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Jeder hat Chancen im Leben, aber kaum jemand nutzt sie. Wieso folgen so viele Menschen dem Mainstream- Weg statt auf das eigene Herz zu hören? Warum geben sie sich mit dem Mittelmaß zufrieden, wenn sie viel mehr erreichen könnten? Erfolgsautor Hermann Scherer zeigt Ihnen in seinem aufrüttelnden Text wie Ihnen der Durchbruch zu einem selbstbestimmten, glücklichen Leben gelingt. "Das ist, was wir Menschen tun: Wir fischen im Meer der Möglichkeiten nach Chancen. Wenn wir keine einfangen, stimmt etwas mit dem Netz nicht, denn das Meer kocht nur so vor lauter Chancen." Hermann Scherer
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Seitenzahl: 64
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Hermann Scherer
Glücksgriffe
Die Chance im Genick packen
Campus Verlag Frankfurt/New York
Über das Buch
Jeder hat Chancen im Leben, aber kaum jemand nutzt sie. Wieso folgen so viele Menschen dem Mainstream-Weg, statt auf das eigene Herz zu hören? Warum geben sie sich mit dem Mittelmaß zufrieden, wenn sie viel mehr erreichen könnten? Erfolgsautor Hermann Scherer zeigt Ihnen in seinem aufrüttelnden Text, wie Ihnen der Durchbruch zu einem selbstbestimmten, glücklichen Leben gelingt.
»Das ist, was wir Menschen tun: Wir fischen im Meer der Möglichkeiten nach Chancen. Wenn wir keine einfangen, stimmt etwas mit dem Netz nicht, denn das Meer kocht nur so vor lauter Chancen.«
Hermann Scherer
Dieses E-Book ist Teil der digitalen Reihe »Campus Kaleidoskop«. Erfahren Sie mehr auf www.campus.de/kaleidoskop
Über den Autor
Hermann Scherer ist Businessexperte, gefragter Redner mit über 2000 Vorträgen vor rund 400000 Menschen, Autor von mehr als 30 Büchern, die in zwölf Sprachen übersetzt wurden, und war Lehrbeauftragter an mehreren europäischen Hochschulen. Er »zählt zu den Besten seines Faches« (Süddeutsche Zeitung).
Zuteilungsstau: Wieviele Chancen jeder im Leben bekommt
Nischenbrüter
Frechheit!
Big Picture
Lebenszeitspende
Wie soll das denn gehen?
»Geben’se mir zehn Euro, dann ist gut!«
Komm mit mir ins Abenteuerland
Durchbrüche: Warum Verwirrung unser bester Zustand ist
Der Chancenblick
Drei-Wege-Katalysatoren
Das tut man nicht!
Die Welt steht plötzlich Kopf
Ein eiskalter Blick, ein scharfer Schnitt
Campus Kaleidoskop
Impressum
Julian Draxler war mit 17 Jahren und 117 Tagen der jüngste Spieler, der jemals für den Revierclub Schalke 04 in der Bundesliga zum Einsatz gekommen ist. Der damalige Schalke-Trainer Felix Magath ist ein echter Fan des Gymnasiasten, er holte ihn von den Junioren in die erste Mannschaft hoch und ließ ihn im Wintertrainingslager mitschuften. Er wechselte ihn kurz danach in einer Bundesligapartie ein und stattete ihn mit einem langfristigen Profivertrag aus – alles in Absprache mit den Eltern, denn Julian Draxler war ja damals noch nicht volljährig. Aber ein Riesentalent.
Ein Fußballprofi hat keine Zeit, zur Schule zu gehen. Also blieb sein Platz im Gymnasium, wo er 2012 das Abi machen sollte, immer häufiger leer. Sein Klassenlehrer, die Schulleiterin und die Eltern waren auch dabei stets involviert, es gab laufend Gespräche mit der Schalker Vereinsführung.
Dann kam der Abend des 25. Januar 2011: Viertelfinale des DFB-Pokals zwischen dem FC Schalke und dem 1. FC Nürnberg. Die Partie ist temporeich, intensiv und spannend. Nach der regulären Spielzeit steht es 2:2 unentschieden. Verlängerung. Die Partie wogt hin und her. Am Spielfeldrand hält es die Trainer und Betreuer beider Mannschaften schon längst nicht mehr auf den Sitzen. Die Einwechselspieler laufen sich schon seit einer halben Ewigkeit an der Seitenlinie warm. Coach Magath wartet auf den richtigen Moment, um seinen Julian Draxler zu bringen.
Die 116. Minute bricht an. Vielleicht noch 5 oder 6 Minuten sind zu spielen. Das Elfmeterschießen steht kurz bevor, wenn nicht jetzt doch noch ein Tor fällt. Julian Draxler wird eingewechselt. Drei Minuten läuft er den Gegenspielern hinterher und versucht, ins Spiel zu finden. 119. Minute. Im rechten Mittelfeld bekommt er einen Querpass. Sofort orientiert er sich nach vorn. Ein Nürnberger stellt sich ihm in den Weg. Eine Körpertäuschung mit Übersteiger und Draxler ist vorbei. Er nimmt Maß, zieht ab und – trifft ins lange Eck! Das Spiel ist entschieden, Schalke eine Runde weiter und Draxler ist der Held des Abends. Ganz Deutschland freut sich über dieses Fußballmärchen. Dem Schüler wird in den Tagen nach dem Triumph von zahlreichen Experten eine große Zukunft auf dem Rasen prophezeit. Zwei Tage später gibt Julian Draxler bekannt, dass er dem Rat seines Trainers gefolgt ist und die Schule verlassen hat, um sich ganz auf den Profifußball zu konzentrieren.
So, und jetzt wird es auch für mich spannend. Ich bin ja kein Fußball-Fan, aber hier hat ein junger Mensch doch ganz offensichtlich eine interessante Entscheidung getroffen: Abi oder Fußballer? Er schmeißt die Schule. Wie finden Sie das? Der Sportdirektor des Deutschen Fußball Bundes hält den Schulabbruch für bedenklich: »Ich finde es extrem schade, dass er die Schule abgebrochen hat. Denn eine Karriere kann morgen wegen einer Verletzung vorbei sein«, sagt Matthias Sammer der Bild-Zeitung.
Sein Trainer Magath sieht das anders: »Julian braucht kein Abitur. Ich konnte seine Eltern überzeugen, dass er die nächsten 20 Jahre in Top-Ligen spielen wird.« Und Julians ehemaliger Sportlehrer am Gymnasium meint: »Er verdient schon diese Saison mehr als ich in zehn Jahren.«
Die Schule ist unter anderem dazu da, uns auf das Berufsleben vorzubereiten. Sie soll uns die Grundlagen vermitteln, damit wir in der Lage sind, die beruflichen Chancen zu ergreifen, die sich uns bieten. Erhöht die Schule also unsere Chancen im Leben? Konsens ist: natürlich! Ich sage: kaum! Denn für unendlich gibt es keine Steigerung. Und die Möglichkeiten, die sich jedem von uns bieten, sind unendlich.
Ob wir etwas aus unserem Leben machen, hängt nicht davon ab, ob wir brav zur Schule gegangen sind, ob unsere Schulen bei Pisa im Mittelfeld oder an der Spitze gelandet sind, ob wir Hauptschule, Realschule, Gymnasium, Walldorfschule oder High School besucht haben. Es ist auch nicht entscheidend, ob wir studiert haben oder nicht. Fast nicht. Ob wir etwas aus unserem Leben machen, hängt vielmehr davon ab, ob wir unsere Träume verfolgen, uns hohe Ziele stecken, die Zeit für uns arbeiten lassen, richtig rechnen und richtig fragen, den Mut haben, das Abenteuer zu suchen. Viel wichtiger als Zeugnis, Abitur oder Diplom ist ein Leben, das dem Herzen folgt statt einem Lehrplan, ein Leben mit eigenen Zielen statt einem Klassenziel – und ein Leben mit einem starken Willen statt einer Eins in Betragen.
Julian Draxler, der junge Fußballer, hat insofern alles richtig gemacht: Sein Traum ist es, Profifußballer zu werden. Sein Ziel: bei Schalke in der Bundesliga Stammspieler zu sein. Die Zeit arbeitet für ihn, denn er hat keine Zeit verloren und schon so viel Fußball gespielt, bis er 17 geworden war, dass er sein Talent schon jetzt ausschöpfen kann. Er hat richtig gerechnet, denn er kann als Profifußballer in den nächsten beiden Jahrzehnten zehnmal mehr Geld verdienen als in einem kompletten Berufsleben nach dem konventionellen Strickmuster, das Verhältnis von Chance und Risiko spricht turmhoch gegen die Schule, denn dass die Schule seine Profikarriere in den nächsten beiden Jahren beeinträchtigen würde, ist hundertprozentig sicher. Jeder Monat, den er verlieren würde, ist unbezahlbar. Er hat auch richtig gefragt: Wozu brauche ich das Abitur? Kann ich es auch später noch nachmachen, wenn ich es mal brauche? Und er hat den Mut, sich lachend und strahlend ins Abenteuer Profisport zu stürzen. Sein Trainer hat recht: Der Junge ist schon unglaublich reif für sein Alter. Er hat einen wirklich dicken Fisch im Netz, und er hatte den Mut, ihn mit beiden Händen zu packen und aufs Boot zu ziehen.
Das ist, was wir Menschen tun: Wir fischen im Meer der Möglichkeiten nach Chancen. Wenn wir keine einfangen, stimmt etwas mit dem Netz nicht, denn das Meer kocht nur so vor lauter Chancen.
Bitte verstehen Sie das richtig. Ich halte kein Plädoyer gegen die Schule, ich rufe niemanden dazu auf, die Schule zu verlassen. Ich polemisiere auch nicht gegen Otto-Normal-Bildungswege und 08/15-Berufe. Das alles kann für den Einzelnen große Chancen bergen. Ich sage nur: Die Schule allein hilft gar nichts, solange der Kleinmut das Leben bestimmt.
Den größten Fehler machen viele Menschen schon sehr früh: Sie versuchen das zu machen, was die meisten machen. Sie fischen mit zu kleinen