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Wer hat je ohne Ideale geliebt? Ja, was wäre die Liebe auch ohne sie? Mit Träumen, Wünschen und Vorstellungen stürzen wir uns in die junge Liebe und brennen für sie. Doch was tun, wenn sich der natürliche Kontrast zwischen Realität und Ideal schließlich abzeichnet? Dann, wenn der junge Liebestaumel seinen ersten Glanz verliert. Vielleicht sind unsere Vorstellungen und Erwartungen nur unerreichbare Ideen, die wir gerne bewahren wollen. Vielleicht ist unsere Vorstellung der Liebe das gefährlichste und schönste Ideal von allen. Auf Herzreise geht jeder für sich allein.
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Seitenzahl: 87
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Wovon handelt dieses Buch?
Ich kann es selbst kaum beschreiben. Ich irrte vor Jahren durch mein Leben und fand dann unverhofft eine große Liebe. Die Texte in diesem Buch sollen meine Gefühle und Gedanken seit Beginn der Beziehung bis heute ausdrücken. Nach kurzer Zeit zusammen waren wir schon gezwungen eine Fernbeziehung zu führen. In dieser Zeit schrieb ich meine Gedanken und Gefühle oft nieder. Doch wenn die Sehnsucht gering und das Glück groß war, habe ich eigentlich kaum geschrieben. So scheinen betrübte Zeiten vielleicht überrepräsentiert in der Geschichte, doch sind es nun einmal diese Momente, die mich mehr zum Schreiben anregen als das gelebte Liebesglück. Ganz abgesehen davon, dass Letzteres in den vergangenen Jahren bei Weitem überwogen hat. Nach drei Jahren war die Fernbeziehung weitestgehend vorbei, denn die Uni erlaubte uns beiden flexibler zu sein und kurz nach unserem vierten Jahrestag zogen wir dann in unsere erste gemeinsame Wohnung. Die Gedichte und Texte in diesem Buch sind ohne Ergänzungen und Berichtigungen niedergeschrieben, so wie ich sie im jeweiligen Moment verfasst habe. Schreiben ist für mich immer der Ausdruck des momentanen, echten, großen Gefühls. Ich habe mich oft und gern dem Träumen und der Ruhe der Nacht hingegeben, denn nur so war ich wirklich im Stande zu schreiben.
Viel Spaß beim Lesen!
Peter
19.01.2009 01:00
Ein Wintertag ohne Kälte
Ein Sommertag ohne Licht
Unwirklich und unvollkommen
Fühl ich mich innerlich
Denn jede neue Bekanntschaft
Und jeder neue Tag
Zeigt mir nicht wer ich bin
Nur das, was ich nicht hab
Die Inseln in diesem Nebel
Ich kann sie einfach nicht sehen
Und tausend Wege sind möglich
Doch keinen davon kann ich gehen
Und um mich herum nur Bewegung
Doch ich bin ein Felsen, bin starr
Bin blind auf der Suche nach Liebe
Und irgendwann bin ich ihr nah!
Mai 2009
Maria
Ich fahre allein nach Haus. In meiner eigenen Stille. Ich will nichts fühlen. Ich will nichts sehen, denn alles überschreibt die Erinnerung an dich. Alles überschreibt die Erinnerung an das Treffen eben. Alles jetzt versucht das pure, klare Gefühl, dem keine Beschreibung gereicht, zu überschreiben. Ich bin in meinem Zimmer und sitze in meinem Wippstuhl. Hier bin ich der schwerelosen Eindrucksleere in der ich gern wäre, noch am nächsten. Ich schreibe und höre die Musik, die ich immer zum Schreiben höre. Doch jedes neue Gefühl stört jetzt, weil jeder neue Eindruck dich verdrängt. Ich schreibe und merke wie jede neue Sekunde mir die Einzelheiten unseres Treffens entreißt. Es wird mir jedes Mal erst bewusst wenn du gehst. Obwohl wir uns nur so selten sehen und ich dich auch sonst nicht vermisse, lädst du mich zum Träumen ein. Doch woher kommt diese Berührung? Diese, die gerade verebbt? Meine Versuche aus den Umrissen der schwindenden Emotionen Worte zu bilden gelingen kaum. Ich lasse es für heute sein. Licht aus. Mit geschlossenen Augen kann ich dich noch einmal sehen.
11.10.2009 17:12
Mir ist als lebe ich am Leben vorbei und alles um mich herum stürzt mich tiefer in eine Angst. Sie umklammert mich im Schlaf und lähmt mich noch am Tag. Das ist keine Existenz! Ich vegetiere nur in meiner kleinen Welt, in einer Blase aus Selbstschutz. Und wenn sich in diesem Schutzpanzer eine Hoffnung einnistet, jage ich sie davon, denn ich bin blind und ignorant. Wer hätte gedacht, dass DAS erwachsen werden bedeutet? Ich nicht.
11.04.2010 03:09
Das erträumte Glück kann doch nie im Leben erreicht werden. Warum nicht?
16.08.2010 02:06
Ich sehe dich nur an und kann dich nicht berühren. Kann dich nicht anfassen, weil es falsch wäre. Es wäre falsch zu berühren, was mir so gefällt, denn das Bild könnte nur vergehen und Musen werden menschlich. Nein, ich wage es nicht mich dir zu nähern, ich sehe dich nur an. Du, das perfekte Bild, das ich mit den Augen genieße. Und siehst du mich an, bannt mich dein Blick in diesem Traum. In diesem küsse ich dich, um dich so an mich zu binden, weil ich es anders nicht vermag. Jeder Blick von dir versengt mich und reißt mich fort von allem hier. In diesem Feuer möchte ich brennen und erstarken, weil es mich das Leben unendlich intensiv spüren lässt.
18.08.2010 22:40
Mit dem Untergang der Sonne
Die die Wärme zum Tag gebracht
Neigt die Zeit sich nun der Stille
Und wird wiedergeboren zur Nacht
Dies sind die Stunden zum Träumen
Endlos wünsch ich mir diese Nacht
Und tief im Herzen die Sehnsucht
Die mich um den Schlaf gebracht
Auf kühlenden Gräsern lieg ich
Mit geschlossenen Augen im Traum
Und die Sterne strahlen mir friedlich
Ich wünschte du sähest sie auch
08.10.2010 23:47
So aufgewühlt hält mich kein Schlaf
Mit brausend lauten Gedanken
Frag ich mich nur: wo gehe ich hin?
Und wo nur sind meine Schranken?
So lieblos wie das Leben jetzt
So glanzvoll könnte es sein
Doch warum kann ich meinen Weg nicht sehen
Und warum bin ich allein?
Ja vielleicht eines Tages, fragen Kinder und
Enkel
Wie ich das alles vollbracht
Dann werden sie grübeln und ich kann nur sagen
Ich lag sehr oft wach in der Nacht
14.05.2011 14:16
Du könntest überall sein
Doch du bist hier bei mir
Und du versprichst mir nichts
Doch ich, ich folge dir
Ich sehe dich an und kenne dich kaum
So schnell und früh wirst du vergehen
Drum wünscht ich fast mein Herz sei taub
Denn es wagt nicht zu widerstehen
Ich schau dich an und träum dich nah
Zergehe mit dir in der Zeit
Und möchte mit dir träumend sein
Nicht alleine in Einsamkeit
Moment, Moment du wirst vergehen
Vergessen werd ich diese Frau
Für die ich jetzt noch alles gäbe
Und ihr erträumte Schlösser bau
Streich durch dein Haar ein letztes Mal!
Sieh mich noch an mit deinem Blick
Bald bist du fort und fern von mir
Dich Psyche, geb ich nicht zurück
03.07.2011 01:37
Ich schreibe über die Momente und die Magie, die unverhoffte Begegnungen mich erleben lassen. Und dabei stelle ich mir immer die eine Frage: Ist das alles nur ein Vorspiel zu IHR, der Letzten und Größten? Ist das alles nur ein Weg hin zur größten Liebe, die mich mitreißt und nie mehr loslässt? Doch ich treibe herum und kann mir diese Fragen nicht beantworten. Vielleicht habe ich sie schon getroffen, vielleicht werde ich sie nie treffen, die letzte, schönste und wundervollste aller Musen. Nur sie wird mich den ewigen Traum träumen lassen.
In dieser Nacht malte ich mir ihren Namen aus und genoss die Schönheit des Klangs: Anna. Isabelle. Natalie. Jennifer. Maria…
Die Namen stehen wie Schattentänzerinnen vor mir und verzaubern mir den Sinn, weil sie alle einzigartig sind. Musen allesamt, die mich dichten und träumen lassen. Sei es auch oft nur kurz, ist es doch immer unbeschreiblich intensiv. Jedes Gedicht ist nur eine Kopie der Schönheit, die sie in sich tragen und könnte ich nicht schreiben, müsste ich schreiend durch die Straßen laufen um der Welt etwas von ihnen zurückzugeben.
Irgendwann schlief ich an diesem Abend ein. Irgendwann schlafe ich immer ein. Und mit dem Gedanken bei den Musen und ihrem Zauber war es doch das letzte Mal, dass ich von den Vielen träumte und dabei die Eine übersah. Es war der letzte Abend vor Belinda.
06.07.2011 04:26
Der Tag erwacht im Sommer oft so leise
Ich fühl den Wind, der spielend um mich streicht
Er nimmt mich mit auf eine weite Reise
Damit es mich aus meinen Träumen reißt
Auf zu den Vögeln, Baumeswipfeln
Beengt auch nicht von Bergesgipfeln
Dort fliegt der Träumer mit dem Wind
Weit in die Ferne – unsichtbar und blind
12.07.2011 14:00
Ich sitze im Zug und fahre zu Belinda. Wow. Die letzten Tage waren intensiv. Letzten Freitag fing es an, als ich zu einem Treffen mit einer Freundin fuhr und wir spazieren gingen. Von ihr erfuhr ich, dass ein Kumpel von mir am nächsten Tag seinen Geburtstag in Berlin feiern würde. Cocktails trinken mit der Clique aus der Schulzeit. Und mit Belinda. Ich habe ihm schnell geschrieben und ihm nachträglich zum Geburtstag gratuliert – er lud mich nachträglich zur Feier ein.
Und dann dieser Abend. Wow.
Vor zwei Wochen dachte ich Belinda habe noch einen Freund, jetzt fahre ich gerade zu ihr und treffe sie am Wannsee bei grandios heißem Wetter. Am Abend der Feier saß ich die ganze Zeit neben ihr, es war wenig Platz, wir saßen alle eng beisammen. Ich wollte eine gute Zeit mit ihr haben und es war wirklich ein witziger Abend. Wir haben blind Cocktails ausgesucht, haben um Diskussionen zu klären Stein-Schere-Papier gespielt und auch sonst alberne Sachen gemacht – es war super! Ich habe mich als Mittelpunkt unseres Mikrokosmos gesehen und sie hat mich einfach umgehauen. Wir haben viel gelacht. Vor diesem Abend hatte ich keine zehn Sätze mit ihr gesprochen. Zwischendurch waren wir auf der Straße um Geld zu holen und ich war sehr unsicher wie ich mich verhalten sollte. Es war einfach alles überwältigend! Nach weiteren Runden in der Bar gingen wir dann in einen Club – nicht, dass ich so etwas generell mag, doch die Stimmung war weiterhin großartig. Wir verabredeten uns für kommenden Sonntag und sie schlug vor, dass wir uns am Wannsee treffen und spazieren gehen. Zu diesem Treffen bin ich jetzt unterwegs.
Und was tue ich heute? Ich weiß es nicht, aber all das fühlt sich einmalig schön an.
12.07.2011 22:10
Wow. Nie zuvor kannte ich ein so tolles Mädchen! Nie zuvor habe ich so in diesem Feuer gebadet wie ich es jetzt tue. Wenn ich verbrenne, dann mit ihr in meinen Armen. Wenn ich bei ihr versage, dann habe ich auf ewig versagt. Wir haben uns zum Abschied umarmt und die Stunden mit ihr waren wunderbar, denn wir hatten wieder viel Spaß. Ich habe die Zeit vergessen und wir sind ewig weit spaziert. Mich mit Belinda im „wir“ zu erleben lässt mein Herz zerspringen. Ihre letzten Worte waren: „Es war wirklich sehr schön, Peter. Am Donnerstag sehen wir uns wieder!“.
So ist es und bis dahin baut dir der Träumer ein Schloss. Bei allen Träumen die ich bisher hatte, kam ich doch nie soweit mir eine Welt und Zeit vorzustellen wie du sie mir zeigst, Belinda. Reiß mich heraus aus den alten, grauen Tagen! Ich will dir folgen und mit dir fühlen.
13.07.2011 21:51