Gefährten des Dschungels - J.N. Taylor - E-Book

Gefährten des Dschungels E-Book

J.N. Taylor

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Beschreibung

Wollt ihr mit Michael auf Schmetterlingsjagd in den Dschungel gehen? Möchtet ihr miterleben, wie Derek gleich drei Männer für sich abstaubt oder wie Tom sich mit seinen Nebelpardern herumärgert? Wenn ihr etwas mehr Drama wollt, kann ich euch aber auch Asher ans Herz legen, der zwar einiges durchmachen muss, aber am Ende gar nicht mal so schlecht davonkommt – das tun sie übrigens alle nicht.

 

Vier Schicksale. Vier Geschichten. Und alle davon findet man jetzt in diesem wunderhübschen und praktischen Sammelband der Gefährten des Dschungels, auf den jede Dschungelgemeinde lange hingefiebert hat.

 

Aber Achtung: Der Dschungel & ich Band 1 - 4 enthält Polyamorie, tierische Erotik und zumeist eine gute Portion schrägem Humor. Sie lesen auf eigene Gefahr, daher übernimmt der Autor keine Haftung für Folgeschäden jeglicher Art.

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Veröffentlichungsjahr: 2022

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J.N. Taylor

Gefährten des Dschungels

Der Dschungel & ich 1 - 4

BookRix GmbH & Co. KG81371 München

Impressum und Hinweise

Gefährten des Dschungels

Der Dschungel & ich

1 - 4 Sammelband

Copyright Text © J.N. Taylor 2018/2019

Kontakt: [email protected]

 

Covergestaltung: J.N. Taylor

Bildmaterial: pixabay.com

 

 

 Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck und andere Verwendung, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung des Autoren. Vervielfältigungen und Veröffentlichungen sind nicht gestattet.

Sämtliche Personen, Orte und Begebenheiten sind frei erfunden und entspringen meiner Fantasie. Ähnlichkeiten jeglicher Art wären demnach rein zufällig.

 

 

Zum Inhalt:

Wollt ihr mit Michael auf Schmetterlingsjagd in den Dschungel gehen? Möchtet ihr miterleben, wie Derek gleich drei Männer für sich abstaubt oder wie Tom sich mit seinen Nebelpardern herumärgert? Wenn ihr etwas mehr Drama wollt, kann ich euch aber auch Asher ans Herz legen, der zwar einiges durchmachen muss, aber am Ende gar nicht mal so schlecht davonkommt – das tun sie übrigens alle nicht.

Vier Schicksale. Vier Geschichten. Und alle davon findet man jetzt in diesem wunderhübschen und praktischen Sammelband der Gefährten des Dschungels, auf den jede Dschungelgemeinde lange hingefiebert hat.

Aber Achtung: Der Dschungel & ich Band 1 - 4 enthält Polyamorie, tierische Erotik und zumeist eine gute Portion schrägem Humor. Sie lesen auf eigene Gefahr, daher übernimmt der Autor keine Haftung für Folgeschäden jeglicher Art.

 

 

Der Dschungel & ich

 

 

 

Der angehende Zoologe Michael freut sich riesig, als er von seinem Professor mit auf eine Expedition in den Dschungel genommen wird. Einen bisher unentdeckten Schmetterling will er finden.

Wen oder was er aber letztendlich wirklich entdeckt, damit hätte er nicht einmal ansatzweise gerechnet.

1. Durch die grüne Hölle

»Michael, wenn du nicht endlich deinen Arsch bewegst, dann trete ich dir heute noch hinein!«

Innerlich kochend und äußerst widerwillig nahm ich meinen Blick von der wunderschönen bunten Fauna um mich herum und setzte mich wieder in Bewegung, um den Anschluss zu unserer Crew nicht zu verlieren.

Professor Tremane wartete einige Meter entfernt und funkelte mich dabei verkniffen an. Ich versuchte mich reumütig zu geben, dabei war es in meinen Augen nur zu verständlich, dass man eine solche Umgebung nicht einfach ohne Faszination durchqueren konnte. Wann kam ein normaler Mensch auch schon in den Dschungel?

»Na, genug gefaulenzt?«, wurde ich angeschnauzt, als ich den Mittvierziger endlich erreichte.

Ich nickte nur und nuschelte eine Entschuldigung, während ich mich wiederholt fragte, wie ich mich nur so in meinem Professor für Zoologie hatte täuschen können. Es hatte doch tatsächlich eine Zeit gegeben, als ich ihn für einen freundlichen und offenherzigen Menschen gehalten hatte. Nun, diese Zeit war spätestens seit unserem Aufbruch zu dieser Expedition vorbei, denn nun war er einfach nur noch ätzend.

Mir war durchaus klar, warum das so war, denn mit der Freundlichkeit war es erst vorbei gewesen, nachdem er mich mit meinem Freund zusammen am Flughafen gesehen hatte. Derek hatte es sich nicht nehmen lassen, mir zum Abschied einen dicken Kuss aufzudrücken und hatte mich damit leider unfreiwillig geoutet. Ich verbarg meine Sexualität zwar nicht, aber ich trug sie auch nicht schreiend in die Welt hinaus. Die Reaktion meines Profs zeigte auch, warum das so war. Homophobe Arschlöcher gab es eben überall.

Wahrscheinlich bereute er es jetzt, dass er einem angeblich Perversen wie mir die Chance zu dieser Expedition ermöglicht hatte, aber Pech für ihn, musste er nun wohl oder übel damit leben. Und ich auch, denn ich hätte mir diesen Trip als sein Assistent durchaus entspannter vorgestellt.

Ich bekam noch einen giftigen Blick, dann setzte er sich wieder an die Spitze der Mannschaft. Neben Tremane und mir gab es noch zwei weitere Wissenschaftler und einige Einheimische, die der Prof für viel Geld als Träger und Wegführer angeheuert hatte. Einer dieser Wegführer war Adam, der gerade an mir vorbeiging und dabei mit der Hand unauffällig über meine Schulter streifte. Aufmunternd lächelte er mir zu und ich konnte nicht anders, als dieses Lächeln zu erwidern. Was für ein Lichtblick!

Adam hatte zwar bisher noch kein Wort mit mir gewechselt, aber er schien von fröhlicher Natur zu sein und außerdem war er auch noch äußerst ansehnlich; groß, gut gebaut, braungebrannte Haut und die himmelblauesten Augen, die ich jemals gesehen hatte. Hätte ich Zuhause keinen Freund, der auf mich wartete, hätte ich es mit Sicherheit auf einen Flirtversuch ankommen lassen, denn Adam wirkte mir gegenüber bisher durchaus interessiert. Konnte allerdings auch Wunschdenken sein.

Schon bald verlor ich seine stattliche Kehrseite aus den Augen und ich musste mich mit den anderen - eher Augenkrebs verursachenden - Männern zufriedengeben. Es war ein träger Trupp, kaum einer sprach und so war es nicht verwunderlich, dass meine Blicke schon bald wieder ins Grün der unglaublichen Natur um mich herum abschweiften.

Ich war fasziniert und verstand nicht, wie es die anderen so scheinbar gar nicht waren. Sicher, Tremane und die anderen zwei waren erfahrene Zoologen und hatten bestimmt schon so einige Gegenden bereist, aber ich konnte mir nicht vorstellen, dass man irgendwann so abstumpfte, dass man sich nicht mal die Zeit nahm, den farbenprächtigsten Blumen einen Blick zuzuwerfen.

Nun ja, ich tat es jedenfalls und das war auch genau der Grund, warum ich übersah, wie einer der Wissenschaftler plötzlich stehen geblieben war und sich nach etwas bückte, was vor ihm auf dem Weg aufgetaucht war. Lange Rede kurzer Sinn: Ich rannte natürlich voll in ihn rein.

»Können Sie nicht aufpassen?«, schrie der Mann und Tremane stapfte natürlich sofort wütend auf mich zu und ließ es sich nicht nehmen, mir auch noch eine Abreibung zu verpassen.

»Verdammt noch mal, Michael! Ist es denn so schwer, nur ein einziges Mal die Augen offenzuhalten und so keinen Unfug anzustellen? Himmel, was habe ich mir nur dabei gedacht dich mitzunehmen?«

Ich schluckte mühsam einen bissigen Kommentar herunter und er wandte sich an seinen Kollegen. »Peter, was ist denn?«

»Pfotenabdrücke!«, rief der Mann jubelnd aus, nachdem er mir noch einen vernichtenden Blick zugeworfen hatte. Na toll, bald war ich mit Sicherheit bei allen unten durch. Das konnte ja noch heiter werden. »Und wenn mich nicht alles täuscht, dann sind sie von einem Jaguar. Sehen Sie nur hier, die Form der Ballen!«

Tremane war sichtlich interessiert und ich verdrehte nur die Augen. Ein Jaguar? Und deshalb flippten die so aus? Ich dachte ja eigentlich, unsere Expedition bestünde zu dem Zweck, eine neue Tierart zu entdecken und ein Jaguar fiel eindeutig nicht darunter.

»Michael, mach dich endlich mal nützlich und schieß ein paar Fotos davon«, wies mich Tremane sofort an und ich konnte nicht anders, als mit einem genervten Brummen zu reagieren.

»Toll, wir haben Jaguarspuren gefunden. Das wird bestimmt der ganz große Aufhänger in der nächsten Fachzeitschrift«, murmelte ich leise und griff nach der Kamera um meinen Hals, um das gewünschte Foto zu machen.

Leider hatte der Entdecker der Spuren mich verstanden. »Junge, weißt du denn nicht, was dieser Fund bedeuten könnte? Wenn wir Glück haben, dann sind das die Abdrücke des Gestaltwandlers, den wir suchen!«

»Gestalt... was?«

Ich konnte den Wissenschaftler nur blöd anstarren. Dem Mann, Peter, standen die grauen Haare noch mehr zu Berge als sonst und auch das irre Funkeln in seinen Augen irritierte mich. Ach ja, und natürlich, was er da gerade von sich gegeben hatte. Wahrscheinlich hatte ich mich einfach verhört.

»Tremane, hast du dem Jungen nicht erzählt, was wir hier suchen?«, mischte sich nun Kollege Nummer drei ein, der mir unter dem Namen Carl Bennigs vorgestellt worden war. Ich hatte bisher noch nie von ihm gehört, aber er schien immer noch einer der normalsten der drei Forscher zu sein. Na ja, zumindest hatte ich das bis jetzt gedacht, denn seine seriöse Erscheinung verpuffte, sobald er seine schlammbraunen Augen auf mich richtete und seinen Mund aufmachte. »Wir sind hier, um endlich einen Gestaltwandler zu fangen. In dieser Gegend sollen mindestens vier davon herumstreunern und einer davon ist ein Jaguar! Oh, ist das aufregend!«

Ja, das fand ich allerdings auch! Gestaltwandler!? Die wollten mich doch verarschen! Ich versuchte in ihren Gesichtern zu erkennen, ob sie einen Spaß mit mir trieben, doch alle drei blickten mich todernst an und betrachteten dann wieder völlig aus dem Häuschen die unförmige Vertiefung im Boden.

Adam stand in einiger Entfernung und ich sah, wie er fast in Lachen ausgebrochen wäre, doch ich fand das alles andere als witzig. Fuck! Mir wurde klar, dass ich tief in der Scheiße saß, denn scheinbar hatten die Männer nicht mehr alle Tassen im Schrank und ich kam hier nicht weg, weil ich mich mit ihnen am Arsch der Welt mitten im tiefsten Dschungel befand.

Eines war klar, wenn das rauskäme, was die hier suchten, dann wäre meine Reputation gleich mit am Arsch und ich bräuchte mich gar nicht erst an meine Doktorarbeit heranwagen. Zoologen, die Fantasiegestalten hinterherjagten, gab es zwar einige, aber sie alle wurden als verschrobene Spinner abgestempelt. Ich dachte ja auch so!

»Schnell, wir müssen versuchen, den Spuren zu folgen!«, riss mich Tremanes Ruf aus den Gedanken und ich sah gerade noch, wie er die Träger und Adam tiefer in den Dschungel scheuchte. Peter und Carl folgten auch eilig, also was hatte ich für eine andere Wahl, als es ihnen gleichzutun?

Tremane trieb die angeheuerten Führer zu einem immer schnelleren Tempo an und kreischte dabei wie ein aufgeregtes Äffchen, während wir anderen hinter ihnen herstolperten. Macheten wurden durch das dichte Geäst geschwungen und ein kleiner Weg geschlagen, doch trotzdem kamen wir kaum voran.

Alles wurde immer unsinniger. Worin lag das Ziel, sich hier durch den Urwald zu schlängeln? Spuren eines Tieres waren schon bald gar keine mehr zu entdecken und trotzdem waren die drei Forscher immer noch ganz aus dem Häuschen und schrien und debattierten, während den Einheimischen und mir der Schweiß über den Körper rann, weil wir uns einen Weg durch die grüne Hölle erkämpfen mussten.

Ich konzentrierte mich gerade darauf, nicht allzu sehr von herabhängenden Lianen, dickfleischigen Blättern und dem dazugehörigen Geäst zerkratzt zu werden, da drang ein ohrenbetäubendes Gebrüll an unsere Ohren. Plötzlich erstarrten alle mitten in der Bewegung und lauschten.

»War das der Jaguar?«, rief Carl aufgeregt?

»Nein, kann nicht sein. Es klang eher nach ...«

Keine Ahnung, wonach es geklungen haben sollte - ich hätte es selbst nicht sagen können - denn Tremane wurde durch ein weiteres Gebrüll unterbrochen. Mit diesem Gebrüll erwachte anscheinend der ganze Urwald zum Leben. Aufgescheuchte Papageien flatterten in Scharen über unseren Köpfen hinweg, die Affen in den Baumwipfeln fingen an zu kreischen und die Erde unseren Füßen begann zu beben.

Ich war nicht stolz darauf, aber ich bekam ganz schön Schiss und es erging nicht nur mir so. Die einheimischen Träger wurden unruhig und schrien sich gegenseitig etwas in ihrer Sprache zu. Dann ließen sie unsere Ausrüstung fallen und wollten sich aus dem Staub machen. Ich war bereit, mich ihnen sofort anzuschließen, doch Adam, der bis dato nette Wegführer, machte mir einen Strich durch die Rechnung, als er schnell und beruhigend auf die Einheimischen einredete und sie so leider zum Bleiben überredete.

Tremane war kurzzeitig vor Panik wie erstarrt gewesen, aber nun beruhigte er sich wieder und schlug Adam dankbar auf die Schulter. »Danke, Mister Dexter. Es wäre eine Katastrophe gewesen, wenn uns die Träger abhandengekommen wären.«

Ein leichtes Lächeln stahl sich auf Adams Züge und ich kam nicht umhin zu denken, dass es auch ein klein wenig durchtrieben wirkte. Und war da nicht ein seltsam listiges Funkeln in seinen Augen gewesen? Tremane schien nichts zu bemerken, aber ich war mir sicher.

»Schon gut, Professor Tremane. Allerdings bin ich mir nicht sicher, wie lange Sie die Menschen hier halten können, denn so sehr sie auch auf Ihr Geld angewiesen sind, so stark ist auch ihr Aberglaube. Dieser Teil der Gegend gilt als verflucht. Die Tiere sollen über magische Kräfte verfügen und Menschen, die ihnen zu nahe kommen mit einen Zauber belegen. Sind Sie sicher, dass Sie noch tiefer in den Dschungel vordringen wollen?«

Tremanes Augen strahlten voller Wahnsinn, als Adam über magische Tiere und Zauber sprach und hatte scheinbar alles andere ausgeblendet. »Das heißt, wir sind hier genau richtig! Ich glaube nicht an Zauber, aber die Gestaltwandler haben diesen Unsinn bestimmt verbreitet, damit niemand in ihre Nähe kommt. Aber nicht mit uns, wir lassen uns nicht abschrecken. Ist es nicht so, werte Kollegen?«

Adam verdrehte die Augen, während sich der Prof an seine Kollegen wandte, die beide eifrig nickten. Ich gab es auf. Hier hatte die Hitze bei einigen schon das Hirn weggeschmort. In diesem Moment schwor ich mir eines, ich würde mir selbst den Gnadenschuss setzen, bevor ich jemals so werden würde.

»Wie Sie wollen«, gab sich Adam geschlagen. »Trotzdem würde ich raten, dass wir heute nur noch einen geeigneten Platz zum Schlafen suchen. Die Sonne wird schon bald untergehen und ich werde die Männer nicht dazu bringen, bei Anbruch der Nacht noch umherzuirren.«

Mir entkam ein erleichtertes Seufzen, was mir mal wieder einen giftigen Blick einbrachte, denn Tremane schien alles andere als begeistert. »Das hätte doch sicher noch ein, zwei Stündchen Zeit?«

Adam schüttelte den Kopf. »In der Nähe gibt es einen Fluss, der perfekt für ein Lager wäre, aber allein der Marsch dorthin dauert noch gut über eine Stunde.«

»Ein Fluss!?« Der Professor wirkte augenblicklich hellhörig. »Das klingt fabelhaft! Wäre nur logisch, wenn sich gerade dort oftmals Gestaltwandler aufhalten würden.«

Ja, genauso wie wilde Tiere, die nur darauf warten, dass ihnen so schmackhafte Menschen wie wir unter die Klauen kommen!

Ich war nicht begeistert, aber meine Meinung würde niemanden interessieren und so konnte ich nur stillschweigend hinnehmen, dass uns Adam noch tiefer in den Dschungel führte. Ich hatte bei dieser Sache ein böses Bauchgefühl. Wie schlimm es allerdings wirklich werden würde, das hätte ich nicht einmal ansatzweise ahnen können.

 

2. Ein feuchter Traum im Dschungel

In der Nacht hatte ich einen seltsamen Traum. Ich sah mich selbst, wie ich vor Professor Tremane durch den Urwald flüchtete. Der Mann an sich war ja schon furchterregend genug, aber im Traum war er noch viel schlimmer als in der Realität. Sein Gesicht hatte sich verändert und sein Kopf sah nun so aus, wie der einer Schlange. So jagte er mich durch die Dunkelheit, während er mich mit seiner zischenden Zunge verfluchte.

Ich fiel irgendwann hin und das Schlangenmonster warf sich auf mich. Ich schrie auf und sofort änderte sich der Traum. Plötzlich befand ich mich in meinem Zelt und anstatt eines Schlangenkopfes beugte sich nun die Gestalt von Adam über mich.

»Schsch, ganz ruhig«, hörte ich ihn flüstern und mein wilder Herzschlag beruhigte sich sofort. Dieser Traum gefiel mir eindeutig besser.

Adam zog langsam den Reißverschluss des Schlafsacks auf und schob mir das T-Shirt über den Kopf. Schon spürte ich seine warmen Hände auf meiner Brust und seine weichen Lippen an meinem Hals.

Ich seufzte versonnen und genoss das vertraute Ziehen der ansteigenden Erregung, das sich sofort darauf zwischen meinen Beinen einstellte. Daher hatte ich auch absolut nichts dagegen, dass sich eine vorwitzige Hand von meinem Bauch bis hinab in meine Shorts schummelte und das dort langsam anschwellende Fleisch zu streicheln begann. Zuerst war er noch sehr sanft, fast zögerlich, doch umso mehr mein Schwanz unter seiner Behandlung an Härte gewann, desto fester packte er zu und entlockte mir so das erste Stöhnen.

Ein schnurrender Laut drang an meine Ohren, bevor Traum-Adam mich seine Zunge spüren ließ, die sich einen feuchten Weg von meinem Hals abwärts suchte. Sie fühlte sich riesig und rau an und bescherte mir einen Lustschauer nach dem anderen, als sie nacheinander meine Brustwarzen umspielte, bis sich diese hart und empfindlich in der kühlen Nachtluft aufrichteten.

»Du schmeckst unglaublich«, hörte ich ihn flüstern. »Lass mich noch mehr von dir kosten.«

Die Shorts verschwand von meinen Hüften und ich lag nackt vor ihm. Ich spürte, wie mein Schwanz inzwischen stahlhart und meine Hoden bis zum Bersten gefüllt waren. Einen Moment gestattete Adam es sich, diesen Anblick zu genießen, während er sich gierig über die Lippen leckte. Dann packte er blitzschnell zu und ich schrie heiser auf.

Wellen der Geilheit erfassten meinen Körper, als sich Adam immer tiefer hinabbeugte und ohne Umschweife damit anfing, meine Erektion tief in seinem heißen Mund aufzunehmen. Ich fühlte die Hitze, die Feuchtigkeit und die Enge und erschauerte ein ums andere Mal.

Seine Zunge umschlang mich, saugte und leckte mich um den Verstand, während seine Hand gekonnt meine Hoden massierte und mir damit fast den Rest gab. Viel zu schnell spürte ich den Orgasmus herannahen. Spürte, wie sich aufgestaute Lust einen Weg an meinem Rückgrat hinab suchte, wie sich alles in mir anspannte und sich meine Hoden zusammenzogen und dann ... dann ließ er von mir ab.

Ein frustrierter Laut entkam meinen Lippen, der schnell von seinem Mund geschluckt wurde. »Du schmeckst wirklich überall so gut«, stöhnte er hinein. »Aber es wäre nicht fair, wenn ich das alles für mich allein beanspruchen würde.«

Ich wusste nicht, was er damit meinte, aber es war mir auch egal, als er sich langsam an meine Seite sinken ließ, mich dabei weiter mit seinen Lippen verschlang und dann auch noch wieder damit anfing, meine Hoden zu kneten.

Ich seufzte erneut voller Wonne und ließ es nur zu gerne zu, dass er mir meine Schenkel noch weiter spreizte, damit er auch an die verborgeneren Stellen gelangen konnte. Kühle Luft streifte schon bald über meinen Anus und brachte mich zum Beben. Ich wollte ihn dort spüren. Einen Finger, seinen Schwanz. Mir war es egal, wenn es nur diese frustrierende Leere in mir vertrieb.

Er erfüllte mir diesen Wunsch. Ein Finger schob sich bestimmend durch meinen Muskelring, zog sich zurück und fuhr dann wieder tief hinein. So fickte er kurz mein enges Loch, bevor er einen zweiten Finger hinzunahm und sie weit in mir spreizte. Ich begann leise in seinem Mund zu wimmern, weil es etwas wehtat und es mich zudem unglaublich geil machte.

Langsam und genüsslich zog er seine immer noch gespreizten Finger in mir so weit zurück, bis sie nur noch mein Loch offenhielten. So dehnte er mich weiter, bis mir ein heiserer Schmerzenslaut über die Lippen rutschte.

»Entspann dich wieder, mein Schöner. Wir wollen nur wissen, wie du in deinem Inneren schmeckst.«

Ich wollte nachfragen, was das bedeutete, doch da spürte ich bereits, wie sich etwas Feuchtes fest in meinen Darm schob. Ich schrie vor Überraschung laut auf. Traum-Adam war nicht allein?

Ich wollte sofort nachsehen, doch Adam packte mein Kinn und küsste mich wieder verlangend, während sich die Zunge des anderen immer tiefer in mein Innerstes drückte. Sie war lang und erreichte Stellen in mir, die mich zum Aufjaulen bringen wollten. Noch nie in meinem Leben hatte ich solche Lust und Erregung verspürt und ganz bestimmt war ich auch noch nie so geil gewesen, als ich mich von dieser einzigartigen Zunge rimmen ließ und Adam dabei wieder meinen Schwanz zu reiben begann.

Der Orgasmus kam so plötzlich und so schnell über mich, dass er die Welt für einen Moment hinter einer weißen Wand verschwinden ließ und ich nichts mehr, als das Rauschen meines Blutes in den Ohren und das Zucken meines Schwanzes wahrnehmen konnte. Eine gefühlte Ewigkeit ergoss ich mich über meinen Bauch und Adams Hand, dann erst nahm meine Umgebung wieder ihre gewohnten Konturen an.

Das erste, was ich sah, waren Adams himmelblaue Augen, die mich sanft anstrahlten. Er lächelte und ich versuchte mich auch an eines, was aber völlig misslang, weil in dem Moment eine raue Zunge über meine Hoden, bis hinauf zu meinem nach dem Orgasmus überempfindlichen Schwanz leckte. Ich zuckte, durchdringende Schnurrlaute erfüllten das Zelt und Adam grinste.

»Er mag dich genauso wie ich.«

Etwas kitzelte mich an den Beinen und am Bauch und mein lustverhangener Blick glitt suchend an mir hinab. Ich blinzelte, tat es gleich darauf noch mal und noch mal, doch was ich sah, konnte noch immer nicht wirklich von meinem Gehirn erfasst werden.

»Das ist nicht möglich«, stammelte ich leise und völlig fassungslos, denn zwischen meinen Beinen befand sich ein riesig wirkendes Tier. Eine Raubkatze, um genau zu sein. Sein goldgelber Körper war überzogen von dunklen Ringflecken und das konnte nur eines bedeuten. »Der Jaguar!«

»Genau«, flüsterte Adam, während sich der Jaguar gleichzeitig wieder über mich beugte und mit seiner gefährlichen Schnauze meinen Bauch erst beschnüffelte und dann mit seiner Zunge meinen Samen aufleckte. »Sieh ihn dir an, er kann jetzt schon nicht genug von dir bekommen.«

Ein letztes Zittern durchlief meinen Körper, dann beschloss ich, dass sich der Traum unbedingt wieder ändern musste und das tat er. Ich schloss meine Augen und dann war da ... nichts mehr.

 

»Michael, steh auf! Wir müssen auf Gestaltwandlerjagd!«

Es versprach ein ausgesprochen guter Tag zu werden, wenn man nach einer solch unruhigen Nacht anschließend auch noch von Professor Tremanes lieblicher Stimme geweckt wurde. Ich wollte nicht aufstehen!

»Michael!«

»Komme ja schon!«

Gerädert und vollkommen am Arsch fügte ich mich meinem Schicksal und stand schnell auf. Klamotten an, Schuhe zubinden und dann ab. Heute würde ich dem Professor einfach sagen, dass er mich zurückbringen sollte. Er würde mich nicht gegen meinen Willen hierbehalten können, oder?

»Professor Tremane, wir müssen reden«, startete ich auch sogleich, sobald ich meinen Kopf aus dem Zelt gesteckt hatte, denn ich wollte keine Zeit verlieren. Zu meinem Pech sprach ich allerdings nur mit mir selbst, denn vom Prof war weit und breit keine Spur mehr.

»Er hatte keine Lust mehr, auf dich zu warten und erkundet mit seinen Kollegen bereits die nähere Umgebung.«

Mir wurde ein dampfender Becher unter die Nase gehalten, der einen köstlichen Kaffeeduft verströmte. Ich griff sofort gierig danach und sah dann hinauf in die Augen meines nächtlichen feuchten Traums. Scheiße, wenn mich nicht alles täuschte, dann wurde ich soeben rot wie eine Tomate. Nicht dran denken! Nicht dran denken!

»Danke«, nuschelte ich und senkte schnell den Blick.

»Kein Problem. Ich dachte mir, den könntest du heute dringend brauchen.«

»Warum?«, sofort flog mein Blick zu ihm zurück. Wusste er etwas? Hatte er mich vielleicht sogar in der Nacht gehört? Oh bitte, nein! Nun glich mein Gesicht sicher mehr einer Warnleuchte.

Adam lächelte leicht. »Nun ja, die Nächte in der Wildnis sind anfangs nie leicht. Die vielen Geräusche, das Fremde ... Du konntest sicher nur schlecht schlafen, richtig?«

Erleichtert seufzte ich auf. Er hatte also nur das gemeint und war jetzt freundlich. »Ja, richtig.«

Adams Grinsen wurde breiter und ich rappelte mich endlich auf meine Füße, bevor ich einen ausgiebigen Schluck aus meinem Becher nahm.

»Außerdem kann es hier auch nachts ziemlich heiß hergehen. Du musst ziemlich feucht gewesen sein.«

Und schon war der Schluck wieder aus meinem Mund und der Wachmacher tränkte den Boden vor mir. »Wie bitte!?«

Adam lachte. »Na, die Luftfeuchtigkeit. Macht sie dir etwa nichts aus?«

Ich interpretierte eindeutig zu viel in seine Worte hinein und machte mich deshalb gerade zum Deppen. Der Traum musste aus meinem Kopf und dann würde das sicher aufhören.

Ja, klar und wie stellst du das an?

Verdrängung war erst einmal angesagt, also tat ich ganz locker und meinte: »Ach, gegen so ein bisschen Feuchtsein habe ich nichts.«

Es wäre bestimmt cool und frech rübergekommen, wenn ich nicht noch immer das Glühen in meinem Gesicht spüren würde. Adam war allerdings so freundlich und überging das einfach.

»Das ist gut zu wissen.«

Ich lächelte verkrampft. Er grinste dreckig zurück. Ich beschloss, dass es Zeit wurde, zur Professionalität zurückzukehren. Ich sah mich verstohlen in unserem Lager um. Zwei Träger lümmelten noch in unserer Nähe herum, ansonsten waren alle aus der Mannschaft ausgeflogen.

»Du sagtest, Tremane und die anderen erkunden die Gegend? Brauchen sie dich da nicht als Führer?«

Adam winkte ab und nahm nun selbst einen Schluck Kaffee aus seinem Becher. »Sie wollten nur den Fluss erkunden und der ist schnell umrundet. Außerdem haben sie ja noch ihren anderen Führer, also habe ich mich freiwillig gemeldet, um auf dich und die Ausrüstung aufzupassen.«

»Aha«, machte ich nur, weil es mir unangenehm war, dass man mir einen Babysitter abgestellt hatte. Und dann auch noch ihn!

»Keine Sorge, ich hab’s nur getan, weil ich ein wenig faulenzen wollte.« Er zwinkerte mir wieder zu und meine Knie wurden weich. Himmel, konnte der Mann nicht weniger charmant und gutaussehend und perfekt und hinreißend und ...

Schluss damit, Michael! Du hast einen Freund! Sein Name ist Derek. Der süße kleine Derek, der Zuhause auf dich wartet und den du sehr gern hast!

Was war nur mit mir los, dass ich mir das nach drei Tagen Trennung bereits vorsagen musste? Und dann auch noch diese Träume! Die Hitze musste auch etwas mit meinem Kopf angestellt haben, wenn ich feuchte Träume von rimmenden Raubkatzen hatte und das auch noch irgendwie geil fand. War ich am Ende vielleicht doch pervers?

Eine kühle Hand legte sich auf meine Stirn und ließ mich kurz zurückschrecken. »Michael, alles in Ordnung? Du scheinst zu glühen. Hast du vielleicht Fieber?«

Ja, das Schäm-dich-in-Grund-und-Boden Fieber! »N-nein.«

Adam legte seinen Kopf schief und musterte mich besorgt. Meine Augen verfolgten dabei ganz angeregt eine Strähne seines schwarzen Haares. »Was hältst du von einer Abkühlung im Fluss?«

»Gute Idee!«, stieß ich sofort hervor, denn dann würde ich endlich aus seinem Charmebereich herauskommen. »Ich geh dann mal.«

Ich drückte Adam meinen Becher in die Hand und stapfte davon. Ich kam nur drei Schritte weit, bevor mich seine Stimme wieder zurückhielt. »Du läufst in die falsche Richtung, Michael.«

Ups, ich hatte noch nie einen Orientierungssinn besessen, aber das musste ich ja niemandem auf die Nase binden. Ich drehte mich einfach um und lief dann mit gesenktem Kopf an Adam vorbei in die entgegengesetzte Richtung. Würde schon schiefgehen.

Ich hörte ein Seufzen, dann wurde ich am Arm gepackt und nach links gezogen. »Ich bringe dich hin.«

»Was!? N-nein, das brauchst du nicht!«

Ich wollte mich entwinden, aber Adam war ziemlich stark und ich wollte mich nicht noch mehr zum Affen machen, also ließ ich mich von ihm durch’s Gestrüpp ziehen.

»Ich habe versprochen, auf dich aufzupassen, schon vergessen?«

Das war’s dann mit ihm aus dem Weg gehen. Adam schien beschlossen zu haben, dass ich ihm nicht entkommen konnte und das bewirkte etwas in mir, dass mich ihm gegenüber noch scheuer werden ließ. Etwas in mir, vielleicht ein Instinkt, rief: Lauf weg! Ein anderer Teil jedoch wollte nicht darauf hören und am Schluss blieb ein völlig verwirrtes Ich zurück. Warum fühlte ich mich plötzlich so? Alles nur wegen dem Traum?

»Wir sind da.«

Adam ließ meinen Arm los und ich starrte auf das glitzernde Gewässer vor mir. Für einen kurzen Moment verließen mich all meine Gedanken und ich konnte es nur wie verzaubert ansehen. Die Sonne brach sich in Prismen auf der Oberfläche und verstärkte noch das prächtige Farbenspiel an den Ufern, an denen ich jede Menge außergewöhnliche Blumen ausmachen konnte. Moosbewachsene Steine drängten sich dazwischen und nur ganz wenige Bäume warfen einen seichten Schatten auf sie. Das war wie ein kleines in sich geschlossenes Paradies.

»D-das ist aber nicht der Fluss von gestern Abend, oder? Es sieht eher aus ... wie ein Teich.«

»Es ist ein Teich. Ich dachte mir, du willst ungern von deinen Professoren beim Baden überrascht werden, oder?«

Adam trat dicht hinter mich und legte mir seine Hände auf die Schultern. Sofort verkrampfte sich mein Unterleib und zog sich lustvoll zusammen, als würde er nicht eine völlig unbedeutende Stelle berühren, sondern meinen Schwanz. Erschrocken schnappte ich nach Luft und ging einige Schritte auf Abstand. Was machte dieser Mann nur mit mir?

Ich leckte mir nervös über die Lippen, während ich ihn ansah. »Warum sollte ich nicht? Wir sind alle Männer.«

Adam grinste schief und seine Augen wirkten wieder verschlagen. »Deshalb haben sie dich auch in ein Einzelzelt gesteckt, ja?«

Er wusste es! Er wusste, dass ich auf Männer stand und deshalb ausgegrenzt wurde. Das machte mich alles nur noch nervöser. Ich wollte ihm antworten, doch kaum hatte ich die Lippen geöffnet, da legte er mir auch schon einen Finger drauf.

»Lass die Erklärungsversuche. Es gibt eben Menschen, die sind Idioten und wissen einfach nicht, was gut ist.« Nun blitzten seine Augen eindeutig verlangend, während sie langsam an meinem Körper hinabfuhren. »Aber zum Glück gibt es auch diejenigen, die das sehr genau wissen.«

Oh, bitte lass dich dazugehören, schoss es mir durch den Kopf, dann tauschte er seinen Finger mit seinen Lippen und in mir schrie es: Ja, er gehört dazu! Danke, Gott!

Die erste Berührung seiner Lippen war elektrisierend und spürte ich bis in die Fußspitzen. Der erste Zungenschlag ließ mich zittern und meinen Schwanz anschwellen. Das war keine Reaktion, die ich von mir gewohnt war, aber ich hatte auch nicht mehr genug Blut im Kopf, um sie zu hinterfragen.

Sanft begannen unsere Zungen miteinander zu ringen, während er mit einem Finger unter den Saum meines T-Shirts schlüpfte. Die Berührung war kaum einer Erwähnung wert und doch sandte sie mir heiße Glut durch den Körper und ich erschauerte wohlig.

»So empfindlich?«

Ich konnte nur nicken und wieder nach seinen Lippen schnappen, doch er schob mich einfach von sich und ließ mich völlig frustriert in der Luft hängen.

»Dann wird dir das kühle Wasser doppelt so guttun«, raunte er mir noch zu, dann wandte er sich schmunzelnd ab, um sich auf einen großen Stein in der Nähe zu setzen. Schelmisch funkelte er mich an und deutete auf mich. »Ausziehen.«

»Was?«

Ich konnte es nicht fassen. Hatte er mich gerade abblitzen lassen? Oder war das so eine Art Vorspiel? Ich wusste es nicht und sein Gesichtsausdruck gab einfach nichts preis. Die seltsame Verwirrung kehrte zurück und mit ihr auch die Scheu.

»Warum sollte ich mich vor dir ausziehen?«

Er zuckte nur ruhig die Schultern. »Wie du schon sagtest, wir sind alle Männer. Warum also so schüchtern?«

Seine gelassene Art machte mich so langsam wütend. Ich stand hier mit angeschwollenem Schwanz und total erregt und ihn schien das völlig kalt zu lassen. Dabei hatte er mich doch zuerst geküsst. Ich mochte solche Spielchen nicht und wollte ihm das auch gleich mal klarmachen.

»Verschwinde! Ich brauche keine unwillkommenen Zuschauer.«

»Unwillkommen?« Er runzelte verwirrt die Stirn. »Die Beule in deiner Hose sagt, ich bin sogar sehr willkommen.«

Dieser Mistkerl! Er war sogar noch so frech, mich darauf anzusprechen und dabei amüsiert zu schmunzeln. Solche Typen wie ihn, kannte ich zur Genüge. Sie dachten sich, es würde witzig sein, die kleine Schwuchtel anzumachen, um später dabei zuzusehen, wie sie sich genierte, wenn herauskam, dass alles nur ein großer Spaß gewesen war. Danke, aber diese Erfahrung hatte ich schon gemacht und ich hatte nicht vor, dass man wieder über mich lachte.

»Die Beule nennt sich Morgenlatte und hat nichts mit dir zu tun, also verpiss dich!«, zischte ich ihm zu und wandte ihm den Rücken zu, um meine Hose zu öffnen.

Ich würde jetzt in diesen Teich steigen und mich waschen, als sei eben gar nichts passiert. Wenn er klug war, dann würde er verschwinden. Wenn nicht ... nun, dann konnte ich ihn immer noch ignorieren.

»Mir scheint, hier liegt ein Missverständnis vor«, begann er verwirrt in meinem Rücken zu haspeln. »Ich wollte nicht ...«

»Ist mir egal, was du wolltest«, fauchte ich erneut, während ich meine Hose verlor und nach dem Saum meines Shirts griff. Jetzt also auch noch so tun, als wäre alles nur ein Missverständnis? Na klar! »Würdest du endlich gehen? Ich brauche niemanden, der mir weitere Löcher in den Arsch starrt.«

Bevor ich nackt ins Wasser watete, wusste ich schon, dass er meiner Aufforderung gefolgt war, denn die Spannung in meinem Körper ließ nach und ich atmete hörbar auf. Der Zauber war gebrochen. War jetzt nur zu hoffen, dass das so blieb.

3. Der Jaguar

Zuerst war ich ein wenig befangen, als ich mit beiden Händen Wasser über meinen erhitzten Körper schöpfte. Misstrauisch behielt ich dabei die Oberfläche des Teiches im Blick, denn wer wusste schon, welche Wesen sich hier gerade noch so aufhielten. Letztendlich fühlte sich das kühle Nass aber einfach zu fantastisch auf meiner verschwitzten Haut an und ich schloss genießerisch die Augen.

Hätte ich besser nicht getan, denn so bekam ich anfangs nicht mit, wie sich etwas an mich heranschlich. Ich hörte noch ein beunruhigendes Fauchen hinter mir, doch da war es schon zu spät und etwas traf mich hart in den Rücken.

Ich schrie.

Ich fiel.

Und es machte Platsch.

Wasser spritze auf und ich landete auf den Knien, konnte mich mit den Händen gerade noch so abfangen, sonst hätte ich sicher eine Menge des Wassers geschluckt. Es war aber zum Glück nicht tief und ich fuhr angespannt herum, als ich ein drohendes Knurren hinter mir hörte.

Ich erstarrte, als ich nur wenige Meter von mir entfernt einen Jaguar stehen sah, der gefährliche Drohgebärden in meine Richtung ausstieß. Das Tier sah dem Jaguar aus meinem Traum verdächtig ähnlich. Es war riesig, viel größer, als es eigentlich hätte sein dürfen und so wie es aussah, hatte er mich eben nicht nur durch einen Sprung in meinen Rücken zu Fall gebracht, sondern es war auch eindeutig wütend auf mich.

Wütend? Wie kam ich denn jetzt darauf? Michael, reiß dich zusammen, diese Raubkatze ist nicht wütend, sondern hungrig!

Der Gedanke half und ich rappelte mich schnell auf die Beine. Das Biest beobachtete mich dabei mit gebleckten Zähnen. Kurz fragte ich mich, warum er mir überhaupt so viel Zeit ließ und mich nicht gleich gebissen hatte, da setzte er auch schon wieder zum nächsten Sprung an.

Ich kreischte wieder los und konnte gerade noch so zur Seite springen. Eine Kralle streifte mich trotzdem und hinterließ einen blutigen Striemen auf meinem Oberschenkel. Vollgepumpt mit Adrenalin spürte ich keinen Schmerz, aber der Anblick meines Blutes setzte etwas in mir in Gang und ich rannte panisch los.

Tief in mir wusste ich, dass es dumm war, vor einem Wildtier davonzulaufen und damit seinen Jagdinstinkt erst recht zu wecken, aber in dieser Situation war mein Gehirn wie leergefegt und ich dachte nur an eines: irgendwie überleben.

Ich rannte an Land und wollte mich in den Dschungel flüchten. Adam war vielleicht noch irgendwo in der Nähe und konnte mich retten, daher schrie ich mehrfach seinen Namen. Scheiße, ich würde mich jetzt sogar über Professor Tremanes Gesicht freuen, wenn er mir nur dieses Biest in meinem Rücken vom Hals halten konnte.

Weder er noch Adam erschienen, dafür schien es aber der Raubkatze Spaß zu machen, mit mir zu spielen, denn sie überholte mich plötzlich und hielt dann direkt vor mir an, sodass ich fast in sie hineinrannte. Es öffnete sein gefährliches Maul und fauchte mich erneut inbrünstig an. Ich tat das einzige, wozu ich gerade noch so in der Lage war, fiel vor Schreck auf meinen Hintern und starrte das Untier dann panisch und wie versteinert an.

»Wie kannst du es wagen?«, hörte ich plötzlich, während die Raubkatze einen kleinen Schritt näher kam. Schleichend, lauernd, absolut tödlich. »Wie kannst du es wagen, ihn zu verletzen?«

Verstört blickte ich auf. Kam diese raue, knurrende Stimme wirklich aus dem Maul dieses Jägers? Das konnte doch nicht sein, es sei denn er war wirklich ein ...

»Gestaltwandler!«, keuchte ich fassungslos und robbte mich eiligst ein paar Beinlängen aus seiner Reichweite. »Das kann nicht sein, dich gibt es nicht!«

Das Wesen ignorierte mein Geschrei und warf sich blitzschnell über mich. Sein schwerer Körper nagelte mich auf dem harten Boden fest und presste mir kurzzeitig alle Luft aus den Lungen. Ich ächzte, während der Kopf der Bestie nun genau über mir aufragte und ich so einen guten Ausblick auf seine reißerischen Beißerchen bekam. Nur die Atemlosigkeit hielt mich vom erneuten Schreien ab.

»Du hast kein Recht ihn abzuweisen!«, fauchte das Tier über mir und blies mir dabei seinen warmen Atem ins Gesicht. »Du gehörst ihm. Mir. Uns.«

Ich zitterte haltlos und war einer Ohnmacht nahe, als er seinen Kopf senkte und mit seiner Zunge einmal über die Seite meines Halses leckte. Ich spürte, wie heftig meine Halsschlagader dort pochte und betete, dass sie ihn nicht zum Zubeißen verlocken würde.

»Wird Zeit, dass du erkennst, an wessen Seite dein Platz von nun an ist«, hörte ich ihn leise an meinem Ohr knurren, bevor sich sein massiger Körper auf mir bewegte und er sich bestimmend zwischen meine Beine drängte.

Ich fühlte sein Fell überall an meiner nackten Haut und die unnatürliche Hitze, die dieser mächtige Körper über mir ausstrahlte. Und selbstverständlich spürte ich auch das gigantische Genital, das sich in diesem Augenblick einen Weg zwischen meine Arschbacken suchte.

Das war zu viel. Ich fand meine Stimme wieder und kreischte erneut wie am Spieß, während ich mich auch endlich zu wehren begann. Nicht, dass mir das etwas gebracht hätte, denn der Körper auf mir war um einiges stärker als ich.

»Ruhig, du wirst es gleich verstehen!«, knurrte es an meinem Hals und stieß seinen Schwanz dann einfach in meinen Anus hinein.

Ich spürte, wie es mich fast augenblicklich zerriss und schrie vor Schmerz laut auf. Das Biest wollte mich ficken!? Ein Tier, das einen Menschen bestieg, das war einfach zu viel für meinen Verstand. Das, der Schmerz und die Todesangst brachten mich zum Schluchzen. So wollte ich nicht enden!

Und das würde ich auch nicht, denn plötzlich verschwand das Gewicht von meinem Körper und ich konnte gerade noch so erkennen, wie der Jaguar durch die Luft flog. Mit einem wütenden Knurren kam er elegant auf seinen Pfoten auf und starrte mit gelb glühenden Augen zu dem Mann, der ihn soeben von seinem Tun abgehalten hatte.

»Adam!«, rief ich krächzend aus und zog mich gleich darauf in seine Arme, die er sofort nach mir ausgestreckt hatte.

Schutzsuchend und noch immer am ganzen Leib zitternd klammerte ich mich an ihm fest. Für falsche Scham aufgrund meiner Feigheit hatte ich jetzt keine Zeit. Ich war einfach nur mit den Nerven am Ende und wollte, dass dieser Horror vorbei war.

»Kadif!«, hörte ich Adam brüllen, während er mich hielt und seine Hände mich mit sanften Streichbewegungen zu beruhigen versuchten. »Was ist in dich gefahren? Hast du den Verstand verloren?«

»Er hat dich abgewiesen und du warst verletzt.«

»Und das gibt dir das Recht, ihn zu verletzen?«

»Ich wollte ihn nicht verletzen, nur zeigen, dass er zu uns gehört!«

»Aber nicht so, Kadif! Um Gotteswillen nicht so!«

Nur ganz langsam drangen die Worte bis in meinen Verstand vor und ließen mich in Adams Armen erstarren. Er sprach mit diesem Monster? Und nicht nur das, die beiden klangen auch mehr als vertraut miteinander. Der Traum von gestern Nacht kam mir plötzlich wieder in den Sinn und ich begann zu verstehen.

»Das war gar kein Traum«, hauchte ich fassungslos. »Ihr wart beide da und habt ...«

An dieser Stelle hatte ich endgültig die Schnauze voll von dieser Farce. Mein Gehirn spielte nicht mehr mit und schaltete ganz ab. Es wurde rasch dunkel um mich. Und das war verdammt gut so!

4. Tierische Gefährten

»Du hättest es mir überlassen sollen ihn für uns zu gewinnen. Dank deiner Aktion wird er nun Angst vor uns haben und das ist allein deine Schuld.«

»Wie oft soll ich mich denn noch entschuldigen? Mit mir sind die Instinkte durchgegangen. Ich weiß ja, dass es falsch war!«

Still lauschte ich der Konversation oder besser gesagt, dem Streitgespräch, während ich von Adam nackt durch den Dschungel getragen wurde. Ich war wach, tat aber so, als wäre ich noch weggetreten. Warum? Ich sah mich einfach noch nicht dazu in der Lage, die Augen zu öffnen und mich den seltsamen Gestalten zu stellen, von denen mindestens einer ein waschechter Gestaltwandler war. Ich nannte das großzügig Schonfrist vor der bitteren Realität, die keine sein dürfte und lauschte einfach weiter.

»Das kommt nur davon, weil du schon zu lange in deiner Tiergestalt herumläufst, Kadif. Ist doch kein Wunder, dass deine animalischen Instinkte überhandnehmen. Ich verstehe das, aber ich will auch, dass du verstehst, dass uns genau das heute unseren Gefährten hätte kosten können.«

Ich hörte einen traurigen Laut, der nach einer Mischung aus Miauen und Hundegebell klang. »Das wollte ich doch nicht. Ich wurde nur so wütend, als ich gesehen habe, wie er dich fortgeschickt hat. Du sahst verletzt aus. Und dann ... beim Spielen ... überkam mich einfach der Drang, ihn zu beanspruchen. Er hat so wahnsinnig gut gerochen.«

»Ja, vor allem hat er nach Angst gerochen!«, zischte Adam.

»Das war es wohl, was mich nur weiter angestachelt hat. Es ... tut mir wirklich sehr leid.«

Adams Stimme wurde milder. »Das wirst du ihm sagen müssen.«

Es war einen kurzen Moment lang still, bevor ich wieder die Stimme des Jaguars hörte. Sie klang diesmal sehr leise und wirklich reumütig. Und leider richtete er sie direkt an mich, was wohl hieß, dass ich aufgeflogen war.

»Michael, es tut mir leid, dass ich dir Angst gemacht habe und auch, dass ich dich besprungen und verletzt habe. Du kannst mir glauben, dass das nie wieder vorkommt.«

Ich verspannte mich gegen meinen Willen, als Adam sich zu meinem Ohr beugte und flüsterte: »Du brauchst jetzt aber auch nichts zu sagen. Er hätte es verdient, wenn du ihn noch ein wenig länger zappeln lässt.«

Seufzend öffnete ich meine Augen und starrte direkt in die von Adam. Er grinste wie immer leicht, doch sein Blick sprach eher von Besorgnis und nicht von Spaß. »Ist er wirklich echt?«, rutschte es mir sofort raus und Adam blieb stehen und räusperte sich.

»Er? Du meinst Kadif?«

Ich nickte und mein Blick suchte ganz automatisch den Boden nach dem Jaguar ab. Ich fand ihn schnell, denn er stand direkt neben Adam und mir und suchte reumütig Augenkontakt. Ich schluckte und begann wieder zu zittern, was der Jaguar sofort merkte und abrückte. Ein leises Winseln verließ sein riesiges Maul, bevor er sich ganz abwandte.

Mein Magen verkrampfte sich, als ich diesen traurigen Laut hörte und ich empfand doch tatsächlich das dringende Bedürfnis, ihn trösten zu wollen. Mein Mund öffnete sich bereits und auch eine zittrige Hand wanderte in seine Richtung, da unterbrach Adam diesen merkwürdigen Moment, denn er setzte sich einfach wieder in Bewegung.

»Wir sind gleich zuhause, dort werden wir erst mal deine Wunden versorgen und dann über alles in Ruhe reden.«

Das Gesagte nahm ich als willkommene Ablenkung zu meinen seltsamen Gefühlen. »Meinst du mit zuhause das Lager?«

Adam schüttelte den Kopf. »Nein, ich meine das Zuhause von Kadif und mir. Es ist nicht mehr weit.«

Und schon sah ich meinen schlimmen Verdacht bestätigt. »Euer Zuhause? Heißt das, du bist auch so wie er?«

»Ein Gestaltwandler? Ja. Aber warum sprichst du es nicht aus? Deine Leute und du, ihr sucht doch nach uns.«

Ich schnaubte abfällig. »Meine Leute? Von wegen! Hätte Professor Tremane mir früher gesagt, was er tatsächlich mit dieser Expedition bezweckt, hätte ich ihn doch sofort Zwangseinweisen lassen. Eine neue Schmetterlingsart wollte er hier entdecken und kein Mensch in Tiergestalt oder ... eben andersherum.«

Adam lachte leise und ich bekam sofort eine Gänsehaut am ganzen Rücken. »Wenn du willst, finden wir für dich bestimmt auch einen Schmetterling.« Er sah mich mit einem seltsamen Glanz in den Augen an und plötzlich wurde sein Lächeln absolut ehrlich. »Aber es ist auch gut zu wissen, dass du nicht wie sie bist. Leute wie sie sind besessen von ihrer Jagd nach uns und es endet immer damit, dass sie oder wir verletzt oder getötet werden.«

Ich mochte meinen Prof nicht mehr besonders, ich hatte aber trotzdem das Gefühl, dass ich ihn und auch die anderen verteidigen musste. »Aber sie sind doch nur hier, weil sie hoffen, dass sie endlich einem Wesen wie euch begegnen. Ich glaube nicht, dass sie euch verletzen wollen.«

»Ach ja?«, höhnte plötzlich der Jaguar von der Seite. »Genau aus diesem Grund haben sie auch ein Betäubungsgewehr und mehrere Waffen mit scharfer Munition dabei, ja?«

Ich erschrak. »Haben sie?«

Der Jaguar stieß eine Art Schnauben aus und Adam nickte. »Sie sind auf der Jagd, Michael. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.«

Ich war mal wieder fassungslos. »Aber warum hast du sie dann direkt hierhergeführt?«

Adam wandte den Blick von mir ab und ich ahnte, dass ich gleich etwas zu hören bekam, was mir nicht gefallen würde. »Wir leben hier nicht allein, Michael. Dieses Gebiet wird von etlichen Wandlern bewohnt und wir alle haben darüber abgestimmt, was mit den neuen Jägern geschehen soll.«

Ein Bleiklumpen bildete sich in meinem Magen. »Was bedeutet das?«

Adam sah mich wieder an. Der Blick war fest und entschlossen. »Das bedeutet, dass sie von ihrer Expedition nicht zurückkommen werden. Das passiert immer wieder, denn der Dschungel ist nun mal gefährlich. Es wird einen kleinen Suchtrupp geben, die Menschen werden nichts finden und dann werden sie uns wieder in Ruhe lassen.«

»Das kann doch nicht euer Ernst sein!« Ich begann in Adams Armen zu zappeln, weil ich es keine Sekunde mehr länger in ihnen aushielt. »Lass mich sofort runter!«

»Nein, ohne Schuhe verletzt du dich nur noch mehr«, gab er gelassen zurück und packte mich einfach fester.

Nun bereute ich es, dass ich nie Zeit im Fitnessstudio verbracht hatte und ich verfluchte auch meine Eltern, weil die beide genauso schlank und klein wie ich gewesen waren und ich genau wegen dieser schlechten Gene jetzt nicht gegen den Mann ankam.

Okay, dann musste ich eben an ihr Gewissen appellieren. »Das dürft ihr nicht tun, es ist Mord!«, rief ich so laut ich konnte und versetzte Adam einen Schlag gegen die Schulter, der ihn nicht einmal zucken ließ.

»Nein, es ist Selbstverteidigung!«, knurrte der Jaguar Kadif. »Immer wieder sind solche Spinner auf der Suche nach uns. Und immer wieder endet es damit, dass wir jemandem aus unserer Familie verlieren! In ihren Augen haben wir keine Rechte in ihrer Menschenwelt, also haben sie auch keine Rechte in unserer.«

Ich sah zu ihm hin. Wilde Wut spiegelte sich in den Raubtieraugen, aber da war auch noch etwas anderes, etwas, was mich meine Gegenwehr komplett aufgeben ließ. Ich streckte meine Hand nach ihm aus und er rieb sofort seinen breiten Kopf daran. Sofort übertrug sich sein offensichtlicher Schmerz auch auf mich.

»Du hast diese Erfahrung bereits gemacht, nicht wahr? Man hat dir jemand sehr Wichtiges genommen.«

»Ja«, war alles, was er sagte, bevor er sich noch einmal an meiner Hand rieb und dann davonstürmte.

Bestürzt sah ich ihm hinterher. »Es waren seine Eltern«, klärte Adam mich leise auf. »Er war in der Nähe, als angebliche Forscher erst seinen Vater erschossen und dann die Mutter gefangen nahmen. Er kann bis heute nicht darüber reden, weil er sich noch immer schuldig deswegen fühlt.«

»Was? Aber wieso?«, rief ich entsetzt aus. »Was hätte er denn dagegen tun können?«

»Nichts. Er war nur ein kleines Junges, das vor Angst erstarrt dabei zusehen musste. Er hätte sie nicht retten können, selbst wenn es anders gewesen wäre. Ich weiß das. Er weiß das. Und doch sind Schuldgefühle niemals rational. Er wird sie bis zu einem gewissen Grad wohl immer empfinden.«

Ich weinte still um das kleine Junge, weil ich seine Trauer fast am eigenen Leib spüren konnte. Ich wusste nicht, warum das so war. Eigentlich war ich nie ein emotionaler Mensch gewesen. Dass ich nun solch intensive Gefühle verspürte, verwirrte und beunruhigte mich.

»Was passiert nur mit mir?«, flüsterte ich völlig verwirrt.

Adam stoppte abrupt und ließ mich endlich wieder auf eigenen Füßen stehen. Aus seinen Armen gab er mich trotzdem nicht frei. Ein Arm schlang sich um meine Taille und drückte mich damit sanft an seinen Körper, bevor er mit einer Hand mein Kinn anhob und mich eindringlich musterte.

»Du spürst das Gefährtenband zwischen uns, Michael. Es zieht uns unweigerlich zueinander hin und lässt uns unbewusst Freude, Schmerz, Lust und auch jedes andere Gefühl miteinander teilen. Ich habe dich dadurch sofort im Dorf erkannt, aber mir ist auch klar, dass das alles sehr verwirrend und aufreibend für dich sein muss. Wir werden dir helfen, dich an diese Gefühle zu gewöhnen.«

Ich schniefte nicht gerade fein durch die Nase und er strich mir lächelnd die letzten Reste meiner Tränen von den Wangen. »So, und jetzt Kopf hoch! Denk daran, dass du eigentlich noch sauer auf Kadif bist. Vielleicht hilft das ja.«

Er drehte mich um und gab mir dann einen sanften Stoß nach vorne. Zu meiner Verwunderung stand ich plötzlich vor einem riesigen Baum, von dem eine Kletterleiter hinabhing.

»Sag mir nicht, dass ihr da oben wohnt!«, rief ich aus und war plötzlich ganz aufgeregt. Ich hatte mir als Kind immer ein Baumhaus gewünscht und wenn ich nun so nach oben in das grüne Blätterdach dieses mächtigen Baumes sah, konnte ich nur ahnen, welche Ausmaße dieses haben musste.

Adam musste meine Aufregung gespürt haben, denn er lacht erfreut. »Das würde dir gefallen?«

»Oh ja«, hauchte ich und begann ohne Umschweife mit den Aufstieg. Es war ja schon ein bisschen komisch, nackt in den Bäumen herumzuklettern, aber was an meiner derzeitigen Situation war nicht seltsam?

Abgeschirmt vom dichten Laub gelangte ich nach etlichen Metern zu einer großen hölzernen Plattform, die einmal um den ganzen Baum herumzureichen schien. Ich sah auch weitere Leitern, die noch weiter hinauf zu höher gelegenen Ästen führten und kleinere Planken, sowie Hängebrücken, die sogar bis zu anderen Bäumen reichten.

»Oh mein Gott! Das ist hier ja wie bei Tarzan!«, schrie ich hingerissen und wollte mir die nächste Leiter schnappen, doch Adam hielt mich zurück, indem er einen Arm um meine Hüfte schlang und mich zu sich herumwirbelte.

»Schön, dass es dir gefällt, aber unsere Bauten sind noch nicht menschensicher und daher bleibst du schön hier unten und immer da, wo ich dich sehen kann.«

Ich war enttäuscht. »Aber ich will sehen, was ihr noch gebaut habt und wie weit es hinauf geht und ...«

Ein Finger legte sich über meine Lippen und hinderte mich daran weiterzuplappern. »Das wirst du, aber erst, wenn Kadif und ich es so weit abgesichert haben, dass du uns nicht aus Versehen hinunterfällst.«

Das klang so, als sollte ich länger bleiben und ich wollte nachhaken, aber die Frage verstummte auf meinen Lippen, als Adam mich auf ein Loch mitten in dem riesigen Baum zusteuerte.

»Leck mich am Arsch!«, rief ich wieder aus und rannte von ganz allein darauf zu. »Wenn da drin eure Höhle ist, dann ... WOW!«

Es war ihre Höhle! Sie war dreimal so groß wie mein Zelt und mit vielen wärmenden Decken und Fellen ausgelegt. Ich vermutete mal, dass der Boden auch mit Holzplanken ausgelegt worden war, aber bevor ich das überprüfen konnte, hatte ich mich auch schon in das Fellchaos gestürzt und blickte ganz ergriffen in den Himmel über mir. Ja, in den Himmel, denn das Loch im Baum reichte bis ganz weit nach oben und verfügte über kein Dach.

»Ich wette, man kann hier nachts die Sterne zählen«, hauchte ich fasziniert und bekam nur am Rande mit, wie sich Adam neben mich legte.

Eine Hand legte sich über meinen Bauch und ich wurde mir schlagartig wieder seiner Präsenz bewusst. Er lag neben mir und starrte auch in den Himmel. »Das kannst du, aber ich wette dagegen und sage, dass du eine bessere Beschäftigung finden wirst.« Diesmal wollte ich gar nicht nachfragen, was er damit meinte. »Während der Regenzeit müssen wir auf eines der anderen Baumhäuser ausweichen, aber ich denke, das wird dir auch gefallen.«

»Ich wollte es mir ja ansehen«, nuschelte ich ein klein wenig schmollend und Adam lachte heiser.

»Ich weiß und das wirst du. Lass es uns nur erst mal so schön wie möglich für dich machen, okay?«

Ich konnte nicht antworten, weil seine Hand in diesem Moment anfing über meinen Körper zu streicheln. Es waren nur unschuldige Berührungen; ein leichtes Umkreisen meines Bauchnabels, später ein sanfter Druck an meinem Oberschenkel. Adam schien das vollkommen unbewusst zu tun, während er weiterhin nachdenklich in den Himmel starrte.

»Wir waren nicht auf einen weiteren und dann auch noch einen menschlichen Gefährten vorbereitet.« Sein Kopf fuhr herum und nun bekam ich seine gesamte Aufmerksamkeit geschenkt. Liebevoll legten sich seine Finger an mein Gesicht und begannen dessen Konturen nachzuzeichnen. »Aber selbstverständlich sind wir sehr glücklich darüber und wir werden alles dafür tun, dass es dir hier gutgeht und es dir nie an etwas fehlen wird.«

Mein Atem begann sich zu beschleunigen und ich war mal wieder völlig gefangen in seinen himmelblauen Augen. Er wob erneut seine Magie um mich, die ich zwar immer noch nicht verstand, die ich aber auch keineswegs mehr ignorieren konnte. Heftiges Verlangen nach ihm ergriff mich und ich konnte einfach nicht anders, als noch näher zu ihm zu rücken und ihm meine Lippen anzubieten.

Hätte er mich jetzt wieder abgewiesen, wäre ich wahrscheinlich jämmerlich verendet, aber das tat er nicht. Keine zwei Sekunden später spürte ich seine Lippen auf meinen und wähnte mich im Himmel. Er schmeckte wie das Paradies, welches sich um uns herum befand und ich seufzte wohlig.

Seine Hände packten nach meinen Hüften und zogen mich auf sich. Erst da fiel mir auf, wie verletzlich es mich doch machte, dass er noch komplett angezogen war, während meine nackte Haut ihm hilflos ausgeliefert war. Jedoch spürte ich keine Angst. Im Gegenteil. Meine Lust erklomm im rasenden Tempo erneut ungeahnte Sphären und ließ mich in Rekordzeit hart wie Stein werden.

Ein zufriedenes Brummen erfüllte die kleine Höhle, dann langten die Hände nach meinem Hintern und zogen mich dichter an seinen Körper. Kurz verspürte ich einen kleinen Schmerz und zuckte zusammen, doch er verschwand schnell im Rausch meiner Erregung, also vergaß ich ihn sogleich wieder.

Adam jedoch nicht. Er hatte meine Reaktion mitgekriegt und sah sofort zu mir auf. »Wo tut es weh?«

»Was?« Ich hatte keine Lust auf eine Unterhaltung und nachdenken wollte ich auch nicht. Ich wollte nur, dass er mich weiter küsste und mich berührte. Ich schnappte erneut nach seinen Lippen, doch er wich aus und schob mich sogar etwas von sich.

»Wir hätten uns zuerst um deine Verletzungen kümmern sollen. Zeig mal her.«

Kurz überlegte ich, ob ich ihm einfach meinen Schwanz vors Gesicht halten sollte, denn der tat im Moment wirklich am meisten weh. So abgebrüht war ich dann allerdings doch nicht, also warf ich mich nur mit einem genervten Seufzen zurück auf die Decken und rollte mich dort auf den Rücken.

»Stimmungskiller«, nuschelte ich und natürlich lachte Adam wieder, bevor er ernst wurde.

»Infektionen können im Dschungel schnell tödlich enden und ich habe gesehen, dass du geblutet hast.«

Ach das. Ich sah zu meinem Oberschenkel, an dem ich noch den Kratzer spürte. Die Betonung lag hierbei auf Kratzer, denn mehr war es nicht. Längst hatte sich die Haut geschlossen und eine kleine Kruste gebildet. Ich sah mich also nicht direkt im Sterben liegen.

»Hast du etwas zum Desinfizieren da?«, fragte ich aber trotzdem nach, damit wir das endlich aus der Welt hatten und ich nicht mehr auf seine Sorgenfalten im Gesicht starren musste.

»Oh ja.« Plötzlich veränderte sich sein Gesichtsausdruck und er grinste mich eindeutig lüstern an. Aha, stand er auf Doktorspiele oder wie sollte ich das nun verstehen?

»Unser Speichel wirkt auf unseren Gefährten heilen, wusstest du das?« Er bewegte sich über meine Beine und beäugte den kleinen Kratzer, dann beugte er sich zu ihm hinab und ...

»Lass mich das machen!«

Ich erschrak etwas, als plötzlich der Jaguar neben uns auftauchte. Adam hob den Kopf und sah ihn an. Sie sprachen nicht und tauschten nur stumme Blicke, bis Adam ergeben seufzte und Platz für den Jaguar schaffte.

»Wenn er damit einverstanden ist.«

Kadif beugte sich äußerst behutsam über meinen Schenkel und blickte mir dabei tief in die Augen. »Ich habe dir diese Verletzung zugefügt. Bitte ... darf ich sie heilen?«

Es lag etwas so Dringendes in seinem Blick, dass ich gar nicht groß darüber nachdachte, bevor ich nickte. Sofort konnte ich praktisch spüren, wie ihn Erleichterung überfiel.

»Danke«, hauchte er und leckte dann vorsichtig über die kleine Wunde.

Sein weiches Fell strich über meinen Körper und hinterließ sofort eine Gänsehaut. Mit seiner Zunge leckte er über meinen Schenkel und ich konnte kaum meine Augen von diesem Schauspiel abwenden. Es sollte mich abschrecken, wie er mir so hingebungsvoll das getrocknete Blut herunterschleckte und dabei versonnene Laute von sich gab, doch zu meiner Verwunderung verspürte ich weder Angst noch Ekel. Ich war einfach nur fasziniert von diesem Anblick ... und noch mehr.

»Heilige Scheiße«, hauchte ich, als ich das immer heftigere Ziehen in meinem Unterleib wahrnahm. Mein Schwanz hatte bisher nichts von seiner Härte verloren und begann unter der Behandlung des Jaguars sogar zu zucken und die ersten Lusttropfen abzusondern.

Es war so verrucht und so falsch, dass man derartige Gefühle bekam, während man von einem Tier geleckt wurde, aber ich wünschte mir trotzdem, er würde niemals damit aufhören. Oder besser noch, würde er sie höher wandern lassen und ...

»Oh Gott!«

Ich warf den Kopf zurück und biss mir in die Faust. Der Gedanke hatte mich so angetörnt, dass sich bereits jetzt alles in mir verkrampfte und der Druck in mir einfach nur noch hinaus wollte. »Falsch! Falsch! Falsch!«, hämmerte es mir im Kopf, aber falsch war gerade definitiv, was mein Körper wollte.

Adam zog meine Hand behutsam von meinem Mund und ersetzte sie mit seinen Lippen. »Übrigens«, flüsterte er dort. »Unser Speichel kann nicht nur heilen, sondern auch sehr anregend wirken. Schäm dich also nicht für deine Reaktionen. Sie sind ganz natürlich.«

»Ganz natürlich für wen?«, wollte ich schreien, doch aus meinem Mund kam nur ein leises Keuchen, als Adam es auch schon schluckte und mich wieder einmal völlig für sich einnahm.

Das Folgende hatte nun nichts mehr mit verarzten zu tun, denn genau wie von mir gewünscht schlängelte sich Kadifs Zunge langsam von den Innenseiten meines Schenkels nach oben und erkundete schon bald meine prallgefüllten Hoden.

»Jesus!«, flüsterte ich ergriffen in Adams Mund, als mir die raue Zunge des Jaguars einen Lustschauer nach dem anderen bescherte.

»Bereit für mehr?«, raunte mir Adam dunkel zu und ich konnte nur bejahend nicken. Ich wollte diese Zunge so was von an meinem Schwanz haben und genau das bekam ich auch.

Mit der gesamten Länge leckte Kadif sich einen Weg von meinen Hoden bis zur Eichel hinauf und wieder zurück. Es war viel zu wenig Reibung um zu kommen, aber genau richtig, um all meine Nervenenden in Hochstimmung zu versetzen und meinen Körper in willenloses Wachs zu verwandeln.

Ich spürte, wie ich auslief und immer mehr meines Samens aus der empfindlichen Schwanzspitze tropfte. Kadif vergeudete keinen davon und leckte sie alle mit einem erregten Schnurren auf, bis ich nur noch um Gnade winseln konnte.

»Bitte, lasst mich kommen«, stöhnte ich und es hallte laut als Echo in der kleinen Höhle wider.