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Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Theologie - Vergleichende Religionswissenschaft, Note: 2,3, Universität Potsdam (Philosophische Fakultät), Veranstaltung: Pilgern, Sprache: Deutsch, Abstract: Als christlicher Europäer denkt man bei den Begriffen Pilgerfahrt oder Wallfahrt doch vermehrt an ziehende Pilger nach Rom, Santiago de Compostela, Lourdes, Fatima oder Jerusalem. Doch Pilgerfahrten existieren nicht nur im Christentum. Besonders im Islam, spielt eine Pilgerfahrt eine viel zentralere Rolle als beispielsweise die Reise eines Christen nach Jerusalem. Jerusalem stellte nie eine Verpflichtung dar, es sei denn, die Reise war eine Verpflichtung aufgrund einer Buße und somit ein Ausnahmefall. Die Pilgerfahrt nach Mekka ist aber für alle Muslime eine Verpflichtung, denn sie ist eine der 5 Säulen des Islam. Mekka gilt neben Medina und Jerusalem als „heiligste Stadt des Islam[s]“. Sobald der Muslim die notwendigen Mittel hat, also körperlich und finanziell in der Lage ist, wird die Pilgerfahrt zu einer seiner Grundpflichten. Diese Pflicht gilt nur für eine einzige Pilgerreise, „wobei es jedoch als verdienstvoll angesehen wird, wenn man ihr mehrmals nachkommt.“ Gibt es Hinderungsgründe wie beispielsweise ein Krieg, ist der Gläubige aber von seiner Pflicht der Pilgerreise befreit. Das Ziel der Wallfahrt lässt sich anhand eines bedeutenden Unterschieds von denen der Christen deuten. Die Kaaba, auch „Altes Haus“ genannt, ist keine Reliquie und der Eintritt in diese ist nicht verpflichtend und gehört aus diesem Grund nicht zu den Riten. Die Pilgerfahrt erhält auch so ihre Gültigkeit. Im Christentum ist dies doch oft nicht der Fall, da die Reliquien den Höhepunkt der Reise darstellen. Den Reliquienschrein des Apostels Jakobus in Santiago de Compostela nach einem langen und anstrengenden Jakobsweg nicht zu besuchen, wäre für einen Christen schlicht unvorstellbar. Die muslimischen Pilgerschaftsriten ergeben aber allein schon durch das Gedenken an die Barmherzigkeit und Allmacht Gottes und die Absage an den Teufel einen Sinn. Natürlich wird das Grab des Propheten in Medina oder anderer bedeutender Persönlichkeiten besucht, doch haben diese mit der eigentlichen Wallfahrt nichts zu tun und ein entstehender Kult um die Reliquien wird sogar von einigen islamischen Theologen missbilligt. „So gibt es keinen Reliquienkult, obwohl es üblich ist, von dem nahe der Kaaba befindlichen Brunnen Zamzam [, auf dessen Hintergrund später noch eingegangen wird,] segenreiche Wirkungen zu erwarten. Viele Theologen wenden sich sogar dagegen, dass die Pilger ein wenig Mekkaner Erde als Andenken mit sich nehmen.“ [...]
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