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Sieben Erzählungen, die vor Fantasie und Fabulierfreude nur so übersprudeln! Hier erleben Sie den Goßmeister der lemurischen Literatur in Bestform.
Das E-Book Gundula und die Lebensgefahr wird angeboten von und wurde mit folgenden Begriffen kategorisiert:
Gesellschaftspanorama, Gespenstergeschichte, Thriller, Künstlergeschichte, Abenteuergeschichte, Sämtliche Lockdown-Geschichten
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Seitenzahl: 36
Nach dem fulminanten Erfolg seiner Gedichtsammlung „Schnäuzelchens Silberklänge“ (2020) legt der Autor nunmehr einen Erzählband vor, der vor Fantasie und Fabulierfreude nur so übersprudelt. Ein Muss für junge und alte Kinder!
Aus den Kundenrezensionen zu „Schnäuzelchens Silberklänge“:
Irgendwo zwischen kindlich-naiv und genialisch. (Patty)
Ich hab mich stellenweise kringlich gelacht. (Luise)
Ein wunderbares Buch. Poetisch, witzig, grandios … Und das alles von einem Halbaffen! (Lars V)
Luise will die Umwelt retten
Nichts als Ärger mit der Wahrheit
Ein misslungener Streich
Das Fichtenwäldchen
Der Hase im Dickicht
Gundula und die Lebensgefahr
Wie Leo kein Dichter wurde
Frühlingslied
Brief an einen jungen Dichter
Im Frühjahr 2020, als das Coronavirus seine grausigen Klauen ausstreckte und die Bevölkerung sich zitternd hinter doppelt verschlossenen Wohnungstüren verbarg, war der Floßplatz eine Insel des Friedens und der Heiterkeit. Wir trafen uns im sonnigen Hinterhof unter betörend duftenden Fliederbüschen zu Kuchen und Wein und genossen die geschenkte Zeit.
Doch nicht alles war eitel Sonnenschein: Da die Kinder in jenen Wochen nicht zur Schule gehen durften (wiewohl sie nichts auf der Welt lieber getan hätten), musste auch meine holde Nachbarin das Haus hüten. Sie war damals zweitklassig, das heißt, sie hatte die erste Klasse bereits erfolgreich durchlaufen, und nun überlegten die Eltern fieberhaft, wie sie ihre Tochter trotz des entfallenden Unterrichts vor der drohenden Geistesabstumpfung bewahren konnten.
Endlich sprang ihnen die rettende Idee in den Kopf, und sie fragten bei mir an, ob ich für ihr Kind eine Schreibschule eröffnen könne. Obschon ich seinerzeit alle Pfoten voll zu tun hatte und unter der Last meiner zahlreichen Verpflichtungen ächzte, sagte ich freudig zu, denn man muss im Leben schließlich Prioritäten setzen.
Für die in diesem Bande gesammelten Erzählungen haben wir in der Schreibschule oft gemeinsam einen Anfang gefunden, und dann hat sie jeder für sich an einem stillen Örtchen fortgesponnen. Hier lesen Sie nur die Fortgespinste, welche meiner fruchtbaren Feder entflossen sind, aber ich darf Ihnen, verehrter Leser, und auch Ihnen, verehrte Leserin, versichern, dass die Fassungen meiner Nachbarin ebensolches Entzücken erwecken. Gewiss werden auch sie eines Tages in Buchgestalt neu aufleben.
Vorerst aber dürfen Sie sich an unseren gemeinsamen Anfängen und meinen Fortsetzungen erfreuen, die – so viel sei in aller Bescheidenheit vorweggenommen – meisterhaft gelungen sind.
Leipzig, im Herbst 2022
Der Maki
In den Sommerferien fuhr Luise gern zu ihren Großeltern. Dort gab es zwar keinen Computer, aber sie durfte bis 22 Uhr fernsehen, sogar Filme mit Leichen und mit Knutschen. Die Großeltern lebten in einem Dorf an der Unstrut. Sonst hatte Luise dort alles ganz normal gefunden, aber diesmal war es anders. Weil sie im Unterricht viel über Klima und Umweltschutz gelernt hatte, war sie über Oma und Opa schockiert. Sie machten wirklich alles falsch!
Es begann schon, als Luise ankam. Der Opa holte sie mit dem Trecker vom Bahnhof ab, obwohl es nur fünfzehn Minuten zu Fuß waren. Luise rief: „Du machst die Umwelt kaputt! Wieso können wir nicht laufen?“ Der Opa sagte: „Wenn du mich trägst, gerne. Ich habe doch ein kaputtes Knie.“
Als sie auf dem Bauernhof ankamen, stand da schon die Oma in einem blauen Sommerkleid mit rosa Blümchen. Sie sagte: „Guck mal, das habe ich gestern bei H + M gekauft. Ist es nicht schick?“ Luise sagte erschrocken: „Was? Ein neues Kleid? Das ist schlecht für die Umwelt. Warum warst du nicht im Second-Hand-Laden?“ Die Oma antwortete: „Iiiiih! Gebrauchte Kleider! Da hängt der Schweiß von anderen Leuten drin.“
Luise packte ihre Sachen aus und spielte ein bisschen mit der Katze. Die war schwarz und hatte eine weiße Pfote, deshalb hieß sie „Weißtatze“. Der Opa meinte: „Du musst auch meine Kühe bewundern. Komm mal mit in den Stall.“ Dort standen vier große Kühe, die pupsten und rülpsten, eine schlimmer als die andere. Luise rief: „O Gott, eine Naturkatastrophe! Die zerstören die Luft im ganzen Dorf.“ Der Opa sagte ärgerlich: „Das sind die schönsten Kühe von Kleckershausen, und du achtest nur darauf, was ihnen aus dem Po kommt. Soll ich etwa einen Stöpsel reinstecken?“