen Kleintransporter den Weg entlang, während ich überlege, ob ich umkehren soll. Gerade als ich den Beschluss dazu gefasst habe, scheint sich der Wald zu lichten. Obwohl mir in der Einsamkeit langsam mulmig zumute wird, fahre ich weiter.

Meine Tapferkeit wird belohnt. Wenig später erreiche ich eine Lichtung, die von einer hohen Koniferenhecke umrahmt wird. Durch ein schmiedeeisernes Tor kann ich ein gelb-weißes Herrenhaus mit diversen Erkern und Türmen erkennen. Ich steige aus dem Auto und betätige die am Tor angebrachte Gegensprechanlage. Während ich warte, begutachte ich den riesigen Park. Kein Wunder, dass man mich hierherbestellt hat. Viel mehr als englischen Rasen und vereinzelte Bäume vermag ich nicht zu erkennen. Nachdem ich mich als »Landschaftsarchitektin Freya Larsson« vorgestellt habe, öffnet sich das Tor wie von Zauberhand. Sobald ich durchgefahren bin, schließt es sich wieder.

Je näher ich dem Haus komme, desto aufgeregter werde ich, obwohl ich derlei gewöhnt sein müsste. Mit meiner Firma »Garden Colourings« habe ich mir in den letzten Jahren einen ausgezeichneten Ruf erarbeitet. Längst werde ich hauptsächlich für Großprojekte stinkreicher Herrschaften gebucht, die kaum eine Ausgabe scheuen. Zwischendurch sind allerdings richtig Knausrige dabei, denen ich kaum glauben kann, dass sie in Geld schwimmen. Andere können sich vor Hochnäsigkeit kaum in meine niederen Sphären herablassen, was die Zusammenarbeit ebenfalls schwierig gestaltet.

Was erwartet mich bei diesem Auftrag? Ich hoffe, der Besitzer ist ein netter Kerl, denn ich werde viel Zeit mit ihm verbringen. Mehr als sonst, da ich während der Dauer des Auftrags auch auf dem Anwesen wohnen werde. Eine tägliche Anfahrt wäre viel zu lang. Normalerweise nächtige ich in solchen Fällen im Hotel, doch Johann von Sternwald hat darauf bestanden, mich bei sich aufzunehmen.

Ein Angestellter steht bereits an der großen Freitreppe und nimmt meinen Autoschlüssel entgegen. Hinter ihm hat sich eine grauhaarige, schwarz gekleidete Haushälterin mit blütenweißer Schürze aufgestellt, die sich als »Rosa Miller« vorstellt. Sie führt mich ins Haus.

Bereits die Eingangshalle ist atemberaubend. Weiße Marmorböden harmonieren mit holzvertäfelten Wänden. In angemessenem Abstand zur gewundenen Treppe steht eine weiße Ledersitzgruppe vor einem großen Kaminofen, in dem ein leise knisterndes Feuer brennt. Frau Miller bittet mich, Platz zu nehmen. Sie fragt mich, was ich trinken möchte, während ich auf den Hausherrn warte.

Noch bevor Johann von Sternwald den Raum betritt, spüre ich seine Präsenz. Die Härchen auf meinen Unterarmen stellen sich auf. In gespannter Erwartung drehe ich mich in meinem Sessel um. Ich werde nicht enttäuscht. Ein hochgewachsener, schwarzhaariger Mann kommt auf mich zu. Er begrüßt mich herzlich. Schnell erhebe ich mich, um ihm die Hand zu schütteln. Sein fester Händedruck lässt auf Kraft schließen, und unter dem engen Shirt zeichnen sich beeindruckende Muskeln ab. Dieser Vertreter der reichen Oberklasse scheint auf dem Boden der Tatsachen geblieben zu sein – das schließe ich aus seiner legeren Kleidung. Ein sympathisches Lächeln umspielt seine schmalen, wohlgeformten Lippen. Als ich ihm in die Augen schaue, bleibt mir beinahe das Herz stehen. Es ist nicht die dunkelgrüne Iris mit den goldenen Sprenkeln, die mein Blut in Wallung versetzt, sondern das Gefühl, diesen Mann schon ewig zu kennen.

»Bevor wir zum Geschäftlichen kommen, zeige ich Ihnen zunächst Ihre Räume«, sagt Johann von Sternwald.

Das tiefe Timbre seiner Stimme gefällt mir ausnehmend gut. Ich ermahne mich, weniger Begeisterung zu zeigen. Schließlich habe ich Männern abgeschworen. Das sollte ich besser nicht vergessen. »Das können wir gerne so machen«, antworte ich daher in bewusst nüchternem Tonfall.

Als ich nach meiner Tasche greife, eilt Frau Miller mit einem Tablett herbei. »Verzeihen Sie bitte, dass es so lange gedauert hat.«

»Kein Problem«, sage ich. »Stellen Sie den Kaffee einfach in mein Zimmer, wenn es keine Umstände bereitet.«

Die Haushälterin hastet davon, stolpert beinahe über einen Perserteppich.

»Ist sie immer so hektisch?«, frage ich Johann von Sternwald mit amüsiertem Lächeln.

Er lacht. »Nein. Sie ist nur eine unverbesserliche Perfektionistin. Vermutlich kann sie es nicht fassen, dass ich schneller bei Ihnen gewesen bin als sie.«

Der Gutsherr bedeutet mir, ihm zu folgen, und geht die gewundene Treppe hinauf. Ich habe Mühe, mit ihm Schritt zu halten. Wir folgen einem langen Flur, auf dem ein Läufer ausgelegt ist. An den Wänden befinden sich orientalische Masken und diverse Öllampen.

»Interessante Einrichtung«, bemerke ich, während ich hinter ihm hereile.

Johann von Sternwald bleibt stehen und wendet sich zu mir. Ich laufe fast in ihn hinein, kann gerade noch stoppen.

»Jeder Bereich des Hauses ist einem anderen Kontinent gewidmet«, erklärt er mit beträchtlichem Stolz in der Stimme. »Für Sie geht es nach Europa, genauer gesagt, nach Frankreich.«

Wir setzen uns in Bewegung, biegen am Ende des Flurs links ab. Von Sternwald hat nicht zu viel versprochen. Nun befinde ich mich in der Provence. An den Wänden hängen Bilder mit riesigen Lavendelfeldern sowie atemberaubende Aufnahmen der Steilküsten. Alles ist in Lavendel und Weiß gehalten.

Johann von Sternwald öffnet eine Tür. Mit einer Handbewegung lädt er mich ein, das Zimmer zu betreten. »Nach Ihnen.«

Ich kann einen begeisterten Ausruf nicht unterdrücken, als ich den Raum sehe. Auch hier hängen stimmungsvolle Bilder, die mich sofort in die Provence versetzen. Die weißen Möbel sind filigran gearbeitet. Graue und lavendelfarbene Accessoires setzen Akzente. Vor einer riesigen Fensterfront mit weißer Terrassentür steht ein Schaukelstuhl. Ich fühle mich sofort wie zu Hause und setze mich hinein. Der Ausblick auf die weitläufige Rasenfläche beflügelt meine berufliche Fantasie.

»Wie ich sehe, gefällt es Ihnen.« Von Sternwald schmunzelt, als er meinen Enthusiasmus bemerkt.

Verlegen springe ich auf. »Verzeihen Sie mein ungebührliches Benehmen.« Hoffentlich mutiert er jetzt nicht zu einem der überheblichen Reichen.

»Seien Sie ganz unbesorgt«, sagt er, als hätte er meine Gedanken gelesen. »Ich lasse Sie jetzt allein. Kommen Sie erst einmal an. In einer Stunde treffen wir uns im Foyer, um alles Weitere zu besprechen.« Er kommt auf mich zu, berührt mich leicht an der Schulter.

Ein Kribbeln breitet sich von besagter Stelle über meinen ganzen Körper aus. In meinem Magen flattert etwas. Meine Scham zieht sich erwartungsvoll zusammen. Ich fühle, wie ich feucht werde. Was geht hier vor? Bevor ich mich fassen und etwas sagen kann, hat er den Raum verlassen. Er hat das Kribbeln wohl nicht gespürt.

Mit einem Seufzer sinke ich in den Schaukelstuhl. Irgendetwas ist an diesem Mann, das mich ganz konfus macht. Sein freundliches, aber bestimmtes Auftreten lässt auf jemanden schließen, der es gewohnt ist, dass ihm alle gehorchen. Wie auch ich brav alles befolgt habe, was er mir gesagt hat. Aber da ist noch mehr. Sein umwerfendes Aussehen nehme ich zwar zur Kenntnis, doch er ist nicht der erste gut aussehende Mann, der mir begegnet. Nein, in Verwirrung stürzt mich das seltsame Gefühl der Vertrautheit, verbunden mit der eindeutigen Reaktion meines Körpers auf seine Männlichkeit.

Ich beschließe zu duschen, um mich zu erfrischen und die Gedanken an diesen Mann in kaltem Wasser zu ertränken. Die Erfahrungen mit meinem Exfreund sollten eigentlich jegliches Gefühl für einen anderen Mann im Keim ersticken. Da weder Körper noch Geist sich kooperativ zeigen, muss die kalte Dusche Abhilfe schaffen.

Im ebenfalls im Landhausstil eingerichteten Schlafzimmer entdecke ich meinen Koffer auf dem Bett. Ich hole mir frische Klamotten und gehe ins Bad. Ohne es zu wollen, stoße ich einen entzückten, mädchenhaften Schrei aus. Was mich dazu gebracht hat, ist eine große, mitten im Raum stehende Badewanne. Über ihr befindet sich ein Fenster, durch das der Badende den Himmel betrachten kann. Obwohl auch eine Duschkabine vorhanden ist, verwerfe ich blitzschnell jeden Gedanken daran. Stattdessen lasse ich mir ein Bad ein. Ich muss einfach stärker sein als meine sexuellen Gelüste und niederen Instinkte.

Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass mir das nicht gelingt. Fast eine halbe Stunde lang liege ich im Wasser. Während der ganzen Zeit drehen sich meine Gedanken um den schmucken Johann von Sternwald. Morgen werde ich ganz bestimmt kalt duschen.

♡♡♡

Ärgerlich über mich selbst, da ich so aufgeregt bin, weil ich gleich den Gutsbesitzer treffen werde, presse ich die geschulterte Laptop-Tasche eng an mich. Verdammt, mir gefällt bisher alles an diesem Mann. Er hat mich nicht einmal von Frau Miller abholen lassen, sondern mir zugetraut, den Weg alleine zu finden. Normalerweise darf ich mich nur in Begleitung von Dienstboten in den Herrenhäusern bewegen. Vermutlich ist es eine Mischung aus Angst, ich könne etwas stehlen, sowie der Unfähigkeit, mir etwas Orientierungssinn zuzugestehen.

In der Eingangshalle wartet bereits Johann von Sternwald auf mich. Er hat sich in einen der weißen Ledersessel gefläzt und starrt blicklos auf das flackernde Kaminfeuer. Als ich ihn anspreche, schreckt er auf.

»Wie es Ihr Wunsch war, habe ich anhand des Grundrisses nur ein einziges Konzept erstellt«, sage ich, nachdem ich mich gesetzt habe. »Das ist recht ungewöhnlich, denn die Kunden verlangen sonst etwa drei bis vier.«

»Sie sind die Expertin, meine Liebe. Ein wenig Kompetenz darf ich Ihnen sicher zutrauen.« Von Sternwald richtet seinen Blick auf mich, von dem mir ganz warm wird. Oder es liegt am Feuer. Ganz bestimmt liegt es am Feuer.

»Danke.« Ich schaue verlegen auf den Laptop. Er ist endlich hochgefahren, sodass ich mich durch Arbeit von der irritierenden Präsenz des Gutsherrn ablenken kann. Anhand eines Dokuments erläutere ich ihm meine Pläne. »Warum ist der Park denn überhaupt nicht angelegt, wenn ich fragen darf?«, unterbreche ich unvermittelt meine Ausführungen. Darüber habe ich die ganze Zeit schon nachgedacht.

Er lacht leise. »Nun ja, meine Eltern sind, sagen wir, etwas exzentrisch. Dem Haus widmeten sie volle Aufmerksamkeit, wie Sie sehen können.« Er macht eine schwungvolle Handbewegung. »Alles, was sich außerhalb befindet, haben sie mit Missachtung gestraft. Wenigstens hatte ich als Kind immer viel Platz für Ballspiele.«

Da er in der Gegenwartsform von seinen Eltern gesprochen hat, wage ich die nächste Frage: »Und jetzt plötzlich lassen Sie Ihnen völlig freie Hand?«

»Korrekt«, sagt von Sternwald mit einem Nicken. »Seit einiger Zeit befinden sich meine Eltern auf Weltreise. Sie haben nicht vor, so schnell zurückzukommen. Daher haben sie mir die volle Verantwortung für das Anwesen übertragen.« Er seufzt. »Was neben meiner Firma nicht immer ganz einfach ist, das dürfen Sie mir glauben.«

Erstaunt blicke ich ihn an. Er ist also kein typisch fauler Sohn reicher Eltern. In diesem Mann steckt mehr, als es den Anschein hat.

»Das hätten Sie wohl nicht gedacht«, sagt er mit einem Augenzwinkern.

Wieder habe ich das Gefühl, er kann meine Gedanken lesen. Langsam wird mir das unheimlich. Ein Schauer läuft mir über den Rücken. »Doch, natürlich«, schwindle ich, und wechsle zurück zum Thema Parkgestaltung. Wenn es um meine Arbeit geht, fühle ich mich sicher. Daher stelle ich in gewohnt souveräner Art mein Konzept weiter vor. Insgeheim ermahne ich mich, keine abschweifenden Fragen mehr zu stellen. Es geht mich ohnehin nichts an.

Während ich spreche, dringt etwas Unerklärliches in mein Bewusstsein: Ohne davon zu wissen, bin ich dem Beispiel Johann von Sternwalds Eltern gefolgt. Die Gartenplanung habe ich in Länderbereiche aufgeteilt. Es wird etwa einen japanischen Garten geben, einen Teil mit englischem Country-Flair sowie einen französischen Bereich mit Pavillon. Schnell verdränge ich das mich überkommende beunruhigende Gefühl und spreche weiter.

»Genug über den Park«, unterbricht mich von Sternwald unvermittelt und schaut auf seine Armbanduhr. »Sie werden sicher alles zu meiner Zufriedenheit gestalten.« Er legt eine Hand auf meinen Unterarm. »Was ich weit wichtiger finde: Sind Sie heute Abend beim Dinner mein Gast?«

Ich zucke zusammen, ziehe meinen Arm weg. Völlig aus dem Konzept gebracht, stammle ich etwas Unverständliches. Auf seine erneute Nachfrage hin bringe ich ein Nicken zustande.

»Dann sehen wir uns um 19 Uhr.« Ohne weitere Umstände steht Johann von Sternwald auf und entfernt sich schnellen Schrittes.

Ich bleibe verwirrt zurück. Wieso hat er so abrupt das Interesse an meinen Plänen verloren? Davor hat er sich intensiv damit auseinandergesetzt. Kurz glaube ich, es ging ihm einzig um das Abendessen mit mir. Kurz auflachend schüttle ich den Kopf über meine absurden Gedanken. Schließlich bin ich rein geschäftlich hier.

♡♡♡

Mit meinen Plänen bewaffnet gehe ich das Grundstück entlang. Es erscheint mir riesig. Zehntausend Quadratmeter beeindrucken mich normalerweise nicht mehr. Da dieses aber fast durchgehend aus einer Rasenfläche besteht, kommt es mir doppelt so groß vor. Das Ehepaar von Sternwald hat wirkliche komische Ansichten, wie ich finde. Wie viel Potenzial sie verschenkten! Was für eine traumhafte Kindheit hätten sie ihrem Jungen bescheren können. Kletterpark, Spielplatz, Pool – all das hätte problemlos Platz gefunden.

Als ich meine Runde beendet habe, nicke ich zufrieden. Wenn die Arbeiten abgeschlossen sind, wird es hier großartig aussehen. Voller Tatendrang zücke ich mein Handy, um einen hiesigen Poolexperten zu kontaktieren. Das Schwimmbecken wird wie ein kleiner Natursee wirken, der sich in die große Lichtung einschmiegt.

Kurz darauf habe ich Firmenchef Breuer an der Strippe. Ausführlich erläutere ich ihm meine Vorstellungen.

»Das klingt großartig«, dringt seine Stimme durch den Lautsprecher.

»Ansichtssache«, sagt jemand hinter mir. »Ein schicker Pool wäre mir lieber.«

Erschrocken zucke ich zusammen und drehe mich um. Vor mir steht Johann von Sternwald, beide Arme in die Seiten gestemmt.

»Vorhin waren sie doch ganz angetan?«, frage ich mit gerunzelter Stirn.

»Dieser dämliche …« Er bricht ab. »Ich habe es mir eben anders überlegt.« Seine Stimme hat einen feindseligen Unterton.

»Ich rufe Sie gleich noch mal an«, informiere ich Herrn Breuer, bevor ich das Gespräch abbreche. »Wir setzen uns besser ein weiteres Mal zusammen, bevor ich mit meiner Arbeit fortfahre«, sage ich an von Sternwald gewandt. »Es ist recht kontraproduktiv, wenn Sie Ihre Ansicht ändern, nachdem ich bereits mit den Vorbereitungen begonnen habe.«