Ich und meine Schwester Klara. Die schönsten Geschwistergeschichten zum Vorlesen - Dimiter Inkiow - E-Book

Ich und meine Schwester Klara. Die schönsten Geschwistergeschichten zum Vorlesen E-Book

Dimiter Inkiow

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Beschreibung

"Ich und meine Schwester Klara. Die schönsten Geschwistergeschichten zum Vorlesen" von Dimiter Inkiow taucht tief in das chaotische und humorvolle Alltagsleben von Klara und ihrem Bruder ein. Mit einer Reihe von urkomischen Streichen, von Sparschweinen, die heimlich den Besitzer wechseln, bis hin zu ausgebüxten Flohzirkusartisten, feiern diese Geschichten die unzertrennliche Bande zwischen Geschwistern. Jede Geschichte ist gespickt mit lebendigem Humor und kindgerechten Abenteuern, die die kleinen Leser begeistern und ihre Eltern zum Schmunzeln bringen werden.

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Veröffentlichungsjahr: 2025

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Über dieses Buch

Meine Schwester Klara macht ständig Unfug …

Na ja, als Klara aus den Bettlaken Gespensterkostüme geschneidert hat, war ich irgendwie auch dabei und die Torte für unsere Tanten hab ich auch mit aufgegessen. Aber Klara gibt dann immer nur mir die Schuld, und sie nennt mich »armes Würstchen«. Das macht mich unglaublich wütend! Aber manchmal verstehen wir uns auch richtig gut. Irgendwie ist das mit Klara und mir so eine Sache …

Die Torte

Du kennst mich sicher nicht. Weißt du, das bin ich:

Und das ist meine Schwester Klara:

Du sollst uns nicht verwechseln

und denken, dass das da ich bin

und das Klara.

Es ist umgekehrt.

Klara ist Klara und ich bin ich und Klara ist nicht ich. Man verwechselt uns manchmal, weil wir uns beide auch verwechseln, wenn Mama fragt: »Wer hat das Eis aus dem Kühlschrank aufgegessen?«

Dann antworte ich: »Klara.« Obwohl ich auch mitgegessen habe.

Und wenn Mama Klara fragt: »Wer hat das Eis aufgegessen?«, dann antwortet sie, dass ich es war, obwohl sie mitgegessen hat.

Jeder kann die zwei Löffel sehen:

Warum Klara das sagt, weiß ich nicht. Und was mich betrifft, ich sage das, weil Klara mehr isst als ich. Sie hat nämlich so einen Mund:

Viel größer als meiner.

Ich esse aber schneller.

Das weiß nur keiner.

 

Eines Tages kam Klara zu mir und sagte:

»Weißt du, was es in der Küche gibt?«

Ich wollte es gar nicht wissen. Aber weil sie so fragte, fragte ich: »Was denn?«

»Eine Torte!«

»So eine?«, fragte ich, nahm ein Blatt Papier und malte mit Buntstiften eine Torte.

»Nein, viel größer«, sagte sie, »und viel schöner!«

»So eine?«

Ich malte eine noch größere und schönere Torte.

»Noch größer«, sagte sie. »Oben mit Schokostreuseln und Sahne.«

»Das glaube ich nicht.«

»Möchtest du sie sehen?«

»Ja, gern.«

»Dann komm mit in die Küche. Du wirst dich wundern. Sie ist im Kühlschrank.«

Wir gingen beide in die Küche. Klara öffnete unseren Kühlschrank. Es stimmte: Darin war eine wunderschöne, große Torte. Oben mit Sahne, Schokoladenstreuseln und Kirschen. Die ganze Torte war rundherum mit kandierten Kirschen verziert. Hmmmmm. Mir lief das Wasser im Mund zusammen, als ich sie sah. Klara auch. Wir bestaunten die Torte gerade, da kam Mama.

»Ihr beiden – dass ihr mir die Torte nicht anrührt! Heute bekommen wir Besuch. Eure beiden Tanten kommen. Tante Emma und Tante Greta. Die Torte ist für sie bestimmt. Ihr bekommt erst nachmittags etwas. Habt ihr das verstanden?«

»Ja, Mama. Wir kriegen heute Besuch. Tante Emma und Tante Greta kommen. Wir kriegen erst am Nachmittag etwas.«

»Sehr gut«, sagte Mama und machte den Kühlschrank zu. Dann schaute sie die Uhr an und sagte: »Oh Gott, ich habe fast meinen Arzttermin vergessen. Kinder, ich muss zum Arzt.«

Dann ging sie weg. Wir blieben allein zu Hause, ich und meine Schwester Klara.

Wir spielten im Kinderzimmer, bis Klara auf einmal sagte: »Komm mal mit in die Küche.«

»Warum?«

»Nur um nachzusehen, ob die Torte noch da ist. Vielleicht hat sie jemand geklaut.«

»Wer sollte sie klauen?«

»Wer wohl? Ein Dieb. So eine wunderschöne Torte wird jeder Dieb der Welt klauen. Und dann allein zu Hause aufessen. Hast du nicht gesehen – das Küchenfenster war offen!«

Wir gingen beide in die Küche. Es stimmte. Das Küchen-fenster war offen. Klara öffnete den Kühlschrank und wir atmeten auf. Die Torte lag noch da.

Ich sagte sofort, weil ich merkte, wie Klaras Augen leuchteten: »Klara, rühr diese Torte nicht an. Sie ist für die Gäste. Heute kriegen wir Besuch. Tante Emma und Tante Greta kommen. Die Torte ist für sie bestimmt. Wir kriegen erst nachmittags was.«

»Ich denke überhaupt nicht daran sie anzurühren«, sagte Klara. »Ich denke nur, sie ist vielleicht schlecht. Und dann werden sich unsere beiden Tanten daran vergiften und sterben.«

Ich bekam eine Gänsehaut. »Du redest Unsinn. Das stimmt gar nicht.«

»Doch. Von dieser Seite sieht die Torte sehr verdächtig aus.«

»Und du meinst, sie ist schlecht?«

»Jawohl. Die Tanten werden sich vergiften und sterben.«

»Und wo werden sie sterben?«

»Wo wohl? Bei uns im Wohnzimmer. Auf der neuen Couch. So nebeneinander werden sie sterben.«

Ich bekam noch einmal eine Gänsehaut. »Was, meinst du, Klara, sollten wir jetzt tun?«

»Ganz einfach. Wir werden uns opfern. Wir werden die Torte an dieser verdächtigen Seite probieren. Aber ganz vorsichtig.«

»Gut«, nickte ich, »opfern wir uns.«

Jetzt holten wir die Torte aus dem Kühlschrank heraus.

Wir probierten ausgiebig die Torte an der verdächtigen Seite. Wir stellten aber nichts Verdächtiges fest.

»Klara«, sagte ich, »sei unbesorgt. Die Torte ist gut. Sie schmeckt ausgezeichnet. Unsere Tanten werden sich überhaupt nicht vergiften. Die werden sich riesig freuen. Ich sage dir, Klara, sie werden sich riesig freuen. Die Torte ist gut.«

»Ja …«, nickte Klara, »von dieser Seite ist die Torte noch gut. Aber wie ist sie von allen anderen Seiten?«

»Na gut«, nickte ich, »dann probieren wir sie von allen Seiten.«

Jetzt probierten wir die Torte tüchtig von allen Seiten. Und wir stellten wieder nichts Verdächtiges fest.

»Klara – die Torte ist von allen Seiten gut. Die Tanten werden sich riesig freuen. Sie werden sich nicht vergiften.«

»Ja«, nickte Klara, »an den Seiten ist die Torte noch gut.

Aber alle Welt weiß: Torten mit Schokoladenstreuseln und Sahne werden am schnellsten in der Mitte schlecht.«

»Dann«, rief ich, »dann probieren wir sie auch in der Mitte.« Jetzt probierten wir die Torte auch in der Mitte. Wir haben dort ein großes Loch geschaufelt, bis zum Tortenboden.

Dann kam aber Mama. Sie traute ihren Augen nicht. Sie ging dreimal rund um die Torte herum und sagte:

»Das ist keine Torte mehr. Diesen Haufen kann ich keinem Menschen vorsetzen. Ihr beiden – ihr seid zwei immer hungrige Ferkel. Esst mal weiter, esst weiter, bis ihr platzt!«

Wenn Mama das sagte – was sollten wir tun? Wir haben weiter gegessen und die ganze Torte aufgegessen.

Danach hatten wir aber Magenschmerzen! Schreckliche Magenschmerzen.

Wir lagen beide nebeneinander im Bett, ich und meine Schwester Klara.

Klara seufzte und sagte: »Ich wusste es von Anfang an. Die Torte war doch schlecht.«

Unser Hund Schnuffi

Papa hat einen Hund mit nach Hause gebracht. Einen schönen Rauhaardackel, der ununterbrochen mit dem Schwanz wedelt und überall herumschnüffelt.

Ich und Klara haben ihn sofort Schnuffi getauft, was ihm gut gefallen hat. Denn sobald wir »Schnuffi!« riefen, kam er wie eine Rakete angeschossen.

Papa sagte, dass Schnuffi ein wertvoller Hund ist. Darum ist er auch so lang und hat so kurze Beine.

»Schnuffi hat einen Stammbaum«, erklärte uns Papa und zeigte ein Papier.

Ich und Klara stürzten uns sofort darauf um zu sehen, was für einen Baum unser Schnuffi hat. Aber wir haben keinen Baum auf dem Papier gesehen.

»Wo ist der Baum?«, fragte ich.

»Es ist kein normaler Baum«, sagte Papa. »Es ist ein Stammbaum. Und dies hier ist ein wichtiges Papier. So etwas haben nur Rassetiere und Könige.«

Papa erklärte uns noch, dass der Vater von Schnuffi ein berühmter Hund gewesen ist und dass sein Großvater ein noch berühmterer Hund gewesen ist und dass seine Mama, Oma und Urgroßoma aus sehr vornehmen Hundefamilien stammen. Sie haben alle einmal viele Preise bekommen.

Als ich und Klara das hörten, nahmen wir Schnuffi auf unseren Schoß und streichelten ihn eine Stunde lang.

Wir saßen nebeneinander auf dem Sofa und die vordere Hälfte von Schnuffi war auf Klaras Schoß und die hintere auf meinem. Klara streichelte seinen Kopf und ich seinen Schwanz. Schnuffi leckte Klaras Hand und sah sehr glücklich und zufrieden aus.

»Weißt du«, sagte ich zu Klara, »ich mag Schnuffi gern. Ich finde, er ist ein lieber Dackel. Aber wenn er schwarz wäre, würde ich ihn noch lieber mögen.«

»Ich finde seine Farbe auch nicht schön«, sagte Klara. »Ich meine, blond würde besser zu ihm passen.«

Wir streichelten Schnuffi noch eine Weile, dann sagte Klara: »Wir könnten uns Schnuffi teilen. Wenn du nichts dagegen hast, gehören mir der Kopf und die Vorderpfoten und dir der Schwanz und die Hinterpfoten. Jeder soll sich um seinen Teil kümmern.« Ich fand die Idee gut. Ich hatte gar nichts dagegen, den hinteren Teil von unserem Schnuffi zu bekommen, weil sein Schwanz immer so lustig wedelte.

»Gut«, sagte ich, »aber es muss ganz genau geteilt werden.«

»Wir werden ihn ausmessen«, sagte Klara. »Jeder bekommt genau die Hälfte.«