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Grummelmuffel hasst Weihnachten. Am liebsten schläft er mit seinem Hund Filou vom 23. Dezember bis Silvester durch. Doch dieses Jahr Weihnachten sollte alles anders werden, denn ausgerechnet der Weihnachtsmann hat entschieden, dass Grummelmuffel das Fest für die beiden Halbwaisen Ben und Sarah vorbereiten soll. Ob es dem Weihnachtsmann gelingt, Grummelmuffel davon zu überzeugen?
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Seitenzahl: 58
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Carsten Krause (Jg. 1976)
Papa, Sauerländer, Verleger, Schriftsteller, Geschichtenerfinder, Leiter der KinderKunstSchule – Unkel, Schreib-, Musik- und Theaterpädagoge.
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Carsten Krause
Grummelmuffel
feiert Weihnachten
Casimir-Verlag
Bibliografische Information der deutschen Nationalbibliothek
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1. Auflage Ebook Dezember 2020
© by Casimir-Verlag, Carsten Krause, Unkel 2020
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Kein Teil dieses Werkes darf ohne schriftliche Einwilligung des Verlages in irgendeiner Form (Fotokopie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren), auch nicht für Zwecke der Unterrichtsgestaltung, reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.
Umschlaggestaltung: © Coverdesign by A&K Buchcover
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Lektorat: Marie Eichenberg & Carsten Krause
Satz & Layout: Carsten Krause
Hergestellt in Deutschland
ISBN 978-3-940877-65-9
www.casimir-verlag.com
Für meine kleinen und großen Weihnachtsmäuse und Mausebären
Henri, Luna & Arian
In Liebe
Euer
Papa
Weihnachten 2020
Das Mondlicht glitzerte im Waldsee während dunstige Nebelschwaden durch die blätterlosen Baumwipfel zogen.
Unheimliche Stille breitete sich im Wald aus, als die ersten Schneeflocken friedlich taumelnd im Schein des Mondes wie kleine Sterne vom Himmel fielen bis sie nach einsam-nächtlichen Tanz auf dem gefrorenen Waldboden landeten.
Ein eisiger Nordwind vom Polarmeer pfiff messerscharf über die knorrigen Baumkronen des Waldes und die hölzernen Dächer des angrenzenden Dorfes hinweg.
Die Straßen des Dorfes waren wie vom Winde leergefegt, so kalt war es.
In dieser ungemütlichen Jahreszeit, in der die Dunkelheit nur für kurze Zeit von ein paar verlorenen Sonnenstrahlen während der winterlichen Tage verdrängt wurde, eilten die Bewohner des Dorfes nach ihrer Arbeit schnell in ihre gemütlich warmen Häuser.
Dort saßen sie im Wohnzimmer an ihren Kaminen in denen ein kleines Feuer brannte. Die Kinder spielten auf einem flauschigen Teppich mit ihren Spielsachen.
Die Väter lasen die Tageszeitung während die Mütter das Abendbrot vorbereiteten. Aus den Küchen strömte ein verführerischer Duft nach Zimt, Koriander, Lebkuchen und Bratäpfeln mit heißer Vanillesauce und verbreitete sich im ganzen Haus.
Die letzten Vorbereitungen wurden getroffen, denn es war der Abend des 23. Dezember, ein Tag vor Weihnachten.
Alle Dorfbewohner freuten sich auf das morgige Weihnachtsfest, besonders die Kinder, denn sie hofften, dass ihnen der Weihnachtsmann auch dieses Jahr ihre Wünsche erfüllte und sie reich bescherte.
Aber freuten sich wirklich alle Bewohner des Dorfes auf das morgige Weihnachtsfest?
An Weihnachten dem Fest der Liebe und des Friedens, konnte es an so einem Tag Kummer und Leid geben?
Ben und Sarah Armutsson lagen bereits in ihren Betten, denn in ihrem Kamin prasselte kein warmes Feuer. Sie waren allein zuhaus. Ihr Vater Gustav Armutsson war abends nicht wie die anderen Väter des Dorfes nach Hause gekommen, sondern arbeitete in einer Stadt am Meer als Hafenarbeiter.
Dort muss er die großen Schiffe, die im Hafen ankamen, entladen und anschließend wieder beladen. Harte anstrengende Arbeit, aber er verdiente nicht sehr viel Geld. Die Mutter von Ben und Sarah war im letzten Jahr gestorben, sodass sich ihre Großmutter um sie kümmerte, während ihr Vater an der Arbeit war. Einmal im Monat schickte er Ben und Sarah einen Brief mit etwas Geld für Lebensmittel und Kleidung, doch das meiste davon behielt die geizige Großmutter für sich.
Auch heute Vormittag war nach einem langen Monat wieder ein Brief von ihrem Vater angekommen.
Die Großmutter hatte den Briefumschlag von ihrem Sohn sofort geöffnet und das Geld herausgenommen.
Den Brief schmiss sie ungelesen auf den steinernen Fußboden:
Lieber Ben, liebe Sarah,
wie geht es meinen beiden Weihnachtsengeln?
Mir geht es zur Zeit nicht sehr gut, denn ich bin seit gestern arbeitslos.
Jetzt im Dezember, wenn die Seewege vereist sind kommen in unserem Hafen nicht sehr viele Schiffe an und wir haben keine Arbeit.
Ich sitze den ganzen Tag traurig in meinem Zimmer und muss immer an Euch denken.
Ich schicke Euch heute mein letztes gespartes Geld damit ihr nicht hungern müsst. Für eine Fahrkarte mit der Eisenbahn haben meine Ersparnisse leider nicht mehr gereicht. Ich werde deshalb Weihnachten nicht nach Hause kommen können.
Seid nicht traurig und passt gut auf Euch auf. Wir sehen uns bestimmt im Frühjahr wieder.
Fühlt Euch gedrückt und frohe Weihnachten.
Alles liebe Euer VaterGustav
P.S. Ich vermisse Euch!!!
Ben hob ihn auf und versteckte ihn unter seinem zerschlissenen braunen Pullover.
„Wenn sich Euer Vater nicht bald um Euch verlausten Gören kümmert, dann werdet ihr im neuen Jahr ins Kinderheim gehen müssen, denn ich habe keine Lust mehr für Euch zu sorgen.“
Erschrocken wich Sarah ihrer keifenden Großmutter aus und rannte hinaus aus dem Zimmer.
„Seht zu, wie ihr Euch Weihnachten etwas zu Essen besorgt, bei mir dürft ihr jedenfalls nicht essen. Ich bin morgen bis Silvester bei Freunden eingeladen und fahre morgen früh mit dem nächsten Zug, Geld genug für eine Fahrkarte habe ich jetzt ja, nachdem mir Euer Vater ein so großzügiges Weihnachtsgeschenk geschickt hat.“
Laut und gehässig lachend humpelte sie auf ihrem Stock gestützt zurück zu ihrem Haus am anderen Ende des Dorfes.
Jetzt als die Großmutter endlich fort war und sie in ihren kalten Betten lagen, las Ben den Brief ihres Vaters seiner kleinen Schwester Sarah vor. Tränen kullerten während des Lesens über seine roten Wangen.
Nicht, dass es ihm etwas ausmachen würde mit wenig Geld auszukommen und dass sie keine Geschenke zu Weihnachten erhalten würden, aber dass ihr Vater Weihnachten nicht nach Hause fahren konnte, um mit ihnen gemeinsam zu feiern, war nach dem Tod ihrer Mutter kaum zu verkraften.
„Wenn doch Mama noch am Leben wäre“, schluchzte Sarah, „dann wären wir wenigstens nicht ganz alleine zu Weihnachten und müssten nicht in ein Kinderheim.“ Ihr Bruder nahm sie schweigend in die Arme, auch er dachte an ihre Mutter und die gemeinsamen fröhlichen Weihnachtsfeste, welche die ganze Familie früher gefeiert hatte, mit einem bunt erleuchteten Weihnachtsbaum vor dem Kamin, heißen Bratäpfeln, duftenden Lebkuchen und einer knusprigen Weihnachtsgans.
„Ich weiß wie traurig Du bist Sarah, aber wir werden versuchen auch ohne Vater morgen ein wenig Weihnachten zu feiern.“ Er wusste zwar noch nicht wie, aber vielleicht fiel ihm ja im Traum eine Lösung ein.
„Schlaf schön kleine Sarah und träum etwas Schönes.“
Doch seine Schwester hatte sich bereits in den Schlaf geweint und hielt ihren Kuschelbären fest im Arm gedrückt. Im Mondlicht, das durch das kleine Schlafzimmerfenster fiel, sah er ihre Tränen wie Kristalle glitzern. Der Nordwind rappelte am Fensterladen und die Äste der Bäume knackten bedrohlich unter der Last des Schnees.
Bevor Ben einschlief sah er über dem Waldrand eine Sternschnuppe aufleuchten. Im Halbschlaf murmelte er vor sich hin: „Ich wünschte mir, dass Vater morgen bei uns wäre und wir gemeinsam Weihnachten feiern könnten.“ Mit diesem Wunsch auf den Lippen schlief er ein, dabei sah er nicht mehr, wie über dem Waldrand ein goldener Lichtstrahl blitzartig von der Erde in den Himmel schoss und im gleichen Augenblick in der Dunkelheit der Vorweihnachtsnacht verschwand.
Der alte Grummelmuffel saß missmutig auf einem kaputten Stuhl in der Küche und grummelte vor sich hin. Sein Herz war so