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Bei den Abenteuern, die die drei Freunde Görch, Wuffel und Sweeney im Sommer erleben, geht es um ihre Freundschaft und wie sie die Herausforderungen des Sommers gemeinsam meistern. Sie helfen sich trotz unterschiedlicher Vorlieben und halten fest zusammen.
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Seitenzahl: 144
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Marco Rievel
Ein Buch für Sommerabenteurer
© 2024 Marco Rievel
Website: www.marco-rievel.de
Lektorat von: Thorsten Breuer, www.lektorat-breuer.de Druck und Distribution im Auftrag des Autors:
tredition GmbH, Heinz-Beusen-Stieg 5, 22926 Ahrensburg, Germany
Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Für die Inhalte ist der Autor verantwortlich. Jede Verwertung ist ohne seine Zustimmung unzulässig. Die Publikation und Verbreitung erfolgen im Auftrag des Autors, zu erreichen unter: J. Skowronek – Ripsdörnestr. 2a, 46119 Oberhausen, 46119 Oberhausen, Germany.
Kapitel 1 - Am Badesee
Als Görch an diesem Morgen die Augen öffnete, ging sein erster Blick zum offenstehenden Fenster.
Die ersten Sonnenstrahlen zeigten sich, und ein strahlender blauer Himmel verkündete einen herrlichen, sommerlichen Tag. Sie würden eine tolle Zeit am Badesee haben.
Schnell weckte er seine Freunde Wuffel, den kleinen Stoffhund, und Sweeney, das Stoffschweinchen, die beide noch schliefen.
»Wacht auf Freunde, die Sonne scheint. Wir gehen heute zum Badesee.«
»Können wir das nicht später machen? Ich bin noch so müde«, sagte Sweeney, drehte sich auf die andere Seite und zog sich die Bettdecke über den Kopf.
Doch er hatte nicht mit seinen beiden Freunden gerechnet. Gemeinsam zogen Görch und Wuffel die Bettdecke zur Seite und stürzten sich auf ihn.
»Aufwachen, du Langschläfer«, rief Wuffel und kitzelte Sweeney am Bauch. Sweeney versuchte, sich wegzudrehen, doch Görch hielt ihn fest. Kichernd drehte Sweeney sich hin und her, bis es ihm gelang, sich aus Görchs Griff zu befreien. Sofort schnappte Sweeney sich ein Kissen und schlug damit um sich. Das wollten sich die beiden Freunde Görch und Wuffel natürlich nicht gefallen lassen, und bald war eine heftige Kissenschlacht im Gange. Die wilde Rangelei endete erst, als die drei Freunde völlig außer Puste auf dem Bett lagen. An Schlaf war jetzt nicht mehr zu denken.
»Lasst uns die Sachen packen und losgehen. Dann sind wir die ersten am See. Ich glaube nämlich, dass es dort heute voll wird«, sagte Görch und sprang auf.
Wuffel und Sweeney ließen sich nicht lange bitten. Sie folgten dem Elch in ihr Abenteuerzimmer und suchten die Sachen zusammen, die sie mitnehmen wollten.
Schnell war alles zusammengepackt: das rote Schlauchboot, Sweeneys Armreifen und der Picknickkorb, in den sie alle Leckereien aus dem Kühlschrank und der Schublade packten. Und ihre drei Badelaken, auf denen sie sich am Strand in der Sonne rekeln wollten, sowie ein Buch, aus dem sie sich gegenseitig vorlesen wollten. Die Badehosen zogen sie schon Zuhause an, um Zeit zu sparen und schnell ins Wasser zu können.
Wenig später verschlossen sie die Wohnung und machten sich mit ihrem Handwagen auf den Weg zum Badesee, der am anderen Ende des Dorfes lag.
Auf den Straßen waren bereits viele Kinder unterwegs, die sich auf dem Weg zu dem beliebten Badesee befanden.
Die drei Freunde beeilten sich, um einen guten Platz zu ergattern.
Als sie den weiten Sandstrand erreichten, herrschte dort reges Treiben. Über den ganzen See hallten die Rufe der spielenden Kinder. Sandburgen wurden gebaut, Matschkuchen gebacken, und die älteren Kinder spielten Fußball. Das Wasser glitzerte mit der Sonne um die Wette, und Wuffel musste für einen kurzen Moment die Augen schließen, um noch etwas zu erkennen. Die drei Freunde suchten sich eine freie Stelle am Rande des Geschehens. Hinter ihnen erstreckte sich der lichte Kiefernwald, und vor ihnen glitzerte das Wasser in der strahlenden Sonne. Von hier konnten sie den ganzen Strand überblicken.
Sie breiteten ihre Badelaken auf dem weichen Sand aus, und Sweeney stellte den Picknickkorb ab, sodass alle danach greifen konnten.
Er setzte sich auf sein Laken und öffnete den Korb.
Görch warf Wuffel ein Lächeln zu. Wie erwartet hatte Sweeney bereits Hunger. Herzhaft biss das kleine Schweinchen in ein Schinkenbrot.
»Wollt ihr auch was essen?«, fragte er mit vollem Mund.
Görch und Wuffel schüttelten die Köpfe.
»Wir gehen schon mal das Schlauchboot aufpumpen«, sagte Görch und trug mit Wuffel das Schlauchboot zum Wasser.
Wuffel hielt den Stöpsel des Blasebalgs am Ventil des Bootes fest, und Görch trat mit Schwung auf den Blasebalg.
Vom plötzlichen Druck überrascht, rutschte der Stöpsel aus Wuffels Pfoten und landete im Sand.
Görch lachte auf. »Du musst den Stöpsel richtig festhalten, Wuffel, sonst werden wir ja nie fertig.«
»Ich weiß«, sagte Wuffel. »Ich war überrascht, wie kräftig du auf den Blasebalg getreten hast.« Er steckte den Stöpsel wieder aufs Ventil, und dieses Mal hielt er ihn mit aller Kraft fest. Noch einmal würde Görch es nicht schaffen, ihn zu überraschen.
Erneut trat der kleine Elch voller Schwung auf den Blasebalg, doch dieses Mal war Wuffel darauf vorbereitet. Die erste Luft strömte zischend in das Schlauchboot.
Wuffel grinste seinen Freund an. »Du musst schneller pumpen, wenn wir heute noch fahren wollen.«
Görch antwortete nicht. Stattdessen trat er immer schneller auf den Blasebalg.
Als das Schlauchboot gut zur Hälfte gefüllt war, hielt Görch völlig außer Atem inne. »Ich kann nicht mehr«, sagte er erschöpft.
Ehe Wuffel vorschlagen konnte, die Plätze zu tauschen, stand Sweeney neben dem Elch.
Das Schweinchen schluckte den letzten Rest des Schinkenbrots hinunter. »Ich kann dich ablösen.«
Dankbar nahm Görch das Angebot an, setzte sich auf sein Handtuch und betrachtete die beiden Freunde.
»Bist du bereit, Wuffel?«, fragte Sweeney. Wuffel drückte den Stöpsel noch fester ins Ventil und nickte Sweeney zu. Das Schweinchen war der Stärkste von ihnen. Jetzt musste er sich auf das Festhalten konzentrieren.
Kurze Zeit später war das Boot aufgepumpt, und Görch half Wuffel, das Ventil zu verschließen.
»Geschafft«, sagte Wuffel und betrachtete stolz das rote Schlauchboot. »Jetzt muss ich erst einen Schluck trinken, dann können wir in See stechen, wie ein Matrose sagen würde.«
»Ich bleib hier und passe auf unsere Sachen auf«, sagte Sweeney. Er hatte ein wenig Angst vor Gewässern, deren Boden er nicht sehen konnte. Wer wusste schon, was alles dort unten lauerte?
»Willst du wirklich nicht mitkommen? Du kannst doch im Boot sitzen bleiben«, sagte Görch.
Sweeney grinste seine beiden Freunde an. »Ich kenne euch zu gut. Wenn wir auf dem See sind, falle ich wahrscheinlich aus dem Boot, weil ihr auf den Rändern herumtobt. Da fühle ich mich am Ufer sicherer.«
»Aber du darfst nicht traurig sein, wenn du allein bleibst«, sagte Wuffel ernst.
Sofort schüttelte Sweeney den Kopf. »Macht euch keine Sorgen. Ihr seid ja in der Nähe, und ich kann euch zuwinken.«
»Na gut«, sagte Görch. »Dann bis später.«
Gemeinsam schoben die drei Freunde das Boot ins Wasser. Görch und Wuffel sprangen hinein, und Sweeney gab ihnen einen kleinen Stoß, bis das Boot im Wasser trieb.
»Bis nachher«, rief er seinen beiden Freunden nach und winkte ihnen zu.
Görch nahm die beiden Paddel und legte sich mächtig ins Zeug, um das Boot in die Mitte des Sees zu rudern.
Wuffel saß am Heck und winkte Sweeney zu, der am Strand stand und immer kleiner wurde.
»Das ist weit genug, Görch«, sagte Wuffel und drehte sich zu seinem Freund um. »Sonst kann Sweeney uns nicht mehr sehen.«
Görch holte die Paddel ein und stand auf. Auch er winkte Sweeney am Strand zu. »Das nächste Mal müssen wir unsere Walkie-Talkies mitnehmen, Wuffel, dann können wir uns mit Sweeney unterhalten.« Doch Wuffel hörte nur mit einem Ohr zu.
Er hing bäuchlings über den Rand des Bootes und schaute ins Wasser. »Da ist ein Fisch«, sagte er, und ein wenig Respekt schwang in seinen Worten mit.
Sofort sprang Görch zu ihm. »Wo?«
Wuffel deutete mit der Pfote ins trübe Wasser. »Da war er gerade noch. Aber wahrscheinlich hat er mich gesehen und Angst bekommen.«
Görch ließ seinen Blick über das Wasser schweifen. »Der Fisch wird wohl heute nicht mehr auftauchen. Guck mal, was hier los ist. Es sind viel zu viele Kinder hier.«
Es stimmte. Überall auf dem See und am Strand waren Kinder zu sehen, die herumtobten oder sich mit Wasser bespritzten.
»Für die Fische ist das bestimmt nicht schön«, sagte Wuffel nachdenklich. »Die sind so viel Lärm ja gar nicht gewohnt.«
»Zum Glück ist der See tief genug und es gibt reichlich Pflanzen, zwischen denen sich die Fische verstecken können«, beruhigte Görch seinen Freund.
»Ich hoffe es«, sagte Wuffel und blickte Görch an. »Sollen wir auch eine Runde schwimmen? Die Sonne ist ganz schön heiß.«
Görch streckte eine Pfote ins Wasser und zog sie sofort wieder zurück. »Hui! Das Wasser ist zu kalt. Wir müssen uns erst abkühlen, sonst bekommen wir Probleme mit dem Kreislauf.« Er nahm etwas Wasser mit seinem Geweih auf und spritzte Wuffel damit nass. Der Hund quiekte erschrocken auf und zuckte zusammen. Nachdem er sich von seinem Schrecken erholt hatte, füllte Wuffel seine Pfoten mit Wasser und bespritzte seinen Freund ebenfalls. Jetzt war es Görch, der quiekend zurücksprang, um der unfreiwilligen Dusche von Wuffel zu entgehen.
Dabei vergaß er jedoch, dass er am Rande des Bootes stand. Er stolperte über den Rand und fiel mit einem Aufschrei ins Wasser.
Es platschte laut, und eine Wasserfontäne spritzte hoch, als Görch reinfiel und unterging. Wuffel schaute ihm besorgt nach und wartete ungeduldig, bis der kleine Elch wieder prustend auftauchte.
»Boah, ist das Wasser herrlich erfrischend. Komm auch rein, Wuffel.«
Wuffel zögerte einen Moment, dann sprang er in hohem Bogen ins Wasser, dass es nur so platschte. Die beiden Freunde spritzten sich gegenseitig nass, kletterten immer wieder zurück ins Boot, um gleich wieder ins Wasser zu springen und das Spiel von vorn zu beginnen.
Nach einer Weile lagen sie erschöpft mit nassem Fell im Schlauchboot und ließen sich von der Sonne trocknen.
Kurz darauf stand Görch auf und schaute zum Strand hinüber. »Wir müssen wieder zurück, Wuffel. Sweeney liegt allein auf seinem Badelaken. Er ist bestimmt traurig, wenn wir so lange weg sind.«
Auch Wuffel blickte zu ihrem gemeinsamen Freund hinüber. »Dann lass uns zurückrudern. Wir haben ja auch genug getobt. Außerdem bekomme ich langsam Hunger.«
Gemeinsam fuhren sie mit dem Boot zurück zum Strand. Nachdem sie es auf den Sand gezogen hatten, rannten sie zu Sweeney, der bäuchlings auf seinem Laken lag.
Doch das Schweinchen war nicht traurig, wie Görch vermutet hatte, sondern einfach nur eingeschlafen. Und er schien etwas Schönes zu träumen, denn ein feines Lächeln zeichnete sich auf seinem Gesicht ab.
Görch und Wuffel schauten sich an, dann mussten beide grinsen. Ihrem Freund ging es gut.
Wuffel griff in den Picknickkorb und holte zwei Brote heraus. Eines warf er Görch zu, der es geschickt auffing und eilig auspackte.
Durch das Rascheln des Butterbrotpapiers wurde auch Sweeney geweckt. Das Schweinchen drehte sich auf die Seite und blinzelte die beiden Freunde an.
»Oh, ihr seid schon wieder da. Ich bin wohl eingeschlafen, weil es so schön warm ist.«
»Das haben wir gesehen«, antwortete Görch lachend.
»Dass du bei so einem Lärm überhaupt schlafen kannst, Sweeney«, wunderte sich Wuffel und biss in sein Brot. Auch Sweeney nahm sich ein Brot mit Marmelade aus dem Korb. »Das macht mir nichts. Ich mag die Geräusche von spielenden Kindern. Es klingt immer so fröhlich.«
In diesem Moment traf ein Ball seinen Arm. Das Brot in seiner Hand fiel herunter und landete, wie sollte es anders sein, mit der Marmeladenseite im Sand.
Verärgert blickte Sweeney in die Richtung, aus der der Ball gekommen war.
Drei kleine Kinder standen im Sand und schauten Sweeney betroffen an.
»Es war ein Versehen, Sweeney«, murmelte Görch, um den Freund zu beruhigen. Der Elch wusste, wie sehr es das Schweinchen hasste, wenn ihm jemand sein Essen wegnahm. Zu Görchs Verwunderung grinste Sweeney ihn kurz an.
»Ich weiß, Görch«, flüsterte er. »Ich will ihnen nur ein wenig Angst machen.«
Dann drehte er sich zu den drei Kindern um, griff nach dem Ball und hielt ihn in die Höhe.
»Ist das euer Ball?«, fragte er streng.
Die drei Kinder nickten stumm. »Es tut uns leid«, sagte der blonde Junge.
»Können wir mitspielen?«, fragte Sweeney.
Die drei Jungs blickten sich erstaunt an und nickten. Dann trat der blonde Junge einen Schritt vor. »Klar, wir können Fußball spielen, wenn ihr wollt.« Er schaute von Görch zu Wuffel und zu Sweeney. Die drei Freunde stimmten begeistert zu.
Es dauerte nicht lange, da tobten die sechs wie alte Freunde über den Strand und bildeten immer wieder neue Gruppen, bis sie am Nachmittag erschöpft im Sand lagen. Es kam ihnen vor, als ob sie sich schon immer gekannt hätten.
»Sollen wir noch eine Runde spielen?«, fragte Wuffel.
Die drei Jungs schüttelten den Kopf. »Wir müssen jetzt nach Hause. Wir fahren morgen zu unseren Großeltern auf den Bauernhof. Seid ihr morgen wieder hier?«
»Das wissen wir noch nicht«, antwortete Görch.
»Na gut. Vielleicht sehen wir uns in diesem Sommer noch mal hier am Strand. Dann können wir wieder Fußball spielen.« Die drei Kinder verabschiedeten sich von Görch, Wuffel und Sweeney.
Die drei Freunde schauten ihnen nach, bis sie in der Menge der tobenden Kinder nicht mehr zu sehen waren.
»Sollen wir noch einmal auf den See hinausrudern, ehe wir nach Hause gehen?«, fragte Wuffel.
»Ja«, schrie Görch, »wer zuletzt am Boot ist, muss rudern!« Er rannte los. Wuffel und Sweeney eilten hinter ihm her, konnten den Elch jedoch nicht mehr einholen.
Görch saß schon ihm Schlauchboot, als Wuffel hineinsprang.
»Willst du auch mit, Sweeney?«, fragte Wuffel.
Sweeney schüttelte den Kopf. »Ich bleibe hier.«
»Dann musst du rudern, Wuffel«, sagte Görch und grinste seinen Freund an. »Wenn du nicht mehr kannst, helfe ich dir natürlich.«
Sweeney schob das Boot ins Wasser und winkte den beiden Freunden zu, die auf den See hinaus ruderten.
Wuffel wollte Görch zeigen, wie stark er war, und ruderte immer weiter auf den See hinaus. Erst als sie in der Mitte des Sees waren, hielt er erschöpft inne. Weiter konnte er einfach nicht mehr.
»Donnerwetter«, sagte Görch beeindruckt. »So weit sind wir heute Morgen aber nicht gerudert.« Sie konnten Sweeney, der am Strand stand, kaum noch erkennen.
Wuffel und Görch griffen nach den Paddeln und hielten sie in die Höhe, um dem Schweinchen zuzuwinken.
Sweeney sprang am Strand auf und ab und winkte zurück.
»Schau mal, wie Sweeney sich freut«, sagte Görch vergnügt.
In diesem Augenblick gab es einen lauten Knall, und ein gewaltiger Donner grollte über den See hinweg.
Görch und Wuffel ließen vor Schreck die Paddel fallen. Sie landeten im Wasser und trieben davon. Als die beiden Freunde sich umdrehten und versuchten, nach den Paddeln zu greifen, bemerkten sie erst die große dunkle Gewitterwolke, die sich langsam über den See schob.
»O mein Gott, wir müssen aus dem Wasser raus«, sagte Wuffel entsetzt.
»Aber wie«, sagte Görch. »Ich kann nicht bis zum Strand schwimmen, und Paddel besitzen wir auch keine mehr.«
»Dann lass uns mit den Pfoten paddeln. Jeder auf eine Seite. So können wir es bis zum Strand schaffen.«
Sie blickten zum Strand hinüber und sahen, dass die meisten Kinder bereits aus dem Wasser gegangen waren und vermutlich ihre Sachen zusammenpackten.
Sweeney konnten sie nirgends mehr entdecken.
Die beiden begannen zu paddeln, kamen jedoch nur langsam voran, und die Gewitterwolke kam immer näher.
»Wir schaffen es nicht«, sagte Wuffel, der schon völlig erschöpft war.
»Wir müssen weiter paddeln, so gut es geht«, erwiderte Görch. Er versuchte, noch schneller zu paddeln, da er wusste, dass Wuffel kaum noch Kraft besaß. Immerhin hatte der kleine Hund die ganze Zeit schon gerudert.
Plötzlich tauchte ein junger Mann neben dem Boot im Wasser auf und warf ein Seil ins Boot.
»Ich helfe euch und ziehe euch an Land«, sagte er. »Bindet das Seil an eurem Boot fest, dann schwimme ich los.«
Görch und Wuffel banden das Seil fest und paddelten weiter. Jetzt kamen sie viel schneller voran, und bald schon standen sie gemeinsam mit Sweeney und dem jungen Mann am Strand.
»Jetzt müsst ihr aber sehen, dass ihr nach Hause kommt. Das Gewitter kommt immer näher«, sagte der Mann und verabschiedete sich von ihnen, nachdem Görch, Wuffel und Sweeney ihm für die Rettung gedankt hatten.
Sweeney hatte schon ihre Sachen auf dem Karren zusammengepackt. Sie legten das Schlauchboot noch dazu und machten sich auf den Heimweg. Als sie zu Hause ankamen, fielen die ersten dicken Regentropfen vom Himmel. Sie stellten die Sachen ab und ließen sich erschöpft in ihr großes Bett fallen.
»Das war ein richtig aufregender Tag«, sagte Sweeney, und seine beiden besten Freunde konnten ihm nur zustimmen.
»Zum Glück hat uns der junge Mann entdeckt und geholfen«, sagte Wuffel müde.
»Ich habe ihm gesagt, dass er euch retten muss«, antwortete Sweeney erschöpft. »Meint ihr etwa, ich lasse euch so einfach auf dem See zurück?«
»Danke, Sweeney«, murmelte Görch noch, dann waren alle drei eingeschlafen.
Sie träumten vom Wasser, vom Strand, der heißen Sonne, und in Sweeneys Traum gab es sogar ein köstliches Marmeladenbrot.
Kapitel 2 - Das Baumhaus
Am nächsten Tag wachten die drei Freunde auf, und wieder schien die Sonne von einem wolkenlosen Himmel.
»Gehen wir heute wieder zum Badesee?«, fragte Wuffel.
Sweeney schüttelte den Kopf. »Besser nicht. Ich glaube, ich habe einen Sonnenbrand.«
Görch schaute das Schweinchen besorgt an. »Stimmt. Deine Schultern sind ganz rot. Hast du dich am See nicht eingecremt?«