Gespräche mit Gott - Neale Donald Walsch - E-Book

Gespräche mit Gott E-Book

Neale Donald Walsch

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  • Herausgeber: Arkana
  • Kategorie: Ratgeber
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2013
Beschreibung

Die drei »Gespräche mit Gott«-Bestseller in einem Band

Neale Donald Walsch hat sich mit seiner berühmten Trilogie »Gespräche mit Gott« eine riesige, engagierte Anhänger- und Leserschaft erworben. Sein Dialog mit Gott besteht aus neugierigen menschlichen Fragen und den liebevollen, weisen göttlichen Antworten. Dieser Prachtband bietet den Walsch-Lesern die vollständigen Texte der drei »Gespräche mit Gott«-Bände. Das Themenspektrum reicht von Problemen und Fragen des individuellen Schicksals über Fragen nach der Beziehung des Individuums zu seinen Mitmenschen, zur Umwelt und zum Planeten Erde bis schließlich zur Erkenntnis universeller Weisheit. Ein Highlight für alle Walsch-Liebhaber!

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Seitenzahl: 1244

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Inhaltsverzeichnis

Einleitung zur GesamtausgabeBAND 1 - Ein ungewöhnlicher Dialog
Kapitel 1Kapitel 2Kapitel 3Kapitel 4Kapitel 5Kapitel 6Kapitel 7Kapitel 8Kapitel 9Kapitel 10Kapitel 11Kapitel 12Kapitel 13Kapitel 14
BAND 2 - Gesellschaft und Bewußtseinswandel
Kapitel 1Kapitel 2Kapitel 3Kapitel 4Kapitel 5Kapitel 6Kapitel 7Kapitel 8Kapitel 9Kapitel 10Kapitel 11Kapitel 12Kapitel 13Kapitel 14Kapitel 15Kapitel 16Kapitel 17Kapitel 18Kapitel 19Kapitel 20
BAND 3 - Kosmische Weisheit
Kapitel 1Kapitel 2Kapitel 3Kapitel 4Kapitel 5Kapitel 6Kapitel 7Kapitel 8Kapitel 9Kapitel 10Kapitel 11Kapitel 12Kapitel 13Kapitel 14Kapitel 15Kapitel 16Kapitel 17Kapitel 18Kapitel 19Kapitel 20Kapitel 21
NachwortRegisterÜber den AutorCopyright

Einleitung zur Gesamtausgabe

Zehn Jahre ist es nun her, daß der erste Band von Gespräche mit Gott in den USA den Weg in die Buchläden fand. Binnen Wochen waren Tausende Exemplare verkauft und das Buch wurde rasch zum Phänomen in der Verlagslandschaft. 137 Wochen lang, also über zweieinhalb Jahre, hielt es sich in der Bestsellerliste der New York Times. Und auch die Bände 2 und 3 schafften es in die Bestsellerliste.

Seither wurden die Bücher in 34 Sprachen übersetzt und sind nun fast überall auf dem Globus in den Regalen der Buchläden zu finden. Millionenfach verkauft gehören sie zu den weitestverbreiteten, gelesenen spirituellen Büchern heutiger Zeit. In vielen Ländern lässt sich nur schwer eine Person finden, die von diesen außergewöhnlichen Texten nicht zumindest gehört hätte.

Wie kam dieses Phänomen zustande? Warum hat es sich ereignet?

Weder hat es sich ereignet, weil ich etwa ein so guter Schriftsteller bin, noch deshalb, weil so manche meine Quelle als über jeden Zweifel erhaben ansehen. Es ist geschehen, weil die Menschheit angefangen hat, die Geduld mit sich zu verlieren. Allerorten wird den Leuten sehr klar, daß wir nicht so weiterleben können wie bisher.

Wir können nicht weiterhin die Meinungen beibehalten, die wir hegten, können nicht weiterhin die Überzeugungen und Glaubensvorstellungen hätscheln, die wir hätschelten, können nicht weiterhin die Dinge sagen, die wir sagten, und können nicht weiterhin das Verhalten an den Tag legen, das wir bisher an den Tag legten. Es muß sich etwas ändern oder alles wird sich ändern – und das unwiderruflich und nicht zum Besseren. Etwas muß aufhören, bevor alles aufhört.

Die Menschen wissen das und suchen deshalb nach Antworten. Gespräche mit Gott kam also zur genau richtigen Zeit. Nun erscheint diese neue Ausgabe, in der die ersten drei Bände versammelt sind, und auch sie kommt genau zur richtigen Zeit. Inzwischen ist sich die Welt nicht nur mehr denn je der Probleme bewußt, vor denen sie steht, sondern kennt auch die Ursache dieser Probleme.

Am 23. Juni 2004 erschien eine sehr interessante Presseverlautbarung. Ihr war zu entnehmen, daß laut einer von Harris Interactive im Mai 2004 durchgeführten Umfrage 69 Prozent der erwachsenen amerikanischen Bürger glauben, daß die religiösen Auseinandersetzungen dem globalen Frieden als größte Hürde entgegenstehen.

Nichts könnte der Wahrheit näher kommen – und die meisten Menschen wissen das. Und deshalb gelangen Bücher wie Gespräche mit Gott in allen Ländern, in denen sie veröffentlicht werden, in die Bestsellerlisten. Die Leute mögen zwar nicht die Antworten auf die größten Fragen des Lebens kennen, wissen aber, daß die Antworten, die wir uns bisher gegeben haben, nicht funktionieren.

Und jetzt, da wir endlich begriffen haben, was schiefläuft (und es uns auch eingestehen konnten), können wir uns alternative Vorstellungen und Gedanken über Gott und über das Leben und über uns selbst ansehen (wenn sich die Glaubensvorstellung im ersten Punkt ändert, fallen alle anderen wie Dominosteine um), und können wir eine neuere Welt anstreben.

Diese Trilogie ist voller solcher Vorstellungen und Gedanken. Wie ich schon viele Male zuvor geäußert habe, müssen Sie nicht unbedingt glauben, daß ich tatsächlich ein Gespräch mit Gott führte, um in diesem Buch einiges von Wert entdecken zu können. Ich habe die Leute nie gebeten, mir meine Erfahrung zu glauben; ich habe sie nur gebeten, sich das Material anzusehen, es zu überprüfen, zu überdenken und die dargelegten Vorstellungen und Gedanken, ungeachtet ihrer Quelle, mit aufgeschlossenem Geist und offenem Herzen zu erkunden.

Seit der Veröffentlichung dieser Bücher haben mir 100 000 Personen persönliche Nachrichten und Bemerkungen, Briefe und E-Mails zukommen lassen, in denen sie mir mitteilten, daß ihr Leben durch diese Bücher positiv beeinflußt wurde. Perspektiven haben sich aufgehellt, Einstellungen geändert, Schuldgefühle sind verschwunden, Beziehungen verbesserten sich auf spektakuläre Weise, mit der Sexualität verbundene Scham hat sich verflüchtigt, Ehen wurden gerettet und ein angemessener Lebensunterhalt geschaffen, Eltern erfuhren Fortschritte in ihrem Verhalten, das Selbstwertgefühl hat sich wieder eingestellt, die körperliche, geistige und spirituelle Gesundheit wurde gestärkt und der Glaube an Gott wiederhergestellt.

Haben Sie das gehört? Der Glaube an Gott wurde wiederhergestellt.

Das waren der Sinn, der Zweck und das Ziel all dessen. Ziel war nicht, ein Glaubenssystem zu schaffen, das die Religion über den Haufen wirft und ablehnt; auch nicht Gedanken vorzutragen, die im Widerspruch zur Religion stehen und sie ersetzen. Ziel war, die Diskussion über Gott wieder zu eröffnen, und zwar so, daß unsere Beziehung zum Göttlichen neu belebt und gestärkt wird.

Ich kann Ihnen gar nicht sagen, in wie vielen von diesen Tausenden Briefen sich Bemerkungen fanden wie diese: »Zum ersten Mal seit fünf Jahren ist mein Herz wieder offen für Gott«, oder »Mein Mann sagt: ›Das ist wenigstens mal ein Gott, an den ich glauben kann.‹« Der denkwürdigste Brief stammte von Rita Curtis aus Portland, Oregon. Sie übergab ihn mir vor zehn Jahren und es standen vierzehn Worte darin, die ich nie vergessen werde:

»Danke, dass Sie mir einen Gott vorgestellt haben, in den ich mich verlieben kann.«

Das bringt es so ziemlich auf den Punkt. »Ein Gott, in den ich mich verlieben kann« ist der einzige Gott, der unsere Welt retten kann. Das ist der Gott, den Sie hier finden werden.

Wenn Sie alle drei Bände schon einmal teilweise oder ganz gelesen haben, dann soll es so sein, daß genau jetzt eine neuerliche Begegnung mit dieser wundervollen Botschaft stattfindet, einer Botschaft, die Ihre Seele schon einmal berührt hat. Für Sie ist es an der Zeit, mit der Magie und dem Wunder Ihrer Freundschaft mit Gott wieder in Kontakt zu kommen. Sollten Sie zum ersten Mal auf dieses Material stoßen und meinen, daß Sie rein zufällig dazu gekommen sind, dann denken Sie noch einmal nach. Dieses Material kam Ihnen zum genau richtigen Zeitpunkt auf die genau richtige Art zu, als Reaktion auf die Suche Ihres Geistes, das Gebet Ihres Herzens und die Einladung Ihrer Seele.

Glauben Sie es.

Nichts geschieht rein zufällig. Gar nichts.

Neale Donald WalschAshland, OregonMai 2005 – zehn Jahre später.

BAND 1

Ein ungewöhnlicher Dialog

Für

ANNE W. WALSCH,

die mich nicht nur lehrte, daß Gott existiert, sondern meinen Geist auch für die wundersame Wahrheit öffnete, daß Gott mein bester Freund ist, und die mir weit mehr war als eine Mutter. Sie gebar in mir auch eine Sehnsucht nach und eine Liebe zu Gott und zu allem, was gut ist. Mom war meine erste Begegnung mit einem Engel.

Und für

ALEX M. WALSCH,

der mir immer wieder in meinem Leben sagte: »Mach dir nichts draus.« – »Du brauchst ein Nein nicht hinzunehmen.« – »Du bist deines eigenen Glückes Schmied.« und »Wo das herkommt, gibt’s noch mehr.« Dad war meine erste Erfahrung von Furchtlosigkeit.

Danksagung

Erstens, letztens und allezeit möchte ich der großen Quelle von allem, was in diesem Buch enthalten ist, von allem, was Leben ist und Leben gibt, Dank sagen.

Zweitens möchte ich meinen spirituellen Lehrern und Lehrerinnen danken einschließlich der Heiligen und Weisen aller Religionen.

Drittens ist mir klar, daß wir alle eine ganze Reihe von Menschen nennen könnten, die unser Leben auf so bedeutsame und tiefgehende Weise berührt haben, daß sie sich einer Kategorisierung oder Beschreibung entziehen: Menschen, die ihre Weisheit mit uns teilten, uns ihre Wahrheit erzählten, mit unendlicher Geduld unsere Fehler und Schwächen ertrugen und uns in allen Höhen und Tiefen zur Seite standen; die das Beste in uns sahen, das zu sehen war. Menschen, die in ihrer Akzeptanz unserer Person wie auch in ihrer Weigerung, jene Teile von uns zu akzeptieren, die wir, wie sie wußten, nicht wirklich wählten, uns zu unserem Wachstum veranlaßten; dazu brachten, irgendwie größer zu werden.

Zu den Menschen, die – neben meinen Eltern – in diesem Sinn für mich da waren, gehören Samantha Gorski, Tara-Jenelle Walsch, Wayne Davis, Bryan Walsch, Martha Wright, der verstorbene Ben Wills jr., Roland Chambers, Dan Higgs, C. Berry Carter II., Ellen Moyer, Anne Blackwell, Dawn Dancing Free, Ed Keller, Lyman W. (Bill) Griswold, Elisabeth Kübler-Ross und der liebe, liebe Terry Cole Witthaker.

Zu den genannten Personen möchte ich auch meine ehemaligen Lebensgefährtinnen rechnen, deren Privatsphäre ich respektiere und sie deshalb nicht mit Namen nenne, deren Beitrag zu meinem Leben ich jedoch zutiefst verinnerliche und zu würdigen weiß.

Ich bin aus ganzem Herzen dankbar für die Geschenke, die ich von ihnen allen erhalten habe. Und mir wird besonders warm ums Herz beim Gedanken an meine Helferin, Gattin und Partnerin, Nancy Fleming Walsch, eine Frau von außerordentlicher Weisheit, Liebe und enormem Mitgefühl, die mir zeigte, daß meine höchsten Gedanken über Beziehungen nicht Phantasie zu bleiben brauchen, sondern zu wahr gewordenen Träumen werden können.

Viertens schließlich möchte ich einigen Menschen meine Anerkennung aussprechen, denen ich niemals begegnet bin, aber deren Leben und Arbeit mich so stark beeinflußt haben, daß ihnen an dieser Stelle mein tiefster Dank gilt für die Momente des außerordentlichen Vergnügens, der Einsichten in die menschlichen Bedingungen und der reinen, einfachen Lebensgefühligkeit (eine Wortschöpfung von mir!), die sie mir geschenkt haben.

Wissen Sie, wie es ist, wenn Ihnen jemand einen Geschmack, einen herrlichen Moment von dem vermittelt hat, was wirklich wahr im Leben ist? In meinem Fall waren dies meist Künstler der einen oder anderen Art. Ich werde durch die Kunst inspiriert, in ihre Bereiche ziehe ich mich in Momenten der Besinnung zurück, und in ihr finde ich das am schönsten ausgedrückt, was wir Gott nennen.

Und daher möchte ich mich bedanken bei John Denver, dessen Songs meine Seele berühren und mich mit einer neuen Hoffnung auf das, was das Leben sein könnte, erfüllen; Richard Bach, dessen Bücher in mein Leben hineinreichen, als wären sie meine eigenen, da sie soviel von meiner persönlichen Erfahrung beschreiben; Barbra Streisand, deren regieführende, schauspielerische und musikalische hohe Kunst mich immer wieder ergreift und mein Herz fühlen und nicht nur wissen läßt, was wahr ist; und dem verstorbenen Robert Heinlein, dessen visionäre Romane in einer Weise Fragen aufwarfen und Antworten umrissen, wie sich ihnen kein anderer auch nur anzunähern wagte.

Einleitung zur ersten Ausgabe

Sie sind dabei, eine außergewöhnliche Erfahrung zu machen: Sie werden eine Unterhaltung mit Gott führen. Ja, ja, ich weiß – das ist unmöglich. Sie denken wahrscheinlich (oder es wurde Ihnen so beigebracht), daß dies nicht möglich ist. Sicher kann man zu Gott sprechen, aber nicht mit ihm. Ich meine, Gott wird sich seinerseits nicht auf ein Gespräch mit Ihnen einlassen – zumindest nicht in Form einer ganz gewöhnlichen und alltäglichen Unterhaltung, richtig?

Das dachte ich auch. Dann wurde mir dieses Buch zuteil. Ich meine das wortwörtlich: Es wurde nicht von mir verfaßt, es ist mir widerfahren. Und das wird auch Ihnen geschehen, wenn Sie es lesen, denn wir alle werden zu der Wahrheit geführt, für die wir bereit sind.

Mein Leben wäre wahrscheinlich sehr viel leichter, wenn ich das Ganze für mich behalten hätte. Doch das war nicht der Grund, warum dies alles geschah. Und welche Unannehmlichkeiten auch immer mir dieses Buch bescheren mag (daß man mich zum Beispiel der Blasphemie bezichtigen, mich einen Betrüger, einen Heuchler nennen wird, weil ich in der Vergangenheit nicht nach diesen Wahrheiten gelebt habe, oder daß man mich – vielleicht noch schlimmer – für einen Heiligen hält), ich kann diesen Prozeß nun keinesfalls mehr aufhalten. Und ich will es auch nicht. Ich hatte die Chance, die ganze Sache fallenzulassen, und nahm sie nicht wahr. Ich habe mich entschlossen, mich an das zu halten, was mir mein Instinkt sagt, statt mich auf das Urteil des Großteils der Allgemeinheit über dieses Material zu verlassen.

Mein Instinkt sagt mir, daß dieses Buch kein Unsinn ist, nicht die Ausgeburt einer frustrierten spirituellen Phantasie oder einfach die Selbstrechtfertigung eines Mannes angesichts seines mißgeleiteten Lebens. Natürlich habe ich alle diese Aspekte ins Kalkül gezogen – jede einzelne dieser Möglichkeiten. Deshalb gab ich dieses Material noch in Manuskriptform einigen Leuten zu lesen. Sie waren bewegt. Und sie weinten. Und sie lachten über die Freude und den Humor, die sich darin finden. Sie fühlten sich bestärkt, ermächtigt. Viele sagten, es habe sie verwandelt.

Da wußte ich, daß dies ein für alle bestimmtes Buch war und veröffentlicht werden mußte; denn es ist ein wunderbares Geschenk für all jene, die wirklich Antworten haben wollen und denen wirklich an den Fragen liegt; für alle die, die sich ehrlichen Herzens, mit sehnsüchtiger Seele und aufgeschlossenem Geist auf die Suche nach der Wahrheit begeben haben. Und das sind ja wohl weitgehend alle von uns.

Dieses Buch geht auf die meisten – wenn nicht alle – Fragen ein, die wir uns über das Leben und die Liebe, den Sinn und Zweck, die Menschen und Beziehungen, Gut und Böse, Schuld und Sünde, Vergebung und Erlösung, den Weg zu Gott und die Straße zur Hölle gestellt haben. Es spricht direkt die Themen Sex, Macht, Kinder, Ehe, Scheidung, Lebensaufgabe, Gesundheit, das Danach und das Davor des Jetzt an. Es befaßt sich mit Krieg und Frieden, Wissen und Nichtwissen, Geben und Nehmen, Freude und Leid. Es wirft einen Blick auf das Konkrete und Abstrakte, das Sichtbare und das Unsichtbare, die Wahrheit und die Unwahrheit.

Man könnte sagen, dieses Buch enthält das »neueste Wort Gottes zu den Dingen«, obschon manche Leute gewisse Schwierigkeiten damit haben dürften, vor allem wenn sie glauben, daß Gott vor zweitausend Jahren zu sprechen aufgehört hat oder daß er, falls er doch weiterhin kommunizierte, dies nur mit heiligen Männern, Medizinfrauen oder Menschen tat, die dreißig oder immerhin zwanzig oder wenigstens halbwegs anstandshalber zehn Jahre meditiert haben (und keine dieser Voraussetzungen trifft auf mich zu). In Wahrheit spricht Gott zu jedermann: zu den Guten und den Schlechten, zu den Heiligen und den Schurken. Und sicherlich zu allen, die sich zwischen solchen Extremen bewegen. Nehmen Sie zum Beispiel sich selbst. Gott trat auf vielen Wegen in Ihr Leben, und dies ist nur noch ein weiterer davon. Wie oft haben Sie diesen alten Grundsatz gehört: Wenn der Schüler bereit ist, tritt der Lehrer in Erscheinung? Dieses Buch ist unser Lehrer.

Kurz nachdem mir dieses Material zuteil wurde, wußte ich, daß ich mit Gott sprach – direkt, persönlich, unwiderlegbar. Und daß Gott auf meine Fragen genau in dem Maße antwortete, wie es meiner Verständnisfähigkeit entsprach. Das heißt, mir wurde auf eine Weise und in einer Sprache geantwortet, die ich, wie Gott wußte, verstand. Das erklärt den weitgehend umgangssprachlichen Stil des Textes und die gelegentlichen Hinweise auf Material, das ich aus anderen Quellen und aufgrund früherer Erfahrungen meines Lebens gesammelt hatte. Ich weiß jetzt, daß ich alles, was mir je in meinem Leben widerfuhr, Gott zu verdanken habe, und daß dies nun samt und sonders zu einer großartigen, vollständigen Antwort auf alle Fragen, die mich je beschäftigten, zusammengezogen, zusammengeführt wurde.

Und irgendwann im Verlauf dieses Prozeßes fing ich an zu begreifen, daß hier ein Buch zustande kam – ein Buch, das zur Veröffentlichung gedacht war. Das heißt, es wurde mir im letzten Teil des Dialogs (Februar 1993) ausdrücklich gesagt, daß tatsächlich drei Bücher entstehen würden – in drei aufeinanderfolgenden Jahren jeweils von Ostersonntag bis Ostersonntag  – und daß

– das erste sich hauptsächlich mit persönlichen Themen befassen, sich auf die Herausforderungen und Möglichkeiten des persönlichen Lebens konzentrieren würde;– das zweite Buch sich mit globaleren Themen des geopolitischen und metaphysischen Lebens auf dem Planeten und mit den Herausforderungen, welche die Welt nun zu bewältigen hat, befassen würde;– das dritte Buch sich den universellen Wahrheiten der höchsten Ordnung und den Herausforderungen und Möglichkeiten der Seele widmen würde.

Dies ist das erste dieser Bücher, das im Februar 1993 abgeschlossen wurde. Um der Klarheit willen sollte ich erläutern, daß ich diesen Dialog mit der Hand schrieb und Worte und Sätze, die mir mit besonderer Nachdrücklichkeit kamen – so als verkündete sie Gott mit erhobener Stimme –, unterstrich oder einkringelte, die dann später kursiv gesetzt wurden.

Nun muß ich noch sagen, daß, nachdem ich diesen Text mit seiner darin enthaltenen Weisheit immer wieder durchgelesen habe, ich mich für mein Leben fürchterlich schäme, das sich durch ständige Fehler und Vergehen auszeichnet, durch ein paar sehr schändliche Verhaltensweisen und einige Entscheidungen und Entschlüsse, die andere mit Sicherheit verletzend und unverzeihlich finden. Es reut mich zutiefst, daß es durch das Leid anderer geschah, doch ich bin auch unaussprechlich dankbar für alles, was ich gelernt habe und immer noch, um der Menschen in meinem Leben willen, zu lernen habe. Ich entschuldige mich bei allen für mein langsames Lernen. Doch Gott hat mich ermuntert, mir auch Vergebung für meine Fehler und mein Versagen zuzugestehen und nicht in Furcht und mit Schuldgefühlen zu leben, sondern immer weiter und unentwegt danach zu streben, eine erhabenere Vision zu erlangen. Und ich weiß, daß Gott dies für uns alle will.

Neale Donald WalschCentral Point, Oregon

1

Im Frühjahr 1992 – so um Ostern herum, wie ich mich entsinne  – ereignete sich in meinem Leben ein außergewöhnliches Phänomen. Gott begann mit Ihnen zu sprechen – und zwar durch meine Person.

Lassen Sie mich das erklären.

Ich war zu dieser Zeit in persönlicher, beruflicher und emotionaler Hinsicht sehr unglücklich, und mein Leben nahm sich wie ein Fehlschlag auf allen Ebenen aus. Seit Jahren hatte ich die Angewohnheit, meine Gedanken in Form von Briefen zu Papier zu bringen (die ich dann gewöhnlich nicht abschickte), und so griff ich wieder einmal zu meinem altvertrauten Notizblock und fing an, mein Herz auszuschütten.

Diesmal gedachte ich jedoch nicht einen Brief an irgendeine Person zu schreiben, die mich, wie ich mir einbildete, drangsalierte, sondern mich geradewegs an die Quelle, unmittelbar an den größten aller Schikanierer zu wenden. Ich beschloß, einen Brief an Gott zu schreiben.

Es war ein gehässiger, leidenschaftlicher Brief – voll von Ungereimtheiten, Verzerrungen und Verdammungen. Und mit einer Menge zorniger Fragen.

Warum funktionierte mein Leben nicht? Was war nötig, damit es endlich funktionierte? Warum konnte ich in meinen Beziehungen nicht glücklich werden? Sollte ich mein Leben lang niemals die Erfahrung machen, über ausreichend Geld zu verfügen? Und schließlich – und sehr nachdrücklich: Was hatte ich getan, daß ich in meinem Leben ständig derart zu kämpfen hatte?

Als ich die letzte meiner bitteren, unbeantwortbaren Fragen hingekritzelt hatte und den Stift schon beiseite legen wollte, verharrte die Hand zu meiner Überraschung weiterhin in schwebender Haltung über dem Papier – so, als würde sie von einer unsichtbaren Kraft festgehalten. Plötzlich bewegte sich der Stift ganz von selbst. Ich hatte keine Ahnung, was ich schreiben würde, doch schien ein Gedanke in mir aufzukommen, und ich beschloß, der Sache ihren Lauf zu lassen. Heraus kam …

WILLST DU WIRKLICH eine Antwort auf all diese Fragen oder nur Dampf ablassen?

Ich blinzelte – und dann stieg eine Antwort in mir auf. Ich schrieb auch sie nieder.

Beides. Klar, ich lasse Dampf ab, aber wenn es Antworten auf diese Fragen gibt, dann will ich sie, so gewiss wie es eine Hölle gibt, hören!

DU BIST DIR einer Menge Dinge – »so gewiß wie der Hölle«. Aber wäre es nicht nett, »so gewiß wie des Himmels« zu sein?

Und ich schrieb:

Was soll denn das heißen?

Und noch bevor ich begriff, wie mir geschah, hatte ich eine Unterhaltung begonnen, wobei ich eigentlich nicht von mir aus schrieb, sondern ein Diktat aufnahm.

Dieses Diktat dauerte drei Jahre, und zu jenem Zeitpunkt hatte ich keine Ahnung, worauf das Ganze hinauslief. Ich bekam erst dann Antworten auf meine Fragen, wenn ich sie vollständig zu Papier gebracht und meine eigenen Gedanken ad acta gelegt hatte. Oft erhielt ich die Antworten schneller, als ich schreiben konnte, und schmierte sie hin, um mitzuhalten. Wenn ich durcheinandergeriet oder nicht mehr das Gefühl hatte, daß die Antworten aus einer anderen Quelle kamen, legte ich den Stift beiseite und nahm Abstand von diesem Dialog, bis ich mich wieder inspiriert fühlte (tut mir leid, aber das ist hier das einzig wirklich passende Wort), zu meinem Notizblock zurückzukehren und das Diktat wiederaufzunehmen.

Die Gespräche finden übrigens weiterhin statt – auch während ich dies hier schreibe. Und vieles davon finden Sie auf den folgenden Seiten – Seiten, die einen erstaunlichen Dialog enthalten, an den ich zunächst nicht glauben konnte. Zunächst nahm ich an, er sei nur von persönlichem Wert, doch jetzt begreife ich, daß er nicht nur für mich gemeint war. Er war für Sie und alle anderen gedacht, denen diese Thematik am Herzen liegt. Denn meine Fragen sind Ihre Fragen.

Ich möchte, daß Sie sich so bald wie möglich in diesen Dialog vertiefen können, denn nicht meine Geschichte ist hier wirklich wichtig, sondern die Ihre. Ihre Lebensgeschichte hat Sie veranlaßt, sich damit zu befassen. Für Ihre persönliche Erfahrung sind meine Notizen von Bedeutung. Sonst würden Sie sie nicht in diesem Moment lesen.

Beginnen wir also diesen Dialog mit einer Frage, die mich schon seit längerer Zeit beschäftigte: Wie redet Gott, und mit wem? Als ich diese Frage stellte, bekam ich folgende Antwort:

ICH REDE MIT jedermann. Immer. Die Frage ist nicht, mit wem ich rede, sondern wer zuhört.

Fasziniert bat ich Gott, sich ausführlicher zu diesem Thema zu äußern. Er sagte folgendes dazu:

LASS UNS ZUNÄCHST das Wort reden durch das Wort kommunizieren ersetzen. Es ist ein sehr viel besseres, umfassenderes, präziseres Wort. Wenn wir versuchen, miteinander zu reden – ich mit dir, du mit mir –, werden wir sofort durch die unglaubliche Beschränktheit des Wortes eingeengt. Aus diesem Grund kommuniziere ich nicht nur mit Worten. Tatsächlich tue ich das ziemlich selten. Meine üblichste Kommunikationsform ist das Gefühl.

Das Gefühl ist die Sprache der Seele.

Wenn du wissen willst, was in bezug auf irgend etwas für dich wahr ist, dann achte darauf, was du fühlst.

Gefühle sind manchmal schwer auszumachen – und sie anzuerkennen ist oft noch schwieriger. Doch in deinen tiefsten Gefühlen verborgen findet sich deine höchste Wahrheit. Der Trick dabei ist, daß du an diese Gefühle herankommst. Ich werde dir zeigen, wie. Und wieder, wenn du das wünscht.

Ich erklärte Gott, daß ich zwar durchaus diesen Wunsch hätte, doch im Moment begierig darauf sei, meine erste Frage voll und ganz beantwortet zu bekommen. Folgendes sagte er dazu:

ICH KOMMUNIZIERE AUCH über den Gedanken. Gedanken und Gefühle sind nicht das gleiche, obwohl beide zur selben Zeit auftreten können. Bei der Kommunikation über den Gedanken, die geistige Vorstellung, die Idee, gebrauche ich oft Metaphern und Bilder. Aus diesem Grund sind Gedanken als Kommunikationsmittel häufig effektiver als bloße Worte. Ergänzend zu den Gefühlen und Gedanken verwende ich auch als großartiges Kommunikationsmittel das Vehikel der

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