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Bettina Messner erzählt kurze Schwänke aus ihrem Leben. Zwischen Installateuren und "Urinellas", skurrilen Träumen und witzigen Reiseberichten, Gelsen und Klopapier, Eiscreme und natürlich Zitronen. Großteils äußerst heiter. Zu 97 Prozent seien es wahre Erlebnisse, behauptet die Autorin. Der Rest bestehe aus Erinnerungsunschärfen und Dramatisierungen. Wer's glaubt.
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Dieser Anekdotenband enthält zu 97 % wahre Geschichten. 3 % sind Erinnerungsunschärfen und Dramatisierungen. Schwöre.
Dank geht an: meine alte Wohnung, meine neue Wohnung, alle, die in den Storys vorkommen, alle, die explizit nicht in den Storys vorkommen, obwohl es mich gereizt hätte, meine Familie, meine Freundinnen und Freunde, alle, die mich bei diesem Buch unterstützt haben, speziell Nora, Sandra, Katrin und Sonja, Eiscreme mit Amarenakirschen, und Zitronen.
Das muss ich euch erzählen... / Ich nenne es: Männerbesuch oder die Bad Story
Im Bad Wars. Intermezzo
Fortsetzung von: Männerbesuch oder die Bad Story
Begegnung
Im Supermarkt
Im Schlosspark
Im Mailordner
Im Hightechland (Teil 1)
Im Hightechland (2.Teil)
Altersgerechtes Workout (Morgenroutine)
Schicki See
Lieblingsspruch des Sommers
Der Reigen
Treffen mit langjähriger Freundin
Was ist Konsequenz?
Tja
Ohne Metaebene
Trennung nach 20 Jahren
Ausgerechnet Bananen
Schreibtrance
Morgens im Hotel
In der Bim
Flaschen
Freundschaft ist wie Heimkommen
Im Hof
Aus der unregelmäßigen Serie: Nein, ich bin nicht alt. Teil 1
#wirsindeinehrenwerteshaus
Tetris
Der See is schee. Fuschl
Der See is schee. Fuschl. Reprise
Kleiner Tipp
Vormittags im Café
Anruf bei der Serviceline
Ein Gespräch
Pösie
Aus der unregelmäßigen Serie: Nein, ich bin nicht alt. Teil 2
Eis Eis Baby, oder: Eine unverfrorene Beziehung
Gandalf
Lora
Ich bin eine empfindliche Haut
Ich bin nicht fehlsichtig!
Gipsy Queen
Von Gelsen und Klopapier
Umsiedeln
Au-dio
Aus der unregelmäßigen Serie: Nein, ich bin nicht alt. Teil 3
Graz. Lendplatz. 12.30 Uhr
Kräutergerede
Frühstückstipp des Tages
Auf den Azoren
Ein Satz
Macker from Hell
Ich bin ja im Grunde eine treue Seele
Pazza oder non pazza. Das ist hier die Frage
Noch eine Anekdote
Mrs. Mac
Ich bin ja immer dankbar
Der Paketdienst
Spaziergang
Abends im Hotel
Aus der unregelmäßigen Serie: Nein, ich bin nicht alt. Teil 4
Im Restaurant
Ich darf bei den Zitronen wohnen
Zahlen, bitte
Spruch des Wochenendes
Im Stau
Ich wäre gerne zu dem Termin gekommen
Morgenpost per Mail
Nein, ich erzähl euch jetzt nicht
Ich würde gern wissen
Zwischenruf
Ich hab ein neues Bad
Wir frühstücken wieder einmal miteinander
Schau nach oben
Sieben Männer haben mich seit gestern besucht.
Dienstag
Nr. 1, ein Elektriker:
Ich sage: ‚Guten Tag, mein Boiler heizt nicht.‘
Er sagt: ‚Grüß Gott. Der Nachtstrom ist okay. Ich darf da
nichts tun. Der Kollege wird kommen. Tschüss.‘
Nr. 2, ein Elektriker:
Ich sage: ‚Guten Tag. Wahrscheinlich ist der Boiler defekt.
Der Strom ist okay.‘
Er sagt: ‚Grüß Gott. Der Boiler ist garantiert defekt. Aber es müssen die offiziellen Elektriker kommen, um das zu regeln.‘
Beim Abschied sagt er leise ‚Servus‘.
Mittwoch
Nr. 3 + 4, Elektriker:
Ich sage: ‚Guten Tag.‘
Sie sagen: ‚Grüß Gott. Wir sind nur die Wasserablasser.
Den Boiler installieren die Kollegen.‘
Beim Abschied sagen sie: ‚Tschüss und Pfiati.‘
Nr. 5 + 6, Elektriker:
Ich sage: ‚Guten Tag‘.
Sie sagen: ‚Grüß Gott. Wir würden ja den Boiler installieren, aber der Hauptwasserhahn klemmt und wegen der generellen Sperre muss ein Installateur kommen.‘
Zum Abschied sage ich: ‚Auf hoffentlich bald‘.
Sie sagen: ‚Wir kommen wieder, wenn der Installateur da war. Tschüss.‘
Stunden später. Ich will gerade wegfahren, da steht Nr. 7 plötzlich vor der Tür.
Nr. 7, ein Installateur:
Ich sage: ‚Na endlich, guten Abend.‘
Er sagt: ‚Sgott. Wo ist Ihre Wasserabsperrung?‘
Wir suchen sie im Keller. Er kratzt sich am Kopf und sagt:
‚Das gibt es nicht.‘
Hm.
Wir finden die Sperre dann nach gefühlten Stunden doch, hinter 2 Türen und 3 Schlüsseln oder war es umgekehrt, aber es ist Feierabend.
Er sagt: ‚Baba, bis morgen früh.‘
*
Sieben Männer haben mich seit gestern besucht.
Äh inzwischen 10. Seit vorvorgestern.
Installateur 8 hat den Hauptwasserhahn repariert.
Elektriker 5 + 6 haben den neuen Boiler installiert.
Heißwasser, yeah.
Heiß duschen, yeah.
Haare waschen, yeah.
Leider rinnt das Wasser der Badewanne kaum noch ab.
Installateure 9 + 10 sagen, es muss aufgestemmt werden.
Vermutlich Anfang nächster Woche. Die Rohre sind uralt.
Ich soll bis dahin so wenig wie möglich duschen oder die Haare waschen.
Ich nehme die Yeahs wieder zurück.
Oder gibt es sowas wie Unyeah?
Bis demnächst, eure Struwwelliese
*
Bisher haben mich in den letzten Tagen 10 Männer besucht.
Heute: Die Installateure 11 + 12 sind endlich nach einem Wochenende und einem Tag gekommen, um den Badewannen-Abfluss aufzustemmen.
Sie sagen: ‚Grüß Gott‘, verhängen die Tür des Badezimmers mit Plastik und dann
WIRD ES A WENGERL LAUT!!! Und staubig.
Sie stemmen unter der Badewanne. Sie stemmen unter dem Waschbecken.
Dann stemmen sie weiter...
Und Nr. 12 geht nach drei Stunden Getöse plötzlich mit meinem WC an mir vorbei.
‚Moooment, was soll ich ohne WC?‘, rufe ich.
‚Es kommt eh wieder zurück‘, sagt er. Uff. Ich verkneife mir eine Bemerkung und Etagen tiefer auch so einiges.
Sechs Stunden und einen irrtümlichen Blick auf zwei Handwerker-Dekolletés später — wie bekomme ich die Bilder wieder aus dem Kopf? — ist alles wieder fast okay.
Ich bin erstaunlicherweise nicht geplatzt. Aber ich war aber auch im Lokal gegenüber kurz für kleine Königstiger; merke: demnächst Urinella bestellen. Für die Unabhängigkeit.
Der Boden ist betoniert, aber ohne den Hauch einer adäquaten Ästhetik.
‚Das wird von einem Kollegen an einem weiteren Termin noch verfliest. Ich lege da inzwischen ein paar Bretter drüber‘, sagt Nr. 11 und ‚Tschüss!‘
Nr. 12 lächelt mir zu, wie schon den ganzen Tag über.
Und ich warte dann ab morgen auf die Bretter, die den Alltag bedeuten, auf einen Termin mit Nr. 13.
Hoffentlich ist es keine Fee.
*
Bisher haben mich 12 Männer in den letzten Tagen besucht.
Es ist gar nicht so einfach, auf wackeligen Brettern über Untiefen zu gehen, vor allem wenn ich nachts schlaftrunken ins Bad torkele. Ich warte nämlich seit zwei Tagen auf einen Verfliestermin.
Das klingt ganz nach verflossen. Also rufe ich den Chef an.
Er kommt nach Dienstschluss tatsächlich, es ist Nr. 7, der vor einer Woche mit mir im Keller die Wasserabsperrung gesucht hat. Er untersucht alles, macht Fotos und verspricht, dass Maurer und Fliesenleger Anfang nächster Woche kommen. Na supi. Noch drei Tage Bodenlosigkeit. Dann schaut 007 intensiv in mein WC und gibt mir seine Karte.
Er sagt: ‚Vielleicht machen wir das WC gleich ganz neu. Ich melde mich morgen. Und ich habe noch etwas für Sie.‘ Ich habe ja nichts dagegen, wenn Männer mir spontan etwas schenken, aber ein sehr lautes Trockengerät, das jetzt einige Tage durchgehend laufen muss, hätte es wirklich nicht unbedingt sein müssen.
Aber danke, Rudi.
Wie geht es meinem Bad?
Der Sachverständige heißt vermutlich Godot. Aber es ist Wochenende, also warte ich erst ab Montag weiter.
Inzwischen ist das Bad ja besetzt. Ich nenne den lauten Kleinen R2D2. Das Trockengerät. Aber er piept nicht, sondern röchelt wie Darth Vader, während er alles in Dune, den Wüstenplaneten, verwandelt.
Vor allem meine Haut. Mein Faltenwurf wirkt wie von einem mittelalterlichen Steinmetz modelliert.
Ich kompensiere mit Prosecco.
Ähm. Funktioniert, wie der Name schon sagt, nicht wirklich.
Aber das ist nach ein paar Gläsern auch egal.
Bis bald. Eure Leia.
(Die Schneckenfrisur krieg ich leider nicht hin.)
Während ich auf die Handwerker warte, die mir versprochen haben, heute um 8 Uhr zu erscheinen, habe ich den Balkon aufgeräumt.
Während ich auf die Handwerker warte, die mir versprochen haben, heute um 8 Uhr zu erscheinen, habe ich den Balkon aufgeräumt und zweimal gefrühstückt.
Während ich auf die Handwerker warte, die mir versprochen haben, heute um 8 Uhr zu erscheinen, habe ich den Balkon aufgeräumt und zweimal gefrühstückt und den zweiten Teil meines Romans überarbeitet. Juhu.
Während ich auf die Handwerker warte, die mir versprochen haben, heute um 8 Uhr zu erscheinen, habe ich den Balkon aufgeräumt und zweimal gefrühstückt und den zweiten Teil meines Romans überarbeitet, juhu, und wenn ich jetzt in die Sonne rausgehe, die Wohnung verlasse, — werden sie dann kommen?
#meinbadisteinschlachtfeld
#einkönigreichfürfliesen