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Katharina Peters

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Beschreibung

Rügen sehen und sterben ...

Romy Beccare glaubt auf Rügen, ein wenig zur Ruhe zu kommen. Doch kaum hat sie sich auf ihrer neuen Dienststelle eingerichtet, hat sie ihren ersten Fall. Nach einem anonymen Anruf findet die Polizei auf dem Gelände einer Fischfabrik im Sassnitzer Hafen die Leiche des seit anderthalb Tagen vermissten Kai Richardt. Der 45-jährige Geschäftsmann, Familienvater und Triathlet aus Bergen, verlor im Keller eines Lagerhauses sein Leben.

Bei der Durchsuchung des Lagerhauses stößt Romy auf eine zweite Leiche. Das Skelett einer Frau wird gefunden, die im Jahr 2000 spurlos verschwand, als sie auf der Insel merkwürdigen Geschäften des toten Richardts nachging. Doch wo ist der Zusammenhang zwischen den beiden Mordfällen?

Rügen – zauberhaft und mörderisch. Der Beginn der Krimiserie mit Kommissarin Romy Beccare.

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Informationen zum Buch

Rügen sehen und sterben

Romy Becarre glaubt auf Rügen, ein wenig zur Ruhe zu kommen. Doch kaum hat sie sich auf ihrer neuen Dienststelle eingerichtet, hat sie ihren ersten Fall. Nach einem anonymen Anruf findet die Polizei auf dem Gelände einer Fischfabrik im Sassnitzer Hafen die Leiche des seit anderthalb Tagen vermissten Kai Richardt. Der 45-jährige Geschäftsmann, Familienvater und Triathlet aus Bergen, verlor im Keller eines Lagerhauses sein Leben. Bei der Durchsuchung des Lagerhauses stößt Romy auf eine zweite Leiche. Das Skelett einer Frau wird gefunden, die im Jahr 2000 spurlos verschwand, als sie auf der Insel merkwürdigen Geschäften des toten Richardts nachging. Doch wo ist der Zusammenhang zwischen den beiden Mordfällen?

Katharina Peters

Hafenmord

Ein Rügen-Krimi

Inhaltsübersicht

Informationen zum Buch

Prolog

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

Kapitel 13

Kapitel 14

Kapitel 15

Epilog

Über Katharina Peters

Impressum

Leseprobe aus: Katharina Peters – Dünenmord

PROLOG

Der Typ war topfit. Von Buschvitz nordöstlich von Bergen über die Boddenstraße und Lietzow bis nach Sassnitz an den Hafen waren es gut und gerne zwanzig Kilometer, für die er mit seinem schwarz-roten Crossbike kaum fünfundvierzig Minuten brauchte. Der Mann sei ein bestens trainierter Triathlet, der keine Mühe habe, mal eben fünfzig Straßenkilometer unter die Pedale zu nehmen, hatte Tim gesagt. So sah er auch aus: Eine drahtige Gestalt in Radsportklamotten, der kleine Rucksack saß perfekt, windschnittiger Helm. Man dürfe ihn keinesfalls unterschätzen, hatte Tim noch betont, und der, selbst Ausdauersportler, musste es ja wissen.

Steffen folgte dem Mann seit einigen Tagen wie ein Schatten. An diesem Morgen war er, wie abgesprochen, in aller Herrgottsfrühe über die Rügenbrücke von Stralsund herübergekommen, vorbei an der blaugrün gestrichenen Volkswerft. Die ersten Angler hatten bereits ihre Plätze eingenommen und trotzten stoisch dem Wind. Steffen hatte keine Ahnung, warum Tim wissen wollte, was dieser Kerl trieb.

»Sein Name ist Kai Richardt, und er ist ein mieses Schwein. Alles Weitere wirst du zu gegebener Zeit erfahren«, hatte er nur gesagt.

Aber eigentlich spielte das ohnehin nur eine untergeordnete Rolle. Es war Tim wichtig, über jeden seiner Schritte Bescheid zu wissen, ob der Mann nun geschäftlich unterwegs war, zu Hause auf der Terrasse saß, mit seinen Kindern herumalberte oder sein Trainingsprogramm abspulte. Also machte Steffen seinen Job, und er war felsenfest davon überzeugt, dass er ihn völlig unbemerkt erledigte.

Es gab kaum etwas, was Steffen für Tim nicht getan hätte – seit jener Nacht, als er ihn davor bewahrt hatte, von einer Horde rechter Arschlöcher fertiggemacht zu werden. Wie lange war das her – drei Jahre? Vier? Egal – eine halbe Ewigkeit. Steffen hatte damals auf der Straße gelebt und war richtig heruntergekommen. Seine eigene Mutter hätte ihn kaum wiedererkannt – wenn sie sich die Mühe gemacht hätte, ihm einen Blick zuzuwerfen.

Eines Nachts hatte er in einem Hauseingang in der Heinrich-Mann-Straße in Knieper-Nord Schutz gesucht. Die vier Glatzen waren ihm erst aufgefallen, als sie direkt vor ihm gestanden hatten. Einer hatte ihn festgehalten, ein Zweiter zugetreten, ein Dritter losgedroschen wie ein Irrer, der Vierte hatte zugesehen und höhnisch dazu gegrölt. Wenn Tim nicht zufällig vorbeigefahren und angehalten hätte, um ihm zu helfen, wäre die Sache übel für ihn ausgegangen. Sehr übel.

Seitdem hatte sich nicht alles, aber doch manches grundlegend geändert. Steffen lebte nicht mehr auf der Straße, sondern wohnte in einem Zimmer unter dem Dach des Vereinsheims in Stralsund, in dem Tim sich regelmäßig mit seinen Sportsfreunden traf, und erledigte im Lokal und in Tims Sportgeschäft alle möglichen Jobs. Er fuhr einen alten weinroten 500er Fiat, an dem er wochenlang herumgeschraubt hatte. Hin und wieder soff er noch, aber deutlich weniger und niemals, wenn er mit dem Wagen unterwegs war. Darauf hatte er Tim sein Ehrenwort geben müssen. Er trieb Sport, vornehmlich Kampfsport, und es verschaffte ihm ein tiefes Gefühl der Befriedigung, wenn er spürte, wie gut er in Form war – trotz allem, was er seinem Körper im Laufe der Jahre zugemutet hatte.

Doch gegen die bleischwere Mutlosigkeit, die ihn seit seiner Jugend regelmäßig heimsuchte, schien kein Kraut gewachsen zu sein und auch nicht gegen diese eindringliche Gewissheit, dass sie ihn eines Tages zerstören würde – egal, wie sehr er bemüht war, sein Leben in den Griff zu bekommen, und egal, ob ihn jemand wie Tim zu retten versuchte.

Hinter dem Großen Wostevitzer Teich bog Kai Richardt zunächst in Richtung Fährhafen ab, um dann im Affenzahn am Kriegerfriedhof und Schmetterlingspark vorbeizusausen und Kurs auf den Sassnitzer Stadthafen zu nehmen. Dort drosselte er das Tempo deutlich und radelte schließlich gemütlich auf das Gelände der Fischfabrik, um am Haupteingang des Bürotrakts zu halten. Er stieg ab, lockerte kurz seine Beine, löste den Verschluss des Helms und betrat das Gebäude mit schwungvollen Schritten.

Steffen lenkte seinen alten Fiat auf den Parkplatz am Fischimbiss und parkte ihn hinter einem Transporter. Er stieg aus, hielt die Nase in den Wind und überlegte gerade, sich ein Matjesbrötchen zu besorgen, als der Biker wieder auftauchte. Steffen trat rasch hinter den Transporter und ging in die Hocke, ohne den Mann aus den Augen zu lassen.

Statt sich erneut in den Sattel zu schwingen, sah Richardt sich zunächst unauffällig um, bevor er dann – das Rad locker mit einer Hand neben sich herschiebend – bis ans Ende der Fischfabrik schlenderte. Tim glaubte nicht, dass er sich nur die Beine vertreten und einen Blick auf die geschwungene und zugegebenermaßen eindrucksvolle Fußgängerhängebrücke werfen wollte, die Hafen und Stadtzentrum miteinander verband. Steffen richtete sich auf und folgte ihm in gebührendem Abstand.

Auf dem Fabrikgelände war wenig los. Zwei Männer standen im Gespräch vertieft an einem offenen Tor und sahen nicht mal zur Seite, als Steffen vorbeiging. Auch Richardt hatten sie keines Blickes gewürdigt. Ein LKW fuhr rumpelnd vom Hof. Eine frische Brise trug das Geschrei der Möwen und den satten Klang eines Schiffshorns herüber. Richardt beschleunigte aus unerfindlichen Gründen plötzlich seine Schritte und bog um die Ecke. Steffen musste sich sputen, um zu ihm aufzuschließen.

Hinter der Fabrik und dem Bürotrakt verwaisten einige alte abgelegene Gebäude in trübem Graubraun, die teils zerfielen, teils als Lager- und Geräteschuppen genutzt wurden, wie Steffen vermutete. Zwischen den Gebäudeteilen stand dürftiges Gras; ein mindestens zwanzig Jahre alter LKW samt Anhänger verrottete; ausrangierte Fischkisten und zerschlissene Seile dümpelten vor sich hin; aus einem ausgeschlachteten Trabant quoll Unrat. Ein Ort für Ratten. Betreten verboten.

Steffen schlich gebückt hinter einen Schuppen und beobachtete mit angehaltenem Atem, wie der Mann gerade das Tor eines langgestreckten Backsteingebäudes mit zwei blinden vergitterten Fenstern öffnete und sein Rad hineinschob. Das Tor klackte leise, als das Schloss hinter ihm zuschnappte.

Steffen runzelte die Stirn. Er griff nach seinem Handy und rief Tim an, um ihm mit gedämpfter Stimme Bericht zu erstatten. Die Anweisung, die er nach kurzer Pause erhielt, war unmissverständlich.

Steffen stand auf, straffte die Schultern und sah sich aufmerksam um, bevor er mit eiligen und leisen Schritten zum Tor hinüberlief und lauschte. Im Gebäude war es still, und das Tor ließ sich nicht öffnen. Steffen verharrte. Nach etwa zehn Minuten hörte Steffen plötzlich Schritte und leises Pfeifen. Dann knarzte es, und das Tor wurde ein Stück zur Seite geschoben.

Steffen fuhr herum, schob sich blitzschnell in den Spalt und schlug den Typen nieder, bevor der auch nur einen Mucks von sich geben konnte. Er verriegelte das Tor von innen, fesselte und knebelte den Mann und nahm sein Handy an sich. Dann wartete er auf Tim.

1

Kommissarin Ramona Beccare war erleichtert, als das Telefon klingelte und Kollege Kasper Schneider ihr Wochenende am Sonntagabend vorzeitig beendete. Sie war gerade in ihre Wohnung nach Binz zurückgekehrt: Salzgeruch auf der Haut und das aufgewühlte Meer noch vor Augen. Moritz im Herzen. Melancholisch bis auf die Knochen und gar nicht italienisch temperamentvoll, wie man es ihr gerne nachsagte, geschweige denn unbeschwert und fröhlich.

Sie legte den Motorradhelm auf die Küchenbank, schüttelte ihr schwarzes lockiges Haar zurecht und meldete sich nach kurzem Blick aufs Display. »Guten Abend, Kollege. Gibt es Arbeit für uns?«

»Kann man so sagen. Üble Sache«, erwiderte Schneider nach knapper Begrüßung. Er klang angestrengt. Das war selten.

»Geht das genauer?«

»Jo – ’ne Leiche auf dem Gelände hinter der Fischfabrik am Sassnitzer Hafen. Vorher gab’s ’nen anonymen Anruf.«

Mehr hatte er im Moment nicht zu sagen. Die Kommissarin seufzte. Kasper Schneider war wie die meisten Rüganer nicht gerade als exzessiver Redner oder leutseliger Plauderer verschrien. Das war häufig hilfreich, zeitsparend und angenehm, manchmal jedoch nervtötend und mühsam.

In Rostock und Schwerin, wo Ramona Beccare, genannt Romy, in den vergangenen Jahren als Ermittlerin in verschiedenen Mordkommissionen gearbeitet hatte, bevor sie vor einem guten halben Jahr als leitende Kommissarin nach Bergen auf Rügen wechselte, war es im Gespräch auch selten ausschweifend zugegangen. Romy war also mit einer gewissen nördlichen Sturheit durchaus vertraut und hatte bereits gelernt, ihr südländisches Temperament zu zügeln. Besser gesagt: Sie bemühte sich immer wieder darum, und der Lernprozess war noch lange nicht abgeschlossen.

So nahm sie die landestypisch verbale Zurückhaltung ihres Kollegen Kasper Schneider meist gelassen zur Kenntnis. Der Mann war ein hervorragender Organisator mit einem bemerkenswerten Gedächtnis, und sie konnte bestätigen, dass sein Ruf als bester Hobbykoch auf Rügen – zumindest in Polizeikreisen – völlig angemessen war. Außerdem hatte er ihr den Neubeginn in Bergen leichtgemacht. Mit gut über sechzig Jahren fürchtete der Mann keine Konkurrenz mehr, sondern freute sich über die Verstärkung in Gestalt einer jungen Kommissarin, die in ihrer Freizeit boxte und im Einsatz gerne in vorderster Linie zeigen durfte, was sie draufhatte. Wenn er sein verschmitztes Lächeln zeigte, hatte er sogar was von Hardy Krüger. Aber das durfte sie ihm vielleicht mal in zwanzig Jahren sagen. Wenn überhaupt.

Die 35-jährige gebürtige Münchnerin hatte ihre Laufbahn in der bayerischen Landeshauptstadt bei der Sitte begonnen und kurze Zeit später in Köln fortgesetzt. Ihre Eltern waren entsetzt gewesen, als es sie schließlich sogar nach Mecklenburg-Vorpommern verschlagen hatte – der Liebe wegen. Der Liebe zum Meer. Der Liebe zu Moritz, der aus Rostock stammte und Polizeischüler unterrichtet hatte. Mit dem sie die schönsten Tage ihres Lebens auf Rügen verbracht hatte, in einem kleinen Bungalow in Gager, im Südosten auf der Halbinsel Mönchgut, wo sie sich gar nicht satthören konnte am Rauschen des Meeres und sich den heftigsten Sonnenbrand ihres Lebens geholt hatte. Moritz war im letzten Sommer seinen vierten Marathon gelaufen – und er war bei Kilometer sechsunddreißig den plötzlichen Herztod gestorben.

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