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Günter, dein innerer Finanzberater! - Finanzen, Geldanlage und Vermögenstipps: Unterhaltsam, leicht verständlich, auf den Punkt gebrachtEigentlich wissen wir, was wir tun müssten, damit unsere Finanzen stimmen: einen guten Job haben, klug sparen und anlegen und vor allem keinen Unsinn kaufen. Ja, eigentlich … Aber wir kennen auch diese lästige Stimme in uns. Sie sagt: "Gönn dir was!", "Hauptsache, versichert!" oder "Geld ist nichts für jeden!" Diese Stimme kommt von Günter. Günter ist unser innerer Schweinehund. Von Wohlstand hat er zwar keine Ahnung, aber er gibt uns trotzdem seine Ratschläge. Besser also, Günter lernt, wie man tatsächlich reich wird: Wie verdient man wirklich gutes Geld und vermehrt es automatisch? Wie erreicht man finanzielle Freiheit? Und welche Fallen sollte man unbedingt vermeiden? Nach 100 illustrierten Kapiteln weiß Günter Bescheid – und wird zum inneren Finanzberater. Stefan Frädrichs neues Buch ist ein kompletter Finanzcrashkurs, in dem er wie üblich textlich komprimiert das kleine 1x1 des Wohlstands vermittelt: Geld verdienen, behalten, investieren, vermehren und genießen – passend zur eigenen Persönlichkeit, den jeweiligen Möglichkeiten und garantiert ohne Finanzcrash. Natürlich wieder mit dabei: Günter, der innere Schweinehund, mit all seinen (zunächst) hinderlichen Glaubenssätzen – frech illustriert von Timo Wuerz.
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Seitenzahl: 134
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Stefan Frädrich
Ein tierisches Wohlstandsbuch Illustriert von Timo Wuerz
Mit einem Vorwort von Bodo Schäfer
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Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
©2022 GABAL Verlag GmbH, Offenbach
Das E-Book basiert auf dem 2022 erschienenen Buchtitel "Günter, der innere Schweinehund, wird reich. Ein tierisches Wohlstandsbuch" von Stefan Frädrich ©2022 GABAL Verlag GmbH, Offenbach.
ISBN Buchausgabe: 978-3-96739-116-9
ISBN epub: 978-3-96740-214-8
Lektorat: Christiane Martin, Köln | www.wortfuchs.de
Umschlaggestaltung: Martin Zech Design, Bremen | www.martinzech.de
Illustrationen: Timo Wuerz, Hamburg
Satz und Layout: Das Herstellungsbüro, Hamburg | www.buch-herstellungsbuero.de
Copyright © 2022 GABAL Verlag GmbH, Offenbach
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Vorwort von Bodo Schäfer
1. Günter, der innere Schweinehund
2. Günters kleine Welt
3. Gleiches Geld für alle?
4. Ein Pool mit Löchern
5. Eine bewusste Entscheidung
6. »Scheiß Millionäre!«
7. Die arme Mittelschicht
8. Falsche Vorbilder
9. Wie ticken die Reichen?
10. Programme im Kopf
11. Faule Ausreden
12. Millionär mit drei Euro fünfzig?
13. Haken und Zinseszinsen
14. Geld behalten statt ausgeben!
15. Benutztes Geld ist futsch
16. Heute auf Kosten von morgen leben
17. Vorsicht, Schulden!
18. Du bekommst, was du verdienst
19. Hefeteig backen
20. E größer A
21. Durchschnittseinkommen
22. Lebensarbeitszeit
23. Die monatlichen Ausgaben
24. Analysieren und sparen
25. Günter wird Schwabe
26. »Ich bin reich!«
27. Reiche Arme
28. Jeder Jeck ist anders
29. Brauchen oder wollen?
30. Puffer, Speck und »Fuck you!«
31. Wasserstände
32. Ein praller Geldbeutel
33. Es lebe der Speck!
34. Dein geheimer Schatz
35. Entspannt im Sturm
36. Geldlücken schließen
37. Drei neue Pools
38. Die drei Schläuche
39. Sparschwein? Nein danke!
40. Feste Prozente
41. Impulskontrolle
42. Sparen und anlegen
43. Werte und Preise
44. Wertschöpfung
45. Tauschmittel
46. Geld aus Münzen
47. Die erste Geldverwässerung
48. Gemachtes Geld
49. Inflation und Stagflation
50. Vorsicht, Währungscrash!
51. Der kapitalistische Traum
52. Was machen eigentlich Banken?
53. Geld in Werte tauschen
54. Die Geldgans mästen
55. Vorbilder und Lebensversicherungen
56. »Schaffe, schaffe, Häusle baue!«
57. Das liebe Eigenheim
58. Immobilien vermieten
59. Gefährliches Mittelmaß
60. Geld auf der Straße
61. Fachkräfte und Manager
62. Selbstständige und Unternehmer
63. Investieren lernen
64. Aktien
65. Wertentwicklung
66. Anlegen oder spekulieren?
67. Vorsicht, Falle!
68. Prinzipien des Spekulierens
69. Wann kaufen? Wann verkaufen?
70. Nerven schonen!
71. Klug mischen, anlegen und halten
72. Dein Aktiendepot
73. Aktienfonds
74. Börsengehandelte Indexfonds
75. Copy and Paste
76. Wann wie viel anlegen?
77. Weitere Geldanlagen
78. Sachwerte
79. Dein Goldschatz
80. Kryptowährungen
81. Wahnsinn oder Wert?
82. Bitcoin für Dummies
83. Blockchain und Nutzen
84. Krypto-Boom
85. Coins und NFTs
86. Mehr verdienen
87. Angst und Geschichten
88. Nutzen und Überfluss
89. Persönliche Potenziale
90. Stärken und Talente
91. Leidenschaften
92. Lebe deine Persönlichkeit!
93. Wofür bist du gemeint?
94. Mach dein Ding!
95. Die lieben Kunden
96. Finde deine Nische!
97. Keine Angst!
98. Deine coole Geldmaschine
99. Zurückgeben
100. Günter ist reich
Buchtipps
Die Autoren
Schön, dass du dieses Buch in deinen Händen hältst. Es wird dir helfen, Geld zu einer unterstützenden Kraft in deinem Leben zu machen. Verspreche ich dir da zu viel? Kannst du wirklich lernen, vermögend zu werden? Meine Antwort: ein klares Ja. Denn Wohlstand ist ein System. Und dieses System kannst du lernen. So wie du lesen und schreiben gelernt hast.
Die Wohlhabenden sind eine Gruppe von Menschen, die unterschiedlicher gar nicht sein können. Aber in Bezug auf Geld denken sie gleich. Sie fühlen das Gleiche in Bezug auf Geld und sie tun die gleichen Dinge. Genau darum geht es in diesem Buch: Es zeigt dir das Denken, Fühlen und Tun, das dich vermögend macht. Natürlich fängt es mit unseren Gedanken an. Denn niemand wird vermögend, der Geld innerlich ablehnt. Manche denken zum Beispiel, Geld sei wie eine schlimme Droge und für viele Missstände auf der Welt verantwortlich. Das ist falsch. Drogen sind schlecht, da gibt es kein Vertun in meinen Augen. Geld dagegen ist neutral. Es ist wie ein Vergrößerungsglas, zeigt nur mehr von deinem Charakter. Ich bin fest davon überzeugt: Kein Geld zu haben ist für unsere Entwicklung und für unseren Charakter viel negativer, als vermögend zu sein. Für ein erfolgreiches, würdevolles und freies Leben brauchen wir Geld.
Stefan hat die Fähigkeit, seine Leser spielerisch und doch tiefgründig an ein Thema heranzuführen. Und er kann Geld. Seit Jahren referieren wir zusammen mein Geldseminar: Durchbruch zur finanziellen Freiheit. Warum mit Stefan? Weil er ein ausgezeichneter Referent ist. Und er ist ein feiner Mensch, mit dem es viel Spaß macht zu arbeiten. Und: Weil Stefan Geld versteht. Er weiß nicht nur, wie man es verdient und behält und vermehrt. Das alleine wäre schon Grund genug, von ihm zu lernen. Aber es geht noch weiter: Stefan ist nicht von Geld abhängig, er ist zu einem hohen Grad frei davon.
Ich glaube, das ist das große Ziel, die ultimative Freiheit!
Der schlaue Spruch, bevor es losgeht:
»Es gibt nur eine Klasse in der Gesellschaft, die mehr an Geld denkt als die Reichen. Das sind die Armen.«
Oscar Wilde
Günter ist dein innerer Schweinehund. Er bewahrt dich vor Anstrengung – und hält dich klein.
Kennst du Günter? Günter ist dein innerer Schweinehund. Er lebt in deinem Kopf und bewahrt dich vor allem Übel dieser Welt. Immer wenn du etwas Neues lernen, dich verändern oder Ungewohntes ausprobieren willst, ist Günter zur Stelle: »Lass das sein«, sagt er dann. »Unmöglich, viel zu schwierig«, bremst er. Oder: »Das ist nur etwas für andere!«, hält er dich zurück. Und obwohl das Leben voller Herausforderungen steckt, die du meistern könntest, betrachtest du sie als Probleme, vor denen du dich drückst. Schade.
Klar: Kurzfristig mag es bequem erscheinen, nicht aus dem Quark zu kommen, aber langfristig ist es oft viel unbequemer! Ein Problem analysieren? »Jetzt noch nicht …« Bis es dir um die Ohren fliegt. Etwas Großes in Angriff nehmen? »Später mal …« Und deine Aufgabe wird immer größer. Eine wichtige Entscheidung treffen? »Noch mal drüber schlafen …« Bis du nicht mehr selbst entscheiden kannst. Kennst du so was?
Leider bleibst du so unter deinen Möglichkeiten. Du vermeidest kleinere Anstrengungen und leidest später unter großen. Du kümmerst dich nicht um Erfolg – und bleibst erfolglos. Du missachtest deinen Körper – und wirst krank. Du findest Geld unwichtig – und es fehlt dir, wenn du es brauchst. Du bleibst arm und bedürftig. Mist.
Günters Komfortzone ist nicht immer komfortabel: Wenn Geld fehlt, wird es unbequem.
»Geld? Darüber spricht man nicht!«, mault Günter. Typisch Schweinehund: Einfach mal nachplappern, was er irgendwo gehört hat. Etwas zu hinterfragen gehört nicht zu seinen Kernkompetenzen. Am liebsten bleibt er in der kleinen kuscheligen Welt seiner Komfortzone, obwohl die oft alles andere als kuschelig ist – gerade beim Thema Geld. Zum Beispiel wenn am Monatsende mal wieder mehr Tage als Euros übrig sind. Oder wenn plötzlich die Waschmaschine den Geist aufgibt und teuer repariert werden muss. Oder wenn du dir nicht leisten kannst, was du dir wünschst. Dann wäre es besser, über Geld zu sprechen. Denn offensichtlich läuft da etwas schief.
»Klar läuft etwas schief!«, empört sich Günter. »Geld ist ungerecht verteilt: Die einen haben es, den anderen fehlt es. Die einen werden immer reicher, die anderen immer ärmer.« Guter Punkt, Schweinehund. Tatsächlich gibt es große finanzielle Unterschiede in der Gesellschaft. Armen Menschen fehlt Geld an allen Ecken und Enden, weshalb sie ständig ackern müssen, um über die Runden zu kommen. Und wenn schlecht bezahlte Jobs und Nebenjobs nicht ausreichen, muss der Staat einspringen, damit es nicht zu übel wird. Der Mittelschicht geht es besser: Ausbildung, Beruf, stabiles Gehalt – viel zu motzen gibt es nicht, alles läuft irgendwie. Die Reichen hingegen fallen aus dem Rahmen: Ihr Geld wird immer mehr, obwohl sie oft gar nicht zu arbeiten scheinen. Was ist da los? Zeit für einen Blick über den Tellerrand!
Hätte jeder plötzlich gleich viel Geld, würden es die einen ausgeben und die anderen sparen, anlegen und investieren.
»Revolution!«, ruft Günter und rollt eine rote Fahne aus. »Gleiches Geld für alle!« Okay, spielen wir das mal durch, Schweinehund. Der berühmte Money-Coach Bodo Schäfer schlägt hierfür folgenden Gedanken vor: Angenommen, von einem Moment zum anderen wären alle Vermögen auf der Welt futsch. Niemand hätte mehr irgendetwas, das ihm gehört. Und dann würde ein gerechter Geld-Gott jedem 5000 Euro in die Hand drücken – was würde wohl passieren?
»5000 Euro? Geil!«, freut sich Günter. »Endlich eine neue Spielkonsole! Jeden Tag zum Essen gehen! Und fett in den Urlaub fliegen!« Aha, du würdest dir also ein paar Wünsche erfüllen. »Klar, wozu ist Geld sonst da?« Gute Frage, die sich nur wenige stellen: Was kann man mit Geld machen, außer es auszugeben? Wohl viele würden so handeln wie unser Schweinehund – und nach kurzer Zeit wäre ihr Konto wieder leer. Andere würden sich fragen, wie sie möglichst viel von den 5000 Euro behalten oder sogar mehr daraus machen, weil sie ein leeres Konto doof finden. Und statt die 5000 Euro auszugeben, würden sie etwas davon sparen, es anlegen oder investieren – und dafür auf Spielkonsole, Essengehen und Urlaub verzichten.
»Sind die bescheuert?« Nein, sie denken ökonomisch langfristig. Statt ihr Geld rauszuhauen, legen sie es beiseite, um länger etwas davon zu haben. Oder sie kaufen Aktien von Spielkonsolenherstellern, investieren in ein Restaurant oder einen Strandkorbverleih am Urlaubsort. Die Nachfrage scheint gut zu sein.
Wer einen Pool mit Wasser füllen will, sollte erst dessen Löcher stopfen.
»Moment mal!«, ruft Günter. »Das würde ja dazu führen, dass Geld nach kurzer Zeit schon wieder ungleich verteilt ist: Die einen hätten mehr als die anderen!« Bingo, Problem erkannt: Nicht der Besitz von Geld bestimmt, wer arm und wer reich ist oder wird, sondern was man damit tut. Und wer viel von seinem Geld behält, statt es auszugeben, wer es vermehrt oder damit Angebote schafft, für die andere Geld ausgeben, bekommt mit der Zeit immer mehr Geld. Wer hingegen alles verpulvert, ist darauf angewiesen, immer wieder neues zu verdienen, indem er dafür arbeitet. Und wer auch das wieder verpulvert, gerät in einen Kreislauf aus Verdienen und Verjubeln. Reich werden? So nicht.
Mehr Geld zu haben oder es »gerecht« zu verteilen, löst das Problem also gar nicht. Es verstärkt nur, wie Menschen mit Geld umgehen. Wem ständig Geld fehlt, weil er mehr ausgibt, als er einnimmt, dem wird auch dann Geld fehlen, wenn er mehr bekommt. Stell dir einen Swimmingpool mit Löchern im Boden vor: Egal, wie viel Wasser du hineinschüttest – es wird stets wieder ablaufen. Erst wenn du sie stopfst, bleibt das Wasser im Pool. Dann ist auch gar nicht so wichtig, wie viel Wasser nachläuft, solange es mehr ist als versickert. Mit der Zeit läuft der Pool dann voll, und du kannst nach Herzenslust planschen. Prinzip klar?
Wenn du mehr Geld haben willst, musst du dich bewusst dafür entscheiden.
»Schiefer Vergleich!«, schimpft Günter. »Manche füllen ihren Pool mit einem dicken Schlauch, bei anderen tröpfelt es aus einem verkalkten Wasserhahn. Die einen haben ein 50-Meter-Becken, die anderen nur eine rostige Badewanne.« Richtig, Schweinehund. Wie viel Geld man verdient und behält, ist zunächst ein Glücksspiel: Wurdest du reich geboren oder arm? Was hast du über den Umgang mit Geld gelernt? (Hast du überhaupt etwas darüber gelernt?) Welche Vorbilder und Möglichkeiten standen dir zur Verfügung? Hattest du Zeit und Lust, dich mit Geld zu beschäftigen? Alles wichtige Faktoren, die die Größe und Füllung deines Pools bestimmen. Fakt ist nämlich: Viele mit heute großen Pools und fetten Schläuchen haben diese selbst gebaut, etliche Millionäre sich ihr Vermögen selbst geschaffen – dank finanzieller Bildung. Sie haben Wichtiges über Geld gelernt und sich dann entschieden, die Geldflüsse in ihrem Leben geschickt zu steuern. Und sie eben nicht unsinnig versickern zu lassen.
Die Frage ist also nicht, ob Geld ungleich verteilt ist. (Ist es.) Oder ob das gerecht ist. (Ist es oft nicht.) Oder wer es wie schwer hat. (Die Armen haben es schwerer.) Die Frage ist, zu welcher Gruppe du gehören willst: Zu der, welche die 5000 Euro verjubelt? Oder zu der anderen, die aus den 5000 Euro mehr macht? Wenn du diese Entscheidung bewusst triffst, kannst du dir ein Vermögen aufbauen. Egal, wo du heute noch stehst.
Die meisten Millionäre wollen mit Geld nicht protzen, sondern es klug nutzen.
»Ein Vermögen aufbauen?«, raunzt Günter. »Ne fette Villa kaufen? Eine Yacht? Ferrari fahren?« Womit wir beim nächsten Problem wären: Viele denken bei Vermögen an Luxus. »Genau: Scheiß Millionäre! Leben in Saus und Braus und zocken die Armen ab! Pfui!« Falsch, Schweinehund. Die meisten Millionäre leben weitaus bescheidener und stellen ihr Geld nicht zur Schau. Sie wollen es eben nicht sinnlos verjubeln, sondern sinnvoll nutzen – auch wenn man in den Medien immer wieder reiche bunte Vögel zeigt. Sozialneid ist eben unterhaltsam. Außerdem schaffen Millionäre Angebote und Arbeitsplätze. Andere abzocken? Nein, sie halten die Wirtschaft am Laufen: Irgendjemand will schließlich Computerspiele spielen, essen gehen oder in den Urlaub fahren. So wie du.
»Na prima!«, ätzt Günter. »Und die Armen knechten für Billiglöhne in Fabriken oder müssen kellnern gehen – obwohl Konsolen, Restaurantbesuche und Urlaube ein Schweinegeld kosten!« Na, wer was wo und wie mit seinem Leben anfängt, überlassen wir doch lieber dem Einzelnen, oder? Auch du arbeitest wahrscheinlich für Geld und gibst es freiwillig aus. Trotzdem: Bald wirst du erkennen, wie groß auch ein kleiner Spielraum ist. Und wenn du ganz ehrlich zu dir bist, fändest auch du ein bisschen Luxus schön: ein eigenes Haus, schicke Klamotten, mehr Zeit für deine Hobbys … »Klar!«, grummelt Günter. »Wer nicht?« Na also. Dann steckt hinter deiner Empörung über Reiche womöglich ein anderer, sehr persönlicher Grund: Die haben etwas, das du nicht hast. Fühlt sich doof an, oder?
Die Mittelschicht mag gebildet sein. Trotzdem ist sie finanziell meist ungebildet.
»Okay …«, grunzt Günter kleinlaut. »Und wie geht das, reich zu werden? Du hattest etwas von Bildung gesagt.« Von finanzieller Bildung! Die hat mit klassischer Bildung wenig zu tun, wie sie die Mittelschicht üblicherweise hat. Es ist zwar sinnvoll, in der Schule Sprachen zu lernen, Bio oder Mathe und später im Studium BWL, Jura oder Philosophie. Auch sind Ausbildungen klasse: zum Handwerker, zur Polizistin oder Buchhalterin. Und für Geld in einem festen Job zu arbeiten hat Vorteile: ein stabiles Gehalt, nette Kollegen, gefühlte Sicherheit und Planbarkeit, vielleicht sogar Karriere. Wobei auch viele Selbstständige zur Mittelschicht gehören. Sie arbeiten fleißig für ihr Geld. Brav!
Nur hat all das nichts mit finanzieller Bildung zu tun. Denn Vorsicht: Menschen können hochgebildet sein, sogar Doktoren oder Professoren – und trotzdem finanzielle Analphabeten, die arm sind wie eine Kirchenmaus! Viele leben nämlich über ihre Verhältnisse, verschulden sich sinnlos, rackern sich krumm (und zwar für andere), denken zu kurzfristig, übersehen Chancen und wollen sich später ein wenig Luxus von der Rente gönnen, obwohl die vorne und hinten nicht reicht. Ihr Geld legen sie aufs Sparbuch, leisten sich unsinnige Versicherungen und einmal im Jahr einen mittelmäßigen Urlaub. Und geht es ihnen mal schlecht, soll es der Staat für sie richten. Schließlich zahlen sie ihm Steuern. Sprich: Auch die Mittelschicht hat oft zu kleine Pools mit lauter Löchern drin! Klassische Bildung hin oder her.
Wer gute Ratschläge will, sollte sich gute Ratgeber aussuchen: Vorbilder, die sich auskennen.