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Im Randuri-Zwergenland wird ein Findelkind entdeckt. Ein Schreiner und seine Frau versorgen das Kind. Mit Erschrecken bemerken sie, dass es eine gelbe Mütze trägt. Im Randuriland kommt jedes Zwergenkind mit einer roten Mütze zur Welt, die es das ganze Leben lang behält. Aufgrund der abweichenden Mützenfarbe wird der Zwerg von anderen Kindern gemieden. Sein größter Wunsch ist, einen Freund zu finden, der ihn versteht und so liebt, wie er ist. Das gelbe Mützchen hat eine besondere Eigenschaft, es kann leuchten wie reines Gold. So erhält das Zwergenkind den Namen Goldmützchen. Mit viel Mut und Mitgefühl gewinnt Goldmützchen Freunde, erobert die Herzen der Rotmützen-Zwerge und erhält die Anerkennung des Königs. Goldmützchens Abenteuer ist eine rührende Geschichte über Vorurteile und wie diese Kinder verletzen können. Gleichzeitig zeigt die Geschichte, dass alle gewinnen können, wenn es gelingt, die Vorurteile zu überwinden.
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Seitenzahl: 28
Das Findelkind
Die Mütze
Goldmützchen bekommt eine Familie
Goldmützchen kommt in die Schule
Goldmützchen ist allein
Am Wasser
Wally Walfisch
Frederic
Wally fehlt
Die Verabredung
Drei Freunde
Der Wandertag
Der König kommt
Der Orden
Goldmützchens Abenteuer
Vor vielen Jahren lebten Marius und seine Frau Hannah in dem Dorf Skibberi im Randuri-Zwergenland. Marius arbeitete als Schreiner. Er liebte die Arbeit mit Holz. Er stellte Tische, Stühle und Schränke her, baute Türen und Fenster.
Hannah war Schneiderin. Sie konnte ein einfaches Stück Stoff in ein wundervolles Kleid verwandeln. Ihre Kleidungsstücke waren bei den Zwergen weit über das Dorf hinaus begehrt.
Das Paar wohnte in einem Haus am Waldrand. Die Schreinerwerkstatt befand sich gleich nebenan.
Eines Tages kehrte Marius zufrieden vom Holzhändler zurück. Er hatte wertvolles Eichenholz erworben. König Cody I. hatte den Schreiner beauftragt, eine Kommode zu bauen. Der Auftrag erfüllte Marius mit Stolz. Er pfiff fröhlich vor sich hin und ging zur Werkstatt, um mit den Vorbereitungen zu beginnen.
„Was ist das?", rief Marius überrascht, als er ein helles Bündel vor der Tür zur Schreinerwerkstatt erblickte. Er ging vorsichtig näher heran und sah, dass es sich um ein Baby handelte, das in eine Decke gewickelt war.
„Oh weh", dachte er, „Ein Zwergenbaby hier draußen in der Kälte. Ich muss es schnell ins Warme bringen."
Marius nahm das Bündel vorsichtig in den Arm und lief damit ins Haus.
Hannah wunderte sich, dass ihr Mann so früh am Tag nach Hause kam. Er war ganz außer sich, zeigte ihr das Bündel und berichtete, wie er es gefunden hatte. Hannah sah das Kind und erschrak.
„Hoffentlich ist dem Kleinen nichts passiert. Es ist doch so kalt! Wer legt denn ein Kind in dieser Jahreszeit draußen ab?"
Sie nahm das Zwergenkind in den Arm. Marius holte frische Laken, legte ein weiches Fell in einen Wäschekorb und bereitete dem Baby ein Bettchen.
Hannah legte das Zwerglein behutsam in den Korb. Es schlief und sie wollte es nicht wecken. Das Kind schien nicht verletzt oder krank zu sein.
Marius und seine Frau Hannah setzten sich an das Wäschekorbbettchen und schauten das Baby ganz verzückt an. Wie niedlich es war mit seinem rosigen Gesicht und der süßen Stupsnase. Plötzlich stutzten sie.
Das Zwergenkind hatte ein gelbes Mützchen!
Hannah fand als Erste ihre Worte wieder: „Was ist denn das? Warum hat er kein rotes Mützchen?"
Marius hatte darauf auch keine Antwort. Sprachlos schauten sie den kleinen Zwerg an, der eine gelbe Mütze auf seinem Köpfchen trug.
Im Randuri-Land kam jedes Zwergenkind mit einer roten Mütze zur Welt, die es sein Leben lang behielt. Nur am Abend setzten die Zwerge ihre Mütze ab, wuschen sie und hängten sie über Nacht zum Trocknen auf die Wäscheleine.
Zum Schlafen setzte jeder Zwerg eine Nachtmütze aus dünnem rotem Baumwollstoff auf. Morgens nach dem Aufstehen ist es die erste Handlung, die Nachtmütze gegen die weiche rote Zwergenmütze zu tauschen. Nur mit dieser Mütze konnte man vor die Tür gehen. Ohne die rote Mütze war man kein richtiger Zwerg. Noch nie hatte man im Randuri-Land ein Zwergenkind mit einer gelben Mütze gesehen!