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Studienarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Kunst - Grafik, Druck, Note: 1,3, Universität Konstanz, Veranstaltung: Analyseübung Goya, Sprache: Deutsch, Abstract: Bis heute gilt der spanische Maler und Grafiker Francisco José de Goya (1746-1828) als einer der Künstler am Übergang des 18. zum 19. Jahrhunderts und setzte mit seinen Werken moderne Maßstäbe für die gesamte europäische Kunstwelt. Sein Gesamtwerk reicht von der Hofmalerei bis hin zu privat angefertigten Aquatinta-Radierungen, die von hoher Qualität zeugen und das Kunstpublikum bis in das heutige Jahrhundert faszinieren und beschäftigen. In seiner Zeit am spanischen Hof ab 1786 fertigte Goya zahlreiche Porträts adeliger Auftragsgeber an. Von der Porträtmalerei allerdings entfernt er sich in seinen sogenannten Caprichos (span. „Launen“): die dargestellten Figuren sind Archetypen, die auf die gesamte Gesellschaft bezogen werden können. Diese wirken ebenso wie die dargestellten Situationen nur auf den ersten Blick „normal“ und „alltäglich“. Goya kratzt mit seinen satirischen Motiven unter der Oberfläche des Menschen und zeigt verborgene Laster. Goya bewirbt seine Caprichos am 6. Februar 1799 mit einer Zeitungsannonce. Die Zielsetzung der Caprichos „ist didaktischer und moralisierender Natur. Der Künstler erläuterte, daß er sich die Aufgabe gestellt habe, aus der Masse der in jeder bürgerlichen Gesellschaft verbreiteten Torheiten und Fehler, aus den durch Brauchtum, Unwissenheit oder Eigennutz gutgeheißenen Vorurteilen und Lügen jene auszuwählen, die sich am ehesten bloßstellen ließen und der schöpferischen Phantasie des Künstlers den weitesten Raum boten. Er wolle unsere Augen öffnen und unsere Entrüstung wecken. Die Absicht der Platten stimmt daher vollkommen mit den Zielen der Aufklärung überein, das Böse durch Belehrung und Erziehung auszurotten.“ Ziel der Arbeit soll es sein, anhand von Capricho 2 („El si pronuncian y la mano alargan Al primero que llega“) und Capricho 6 („Nadie se conosce“) aufzuzeigen, wie Goya mit der Wahrnehmung des Betrachters spielt und diesen gezielt in seine Werke einarbeitet. Desweiteren soll beleuchtet werden, wie er auf die Vorstellungen, die jeder Betrachter mit sich bringt, in seinen Bilder reagiert. Die zu untersuchenden Caprichos stehen ganz am Anfang des Zyklus, welcher insgesamt 80 Aquatinta-Radierungen umfasst. Die ersten Darstellungen, von Capricho 2 („El si pronuncian y la mano alargan Al primero que llega“) bis hin zu Capricho 36 („Mala Noche“), sind noch recht dicht an der der Genremalerei und zeigen somit zwar alltägliche, aber auf den zweiten Blick doch absonderliche Situationen. [...]
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