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Gegensätze ziehen sich an – gefährlich, leidenschaftlich und voller Sehnsucht.Max und Ludvig könnten nicht unterschiedlicher sein: Max, der verwegene Typ mit der Narbe am Auge, Ludvig eher zurückhaltend und still. Als beide in einem Club aufeinandertreffen, kann sich Ludvig nicht mehr verstellen. Sein Körper schreit vor Lust – und Max ist der Einzige, der sie stillen kann.Die Kurzgeschichten-Sammlung enthält:Gefährliche Lust II: Der KlubGefährliche LustDer ReiterWillkommen bei KittyDie PraktikantinStrap-onDas Rollenspiel: Räuber und GendarmBabysitterDer FremdeDILFValentinParanormalMittsommertraumKlappe, Action, Sex!Das KollektivMittsommernachtValentinsnachtOsterlustDie MeerjungfrauSilvesternachtKalendersexDer FremdeDas Gefühl von ihr-
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LUST Authors
Lust
Gefährliche Lust II: Der Klub - Erotische Novelle ÜbersetztLUST Translators OriginalA collection of 21 sensual erotic storiesCoverbild/Illustration: Shutterstock Copyright © 2019, 2022 LUST, an imprint of SAGA Egmont, Copenhagen All rights reserved ISBN: 9788728181645
1. Ebook-Auflage, 2022
Format: EPUB 3.0
Dieses Buch ist urheberrechtlich geschützt. Kopieren für gewerbliche und öffentliche Zwecke ist nur mit Zustimmung von LUST gestattet.
Ludvig trägt noch immer das T-Shirt, Max‘ altes von gestern. Ein dünnes, dunkelgraues T-Shirt mit einem alten BMW-Logo. Jetzt ist es über seinen Bauch und die Rippen nach oben gerutscht. Das Zimmer ist warm und feucht, seine Haut ist weich und elastisch, wie immer am Morgen. Er leckt sich über die Lippen und fängt einen Schweißtropfen, der sich in seinem Amorbogen gesammelt hat. Das Bett knackt, als Max sich über ihn lehnt. Seine dunklen Haare fallen ihm in die Stirn. Sie haben es gestern Abend getan, genau genommen ist es sechs Stunden her, dass Ludvig sich an Max‘ Hüfte zum Orgasmus gerubbelt hat wie ein Teenager und Max wilde Flüche ins Ohr gehaucht hat, während er auf seinem Bauch kam. Aber Ludvigs ist so hart, als wäre das letzte Mal sechs Wochen her, als Max seine Hand an Ludvigs Schwanz langsam und weich hoch und runter gleiten lässt. Als hätten sie alle Zeit der Welt und als wüsste Max nicht, dass Ludvig zur Arbeit muss. Er ist unerträglich langsam, weil er eben so ist – total nervig und so gut darin. Mit kleinen Bewegungen bringt er ihn an seine Grenzen, bis Ludvig schwankend aufsteht und sich so krampfhaft am Laken festhält, dass seine Knöchel weiß werden. Da hört Max auf, streicht Ludvig aber weiter mit den Fingerspitzen über den Sack und massiert ihm den Damm. Bis Ludvigs Atem wieder ruhiger geht und er sich schwer ans Bett lehnt, da legt Max wieder die ganze Hand um Ludvigs Schwanz. Zieht die Vorhaut langsam über die angeschwollene Eichel. Ludvig stöhnt auf, sein Orgasmus steht schon wieder in den Startlöchern. Als sich seine Oberschenkel anspannen und die Muskeln zu zucken beginnen, hält Max inne, legt die Hand auf Ludvigs Hüfte und drückt den Daumen sanft auf die Leiste. Es ist nicht auszuhalten.
„Meine Güte“, Ludvigs Stimme ist dunkel und rau, „wir haben keine Zeit.“
Max nimmt die Hand weg.
„Dann komm halt nicht“, sagt Max und macht Anstalten aufzustehen. Ludvigs Arm schwingt sich zu ihm und greift nach seinem Bizeps, ehe beide reagieren können.
„Max.“ Seine Stimme bricht. Anfangs störte es Ludvig – wie Max ihn so einfach dazu bringen kann, zu bitten und flehen, wie er alles sofort tut, worum Max ihn bittet. Aber er weiß auch, wie geil Max davon wird, deshalb bittet er. Er tut sein Möglichstes, um ihn so kriegen. Die ganze Zeit. Er will alles und wenn dies die einzige Möglichkeit ist, dann tut er es immer und immer wieder.
Er streicht über Max‘ Oberarm.
„Max, bitte.“
Sofort beugt Max sich wieder runter, als ob Ludvigs dunkle Stimme, wenn sie plötzlich schwach wird, eine unwiderstehliche Anziehungskraft entwickelt. Max‘ helle Augen werden von der Gier verdunkelt, als er seine Stirn an Ludvigs legt und mit der Zungenspitze über Ludvigs Lippen leckt. Unter Ludvigs Fingerspitzen fühlt sich Max‘ Kinn rau an von den Bartstoppeln. Seine Zunge schmeckt nach Kaffee, als sie zwischen Ludvigs weiche Lippen gleitet.
Als er Max‘ Schwanz an seinem spürt, so steinhart und warm, seufzt er so tief, dass keine Luft mehr in seinen Lungen bleibt und er tief in die Matratze sinkt. Max greift nach ihren beiden Schwänzen. Er reibt sie aneinander, streicht mit der Handfläche weich nach oben. Ludvigs Finger greifen nach Max‘ Haaren, und Ludvig hält Max‘ Gesicht dicht an seins, während Max sie beide jetzt mit einer ganz neuen Geschwindigkeit befriedigt. Ungeduldig, wenn mit seiner eigenen Befriedigung gespielt wird. Sein Atem geht flach und rasselnd, seine Lippen sind einen Millimeter von Ludvigs entfernt. Niemand wundert sich, dass Ludvig zuerst kommt. Er spürt den Orgasmus kaum von den Beinen zum Bauch aufsteigen, ehe er durchschlägt. Nach diesem Orgasmus hat er sich so gesehnt und er ist so intensiv. Als er kommt, beißt er Max in die Unterlippe, stöhnt seinen Namen und reißt noch fester an seinen Haaren. Es dauert nicht lange, bis Max ihm folgt. Er stöhnt beim Kommen laut in Ludvigs Nacken. Ludvig spürt Max‘ Zähne an seiner Halsschlagader.
Mit einem Feuchttuch vom Nachttisch wischt Max sich seinen Bauch ab, auf dem sich ein paar Spermatropfen in seine Narbe verirrt hatten. Sie verlief von rechts über die Rippen bis zur Brust. Als sie das erste Mal Sex hatten, war Max vollkommen angezogen, hatte die Jeans bis zu den Knien runtergezogen und fickte Ludvig auf der Rückbank seines Audis. Aber eigentlich war das schon das zweite Mal gewesen, wenn man mitrechnet, dass Max ihm hinter einem Hochhaus einen geblasen hatte, nachdem sie sich vierzig Minuten vorher kennengelernt hatten.
Er hatte die Narbe erst beim dritten Mal gesehen. Da war Ludvig angetrunken und geil gewesen, wollüstig und hemmungslos. Es war zwei Wochen nach dem Sex im Auto und halb drei Uhr nachts, und er schickte Max die furchtbar klischeehafte SMS: „Bist du wach?“. Und Max, rational, effektiv und manchmal verdammt kühle Person, die er war, hatte sofort mit einem Google-Maps-Standort geantwortet. Ludvig hatte vier Bier intus und war albern und mutig, vor allem aber war es ihm egal, ob er notgeil zu sein schien, denn das war er ja nun mal. Er hatte Max die Kleider runtergerissen, jeden verdammten Zentimeter seines Körpers gestreichelt und wäre allein davon beinah gekommen. Erst nachdem er am ganzen Körper zitterte, vom Alkohol und vom Orgasmus, hatte er sich nach der riesigen Narbe erkundigt.
Die Sache war, dass Max schon angezogen gefährlich aussah, er hatte eine kleine, aber deutliche Narbe am Auge, eine gebrochene Nase und vor allem eine deutliche und schattenhafte Ausstrahlung wie ein Schurke in einem B-Movie über die Russenmafia.
„Ein Scheißtyp“, hatte er geantwortet.
„Sag nicht ‚du hättest den anderen sehen sollen‘.“
„Den anderen willst du nicht sehen“, hatte Max lächelnd gesagt, während er sich über Ludvig gebeugt hatte. Er drückte seinen Körper an Ludvigs Brustkorb, während er ein Päckchen Zigaretten aus dem Nachttisch holte. Ludvig kam es vor, als würde er jeden Stich am eigenen Körper spüren.
Dann hatte Max ihm das Päckchen hingehalten und es geschüttelt, als ob sie gerade ein normales Gespräch führten.
„Was ist passiert?“
„Er hat überlebt, falls es das war, was du wissen wolltest.“
„Das wollte ich nicht wissen, aber gut.“
„Er hat überlebt, ich habe überlebt, ich durfte nach acht Monaten aus dem Knast raus. Er hatte ein Messer gehabt und ich nicht, deshalb bekam er länger, glaube ich.“
Es ist unmöglich, nicht jedes Mal daran zu denken, wenn Max sich auszieht. Oder in diesem Fall, wenn er das letzte Sperma von der Narbe wegwischt und sagt:
„Soll ich dich irgendwo hinbringen?“
Max‘ Auto riecht nach Reinigungsmittel und neuem Leder, wie immer. Obwohl Max die ganze Strecke über mindestens zehn Stundenkilometer zu schnell fährt, weiß Ludvig, dass er zu spät kommen wird.
„Lass mich hier raus“, sagt Ludvig an der roten Ampel zwei Kreuzungen vor seinem Büro.
„Echt jetzt?“
„Ja, echt.“
Max fährt mit einer schnellen und unglaublich aggressiven Bewegung rechts ran und schrammt am Bordstein lang, sodass Ludvig nach vorn in seinen Anschnallgurt fällt. Hinter ihnen hupen zwei Autos. Das ist Max‘ normale Art des Autofahrens, aber Ludvig hört sich selber sagen:
„Bist du sauer?“
Max sieht ihn an, als hätte er gefragt, ob sie zusammen einen Schrebergarten kaufen wollen. Für Max die typische Art, die Welt zu beurteilen. Skeptisch und nonchalant.
„Es ist nur …“ Ludvig zeigt auf die volle Straße. „Es gibt keine nichtschwule Erklärung, dass mich irgendein Typ morgens um halb zehn bei der Arbeit absetzt.“
„Was ist deine nichtschwule Erklärung dafür, dass du gerne mit mir fickst?“
Es wird still im Auto, man hört nur noch das laute Surren des Audimotors. Bis Ludvig auflacht und Max ihn sanft in den Bauch schlägt.
„Werd erwachsen und raus aus meinem Auto“, sagt er. Aber seine Stimme ist weich und er lächelt. Schief und gefährlich wie immer.
„Ich texte dir“, sagt Ludvig, als er auf den Fußweg springt.
„Ich weiß“, sagt Max, „du durstige Bitch.“
Ludvig schlägt die Tür zu. Ja, das wissen sie beide.
Sie treffen sich häufig, aber sporadisch. Und als Ludvig an einem lauen Freitag in die Hamngata einbiegt, denkt er, dass er in dieser Nacht Max eine SMS schreiben wird. Das denkt er genau in dem Moment, als er einen mittelgroßen Mann an der Kreuzung sieht, und darum braucht er noch länger, um es zu kapieren. No fucking way. Aber Ludvig kennt diesen Duft, er kann ihn in- und auswendig, er hat sein Gesicht in diesem Nacken vergraben, Spucke, Schweiß und Sperma mit exakt diesem unverwechselbaren Duft aufgeleckt, ist in seinen Schwüren und Laken verschwunden. Und als er dem Mann ins Gesicht sieht, blickt er natürlich in Max‘ eisblaue Augen. Der Mund mit dem schiefen Lächeln. Max‘ Blick auf Ludvig ist der eines Wolfs, und Ludvig ist das Lamm. Er lächelt, als wäre er überhaupt nicht verwundert, ihn hier zu treffen.
„Hi“, quetscht Ludvig hervor. Max hält ihm die Hand hin, sie begrüßen sich und klopfen sich gegenseitig auf den Rücken. Mit einem offenbar besser funktionierenden Gehirn hält Max auch Erik und Samir die Hand hin.
„Dich kenn ich doch“, sagt Samir, als sie sich begrüßen.
„Okay.“
„Ihr wart“, Ludvig muss ich räuspern, sein Hals ist trocken und er stößt die Worte hervor, „sorry, ihr wart auf derselben Party, bei Kalle.“
„Ach so! Du bist Max!“
Max nickt. Er ist fast einen Kopf größer als Erik. Ludvig beißt die Zähne zusammen, um nicht fünfzehn Fragen auf einmal zu stellen. Weiß Erik, wer Max ist? Wissen die Leute, wer Max ist?
„Ich hab echt krasse Sachen über dich gehört“, fährt Erik fort.
„Kalle erzählt voll viel Mist.“
„Also stimmt es nicht, dass du …“
„Nein“, unterbricht ihn Max und sieht Erik dabei mit einem Blick an, der die meisten zum Umkehren bewegen würde. Max‘ Stimme ist häufig bestimmt und laut, Ludvig ist schon daran gewöhnt – Max sagt ihm, was er tun soll. Jetzt schwingt noch etwas anderes mit, etwas Eiskaltes. Die Sache ist, dass Ludvig natürlich weiß, dass Max – um bei Eriks Worten zu bleiben – krasse Sachen macht. Bei ihrem ersten Treffen hatten sie eine Art Nahtoderlebnis, als Max mit zweihundert Sachen ohne Scheinwerfer eine Landstraße entlangraste. Er war dabei, und Max hat ihm diese Dinge nie verheimlicht. Max hatte Angst, dass Erik etwas anderes sagen würde.
Vor zwei Wochen bekam Ludvig eine Nachricht von Max, dass er ein, zwei Wochen lang „unerreichbar“ sein würde und dass Ludvig absolut nicht vorbeikommen oder ihm texten sollte. Ehe Ludvig fragen konnte, was los war, hatte Max gesagt: „Frag nicht, dann lüge ich nicht.“ Vielleicht ist das das gleiche Gefühl wie „Was du nicht weißt, macht dich nicht heiß“, worauf Ludvig ihre ganze sexuelle Beziehung baut, und die auch Erik stummgeschaltet hat. Stattdessen stellt er eine andere Frage, die Ludvig etwa genauso aufwühlt wie eine Frage über Max‘ kriminelle Machenschaften.
„Ach, wir gehen zum Rose, kommst du mit?“
Max ist, wenn das überhaupt geht, noch sexier als sonst, wenn er zwischen Ludvigs Freunden unterwegs ist. Ludvig macht die Situation zwar nervös, aber Max‘ Anwesenheit in der Gruppe fühlt sich ganz natürlich an. Um die Musik zu übertönen, muss sich Max über den hohen Tisch lehnen, wann immer er etwas zu Samir und Erik sagen will, und dabei stößt er mit seinem Knie gegen Ludvigs. Es ist warm und kribbelt durch die Jeans. Es erregt Ludvig wie wild, dass sie zusammen in der Öffentlichkeit unterwegs sind. Dass Max seiner ist, aber auch wieder überhaupt nicht. Der Nervosität in ihm drin prügelt sich mit dem spannenden, verbotenen Kribbeln. Und jedes Mal, wenn Max‘ Knie das von Ludvig berührt, gewinnt das Kribbeln an Terrain.
Erik zeigt ihnen eine Frau auf Tinder.
„Irre süß, oder?“
Ludvig nickt.
Erik hält Max das Bild hin.
„Würdest du mit ihr schlafen wollen?“
„Kein Stück, aber mach du das mal.“
Ein kalter Schauer durchläuft Ludvig in der heißen Bar. Er lehnt sich zurück, als ob er sich weiter vom Gespräch entfernen wollte.
„Warum nicht?“ Erik scheint verunsichert, als ob er selbst, und nicht die potenzielle Sexgenossin, abgewählt worden wäre.
„Ich schlafe mit Männern.“
Es fühlt sich an, als ob jemand Eis in Ludvigs Magen geschüttet hätte, vielleicht sollte er verwundert tun, irgendwas sagen, aber er kann den Blick nicht von Erik und Samir lassen. Es ist nicht so, dass sie in irgendeiner Weise je homophob waren, aber diese Welt hat überhaupt nichts mit ihren Kreisen zu tun. Außer, dass zwei der vier Personen an diesem Tisch miteinander schlafen.
„Echt?“, fragt Erik schließlich.
„Echt.“
„Sorry, wenn das eine blöde Frage ist, aber kann man dann so viel Sex haben, wie man will?“, fragt Samir. „Ihr habt doch diese Sex-App, oder? Grind?“
„Grindr.“
„Ach, Grindr! Ist das so, dass ihr quasi immer Sex haben könnt?“
„Das kommt drauf an.“
„Ob man gut aussieht oder was? Interessiert Schwule so was?“
Ludvig muss dieses idiotische Gespräch ganz, ganz dringend beenden.
„Schreibst du der Tussi jetzt oder lädst du dir Grindr runter?“, schnappt er ein bisschen zu aggressiv.
Er nimmt das Bierglas in beide Hände. Sie sind verschwitzt.
„Ich schreibe gar nichts. Grindest du dir jemanden nach Hause?“
Die Frage geht eindeutig an Max. Es sieht so aus, als würde er darüber nachdenken, ehe er eine Sekunde später, oder sogar noch schneller, Ludvig einen Blick zuwirft.
„Nee, ich werde wohl dem Typen texten, mit dem ich immer ficke. Wenn er wach ist, kommt er. Das macht er immer.“
Als Max das sagt, drückt er sein Knie an Ludvigs, diesmal ganz eindeutig mit Absicht.
„Nice“, sagt Samir.
„Ist er willig?“
„Willig?“ Max lacht. „Und wie willig der ist. Eine echte pillow princess“, sagt er und beugt sich nach vorn. Unter dem Tisch legt er seine warme Hand auf Ludvigs Bein.
„Was?“, stößt Ludvig hervor und bereut es sofort. „Was bedeutet das überhaupt?“, fragt er trotzdem.
Er kann Max nicht ansehen, er wird explodieren und sterben. Er reibt mit den Händen über seine Haarborsten und sieht auf den Tisch.
„Das heißt, dass er gerne entgegennimmt.“
Max gräbt seine Finger in die Innenseite von Ludvigs Schenkel, aber sein Blick bleibt fest.
Alle lachen laut, aber Ludvig sieht nicht auf. Es flimmert in seinen Augenwinkeln und sein gesamtes Blut hat sich an seinem rechten Innenschenkel versammelt. Max‘ Finger brennen sich durch seinen Jeansstoff, als sie näher in Richtung Schritt gleiten. Er hört wie unter Wasser, wie das Gespräch weitergeht, über etwas anderes als seine eigene Unterwerfung, hofft er. Und doch, ohne zu zögern rückt er näher an Max und den Tisch. Er drückt seinen ganzen Schenkel gegen den von Max und knetet seine Hände fest auf die Tischoberfläche. Ihre Arme berühren sich nicht ganz gegenseitig, aber sie sind sich so nah, dass die Haare sich auf Ludvigs Oberarm aufstellen. Er drückt die Hände zusammen, bis seine Knöchel weiß werden, um sich nicht automatisch auf ihn zu werfen, aber auch, um Max‘ kleine, kaum merkliche Bewegungen vor den anderen zu verbergen. Die Bewegungen, wenn er den kleinen und den Ringfinger so weit den Oberschenkel hinaufgleiten lässt, dass er, ja, nicht mehr am Oberschenkel ist. Max plaudert normal weiter, während er Ludvig zunächst an der Lende streichelt, und dann über den Schwanz unter der Jeans, der merkbar hart wird.
Merken sie etwas? Anscheinend nicht. Seine Freunde sind nicht die aufmerksamsten und es ist eng und voll im Klub. Niemand sitzt hinter ihnen.
Mit minimalen Bewegungen streicht Max seine Finger über Ludvigs Schwanz, aber es fühlt sich klar und deutlich an, als ob seine Knöchel direkt seine nackte Haut berührten, nicht durch die Hose. Ludvig sieht es vor sich. Max‘ Finger auf seiner Haut. Seine Erektion wird zu einem Fakt, jetzt kann er sie nicht mehr leugnen. Er ist steinhart. Er kann hier nicht mehr bleiben, er will nur Sex haben, nur das. Er will Max‘ Zunge überall auf seinem Körper spüren, ihn zerdrücken, in ihn eindringen.
„Geht’s dir gut?“
Samir stellt die Frage. Max‘ Hand hält inne, sein kleiner Finger ist einen Zentimeter von dem pulsierenden Steifen entfernt. Es fühlt sich an, als würden Max‘ Finger rote Flecken auf Ludvigs Haut hinterlassen. Blaue Flecken, Knutschflecken.
Er nickt, aber die Frage kommt ihm ganz weit weg vor. Er ist voll und ganz in seinem eigenen Körper gefangen, spürt das Blut durch seine Adern rauschen, und trotzdem ist er ganz woanders.
„Ich gehe die nächste Runde kaufen“, sagt Erik und steht auf.
„Ich komme mit“, sagt Samir.
Ludvig dreht sich zu Max, um zu fragen, ob er meint, dass Samir etwas kapiert, aber sobald die beiden weg sind, greift Max ihm mit der ganzen Hand in den Schritt und Ludvig stöhnt so laut, dass er sich selbst schnell den Mund zuhält.
Die Erleichterung über die Berührung ist so überwältigend, er spürt es bis in die Beine und den Magen. Ein Schaudern bis in die Zehenspitzen.
„Oh Mann“, Max‘ Stimme ist heiser und klingt fast beeindruckt, „bist du hart.“
Ludvig greift nach Max‘ nächstem Bizeps. Seine Haut unter der Hand, jedes Härchen, das an der Handfläche kitzelt, das zarte Gefühl an Ludvigs einer Fingerspitze, die unter Max‘ T-Shirt-Saum gelandet ist, wo die Haut verschwitzt und warm ist, all das schickt Schauer durch Ludvigs Körper. Er greift fester zu und hört seinen eigenen flachen Atem lauter als die Musik.
„Wir müssen hier weg“, sagt Ludvig.
„Wie kannst du nur ständig so geil sein?“
„Du hast angefangen.“
„Womit angefangen?“
Ludvig will etwas Gehässiges antworten, aber Max beugt sich nach vorne und leckt ihm mit der Zungenspitze genau da hinterm Ohr, wo Ludvig umgehend alles andere vergisst. Alles, was er sagen wollte, jede Vernunft. Er sieht nicht zur Bar, sondern zieht Max stattdessen vom Tisch weg. Er ist so hart, dass das Aufstehen fast wehtut. Der Jeansstoff drückt so gegen den angeschwollenen Schwanz, dass es angenehm und schmerzhaft gleichzeitig ist. Es ist dunkel in der Bar, worüber er unendlich dankbar ist. Er weiß nicht, wohin sie gehen sollen, aber sie müssen von hier weg. Auf keinen Fall zur Tanzfläche, Toilette kommt auch nicht infrage, das ist zu offensichtlich, das reicht nicht. Schließlich zieht ihn Max mit einer geschmeidigen Bewegung plötzlich durch zwei Schwingtüren, auf denen „Nur Personal“ steht, in eine abgeschirmte Ecke, wo jemand offenbar seine Technikvorräte bunkert.
Sobald sie allein sind, drückt Max Ludvig gegen die Wand. In einer Mischung aus Überraschung und Erleichterung entweicht ihm die Luft, bis er merkt, dass Max ihn mit seinen Hüften an die Wand reibt. Hüfte an Hüfte, Brust an Brust, das Gefühl von Schwanz an Schwanz. Der Bass von der Musik dringt durch die Tür und ihm entweicht die Luft durch ein ganz anderes, inniges, animalisches Gefühl. Er fühlt sich wild und aufgebracht, die Erregung durchrauscht seinen Körper. Fast aggressiv greift er mit beiden Händen nach Max‘ Gesicht, drückt Max‘ Lippen auf seine. Sucht mit seiner Zunge gierig nach der anderen.
„Stimmt das?“, flüstert er in Max‘ Mund.
„Was?“
„Bin ich eine pillow princess?“
„Etwa nicht?“, fragt Max und knetet ihn mit der einen Hand zwischen den Beinen. Als Antwort drückt Ludvig seine Hüfte nach vorn, näher an ihn. Jetzt, wo Max ungehindert an Ludvig herumfummeln kann, tut er es mit Wonne, massiert seinen Schwanz fest streichend auf der Hose. Wie immer will Ludvig alles auf einmal, schnell und langsam. Überrumpelt und sanft genommen werden. Er schließt die Augen und lässt den Kopf nach hinten fallen, als Max ihn auf den Hals küsst und auf den Kiefer. Nass, aber kontrolliert.
„Etwa nicht?“, fragt er erneut und greift Ludvigs Kiefer. Nicht fest, aber so, dass Ludvig die Augen öffnet und in die hellblauen Augen vor sich blickt.
„Du willst mich doch so haben.“
„Genau das will ich, genau so. Ich will dich ganz genau so“, flüstert er mit rauer, dunkler Stimme, sodass sein Atem sich in Ludvigs Ohr verfängt. Eine warme Hand sucht sich unter Ludvigs Hemd, über die Rippen, zum Rücken und über die Brust. Mit der anderen Hand hält Max Ludvig an der Hüfte an der Wand fest, als ob er sonst weggehen würde. Ludvig will das hier ja auch. Genau so. Dass Max‘ warme Hände ihn auf der Brust streicheln, ihn mit weichen Fingerspitzen an den Brustwarzen necken, die Zunge weich und heiß zwischen seinen Lippen. Der starke Duft von Axe und von Max selbst, der immer im Hintergrund liegende Geruch von Benzin.
Max reibt über Ludvigs Haare, als ob er ihn in die Haare greifen will. In solchen Situationen hat Ludvig das Gefühl, dass Max es lieber hätte, wenn Ludvig sich nicht die Haare fast ganz abrasiert hätte. Dass er ihn an den Haaren festhalten und daran ziehen würde. Ohne mit dem Knutschen aufzuhören, versucht Ludvig, Max‘ Gürtel zu öffnen. Seine Hände zittern und er tut es nicht sanft, er hat keine Geduld. In ihm blitzt es vor Geilheit. Normalerweise lassen sie sich Zeit. Aber jetzt – im Klub, mit Ludvigs Freunden in unmittelbarer Nähe, haben sie keine Zeit. Ein letztes Mal lässt er seine Zunge in Max‘ Mund herumrollen, dann geht er auf die Knie.
Der Boden ist hart unter den Knien, aber die neue Stellung ist eine Erleichterung. Als Ludvig endlich Max‘ Hose runtergezogen bekommt und seinen harten Schwanz greift, legt Max seine Hand auf Ludvigs Kopf und flüstert:
„Zunge raus.“
Ludvig leckt sich die Lippen, ehe er tut wie geheißen. Er öffnet den Mund, streckt die Zunge raus und lässt den Kopf nach hinten in Max‘ Hand fallen. Max streicht mit dem Daumen über Ludvigs ausgestreckte Zunge und über die Lippen. Verbreitet die Spucke. Als er mit den Fingern über Ludvigs Lippen streicht und mit der anderen Hand seinen Schwanz hält, entfährt ihm ein tiefes Grollen. Ein Geräusch, das er oft während dem Sex macht, und von dem Ludvig glaubt, dass er es selbst nicht merkt.
Aber er kann sich immer schwerer auf Max‘ Geräusch konzentrieren, während Max ihm mit zwei Fingern über die Zunge in den Mund gleitet. Ludvig sieht ihm von unten in die Augen, schließt die Lippen um Max‘ Finger und saugt. Kurzzeitig bleiben sie so: der simple Genuss von Ludvigs Zunge, die von unten gegen Max‘ Finger drückt; das erregende, lockende Gefühl von seinen Fingerspitzen am Rachen, bei weitem nicht tief genug, aber so, dass Ludvigs Augen feucht und schwer werden. Leicht beißt er auf Max‘ Knöchel, als der die Hand rauszieht. Ein Speichelfaden folgt der Hand und Max legt ihn um seine eigene Eichel.
„Gib ihn mir“, bittet Ludvig.
„Streck die Zunge weiter raus.“
Max spannt die Kiefermuskeln an, wenn er ihm Befehle gibt, auf eine Art, die Ludvig inzwischen gut kennt. So sieht Max auch aus, wenn er sich tatsächlich anstrengen muss, um nicht die Beherrschung zu verlieren. Ludvig streckt die Zunge so weit raus, wie er kann. Mit festem Griff packt Max seinen eigenen harten, dunklen Schwanz an der Wurzel und legt schweigend die Eichel auf Ludvigs Zunge. Ludvig spürt ihr Gewicht, das Vorhautbändchen liegt angespannt auf der Zunge.
Er atmet tief durch die Nase, will mehr und drückt die Zunge nach oben gegen Max‘ Harten. Er sieht, wie sich die Bauchmuskeln des Mannes über ihm anspannen, das deutliche V, das sich bis zu Max‘ Erektion erstreckt. Mit einer winzigen Bewegung zieht Max seinen Schwanz von Ludvigs Zunge über seine Lippen, verschmiert einen kleinen Lusttropfen auf seiner Oberlippe. Es pocht ins Ludvigs Magen, im Schritt und in den Beinen. Der bittere Geschmack von Max‘ Sperma macht es Ludvig schmerzhaft klar, wie hart er selber ist. Es ist roh und ehrlich, hart und intim.
Ludvig leckt über die Spalte in Max‘ Eichel und sich selber über die Oberlippe, fängt alles auf, und Max bestimmt nicht über ihn. Er stöhnt nur leise und dunkel, wie ein erleichtertes Ausatmen. Er ist so hübsch, wenn er die Augen schließt, sein Gesicht entspannt und Ludvig über seine harte Eichel lecken lässt, die nass von Spucke und Lusttropfen ist. Seine Hand hat Ludvigs Hinterkopf noch immer warm und sicher im Griff, und Ludvig hält Max‘ Hüfte fest, als müsste er sich stabilisieren, noch nicht ganz er selbst.
Mit der anderen Hand knöpft Ludvig seine eigene Hose auf. Erst versucht er, es geschmeidig und sexy hinzubekommen, mit dem Blick weiter auf Max‘ entspanntem Gesicht. Aber schließlich macht er es schnell und effektiv, und reißt sich die Hose von der Hüfte. Als er seinen eigenen überempfindlichen, steinharten Schwanz greift, stöhnt er laut auf. Sein Kinn fällt herab, als er Luft holt, und als Antwort steckt Max seinen Schwanz tief in Ludvigs offenen Mund.
Ludvig saugt an dem, was in ihn hineingleitet, lässt den Rest des Schafts von der Spucke feucht werden. Sein Kopf wird an die Wand hinter sich gedrückt und er spürt das Dröhnen vom Bass im Körper. Er vergisst zu atmen, saugt gierig an Max‘ Schwanz. Gleichzeitig befriedigt er sich selbst langsam. Er braucht seine ganze Selbstbeherrschung, um sich nicht so weit nach vorne zu pressen, bis Max ihn bis zum Hals ausfüllt, um sich nicht selbst umgehend zum Orgasmus zu bringen. Er saugt an Max‘ Schwanz, bis er keine Luft mehr bekommt, dann zieht er ihn mit einem obszönen, nassen Geräusch raus und holt mit nassen, geschwollenen Lippen tief Luft. Er streckt die Zunge raus, um ihn wieder in den Mund zu bekommen. Klebrig und außer Kontrolle.
Max scheint mitzugehen, er streicht mit seiner Hand über Ludvigs Kopf zu seinem Hals, und führt seinen Schwanz so tief in Ludvigs Mund ein, wie er weiß, dass Ludvig ihn nehmen kann. Die Wand ist hart und kalt an Ludvigs Kopf, aber alle körperlichen Gefühle sind dem Gefühl untergeordnet, Max‘ Schwanz so unglaublich nah am Rachen zu spüren. Die Hand, mit der Ludvig sich selbst berührt, zittert vor Genuss, er spürt die wohlbekannten Zuckungen in den Muskeln seines Körpers, die den Orgasmus ankündigen. Max hat seine Fingerspitzen lose unter Ludvigs Kiefer gelegt, an der Grenze zu seinem Hals. Das macht er oft, wenn Ludvig ihm einen bläst, um die Spannung der Kiefernmuskeln zu spüren und seinen eigenen Schwanz, der von innen dagegen drückt.
„Komm ja nicht ohne mich.“
Max pausiert zwischen den Wörtern, während er in Ludvigs Mund stößt. Ohne, denkt Ludvig. Als ob das hier nicht Max‘ Verdienst ist. Die Art, wie er sich rein und raus bewegt, so sanft wie dominant, sein schneller Atem, der lauter als die Musik ist, der Geschmack seines Schwanzes, der Duft von Nacht, Benzin und Gefahr, der wie eine dünne Decke über seinem ganzen Körper liegt. Wie Max es so leicht schafft, dass Ludvig jede Vernunft fahren lässt. Wie Max es schafft, dass er in einer Abstellkammer auf die Knie geht. Es ist so irre schön.
Ludvig befriedigt sich selbst mit kleinen Bewegungen, genug Stimulierung, um nicht von innen zu platzen, aber nicht so viel, dass er kommt. Oder doch, er wird kommen. Aber als ob Max es spürt, dass er die Kraft in Mund und Lippen verliert, greift er fest in Ludvigs Arm und zieht ihn hoch. Ludvigs ganzer Körper ist überempfindlich, und als er mit schwachen Beinen aufsteht und Max ihn erneut leidenschaftlich küsst, fühlt es sich an, als wäre seine Zunge elektrisiert. Es ist ein kurzes, aber intensives Erlebnis, dann dreht Max Ludvig mit einer schnellen und sicheren Bewegung zur Wand. Ludvig muss sich nach hinten drücken, damit seine Schwanzspitze nicht über die Wand reibt. Dadurch presst er seinen nackten Arsch stattdessen gegen Max‘ Schwanz und der stöhnt laut in sein Ohr.
„Ludvig“, flüstert er, und es ist ein heiliges Versprechen. „Verdammt, Ludvig, ich will dich hier nehmen.“
Seine Stimme ist leise. Ludvig spürt ihre Vibrationen, als Max seine Brust an Ludvigs Rücken presst und sein mit Speichel bedeckter Schwanz zwischen Ludvigs Arschbacken gleitet. Die Spitze gleitet über seinen Anus, ehe sie ihren Weg nach oben fortsetzt, aber die Berührung lässt Ludvig bis zu den Knien erzittern.
„Ich könnte dich so hart ficken, dass du danach nicht mehr stehen kannst.“
Während er die Worte über Ludvigs Schulter zischt, greift er nach Ludvigs Schwanz. Ludvig merkt, dass er nicht mehr lange wird stehen können. Aber er lehnt sich auf seinen Armen an die Wand und drückt die Hüften nach hinten. Max‘ Schwanz liegt warm und pulsierend zwischen seinen Pobacken, und Max befriedigt Ludvig hart und gekonnt.
„Ich müsste dich zum Tisch zurücktragen und du würdest nach meinem Schwanz riechen.“
Ludvig kann nicht anders, als zuzustimmen, er kann kaum noch die Augen offen halten. Er ist so kurz davor und stammelt unzusammenhängende Wörter. Max‘ Namen, oder nur „ja, ja, ja“. Er ist sich nicht sicher.
„Ich würde dich raw nehmen und in dir kommen. Es würde aus dir raustropfen, wenn du dich wieder in die Bar setzt.“
In dem Moment kommt Ludvig. Es zischt durch seinen ganzen Körper, fühlt sich erlösend an und flimmert vor seinen Augen. Max fängt das Sperma mit seiner Hand auf. Ludvig hört das Geräusch, wie Max sich hinter ihm befriedigt. Er will sich umdrehen, um ihn zu küssen, den Schwanz übernehmen, will Max‘ Schwanz in seiner Hand haben, wenn er kommt. Aber ehe er sich auf seinen schwachen, zitternden Beinen bewegen kann, spürt er, wie die Hand, die eben noch an seinem Schwanz war, jetzt merkbar kälter, seine Pobacken spreizt und dann, wie Max‘ warmes Sperma ihn am Anus trifft. Es bleibt ihm nichts anderes übrig, als das zuzulassen, er will auch nichts anderes. Aber die eine Berührung an genau der Stelle, das kurze Reiben, ist so schön, so heiß. Wie Max‘ Sperma ihn trifft.
Sanft küsst Max ihn auf den Hals, als er fertig ist. Unter dem Ohr. Mit einer schnellen Bewegung zieht er Ludvigs Shorts und Hose hoch. Über das Sperma, das darunter verschmiert wird.
„Max, was zur Hölle?“
Aber er lacht, als er das sagt. Er ist voller Adrenalin und die Lust durchrauscht noch immer seinen Körper.
„Ich habe doch gesagt, dass es aus dir rauslaufen wird, mehr schaffe ich in der kurzen Zeit nicht.“
Max‘ markantes, hartes Gesicht ist rosig von der Anstrengung. Sein Lächeln ist weicher als sonst. Er legt Ludvig seine Hand auf die Wange.
„Ich küsse dich nicht, weil ich weiß, dass du dann wieder geil wirst.“
Ludvig würde lügen, wenn er sagen würde, dass Max‘ plötzliche Sanftheit ihn nicht beunruhigend kribblig macht. Vor allem in Kombination mit dem Sperma, das er in seinen Klamotten trocknen fühlt.
„Scheiße, du bist so sexy“, fährt Max fort, als Ludvig nicht antwortet. „Jetzt gehen wir zurück und bringen deine Freunde so richtig in Verlegenheit.“
Sie kam nicht überraschend – die Anziehung. Aber ehrlich gesagt kam es unerwartet, dass sie so schnell so intensiv wurde. Ludvig hat eine „Wenn es passiert, passiert es“-Einstellung. Cool bis ins Letzte, durchaus auch spannend, aber die Einstellung ist eher die eines experimentierfreudigen Fünfzehnjährigen. Er hätte nie gedacht, dass es sich so anfühlen könnte.
Es ist 3 Uhr 20. Er steht in der Küche. Seine Hände liegen weit auseinander auf dem Küchentresen. Sie sind verschwitzt und zittern ein wenig, aber Ludvig drückt sie fester auf die Marmoroberfläche und atmet tief durch. Es ist dunkel. Die ganze Wohnung ist dunkel, bis auf die Schlafzimmerlampe, die das Zimmer hinter ihm erleuchtet. Im Fenster sieht er seine Umrisse – breite Schultern, den Kopf mit den kurzen Haaren nach unten gebeugt. Der Weg draußen liegt verlassen und dunkel. Feiner Regen fällt langsam vor dem Fenster. Wie in Zeitlupe fällt er langsam, alles ist so langsam. Ludvigs Puls ist doppelt so schnell wie die Küchenuhr. Das hier wird sein Tod. Nicht der Lauf in einer Weile, sondern das hier. Er hat irgendwann auf dem Discovery Channel gelernt, dass alle lebendigen Wesen eine bestimmte Anzahl von Herzschlägen haben und dass Tiere mit schnellerem Puls ganz einfach kürzer leben. Wenn das stimmt, hat er vielleicht noch ein Jahr. Sein Herz schlägt sich selber zugrunde.
„Chill“, flüstert er sich selber zu. „Chill verdammt noch mal.“
Gegen Mitternacht liegt er auf dem Sofa, als sein Handy vibriert.
Ich fahre heute Abend. Falls du mit willst. Kann gegen halb vier bei dir sein.
Auf einer Party mit seinem Kumpel Erik vor zwei Wochen hat es angefangen. Ehrlich gesagt wollte Ludvig im Bishops bleiben. Aber Erik fand das nicht gut, da seine Ex auf der Party auftauchen sollte. Nein, nicht Ex. „Beziehungspause“, wie Erik recht aggressiv mitteilte und einen Großteil seines Biers verschüttete.
„Wir haben deutlich gesagt, und das denke ich mir nicht aus, wir haben Pause gesagt“, sagte er. Er machte eine Geste zu Samir und Ludvig. „Glaubt ihr mir nicht, oder was?“
Ludvig glaubte ihm kein Stück, sagte aber: „Klar glauben wir dir“, und Samir nickte.
„Ich finde also, dass wir hingehen sollten“, fuhr Erik fort.
Ludvig seufzte kaum hörbar, aber offenbar nicht leise genug.
„Was? Verdammt noch mal, Ludvig, du bist so verdammt lahm. Was sollen wir denn machen, hier sitzen, Bier trinken und uns über Game of Thrones unterhalten?“
„Ja und, warum nicht?“
„Warum nicht? Weil ihr mich zu Tode langweilt! Wir können doch vielleicht mal was anderes machen?“
„Ich gehe auf die Party“, sagte Samir. Erik schlug mit den Armen aus und schrie: „Victory!“, sodass die Gruppe hinter ihnen sich umdrehte. Dann zeigte er mit der ganzen Hand auf Ludvig.
„Die Party ist bei Kalle, kennst du Kalle? Er kennt jedenfalls alle heißen Bräute, die auf die TH gehen.“
Ludvig lachte. „Alle?“
„Alle! Ich schwör dir. Es ist krank, aber wahr. Ich weiß, dass du die eine geil findest, wie heißt sie noch? Linnea?“
„Aber Linnea findet mich zu hundert Prozent ungeil“, sagte Ludvig und wischte sich mit den Händen über den Kopf. Sein Kurzhaarschnitt war noch recht neu, und wenn er nicht wusste, wohin mit den Händen, fuhr er sich über die raspelkurzen Haare.
„Stimmt gar nicht!“, rief Erik. „Vielleicht zu siebzig oder achtzig Prozent, aber wo ein Wille ist, ist auch ein Weg.“ Er hob das inzwischen halbleere Bierglas. „Wenn es nicht Linnea ist, dann gibt es dort mindestens noch zwanzig andere Frauen, das verspreche ich dir.“ Er hielt noch immer sein Bierglas in die Luft. Ludvig hob seins hoch und stieß mit ihm an.
Es stellte sich heraus, dass Kalle zwar nicht alle Frauen an der TH kannte, aber doch fast alle. Die Party fand in seiner Dreizimmerwohnung statt, die aus allen Nähen platzte. Erik sah so überdreht aus, als würde er sich gleich einkacken. Sie hatten kurz bei ihm angehalten, um Wodka und Gras zu holen, und Ludvig fühlte sich gut. Linnea war nicht da, aber eigentlich war sie ohnehin zu jung für ihn. Außerdem stand da Fatima in der weltengsten Jeans und redete mit ein paar Typen, die aussahen, als würden sie Wirtschaft studieren.
Er ging zu ihr und legte ihr die Hand auf den unteren Rücken. Als sie sich umdrehte, sagte er lächelnd: „Hallo Fatima“. Er sah süß aus, wenn er lächelte, das wusste er. Sie umarmte ihn. Ihre langen Haare rochen gut. Er begrüßte die anderen, blieb aber dicht bei ihr stehen. Ihr schien es egal zu sein und sie sah ihn an, wenn sie lachte. Sie sprachen über die letzte Staffel von Hochzeit auf den ersten Blick und es war überhaupt nicht interessant, aber Fatima fand es lustig, dass er keine Folge gesehen hatte und erzählte alle Intrigen für ihn nach. Ludvig lächelte und sah sich verstohlen in der Wohnung um. Fatima redete weiter, aber Ludvig hörte nicht mehr zu.
Hinten im Zimmer stand ein dunkelhaariger Typ an die Wand gelehnt. Er sah Ludvig mit eisblauen Augen an. Kurzzeitig hielt er den Augenkontakt und lächelte. Ein schiefes, flüchtiges Lächeln, dann sah er fort. Ludvigs Magen zog sich zusammen, als wäre er geschlagen worden. Erst redete er sich ein, dass es Unbehagen war, aber es war tatsächlich eine Anziehung. Der Typ war zweifellos der hübscheste, den Ludvig je gesehen hatte. Vielleicht nicht objektiv – er sah scharfkantig und fast böse aus, wie ein Wolf. Er sah aus, als hätte er sich irgendwann mal die Nase gebrochen.
Er war jetzt nicht unglaublich schockiert, er hatte … bereits mehr herumprobiert als der Durchschnittstyp, könnte man sagen. Aber die Gedanken, die ihm jetzt kamen, ließen ihn erröten. Er hätte alles dafür gegeben, diesem Typen jetzt einen zu blasen. Das Bedürfnis brannte in seinem Inneren. Er wollte den schweren Schwanz in seine Hand nehmen und dass der Typ in sein Gesicht kam.
„Ludvig?“ Fatima. Sie hatte ihm anscheinend eine Frage gestellt.
Er sah sie an.
„Was?“
„Wen kennst du noch mal in Årsta?“
Ludvig sah wieder zu dem Typen, aber er war nicht mehr da. Erik saß knutschend mit einem Mädchen auf dem Sofa, das auf keinen Fall seine Ex war, aber der Wolfstyp war weg.
„Mm“, sagte er.
„Was?“
„Sorry, ich muss mal.“
Er ging im Zickzack durch die Menschenmenge und checkte in Küche und Toilette, ehe er sich auf den Balkon drängelte.
Da stand er, mit dem Rücken zur Tür, in einem dünnen, dunkelblauen Anorak und rauchte.
Er drehte sich um, als Ludvig die Tür schloss, schien aber nicht verwundert über dessen Auftauchen zu sein, aber warum hätte er das auch sein sollen.
„Hi“, sagte er nur.
Ludvig nickte.
„Hast du Feuer?“
Der Wolfstyp streckte es ihm hin. Ludvig rauchte normalerweise keine Zigaretten, aber jetzt musste er ja. Der Gedanke, dass Erik, Samir oder irgendjemand sonst auf den Balkon kommen und diese Tatsache ausplaudern könnte, machte ihn unglaublich nervös. In der warmen Wohnung hatte er sich betrunken und entspannt gefühlt. Draußen rauschte das Blut durch seine Adern und sein Kopf war klar und nüchtern mit kerzengeraden Gedanken darin.
„Max“, sagte der Wolfstyp.
„Was?“
„Ich heiße Max.“
„Ludvig.“
Ludvig reichte ihm den fertigen Joint, den er in seiner Brieftasche hatte.
„Willst du lieber den?“, fragte er, die Zigarette noch immer im Mundwinkel.
Max schüttelte den Kopf.
„Das mach ich nicht.“
Ludvig steckte ihn wieder weg.
„Rauch du ruhig, wenn du willst“, sagte Max.
„Passt schon. Magst du kein Gras?“
Max lachte kurz und hart auf, dann lächelte er.
„Hab es geliebt. Aber jetzt nehme ich … andere Fluchtwege.“
Ludvig nahm einen tiefen Zug aus seiner Zigarette. Er war sich nicht sicher, was er antworten sollte, ob Max weitere Fragen erwartete oder nicht. Aber seine Neugier siegte.
„Was denn?“
Max blieb stumm.
„Irgendwelche Drogen?“, fuhr Ludvig fort, aber Max lächelte wieder dieses schiefe Lächeln und sagte dann:
„Nein, meistens fahre ich.“
Jetzt sah Ludvig so verwirrt aus, dass Max ohne weitere Fragen fortfuhr:
„Rennen, Dragracing, oder nur rumfahren. Nachts. Das …“, er zeichnete kleine Kreise in die Luft, „… pustet einen durch und macht einen high.“
Ludvig hatte vergessen weiterzurauchen, und jetzt fiel ihm die Asche auf seine weißen Nike Airs.
„Hast du schon mal in einem Auto gesessen, das mehr als 180 fahren kann?“, fragte Max.
Ludvig schüttelte den Kopf.
„Das ist ein reinigendes Erlebnis.“
Ludvig sah ihn nur an. Er konnte sich normalerweise gut mit jedem unterhalten, aber jetzt fiel ihm nichts mehr ein. Er hatte einen trockenen Mund, sowohl von der Zigarette als auch von der Nervosität.
„Ich geh jetzt mal“, sagte Max und drückte die Kippe aus. Die Enttäuschung breitete sich in Ludvigs Brust aus. „Bleibst du noch da?“ Max sagte das ruhig und melodisch, ohne den Blickkontakt zu verlieren. Er war erschreckend gut im Halten von Blickkontakt. Ludvig sah über das Balkongeländer.
„Äh, nö, ich geh auch.“
Sie gingen, ohne sich von jemandem zu verabschieden. Ludvig erhaschte kurz Fatimas Blick, als er sich die Jacke anzog, sah aber schnell weg.
Draußen war es kühl und dunkelgrau. Max ging ein bisschen weiter vorn, beide rauchten schweigend ihre Zigaretten. Schließlich standen sie auf einem verlassenen Fußweg vor dem letzten Mehrfamilienhaus in der Gegend. Max blieb stehen, wo der Boden steil nach unten ging. Unten verlief eine große Schnellstraße. Es sah schön aus.
Kaum merkbar stellte sich Max näher an ihn. Sein Ärmel knisterte, als er sich um Ludvigs Jeansjacke legte. Ludvig konnte seinen Atem hören. Max stellte sich vor ihn. Und mit dem eiskalten Blick, der Ludvig an diesem Abend schon achtzehn Herzinfarkte beschert hatte, sah er ihm in die Augen und fragte:
„Okay?“
„Okay“, sagte Ludvig, und Max küsste ihn.
Zunächst war es ein langsamer Kuss – weich, aber bestimmt. Ludvig griff nach dem Stoff um Max‘ Taille und zog ihn an sich. Er wollte es eigentlich nicht so grob tun. Sein ganzer Körper folgte einer Art emotionaler Eingebung, die sich in den Muskeln bemerkbar machte. Max schien es nicht zu stören, er drückte seine Zunge nur tiefer hinein.
Er schmeckte nach Zigarette und Minze. Max legte seine Hand in Ludvigs Nacken und bohrte seine Fingerkuppen in seinen Haaransatz. Der Kuss wurde nass und gierig. Alles, was Ludvig nicht sagen konnte, sagte er auf diese Weise.
Ohne nachzudenken, ging er einen Schritt zurück und wurde plötzlich gegen die Hauswand gedrückt. Max schob sein Bein zwischen Ludvigs, drückte ihm seinen Schenkel in den Schritt, und Ludvig wieherte auf. Er hatte sich so sehr darauf konzentriert, Max‘ Körper nicht loszulassen, auf ihre Zungen aneinander und wie warm ihm unter der Jacke war, dass er nicht bemerkt hatte, wie hart er geworden war. Aber dann rieb Max sein Bein erneut an seinem Ständer, der seine Hose ausbeulte. Erst schämte er sich dafür, wie hart er war, und für die Geräusche, die er von sich gab, aber Max drückte sich näher an ihn, und Ludvig konnte auch seine Erektion an der Hüfte spüren.
Er fühlte sich berauschter als vom Wodka bei dem Gedanken daran, dass er dafür die Ursache war. Sein eigener Schwanz zuckte bei dem Gedanken und er stöhnte in Max‘ offenen Mund. Max legte seine eine Hand auf Ludvigs Brust, hielt ihn an der Wand, und mit der anderen Hand öffnete er schnell und geschickt Ludvigs Hose und zog den Reißverschluss runter. Er zog ihm Hose und Shorts in einem Rutsch aus und ging auf die Knie.
Erst fühlte sich das Nacktsein kalt an, draußen in der Sommernacht. Die Betonwand war rau an seinem nackten Po. Aber dann schlang sich Max‘ Zunge um seine geschwollene Eichel und alles andere um ihn herum verschwand. Er leckte mit der Zungenspitze wieder und wieder über das Vorhautband. Als er sich Ludvigs Schwanz zwischen die Lippen schob, sah er zu ihm hoch. Große Augen hinter den Wimpern. Ludvig vergrub die Finger in Max‘ Haaren und Max schob sich den Schwanz in seinen Mund. Er zog die Wangen ein und Ludvig konnte sein Zäpfchen wie ein Streicheln über die Eichel fühlen, er hatte ihn ganz tief im Mund. Die Lippen nass und eng. Er bewegte den Kopf sicher und schnell vor und zurück. Hielt ab und zu auf halbem Weg inne und saugte an der Spitze. Es war warm und verdammt schön. Ludvig hielt sich unsanft an Max‘ Haaren fest, anders konnte er nicht. Seine Knie waren weich und es war ein Wunder, dass er überhaupt noch stehen konnte. Max warf einen Blick nach oben, hielt inne, als sie Blickkontakt hatten, und sank dann nach vorne, bis seine Nase Ludvigs Bauch berührte.
„Oh Gott“, hauchte Ludvig. Es würde schnell gehen. Er spürte es sofort, und Max sah es ihm wohl an. Er nahm ihn gleich noch ein paarmal tief in den Rachen. Langsam, aber sicher. Mit der Hand hielt er sanft seinen Schaft, befriedigte ihn, während er ihm weiter einen blies. Seine Zunge wirbelte um die Spitze.
„Max“, Ludvigs Stimme war zittrig und leise. „Max, ich bin so kurz davor.“
Er legte seine Hand auf Max‘ Schulter, aber der bewegte sich nicht. Ludvig kam schnell und kräftig, er schloss die Augen und versuchte, leise zu sein, aber der Orgasmus war zu gut, Ludvig versagten die Knie und er atmete nicht im Entferntesten leise aus, vielmehr konnte man ihn wahrscheinlich durch alle offenen Fenster hören.
Max nahm alles in sich auf, drehte sich aber um und spuckte aus, als Ludvig fertig war. Das war roh und animalisch und sollte nicht sexy sein, aber es war heiß. Wenn er nicht vor fünf Sekunden gekommen wäre, hätte der Anblick von Max mit seinen verwuschelten Haaren und den rosigen Wangen, wie er aufstand und sich mit der Rückseite seiner Hand den Mund abwischte, gereicht, um wieder hart zu werden.
Ludvig reckte sich zu ihm hin, er konnte sehen, wie hart Max unter seiner Jeans war.
„Soll ich …“
„Passt schon.“ Max‘ Stimme war heiser und angestrengt, nachdem er Ludvigs Schwanz im Rachen gehabt hatte. Etwas, das Ludvig erneut darüber nachdenken ließ, ob er gleich wieder hart werden würde. Max räusperte sich, er hatte die Veränderung in seiner Stimme auch bemerkt.
„Ich gehe nach Hause, wie gesagt“, sagte er und hustete. Er deutete mit dem Kopf in die andere Richtung als die Bushaltestelle.
„Aber ich melde mich“, fuhr er fort. „Falls du mal mitfahren willst?“
Ludvig nickte nur, noch immer geschwächt und mitgenommen nach dem, was gerade geschehen war. Max lächelte und ging.
Und nun steht Ludvig zwei Wochen später in der Küche. Max hat getextet, dass sie mit dem Auto rumfahren wollen. Ludvig spürt seinen Puls wie einen Technobass im Körper. Er übertönt alles andere. Und was zur Hölle heißt gegen halb vier? Wie gegen? Er ist völlig fertig, fühlt sich wie ein Teenager, fühlt sich wie high von Ecstasy, und hat außerdem Todesängste. Er weiß nicht, was ihn erwartet, und das stört ihn am meisten.
Dann sieht er einen schwarzen Audi A5 auf der Straße auftauchen. Offensichtlich ist das Max. Die Wahl des Autos scheint perfekt zu passen. Ludvig will nicht abwarten, bis Max ihm textet, dass er da ist. Er hat die Schuhe schon angezogen, bevor Max das Auto zum Stehen bringt, und verlässt 20 Sekunden später das Haus.
Es ist still im Auto. Max sagt nicht viel. Das ist nicht so verwunderlich. Man hört das Brummen des Motors und der anderen Autos, ein dumpfer white noise im Hintergrund. Man spürt sofort, dass Max ein erfahrener und lebensgefährlicher Fahrer ist. Er fährt etwa 20 km/h zu schnell, als sie noch im Zentrum sind, trotzdem gleitet das Auto nur so voran, kein Ruckeln beim Gangwechsel, auch die Kurven fährt er weich.
Max biegt auf die Schnellstraße ein und sieht Ludvig an.
„Wir werden nicht sterben“, sagt er. Vollkommen ruhig, als wäre es das Normalste von der Welt, so etwas zu sagen. Außerdem sieht er Ludvig viel zu lange an, als auf einer Schnellstraße sicher wäre. Dann nickt er, obwohl Ludvig nichts gesagt hat, und drückt aufs Gas.
Das Auto beschleunigt schnell auf 120, er überholt ein Auto auf der rechten Spur, bleibt selber aber links. Er beschleunigt auf 150. Es dröhnt sehr viel lauter als sonst, wenn Ludvig in einem Auto sitzt. Jetzt sind sie bei 170, 180. Max überholt ein Auto auf der linken Spur, das ihn anhupt, aber er verzieht keine Miene. Sein Blick ist kalt und fest nach vorn gerichtet, mit einem Gesichtsausdruck, als würde er sehr intensiv über etwas nachdenken. Als sie bei 200 sind, schaltet er alle Scheinwerfer aus. Es ist vollkommen dunkel. Nur die Anzeige im Auto leuchtet in Neonfarben. Die Straße vor ihnen ist ein schwarzes Loch. Ludvigs Herz schlägt so schnell, dass er im Auto nach hinten gedrückt wird. Sein Körper fühlt sich schwerelos an und brennt.
Wenn er das hier überlebt, wird er sich nie wieder irgendwas versagen. Er wird nicht mehr so lahm sein und er wird seinen Freunden sagen, dass er sie mag, er wird aufhören, mit den Mädchen rumzuspielen und stattdessen mehr Schwänze blasen.
Mehr Wünsche schafft er nicht, weil Max die Schnellstraße verlässt und Ludvig nach links geschleudert wird. Der Gurt bohrt sich in seinen Arm. Max sagt mit ruhiger, dunkler Stimme: „Sorry.“
Sie fahren noch immer 180 km/h, aber jetzt sind sie auf einer Landstraße, auf der 70 gilt. Lagerhäuser und Schnellrestaurantketten rauschen vorbei, bevor sie von Äckern und Feldern abgelöst werden. Wenn jetzt ein Auto kommt, sind sie erledigt. Wenn jetzt etwas auftaucht, gibt es einen Frontalzusammenstoß und sie sind zu 100 Prozent tot.
Da bremst Max das Auto. Stellt seinen Fuß mit aller Kraft aufs Bremspedal. Das Auto stellt sich quer und gleitet über die leere Straße. Ludvig weiß nicht, ob er schreit. Vielleicht. Oder es ist das Auto, das quietscht, wie es über die Straße schleudert und schlittert. Ludvig wird gegen die Beifahrertür geschlagen. Er versucht sich festzuhalten, kann aber nichts machen. Er kneift die Augen zusammen und hört seinen Herzschlag im Kopf.
Dann bleiben sie stehen. Ludvig rasselt beim Luftholen. Der ganze Audi scheint auszuatmen. Der Motor geht mit einem müden und ergebenen Seufzen aus. Als Ludvig die Augen öffnet, sieht er unscharf und flimmernd, aber Max sieht ihn mit seinem blauen, festen Blick und seinem präzisen Lächeln an. Seine Pupillen sind groß und seine Augen glänzen in der Dunkelheit.
„Das reicht fürs erste Mal“, sagt er. Leckt sich die Lippen. „Hat es dir gefallen?“
Ludvig weiß nicht, was er antworten soll. Er ist voller Adrenalin und ein bisschen Todesangst, seine Lungen brennen und er will schreien. Stattdessen lacht er, ein langes und ehrliches Lachen. Es scheint ihm irgendwie das einzig Richtige zu sein. Sie sind nicht gestorben, wie Max ja bereits versprochen hatte.
„Ist das ein Ja?“
„Verdammt“, flüstert Ludvig leise und noch immer außer Atem. „Du bist doch krank im Kopf.“
Max nickt.
„Klar“, sagt er.
Er sieht Ludvig jetzt anders an, mit schweren Lidern und einem bestimmten Gesichtsausdruck. Dann öffnet er den Gürtel. Das metallische Geräusch schallt laut durch das stille Auto. Max beugt sich vor, den Blick weiter auf Ludvig gerichtet, und öffnet auch seinen Gürtel. Dann lehnt er sich wieder in seinem Sitz zurück und schnalzt mit der Zunge. Wie man es zu einer Katze oder einer Kellnerin macht, um beachtet zu werden. Max schiebt den Sitz nach hinten.
Erst überkommt Ludvig eine Welle aus Scham oder vielleicht Schüchternheit, brennend und umgehend. So funktioniert es normalerweise nicht, er weiß nicht, was er jetzt machen soll. Was wird von einem erwartet, wenn man selber nicht die Initiative ergreift? Aber dann überkommt ihn eine weitere Welle, diesmal mit einem ganz anderen Gefühl – animalische Begierde. Und er weiß genau, was er zu tun hat.
Fuck it. Fuck it all, denkt er und klettert über den Schalthebel. Es ist eng und sie sind beide recht groß. Ludvig setzt sich rittlings auf Max. Sie sind sich so nah, er spürt Max‘ Ständer in seinem eigenen Schritt. Er fragt sich, ob Max vom Autofahren geil geworden ist, oder, weil er wusste, wohin das noch führen würde. Es ist egal. Ohne nachzudenken bewegt Ludvig seine Hüften auf Max. Es macht ihn wahnsinnig geil, auf Max‘ Schoß zu sitzen und seinen Harten an sich zu spüren. Max greift mit beiden Händen nach Ludvigs Arsch und drückt ihn nach unten, sodass ihre Schwänze wieder aneinandergepresst werden. Ludvig legt seine Handflächen auf Max‘ bebenden Brustkorb. Er riecht nach Benzin, Nacht und Axe-Deo.
Sein Atem schlägt Ludvig feucht ins Gesicht, er beugt sich vor und Max öffnet den Mund. Ludvig lässt seine Zunge hineingleiten. Max‘ Bartstoppeln reiben ihm über die Wange und lassen ihn erschaudern. Er liebt es. Eine starke Hand greift seinen Rücken, Max drückt ihn kräftig an sich und Ludvig lässt erneut die Hüften rollen. Sein Schwanz ist so hart in seiner Jeans.
Max streichelt ihn mit seiner warmen, verschwitzten Hand unterm Shirt. Immer, wenn Ludvig Luft holt, sucht Max sofort wieder nach seinem Mund. Saugt an der Unterlippe, wenn Ludvig aufstöhnt. Plötzlich greift Max mit der anderen Hand in seinen Schritt und Ludvig schnappt nach Luft. Max sieht darüber zufrieden aus und streichelt Ludvigs Ständer durch die Jeans. Der ist jetzt so geil, dass es in seinen Beinen pulsiert. Die Hose ist unerträglich eng und er will Max auf alle erdenklichen Weisen haben.
Als ob Max seine Gedanken gehört hätte, legt er seine Lippen an Ludvigs Ohr und sagt:
„Soll ich dich ficken?“
Ludvigs Herz bleibt stehen, als Max das sagt. Er schluckt laut und deutlich. Aber sein Schwanz reagiert anders, vielleicht spürt Max das an der Hand, so hart, wie er dagegen drückt.
„Wir brauchen nicht“, setzt er an, aber Ludvig ist bereits auf dem Weg zur Rückbank.
„Fick mich“, sagt er. Er sagt es natürlich, ohne nachzudenken, aber seine Wangen werden rot, und er ist froh, dass er sich weggedreht hat. Vor zwei Wochen hätte er nie gedacht, dass er sich heute auf dem Rücksitz eines Autos befinden und jemanden bitten würde, ihn zu ficken.
Das ganze Auto ist klinisch rein und kurz hat Ludvig ein schlechtes Gewissen, dass sie hier Sex haben werden. Aber Max scheint das egal zu sein. Er folgt ihm nach hinten, und als Ludvig sich umdreht, trifft er auf Max‘ Lippen, die warm und feucht sind. Ohne zu warten, zieht Max ihm das T-Shirt aus und drückt Ludvig rücklings nach unten. Das Leder ist warm und knarzt unter ihm. Max stürzt sich auf Ludvigs Hals, küsst ihn hart, saugt und leckt.
„Keine Knutschflecken“, sagt Ludvig und Max lacht, küsst ihn stattdessen auf die Brust und beißt sanft in seine Brustwarze. Leckt um sie herum und reibt seinen Ständer an Ludvigs. Ludvig kann kaum glauben, wie gut sich das anfühlt, obwohl es so eng ist und sie am Rand einer Landstraße stehen. Er versucht Max entgegenzukommen und sich an ihm zu reiben, aber Max hat noch immer seine Zungenspitze an Ludvigs Brustwarze und Ludvig hat zu wenig Platz, um irgendetwas zu unternehmen. Er könnte auch einfach nur davon kommen, aber er will mehr und der Plan ist ein anderer. Alles, was er stotternd und stöhnend hervorstoßen kann, ist Max‘ Name, aber der versteht. Erhebt sich so gut es geht auf der Rückbank und öffnet Ludvigs Hose. Es ist nicht einfach, sie in dem engen Auto auszuziehen. Max wirft die Schuhe auf den Vordersitz und als Ludvigs Schwanz endlich aus der Hose raus darf, summt Max leise, aber eindeutig ermutigend.
Die Hose wird achtlos fallen gelassen. Plötzlich ist Ludvig ganz nackt. Max hat seine Kleider noch immer an. Es sollte ihm vielleicht peinlich sein, aber das schafft er ehrlich gesagt nicht mehr.
Aus der Sitztasche holt Max eine Flasche Gleitmittel hervor. Sie sieht neu aus, und Ludvig überlegt, ob er sie für dieses Treffen gekauft hat. Ob er zu Hause darüber nachgedacht hat, ob sie wohl ficken würden. Der Gedanke lässt seinen bereits harten und sabbernden Schwanz gegen seinen Bauch zucken. Dann kann er nicht weiterdenken, denn Max legt sich Ludvigs eines Bein auf die Schulter und streichelt ihm mit dem Zeigefinger über die Analöffnung. Erst ist es kalt und Ludvig schnappt nach Luft, aber dann ist er in ihm drin. Brennend aber befriedigend. Es fühlt sich anders an, als wenn er es selber macht. Mit seiner anderen Hand befriedigt Max ihn langsam. Die ganze Zeit fixiert er ihn mit seinem großen und lustvollen Blick, als ob er derjenige ist, der das hier am meisten genießt. Ihn zu fingern. Ludvigs unterer Körper ist voller Strom, er vibriert von den Schenkeln bis zum Bauch hoch. Max führt ihm einen weiteren Finger ein. Himmel, ist er gründlich. Er dehnt ihn langsam und methodisch weiter, bis Ludvig sich gegen seine Finger drückt. Er ist warm und verschwitzt und es ist so schön. Aber vor allem ist es ein Versprechen, und Ludvig kann nicht mehr unbegrenzt warten. Geduld ist nicht gerade seine Stärke. Max‘ Finger sind glitschig vom Gleitmittel und gleiten leicht in ihn hinein und wieder raus. Als Max einen dritten Finger einführt und ihn krümmt, reagiert Ludvigs Körper, ehe er darüber nachdenken kann, was gerade passiert. Er zuckt zusammen und macht ein Hohlkreuz. Stößt eine Reihe Flüche hervor. Als Antwort massiert Max genau den richtigen Punkt hart weiter. Ludvigs nackter Rücken klebt feucht am Ledersitz und das Gleitmittel rinnt von Max‘ Fingern, während er schnell und gleichmäßig Ludvigs Prostata massiert. Es ist unordentlich und eng, das ganze Auto riecht nach Schweiß und Gleitmittel und ein wenig nach Sperma. Nach Körper und Leder. Es ist so heiß. Max über ihm, mit den rosigen Wangen und den dunklen Haaren, die sein Gesicht einrahmen. Seine Arme sind angespannt, während er Ludvig fingert. Max ist noch immer angezogen, seine Jeans reibt über Ludvigs nackte Beine. Max hat drei Finger in Ludvig, bis zu den Knöcheln, aber es reicht noch nicht. Ludvig fühlt sich konturlos und windet sich unrhythmisch für mehr Erregung.
„Mach es“, sagt er. „Ich bin bereit.“
Und bereit ist er wirklich. Er will – nein – er braucht es. Er wird gleich kommen, wenn Max ihm nicht sofort seinen Schwanz reinsteckt. Als Max seine Finger aus ihm rauszieht, winselt Ludvig auf, setzt sich auf und küsst ihn, gierig nach Körperkontakt. Er drückt seine Zunge an Max und öffnet seine Hose. Max stöhnt laut, tief und rasselnd, als Ludvig sie ihm runterzieht. Sein Schwanz, rosa und prall, legt sich an den Bauch. Ludvig reckt sich nach ihm, aber Max schlägt ihm die Hand weg. Er gibt ihm ein Kondom. Ludvig zittert, als er es ihm anlegt. Er reibt zweimal langsam über Max‘ Schwanz, hauptsächlich, um ihn zu spüren. Die Schwere und das Gefühl von Max‘ Geschlecht an seiner Hand. Er hat in den letzten zwei Wochen oft daran gedacht. Daran gedacht, während er sich selbst befriedigt hat. Max küsst ihn noch einmal, ehe er Ludvig auf die Sitzbank zurückschubst. Er streichelt Ludvig über die Schenkel und spreizt ihm die Beine. Legt sich auf ihn. Max küsst ihn weich und langsam, während er mit seinem Schwanz um Ludvigs Öffnung kreist, wo Ludvig jetzt ganz besonders empfindlich ist. Ludvig durchlaufen die Schauer, als die Eichel wieder und wieder über seinen Anus gleitet.
„Atme aus“, sagt Max und Ludvig tut, wie ihm geheißen. Er atmet heiser und abgehackt, während Max seine Schwanzspitze in ihn hineinschiebt. Es brennt, aber er ist feucht und gedehnt. Ludvig spürt Max‘ Rippen unter dem feuchten, warmen T-Shirt. Ludvig verschränkt seine Füße hinter Max‘ Rücken und der Schwanz gleitet hinein. Max stöhnt laut auf, als er tiefer hineinkommt, und Ludvig hat das Gefühl, dass er nicht mehr die Kontrolle hat, als er zustößt. Das Auto füllt sich mit dem Geräusch von Haut auf Haut und von ihrem schweren Atem. Sie liegen so dicht aneinander, dass Ludvigs Schwanz Max‘ Bauch berührt. Er wischt seinen Lusttropfen an ihn. Es ist ein erregendes und intensives Gefühl, wenn der Saum von Max‘ T-Shirt an Ludvigs Eichel und Vorhaut reibt, und es ist schön auf eine alles umfassende Weise, wenn Max in ihn stößt. Ludvig spürt Max‘ Hoden gegen seinen nackten Arsch schlagen und er liebt es. Er versucht ihn mit den Beinen näher an sich zu ziehen, aber sie sind wie betäubt und geschwächt. Von der Stellung oder weil jemand auf ihm draufsitzt oder von den starken Vibrationen in seinem Unterleib, wenn Max‘ Schwanz seine Prostata berührt.
Ludvig liegt fest auf den Ledersitz gepresst da, er hat keinen Platz, sich zu bewegen oder etwas anderes zu tun, er muss nehmen, was Max ihm gibt. Und das tut er dankbar. Ab und zu ist es ihm peinlich, wie laut er ist, wie er wiehert und fleht, aber Max ist eben verdammt noch mal in ihm drin und bei jedem dritten Stoß ungefähr trifft er den Punkt, der so himmlisch richtig ist und dann fühlt es sich an, als ob sein ganzer Körper unter Strom steht. Er kann nicht über seine Reaktionen nachdenken. Er will, dass Max ihn genau so nimmt. Ludvigs harter Schwanz liegt prall und rosa auf seinem Bauch, triefend mit Lusttropfen, die herauslaufen und sich im Nabel sammeln. Max lässt keine Gnade walten, denn Ludvig möchte nicht, dass er das tut. Es ist zu viel und doch nicht genug.
„Schneller“, bittet er.