Gedanken zum Krieg und anderen Übeln - Siegbert Schwab - E-Book

Gedanken zum Krieg und anderen Übeln E-Book

Siegbert Schwab

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Beschreibung

Bereits vor der "Pandemiekrise" und im Besonderen in den letzten Monaten habe ich lyrische Texte und Gedichte geschrieben, in denen ich mich mit den Umständen und meinen Wahrnehmungen der aktuellen Krisenzeit auseinandersetzte. In diesem Band habe ich einen Teil davon zusammengetragen. Ich freue mich, dass meine Texte und Gedanken durch die kalligraphischen Zeichnungen Jürgen Fieges eine ausdrucksstarke Kommentierung gefunden haben. Siegbert Schwab, Neumünster 2022

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Seitenzahl: 30

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Inhalt

Vorwort

Das Bild des Bösen

Gut, dass es solche Feinde heut noch gibt

„Gleichgewicht des Schreckens“

Von Hütten und Palästen…

Klopapier mit Duft wird knapp

Billig

Drum prüfe…

Der Globus

Beschränke dich

Es brennt

Verlautbarmachung

Man sagt, es sei gefährlich…

Wetterwendisch

Aussicht im Meer

Ich mag nicht mehr

Für Gott und die Welt

Der Biedermann und die Milieugesellen

Die Welt der Politik

Das rosarote Leben

Immigranten

Armer Rutebeuf

Es ist kalt

Ich verzieh mich

Was uns einst einte

Hier darf doch jeder

Gut getan

Vorwort

Gedanken zum Krieg und anderen Übeln

Krieg, ein Übel, aber nicht vermeidbar, ähnlich einer Krankheit oder Epidemie, die die Menschen immer mal wieder heimsucht oder befällt. Ist das wirklich so?

Auch wenn im eigenen Land relativer Friede schon lange herrschte, finden sich rund um auf unserem Globus ständig sogenannte offene Konflikte, die als blutige Kriege ausgetragen werden. Bevor dieses Jahr die Kämpfe in der Ukraine durch den Einmarsch der russischen Truppen in den offenen Krieg mündeten, zählten verschiedenen Forschungsinstitute mindesten 25 weitere Kriege weltweit. Kriege die mitunter schon Jahre und Jahrzehnte andauern und deren konkretes Ende meist nicht in Sicht ist. An diesen Kriegen sind nicht nur die direkten Kriegsgegner (Staaten, Nationalitäten, Bevölkerungsgruppen, Bürgerkriegsparteien) beteiligt, es sind weitere Staaten, Staatenverbünde, Interessensgruppen und auch Wirtschaftsunternehmen verwickelt und mit eigenen Interessen darin involviert. Das sind beileibe nicht nur die Waffenproduzenten aller Art, sondern die Gesamte Zulie-fer- und „dienstleistenden“ sowie Serviceunternehmen vor, bei und nach den Kriegen. Wirtschaftszweige, die im Krieg besonders florieren.

Während sich die jeweiligen Kriegsgegner mühen, gegenseitig die Fratze des Bösen anzudichten, sei es zur Selbstrechtfertigung, zur Mobilisierung der eigenen Truppen und zum Schmieden von Koalitionen, finden sich trotz verwickelter Ausgangssituationen und komplexer Kriegsauslöser, nach näherer Betrachtung Interessen und Absichten, die mit den Mitteln der Kriegsführung verfolgt werden. Es ist nicht mehr alleine das „Gute gegen das Böse“, die Abwehr eines üblen Feindes oder gar aberwitzigen Irren, sondern es geht um die Abwägung und Einschätzung, inwieweit die eigenen Interessen tangiert oder verletzt werden, wo Interessen entdeckt und angemeldet werden und mit welchen Mitteln Bereitschaft besteht sie durchzusetzen oder zu verteidigen.

Friede den Hütten … oder stell dir vor, keiner geht hin.

Nach den Erfahrungen des ersten und zweiten Weltkrieges schien sich zunächst die Perspektive zu eröffnen, den Krieg als Mittel der Politik grundsätzlich zu ächten (so zumindest der Tenor der Staaten, die sich den Weg der Gründung der UNO machten). Das hehre Ziel bleibt bis heute utopisch und wurde schon auf so vielen Altären der grausamen Realität geopfert. So wie Bertha von Suttners „Nieder mit den Waffen“, Käthe Kollwitz‘ „Nie wieder Krieg“ oder das „Make Love Not War“ der Anti-Vietnam-Kriegs-AktivistInnen. Dennoch werden diese Worte gerade in Kriegszeiten immer wieder zu den Losungen der Kriegsgegner und der Friedensbewegungen, die sich nicht dem Diktat des scheinbar Unausweichlichen beugen mögen.

Und gerade diese wenden das Augenmerk auf das, was Georg Büchner vor fast 200 Jahren mit der Losung „Friede den Hütten, Krieg den Palästen“ auf den Punkt brachte: In den Kriegen bluten, leiden und sterben eben nicht die Kriegsherren in ihren Palästen, sondern die Soldaten und die Menschen in den Ländern, die vom Krieg überzogen werden.

Das Recht sich einen von ihm selbst nicht erklärten Krieg zu entziehen, nahm sich Boris Vians „Deserteur“ in den 50er Jahren gegenüber seinem Präsidenten heraus, genauso