Heinrich VIII. - William Shakespeare - E-Book

Heinrich VIII. E-Book

William Shakespeare

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Beschreibung

Am Königshof geht es hoch her: der Herzog von Buckingham, ein Vertrauter König Heinrichs VIII., wird wegen Hochverrats angeklagt. Ist er tatsächlich schuldig oder wurde er Opfer einer Intrige? Inmitten aller politischen Ränkespiele hat König Heinrich noch ein weiteres Problem: er muss den Papst überzeugen, einer Scheidung von Königin Katharina zuzustimmen, damit er seine Geliebte Anne heiraten kann. Der Ausgang des Konflikts zwischen Heinrich und der Kirche könnte England für immer verändern...-

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William Shakespeare

Heinrich VIII.

Übersezt von Wolf Heinrich Graf von Baudissin

Ludwig Tieck

Saga

Heinrich VIII.

 

Übersezt von Wolf Heinrich Graf von Baudissin

 

Titel der Originalausgabe: Henry VIII

 

Originalsprache: dem Englischen

 

Coverbid/Illustration: Shutterstock

Copyright © 1818, 2021 SAGA Egmont

 

Alle Rechte vorbehalten

 

ISBN: 9788726885781

 

1. E-Book-Ausgabe

Format: EPUB 3.0

 

Dieses Buch ist urheberrechtlich geschützt. Kopieren für gewerbliche und öffentliche Zwecke ist nur mit der Zustimmung vom Verlag gestattet.

Dieses Werk ist als historisches Dokument neu veröffentlicht worden. Die Sprache des Werkes entspricht der Zeit seiner Entstehung.

 

www.sagaegmont.com

Saga Egmont - ein Teil von Egmont, www.egmont.com

Personen:

KönigHeinrich der AchteKardinalWolseyKardinalCampejusCapuciu, Botschafter KaiserKarls des FünftenCranmer, Erzbischof von CanterburyHerzog von NorfolkHerzog von BuckinghamHerzog von SuffolkGraf von SurreyLord-KämmererLord-KanzlerGardiner, Bischof von WinchesterBischof von LincolnLordAbergavennyLordSandsSirHeinrich GuildfordSirThomas LovellSirAnthony DennySirNicholas VauxSchreiberCromwell, WolseysDienerGriffith, Zeremonienmeister der KöniginKatharinaDrei Herren vom HofeDoktorButts, Leibarzt des KönigsWappenheroldHaushofmeister des Herzogs von BuckinghamBrandon und ein GerichtsdienerTürsteher vor dem Saal des StaatsratsPförtnerDessen KnechtAusruferEin PageGardinersEin BoteKatharina, Königin von EnglandAnna BullenEine alte HofdamePatienza, Kammerfrau der KöniginKatharinaVerschiedene Herren und Damen vom Hof als stumme Personen. Frauen im Gefolge der Königin; Geister, die ihr erscheinen. Schreiber, Offiziere, Wachen, Gefolge, Volk usw. Die Szene ist abwechselnd in London und Westminster; einmal in Kimbolton

Prologus

Ich komme nicht mehr, daß ihr lacht. Gestalten,

Die eure Stirnen ziehn in ernste Falten,

Die traurig, groß, stark, voller Pomp und Schmerz,

So edle Szenen, daß in Leid das Herz

Zerrinnt, erscheinen heut. Die Mitleid fühlen,

Sie mögen Tränen schenken unsern Spielen;

Der Inhalt ist es wert. Die, welche geben

Ihr Geld, um etwas Wahres zu erleben,

Sie finden hier Geschichte. Die an Zügen,

Geschmückten sich erfreun und so begnügen,

Zürnen wohl nicht: zwei Stunden still und willig –

Dann steh ich dafür ein, sie haben billig

Den Schilling eingebracht. Nur die allein,

Die sich an Spaß und Unzucht gern erfreun,

Am Tartschenlärm, die nur der Bursch ersetzt

Im bunten langen Kleid, mit Gelb besetzt,

Sie sind getäuscht; mit Wahrheit, groß und wichtig,

Darf, Edle, niemals Schattenwerk so nichtig

Als Narr und Kampf sich mischen, sonst entehrten

Wir uns und euch – die uns Vertraun gewährten,

Daß wahr nur sei, was jetzt vor euch erscheint –

Und so verblieb' uns kein verständger Freund.

Deshalb, weil man als weis und klug euch kennt

Und in der Stadt die feinsten Hörer nennt,

Seid ernst wie wir euch wünschen. Denkt, ihr seht,

Als lebten sie, in stolzer Majestät

Des edlen Spiels Personen. Denkt sie groß,

Vom Volk umringt; denkt ihrer Diener Troß,

Der Freunde Drang; seht hierauf, im Moment,

Wie solche Macht so bald zum Fall gewendt;

Und seid ihr dann noch lustig, möcht ich meinen,

Es könn ein Mann am Hochzeitstage weinen.

Erster Aufzug

Erste Szene

London. Ein Vorzimmer im Palast des Königs

Von der einen Seite kommt der Herzog von Norfolk, von der andern der Herzog von Buckingham und Lord Abergavenny

Buckingham. Guten Morgen und willkommen! Wie ging es euch,

Seit wir uns sahn in Frankreich?

Norfolk. Dank Eur Gnaden,

Wohlauf, und stets seitdem noch frisch bewundernd,

Was ich dort sah.

Buckingham. Ein sehr unzeitig Fieber

Hielt mich gebannt auf meinem Zimmer fern,

Als die zween Ruhmessöhn und Heldensterne

Im Ardetal sich trafen.

Norfolk. Zwischen Arde

Und Guines sah ich der Fürsten Gruß vom Pferd;

Sah, abgestiegen, beide sich umschließen,

Als wüchsen sie zusammen, so umarmt;

Und wären sies: wo gabs vier Könige,

Dem doppelt Einen gleich?

Buckingham. Die ganze Zeit

War ich des Betts Gefangner.

Norfolk. Da verlort Ihr

Die Schau des irdschen Pomps. Man möchte sagen,

Pracht, einsam bis dahin, ward hier vermählt

Noch über ihrem Rang. Stets war das Morgen

Meister des Gestern, bis der letzte Tag

Die vorgen Wunder einschlang. Überstrahlten

Ganz flimmernd, ganz in Gold, gleich Heidengöttern,

Die Franken heut uns; morgen schufen wir

Aus England Indien; jeder, wie er stand,

Glich einer Mine. Die Pagenzwerge schienen

Ganz Gold, wie Cherubim; die Damen auch,

Der Arbeit ungewohnt, keuchten beinah

Unter der Pracht; so daß die Mühe selber

Zur Schminke ward. Jetzt rief man diese Maske

Als einzig aus: der nächste Abend macht sie

Zum Narrn, zum Bettler. Beide Könige,

An Schimmer gleich, je wie in Gegenwart

Gewahrt, stehn höh'r und tiefer: wer im Aug,

Ists auch im Preis; und, beide gegenwärtig,

Sah man, so schiens, nur einen: und kein Urteil

Ward nur versucht vom Kenner. Wenn jene Sonnen

(Denn also hieß man sie) die edlen Geister

Durch Heroldsruf zum Kampf ermahnt, sind Taten

Jenseit des Denkbaren vollbracht; die Fabel,

So jetzt als möglich sich bewährt, fand Glauben,

Und Bevis dünkt uns wahr.

Buckingham. Oh, Ihr geht weit.

Norfolk. So wahr ich Edelmann und immer strebte

Nach Redlichkeit: die Schildrung jedes Dings

Verlör beim besten Redner von dem Leben,

Wies durch die Handlung selbst sprach. Königlich

War alles, nichts dem Plane widerspenstig,

Durch Ordnung alles sichtbar; jedes Amt

Erfüllte, was ihm oblag.

Buckingham. Wer nur führte,

Ich meine, wer vereinte Haupt und Glieder

Zu diesem großen Fest nach Eurer Meinung?

Norfolk. Nur einer, wahrlich, der kein Element

Für solch Geschäft verspricht.

Buckingham. Sagt, wer, Mylord?

Norfolk. Das alles schuf die klug verständge Einsicht

Des hochehrwürdgen Kardinals von York.

Buckingham. Hol ihn der Teufel! Er muß an jedem Brei

Ehrgeizig kochen helfen. – Was ging ihn

Dies weltliche Stolzieren an? Mich wundert,

Wie solch ein Klump mit seiner rohen Last

Der segensreichen Sonne Licht darf hemmen,

Der Erd es vorenthaltend.

Norfolk. Wahrlich, Herr,

In ihm ist Stoff, der solche Zwecke fördert:

Denn, nicht gestützt auf Ahnentum (des Gunst

Dem Enkel sichre Bahn vorschreibt); nicht fußend

Auf Taten für die Krone; nicht geknüpft

An mächtge Helfer, sondern Spinnen gleich,

Aus seiner selbstgeschaffnen Webe, zeigt er,

Wie Kraft des eignen Werts die Bahn ihm schafft:

Vom Himmel ein Geschenk, das ihm erkauft

Den Platz zunächst am Thron.

Abergavenny. Ich kanns nicht sagen,

Was ihm der Himmel schenkt: ein schärfrer Blick

Erspähe das. Sein Hochmut aber blickt mir

Aus jedem Zug hervor; wer gab ihm den?

Wars nicht die Hölle, so ist Satan Knauser,

Oder gab alles schon hinweg, und er

Erschafft 'ne neue Hölle selbst in sich.

Buckingham. Beim fränkschen Zug, wie, Teufel, nahm ers auf sich,

Ohne Königs Vorwissen sein Gefolg

Ihm zu erwählen? Er entwirft die Liste

Vom ganzen Adel; wählt meist solche nur,

Auf die er soviel Bürd als wenig Ehren

Zu häufen denkt: ja, einzig schon sein Handbrief,

Den hochachtbaren Staatsrat unbefragt,

Muß liefern, wen er hinschreibt.

Abergavenny. Weiß ich doch

Drei meiner Vettern mindstens, die sich also

Ihr Erbteil hierdurch schwächten, daß sie nimmer

Wie vormals werden blühn.

Buckingham. Oh, vielen brach

Der Rücken, die Landgüter drauf geladen

Für diesen großen Zug. Was half die Torheit,

Als Mittlerin zu werden einem höchst

Armselgen Ausgang?

Norfolk. Traurig denk ich oft,

Wie uns der fränksche Friede nicht die Kosten,

Ihn abzuschließen, lohnt.

Buckingham. Ward jeder nicht

Nach jenem grausen Sturm, der drauf erfolgt',

Vom Geist erfüllt und sprach, unabgeredet,

Die allgemeine Prophezeiung aus,

Es deut der Sturm, der dieses Friedens Kleid

Zerriß, auf raschen Bruch?

Norfolk. Der ist schon klar;

Denn Frankreich höhnt den Bund und legt Beschlag

Auf unsrer Kaufherrn Güter in Bordeaux.

Abergavenny. Ward deshalb der Gesandte fortgeschickt?

Norfolk. Gewiß.

Abergavenny. Ein saubrer Titel eines Friedens,

Und teuer übers Maß.

Buckingham. Ei, lauter Arbeit

Des würdgen Kardinals.

Norfolk. Verzeiht, Mylord,

Der Staat nimmt Kenntnis vom besondern Zwist

Zwischen dem Kardinal und Euch. Drum tat ich

(Und nehmt aus einem Herzen dies, das Ehr

Und Sicherheit Euch reichlich gönnt), – Ihr wollt

Des Priesters Arglist stets und seine Macht

Zusammenreihn; dann wohl erwägen, daß,

Worauf sein wilder Haß auch brüt, ihm nimmer

Ein Werkzeug fehlt. Ihr kennt sein Naturell,

Rachgierig ist er: und ich weiß, sein Schwert

Ist scharf gewetzt; 's ist lang, und, wohl weiß man,

Es reicht fern hin: und streckt ers nicht so weit,

So schleudert ers. Schließt meinen Rat ins Herz;

Er wird Euch frommen. Seht, da kommt die Klippe,

Die ich Euch riet zu meiden.

Kardinal Wolsey, vor dem die Tasche mit dem Großen Staatssiegel getragen wird, mehrere von der Leibwache und zwei Schreiber mit Papieren treten auf. Der Kardinal heftet im Vorbeigehn seinen Blick auf Buckingham und dieser auf ihn; beide sehen einander voller Verachtung an.

Wolsey. Der Hausvogt Herzog Buckinghams? Schon gut!

Habt Ihr die Untersuchung?

Schreiber. Hier, Mylord.

Wolsey. Hält er sich fertig in Person?

Schreiber. Ja, gnädger Herr.

Wolsey. Gut! Dann ergibt sich mehr; und Buckingham

Wird diesen stolzen Blick schon mäßgen.

(Kardinal Wolsey und sein Gefolge ab.)

Buckingham. Der Fleischerhund trägt Gift im Maul, und ich

Vermag nicht, ihn zu knebeln: drum am besten,

Man weckt ihn nicht aus seinem Schlaf. Das Buch

Des Bettlers zählt vor edlem Blut! –

Norfolk. Wie, so erhitzt?

Fleht Gott um Mäßigung, das einzge Mittel,

Das Eure Krankheit heischt.

Buckingham. Sein Blick verkündet

Was gegen mich: sein Aug erniedrigte

Mich als verworfnen Knecht; und jetzt, jetzt eben,

Bohrt' er mich meuchlings durch: er ging zum König;

Ich folg und will ihn übertrotzen.

Norfolk. Bleibt doch,

Mylord, und laßt Vernunft und Zorn sich fragen,

Was Ihr beginnt. Wer steilen Berg erklimmt,

Hebt an mit ruhgem Schritt; der Ärger gleicht

'nem überhitzgen Pferd, das, gebt Ihr Freiheit,

Am eignen Feur ermüdet. Keiner, glaubt mir,

Vermag, wie Ihr, mir Rat zu geben: seid

Für Euch, was Ihr dem Freund wärt.

Buckingham. Ich will hin,

Und Ehrenmund soll völlig niederschreien

Den Hochmut des Ipswicher Knechts; sonst ruf ichs:

Hin ist der Unterschied des Ranges.

Norfolk. Hört mich!

Heizt nicht den Ofen Euerm Feind so glühend,

Daß er Euch selbst versengt. Wir überrennen

Durch jähe Eil das Ziel, nach dem wir rennen,

Und gehns verlustig. Denkt nur, wie die Flamme,

Wenn sie den Trank geschwellt zum Überschäumen,

Ihn, scheinbar mehrend, nur zerstäubt! Oh, hört!

Ich wiederhol, es gibt kein Haupt in England

So kräftig, sich zu leiten, als das Eure,

Wenn Ihr mit Saft der Weisheit wolltet löschen,

Ja, dämpfen nur, die Glut des Jähzorns.

Buckingham. Herr,

Nehmt meinen Dank. Verhalten will ich mich

Nach Euerm Wort. Doch den erzstolzen Kerl

(Nicht weil der Zorn mir schwillt, nenn ich ihn so,

Nein, aus rechtschaffnem Drang): durch sichre Kundschaft

Und Proben, die so klar wie Bäch' im Juli,

Wenn jedes Korn von Kies wir sehen, kenn ich

Als feil, verrätrisch.

Norfolk. Nicht verrätrisch sagt.

Buckingham. Dem König sag ichs: mein Beweis soll stark sein

Wie Felsenufer. Seht nur. Dieser heilge

Fuchs oder Wolf – wenn beides nicht! – (er ist

So räubrisch ja als schlau, so rasch zum Bösen,

Als fein es zu vollziehn; Gemüt und Amt

Hat gegenseitig sich an ihm verpestet):

Nur daß er seinen Prunk ausbreit in Frankreich,

Wie hier zu Haus, trieb unsern Herrn, den König,

Zum letzten teuren Bündnis und Kongreß,

Der soviel Schätze schlang, und wie ein Glas

Zerbrach im Spülen.

Norfolk. Ja gewiß, so wars.

Buckingham. Erlaubt nur weiter, Herr. Der listge Pfaff

Spann die Artikel nun der Übereinkunft,

Wies ihm gefiel; dann ward ratifiziert,

Wie er nur winkt, «so seis»; – zu nicht mehr Vorteil,

Als Krücken für den Toten. Doch unser Hofpfaff

Ersanns, und so ists gut; der würdge Wolsey,

Der niemals irrt, der tats. Drauf folgt nun dies

(Was mich bedünkt, 'ne Art von Brut der alten

Hündin Verrat): – der Kaiser Karl, vergeblich,

Die Kön'gin, seine Tante, zu besuchen

(Den Anstrich gab er wirklich; doch er kam,

Dem Wolsey zuzuflüstern), hält hier Einzug.

Er war in Furcht, ihm werd aus dem Kongreß

Von Frankreich, durch der zween Monarchen Freundschaft,

Nachteil entstehn; und freilich blickte Unheil

Ihm dräuend aus dem Bund: drum pflog er heimlich

Mit unserm Kardinal, und, wie ich glaube,

Ja vielmehr weiß – weil sicher vor dem Abschluß

Der Kaiser zahlt', und also sein Gesuch

Erfüllt war, eh genannt – genug, nachdem

Der Weg gebahnt und goldgepflastert, heischt

Der Kaiser nun, er möge gütigst anders

Den König stimmen und den Frieden brechen.

Ja, wissen muß der König (gleich, durch mich),

Wie so der Kardinal nach Wohlgefallen

Ihm seine Ehre kauft und auch verkauft,

Und zwar zu seinem Vorteil.

Norfolk. Mich betrübts,

Solches von ihm zu hören, und ich wünsche,

Hier walt ein Irrtum ob.

Buckingham. In keiner Silbe!

Ich stell ihn dar in ebender Gestalt,

In der er bald entlarvt ist.

Brandon tritt auf; vor ihm her ein bewaffneter Gerichtsdiener, darauf zwei oder drei von der Leibwache.

Brandon. Sergeant,

Ihr wißt, was Eures Amts; vollzieht es!

Gerichtsdiener. Sir,

Mylord, Herzog von Buckingham und Graf

Von Hereford, Stafford und Northampton, ich

Verhafte dich um Hochverrat, im Namen

Unsres großmächtgen Königs.

Buckingham. Seht, Mylord.

Das Netz fiel auf mich nieder; durch Verrat

Und Arglist werd ich untergehn.

Brandon. Mich schmerzt,

Der Freiheit Euch beraubt und diesen Hergang

Mit anzusehn; es ist des Königs Wille,

Ihr sollt zum Turm.

Buckingham. Nichts hilft mirs, meine Unschuld

Dartun, da solcher Schatten fiel auf mich,

Der selbst das Weiße schwarz färbt. Herr, dein Ratschluß

Gescheh, hierin und allzeit! Ich gehorche.

O Mylord Aberga'nny, lebet wohl!

Brandon. Nein, er muß mit Euch gehn. Es ist des Königs

Gefall', Ihr sollt zum Turm, bis Ihr erfahrt,

Was ferner nachfolgt.

Abergavenny. Mit dem Herzog sag ich:

Des Herrn Ratschluß geschah sowie des Königs

Gefallen.

Brandon. Vollmacht hab ich hier vom König,

Lord Montacute in Haft zu nehmen; ferner

Den Johann de la Court, des Herzogs Beichtger;

Dann seinen Kanzler, Gilbert Peck –

Buckingham. So, so!

Das sind die Glieder des Komplotts. Nicht mehr doch?

Brandon. Noch ein Kartäusermönch –

Buckingham. Oh, Niklas Hopkins.

Brandon. Ja.

Buckingham. Mein Hausvogt spielte falsch: der große Priester

Bot Gold ihm an; mein Leben ist umspannt;