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Die Heilkräuter hatten noch vor gar nicht langer Zeit einen hohen Stellenwert. Heute erfahren sie eine gewisse Renaissance, selbst die Schulmedizin verwendet viele Stoffe, die aus Heilkräutern extrahiert werden. Mit diesen Kräutern verfolgen wir drei Ziele: Heilen, lindern, vorbeugen. Schauen wir uns in diesem Buch an, welche Möglichkeiten die Heiltees bereithalten. Mit einem Glossar aller im Buch erwähnten Heilkräuter und einer Beschreibung ihren Wirkungen. Themen des Buches: Husten - Schnupfen - Heiserkeit Die Inneren Organe Eine gute Ernährung unterstützen Frauenheilkunde Gelenke und Knochen Herz und Kreislauf Allergien Sanftes Heilen Genieße das Leben Chai-Tee
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Seitenzahl: 61
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Tee – Getränk der Götter
Husten – Schnupfen – Heiserkeit
Die inneren Organe
Eine gute Ernährung unterstützen
Frauenheilkunde
Gelenke und Knochen
Herz und Kreislauf
Allergien
Sanftes Heilen
Genieße das Leben
Chai-Tee
Liste aller Kräuter
… und noch zum Schluss
Tamara Hayndal
Nähern wir uns der Thematik mit einem Sprichwort: Abwarten und Tee trinken. In diesem Satz steckt viel Wahrheit. Der Tee hat die Kraft, unserem Organismus Gutes zu tun. Wir trinken den Tee, den Rest besorgen die Natur und die vielen kleinen Helfer. Diesen Helfern in uns müssen wir nun etwas Gutes tun. Die Kräfte aus dem Tee helfen und stimulieren unseren Körper. Wir brauchen für die Krankheit »nur noch« die Zeit, die wir unserem Körper geben müssen, damit wir Linderung oder gar Heilung erfahren. Das scheint trivial. Allerdings sind heute nur noch wenige Menschen in der Lage, sich diese Zeit zu gönnen. Noch ein Sprichwort? Herr, gib' mir Geduld, und zwar sofort! (nach Wolfgang Clement). Und auch dieses Sprichwort kennt jeder: »dagegen ist kein Kraut gewachsen.« Das heißt aber auch, dass es eine Menge Probleme gibt, gegen die ein Kraut gewachsen ist!
Es gibt viele Möglichkeiten, wie wir die Heilkraft der Natur nutzen können. In diesem Buch konzentrieren wir uns auf eine nahezu rituelle – und nebenbei – sehr genussvolle Art, einen kleinen Helfer für uns dienstbar zu machen – die Teemischung.
Das Aussuchen der Kräuter, die Mischung, das Erhitzen des Wassers, das Aufbrühen, Abseihen und schließlich der Genuss – alles ist Ritual. So haben wir Teil an den Kräften der Natur, denn das Zauberhafte beginnt weit vor unserem Vorhaben, einfach nur Tee zu trinken. Die Kräfte der Natur sind in die Pflanze gelangt – durch Sähen, Wachstum, den Jahreszeiten, dem wandelnden Mond. Nähern wir uns den Pflanzen mit Respekt, diese meist kleinen Geschöpfe haben es in sich!
Genießen wir den Tee, so ist dieser viel mehr als ein bloßes Getränk, mit dem wir Wirkstoffe aufnehmen wie mit einer verschriebenen Tablette des Arztes. Ähnlich wie die Wahl und die Zubereitung des richtigen Tees, ist auch der Genuss ein vielschichtiges Erlebnis. Der Dampf steigt in die Nase und entfaltet oftmals als erstes eine Heilwirkung, besonders bei Atemwegsproblemen. Der Geschmack und der Geruch sind bei jeder Therapie nicht zu unterschätzen. Hier haben wir den ersten Eindruck, dass tatsächlich etwas mit uns passiert, wir erleben den Tee. Der warme Tee in unserem Bauch ist die Flüssigkeit, die uns oft fehlt, weil viele Menschen, besonders wenn sie krank sind, zu wenig trinken. Der warme Tee ist angenehm und lässt uns spüren, dass wir uns etwas Gutes tun – lassen wir die Wirkung zu! Das ist wichtig, denn nur wer Heilung und Linderung erfahren will, der kommt seinem Ziel näher. Das Gegenteil scheint absurd zu sein, ist es leider oft nicht. Man prüfe sich und seine Umgebung genau – jeder kennt mindestens eine Begebenheit, in der man sich fragte, wieso tut er/sie das? Will sie denn nicht, dass es besser wird? Nein, will er/sie nicht. Das kann viele Gründe haben, das können wir hier nicht besprechen. Nur so viel sei gesagt, der Wille zur Heilung ist entscheidend. Und dann ist es wichtig, dass wir handeln, dass wir spüren, dass etwas für uns getan wird. Und eine Tasse Tee ist hier schon sehr viel.
Die Heilkräuter hatten noch vor gar nicht langer Zeit einen hohen Stellenwert. Heute erfahren sie eine gewisse Renaissance, selbst die Schulmedizin verwendet viele Stoffe, die aus Heilkräutern extrahiert werden. Mit diesen Kräutern verfolgen wir drei Ziele: Heilen, lindern, vorbeugen. Schauen wir uns in diesem Buch an, welche Möglichkeiten die Heiltees bereithalten.
Im Allgemeinen ist die Teebereitung jedem bekannt. Man nehme die Kräuter, übergieße sie mit heißem Wasser – ziehen lassen – fertig. Es gibt ausgedehnte Philosophien über die Temperatur des Wassers, z. B. Mögen es Grüntees nicht gerne so heiß etc. Da wir aber in diesem Buch mit Heil- und Wildkräuter arbeiten, können wir getrost heißes Wasser, das nicht mehr siedet, über die Kräuter gießen.
Den Tee lässt man am besten 5 – 10 Minuten ziehen. Es gibt aber auch Kräuter, die mögen es gerne länger. Bei den entsprechenden Rezepten gebe ich stets eine Empfehlung für die Zeit des Ziehens. Je nachdem wie lange ein Tee zieht, gelangen andere Stoffe aus dem Kraut – vielleicht auch Stoffe, die wir gar nicht wollen, Gerbstoffe, die den Tee bitter machen zum Beispiel. Somit ist die Zeit eine wichtige Größe bei der Teezubereitung, sie entscheidet über Geschmack, Farbe und Heilstoffe, die nachher im Tee vorzufinden sind.
Ich bevorzuge es, den Tee in einen Teefilter zu geben und damit den Sud nach dem Ziehen aus der Tasse herauszunehmen. Das erspart mir das Abseihen, bzw. das Umfüllen in ein anderes Gefäß. Manche legen den Tee lieber lose in die Tasse, damit von einem Filter oder einem Teesieb keine Irritationen ausgehen. Der Nachteil ist allerdings, dass der Tee immer stärker wird. Ich denke, Du wirst Deine eigene Meinung dazu haben – sonst probiere es einfach aus. In der jeweiligen Zubereitung spreche ich von »... und abseihen«. In welcher Art und Weise, ob durch Umfüllen und Sieben oder durch Herausnehmen des Teesiebes oder des Teefilters bleibt Dir überlassen – Du weißt jetzt, was ich damit meine. Noch ein Wort zum Teeritual: Brühe Dir den Tee stets mit der Hand auf, bitte nicht mit irgendeinem Vollautomaten. Lass Dir Zeit und bereite den Tee sehr bewusst zu, auch das ist bereits ein Teil der Maßnahme für Dein Wohlbefinden!
Die Kräuter kann man heute hervorragend in Reformhäusern, in der Bioecke im Supermarkt oder in einer Apotheke kaufen. Ein bisschen näher dran am Kraut ist man natürlich, wenn man sie selbst zieht. Man kann die Kräuter auch in der freien Natur sammeln, dies ist jedoch aufwändig und nicht jede Pflanze darf man einfach pflücken. Außerdem solltest Du Dir sicher sein, was Du sammelst. Somit bevorzuge ich neben dem Kauf die eigene Aufzucht.
Tu Dir einen Gefallen, bei allen Erkrankungen, bei denen Du Dir nicht hundertprozentig sicher bist – frage eine Ärztin oder Arzt. Wenn Du eine Therapie erhältst und diese mit den Heilkräutern unterstützen möchtest – gerne! Wenn Du die Krankheit oder Dein Leiden kennst und Dir sicher bist, kannst Du gerne auf Heiltees zurückgreifen. Ich möchte nur verhindern, dass Du zu lange an Deiner Krankheit »rumdokterst« und wertvolle Zeit verstreicht, in der Dir Deine Ärztin vielleicht ganz simpel hätte helfen können – oder eine ernste Krankheit nicht mehr beherrschbar wird.
Unter »Zutaten« habe ich die Kräuter aufgelistet, die für den Tee genutzt werden. Sie sollen dann zu gleichen Teilen verwendet werden. Ist ein bestimmtes Mischungsverhältnis nötig, so habe ich dieses in »Teile« angegeben. Also beispielsweise 2 Teile von dem Kraut und 3 Teile von diesem Kraut. Für eine Tasse können das jeweils Prisen sein, so dass Du für eine Tasse einen Esslöffel (EL) Kräuter aufbrühen kannst. Für eine Kanne kannst Du entsprechend mehr zusammenmischen. Du kannst Dir auch eine größere Menge vorbereiten und diese dann in einem dunklen Glas trocken aufbewahren. So hast Du die Mischung immer griffbereit, wenn Du Dir einen Tee öfters bereiten willst.
Ich wünsche Dir viel Freude mit meiner Rezeptsammlung – und gute Besserung!