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Für die Autorin war das Thema: Nahtoderfahrung und Leben nach dem Tod, von Berufs wegen schon immer aktuell. Da sie in jungen Jahren selbst eine tiefe spirituelle Licht-Liebe Erfahrung gemacht hatte, mit dem Erleben der Einheit, war ihr das entsprechende Element bei Nahtoderfahrenen sehr verständlich. Durch intensive Recherchen und den Kontakt zu Nahtoderfahrenen wurde ihr immer mehr bewusst, was für eine große Bedeutung dieses Thema eigentlich hätte für das Leben auf der Erde und für die Entwicklung der Menschen. Durch die vielen faszinierenden Erlebnisberichte lässt sie den Leser nachvollziehen, warum sie zum Schluss gekommen ist: Es gibt ein Leben nach dem Tod und das Universum ist lebendiger Geist. Sie fand auch bei Quantenphysikern Hinweise auf die Geistigkeit des Universums. Zudem kam sie zu einem neuen Verständnis der Kernaussagen der christlichen Religion, vor allem des Abendmahls. Sie stellte fest, dass alles Wissen für einen Paradigmenwechsel da wäre, wenn man sich nicht von Dogmen und Definitionen binden lässt. In der Folge lassen sich neue Prioritäten im Leben, in der Erziehung und Politik ableiten, was Angesichts der zerstörerischen Extreme auf der Welt dringend nötig wäre.
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Seitenzahl: 179
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Diese Arbeit ist gewidmet
Pim van Lommel für seine großartige und interessante Arbeit auf dem Gebiet der Nahtodforschung,
den Menschen, die mich beim Schreiben unterstützt und motiviert haben
und
Hinter den Kulissen der Welt, ewige Ruhe?
Eine Analyse von Nahtoderfahrungen und Jenseitsberichten
© tao.de in J. Kamphausen Mediengruppe GmbH, Bielefeld
1. Auflage 2014
Autorin: Hedi Meierhans
Umschlaggestaltung, Illustration: tao.de
Umschlagfoto: Hedi Meierhans
Lektorat, Korrektorat: sinntext, München
Innenlayout: Kirstin Dreimann, tao.de
Verlag: tao.de in J. Kamphausen Mediengruppe GmbH,
Bielefeld, www.tao.de, eMail: [email protected]
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
ISBN: 978-3-95529-349-9
Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und sonstige Veröffentlichungen.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Nahtoderfahrungen (NTE)
Was ist eine NTE?
Die 12 Elemente einer NTE
Beispiele von NTEs nach den intensivsten Elementen
Was für im Gesundheitswesen Tätige wichtig ist im Umgang mit Nahtoderfahrenen
Forschungen auf dem Gebiet der Nahtoderfahrungen
3. Analyse der oben erwähnten Nahtoderfahrungen
Abschließend zu diesem Kapitel
4. Sterbebett-Visionen
5. Jenseitsberichte
6. Was sagen Naturwissenschaftler zur Unsterblichkeit der Seele und zu Gott?
7. Schlussfolgerungen und Diskussion
8. Ein lebendes Beispiel von Reinkarnation und Karma
Nachwort
Danksagung
Literatur
Verweise
1. Einleitung
Schon in jungen Jahren habe ich mich mit dem Thema „Leben nach dem Tod“ auseinandergesetzt. Hauptsächlich, weil ich Klarheit darüber haben wollte, wie realistisch die Berichte über dieses Phänomen sind – und, ganz pragmatisch gesehen – weil ich unsicher darüber war, was ich Patienten sagen könnte, die nicht mehr leben wollen.
Auf meiner Suche nach Antworten las ich das Tibetische und das Ägyptische Totenbuch, das Zeugnis des Lichts von Helen Greaves, das für mich zum Standardwerk wurde, habe mich mit Anthroposophie befasst und mit östlicher und westlicher Religionsphilosophie. Darüber hinaus beschäftigte ich mich mit Raymond A. Moody und Elisabeth Kübler-Ross. Durch das Buch “Endloses Bewusstsein“ des holländischen Kardiologen Pim van Lommel wurde ich mit dem heutigen Stand der Nahtoderforschung konfrontiert.1 Nach dem ich auch die neuere Literatur ausgiebig studiert habe, komme ich zu dem Schluss, dass heute eigentlich alles Wissen für ein neues Verständnis des menschlichen Bewusstseins vorhanden ist. Die alten Ideologien sind entlarvt und es könnten neue, entscheidende gesellschaftliche und politische Impulse gesetzt werden. Der Paradigmenwechsel ist theoretisch da – aber praktisch ist er noch nicht durchgeführt.
Ich möchte daher einen Überblick geben über das, was hinter den Kulissen der materiellen Welt tatsächlich geschieht. Der Zugang ist primär die persönliche spirituelle Erfahrung. Ich stimme Teilhard de Chardin zu, wenn er sagt: „Wir sind keine menschlichen Wesen, die das Spirituelle erfahren; wir sind spirituelle Wesen, die das Menschliche erfahren.“2 Wenn diese subjektiven Erfahrungen aber verglichen werden und man immer wieder gleiche Elemente findet, bekommen sie eine gewisse Objektivität, d. h., man zieht induktive Schlüsse. Ich möchte daher eine genügende Anzahl an Beispielen anführen, bei denen sich die gleichen Phänomene wiederholen. Ich habe gut recherchiert, damit der Leser selbst nachvollziehen kann, warum ich zu gewissen Schlüssen und Erkenntnissen komme, von denen ich glaube, dass sie für die Richtung, in die sich die Menschheit weiter entwickelt, von Bedeutung sind. Ich beginne mit den Nahtoderfahrungen, da diese heute gut erforscht sind.
2. Nahtoderfahrungen (NTE)
Nach der prospektiven Studie von Pim van Lommel machen 18 Prozent der reanimierten Patienten eine NTE. Damit einher geht eine persönliche Transformation, die Patienten ohne NTE nicht erleben. Millionen von Menschen auf der ganzen Welt haben bereits eine Nahtoderfahrung gemacht. Sie wird von vielen als die tiefgreifendste seelischgeistige Erfahrung beschrieben, die sie jemals erlebt haben. Eine Erfahrung, die alles andere an Erleben und Erfahren in den Schatten stellt.
Die Forschungen auf diesem Gebiet geben Einblick in die Funktion unseres Bewusstseins und stellen die bisherige diesbezügliche Auffassung auf den Kopf. Wir sind so geprägt von Naturwissenschaften und ihren Definitionen, dass wir nur das akzeptieren wollen, was in diesen naturwissenschaftlichen Rahmen passt – bis wir selbst eine Erfahrung machen, die es nach herrschender Auffassung eigentlich nicht geben kann. Albert Einstein sagte bezeichnenderweise: “Es ist schwieriger eine vorgefasste Meinung zu zertrümmern, als ein Atom.“3
Was ist eine NTE?
Nahtoderfahrungen hat es schon immer gegeben, doch wird heute, in einer Zeit, in der dank hochtechnisierter Medizin mehr Patienten reanimiert werden und überleben, viel häufiger von ihnen berichtet. Es gibt Dokumente, die bis in die Zeit von Platon zurückreichen. Dietmar Czycholl hat sich mit den Nahtoderfahrungen in der Weltliteratur beschäftigt.
Ich möchte im Jahr 1871 beginnen und die Nahtoderfahrung des Geologen Prof. Albert Heim anführen, die er laut Jahrbuch des Schweizer Alpenclubs XXVII. 1892, machte. Prof. Heim begann später Berichte dieser Phänomene, vor allem in seinem Alpinisten-Umfeld, zu sammeln.
In seinen Notizen über den Tod durch Absturz schreibt er:
„Als eine Truppe guter Berggänger stiegen wir 1871 am Säntis gegen die Seealp hinab, da brachte mich eine Bewegung zu Fall, ich fuhr auf dem Rücken nach unten über den Fels und flog schließlich nach ca. 20 Meter frei durch die Luft. Was ich in den 5 bis 10 Sekunden erlebte, kann man in 10-mal mehr Minuten nicht erzählen. Alle Gedanken und Vorstellungen waren zusammenhängend und sehr klar, keineswegs traumhaft verwischt. Zunächst übersah ich die Möglichkeit meines Schicksals. (…) Ich dachte daran, die Brille wegzunehmen und fortzuwerfen, damit mir nicht etwa die Splitter die Augen verletzten. Dann sah ich, wie auf einer Bühne aus einiger Entfernung, mein ganzes vergangenes Leben in zahlreichen Bildern sich abspielen. Ich sah mich selbst als die spielende Hauptperson. Alles war wie verklärt von einem himmlischen Licht, und alles war schön und ohne Schmerz, ohne Angst oder Pein. Erhabene und versöhnende Gedanken verbanden die einzelnen Bilder. Eine göttliche Ruhe zog wie herrliche Musik durch meine Seele. Dann hörte ich ein dumpfes Aufschlagen und mein Sturz war zu Ende.“
Raymond Moody ordnet den NTEs 12 Elemente zu, die immer wieder vorkommen, wenn auch nicht immer alle zur selben Zeit. Im Beispiel Albert Heims lässt sich vor allem das Element des Lebensrückblicks erkennen. In der Beschreibung der verschiedenen Elemente ist man sich ziemlich einig, dennoch konnte man sich bisher noch nicht auf eine einheitliche Definition festgelegt. Als eine gut formulierte Definition erscheint mir die von Bruce Greyson:
„Nahtoderfahrungen sind tief gehende psychische Ereignisse mit transzendenten und mystischen Elementen, die vor allem bei Menschen auftreten, die dem Tode nahe sind oder sich in einer Situation ernster körperlicher oder emotionaler Gefährdung befinden.“4
Nach Pim van Lommel, holländischer Kardiologe und Nahtodforscher, umfassen Nahtoderfahrungen alle aus der Erinnerung geschilderten Eindrücke, die während eines außergewöhnlichen Bewusstseinszustandes, mit den charakteristischen Elementen wie der Erfahrung des Tunnels, des Lichtes, des Lebenspanoramas etc. vorkommen.
Dieser außergewöhnliche Bewusstseinszustand ist meines Erachtens nach vor allem durch den Aspekt der Zeitlosigkeit definiert. Er scheint außerhalb unserer räumlichen und zeitlichen Wahrnehmung zu liegen. Unser Bewusstsein findet gewissermaßen ein Fenster, um die fünf Sinne zu transzendieren.
Die medizinische Diagnose ist wichtig, weil man hofft, den Ursachen einer NTE näherzukommen. Vor allem ein flaches EKG und EEG zeigen, dass diese Erfahrung nicht im Bereich unserer fünf Sinne liegt. Auch wenn im Hirnstamm noch gewisse Aktivitäten vorhanden wären, so zeigt das EEG doch nicht die Situation eines Wachbewusstseins. Andererseits erleben auch Menschen, die nicht in Todesnähe sind Elemente, die man bei den NTEs findet. Daher erscheint mir der Aspekt der Zeitlosigkeit als ein sehr wichtiger.
Die 12 Elemente einer NTE
In seinem 1975 erschienenen Buch beschrieb Raymond Moody 12 Elemente, die Nahtoderfahrungen charakterisieren:5
E1. Das Unaussprechliche der Erfahrung
E2. Gefühle des Friedens und der Ruhe, Schmerzlosigkeit
E3. Die Erkenntnis, tot zu sein
E4. Die außerkörperliche Erfahrung (AKE): Bei einer Operation oder Reanimation wird der eigene Körper von oben oder außen wahrgenommen
E5a. Der dunkle Raum, in dem die Betroffenen ein Licht sehen, das sie anzieht
E5b. Der anschließende Tunnel, den sie häufig mit großer Geschwindigkeit durchfliegen
E5c. 1 bis 2 Prozent der Betroffenen kommen nicht über den unter E5a genannten dunklen Raum hinaus und erleben manchmal die Gegenwart furchteinflößender Monster
E6. Wahrnehmung einer außerweltlichen Umgebung, einer wundervollen Landschaft mit herrlichen Farben, Blumen und manchmal auch Musik
E7. Begegnung und Kommunikation mit Verstorbenen
E8. Begegnung mit einem strahlenden, intensivweißen Licht, das in der Regel nicht blendet, oder einem Wesen aus Licht. Die Erfahrung vollkommener Akzeptanz und bedingungsloser Liebe. Man tritt mit tiefem Wissen und Weisheit in Kontakt
E9. Lebenspanorama oder Rückblick auf den Verlauf des Lebens seit der Geburt. Man überblickt das ganze Leben in einem Augenblick, es gibt weder Zeit noch Distanz, alles ist gleichzeitig. Man kann tagelang darüber sprechen, aber der eigentliche Prozess dauerte nur Sekunden bis Minuten
E10. Vorausschau oder „Flash Forward“, man hat das Gefühl, einen Teil des Lebens, das noch vor einem liegt, zu betrachten, auch hier ohne Zeit und Distanz
E11. Das Wahrnehmen einer Grenze, man erkennt, dass nach dem Überschreiten dieser Grenze keine Rückkehr in den eigenen Körper mehr möglich ist
E12. Die bewusste Rückkehr in den Körper, nach der Rückkehr in den kranken Körper empfindet man eine tiefe Enttäuschung darüber, dass man wieder hier sein muss.
Meinen eigenen Erfahrungen nach möchte ich an dieser Stelle noch ein weiteres Element hinzufügen:
E13. Heilung oder Linderung von körperlichen Krankheiten
Das Beispiel von Albert Heim weist mindestens die Elemente E1, E2, E9 und E12 auf.
Diese Elemente lassen sich häufig bei sogenannten Absturz-NTEs beobachten. Etwas anders verteilen sich die Elemente auf Situationen, in denen Menschen vor der NTE krank waren oder im Koma lagen. Kinder, die kurz vor dem Ertrinken sind, sehen oft ganz friedliche Bilder aus ihrem Leben.
Ein Bekannter sah sich als Kind in der Stube beim Vater sitzen und spielen, er sah eine ganze Serie an Bildern von seinem zu Hause. Als meine Schwester beinahe ertrank, befand sie sich plötzlich im Lebensrückblick. Sie sah sich im Garten, an einem Platz, der ihr immer gut gefiel, den Tisch decken. NTEs stellen sich also ebenso bei gesunden wie bei schwer kranken Menschen ein.
Ein wichtiges Kriterium ist die Tiefe der Erfahrung. Kenneth Ring hat den Weighted Core Experience Index (WCEI) eingeführt. Ein Punktewert von 0–6 auf dieser Skala entspricht nach Ring noch nicht einer NTE, 6–9 einer NTE mäßiger Tiefe, während Werte zwischen 10 und 29 als tief bzw. sehr tief gelten. Bruce Greyson hat dieses Verfahren verändert, um bei retrospektiven Studien falsche positive Elemente auszuschließen. Diese Skalen sind relevant um vergleichbare Studien zu ermöglichen.6
Beispiele von NTEs nach den intensivsten Elementen
Strahlendes Licht (E5a) und Tunnelerlebnis (E5b)
Liselotte verlor während der Geburt ihrer ersten Tochter viel Blut. Außerdem hatte sie eine Nierenbeckenentzündung und starke Schmerzen. In einem Augenblick, an dem sie das Bett verlassen wollte, erlebte sie Folgendes: „Plötzlich war alles schwarz, ich trudelte in eine Art Röhre, dann sah ich ein gleißend weißes, nicht blendendes Licht. Es war sehr schön und friedlich, ich hätte nicht mehr weg wollen. Dann hörte ich, wie von Ferne, eine Stimme: ‚Wir haben sie wieder’. Dann waren auch die Schmerzen wieder da.“
Eine Frau erzählte 1981 in einem Interview im ORF-Nachtstudio, sie sei als 5-jährige als Wasserleiche nach Hause gebracht worden. Die Eltern waren schockiert und wollten sich mit ihrem Tod nicht abfinden. Ihr Vater reanimierte sie, bis er ohnmächtig wurde – aber sie kam wieder zu Bewusstsein.
„Ich war Teil eines wunderbaren weißen Lichtes. Ich fühlte mich sehr glücklich, aber das Zurückkommen war schlimm.“
Seither habe sie nie mehr Angst vor dem Tod gehabt und würde sich auch nicht mehr einsam fühlen. Sie habe eine ganz andere Lebenseinstellung.
Carol ist Hospizkrankenschwester. Sie war bereits Krankenschwester, als sie ihre NTE machte, und entschloss sich später, aufgrund dieser Erfahrung, als Hospizkrankenschwester zu arbeiten. Vor 20 Jahren erlitt Carol einen Herz- und Atemstillstand und war klinisch tot. Damals war sie Mitte 30. Sie berichtet: “Ich war 3 Minuten klinisch tot. Ich löste mich von meinem Körper. Mein Geist flog einfach nach oben und ich war über meinem Körper, etwas seitlich davon. Auf dem Monitor war eine flache grüne Linie. Ich sah das und sah auch, dass die Schwestern elektrische Leitungen an meinem Brustkorb anbrachten, um mich wiederzubeleben. Eine Schwester sagte: ‚Oh mein Gott, er hat sie verloren! Er hat sie verloren!’ Der Arzt schrie dagegen: ‚Es war alles nur Routine. Wie konnten wir sie verlieren?’ So sah ich zu, wie sie meinen Körper bearbeiteten. Ich war nicht beunruhigt, ich hatte keine Angst. Ich war sehr gelassen, sehr ruhig, sehr entspannt. Ich fühlte mich sehr wohl. Als Nächstes dann war ich in diesem Tunnel. Es war kein dunkler, schmutziger, angsteinflößender Tunnel. Es wurde heller und heller. Ich ging immer weiter nach oben auf dieses sehr, sehr helle Licht zu. Das Licht war blau und weiß. Ich glaube, Geistwesen begleiteten mich. Ich fühlte mich nicht allein, ich fühlte mich geleitet.
Dann sah ich ein ziemlich schwaches Gesicht, ein Männergesicht. Darauf hörte ich mich zu ihm sagen: ‚Ich möchte mit Dir gehen, er (ich meinte damit meinen Mann) wird sich um die Mädchen kümmern.’ ‚Du wirst dich um die Mädchen kümmern, deine Zeit ist noch nicht gekommen.’ Dann wachte ich auf und war zurück auf dem OP-Tisch“7
Das Erfahren der Dunkelheit und manchmal furchterregender Wesen (E5c)
Howard Storm lag während einer Studienreise neun Stunden mit einem Durchbruch des Duodenums in einem Pariser Krankenhaus. Für den Kunstprofessor war diese Zeit wie eine Folter. Die in die Bauchhöhle austretende Säure schien ihn wie ein Feuer von innen zu verbrennen. Schmerzmittel bekam er nicht. Angst, Wut, Schmerzen und schließlich Erschöpfung zeichneten ihn. Howard Strom glaubte weder an Gott noch an Himmel oder Hölle. Aber das hier war die Hölle. Er wollte aufgeben und driftete in die Dunkelheit ab, sehnte sich nach Auslöschung. Doch da sah er sich aufstehen und zwischen zwei Betten im Krankenzimmer stehen. Er sah seinen Zimmergenossen und seine Frau an seinem Bett sitzen. Erschreckt blickte er auf seine „Hülle“ im Bett neben ihm. Eigentlich kümmerte ihn dieser Körper nicht mehr. Er wollte mit seiner Frau Kontakt aufnehmen, aber sie sah und verstand ihn nicht. Zuletzt schrie und fluchte er, aber es kam keine Reaktion. Er sah alle Details im Krankenzimmer und fragte sich, wie das sein könne. Außerhalb des Zimmers hörte er Stimmen rufen: „Howard, Howard, komm, beeil dich.“ Er sagte, er sei krank. Sie meinten, sie könnten ihn heilen, er solle sich beeilen. Er war irritiert, aber ging in den Gang, der jetzt merkwürdig aussah. Als er den Gang betrat, fühlte er sich ängstlich. Es war so, als würde man in einem Flugzeug sitzen und gerade durch eine dicke Wolkenschicht fliegen. Er kam immer tiefer und tiefer in eine Art Nebel. Die Menschen, die er wahrnahm, waren in einem gewissen Abstand vor ihm und er konnte sie nicht deutlich sehen. Howard hatte den Eindruck, ihnen nie näher als etwa 3 Meter zu kommen. Er fragte sich, was sie von ihm wollten, wohin dieser Gang ihn führen würde und was mit seiner Frau sei. Aber sie antworteten ihm, seine Sorgen seien unnötig. Jedes Mal wenn er zögerte, sagten sie ihm, er solle sich beeilen, alle seine Probleme würden gelöst. Es wurde immer dunkler und er wurde immer misstrauischer. Er sagte: „Ich bin krank, ich kann nicht mehr.“ Dann wurden sie zunehmend ärgerlich und sarkastisch und redeten über ihn, aber er konnte es nicht recht verstehen.
Vor einer gefühlten Ewigkeit im Krankenzimmer hatte er gehofft, zu sterben und die Qualen des Lebens zu beenden. Nun aber wurde er von einem Mob gefühlloser Leute unter Zwang an ein unbekanntes Ziel geführt. Es wurde immer dunkler, jetzt begannen sie auch zu schimpfen und ihm beleidigende Worte zuzurufen, immer verbunden mit der Aufforderung, sich schneller zu bewegen. Je elender er sich dabei fühlte, umso mehr Vergnügen zeigten sie an seiner Not. In ihm wuchs ein schreckliches Gefühl von Unbehagen.
Die Hoffnungslosigkeit seiner Situation überwältigte ihn. Er kündigte an, er gehe nicht mehr weiter, weil sie Lügner seien. Darauf schrien sie ihn an und beleidigten und schubsten ihn herum. Er begann zurückzuschlagen, dabei entwickelte sich ein wildes Getümmel. Sie bissen und schlugen ihn und rissen Stücke seines Fleisches aus seinem Körper. Zu seinem Entsetzen wurde ihm klar, dass er wie lebendig aufgefressen wurde. Er fühlte aber keine Schmerzen während des Kampfes. Diese Kreaturen waren einst Menschen gewesen. Jetzt waren sie ohne jede Spur von Mitleidsfähigkeit. Schließlich fühlte er sich zu verletzt und gebrochen, um noch Widerstand zu leisten. Die meisten der Gestalten gaben daraufhin auf, weil es ihnen so keinen Spaß mehr zu machen schien. Dann, als Howard auf dem Boden lag, die Peiniger um ihn herum tanzten, kam eine Stimme aus seiner Brust, die sagte: “Bete zu Gott.“ Er weigerte sich: „Warum?“, dachte er, „Was für eine bescheuerte Idee. Das nützt doch nichts.“ Zum zweiten Mal sagte die innere Stimme: „Bete zu Gott.“ Zunächst wusste Howard nicht, wie. Wie solle er beten? Dann fielen ihm Gebete aus seiner Kindheit ein und er begann zaghaft damit, sie aufzusagen. Zu seinem Erstaunen wurden diese grausamen Wesen durch sein stotterndes Beten noch wütender, denn offensichtlich konnten sie es nicht aushalten, wenn er das Wort „Gott“ erwähnte. Sie schrien: „Es gibt keinen Gott!“ und „Wir werden dir jetzt richtig weh tun!“ Aber er wurde mutiger und betete weiter zu Gott, und dabei merkte er, wie er sie damit forttrieb. Während sich die Gestalten zurückzogen, wurden sie immer ausfallender. Er blieb lange in der Dunkelheit und dachte über sein Leben nach. Später kam das Licht auf ihn zu.8
(Mehr zu Howard Storm unter Element E7)
Beim Lesen dieser Passagen kam mir spontan der Satz von Helen Greaves in den Sinn: „Im Jenseits’ wird das Subjektive objektiv.“9 Die Gedanken und Gefühle, die Howard Storm vor dem Abgleiten in die Dunkelheit hatte, waren Verzweiflung, Wut, Angst, Aggression, Unglaube und der Gedanke, von den eigenen Verdauungssäuren aufgefressen zu werden. Das begegnete ihm ganz objektiv in diesen hässlichen, höhnenden, aggressiven, verlorenen Wesen. In diesem Psyche-Geist-Feld, (Hyperraum) werden unsere Schöpfungen sichtbar, und wir ziehen nach dem Gesetz der Resonanz auch entsprechende Schöpfungen an. Wir sind die Schöpfer unserer Realität, wir sind aber auch ein Teil des Schöpfers. Ich vermute, wenn wir das durchschauen, und unser Bewusstsein geklärt haben, leben wir in einer abstrakteren, „höheren Realität“ im Jenseits.
Als sich Howard Storm aber zu Gott durchringen konnte, erlebte er bedingungslose Liebe und wissendes Licht. Offenbar geht es allen Menschen so, wenn sie es wollen. Aber sie müssen sich aus eigenem Willen Gott zu wenden. Ein Mann, der einen Zusammenbruch mit anschließendem Koma auf Grund eines Substanzabusus erlitt, sagte mir, er hätte bei seiner NTE nicht ins Licht gehen wollen, er hätte den Weg aber gesehen. Er kam dann wieder zurück in seinen Körper.
Ein Mann mit Aids erzählte: „Ich lag also im Krankenhaus mit Nieren- und Leberversagen und hörte plötzlich dieses grässliche Geräusch, so als würde das Dach entfernt. Dann war plötzlich alles voller Rauch, Flammen zeigten sich und ich war von den Flammen eingeschlossen. Ich konnte mich selbst schreien hören. Dann sah ich über mir Ratten herumrennen und überall flog Dreck herum. Es war ganz schrecklich! Es war so echt! Dann, genau so schnell, war alles vorbei und ich wurde unmittelbar an diesen friedlichen, wirklich strahlenden Ort gebracht und da war dieser Engel. Er sagte: ‚Wir möchten, dass du zurückgehst.’ Ich fragte: ‚Sag mir, was meine Aufgabe ist? Aus welchem Grund soll ich weiter leben?’ Er antwortete mir, weil ich ein Lehrer sei. Ich entgegnete, dass das nicht mehr der Fall wäre und er antwortete: ‚Obwohl Du nicht mehr an der Universität unterrichtest, lehrst Du doch jeden, den Du berührst und Du wirst eine Menge Menschen berühren. Das ist Deine Aufgabe. Kehr zurück und unterrichte, liebe die Menschen und sei einfach Du selbst.“10
Elvira konnte seit der Organtransplantation vor 2 Jahren nicht mehr schlafen, nach 1 Stunde wache sie immer auf, sei nicht fit, liege stundenlang wach. Darum wurde sie mir überwiesen. Die Patientin sagte, der Gedanke an die Organentnahme bei ihrem Spender sei das Schlimmste gewesen. Sie habe Angst, dass man auch ihr ein Organ entnehme. Das Organ sei von einem jungen Unfallopfer gewesen und es sei noch lebendig gewesen. Sie habe immer noch Angst vor dem Loch bei der Organentnahme. Das Problem sei, dass man ein lebendes Organ entnehme – und doch sei der Mensch gestorben. Das erschiene ihr ungeheuerlich.
Elvira hatte vor dem Eingriff schon Angst. Doch nach der Operation hatte sie noch mehr Angst, vor allem bei dem Gedanken, man entnähme auch ihr Organe. Sie wollte keine Medikamente nehmen, schrie und hatte Angst vor den Krankenschwestern. Sie wollte die Kontrolle haben. Elvira erinnerte sich daran, was sie während der Operation erlebte: Sie sah ihren verstorbenen Großvater und ihr am plötzlichen Kindstod verstorbenes Kind. Sie sah es aber nicht als Baby, sondern in dem Alter, in dem es jetzt wäre. Sie erinnerte sich auch daran, dass sie sich auch im Keller des Krankenhauses befunden habe. Zudem hätte sie in dieser Zeit Telefonate, die ihre Mutter getätigt hat, mitbekommen. Darüber hätten sie später auch geredet.
Seit diesem Ereignis träumt die Patientin vermehrt Dinge, die dann eintreten.
In diesem Zusammenhang drängt sich die Frage nach der Definition des Todes und die nach einer genauen Information der Patienten vor einem solchen Eingriff auf. Die Patientin wollte vor der Operation wieder nach Hause, in ihr Spital, aber man sagte ihr, sie würde das nicht überleben, was sicher auch stimmte. Sie hatte aber große Angst vor Verlust und Diebstahl.