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"Vor einigen Jahren hatte ich ein einschneidendes Erlebnis: Ich besuchte übers Wochenende einen alten Freund, und er nahm mich am Samstag mit zum Einkaufen. Da stand ich nun im Supermarkt und war völlig überwältigt. Ich sah die Auslagen voller Obst und Gemüse, die Kühlregale voller Milchprodukte, die Regale voller Konservendosen und Süßigkeiten, die Drogerieabteilung voller Putzmittel, Pflegeprodukte, Make-up und Windeln. Ich realisierte schlagartig: Ich war mindestens ein halbes Jahr nicht mehr in einem Supermarkt gewesen. Der normale Mensch macht am Samstag ganz normale Dinge. Einkaufen im Supermarkt. Auto putzen. Grillen im Garten. Ausflug an den See. Und ich? Was machte ich eigentlich?" Nicholas Pesch hatte bereits früh Personalverantwortung für 1000 Mitarbeiter. Trotz seiner Blitzkarriere in der New Economy blieb er auf dem Boden – dank seiner kontinuierlichen inneren Arbeit und Meditationspraxis. Nach über 20 Jahren Bewusstseinsarbeit sagt er heute: "Das Ziel ist es, im Leben einer Aufgabe nachzugehen, die sich nicht wie Arbeit anfühlt, und ein sinnerfülltes Leben zu führen." In 49 erfrischenden Impulsen gibt der Redner und Coach Einblicke und Inspirationen. Es sind Wegweiser, die uns aufzeigen, wie wir in dieser Welt glücklich und erfüllt sowie gleichermaßen erfolgreich und produktiv leben und arbeiten können. Seine Texte sind erweckend, nachdenklich, überraschend - und immer inspirierend. Sie umfassen die großen und die kleinen Fragen unseres Lebens, es geht um Wahrheiten wie den Tod und die menschliche Existenz, aber auch um die alltäglichen Dinge wie Beruf, Sex und Geld. Der Autor nennt die Dinge beim Namen - offensiv, motivierend und schonungslos ehrlich. Nicholas Pesch trifft dabei das Wesentliche und Entscheidende. So verhilft er den Lesern zu Aha-Erlebnissen, die lange nachhallen und Anstoß zur Veränderung geben.
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Seitenzahl: 289
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Nicholas Pesch
Ich bin alles,
nur nicht busy
49 Impulse für bewusstes Leben und Arbeiten
© Verlag Herder GmbH, Freiburg im Breisgau 2017
Alle Rechte vorbehalten
www.herder.de
Umschlaggestaltung: Verlag Herder
Umschlagmotiv: © Henry Olden/shutterstock
E-Book-Konvertierung: Carsten Klein, München
ISBN (E-Book) 978-3-451-81215-6
ISBN (Print) 978-3-451-60030-2
Für Eva und Constantin
In Dankbarkeit all meinen Lehrern,
ohne die ich noch immer nicht wüsste,
dass ich ein Reisender bin.
Mein tiefer Dank vor allem an Irma Daza,
Jeanne Hay, Sandra Maitri, Sandy Marcus,
Hameed Ali und Daniel Brown.
Impressum
Widmung
Dank
Vorwort: Zwei Welten
QUELLE
1. Wünsche
2. Alltag
3. Zeit
4. Suche
5. Busyness
6. Erfolg
7. Zukunft
BACH
8. Ziele
9. Glück
10. Sein
11. Lösung
12. Geist
13. Leid
14. Moment
FLUSS
15. Trägheit
16. Angst
17. Einsamkeit
18. Mitgefühl
19. Tun
20. Reisen
21. Problem
SEE
22. Illusion
23. Spielzeug
24. Feinde
25. Verantwortung
26. Natur
27. Beruf
28. Bewertung
MEER
29. Kinder
30. Urlaub
31. Geld
32. Persönlichkeit
33. Motivation
34. Sex
35. Liebe
WOLKE
36. Schönheit
37. Tod
38. Veränderung
39. Körper
40. Krankheit
41. Macht
42. Langeweile
DAMPF
43. Sport
44. Party
45. Flow
46. Krieg
47. Freiheit
48. Lärm
49. Meditation
Nachwort: Regentropfen
Über den Autor
Vor einigen Jahren hatte ich ein einschneidendes Erlebnis: Ich besuchte übers Wochenende einen alten Freund, und er nahm mich am Samstag mit zum Einkaufen. Da stand ich nun im Supermarkt und war völlig überwältigt. Ich sah die Auslagen voller Obst und Gemüse, die Kühlregale voller Milchprodukte, die Regale voller Konservendosen und Süßigkeiten, die Drogerieabteilung voller Putzmittel, Pflegeprodukte, Make-up und Windeln. Ich realisierte schlagartig: Ich war mindestens ein halbes Jahr nicht mehr in einem Supermarkt gewesen. Der normale Mensch macht am Samstag ganz normale Dinge. Einkaufen im Supermarkt. Auto putzen. Grillen im Garten. Ausflug an den See. Und ich? Was machte ich eigentlich?
Damals spielte sich mein Leben ausschließlich im Flieger, in Airport-Lounges, Hotels und in irgendwelchen Meeting- oder Seminarräumen ab. Meine Samstage waren nicht anders als meine Montage, Dienstage oder Freitage. Die Businesswelt war meine einzige Realität. Mit einer Ausnahme: meine Retreats.
Wann immer ich eins der Retreat Center oder Klöster in Kalifornien, Israel oder Thailand betrat, tauchte ich ein in eine andere Welt. Eine Welt, die kaum einen größeren Kontrast hätte darstellen können zu meinem gewohnten Schlipsträgerumfeld. Dies war die Welt der Meditation und der inneren Arbeit.
Ein oder zwei Wochen am Stück verbrachte ich auf diesen Retreats. Entweder blieb ich ganz in Stille, oder ich übte in der Gruppe, unter der Anleitung ausgewählter Lehrer, Meister, Lamas und Rinpoches, den Weg nach Hause zu finden. My inner journey home. Mehrere Male pro Jahr tauchte ich so ein in die innere Arbeit und wurde weicher, sensibler, verbundener mit mir. Bis der Rückflug anstand.
Jedes Mal war es das Gleiche: Zwei Tage vor Ende des Retreats kamen die Angst und die Traurigkeit darüber, dass ich hier wieder weg muss. Und der Moment, in dem ich das Terminal für den Rückflug betrat, war grauenhaft: wie der Aufschlag auf eine Betonplatte. Es war, als würde eine Wand hochfahren zwischen mir und dem Glück, das ich eben noch im Retreat erlebt hatte. Im grellen Licht des Alltags mutierte ich zurück zu der altbekannten Effizienzmaschine in der Businesswelt. Zum alten, gewohnten Nicholas.
Lange Zeit waren diese zwei Welten für mich getrennt. Eine völlige Zweiteilung.
Ich habe sie aufgehoben, diese Trennung. Heute erlebe ich im Meetingraum die gleiche Glückseligkeit wie im Retreat. Ich kann E-Mails im gleichen Zustand des Gewahrseins schreiben, wie ich meditierend auf dem Kissen sitze. Ob ich durch ein Flughafenterminal laufe oder eine Gehmeditation praktiziere – die Präsenz ist die gleiche. Die getrennten Welten sind nicht mehr getrennt. Sie sind eins. In jedem Moment.
Eigentlich war das nie anders. Diese Einheit war nie weg, sie war immer da. Die Trennung war nur ein Konstrukt meines Geistes. Jede Trennung ist nur ein Konstrukt unseres Geistes. Arm oder reich, weiß oder schwarz, gebildet oder ungebildet – all das, was wir in unserer »normalen« Realität als getrennt erleben, ist auf einer anderen Ebene eins. Und das ist der Grund, warum ich dieses Buch schreibe.
Ich möchte Sie erinnern, dass Sie jederzeit, wo auch immer Sie gerade sind, stets Zugang zu beiden Welten haben – mehr noch:
Sie sind beide Welten.
Ich kenne sie. Diese laut schreiende Sehnsucht nach mehr. Die Sehnsucht, hinter die Oberfläche zu gelangen. Die Sehnsucht, sich von den Fesseln zu befreien. Die Sehnsucht nach Freiheit, nach Sinn, nach Glück. Und ich kann Ihnen sagen: Das, was Sie suchen, können Sie finden. Aber Sie werden es nicht im Außen finden. Sie erlangen es nicht, indem Sie beruflich aussteigen und den Kindheitstraum vom Fliegen mit 53 Jahren noch realisieren. Sie erlangen es auch nicht, indem Sie ins Kloster gehen und dort auf die Befreiung oder das Glück warten. Nein, Glück und Frieden finden Sie im Hier und Jetzt. In diesem Moment. Wo auch immer Sie sind. Was auch immer Sie tun. Beim Einräumen der Spülmaschine, beim Autofahren, beim Schreiben einer E-Mail.
Wenn Sie es schaffen, im Moment präsent zu sein mit dem, was ist – frei von Erwartungen und Vorstellungen, wie es »eigentlich« sein sollte –, dann brauchen Sie kein Meditationskissen, um sich zu befreien. Denn Befreiung ist, die Einheit zu erfahren. Sie müssen die Einheit nicht erschaffen, denn sie ist da. Immer. Überall. Sie ist da, wo Sie gerade sind.
Wenn Sie das erkennen, dann sind Glück und Frieden allgegenwärtig. Und aus dieser Erkenntnis heraus werden Sie ganz von selbst anders mit dem umgehen, was in unserer »normalen« Realität als getrennt erscheint. So helfen Sie, dass auch in »dieser Welt« mehr Einheit, Glück und Frieden entstehen können.
Möge dieses Buch dazu beitragen, dass Sie, lieber Leser, die Befreiung von der Illusion der Trennung erfahren und Glück im Moment, unabhängig von äußeren Umständen finden. Möge es außerdem einen Beitrag dazu leisten, dass wir alle in dieser Welt mehr Einheit und Frieden leben.