Highway to Climate Hell - Frank Hummel - E-Book

Highway to Climate Hell E-Book

Frank Hummel

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Beschreibung

Bist Du bereit für eine nachhaltige Zukunft? Entdecke, wie Du aktiv zur Energiewende beitragen kannst! Nach Deinem Interesse für einen ziemlich ungewöhnlichen Titel erhältst Du hier also "im Handumdrehen" ein paar Hinweise zum Inhalt dieses Buches: Es gibt Dir Hintergrundinformationen zu den überall - oft widersprüchlich - diskutierten Themen der Energiewende und der Klimaneutralität. Also zu Themen, die uns alle bewegen (sollten) - hin zu mehr Eigeninitiative! Hier erfährst Du zum Beispiel, wie Du für Deinen privaten Haushalt oder Dein Unternehmen ökonomische und ökologische Vorteile realisieren kannst. Damit Deine Immobilie und Deine Mobilität von reinen Energieverbrauchern im Umkehrschluss zu den Protagonisten Deiner eigenen Energiewende werden. Dabei wirst Du sicher auch Überraschendes zur historischen Entwicklung und den nachfolgenden Weiterentwicklungen von Techniken, aber auch über die kalkulierbaren Risiken eines "Weiter so" lesen. Du hast genug vom ganzen Hin und Her der Meinungen? Kann ich verstehen. Aber vielleicht ist gerade dann mein Buch für Dich interessant. Warum, erfährst Du, wenn Du jetzt noch einmal Deine Hand zurückdrehst, Deine Finger benutzt und Seite 142 aufschlägst.

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INHALTSANGABE

Herzlich willkommen auf der Haben-Seite

Über die Frage nach Soll und Haben im Zusammenspiel von Ökonomie und Ökologie

Die Erzeugung und Bevorratung grüner Energie

Die grünen Energieträger und wie wir ihr immenses Potenzial nachhaltig nutzen können

Die grüne Energie im Blick der Volkswirtschaften

Mit Augenmerk auf die Ökologie und dennoch im Fokus eine robust prosperierende Wirtschaft

Die Bedeutung der Energiewende für Immobilien

Autark in der Energieversorgung und vielleicht sogar darüber hinaus zum Stromproduzent werden

Die Bedeutung der Energiewende für die Mobilität

Auf die Energiewende abfahren und nebenbei der Besitzer einer eigenen Tankstelle werden

Die Alternativen Kohle, Gas und Atomkraft

Warum diese nur als Brückentechnologien dienen können und keine Alternative zur grünen Energie sind

Ein Blick in die Zukunft

Was nach Science-Fiction klingt, ist oft schon Realität, eben nur noch nicht überall auf der Welt

Was geht und was Du jetzt machen kannst

Ein paar interessante Entwicklungen innerhalb der Energiewende und anwendbare Maßnahmen

Das Fazit

Warum ich dieses Buch geschrieben habe und warum es für diese Wende nur Deiner Motivation bedarf

AUF EIN WORT VORAB

Gratuliere

Da hast Du Dir nun ein Buch mit einem recht provokanten Cover gekauft und ACDC werden mir die kleine Veränderung ihres legendären Titels „Highway to Hell“ bestimmt verzeihen. Außerdem trifft der Name der Gruppe genau das, was Du in Deinem Bereich als Ausfahrt von diesem Highway nehmen kannst, denn AC steht für „alternating current“ und DC für „direct current“ – die englischen Bezeichnungen für Wechselund Gleichstrom. Und das elektrisierende Thema dieses Buches ist es, Dir aufzuzeigen, wie Du mit der Umstellung auf Strom Dein Haus, Dein Unternehmen und Deine Mobilität zukunftsfähig machst. Denn die Zukunft führt entweder in die Klimahölle für uns alle oder langsam wieder zu einer lebenswerten Basis für Mensch, Flora und Fauna. Ach ja – nach der erfolgreichen Umsetzung meiner Vorschläge kannst Du auch Deine E-Gitarre mit dem Strom aus Deiner PV-Anlage spielen. Auf jeden Fall bietet Dir diese Lektüre einiges an Spannung (VOLT) und wird Dir die Themen der elektrifizierenden Transformation näherbringen. Gleichzeitig erhältst Du wichtige Hintergrundinformationen, warum diese Transformation unseres Umgangs mit einer unserer wichtigsten Ressourcen – der Energie – nötig und mehr als nur dringlich ist.

Das betrifft nicht nur den sinnvollen Umgang mit Energie, sondern vielmehr deren nachhaltige Erzeugung. Ich bin ein professioneller „Überzeugungstäter“ auf diesem Gebiet. Deshalb wundere Dich nicht, wenn ich Dich immer wieder im Verlauf dieses Buches darauf hinweise, was Du jetzt – und zwar unmittelbar sofort – dafür tun kannst. Das Tolle dabei ist, dass Dein Handeln auf eine sogenannte Win-win-Situation hinausläuft, wenn Du es klug anstellst, denn unsere Umwelt gewinnt mit Dir einen weiteren ökologisch sinnvoll handelnden Partner und in Deiner ökonomischen Bilanz wird sich das für Dich – je nach dem Umfang Deiner Gestaltungsmöglichkeiten – auch noch kräftig auszahlen. Dein Engagement bei Erzeugung und Verbrauch nachhaltig erzeugter elektrischer Leistung (WATT) wird sich mit Sicherheit lohnen. Also macht WATT, Ihr VOLT, aber engagiert Euch persönlich und sorgt so für den allgemeinen Wandel – und letztendlich für Euch selbst.

Zahlen, Daten, Fakten:

Du wirst in diesem Buch einige Statistiken und Zahlen finden. Diese habe ich, Stand 2023, verschiedenen seriösen Quellen entnommen. Manche Zahlen zum Ausbau der grünen Energien und damit der jeweilig aktuelle Stand können hier voneinander abweichen und auch die Ziele, wenn es um den Zubau an Anlagen geht. Aber denke daran: Es kommt gar nicht auf detailliert punktgenaue Berechnungen an, denn mit Statistiken kann man die Welt nicht retten. Vielmehr zählen das Begreifen des generellen Gesamtbilds auf Basis dieser Zahlen, Daten und Fakten sowie ein realistischer „Blick aus dem Fenster“, um die gefährliche Schieflage unseres Klimas zu begreifen.

ÜBRIGENS: An dieser Stelle gilt mein herzlicher Dank allen Institutionen und Verbänden, deren Daten ich teilweise in diesem Buch für meine Angaben verwenden konnte!

Rein objektiv betrachtet wird heute wohl niemand mehr die immer rasanter zunehmenden Erscheinungen und damit einhergehenden schweren Folgen des Klimawandels leugnen können. Extremwetter mit Dürren und Überschwemmungen, schwere Stürme an Land und auf See sowie Erd- und Seebeben mit gravierenden Folgen für uns Menschen und unsere Siedlungsgebiete nehmen zu – sind beherrschende Themen der weltweiten Nachrichtenlage geworden. Beinah kommentarlos aber geht damit die weitere Zerstörung der Umwelt durch uns Menschen einher. Der immer weiter steigende Verbrauch von wertvollen Ressourcen wie Naturlandschaften, Bodenschätzen und Wasser hat das Artensterben und weitere Umweltverschmutzungen zur Folge. Aber auch wir sind eine solche Art, die als Verursacher die Folgen dieser Entwicklung in letzter Konsequenz schmerzhaft zu spüren bekommt und die sprichwörtliche Rechnung dafür bezahlen muss.

Die Treibhausgase (THG), die wir in der Atmosphäre unseres Planeten durch die horrende Nutzung fossiler Stoffe wie Öl, Erdgas und Kohle zur Erzeugung von Energie anreichern, sind der herausragende Faktor für den Klimawandel. Dabei ist Kohlenstoffdioxid (CO2), das bei dieser Art der Energieerzeugung freigesetzt wird, nur ein – durch die weltweit erzeugte Menge jedoch maßgeblicher – Faktor des Treibhauseffekts und damit der Hauptverursacher für den Klimawandel. Die Äquivalente dieses Stoffes (CO2e) wie Lachgas, Methan und sogenannte F-Gase tragen ebenfalls in beträchtlichem Umfang weiter bei. So ist z. B. der THG-Faktor von Methan pro Molekül ungefähr 27-mal so klimawirksam wie der von CO2.

F-Gase? Naja. Die Sache mit Methan ist wohl jedem bekannt, und umso schwieriger in den Griff zu bekommen, denn das meiste Methan entsteht auf dem freien Feld – in der Landwirtschaft und der Nutztierhaltung. Neuerdings, beschleunigt durch den Klimawandel, wird es durch das Auftauen der Permafrostböden freigesetzt, wo es über Jahrtausende gebunden war. Ein ganz bekanntes F-Gas ist FCKW, der Fluorkohlenwasserstoff, bekannt als Kühlmittel für den Wärmetauscher aus Kühlschränken der alten Generation und aus den stationären Klimaanlagen oder in Autos. Als das Ozonloch, das u. a. verursacht wurde durch die massenhafte Verwendung von FCKW, vor Jahren in den Fokus des öffentlichen Bewusstseins rückte, fand man in weltweiter Zusammenarbeit recht schnell Alternativen und beschloss deren Einsatz. Es geht also, wenn es nur alle wollen – und machen.

Seit Hunderten von Jahren fördern wir fossile Energieträger, oft auf umweltschädliche Art, setzen sie in Kraftwerken, Betrieben, Haushalten und für die Antriebe unserer Mobilitätslösungen ein. Diese Ausbeutung hat für das enorme Maß der Anreicherung von Treibhausgasen in der Atmosphäre unseres Planeten gesorgt – ein Problem, das sich nicht einfach mal eben „aus der Welt schaffen lässt“. Das ist die schlechte Nachricht. Die gute Nachricht dazu: Es geht auch ohne sie – zumindest in erheblich reduziertem Umfang ihrer Nutzung.

Davon will ich Dich – egal ob Unternehmer oder Privatier – mit diesem Buch überzeugen. Ein gutes Argument zum Weiterlesen ist sicher noch dieser Hinweis: Es lohnt sich – sowohl aus wirtschaftlicher als auch ökologischer Sicht. Denn nachhaltig erzeugte Energie aus erneuerbaren Energiequellen wie Sonne, Wind und Wasser, die Nutzung von Geothermie und Wärmepumpen, Neubauten intelligent zu planen und zu errichten, Bestandsbauten nach neuesten technischen Standards zu renovieren und auszurüsten, auf Elektrofahrzeuge umzusteigen … das alles ruft in erster Linie nach einem „Change of Mind“. Dieser Sinneswandel ist es doch, der uns dafür im Wege steht. Die schöne Gewohnheit und eine unterschwellige Angst vor dem „Neuen“ verhindern unsere intensive Beschäftigung mit den Fakten, die ganz klar für das Ausbrechen aus den bisher gelebten Mustern und Verhaltensweisen sprechen. Technisch ist das alles heute schon möglich.

Noch mal ganz kurz und faktisch:

Ökonomisch lohnt sich das allemal für Dich, denn nötige Investitionen für die voran genannten Lösungen/Projekte werden meist aktiv gefördert und das Ganze amortisiert sich dazu in kürzester Zeit. Oft lässt sich damit sogar noch eine zusätzliche Einnahmequelle generieren. Das gilt für Unternehmer und ihre Betriebe in Bezug auf die Produktionsprozesse (beachte hier den CO2-Footprint in der Lieferkette und Preis per kg), für Firmengebäude, Häuser & Eigentumswohnungen und jede Form der Auto-Mobilität – Einzel- wie Flottenlösungen. Du sparst und verdienst eventuell sogar dazu.

Ökologisch lohnt sich das für uns alle – Menschen, Flora und Fauna – und damit letztendlich für eine lebenswerte Zukunft für unsere Nachkommen auf einem gesundenden Planeten.

Dafür soll Dich dieses Buch eines Überzeugungstäters in Sachen erneuerbarer Energien und deren konsequente Anwendung auf alle Bereiche unseres Lebens begeistern, dem „Change of your Mind“ einen kräftigen Anschub geben und – so weit möglich – zur „Mittäterschaft“ anregen. Gemeinsam lässt sich der Wandel schnell und komfortabel für uns alle gestalten!

Und auch das ist Fakt:

Das Buch „Wir verbrennen uns“ von Prof. Dr. Dr. h. c. Hans Joachim Schellenhuber weist auf erschreckende Daten zu Klimawandel und Umweltzerstörung hin. Die Klimaerwärmung auf unserem Planeten bringt gravierende Folgen für Mensch und Umwelt mit sich, denn die „Betriebstemperatur“ unserer Spezies liegt bei durchschnittlich 37 C°. Schon 2 C° mehr haben – und das dokumentieren die Zahlen der Hitzetoten in den stark betroffenen Regionen unserer Erde schon heute – eine verheerende Wirkung. Zudem steigt der Meeresspiegel mit jedem Grad um circa 0,5 Meter an. Damit macht die Verknappung küstennaher Lebensräume, ja, das Verschwinden von Inseln von der Landkarte bei gleichzeitiger Versteppung ganzer Landstriche durch die zunehmende Hitze, das Leben auf unserem einst so blauen und grünen Planeten immer beschwerlicher – und gefährlicher!

Darüber hinaus stehen die sog. Tagebrüche, in denen ganze Areale in einen sich plötzlich auftuenden Abgrund fallen und so von der Erdoberfläche verschwinden, mit dem Abbau von Steinkohle in Verbindung. Egal wo wir der empfindlich dünnen Kruste unserer Erde begehrte Rohstoffe entreißen – es entstehen dadurch Hohlräume, die irgendwann zusammenbrechen können. Auch die Fracking-Methode bei der Gasförderung hat immense Auswirkungen. Hier kommen unter anderem Chemikalien zum Einsatz, die das Grundwasser verseuchen und eine intakte Bodenstruktur zerstören können. Nicht nur mit gefährlichen Eingriffen in die Tektonik unseres Planeten, den Aufbau der Erdkruste in ihrer Struktur und großräumiger Bewegung, sondern auch mit zusätzlich eingebrachten oder bei Förderungen austretenden Giftstoffen fördern wir in erster Linie eines: unseren angezählten Untergang. Das alles vernichtet die weitaus wertvolleren, weil lebensnotwendigen Ressourcen von fruchtbarem Land und Wasser. Sind diese nicht mehr vorhanden, verschwinden ganze Landstriche unter den Fluten der Meere oder werden von Erdbeben zerstört. Verbrennen andere unter einer sengenden Sonne und verdorren, so wird die Bevölkerung dort zu „Klimaflüchtlingen“ – sofern sie dem Drama in ihrer Heimat denn noch entfliehen können. Dann wird das Thema der Migration, außerhalb politischer oder wirtschaftlicher Hintergründe, einen ökologischen Grund haben.

Auch wenn kriegerische Auseinandersetzungen um die verbleibenden intakten Lebensräume und das Wasser wahrscheinlicher werden, wenn Schwache und jene Menschen ohne wirtschaftlich starke Stimme als Erste zu den Verlierern zählen, so haben viele Pflanzen- und Tierarten diesen Kampf bereits verloren. Sie sind verschwunden, und mit ihnen auch der Erhalt unseres Fortbestandes um viele weitere Prozentpunkte.

Daher hat der Buchtitel „Wir verbrennen uns“ gleich zweimal schicksalsschwere Bedeutung: Zum einen verbrennen wir uns in der Tat mit der Nutzung der fossilen Energieträger, denn ihr Verbrennen bedeutet die immense Last an Treibhausgasen, die wir in der Atmosphäre unseres Planeten anreichern. Die Folge ist die Klimakatastrophe, die wir immer weiter vorantreiben. Damit sollten wir auch den Kohlenstoffspeicher Holz nicht weiter verfeuern, sondern lieber als den besseren Baustoff nutzen.

Die zweite Bedeutung verbinde ich in meinem Sinn mit dem dringenden Aufruf, jetzt sofort zu handeln, denn umgangssprachlich „verbrennen wir uns die Finger“ mit unverbesserlichem Weiter-so. Jetzt sollten wir deshalb die natürlichen Kräfte von Sonne und Wind nutzen, grünen Energien im Eigenverbrauch den Vorrang geben, mit Photovoltaik auf dem Dach autark in der Energieversorgung werden, auf Elektromobilität umsteigen und mit überschüssig erzeugtem Strom sogar noch Geld verdienen. Das ist Umweltfreundlichkeit, die sich dann im wahrsten Sinn des Wortes bei aller Ersparnis mit kostenlosem Strom sogar noch auszahlt.

Nicht warten – informieren, nachrechnen und machen!

HERZLICH WILLKOMMEN AUF DER HABEN-SEITE

Eine berechtigte Frage

„Soll ich da wirklich mitmachen …?“ Diese Frage darf man sich zu Anfang dieses Buches mit Fug und Recht stellen. Doch schon aus der Fragestellung ergibt sich im Kontext mit der Überschrift dieses ersten Kapitels ein schöner Zusammenhang von Soll und Haben.

Ja, es lohnt sich – sowohl finanziell als auch moralisch.

Zuerst einmal der entscheidende finanzielle Faktor gleich vorab: Die Nutzung erneuerbarer Energiequellen wie Sonnen-, Wind- und Wasserkraft, von Geothermie- und Biomasseenergie ist frei von den Kostennoten eines fossilen Energieträgers. Diese Energieriesen verlangen kein Geld. Sie sind schon immer da, haben ihre Energie seit Anbeginn für das Leben auf unserem Planeten eingesetzt und bieten sich uns an, ihre grenzenlose und abfallfreie Energie für unseren Wohlstand zu nutzen. Richtig gelesen – abfallfrei. Denn Emissionen von fossilen Energieträgern sind, in den Dimensionen, in denen wir sie erzeugen, „Abfall“. Ein Müllaufkommen, das wir nicht mehr beherrschen können.

Die Grundlagen der Antworten darauf

Schon sehr bald hatte die Menschheit diese Naturkräfte und ihr energetisches Potenzial für sich entdeckt: Mit Windmühlen und Wasserrädern mahlten wir das Korn für unser täglich Brot, Sonne und Geothermie sorgten für Wärme dort, wo es uns von der Natur gegeben war, und mit dem Wind segelten wir über die Ozeane und Meere unserer Welt. Wir lernten, diese immensen energetischen Potenziale zur Erzeugung elektrischer Energie zu nutzen, sie zu speichern und für alle möglichen Belange unseres Lebens zu nutzen. Doch die Verwendung fossiler Energieträger bot eine verlockende Alternative: ihre Umwandlung in Energie durch Verbrennung. Was sollte dabei schon passieren? Es war so einfach und das energetische Potenzial so groß. Das war der Startschuss zum „Industriellen Zeitalter“, in dem zuerst die Kohle für mächtig Dampf in der Entwicklung des industriellen Fortschritts sorgte. Dann gaben wir weiter Gas und gossen schließlich noch Öl ins lodernde Feuer des weltweiten Energiehungers. Bis heute nehmen wir dafür all die politischen und marktwirtschaftlichen Unwägbarkeiten in Kauf, scheuen keine Auseinandersetzungen bis hin zu Krieg, die Zerstörung der Natur und – last, not least – den bis in jüngster Zeit gar nicht wahrgenommenen GAU der Klimakatastrophe.

Lange Zeit wurde im Mainstream des technischen Fortschritts die Weiterentwicklung von Technik zur Nutzung erneuerbarer Energien vernachlässigt. Doch das haben wir in den letzten Jahren rasant aufgeholt, denn erneuerbare Energien bieten handfeste wirtschaftliche Vorteile. Sie schaffen neue Arbeitsplätze und machen Deutschland unabhängig von fossilen Energielieferungen aus dem Ausland. Das kurbelt die lokale Wirtschaft an.

In Bezug auf die Kosten (ich erinnere an Soll und Haben) werden diese Technologien immer wettbewerbsfähiger, denn die Kosten für Solarund Windkraftanlagen sind in den letzten Jahren deutlich gesunken. Das macht sie für private Haushalte wie Unternehmen gleichermaßen erschwinglich. Einher geht damit die Schaffung von Arbeitsplätzen und die Verbesserung der Energiesicherheit, sowohl durch die immer verfügbare Energiequelle als auch durch den Faktor der Dezentralisierung bei der Erzeugung. Immobilien und Unternehmen, ob Produzent oder Dienstleister, könnten in Zukunft auch eine Energiequelle für das Gebäude, die Produktion, die Digitalisierung und die Mobilität bereitstellen, um ihre Wettbewerbsfähigkeit und Resilienz zu stärken.

Diese Transformation zur Elektrifizierung nahezu aller Prozesse in gewerblichen wie häuslichen Bereichen, einschließlich unserer Mobilität, ist eine entscheidende Säule für die zukünftige Energiegewinnung auf Basis der Erneuerbaren und den Schutz der Umwelt. Die Kosten für den Strom aus Solar- und Windenergie fallen seit Jahren kontinuierlich und gehören heute zur günstigsten Energieerzeugung weltweit. Dies ist auf mehrere Faktoren zurückzuführen: Wie bereits erwähnt, sind technologische Innovationen und deren konsequente Weiterentwicklung einer der stärksten Treiber. Ein Beispiel hierfür sind die Photovoltaik-Module, deren Preise laut der Internationalen Agentur für Erneuerbare Energien (IRENA) zwischen 2010 und 2019 um 82 % gesunken sind.

Mit der Anwendung „grünen Stroms“ gehen Skaleneffekte aus Kostenvorteilen einher, die einem Unternehmen durch entsprechend niedrige bzw. sinkende Kosten durch Belieferung oder Eigenerzeugung von solchem Strom entstehen. Das ist ein Vorteil für das Unternehmen und seine Wettbewerbsfähigkeit, für die Standortsicherung, für die Beschäftigten und … es ist ein Gewinn.

Und dann wäre da noch die politische Unterstützung: Zum einen wurden Gesetze verabschiedet und Ziele erklärt, zum anderen die steuerlichen Erleichterungen und Fördermittel in direkten finanziellen Zuwendungen für die Umsetzungen zur Transformation zugesichert. Diese politische Unterstützung in Form von finanzieller Unterstützung und Anreizen erhöht die Attraktivität von Investitionen in erneuerbare Energien. In Deutschland hat das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) beispielsweise dazu beigetragen, die Kosten für grünen Strom zu senken, indem es feste Einspeisevergütungen für Strom aus erneuerbaren Quellen festgelegt hat.

Grundsätzlich lässt sich sagen, dass die Kombination aus technologischen Innovationen, Skaleneffekten und politischer Unterstützung dazu führt, dass grüner Strom zunehmend kostengünstiger wird. Dieser Trend wird sich voraussichtlich fortsetzen, da die Nachfrage nach sauberer und nachhaltiger Energie weiter steigt und die Technologien für Erzeugung, Speicherung und Verteilung immer effizienter werden. Diese Art der Energiegewinnung bietet uns nicht nur die Möglichkeit, unseren Energiebedarf zu decken, sondern auch den Klimawandel zu bekämpfen und den Planeten für zukünftige Generationen zu bewahren. Alle Energie, ob für das Heizen, für den Betrieb von Geräten oder die Mobilität, kommt in Zukunft aus der Steckdose – grün, sauber, emissionsfrei und vor allem richtig günstig.

Aber dazu brauchen wir den Mut für Innovationen und Erfindergeist. Also genau das, wofür Deutschland doch eigentlich in der Welt stand und steht. Statt viel Bürokratie und verhärteter politischer Fronten setze ich darauf, dass wir die Ärmel hochkrempeln und die Sache einfach angehen. Wir müssen nur wollen!

Apropos „wollen“: Aktuell explodieren die Energiekosten, die Lieferketten ächzen, und es werden jeden Tag Millionen Euro für Öl und Gas – unter vielen anderen unserer Lieferanten – in ein Land gepumpt, mit dem wir zurzeit eigentlich keine Geschäfte mehr machen wollen. Unsere Steinkohle ist übrigens vor ca. 360 Millionen Kalenderjahren entstanden, diese Zeit endete ziemlich abrupt vor 300 Millionen Jahren. Es ist gespeicherte Sonnenenergie, die aus Überresten von Pflanzen mit Fotosynthese entstanden ist. Und wir hauen das ganze Material in nur wenigen hundert Jahren auf den Kopf. Bei Erdöl und Erdgas bildeten Algen und Meereskleinstlebewesen das Ausgangsmaterial. Die Nutzung dieser „Materialien“ fand dann weit später statt, aber die Förderung der zähflüssigen oder gasförmigen Massen wird immer energieaufwendiger, da ihre Depots schwerer erreichbar werden und unsere Abhängigkeiten immer größer. Dazu kommt unser immer weiter anwachsendes CO2-Konto, die daraus resultierende weitere Erwärmung des Klimas mit den einhergehenden Katastrophenlagen und anderen Folgeerscheinungen: ein Anstieg des Meeresspiegels, das Auftauen der Permafrostböden und die Freisetzung ungeheurer Mengen an Methan und CO2. Unsere weitere Mitwirkung gipfelt dazu im Fracking für Erdgas und der Exploration neuer Ölvorkommen in den sensiblen Bereichen einer noch intakten Natur – weitere Katastrophen bei Förderung und Transport dieser fossilen Energieträger inklusive. Tankerhavarien mit großflächiger Ölpest, undichte Bohrlöcher von Öl- und Gasförderung, Leckagen an Pipelines sind nur wenige Beispiele. Die Liste ist lang und der Schaden umfassend – für Menschen, Tiere und die Natur.

Und auch der finanzielle Schaden, der aus diesen Unfällen entsteht, ist immens. Laut dem zwischenstaatlichen Ausschuss für Klimaänderungen (Intergouvernemental Panel on Climate Change, IPCC) könnten die durch globale Erwärmung verursachten Schäden bei Erreichen der 1,5°C-Marke über 54 Billionen US-Dollar betragen. Trotzdem wird auch das Ergreifen von Maßnahmen gegen den Klimawandel Kosten verursachen. Glücklicherweise ermöglichen es uns solche Maßnahmen, die schlimmsten Auswirkungen des Klimawandels zu verhindern und gleichzeitig die Luftqualität zu verbessern. Dies bringt erhebliche Einsparungen im Gesundheitsbereich, schafft Arbeitsplätze und kann in vielen Fällen die langfristigen Energiekosten senken

DIE ERZEUGUNG UND BEVORRATUNG GRÜNER ENERGIE

Energieträger frei Haus

Entdecken wir gemeinsam die faszinierende Welt der Solarenergie und lassen uns von den unglaublichen Chancen inspirieren, die sie für uns alle bereithält. Die Sonne, unermüdlicher Lieferant von Energie, sendet uns ihre Kräfte bedingungslos, ohne jemals eine Rechnung zu fordern. Verantwortlich für die Gestehung und den Unterhalt allen irdischen Lebens ist ihre Potenz so beeindruckend, dass sie eine überwältigende Menge an Energie erzeugt. Nun haben wir Techniken entwickelt, diese immensen Energielieferungen, die unsere Bedürfnisse bei Weitem übersteigen, einzufangen und für elektrischen Strom oder direkte Wärme nutzbar zu machen.