Ich vergebe - Das Praxisbuch - Colin C. Tipping - E-Book

Ich vergebe - Das Praxisbuch E-Book

Colin C. Tipping

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Beschreibung

Ein Groll, der sich im Körper festgesetzt hat. Beschuldigungen, durch die wir uns als Opfer wähnen und einen Großteil unseres Lebens verpassen. Ein verwundetes Ego kennt viele Wege, unser Glück zu sabotieren. Mit der Radikalen Vergebung erteilt Colin Tipping dieser Selbstgängelung eine Absage. Seine zuversichtliche Botschaft: Es steht in unserer Macht, unsere Geschichte neu zu schreiben. Sein neues Buch zeigt, wie die aus der Radikalen Vergebung entwickelten Methoden unsere Gesundheit verbessern, uns mit unserem inneren Kritiker versöhnen und unsere Beziehungen ins Gleichgewicht bringen. 25 konkrete Probleme, die jeder kennt, und 25 bewährte Wege, wie wir den Herausforderungen unseres Schicksals mit mehr Gelassenheit und Akzeptanz begegnen als je zuvor!

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Seitenzahl: 297

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Buch

Ein Groll, der sich im Körper festgesetzt hat. Beschuldigungen, durch die wir uns als Opfer wähnen und einen Großteil unseres Lebens verpassen. Ein verwundetes Ego kennt viele Wege, unser Glück zu sabotieren. Mit der Radikalen Vergebung erteilt Colin Tipping dieser Selbstgängelung eine Absage. Seine zuversichtliche Botschaft: Es steht in unserer Macht, unsere Geschichte neu zu schreiben. Sein neues Buch zeigt, wie die aus der Radikalen Vergebung entwickelten Methoden unsere Gesundheit verbessern, uns mit unserem inneren Kritiker versöhnen und unsere Beziehungen ins Gleichgewicht bringen. 25 konkrete Probleme, die jeder kennt, und 25 bewährte Wege, wie wir den Herausforderungen unseres Schicksals mit mehr Gelassenheit und Akzeptanz begegnen als je zuvor!

Autor

Colin C. Tipping (1941-2019) war ein renommierter Therapeut, Autor und Lebenslehrer. Im Zentrum seiner ungewöhnlichen Synthese aus psychologischer und spiritueller Arbeit stand die Vergebung. Sein aufsehenerregendes Buch Ich vergebe wurde zum internationalen Bestseller und bereits in neun Sprachen übersetzt. Neben der Radikalen Vergebung umfasst die Tipping-Methode auch die Radikale Selbstvergebung und die Radikale Manifestation.

Außerdem von Colin C. Tipping im Programm

Ich vergebe, Goldmann Vom Herzenswunsch zur Realität, Goldmann

Collin C. Tipping

Ich vergebe – Das Praxisbuch

25 praktische Anwendungen für Radikale Vergebung

Aus dem Englischen von Matthias Schossig

Alle Ratschläge in diesem Buch wurden vom Autor und vom Verlag sorgfältig erwogen und geprüft. Eine Garantie kann dennoch nicht übernommen werden. Eine Haftung des Autors beziehungsweise des Verlags und seiner Beauftragten für Personen-, Sach- und Vermögensschäden ist daher ausgeschlossen.

Der Inhalt dieses E-Books ist urheberrechtlich geschützt und enthält technische Sicherungsmaßnahmen gegen unbefugte Nutzung. Die Entfernung dieser Sicherung sowie die Nutzung durch unbefugte Verarbeitung, Vervielfältigung, Verbreitung oder öffentliche Zugänglichmachung, insbesondere in elektronischer Form, ist untersagt und kann straf- und zivilrechtliche Sanktionen nach sich ziehen.

Der Verlag behält sich die Verwertung der urheberrechtlich geschützten Inhalte dieses Werkes für Zwecke des Text- und Data-Minings nach § 44 b UrhG ausdrücklich vor. Jegliche unbefugte Nutzung ist hiermit ausgeschlossen.

Deutsche Ausgabe Februar 2024

Copyright © 2014 der Originalausgabe: Colin C. Tipping

Copyright © 2014 der deutschen Erstausgabe: Kamphausen Media GmbH, Bielefeld

Copyright © 2024 dieser Ausgabe: Wilhelm Goldmann Verlag, München, in der Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH, Neumarkter Str. 28, 81673 München

Originalverlag: Global 13 Publications, Inc.

Titel der Originalausgabe: 25 Practical Uses for Radical Forgiveness

Projektmanagement: Marianne Nentwig

Lektorat: Andreas Klatt

Covergestaltung: Wilfried Klei

Covermotiv: fotolia / Fons Laure

Satz: Wilfried Klei

ISBN 978-3-641-37051-0V001

www.goldmann-verlag.de

Dieses Buch ist meinen drei Kindern

Lorraine, Jonathan und Caroline

gewidmet, die mir alle meine Schwächen

als Vater vergeben haben und

mich lieben, wie ich bin.

Und meinen Enkelkindern Daniel, Sian,

Matthew, Bryony, Eleanor, Daisy, Rosie,

Alfie, Andrew und Brandon, die eines

Tages vielleicht dieses Buch lesen und

verstehen, wer ihr Großvater war.

Danksagungen

Ein großer Dank gilt meinem Team beim Institute for Radical Forgiveness und bei Global 13 Publications, Karla Garrett, Shari Claire, Kathy Henry und David Klosen, für ihre großartige Unterstützung über viele Jahre hinweg. Ohne ihre Hilfe, Loyalität und Expertise wären dieses Buch und all die anderen Bücher, die bereits erschienen sind, niemals geschrieben worden. Ihnen habe ich es auch zu verdanken, dass JoAnn und ich gemeinsam in alle Welt reisen und die Idee der Radikalen Vergebung in viele Länder tragen konnten – immer in der Gewissheit, dass jemand zu Hause die Dinge am Laufen hält. Ich bin zutiefst glücklich und dankbar, dass sie mir bei meinen privaten und geschäftlichen Unternehmungen zur Seite stehen.

Meine Liebe und mein Dank geht außerdem an meine Freunde, die mich und meine Arbeit in Europa mit Liebe und Begeisterung unterstützt haben: Hina Fruh und Thomas Kiehl-Fruh in Deutschland und Margrit Hardegger in der Schweiz.

Mein ganz besonderer Dank gilt den unzähligen Menschen, die in ihrem Leben auf so vielfältige Weise dazu beigetragen haben, die Botschaft der Radikalen Vergebung weltweit zu verbreiten, indem sie an Workshops teilgenommen sowie Freunden und Bekannten diese Methode empfohlen haben – persönlich und in letzter Zeit auch über Facebook und Twitter.

Mein Dank geht an hunderte von Coaches und Therapeuten weltweit, die mit der Radikalen Vergebung Menschen Hilfe zur Selbsthilfe geben.

Nicht zuletzt danke ich der wundervoll talentierten Karen Taylor-Good, deren Musik jedem unserer Workshops einen besonderen Klang verleiht.

Von ganzen Herzen danke ich meiner lieben Frau JoAnn für ihre bedingungslose Liebe und Unterstützung, dafür, dass sie an mich und unsere Arbeit glaubt und immer wieder gewillt ist, mit mir als Co-Moderatorin und Partnerin in alle Welt zu reisen.

Vorwort

Den Boden bereiten

Der Sache auf den Grund gehen

Das Ende der Opfermentalität

ERSTER TEIL:

Anwendungen für ein gesundes Leben

1. Die Schwingung erhöhen für mehr Lebensglück

2. Entgiftung, Stressreduktion, Langlebigkeit und besserer Sex

3. Öffnen der Chakren und Heilung von innen

4. Vorbeugungsstrategien gegen Krebs

5. Weniger Gewicht, mehr Liebe für den eigenen Körper

6. Überwinden von Perfektionismus und chronischer Müdigkeit

7. Überwinden von Abhängigkeit: der 13. Schritt

8. Es gibt ein Leben nach dem Trauma

9. Umgang mit Wut und anderen negativen Emotionen

ZWEITER TEIL:

Anwendungen zur Konfliktlösung

10. Streit schlichten, Prozesse gewinnen und schwierige Auseinandersetzungen überstehen

DRITTER TEIL:

Anwendungen zur Heilung von Beziehungen

Vorab: Wozu sind Beziehungen gut?

11. Versöhnung mit der Ursprungsfamilie und Heilung des Generationenschmerzes

12. Eltern haben es auch nicht leicht

13. Bleiben oder gehen? Beziehungen in der Krise

14. Verhandeln, um eine Versöhnung zu erreichen, von der alle profitieren

15. Liebe und Akzeptanz für mich – so, wie ich bin

16. Liebe für den anderen – auch wenn man ihn nicht mag

17. Eine Scheidung überstehen und nach vorn schauen

VIERTER TEIL:

Anwendungen für praktische Spiritualität im Arbeitsumfeld

18. Geschäftlicher Erfolg mit Radikaler Vergebung

19. Die Rettung eines Familienunternehmens mit Sand im Getriebe

20. Das Geldbewusstsein verwandeln

FÜNFTER TEIL:

Anwendungen für den Umgang mit Tod, Tragödien und anderen Illusionen

21. Radikale Vergebung und die letzte Wunschliste

22. Das Trauern um den Verlust einer geliebten Person mit weniger Schmerzen durchleben

23. Abtreibung einen Sinn geben

SECHSTER TEIL:

Anwendungen zur Transformation des kollektiven Bewusstseins

24. Die Illusion tragischer Weltereignisse transformieren

25. Den großen Wandel leben: dem Prozess vertrauen

Literatur und Quellen

Ressourcen für die Anwendungen in deutscher Sprache

Die Tipping-Methode in Deutschland, Österreich und der Schweiz

Über den Autor

Vorwort

Vor zehn Jahren erschien erstmals das Buch Ich vergebe – Der radikale Abschied vom Opferdasein, und seither hatte ich das Privileg, die erstaunliche Methode der Radikalen Vergebung in Gruppen, Workshops und Vortragsreihen in Deutschland und vielen anderen Ländern vorzustellen und zu vertiefen. Die Radikale Vergebung hat sich für viele als extrem hilfreich bei der Lösung verschiedenster Probleme erwiesen, die sich zuvor einem glücklichen und erfüllten Leben in den Weg gestellt hatten.

Die Menschen, die Erfahrung mit Radikaler Vergebung haben, schätzen diese für ihre Kraft, lange festgehalten Kummer und Wunden der Vergangenheit zu heilen. Sie machten eine gute Erfahrung damit, haben diese dann jedoch leider oftmals nicht weiter angewendet.

Es gerät leicht aus dem Blick, wie sie sich auf Dinge anwenden lässt, die uns von Zeit zu Zeit im Alltag begegnen.

Dieses Buch möchte deshalb das größere Potenzial in Augenschein nehmen, das sich einem erschließt, wenn man Radikale Vergebung und Radikale Selbstvergebung auf alle möglichen Lebensbereiche anwendet, um glücklicher zu werden. Hier sind einige Beispiele für Erfolge, die mit der Praxis der Radikalen Vergebung und Selbstvergebung einhergehen können.

Was durch Radikale Vergebung möglich wird:

Klärung von Beziehungsproblemen aller Art

Auflösen vom Schmerz alter Wunden (durch Verlassenwerden, sexuellen Missbrauch, Zurückweisung, Untreue, Verrat, körperliche Misshandlungen, Scham, Ungerechtigkeit, Vergewaltigung, Inzest, Scheidung, Diskriminierung usw.)

Transformieren des Grolls gegen Menschen, die Sie verletzt haben (Eltern, Geschwister, Partner, Ex-Partner, Vorgesetzte, Prozessgegner)

Transformieren der ungerechten Behandlung durch Institutionen oder Organisationen (Behörden, Presse, Kirche, Sekten, Gruppen, Justiz, Medizin)

Überwinden der Opferrolle

Überwinden von Suchtverhalten jeglicher Art

Ablegen von Ärger, Schuldzuweisungen und inneren Widerständen

in vielen Fällen drastische Gewichtsreduzierung

Heilen bestimmter körperlicher Leiden, Verbesserung der allgemeinen Gesundheit

geringere Wahrscheinlichkeit, an Krebs zu erkranken

Aufheben von Erfolgsbarrieren

Freisetzen blockierter Kreativität

eine liebevolle Beziehung eingehen können

inneres Sicheinlassen auf Reichtum

Was durch Radikale Selbstvergebung möglich wird:

Ablegen ständiger Selbstkritik und -verurteilung

Ablegen übermäßiger Schuld- und Schamgefühle

Auflösen von Selbstbeschränkungen und Selbstsabotage

Kultivieren eines gesunden Selbstwertgefühls

Wiederherstellen eines verletzten Selbstmitgefühls

Umkehren von Selbstverachtung in Selbstakzeptanz und Selbstliebe

Diese Liste ist sehr allgemein gehalten. Ich werde in den folgenden Kapiteln fünfundzwanzig konkrete Probleme vorstellen, die in unserem Leben immer wieder auftreten. Ich werde dann aufzeigen, wie die Radikale Vergebung zu ihrer Lösung beitragen kann.

Dieses Buch dient einerseits als Nachschlagewerk, mit dem Menschen ihre Energien direkt auf das Heilen eines bestimmten Anliegens lenken können, ob diese sich nun auf Gesundheit, Beziehungen, Arbeit oder persönliches Wachstum beziehen. Viele der Werkzeuge, die Sie benötigen, damit das funktioniert, finden Sie direkt im Buch.

Darüber hinaus habe ich am Ende jedes Anwendungsbereiches die gesamte Palette an Hilfsmitteln und Ressourcen aufgelistet, die für diesen Bereich in Frage kommen.

Ich hoffe, dass dieses Buch Ihnen die Augen für die Möglichkeit einer glücklicheren Lebensführung durch Radikale Vergebung und Radikale Selbstvergebung öffnet – in den verschiedensten Bereichen des Alltags und bei allem, was Sie beschäftigt.

Den Boden bereiten

Mit der Radikalen Vergebung mögen einige Leser bereits sehr vertraut sein, andere hören davon vielleicht zum ersten Mal. Deshalb kann es nicht schaden, noch einmal kurz zusammenzufassen, was das Besondere daran ist und was die Radikale Vergebung von der herkömmlichen Vergebung unterscheidet. Ich möchte, dass Sie verstehen, weshalb die herkömmliche Vergebung möglicherweise Jahre braucht, während die Radikale Vergebung sehr schnell ihre Wirkung entfalten kann.

Wenn Sie genau wissen wollen, was es mit der Radikalen Vergebung auf sich hat, lesen Sie mein Buch Ich vergebe – Der radikale Abschied vom Opferdasein. In der Zwischenzeit mag diese kurze Übersicht genügen.

Die Praxis der Radikalen Vergebung umfasst fünf Stufen, von denen die ersten drei mehr oder weniger der herkömmlichen Vergebung entsprechen. Auf der vierten und fünften Stufe vollzieht sich das Eigentliche. Ich sollte Sie warnen – es könnte passieren, dass der Prozess keinen Stein auf dem anderen lässt.

Geben Sie der Methode eine Chance, denn damit sie funktioniert, müssen Sie nicht daran glauben. Je skeptischer Sie sind, desto besser! Diese Eigenschaft habe ich mir auch zu eigen gemacht und die Ergebnisse werden Sie, wenn Sie erst einmal in den Genuss der Erfahrung kommen, noch mehr beeindrucken als jemanden, der damit gerechnet hätte. Lassen Sie sich von mir durch die fünf Stadien der Radikalen Vergebung führen und Sie werden sehen, was ich meine.

Im ersten Stadium erzählen Sie Ihre Geschichte: warum Sie das Gefühl haben, dass Ihnen Unrecht widerfahren ist, wer schuld daran ist und so weiter. Nichts Ungewöhnliches.

Im zweiten Stadium, das sich für gewöhnlich direkt aus dem ersten ergibt, gestatten Sie sich, die ganze Palette der Gefühle, die mit Ihrer Geschichte verbunden sind, zu fühlen. Das ist ein wichtiger Schritt, denn was man nicht fühlt, kann man auch nicht heilen. Das kann einige Zeit dauern, denn häufig gestatten wir es uns nicht, diese Gefühle wirklich zuzulassen. Fragen Sie sich: „Bin ich wütend, traurig, froh, habe ich Angst?“ Wenn Sie Ihr Gefühl klar benennen können, ist das ein guter Anfang.

Im dritten Stadium betrachten Sie Ihre Geschichte mit etwas Abstand. Versuchen Sie, die Motive der anderen Person (Institution, Gruppe) zu verstehen. Bringen Sie Empathie, Barmherzigkeit und Mitgefühl auf, versuchen Sie es trotz der Dinge, die Ihnen angetan wurden, mit einer gewissen Nachsicht. Sie werfen auch all die Extras aus der Geschichte – die Elemente, die nicht ganz der Wahrheit entsprechen, Ihnen aber gute Dienste geleistet haben, als es darum ging, Gründe für Ihr Opferdasein zu finden.

So weit geht auch die herkömmliche Vergebung. Sie hält Sie immer noch in der Opferrolle fest. Obwohl Sie sich bemühen, der Person zu vergeben, lassen Sie die oder den anderen nicht vom Haken. Er oder sie wird immer noch als Täter gesehen und als verantwortlich für Ihren Schmerz und Ihr Unglück.

Das vierte Stadium. An diesem Punkt trägt uns die Radikale Vergebung dahin, wo bisher die wenigsten gewesen sind. Dieser Schritt fordert uns auf, unsere Annahmen über uns und die Welt, die wir bewohnen, auf dramatische Weise zu verändern. Wir geben der Geschichte einen neuen Rahmen, das heißt, wir betrachten sie aus einer neuen Perspektive. Machen Sie sich bereit!

Die Radikale Vergebung fordert uns dazu auf, eine neue Lebensphilosophie, ein neues Paradigma zu wagen, eine neue Sicht auf das, was wir als Realität bezeichnen. Es geht darum, sich für die Möglichkeit zu öffnen, dass hinter allem eine göttliche Absicht steht und dass es auf spiritueller Ebene nichts zu vergeben gibt. Das ist der Grund, weshalb uns nichts widerfährt, sondern zu unserem Besten geschieht. Alles, was uns passiert, ist Teil unseres ureigenen göttlichen Plans. Es gibt daher keine Fehler. Alles hat seinen Grund.

Das fünfte Stadium. Am Beginn Ihrer Geschichte war die Energie Ihrer Opfergeschichte fest in der zellulären Struktur Ihres Körpers verwurzelt. Nachdem Sie Ihre Geschichte aus einer anderen Perspektive betrachtet und Ihre Opferrolle überwunden haben, können Sie die alte Opfergeschichte durch eine neue Geschichte ersetzen. Dabei helfen Ihnen körperorientierte Verfahren wie etwa die „Satori“-Atmung, Tanzen, Chanten oder Laufen.

Das ist es im Großen und Ganzen. Erstaunt? Oder davon überzeugt, dass das alles Unsinn ist? Sie haben allen Grund zu zweifeln, denn dies deckt sich nicht unbedingt mit dem, was Sie bislang für vernünftig und möglich gehalten haben, oder? Auch wenn Ihr Geist diese Idee noch nicht vollständig verworfen hat, möchte ich wetten, dass er bereits viele Beispiele gesucht hat, in denen das garantiert nicht funktionieren kann. Habe ich recht?

Ihr kritischer Verstand ist schließlich dafür gemacht, alles zu hinterfragen und hinter jeder Idee Denkfehler zu entdecken. Er muss dem eigenen Realitätsmodell entsprechend Sinn konstruieren. Da hat die Radikale Vergebung es zunächst natürlich schwer. Doch ich kann Ihnen versichern, dass es in Ihnen einen anderen Teil gibt, der die Wahrheit kennt und alles genau versteht. Machen Sie sich also keine Sorgen – der Prozess mag noch so lächerlich klingen, funktionieren tut er trotzdem.

Ich kann Ihnen versichern, dass die Methode funktioniert, weil wir in den vielen Jahren festgestellt haben, dass Menschen, die mit der Radikalen Vergebung in Berührung kommen und sich auf sie einlassen, tiefgreifende Veränderungen in ihrem Leben erfahren. Die alten Leiden haben ausgedient und können sich auflösen. Jahrzehntelang festgehaltener Groll schmilzt dahin. Beziehungen finden Heilung. Neue Verbindungen entstehen und Dinge passieren (scheinbar zufällig), die zeigen, dass auf einer anderen Ebene ganz andere Gesetzmäßigkeiten am Werk sind. Probleme lösen sich auf, und das Leben läuft einfach runder.

Im Nachwort von Ich Vergebe heißt es dazu: „Radikale Vergebung stellt die Perspektive unserer Beziehung zur Welt und zu unseren Mitmenschen radikal in Frage. Wir sind eingeladen, uns auf einen Prozess einzulassen, der in einem Modell der Realität wurzelt, das wir noch nicht völlig verstehen. Auch gibt es wenig Beweise für die Wirksamkeit, außer der Tatsache, dass wir an uns selbst tiefgreifende Veränderungen bemerken, wenn wir uns auf ihn einlassen.“

Was ist Radikale Selbstvergebung?

Es wäre eine grobe Vereinfachung zu sagen, dass Radikale Selbstvergebung das Gleiche ist wie Radikale Vergebung, nur dass wir selbst es sind, dem vergeben wird. Die Wirklichkeit ist etwas komplizierter. Zum einen stimmen die meisten Menschen zu, dass es weitaus schwieriger ist, sich selbst zu vergeben als anderen, selbst wenn es sich um eine radikale Version der Selbstvergebung handelt.

Außerdem ist es nicht einfach, zugleich der Vergebende und derjenige zu sein, dem vergeben wird. Wenn ich sage: „Ich vergebe mir“, dann stellt sich die Frage: „Wer vergibt hier wem?“ Hier liegt die Wurzel des Problems.

Des Rätsels Lösung finden Sie im Anwendungsbereich 15: „Sich selbst lieben und akzeptieren“. Die Frage hat ein eigenes Kapitel verdient.

Der Einfachheit halber sind in diesem Buch immer auch Radikale Selbstvergebung und Radikale Selbstakzeptanz gemeint, wenn von Radikaler Vergebung die Rede ist. Der Ansatz, der diese drei Bereiche zusammenführt, wird als „Tipping-Methode“ bezeichnet.

Eine praktische Spiritualität

Radikale Vergebung ist mehr als das Heilen alter, psychischer Wunden. Die Theorie und Praxis der Radikalen Vergebung ist eine Methode zur Verarbeitung der unterschiedlichsten Probleme, die uns in unserem täglichen Leben begegnen. Dies war die zündende Idee und die Inspiration zu diesem Buch, das Ihnen viele praktische Anwendungsmöglichkeiten der Radikalen Vergebung aufzeigt.

Ich bin der Überzeugung, dass spirituelle Ideen und Praktiken nur sinnvoll sind, wenn sie praktische Konsequenzen für unser alltägliches Leben haben. Sie müssen eine Brücke zwischen den Welten schlagen, damit das, was wir als Menschen in der Welt tun, eine spirituelle Bedeutung hat und nicht nur unserem Überleben und unserem Glück dient.

Eine andere Beobachtung, die wir beim Anwenden der Radikalen Vergebung gemacht haben, ist, dass die Idee zwar einfach zu verstehen und zu praktizieren ist, aber dass sie nur funktioniert, wenn man von den verfügbaren Hilfsmitteln Gebrauch macht. Auf den ersten Blick scheint es sich um einfache Arbeitsblätter und audiovisuelle Medien zu handeln, aber an ihnen führt tatsächlich kein Weg vorbei.

Der Grund dafür ist, dass unser rationaler Verstand immer Probleme mit der Radikalen Vergebung haben wird, weil die Idee zunächst wirklich fremdartig anmutet. Die Hilfsmittel zur Radikalen Vergebung – Arbeitsblätter, Audioaufzeichnungen und Online-programme – ermöglichen uns, unseren zweifelnden Verstand zu umgehen und stattdessen direkten Kontakt mit unserer spirituellen Intelligenz aufzunehmen. Noch sind wir uns der Fähigkeiten des Geistes nicht voll bewusst, aber unsere spirituelle Intelligenz wird trotzdem aktiviert, sobald wir mit diesen Hilfsmitteln arbeiten. Sie ist der Teil von uns, der uns mit der universalen Intelligenz verbindet. Sie ist der Teil von uns, der weiß, wer wir sind und warum wir hier sind. Dies ist der Grund, warum die Arbeitsblätter so wichtig sind, auch wenn der rationale Geist sie für Nonsens hält.

Radikale Vergebung beruht im Grunde auf einem „Tu so, als ob es klappt – bis es wirklich klappt“-System. Die Hilfsmittel versetzen uns in die Lage, so zu tun, als ob. Denn sie verlangen von uns lediglich die Bereitwilligkeit, uns für die Möglichkeit zu öffnen, dass die im neuen Paradigma enthaltenen Ideen richtig sein könnten. Dadurch wird der rationale Verstand vorläufig zufriedengestellt, und er kann seinen Widerstand aufgeben. Die höhere, spirituelle Intelligenz kann das Ruder übernehmen.

Dies ist einer der wesentlichen Züge der Radikalen Vergebung und der rote Faden, der sich durch dieses Buch zieht. Radikale Vergebung ist eine optimistische Form von Spiritualität, die uns von Vorurteilen, Vorwürfen, Ressentiments, Schuld und Angst befreit. Sie akzeptiert das seelische Bedürfnis, Erfahrungen zu machen, die unserer spirituellen Evolution dienen.

Wenn Sie Radikale Vergebung auf Ihre alltäglichen Herausforderungen anwenden, werden die Dinge sich von Grund auf zum Besseren wenden. Sie werden in der Lage sein, mit sehr viel mehr Gelassenheit und Akzeptanz durchs Leben zu gehen, mehr als je zuvor. Sie werden mehr Mitgefühl und Weisheit entwickeln. Ihre Beziehungen werden mehr Sinn haben und mehr zu unserer spirituellen Evolution beitragen. Sogar unsere Gesundheit kann sich verbessern, und wir haben mehr Energie zur Verfügung, in unserem Leben aus dem Vollen zu schöpfen.

Hier noch einmal in Kurzform die wesentlichen Merkmale der Radikalen Vergebung und der Tipping-Methode:

a) Es sind keine besonderen Fähigkeiten oder Vorkenntnisse erforderlich, um die Methode anzuwenden. Jeder kann sie nutzen, auch Skeptiker – sie funktioniert. Nicht einmal an die Grundidee – dass es keine Zufälle gibt, und dass unsere Seele unsere Lebensumstände zur Begünstigung unserer spirituellen Evolution ausgesucht hat – muss man glauben. Es ist lediglich die Bereitschaft erforderlich, für die Möglichkeit offen zu sein, dass die Methode funktionieren könnte.

b) Radikale Vergebung findet auf energetischer Ebene statt, außerhalb von Raum und Zeit. Auswirkungen sind unmittelbar. Die räumliche Entfernung spielt keine Rolle, wenn es um die Wirkung geht, die sie auf alle Beteiligten haben kann, ebenso wie auf die Situation, die zur Enttäuschung beigetragen hat.

c) Es gibt keinen Widerspruch zwischen unserem Bedürfnis zu verurteilen und unserem Wunsch zu vergeben, da aus spiritueller Sicht nichts Falsches passiert ist und es nichts zu vergeben gibt.

d) Radikale Vergebung befreit uns aus unserer Opferhaltung. Aus spiritueller Perspektive gibt es keine Opfer und keine Täter – nur Lehrer und Lernende.

e) Die Radikale Vergebung umfasst einen schrittweise aufgebauten, bewährten Prozess – auch als „Tipping-Methode“ bekannt –, der bei der herkömmlichen Vergebung fehlt. Diese Methode bietet Werkzeuge, mit denen jeder einen Prozess Radikaler Vergebung oder auch mehrere durchlaufen kann – jederzeit, überall und was auch immer der Grund sein mag.

Der Sache auf den Grund gehen

Auf den vorangegangenen Seiten haben Sie erfahren, dass die Radikale Vergebung eine sehr praktische, aber auch ungewöhnliche Angelegenheit ist. Auf den kommenden Seiten werden Sie erfahren, dass sie noch ungewöhnlicher ist, als Sie wahrscheinlich annehmen. Auch hier gilt: Es ist nicht ausschlaggebend, ob Sie daran glauben oder nicht.

Für diejenigen, die – so wie ich – eher mit der linken Gehirnhälfte aktiv sind, kann es nicht schaden, ein wenig tiefer in die Theorie einzudringen. Das Modell der Radikalen Vergebung basiert auf Beobachtungen an Teilnehmern meiner Seminare und es beantwortet einige der Fragen, die durch die Grundannahmen der Radikalen Vergebung aufgeworfen werden. Einige dieser Fragen sind:

Warum existieren wir?

Wozu leben wir auf dieser Erde in einem menschlichen Körper?

Gibt es einen Grund für diese Inkarnationen?

Welchem Zweck dient das Ganze?

Hier ist meine Sicht. Ich weiß nicht, ob sie der „Wahrheit“ entspricht, aber anscheinend gehen viele meiner Seminarteilnehmer damit in Resonanz.

Ich halte es für wahrscheinlich, dass Seelen sich noch in einem Prozess der Evolution befinden, der auch die rein spirituelle Ebene umfasst. Eine Seele kommt in ihrer Evolution an einen Punkt, an dem sie nach der eigentlichen Bedeutung ihrer Existenz in Liebe und Licht sucht. Sie sucht nach vollkommener Verschmelzung mit allem, was existiert. Doch für die Seele gibt es nur einen Weg, dies zu erkennen: durch Erfahrung ihres Gegenteils – Dunkelheit, Angst und Trennung.

Es reicht nicht aus, davon zu wissen. Die Seele muss Dunkelheit, Angst und Trennung als Gefühl erfahren. Und dazu braucht sie einen Körper. Sie verringert ihre Schwingungsfrequenz und inkarniert als Mensch auf der irdischen Ebene. In diesem Moment beginnt die Reise der Seele als Geistwesen, das eine menschliche Erfahrung durchlebt.

Doch um Lieblosigkeit, Angst und Trennung vollständig durchleben zu können, muss die Seele sich für einige Jahre einer spirituellen Amnesie unterziehen, in der sie ihre wahre Herkunft vergisst. Sie muss glauben, dass die menschliche Realität die einzig existierende ist und dass das Leben mit der Geburt beginnt und mit dem Tod endet. Andernfalls hielte sie sich nicht an die Spielregeln.

Da sie sich bereit erklärt hat, ein bestimmtes Maß an Trennung, Angst und Dunkelheit zu durchleben, inszeniert die Seele für ihre

Abb. 1: Der Weg der Seele (1)

Inkarnation möglichst viele Gelegenheiten – karmische Situationen –, um den Schmerz der Abspaltung zu spüren.

Auf diesem Weg werden aus anderen Leben stammende sowie über Generationen „vererbte“ innere Verwundungen als Ausgangspunkt genommen und erneut durchlebt. In dem Moment, in dem die Seele ein ausreichendes Maß an Angst, Dunkelheit und Trennung erfahren hat, beginnt der Prozess des Erwachens, und sie hat die Möglichkeit, sich daran zu erinnern, woher sie kommt und wer sie ist. Meiner Beobachtung nach geschieht das meist in der Lebensmitte. Dabei dient in der Regel ein Zusammenbruch als Weckruf.

Falls Sie sich nun fragen, an welcher Stelle auf Ihrem Weg Sie sich befinden, kann ich nur sagen, dass Sie – ungeachtet Ihres Alters – dieses Buch wahrscheinlich nicht in der Hand hielten, wenn Sie nicht an dem Punkt des Erwachens wären oder ihn bereits überschritten hätten. Ansonsten hätten Sie das Buch beiseitegelegt und vergessen. Mit großer Wahrscheinlichkeit lägen noch einige karmische Lektionen vor Ihnen, bevor Bücher wie dieses Ihr Interesse wecken würden.

Angenommen also, wir sind erwacht und haben so viel Trennung erfahren, wie wir brauchen, können wir nun unseren Lebensweg betrachten und mit Hilfe der Radikalen Vergebung den Schutt unserer alten Traumata, überkommener Glaubenssysteme, vermeintlicher Fehler, Katastrophen und sonstiger Dinge, die in der Phase unserer spirituellen Amnesie ihrem Zweck gedient haben, beiseiteräumen. Wir brauchen sie nicht mehr. Sie sind nichts als toxische Energien, die darauf warten, von uns losgelassen zu werden.

Dies befreit uns für die zweite Phase unseres Lebens, in der unsere Sorge nicht mehr dem Überleben, dem Wetteifern, dem Materiellen und dem Erfolg gilt, sondern dem Dienst am Nächsten, dem Erwachen der Menschheit sowie der Heilung unserer selbst und unseres Planeten.

Abb. 2: Die Seelenreise (2)

Ich bezeichne dies als den „Weg der Seele“. Wenn Sie mehr über den Weg der Seele erfahren möchten, empfehle ich Ihnen meine Bücher Mit ’ner Harley in den Himmel und Wachsen in der Liebe. Wenn ich das Wort „Erwachen“ verwende, wissen Sie nun, was ich damit meine.

Doch ich betone noch einmal: Sie brauchen an nichts zu glauben. Wie ich bereits erwähnte, funktioniert der Prozess ohne jegliches Zutun Ihres rationalen Verstandes.

Nachtrag

Wenn das Prinzip Radikaler Vergebung für Sie noch etwas völlig Neues ist und Sie mehr darüber erfahren möchten, empfehle ich Ihnen mein Buch Ich vergebe.

Alles, was Sie in diesem Buch finden, einschließlich der Hilfsmittel und Programme am Ende des Buchs, sind Selbsthilfematerialien. Auch wenn die Radikale Vergebung eine Heilungsmethode ist, spricht sie gesunde Menschen an, die mit Hilfe sehr einfach zu verwendender Hilfsmittel alltägliche Probleme in einem anderen Licht sehen und mehr Zufriedenheit und inneren Frieden in ihrem Leben finden möchten.

Wenn Sie jedoch zu diesem Buch gegriffen haben, weil Sie unter starkem emotionalem Leidensdruck stehen und möglichst schnell Hilfe brauchen, sollten Sie auf www.tipping-methode.de nach einem professionellen Tipping-Coach suchen, der sich mit der Radikalen Vergebung auskennt und Ihnen persönliche Unterstützung geben kann. Auf diese Weise können Sie den Prozess durchlaufen und erhalten zusätzliche Unterstützung. Warten Sie nicht. Fangen Sie an!

Das Ende der Opfermentalität

Eines der Hauptziele der Radikalen Vergebung besteht darin, Menschen von ihrer Opfermentalität zu befreien. Die Opfermentalität ist ein äußerst schädliches und entmächtigendes Glaubenssystem. Es handelt sich um die Überzeugung, dass jemand Ihnen „Schaden“ zugefügt hat und folglich voll und ganz verantwortlich ist für das Fehlen von Glück und Zufriedenheit in Ihrem Leben.

Solange wir unser Leben anderen überantworten, verfestigt sich unsere gefühlte Machtlosigkeit zunehmend. Die Dinge, die anfangs als Lektionen für unser Leben vorgeplant worden waren, scheinen sich wie in einem Teufelskreis zu wiederholen und ziehen uns immer tiefer in unsere Opferrolle hinein. Der erste Schritt zur Besserung besteht also darin, sich von dieser Rolle loszusagen.

Abb. 3: Die Achterbahn der Opfermentalität

Die Opfermentalität kann sich sehr leicht in unser Leben einschleichen, wenn wir nicht aufpassen. Wenn Ihnen etwas Schlimmes zustößt, das Sie enttäuscht, ist es allzu verführerisch, die Radikale Vergebung zu vergessen und auf direktem Weg ins Land der Opfer zurückzukehren. Wenn Sie sich das Diagramm anschauen, verstehen Sie das Problem: Einmal dort angekommen, bleiben die meisten Menschen für eine lange Zeit dort. Ohne die Radikale Vergebung können es Jahre sein.

Sollte jedoch einer Ihrer Bekannten, der mit Radikaler Vergebung vertraut ist und Ihre Symptome erkennt, Ihnen empfehlen, ein Arbeitsblatt auszufüllen oder die CD 13 Schritte zur Radikalen Vergebung anzuhören, hören Sie auf ihn. Ihr psychisches Leid gehört dann hoffentlich bald der Vergangenheit an.

Oder Sie verwenden den 4-Schritte-Prozess zur Klärung des Energiefelds, um den Weg zurück aus der Opferrolle zu finden. Sagen Sie sich dazu einfach Folgendes:

1. Schau, was ich kreiert habe.

2. Ich bemerke meine Urteile und Gefühle und liebe mich dennoch.

3. Ich bin bereit, das Vollkommene in dieser Erfahrung zu sehen.

4. Ich entscheide mich für den Frieden.

Diesen 4-Schritte-Prozess können Sie jederzeit anwenden, wenn Sie merken, dass Sie sich über etwas aufregen, dass Sie jemanden verurteilen, sich selbstgerecht fühlen oder das Gefühl haben, Sie rennen mit dem Kopf gegen die Wand. Mit diesem Prozess bringen Sie sich schnell wieder in Einklang mit den Prinzipien der Radikalen Vergebung.

Bevor Sie jedoch die Opfermentalität völlig los lassen können, müssen Sie zuerst eine wichtige metaphysische Auffassung verstehen: Sie sind zu hundert Prozent für alles, was in Ihrem Leben passiert, selbst verantwortlich. Alles „dort draußen“ spiegelt Ihr eigenes Bewusstsein wider. Wir erschaffen uns unsere Realität mit unseren Gedanken, Gefühlen, Überzeugungen und Vorstellungen (siehe den ersten Schritt des 4-Schritte-Prozesses oben).

Dies geschieht durch ein Naturgesetz, das als „Gesetz der Anziehung“ bezeichnet wird. Was immer wir denken und mit unserem ganzen Wesen nähren, wird zur Realität. Dieses Gesetz ist neutral. Es urteilt nicht und bewertet nicht. Es reagiert lediglich auf die Energien, die wir ausstrahlen, und kümmert sich nicht darum, ob das Resultat gut oder bösartig, positiv oder negativ ist. Es schenkt allem, was wir als Gedanken und Emotionen hervorbringen, eine Gestalt. Wir selbst entscheiden, was wir daraus machen.

Einiges wird auf diese Weise von Einzelnen hervorgebracht, anderes von Gruppen. Die ganz großen Themen entstammen dem kollektiven Bewusstsein. Es gibt keine Ausnahmen von dieser Regel, die von Quantenphysikern nachgewiesen wurde. In der Quantenphysik gilt die Auffassung, dass das kreative Element im Universum das Bewusstsein ist.

Der anerkannte Physiker David Bohm geht so weit zu sagen, dass die greifbare Realität des alltäglichen Lebens eine Illusion, eine Art holographisches Bild ist. Hinter der sogenannten „objektiven Realität“ verbirgt sich eine tiefere Realität, die fortlaufend die materielle Realität hervorbringt. Bohm bezeichnet diese beiden Existenzbereiche als „implizite“ (alles enthaltende) und „explizite“ (sich entfaltende) Ordnung. Die implizite Ordnung enthält die Dinge in ihrem Potenzial, die darauf warten, durch Einwirkung des Bewusstseins entfaltet zu werden. Wenn das Bewusstsein dies bewirkt, wird das gebildet, was Bohm die „explizite Ordnung der Realität“ nennt.

Für Bohm ist die materielle Realität das Ergebnis unzähliger Verschiebungen zwischen der impliziten und der expliziten Ordnung der Realität. Es gibt keine Beschränkungen, was aus der impliziten Ordnung explizit werden kann. Alles ist bereits als Energiepotenzial vorhanden und wartet darauf, dass wir es durch unser Bewusstsein hervorbringen und in den Bereich der expliziten Ordnung überführen.

Daher stellt sich die Frage: Wollen wir nun, da wir erwacht sind, unsere Realität mit bewusster Absicht manifestieren, oder geben wir uns damit zufrieden, alles unbewusst entstehen zu lassen, basierend auf unseren gewohnten Gedanken, Gefühlen und Überzeugungen? Unserem Bedürfnis nach Trennung mögen sie gerecht geworden sein, doch diesen Punkt haben wir durch unser Erwachen überschritten. Wir können uns also nun dem bewussten Schaffen unserer Realität zuwenden.

In der Einleitung sprach ich nur vom Weg der Seele und vom Erwachen des Individuums. Ich bin jedoch fest überzeugt, dass die Menschheit als Ganzes im Begriff ist zu erwachen. Wenn dies geschieht, werden wir alle im Rahmen dieses neuen schöpferischen Paradigmas handeln. Radikale Vergebung kann uns in unserem Leben eine Brücke dorthin sein. Dann besteht keine Notwendigkeit mehr für die Auffassung, allein und vom Rest des Universums losgelöst zu sein, da die Einheit all dessen, was existiert, das allem zugrunde liegende Prinzip sein wird.

Es scheint mir, dass wir derzeit durch eine Periode des Umbruchs gehen, die immer einem umfassenden Bewusstseinswandel vorausgeht. Wir blicken zurück auf die Welt, die wir bis in die Gegenwart durch unsere Vorstellungen erschaffen haben, und sehen, dass sie eine Illusion ist. Dies gibt uns die Freiheit, eine neue Welt zu realisieren.

In der neuen Denkweise gibt es keine Opfer und keine Täter. Vielmehr dienen die Menschen einander und geben einander die Gelegenheit, die für unsere Evolution erforderlichen Erfahrungen zu machen. Was wir dabei Schmerzvolles erfahren, ist Teil eines Abkommens, das unsere Seele vor unserer Geburt eingegangen ist.

Dabei handelt es sich um den bereits erwähnten vierten Schritt im Prozess der Radikalen Vergebung: „Die Geschichte neu erzählen“. Neale Donald Walsch hat dies in einer Parabel für Kinder zusammengefasst. Das Buch heißt Ich bin das Licht! – Die kleine Seele spricht mit Gott. Hier ist die Geschichte in stark verkürzter Form:

Die Geschichte von der kleinen Seele

Es war einmal eine kleine Seele, die sagte zu Gott: „Ich weiß, wer ich bin!“ Und Gott antwortete, „Oh, das ist ja wunderbar! Wer bist du denn?:“ „Ich bin das Licht“, rief die kleine Seele, „und dies ist wirklich großartig!“ „Ja, so ist es“, sagte Gott und lächelte.

Doch bald genügte es der kleinen Seele nicht mehr, nur zu WISSEN, dass sie das Licht war. „Ich möchte mich als Licht erleben. Ich möchte FÜHLEN, wie es sich anfühlt, das Licht zu SEIN“, rief die kleine Seele Gott zu.

„O.K.“, sagte Gott, „das können wir veranlassen. Aber wenn du dich wahrhaftig als das Licht erleben willst, dann müssen wir dich zuerst mit Dunkelheit umgeben, damit du den Unterschied erkennen kannst. Ich werde dir einige Menschen schicken, die dir Dunkelheit bringen durch die Rollen, die sie für dich spielen werden – damit du den Unterschied feststellen kannst und dich erinnerst, wer du bist.“

„Was ist denn Dunkelheit? Werde ich Angst davor haben?“, fragte die kleine Seele etwas nervös. „Nur wenn du Angst haben willst. Weißt du, die ganze Angst denken wir uns selbst aus. Es gibt überhaupt nichts, wovor du dich fürchten müsstest.“

„Das klingt gut“, sagte die kleine Seele. „Ist es auch“, sagte Gott. „Du wirst erstaunt sein, welche Rollen die Menschen für dich spielen werden. Einige bitte ich darum, gemein und niederträchtig zu sein, während ich andere bitte, wirklich freundlich, liebevoll und großzügig zu sein. Das alles ist in Wirklichkeit bloß ein Spiel, und sie alle sind natürlich Engel. Aber letztendlich ermöglicht dieses Spiel es ihnen, sich als Licht zu erfahren.“

„Wenn ich also hinunter zur Erde gehe, möchte ich, dass du mir den Job gibst, vorzuleben wie man vergibt“, sagte die kleine Seele. „Ich möchte mich als jemand erleben, der vergibt!“ „Na klar“, sagte Gott, „aber da gibt es ein kleines Problem“. „Was denn?“, rief die kleine Seele etwas ungeduldig. „Da ist niemand, dem etwas zu vergeben wäre“, sagte Gott in ruhigem Ton. „Niemand?“, rief die kleine Seele erstaunt. „Niemand!“, wiederholte Gott. „Weißt du, alle Menschen sind vollkommen. Sie tun alle genau das, was sie tun müssen. Da gibt es keine einzige Seele in der ganzen Schöpfung, die weniger vollkommen ist, als du es bist. Schau dich doch einmal um.“ Als die kleine Seele sich unter den vielen Seelen umsah, die sich um sie versammelt hatten, musste sie ihm recht geben. Sie waren alle vollkommen und ihr Licht strahlte so hell, dass die kleine Seele kaum hinsehen konnte. „Wem könntest du da vergeben?“, fragte Gott.

„Oje! Das wird ja überhaupt keinen Spaß machen“, brummte die kleine Seele. „Ich hätte mich so gerne als jemand erfahren, der vergibt.“ Und so lernte die kleine Seele, wie es sich anfühlte, traurig zu sein.

Doch in diesem Augenblick trat eine freundliche Seele aus der Menge hervor. „Sei nicht traurig kleine Seele, ich werde dir helfen.“ „Oh wirklich?“, sagte die kleine Seele und ihre Stimmung hellte sich auf. „Aber was wirst du tun?“ „Ach, ich kann dir jemanden bringen, dem du vergeben kannst.“ „Kannst du das wirklich?“ „Aber sicher!“, kicherte die freundliche Seele, „Ich kann mit dir zur Erde kommen und dir etwas antun, damit du mir vergeben kannst.“ „Aber warum willst du das für mich tun? Warum willst du dich so schwer, so dunkel und so dicht machen, um dies zu tun?“ „Ganz einfach“, sagte die freundliche Seele. „Weil ich dich liebe.“

Diese Antwort überraschte die kleine Seele. „Sei nicht so erstaunt“, sagte die freundliche Seele. „Dies tun wir doch alle für einander. Genau wie Gott gesagt hat. Wir alle helfen einander, uns als Licht zu erfahren.“ „Also werde ich in dein nächstes Erdenleben kommen und für dich ‚der Böse‘ sein. Ich werde dir etwas Schreckliches antun, und du kannst dich erleben als jemand, der vergibt.“

„Aber was wirst du bloß Schlimmes tun?“, fragte die kleine Seele nun doch etwas nervös.

„Oh“, erwiderte die freundliche Seele augenzwinkernd. „Mir wird schon etwas einfallen! Aber du hast recht, ich werde meine Schwingung sehr weit herunterfahren und sehr schwer werden müssen, um diese schreckliche Sache zu tun. Ich werde vorgeben müssen, etwas ganz anderes zu sein, alsich in Wirklichkeit bin. Deshalb muss ich dich als Gegenleistung um einen Gefallen bitten.“

„Was immer du willst“, rief die kleine Seele, die nun zu singen und zu tanzen begann: „Hurra, ich werde vergeben können! Ich werde vergeben können!“

Da bemerkte sie, dass die freundliche Seele sehr still geworden war.