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Alexandra Stross hilft Menschen mit chronischen Beschwerden, wieder ganz gesund zu werden. Dabei kommen weder Wunderheilung noch irgendwelche Pillen zum Einsatz. Die Betroffenen lernen vielmehr, wie sie die Selbstheilungskräfte ihres Körpers aktivieren und sinnvoll unterstützen können. Symptome übermitteln eine Botschaft und diese gilt es, bewusst zu lesen. Der anschließende Weg der Heilung ist sehr individuell und Sie müssen selbst aktiv werden, um die Krankheit zu überwinden. Störende Blockaden und Verhaltensweisen können so aufgelöst werden und ist die Ursache erst einmal behoben, verschwinden auch die Symptome. Die Autorin gibt Ihnen in diesem Buch wertvolle Tipps und lebensrettende Werkzeuge für Ihre Gesundheit an die Hand. Sie werden sich dabei auf eine völlig neue Art und Weise kennenlernen, Stärken und Schwächen für sich nutzen lernen und bald selbst in der Lage sein, in sinnvollen und leicht umzusetzenden Schritten den Heilungsprozess einzuleiten. Gesundheit ist kein Zufall, sie liegt in Ihrer Hand.
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Seitenzahl: 316
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Alexandra Stross
GESUNDHEIT IST KOPFSACHE
Aktiviere deinen inneren Arzt
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie. Detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://dnb.de/ abrufbar.
Für Fragen und Anregungen
Originalausgabe6. Auflage 2024© 2017 by riva Verlag, ein Imprint der Münchner Verlagsgruppe GmbH
Türkenstraße 89
80799 München
Tel.: 089 651285-0
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Redaktion: Nicole Luzar
Umschlaggestaltung: Manuela Amode
Umschlagabbildung: shutterstock/pathdoc
Satz: Digital Design, Eka Rost
Druck: GGP Meida GmbH, Pößneck
eBook: ePubMATIC.com
ISBN Print 978-3-7423-0237-3
ISBN E-Book (PDF) 978-3-95971-336-8
ISBN E-Book (EPUB, Mobi) 978-3-95971-337-5
Weitere Informationen zum Verlag finden Sie unter
www.rivaverlag.de
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Einführung
Beginnen Sie am Ende!
Bevor Sie loslegen, müssen Sie wissen, wo Sie hinwollen
Ihr Denken beeinflusst Ihre Wahrnehmung
Formulieren Sie ein konkretes Ziel
Ihre Energie muss zu dem passen, was Sie sich wünschen
Finden Sie die versteckten Vorteile Ihres momentanen Zustandes
Halten Sie fest, was klar ist, und bleiben Sie lösungsorientiert
Ersetzen Sie versteckte Vorteile durch andere
Sie brauchen einen guten Grund für Ihr Vorhaben
Jeder Einwand ist wertvoll
Zahlen helfen Ihnen, konkret zu werden
Selbst Horrorvorstellungen können zu verlockenden Zielvisionen werden
Stecken Sie sich auch bei Kleinigkeiten klare Ziele
Übernehmen Sie die volle Verantwortung für Ihren Zustand!
Schwierige Lebenslagen bieten die Möglichkeit zu lernen
Sie können auf alles, was in Ihrer Welt geschieht, Einfluss nehmen
Zum Opfer kann man sich nur selbst machen
Der Lernprozess bietet sich so lange, bis er bewältigt wird
Es ist nicht entscheidend, ob Sie »Ja« oder »Nein« sagen, sondern wie Sie es tun
In jeder schwierigen Situation haben Sie unzählige Möglichkeiten
Gibt es Situationen, die keine freie Entscheidung zulassen?
Nutzen Sie die Kraft Ihres Geistes
Für Ihr Glück sind nur Sie verantwortlich
Jede Belastung ist es wert, genau betrachtet zu werden
Zunächst muss eine Veränderung im Innen erfolgen
Das eine Richtige gibt es nicht
Was sind Sie bereit zu geben?
Ist man verantwortlich für seine Vergangenheit?
Fangen Sie stets klein an!
Automatisierte Verhaltensmuster können zur Häufung von Schwierigkeiten führen
Aufopferung ist keine gute Lösung
Große Veränderungen entstehen durch eine Aneinanderreihung von vielen kleinen
Sie brauchen kein anderer Mensch zu werden
Die schwersten Aufgaben zunächst komplett zurückstellen
Stärken Sie Ihr Selbstwertgefühl, indem Sie das, was Sie sich vornehmen, auch tun
Klitzekleine Details konsequent verändern
Ganz langsam wieder selbst die Kontrolle übernehmen
Ein häufiges Muster: zu viel auf einmal wollen
Das Bewusstsein eines Gesunden entwickeln
So gehen Sie konkret bei Ihren Mustern vor
Erstellen Sie einen Trainingsplan
Sie können bereits alles, was Sie können wollen
Erzählen Sie keine Geschichten, handeln Sie!
Nur wer sich unsicher ist, braucht den Segen anderer
Warum Sie niemals »das weiß ich schon« sagen sollten
Wenden Sie an, was Sie wissen, bevor Sie neues Wissen sammeln
Nur wenn Sie handeln, können Sie etwas verändern
Der einzige Weg vom Geist in die Wirklichkeit
Jeder Weg zur Veränderung führt über das Tun
Gefühle lassen sich gezielt erzeugen
Jede Fertigkeit erlangen Sie vor allem durch Übung
Die meiste Energie wird beim Start benötigt
Jedes Drama entsteht in Ihrem Kopf
Wählen Sie Ihre Gedanken bewusst
Nutzen Sie Ihr Zielbild beim Umdenken
Drei Gründe, warum wir gerne jammern
Der Wunsch nach Zuwendung
Jammern vermeidet, mit tiefen Gefühlen in Kontakt zu kommen
Wir sind evolutionsbiologisch darauf programmiert, uns vor Veränderung zu fürchten
Programmieren Sie sich auf Gesundheit!
So beeinflusst das Denken den Körper
Machen Sie immer einen Schritt nach dem anderen
Interpretieren Sie alles so, dass es Ihnen nützt
Warum hat es bisher nicht geklappt?
Wie Sie lernen, Ihr derzeitiges Horrorszenario zu genießen
Nur Sie verleihen allem eine Bedeutung
Eine Interpretation muss nichts mit der Realität gemeinsam haben
Positives Deuten macht Spaß und ist gesund
Sensibilität ist ein Geschenk
Leise mit dem Körper sprechen
Mit dem Geist sanft die Führung übernehmen
Wie sich eine veränderte Haltung auswirken kann
Denken Sie stets konstruktiv
Starten Sie positiv in den Tag
Negative Programmierungen können sehr hartnäckig sein
Durchbrechen Sie Ihre Widerstände!
Ausrichtung ist gut, Verbissenheit ist kontraproduktiv
Es befreit ungemein, Grenzen zu überwinden
Wer nachgeben kann, beweist Vertrauen
Bei Bedarf hilft das Leben aus der Stagnation heraus
Widerstände zeigen sich an strategisch wichtigen Punkten
Wenn sich nichts bewegt, muss da ein Widerstand sein
Hindernisse stellen sich auch auf dem richtigen Weg
Behandeln Sie Widerstände und Hindernisse wie jedes andere Projekt
Ihre Überwindung heilt Sie
Passieren Sie den inneren Zoll
Echte Veränderungen sind angstbesetzt
Im anderen sich selbst erkennen
Flucht vor unangenehmen Situationen ist nicht langfristig erfolgreich
Gefühle tatsächlich fühlen und dem Prozess vertrauen
Krisen machen stark
Wie der innere Zoll noch aussehen kann
Gefühle, die nicht zum Selbstbild passen, werden unterdrückt und belasten den Körper
Egal, warum Sie aufhören wollen, machen Sie noch ein klein wenig weiter
Machen Sie aus Ihrem Problem ein Spiel!
Was als Spaß empfunden wird, liegt im persönlichen Ermessen
Dem Problem eine Persönlichkeit verleihen
Lernen Sie die verschiedenen Anteile Ihrer Persönlichkeit kennen
Schreiben Sie Ihr Happy End
Aufstellungsmethoden für den Hausgebrauch
Morphogenetic Download, meine eigene Aufstellungsmethode
Wer hat, was Sie haben wollen?
Kissen sind tolle Stellvertreter
Auch einfache Zettel können fantastische Dienste leisten
Lösungen werden nicht durch Nachdenken gefunden
Was Sie beim Einkaufen lernen können
Nehmen Sie dankbar alles an, was das Leben Ihnen bietet!
Symptome können nach einiger Zeit zurückkommen
Was nicht angenommen wird, bleibt
Ein Standpunkt, der Sie nicht glücklich macht, hat keinen Wert
Das Thermostat im Keller Ihres Systems
Sind hartnäckige Muster einmal durchbrochen, heilt der Körper schnell
Scheinbare Rückschritte zeigen, dass Sie bereit sind für ein neues Level
Wie die Annahme leichter gelingt
Manchmal ist ein Symptom nur noch da, weil man anders mit ihm umgehen soll
Gesundheit praktisch umgesetzt – das Onlineprogramm
Das Lesen dieses Buches ersetzt weder eine ärztliche noch eine psychotherapeutische Behandlung.
Die Inhalte sind nicht wissenschaftlich nachgewiesen.
Für Schäden aus der Nachahmung der vorgestellten Methoden und Übungen kann keine Haftung übernommen werden.
Dieses Buch ist das dritte einer Trilogie. Das erste hieß in der Originalausgabe »Körperwissen einmal anders« und trägt in der überarbeiteten Neuauflage jetzt den Titel »Hör auf deinen Körper und werde gesund«. Es liefert einen völlig ungewohnten Blick auf die Vorgänge unseres Organismus. Es zeigt auf, dass Krankheit auf verschiedenen Ebenen höchst sinnvoll ist, erklärt, wie man diverse Beschwerden ganz leicht deuten und herausfinden kann, zu welcher Veränderung die Symptome auffordern. Das zweite Buch heißt »Natürliches Entgiften – Freiheit für Körper, Geist und Seele« und liefert die gesamten Hintergrundinformationen, warum es notwendig ist, dem Körper dabei zu helfen, gewisse Stoffe auszuscheiden. Außerdem vermittelt es, wie man es praktisch umsetzt, und zwar auf sehr natürliche, schonende und preisgünstige Art und Weise.
Dieses Buch vervollständigt die beiden vorherigen insofern, als es den dritten entscheidenden Aspekt ergänzt, der in meine Arbeit einfließt: Ich helfe Menschen mit den verschiedensten chronischen Beschwerden dabei, wieder ganz gesund zu werden, jedoch nicht durch Wunderheilung oder geniale Pillen, sondern indem ich ihnen zeige, wie sie selbst ihren Körper bei dem, was er mit seinen Reaktionen beabsichtigt, sinnvoll unterstützen können. Zunächst deute ich die Körpersymptome, um herauszufinden, welche Botschaft die Seele dem Kranken damit übermitteln möchte. Dann begleite ich durch eine Entgiftung, die den Organismus nicht nur reinigt, sondern auch dabei unterstützt, Konflikte und Traumata loszulassen. Schließlich beleuchte ich noch den Alltag meiner Klienten und erarbeite gemeinsam mit ihnen eine individuelle Strategie, wie störende Blockaden und Verhaltensweisen aufgelöst werden können. Ist der Zweck der Krankheit erfüllt, kann sie gehen. Und so ziemlich das Wichtigste im Prozess des Gesundwerdens ist es, dass der Betroffene selbst aktiv wird. Schließlich ist er es, an den sich seine Beschwerden richten und zur Veränderung einladen. Wer sich entwickeln und gesund werden will, wird sich also nicht dauerhaft davor drücken können.
Der Weg der Heilung ist schön und befreiend. Vielleicht kennen Sie auch jemanden, der durch das Verlassen ausgetretener Pfade in seinem Leben eine Krankheit überwunden hat und der im Nachhinein sagt, die schwere Zeit sei ein großes Geschenk gewesen.
Doch es stellen sich auch eine Menge Herausforderungen auf dem Heilungsweg. Es gilt, die eine oder andere geistige Grenze zu überschreiten und Verhaltensmuster, die man bewusst oder unbewusst lieb gewonnen hat, zu durchbrechen.
»Das ist aber nicht ganz einfach« ist wahrscheinlich der Satz, den ich am häufigsten von meinen Klienten höre.
Meine Antwort darauf ist: »Na und? Du kannst problemlos noch schwierigere Sachen schaffen.«
Schließlich ist es auch nicht einfach, in der Krankheit zu verharren, und man darf sich ruhig selbst etwas zutrauen. Beim Gesundwerden geht es immer auch darum, den Selbstwert zu stärken. Je größer eine Hürde, die es zu überwinden gilt, scheint, umso besser fühlt man sich hinterher, wenn alles geschafft ist.
Doch keine Sorge: Wenn man weiß, wie etwas funktioniert, ist alles viel leichter. Schwer ist es hauptsächlich dann, wenn man nicht die passenden Werkzeuge zur Verfügung hat. Mit Werkzeugen meine ich praktische Tricks zur Umsetzung diverser notwendiger Veränderungen, und zwar mitten im Alltag.
Wenn auch Sie mit chronischen Beschwerden kämpfen, schon diverse Therapeuten und vielleicht sogar Seminare besucht haben, dann ist Ihnen wahrscheinlich aufgefallen, dass die Veränderung nicht wirklich in einer Praxis oder einem Seminarraum stattfindet. Sie müssen es schaffen, die Veränderung in Ihr Leben zu integrieren. Denn dort spielen sich die Muster und Verhaltensweisen ab, die Sie im Laufe der Jahre krank gemacht haben.
Selbst der beste Therapeut der Welt wird Ihnen vermutlich nur kurzfristig helfen können, wenn es Ihnen nicht gelingt, das, was er Ihnen rät, auch im Alltag umzusetzen. Und die wunderbaren Erkenntnisse, die Sie am Seminarwochenende in helle Begeisterung versetzt haben, geraten schnell in Vergessenheit, wenn in der gewohnten Atmosphäre die Routine wieder zuschlägt.
Was helfen einem Sätze wie: »Du musst mehr auf deine eigenen Bedürfnisse hören«, wenn zu Hause drei Kinder versorgt werden wollen, oder »Ihre Arbeit macht Sie krank«, wenn der Kredit abbezahlt werden muss?
Was kann man tun, wenn die Probleme in der Partnerschaft auf die Seele drücken, der andere aber nicht bereit ist, sich auch nur einen Millimeter zu bewegen?
Und wie kann eine Lösung aussehen, wenn ich schon lange gemerkt habe, dass ich mir selbst mit meinen Mustern im Weg stehe, sie aber einfach immer wieder automatisch ablaufen? Wenn ich mich blockiert fühle, fast so, als würden unsichtbare Schnüre mich zurückhalten, wann immer ich versuche, mich vorwärtszubewegen?
Gibt es Tricks und Rezepte, um nicht nur in die Gänge zu kommen, sondern auch so lange durchzuhalten, bis die gewünschte Wende erzielt wurde?
Ja, die gibt es.
Und die fast noch bessere Nachricht lautet: Sie werden sich nicht furchtbar anstrengen müssen, sondern Sie werden es lieben. Sie werden sich selbst auf völlig neue Art und Weise kennenlernen, Sie werden lernen, Ihre Stärken, aber auch Ihre Schwächen für sich zu nutzen, und Sie werden sich selbst in die Lage versetzen, in sinnvollen Schritten, die Sie leicht bewältigen können, alles umzusetzen, was Sie sich vornehmen.
Nach meiner eigenen Heilung und mittlerweile zwölf Jahren Erfahrung mit chronisch kranken Menschen, die meist erst dann ihren Weg zu mir gefunden haben, nachdem sie sehr viel probiert und oft gehört hatten, dass sie mit ihren Beschwerden leben müssten, bin ich heute der festen Überzeugung, dass Gesundheit kein Zufall ist. Ihre Gesundheit liegt in Ihrer Hand, und ich behaupte, dass Sie sie nicht nur beeinflussen können; Sie können sie selbst (wieder?) herstellen.
Ich lade Sie herzlich ein, mir meine Ratschläge nicht einfach zu glauben, sondern sie auszuprobieren. Nur so können Sie herausfinden, ob sie funktionieren und ob sie auch bei Ihnen funktionieren.
Wovon ich Ihnen dringend abrate, ist, im Geiste mit mir zu diskutieren und nach Gegenargumenten für das, was ich erzähle, zu suchen. Es wird Ihnen nicht gelingen, mir zu beweisen, dass ich unrecht habe, denn meine persönlichen Erfahrungen zeigen mir tagtäglich, dass alles möglich ist. Sie bringen sich damit lediglich selbst um eine große Chance.
Eines meiner größten Vorbilder, Professor Dr. Manfred Winterheller, hat in einem seiner Vorträge einmal auf beeindruckende Weise ausgeführt, dass die berühmte Geschichte aus der Bibel, wie Jesus den Lahmen heilte, heute so nicht mehr funktionieren würde. Forderte der Meister heute jemanden auf, seine Trage zu nehmen und nach Hause zu gehen, würde derjenige wohl nicht geheilt aufstehen, sondern Atteste und Röntgenbilder zücken und wortreich erklären, warum das leider nicht möglich sei.
Auch mir kommt es manchmal so vor, als gehe es so manchen Klienten mehr darum, recht zu haben und für jede angebotene Lösung ein Gegenargument zu finden, anstatt sie einfach dankbar anzunehmen und umzusetzen. »Bei mir geht das nicht, weil …« oder »Das habe ich alles schon gemacht«, höre ich dann.
Wann immer derartige Sätze in Ihnen hochkommen, entlarven Sie sie als geschickte Strategie einer Instanz in Ihrem Inneren, die Sie – evolutionsbiologisch einprogrammiert – vor Veränderungen warnt. Schmeißen Sie die Sätze aus dem Fenster, verzichten Sie auf jede innere und äußere Diskussion, und starten Sie den Praxistest. Und am besten: Starten Sie ihn jetzt.
Was immer Ihnen spannend, interessant, unmöglich oder abstoßend erscheint, probieren Sie es möglichst sofort aus. Denn womit Sie heute nicht beginnen, beginnen Sie mit großer Wahrscheinlichkeit auch morgen nicht und nächste Woche erst recht nicht.
Und nein, ich habe mich nicht vertippt, als ich gerade geschrieben habe, Sie sollten das tun, was Sie abstößt, denn hinter Ihren größten Widerständen liegen die größten Schätze verborgen. Darauf kommen wir später noch einmal zurück.
Nun aber genug der einleitenden Worte, ich freue mich viel zu sehr darauf, gemeinsam mit Ihnen richtig loszulegen.
Ihre
Alexandra Stross
»Eine Reise beginnt, wie sie endet«, lautet ein Sprichwort, und was es uns sagen will, ist, dass wir ein Projekt auf die gleiche Art und Weise starten sollen, wie wir uns wünschen, dass es am Ende ausgeht.
Wie ist das bei Ihnen? Wo soll Ihre Reise hingehen?
Ich meine damit nicht unbedingt Ihre gesamte Lebensreise, auch wenn es sich garantiert lohnt, auch darüber nachzudenken. Vorerst reicht es aber aus festzulegen, welches Ergebnis Sie Sie sich für das Vorhaben wünschen, das Sie veranlasst hat, dieses Buch zu kaufen.
Was wollen Sie erreichen?
Haben Sie eine klare Antwort auf diese Frage?
Wenn ja, ist das bemerkenswert, denn die meisten Menschen, die ein Gespräch mit mir buchen, haben sie nicht. Wenn ich frage, wobei ich ihnen helfen darf, erzählen sie mir, dass sie die Nase voll haben von ihren Kopfschmerzen, dass sie ihr Übergewicht loswerden wollen oder dass sie nach all ihren verzweifelten Versuchen keine Hoffnung mehr haben, von dem hartnäckigen Krebs befreit zu werden. Manche zählen eine ganze Litanei von Symptomen auf und erklären mit malerischen Worten, wie sie darunter leiden. Und man merkt gleich, dass sie diese Geschichte schon sehr, sehr oft erzählt haben. Mit ganz wenigen Ausnahmen dreht sich alles, was sie mir berichten, darum, was sie nicht mehr haben möchten. Auf mein Nachfragen, was sie sich stattdessen wünschen, folgt Schweigen oder eine Antwort wie: »Aber das habe ich doch gerade gesagt: das alles endlich loswerden.« Nur ganz wenige sagen: »Ich möchte mich endlich wieder gut fühlen« oder »Ich will wieder ganz gesund sein«, wobei auch das möglicherweise zu wenig ist.
Was auch immer Sie erreichen wollen, Sie sollten wissen, dass Ihr Unbewusstes wie eine Suchmaschine funktioniert, wie ein Zielfernrohr, ein Navigationssystem oder sogar eine Kombination von allem. Jedenfalls haben Sie da etwas eingebaut, das genialer ist als jeder Computer der Welt. Sie müssen nur lernen, ihn für Ihre Zwecke einzusetzen.
Wenn Sie klar festlegen, wo Sie hinwollen, fängt etwas in Ihnen umgehend an, Wege dorthin zu suchen. Je klarer Sie Ihr Ziel festlegen, umso schneller werden Sie es erreichen, selbst dann, wenn Sie zu Anfang nicht den Funken einer Ahnung haben, wie das funktionieren soll. Das übernimmt die interne Suchmaschine. Wenn sich Ihre Gedanken aber in erster Linie darum drehen, was Sie stört, ist es ziemlich wahrscheinlich, dass das Unbewusste diese Programmierung als Zieleingabe missversteht und Sie immer tiefer in diesen unerwünschten Zustand hineinführt. Es handelt sich hierbei tatsächlich um eine Programmierung, denn jede Ihrer Zellen registriert jeden Ihrer Gedanken und richtet sich danach. Ihr Körper vertraut Ihnen nämlich und nimmt Ihre Aussagen, egal, ob ausgesprochen oder nicht, für bare Münze. Später werde ich ein ganzes Kapitel dem Thema widmen, wie Sie es praktisch angehen, Ihr System genauso nachhaltig auf Gesundheit und Glück einzustellen wie bisher vielleicht auf Beschwerden und Schwierigkeiten. Einstweilen glauben Sie mir bitte, dass es keine gute Idee ist, sich selbst allzu oft vorzubeten, wie schlecht es Ihnen geht. Und es natürlich auch anderen gegenüber nicht dauernd zu wiederholen, denn dann hören es Ihre eigenen Zellen ja genauso. Oder noch besser: Glauben Sie es mir nicht, sondern probieren Sie direkt aus, wie Sie sich fühlen, wenn Sie zwei Minuten lang einmal so richtig jammern und danach zwei Minuten von etwas Wunderbarem schwärmen, zum Beispiel von Ihrem letzten Urlaub, einer fantastischen Liebesnacht oder einem über alles geliebten Menschen.
Wenn Sie wachsam sind, können Sie den ganzen Tag über beobachten, dass Ihre Gedanken unmittelbaren Einfluss auf Ihre Gefühle haben. Was auch immer Sie denken, löst in Ihnen eine dazu passende Emotion aus. Und auf diese Emotion hin veranlassen bestimmte Instanzen in Ihrem Gehirn eine Hormonausschüttung, auf die dann wiederum auch Ihr Körper reagiert.
Ist es nicht eine fantastische Nachricht, dass Sie mit Ihrer inneren Haltung die Vorgänge Ihres Körpers unmittelbar beeinflussen können? Sie können sogar Ihr gesamtes System damit in eine bestimmte Richtung lenken.
In jeder Sekunde sind wir von unendlich vielen Informationen umgeben und müssten zwangsläufig wahnsinnig werden, wenn wir sie alle wahrnehmen wollten. Doch zum Glück verfügen wir über einen eingebauten Filter, der aus dieser Informationsflut einen klitzekleinen Bruchteil auswählt, der dann tatsächlich bis in unser Bewusstsein dringt. Diese Aufgabe übernimmt eine Anhäufung von Nervenzellen im Zwischenhirn, die sogenannte Formatio reticularis, und was dort ausgefiltert wird, richtet sich wieder nach unseren Gedanken – vor allem denjenigen, die wir besonders häufig wiederholen, wie zum Beispiel feste Überzeugungen. Sie merken das im alltäglichen Leben daran, dass Sie das, was Sie besonders interessiert, vermehrt wahrnehmen: Eine schwangere Frau sieht viel mehr Schwangere als vorher; wen etwas an seinem Partner stört, dem kann es so vorkommen, als würde er dieses Verhalten fast ununterbrochen an den Tag legen; und eine Frau, der die Mutter in der Kindheit jahrelang vorgekaut hat, dass man sich auf Männer nicht verlassen kann, ist es möglich, dass sie tatsächlich ihr ganzes Leben lang keinen verlässlichen Partner kennenlernt. Selbst wenn ihr einer begegnete, würde sie ihn nicht wahrnehmen. Wer auf Probleme ausgerichtet ist, wird überall Probleme sehen und Lösungen gar nicht als solche erkennen. Wenn Sie aber nach Lösungen suchen, werden sie sich überall zeigen.
Kein konkretes Ziel zu haben bedeutet, dass es Ihrem System unmöglich ist, Möglichkeiten zu finden, dorthin zu kommen. Die Chance, dass Sie etwas finden, von dem Sie nicht wissen, dass Sie es suchen, ist äußerst gering. Sie können hundertfach einen Weg passieren, der Sie genau dort hinbringen würde, wo Sie schon immer sein wollten, aber ohne Zielvorstellung werden Sie ihn höchstwahrscheinlich nicht erkennen.
Denken Sie an Ihr Navigationssystem im Auto. Was geben Sie dort ein? Natürlich den Zielort. Den Ausgangspunkt kann das Gerät ganz leicht ermitteln, denn es befindet sich ja am selben Ort wie Sie gerade. Ihr Gehirn funktioniert genauso. Ihm ständig zu sagen, wo Sie im Moment stehen, können Sie sich komplett sparen. Und wenn es Ihnen dort, wo Sie sind, nicht gefällt, teilen Sie ihm bitte schön mit, wo Sie stattdessen hinwollen, weil Sie sonst bis auf Weiteres dort festsitzen. Ihr Bewusstseinsfilter, die Formatio reticularis, schaltet sich nicht einfach so lange ab, bis eine konkrete Zieleingabe kommt, sie nimmt vielmehr all Ihre täglichen Gedanken als Auftrag und achtet durch konsequente Ausblendung sämtlicher Alternativen darauf, dass Sie Ihren Standpunkt beibehalten können.
Das ist übrigens schon wieder eine gute Nachricht, denn wie käme Ihr System dazu, Ihr Schiff in eine andere Richtung zu lenken als die, die Sie in der Kommandozentrale eingeben? Und wie sollte es jemals aus den Millionen vorhandener Möglichkeiten diejenige erraten, die Ihnen zusagt? Das könnte nicht funktionieren, und die Natur ist bekannt für ihre höchst praktischen Lösungen. Wenn Sie also noch nicht da stehen, wo Sie gerne wären, ist alles, was Sie tun müssen, den Dampfer mit Ihren Gedanken in die richtige Richtung zu lenken. Dann dauert es gar nicht lange, bis Sie auch dort ankommen.
Das können Sie natürlich nur, wenn Sie wissen, wo Sie eigentlich hinwollen. Das heißt: Sie brauchen ein Ziel. Und dieses Ziel kann gar nicht konkret genug sein. Formulieren Sie es klar und deutlich aus, am besten schriftlich, in Worten, unter denen Sie sich auch tatsächlich etwas vorstellen können.
Gehen wir zum Beispiel davon aus, Sie würden sich wünschen, beweglicher zu sein. Nur das auszudrücken wäre viel zu vage und die Wahrscheinlichkeit gering, dass Sie jemals etwas erreichen würden. Überlegen Sie sich, was das ganz genau für Sie bedeutet. Wollen Sie sich wieder selbst Ihre Schuhbänder binden können, im Stehen bei gestreckten Beinen mit den Fingerspitzen den Fußboden berühren, oder wollen Sie einen Spagat machen, während Sie im Handstand balancieren?
Oder Sie sind krank und wollen wieder gesund werden. Was verbinden Sie damit? Was werden Sie dann tun, was Sie jetzt, nicht machen können? Woran werden Sie merken, dass es jetzt, ganz genau jetzt, so ist, wie Sie es sich erträumt haben?
Ich habe vorher kurz angedeutet, dass es zwar schon um einiges besser ist zu sagen »Ich möchte wieder gesund sein« als »Ich habe die Nase voll davon, krank zu sein«, es ist aber immer noch verbesserungswürdig. Ihr Unbewusstes ist ähnlich wie ein Kind, es denkt in Bildern. Wenn Sie eine ganz bestimmte Situation vor Ihrem inneren Auge »sehen« können, während Sie an Ihr Ziel denken oder davon sprechen, wird es Ihrem eingebauten Navigationssystem viel leichter fallen, Sie schnellstmöglich dorthin zu führen. Jemand, der sich im Moment kaum bewegen kann, könnte sich beispielsweise vorstellen, einen Berg zu besteigen oder Skifahren zu gehen. Jemand, der ganz viele Nahrungsmittel nicht verträgt, kann sich wahrscheinlich kaum etwas Schöneres ausmalen, als sich an einem reichhaltigen Büfett nach Herzenslust zu bedienen oder, noch besser, anlässlich seiner Genesung eine große Party mit einem solchen Büfett zu schmeißen. Oder soll es doch lieber eine Reise in ein Fünfsternehotel ans andere Ende der Welt sein, wo man gleich zwei Wochen am Stück nach Herzenslust schlemmen kann?
Wie ist das bei Ihnen? Was würde Ihnen viel bedeuten, wenn Sie es endlich wieder machen könnten? Oder gibt es da etwas, das Sie womöglich überhaupt noch nie getan haben, von dem Sie aber schon ganz lange träumen und das Ihnen im Moment einfach nicht möglich ist? Stellen Sie sich doch jetzt einmal vor, wie es wäre, das zu tun, und beobachten Sie, was dabei in Ihnen vorgeht. Versuchen Sie, wenn möglich, all Ihre Sinne in die Vorstellung einzubeziehen. Was sehen Sie? Wo genau befinden Sie sich? Wie sind die Lichtverhältnisse dort? Welche Farben herrschen vor? Ist es warm oder kalt? Können Sie auch etwas riechen? Gibt es noch andere Eindrücke, die eine Rolle spielen? Wie ist zum Beispiel der Fußboden beschaffen, auf dem Sie stehen, oder weht der Wind? Was für Kleidung tragen Sie? Wer ist bei Ihnen? Was machen Sie und wie fühlt es sich an?
Können Sie jetzt nachvollziehen, dass ein solches inneres Bild eine wertvolle Hilfe sein kann, um ein Ziel zu erreichen? Egal, ob Sie gesund werden oder Ihr Traumgewicht erreichen wollen, sich einen Partner wünschen oder beruflichen Erfolg: Stellen Sie sich Ihr Ziel zunächst einmal vor, um so nahe wie möglich mit dieser Energie in Verbindung zu kommen. Je detailreicher, umso besser.
Mit Sicherheit haben Sie schon einmal den Spruch gehört, Gleiches ziehe Gleiches an. Menschen sind nämlich vergleichbar mit einem Radiogerät, das einerseits eine bestimmte Frequenz von seinem Sender empfängt und dabei selbst in der gleichen Frequenz sendet. Niemals kann eine andere Frequenz abgegeben als aufgenommen werden und umgekehrt. Bei Ihnen ist das ganz ähnlich. Das, was Sie aussenden, empfangen Sie auch. Sicher kennen Sie ständig schlecht gelaunte Menschen, die eine Menge darüber erzählen können, wie unmöglich alle anderen sich benehmen und wie schlimm die Welt im Allgemeinen ist. Die Armen können gar nichts anderes wahrnehmen als Schlechtes und Böses; auf die Frequenz, auf der die tollen Dinge geschehen, sind sie nicht eingestellt.
Also Achtung: Wenn sich in Ihrem Kopf nur Ihre Schmerzen und Beschwerden drehen, können Sie gar nicht gesund werden.
Andererseits werden Sie umso schneller gesund, je mehr Sie in Kontakt mit der dazugehörigen positiven Energieschwingung kommen.
Und für den Fall, dass diese Information für Sie nicht neu ist: Halten Sie bitte kurz inne, und fragen Sie sich, wie konsequent Sie dieses Wissen tatsächlich anwenden. Ist es möglich, dass hier noch Luft nach oben ist?
Es geht also um drei Dinge: Erstens sollten Sie sich stets auf das Ergebnis ausrichten, das Sie erreichen möchten, zweitens sollten Sie eine ganz konkrete Vorstellung davon haben, wie genau dieses Ziel aussehen und sich anfühlen soll, und selbstverständlich sollte es drittens auch wirklich eine große Anziehungskraft auf Sie ausüben. Es sollte absolut ausgeschlossen sein, dass Sie sich in einem inneren Zwiespalt befinden, in dem Sinn, dass ein Teil von Ihnen den Vorsatz gar nicht so prickelnd findet. Einer der häufigsten Gründe, warum Menschen scheitern, sind unbewusste innere Konflikte.
Ein weitverbreitetes Beispiel ist jemand, der gerne Gewicht verlieren möchte, dabei aber sofort an Verzicht und schrecklichen Hunger denkt. Er sieht Bilder vor seinem geistigen Auge, wie er bei den verschiedensten gesellschaftlichen Anlässen von Menschen umgeben ist, die sich die Teller mit Leckereien beladen, um sie genussvoll zu verzehren, während er selbst deprimiert an einer Möhre knabbert und von allen belächelt wird. Die Wahrscheinlichkeit, dass die geplante Diät unter diesen Voraussetzungen wirklich ein Erfolg wird, ist gering.
Es versteht sich von selbst, dass alles, was Sie erreichen wollen, stets auch Nachteile mit sich bringt. Sich für eine Sache zu entscheiden bedeutet immer, auf ganz viele andere zu verzichten, und wenn das dauerhaft funktionieren soll, muss der Entschluss aus ganzem Herzen getroffen werden. Doch wie kann das trotz all der Nachteile gelingen?
Ganz wichtig ist, sich zunächst einmal bewusst zu machen, was eigentlich die Vorteile des momentanen Zustandes sind beziehungsweise welche Nachteile es für Sie hätte, ihn aufzugeben. Bei dem Beispiel mit der Diät liegt es auf der Hand, dass man sich den einen oder anderen Genuss versagen muss, was auf den ersten Blick wenig verlockend erscheint.
Schwieriger wird es schon herauszufinden, worin der Nutzen einer schweren Krankheit für den Betroffenen liegt. Vor allem, weil der Kranke sich dieses Nutzens in der Regel selbst nicht bewusst ist. Dennoch ist er stets vorhanden, und es lohnt sich wirklich, hier ganz aufmerksam hinzuschauen, weil ein geschickt verborgener Vorteil jede Bemühung, gesund zu werden, sabotieren kann. In vielen Fällen liefern Beschwerden die geeignete Ausrede für einen Rückzug, den man sich nicht zugestehen will. Eine meiner Klientinnen war zum Beispiel mit der Pflege ihrer Mutter komplett überfordert und entwickelte selbst eine schwere Krankheit. Niemals hätte sie es sich erlauben können, als Gesunde ein wenig kürzerzutreten. In abgeschwächter Form kann man dieses Phänomen auch bei Firmenevents oder Familienfeiern beobachten. Diejenigen, die vorher schon wenig Lust auf die bevorstehende Unternehmung hatten, fangen sich kurz vor knapp noch eine Grippe ein und können nicht dabei sein. Und das soll keineswegs heißen, dass sie krankfeiern, nein, sie liegen tatsächlich mit Fieber im Bett. Es war ihr Körper, der das, was sie sich selbst nicht eingestehen wollten, durchgesetzt hat.
Sehr häufig bringen Krankheitssymptome den Betroffenen auch Aufmerksamkeit, Zuwendung und Rücksichtnahme ein, was diese manchmal sogar dazu missbrauchen, Macht über andere auszuüben. Ich nehme an, auch Sie kennen jemanden, der so bedauernswert ist, dass er andere ständig dazu bringt, nach seiner Pfeife zu tanzen.
Ich möchte noch einmal zurückkehren zu dem Beispiel meiner Klientin, die krank wurde, obwohl – oder vielmehr weil – sie ihre Mutter pflegen musste. Das wirklich Interessante an dem Fall war nämlich, dass die Mutter ihr zum Vorwurf machte, ihre Krankheit sei frei erfunden und sie lasse sie eiskalt im Stich. Intuitiv erahnte sie also den Krankheitsnutzen der Tochter, übersah aber gleichzeitig, dass auch sie selbst gar nicht gesund werden wollte, weil sie sonst die Legitimation verloren hätte, sich stets in den Mittelpunkt zu stellen.
Barbara, eine junge schöne Frau, kam zu mir, weil sie schon zum zweiten Mal Krebs hatte. Natürlich wünschte sie sich nichts mehr, als gesund zu werden, vor allem weil sie alleinerziehende Mutter einer achtjährigen Tochter war. Als ich sie fragte, wie ihr Leben nach ihrer Heilung aussehen sollte, sagte sie, das könne sie jetzt noch nicht sagen, es stünde nämlich erst eine schwere Entscheidung an. Sie hatte eine gehobene, aber stressige Anstellung und musste häufig verreisen, was sie in innere Konflikte gestürzt und ihr das Gefühl gegeben hatte, eine schlechte Mutter zu sein. Sie vermutete zwar einen Zusammenhang zwischen der Entstehung ihrer Krankheit und dem stressigen Job, doch es fiel ihr alles andere als leicht, sich vorzustellen, die finanzielle Sicherheit einfach aufzugeben. Gut möglich also, dass ein Teil von ihr wirklich gesund werden wollte, ein anderer Teil jedoch fürchtete sich vor der nötigen Entscheidung und vor dem, was danach kommen würde.
Weil das denkbar schlechte Voraussetzungen für eine schnelle und vollständige Genesung waren, mussten wir als ersten gemeinsamen Schritt eine rundum verlockende Perspektive für Barbaras Zukunft finden. Doch das gestaltete sich schwierig, und ich schlug ihr vor, sie solle bis zu unserem nächsten Gespräch alle Aspekte zusammentragen, die unbedingt Bestandteil ihres künftigen Lebens sein sollten, wie zum Beispiel ausreichend Freizeit mit ihrer Tochter und eine glückliche Partnerschaft. In Bezug auf den Beruf sollte sie ebenfalls notieren, was bereits feststand, wie das Gehalt, das sie brauchen würde, um ihren Lebensstandard aufrechtzuhalten, oder die Tätigkeitsbereiche, die sie mit Sicherheit weiterhin ausüben wollte. Die Themen, bei denen sie sich noch nicht festlegen konnte, sollte sie zunächst aussparen, wie zum Beispiel die Frage, ob sie weiterhin im gleichen Konzern bleiben oder kündigen wollte.
Indem ich ihr den Druck nahm, sich sofort entscheiden zu müssen, dem sie sich selbst die ganze Zeit ausgesetzt hatte, konnte sie wieder spüren, was sie eigentlich wollte, und als wir uns das nächste Mal sahen, erklärte sie mir, dass sie am liebsten innerhalb ihrer Abteilung einen anderen Verantwortungsbereich ohne Reisetätigkeit bei leicht reduzierter Stundenanzahl übernehmen würde.
So hatte sie wieder ein klares Ziel vor Augen und sie nutzte die zwei Monate bis zum Ende ihres Krankenstandes unter anderem dazu, nach Argumenten zu suchen, um auch ihren Chef von der Sinnhaftigkeit dieser Änderung zu überzeugen. Wie sich herausstellte, gelang ihr das schließlich auch. Ich bin fest davon überzeugt, dass wir eigentlich immer die freie Wahl haben und jedes Ziel erreichen können, wenn wir uns klar genug entscheiden und konsequent ausrichten. Wenn meine Klienten mir sagen: »Ich weiß aber gar nicht, was ich wirklich will«, bleibe ich hartnäckig. Man muss auch nicht alles wissen, aber etwas weiß man immer. Zunächst reicht es, einen ersten Schritt in eine bestimmte Richtung zu gehen, dann ergibt sich vieles Weitere. Es gilt, einen Anfang zu machen, das festzuhalten, was man bereits weiß, und wenn man damit erst einmal begonnen hat, stellt sich schnell heraus, dass das so wenig gar nicht ist.
Sehr viele Menschen, die mit chronischen Problemen zu mir kommen, haben ihren Platz im Leben noch nicht richtig gefunden, und so suche ich gemeinsam mit ihnen im Laufe des Heilungsprozesses auch nach der Lebensaufgabe. In diesem Zusammenhang höre ich besonders oft den Satz: »Ich habe überhaupt keine Idee davon, was mich wirklich erfüllen würde.« Doch mit ein bisschen Anleitung hat sich das noch immer als Illusion erwiesen. Wenn man erst einmal begonnen hat zusammenzutragen, was man gut kann, was einem Freude macht, was man bisher alles erlebt hat und welche Probleme sich wie ein roter Faden durch das Leben ziehen, hat man genügend Punkte, an denen man ansetzen kann, damit sich alles Weitere zusammenfügt. Das Wichtigste ist nur, sich nicht dauernd vorzubeten, dass man nicht weiterkommt, sondern beständig nach einer Lösung zu suchen. Manchmal hilft es schon, sich ein wenig anders auszudrücken. Sagt man: »Ich weiß es einfach nicht«, verschließt man die Tür zu einer Antwort, die einen weiterbringen könnte. Ganz anders ist eine Formulierung wie: »Ich bin noch auf der Suche nach meiner Bestimmung.« Können Sie den Unterschied spüren?
Um sich dem, was noch unklar ist, anzunähern, stellen Sie Fragen in den Raum und lassen Sie sie wirken. Mein Vorschlag: Wann immer Sie irgendetwas wissen wollen, schreiben Sie es einfach nur auf. Nach ein paar Stunden oder spätestens nach wenigen Tagen wird sich ein erstes Ergebnis zeigen, das Sie bitte ebenfalls notieren. Mit diesem einen Punkt können Sie mit hoher Wahrscheinlichkeit schon etwas anfangen. Achten Sie jedoch darauf, konstruktive, lösungsorientierte Fragen zu stellen, die nicht mit dem Wort »warum« beginnen. Fragen Sie sich also nicht: »Warum bin ich krank?«, denn wenn Sie sich gefühlsmäßig auf diese Formulierung einlassen, wird Ihre interne Suchmaschine sofort Antworten auswerfen, die sich in etwa so anhören könnten: »Weil du ein Pechvogel bist«, »weil das in der Familie erblich bedingt ist« oder »weil du zu wenig auf dich geachtet hast«. Das wird kein gutes Gefühl in Ihnen auslösen und bringt Sie Ihrer Lösung kein Stück näher.
Fragen Sie stattdessen: »Was kann ich alles tun, um gesund zu werden?«, »Welche meiner Stärken bringt mich hier weiter?« oder »Wo könnte ich noch nach einer Lösung suchen, wen könnte ich noch fragen?«, werden Sie sich unmittelbar besser fühlen, selbst wenn Sie noch gar keine Antwort erhalten haben.
Im Hinblick auf die oben erwähnte Tatsache, dass unbewusste innere Einwände das Umsetzen eines Vorhabens extrem behindern können, ist eine sehr interessante Fragestellung auch die folgende: »Welche Argumente sprechen dagegen, mein Ziel zu erreichen?« Das wird Ihnen zwar Resultate liefern, die zunächst einmal negativ anmuten und auf die Sie vielleicht auch gar nicht stolz sein werden, trotzdem ist es extrem wertvoll, jedes mögliche Hindernis zu kennen, um es ausräumen zu können.
In der schlimmsten Phase meiner Erkrankung war ich mitten im Tiermedizinstudium und hatte nicht nur Anwesenheitspflicht in praktischen Übungen, die einer Vollzeitbeschäftigung entsprachen, sondern musste auch noch die halbe Nacht lang lernen, um nicht zu riskieren, aus einer dieser Veranstaltungen hinauszufliegen. All diesen Stress absolvierte ich mit Bestleistungen in der Mindeststudienzeit, aber auch mit grauenvollen Darm- und Herzbeschwerden. Ich wog damals 45 Kilogramm bei einer Größe von einem knappen Meter siebzig.
Vielleicht können Sie erraten, was dabei herauskam, als ich in diesem Zustand die Frage auf mich wirken ließ, was dagegen sprechen könnte, gesund zu werden. Auch wenn es mir ein wenig peinlich ist, aber die Krankheit war eine meiner Strategien, mich zu etwas Besonderem zu machen und mich über meine Kommilitonen zu erheben. Es reichte nicht aus, viel zu wissen und gute Noten zu haben, denn in der Hinsicht waren ein paar andere genauso gut wie ich. Ich war aber die Einzige, die so schwer leiden musste und trotzdem fantastische Leistungen erbrachte. Natürlich wollte ich mir auf diese Weise nicht nur die Anerkennung der anderen Studenten, sondern auch die meiner Eltern und meines damaligen Ehemannes sichern.
Im Nachhinein glaube ich allerdings, dass ich durch mein ewiges Drama für meine Mitmenschen eine erhebliche Belastung war, denn eine wahre Freude war es wohl nicht, Zeit mit mir zu verbringen.
Bei all dem Elend gab mir diese unbewusste Herangehensweise ein Gefühl der Überlegenheit, das einem Teil von mir wichtiger war, als gesund zu sein. Mir das ehrlich einzugestehen war ein Meilenstein in meinem Heilungsprozess. Allerdings verurteilte ich mich zunächst dafür, was es mir nicht erleichterte, aus diesem Muster auszusteigen. Was mir dann wirklich geholfen hat, war, dieses starke innere Bedürfnis, meinen Selbstwert zu stärken, ernst zu nehmen. Es half mir sehr, dass ich in dieser Zeit sehr viel esoterische Literatur las und immer wieder auf den Hinweis stieß, dass liebevolles Annehmen eines Zustandes viel schneller zu dessen Auflösung führt als ein erbitterter Kampf.
Also suchte ich nach einer anderen Möglichkeit, mich besonders fühlen zu können, ohne zu leiden, und erschuf mir ein Ziel, das all meinen inneren Anteilen als erstrebenswert erschien. Mein neues Projekt bestand schließlich darin, dass ich es schaffen wollte, mich während meines herausfordernden Studiums selbst zu heilen. Wenn ich nur daran dachte, dass mir das gelingen könnte, wurde mir warm ums Herz und es begann in mir zu kribbeln, fast wie wenn ich frisch verliebt gewesen wäre. Allein durch dieses Vorhaben ließen umgehend ein paar meiner Symptome nach. Das klingt vielleicht unglaublich, ist aber leicht zu erklären. So viele Jahre lang war ich stets innerlich gespalten gewesen. Ohne mir dessen bewusst zu sein, war ich gefangen in der Vorstellung, dass ich entweder auf Gesundheit oder die Liebe und Anerkennung meiner Mitmenschen verzichten müsste. Mein neues Ziel löste diesen Konflikt sofort in Luft auf, und das wirkte sich unmittelbar auf meinen Körper aus.
Unnötig zu sagen, dass die Vorstellung, in die ich mich da jahrelang gezwängt hatte, vollkommen irrsinnig war und mit der Realität nicht das Geringste zu tun hatte. Von außen oder rückblickend kann ich das sehr gut erkennen, aber als ich mittendrin steckte und ganz viele Emotionen beteiligt waren, sah die Sache anders aus.
Einige Jahre später konnte ich noch einmal einen ganz ähnlichen Mechanismus beobachten. Ich erkannte, dass ich meinen beruflichen Erfolg sabotierte, weil ich große Angst davor hatte, all das zu erreichen, was ich mir immer gewünscht hatte, und darin vielleicht doch keine Erfüllung zu finden. In diesem Fall war es noch leichter, meine Zielvorstellung so anzupassen, dass ich sie mit ganzem Herzen verfolgen konnte. Ich richtete mich einfach auf Erfolg und innere Erfüllung gleichzeitig aus.