Gelöscht - Alexandra Kirschbaum - E-Book

Gelöscht E-Book

Alexandra Kirschbaum

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Beschreibung

Am Anfang die Spur eines weichen Bleistifts auf einem Stück Papier. Schon bald ist es mit Zahlen und Formeln vollgeschrieben. Eine junge Frau engagiert sich für das Projekt des Mannes, an dessen Ideen kaum jemand glauben will. Ein übermächtiges Computersystem verwirft den Antrag für sein Forschungsprojekt. Zwei Tage nach der Ablehnung ist der Mann tot. Doch seine Gedanken entwickeln ein überraschendes Eigenleben.

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Seitenzahl: 30

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Inhalt

Idee

Gespräch

Angebot

Handarbeit

Engagement

Erstaunlich

Daten.

Gamma.

Frühstück.

Traum

Neu.

Kopien

Bad

Müde

Sauger

Nachspiel

Ungehalten

Höflich

Details

Wunsch.

Jupiter

Über die Autoren

Idee

Tó fragte sich, warum es bei fast allen Systemen in der Standardeinstellung immer das Gesicht einer Frau war, das das Gegenüber visualisierte.

Gespräch

Das Gespräch mit dem digitalen Assistenten war sehr unerfreulich verlaufen. Tó hatte sogar einige Male zur ansonsten kaum noch gebrauchten Tastatur gegriffen, und das nicht wegen eines von der Spracherkennung nicht richtig aufgelösten Sonderzeichens.

Ihm war schon klar gewesen, dass es gar nicht so einfach sein würde, dem System das Projekt zu erklären, aber, bevor er einen Förderantrag stellen konnte, brauchte er eine Kalkulation und wenn alles gut gelaufen wäre, hätte er auch schon gleich – dafür war das System ja da – eine verlässliche Prognose bekommen. Aber es war nicht gut gegangen.

Sprunginnovation. Das war nicht einfach der nächste logische Schritt. Das waren gleich ganz viele Schritte auf einmal. Natürlich war da auch die Möglichkeit des Scheiterns. Doch das hätte er vielleicht so nicht sagen sollen.

Das System verstand einfach nicht, dass man auch mit Bleistift und Papier rechnen konnte. Natürlich ließen sich mit AlRith und den ganzen Tools, die sie hier im Institut entwickelt hatten, hocheffizient funktionale Algorithmen schreiben. Aber manchmal konnte man auch einfach so eine gute Idee haben. Natürlich ließen sich neue Hardware-Modelle auch auf den hochpotenten klassischen Maschinen rechnen. Die Quantenrechner hatte man anfangs ja auch auf den vorhandenen Maschinen simuliert. Aber es gab Sprunginnovationen. Etwas wirklich Neues konnte doch auch einmal ganz grundsätzlich anders sein. Dass es sich nicht auf den aktuellen Superrechnern simulieren ließ, hieß doch nicht automatisch, dass es nicht funktionieren könnte.

Wahrscheinlich war das, was er da vorhatte, auch ein bisschen so der Versuch, ein System, das meinte für alles eine Lösung gefunden zu haben – und in gewisser Weise hatte das System ja auch für alles eine Lösung – davon zu überzeugen, dass es auch noch Lösungen außerhalb seines Vorstellungsraums gab.

War das möglich?

Efri war eine der wenigen hier, die wirklich zuhören konnte. Es war niemals belanglos was sie sagte.

Angebot

„Du wirst das einfach akzeptieren müssen“, sagte Efrie, „niemand wird dir eine halbe Million geben, einfach weil du meinst, dass du eine gute Idee hast.“

Tó schaute in seinen Kaffee. Sie hatte recht. Natürlich hatte sie recht.

„Ich kann dir ja etwas helfen“, meinte Efrie, „hab da ein bisschen freie Kapazität, die kann ich dir geben.“

Tó lächelte. Das war ein Angebot. Efrie war die Beste im Team. Zwei oder drei Tage von ihr waren mehr als eine Anschubfinanzierung vom Förderfond.

Ein neues Projekt, das war immer wie das Eintauchen in einen quirligen Strudel. Da war so viel Lebendigkeit und Freude. Das machte ihn jedes Mal euphorisch.

Handarbeit

Eigentlich hatte er nur die drei Blätter mit den handschriftlichen Skizzen. Schon beim Scannen gab es ein Problem. Die OCR-Software löste die Formelzeichen ganz anders auf. Offensichtlich kannte das System seine Notationsweise nicht. Die Zuordnung der Operatoren war völlig unbrauchbar. Das von Hand zu machen würde dauern. Außerdem merkte er, dass sich einige Formeln nicht so in der Software abbilden ließen. Er würde da selbst Modelle entwickeln müssen. Vielleicht musste er sogar einen ganz neuen Regelsatz von Logik-Frames schreiben.