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Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Germanistik - Linguistik, Note: 2, Ludwig-Maximilians-Universität München (Institut für Deutsche Philologie), Veranstaltung: HS Syntaktische Funktionen, Sprache: Deutsch, Abstract: Vorbei sind die Zeiten, als Partikeln als „Füll- und Flickwörter“ ohne Bedeutung galten und als Ausdruck eines schlechten Stils genommen wurden. Das Deutsche zeigt sich in der Alltagssprache, wie auch in der Literatur, als sehr partikelnreich. So bringt es diese Sprache auf etwa 13 Partikeln bei 100 Gesamtwörtern. Demgegenüber stehen im Französischen durchschnittlich sieben Partikeln auf 100 Gesamtwörter. Partikeln werden häufig mit einer „relativen Bedeutungsarmut“ belegt, das heißt aber nicht, daß sie für die Sprache unwichtig sind. Durch sie ist es möglich einer Äußerung eine „subjektiv – kommunikative“ Nuance zu verleihen. Sie schaffen ein bestimmtes Gesprächsklima, steuern die Konversation, zeigen das Verhalten der Kommunikationspartner zueinander, welche Voraussetzungen diese haben und welche Reaktionen erwartet werden. Grad- und Steigerungspartikeln etwa bieten diverse Möglichkeiten Eigenschaften mit einer subjektiven Bezugsnote zu besetzen. In dieser Arbeit versuche ich die Partikeln – Auffassung, besonders Grad- und Steigerungspartikeln betreffend, verschiedener Forscher darzustellen und zu vergleichen, um einen Überblick über das Feld der Grad- und Steigerungspartikeln in der neueren Linguistik zu geben.
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7. Schluß: Uneinheitlichkeit im Diskurs S. 24
8. Anhang S. 25
Vorbei sind die Zeiten, als Partikeln als „Füll- und Flickwörter“1ohne Bedeutung galten und als Ausdruck eines schlechten Stils genommen wurden. Das Deutsche zeigt sich in der Alltagssprache, wie auch in der Literatur, als sehr partikelnreich. So bringt es diese Sprache auf etwa 13 Partikeln bei 100 Gesamtwörtern. Demgegenüber stehen im Französischen durchschnittlich sieben Partikeln auf 100 Gesamtwörter.2
Partikeln werden häufig mit einer „relativen Bedeutungsarmut“3belegt, das heißt aber nicht, daß sie für die Sprache unwichtig sind. Durch sie ist es möglich einer Äußerung eine „subjektiv - kommunikative“ Nuance zu verleihen. Sie schaffen ein bestimmtes Gesprächsklima, steuern die Konversation, zeigen das Verhalten der Kommunikationspartner zueinander, welche Voraussetzungen diese haben und welche Reaktionen erwartet werden.4Grad- und Steigerungspartikeln etwa bieten diverse Möglichkeiten Eigenschaften mit einer subjektiven Bezugsnote zu besetzen. In dieser Arbeit versuche ich die Partikeln - Auffassung, besonders Grad- und Steigerungspartikeln betreffend, verschiedener Forscher darzustellen und zu vergleichen, um einen Überblick über das Feld der Grad- und Steigerungspartikeln in der neueren Linguistik zu geben.
1Vgl. Reiners, 1944, S. 282f.
2Vgl. Helbig / Buscha31994: Lexikon deutscher Partikeln. S. 11f.
3ebenda, S. 12.
4Vgl. ebenda, S. 13.
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2. Grad- und Fokuspartikeln im DUDEN
Als Partikeln bezeichnet der DUDEN Wörter, die „der Form nach unverändert auftreten“5, „keine eigentliche ( (nenn) lexikalische ) Bedeutung haben oder jedenfalls bedeutungsarm sind“6und keine grammatische Funktion besitzen. Sie treten nicht als selbstständige Satzglieder auf, weder „als notwendige Ergänzungen noch als freie Angaben“7.
Die Partikeln werden im DUDEN in fünf Subklassen unterteilt, die sich von semantischen Kategorien ableiten. Wichtig für das Thema der Steigerungspartikeln und Gradpartikeln sind die „Partikeln, die den Grad oder die Intensität angeben („Gradpartikeln“8) und die zweite vom DUDEN angegebene Partikelklasse, die Partikeln betrifft, welche der „Hervorhebung eines Teils einer Aussage dienen“9, den „Fokuspartikeln“10.
Die Gradpartikeln, auch „Partikeln des Grades und der Intensität“11, geben laut DUDEN den Ausprägungsgrad einer Eigenschaft an.